DE1494601B - Fäden aus beta-Polyamiden sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents

Fäden aus beta-Polyamiden sowie Verfahren zu deren Herstellung

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DE1494601B
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English (en)
Inventor
Ernst Dr. 6233 Kelkheim. A61c 1-08 Höroldt
Original Assignee
Farbwerke Hoechst AG, vormals Meister Lucius & Brüning, 6000 Frankfurt

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Description

H — C — C — R"
N — Cn,
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen gegebenenfalls in p-Stellung durch CH3 oder Cl substituierten Phenylrest und R' und R" Alkylreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Wasserstoff bedeuten.
2. Fäden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie aus einem Homopolymerisat, einem Interpolymerisat oder einem Gemisch von Polymerisaten aus 4-Methyl-azetidin-2-on, cis- und/oder trans - 3,4 - Dimethyl - azetidin - 2 - on, 4-Äthyl-azetidin-2-on, 4-Phenyl-azetidin-2-on, 4 - (p - Methyl - phenyl) - azetidin -2-on, 4-(p- Chlorphenyl)-azetidin-2-on, 4-n-Propyl-azetidin-2-on, 3,3-Dimethyl-4-methyl-azetidin-2-on, 3,3-dimethyl-4-phenyl-azetidin-2-on, 4-Isopropyl-azetidin-2-on bestehen.
3. Verfahren zur Herstellung von Fäden gemäß Anspruch 1 durch Naßverspinnen einer Lösung von ^-Polyamiden sowie Verstrecken und Nachbehandeln der erhaltenen Fäden, dadurch gekennzeichnet, daß man 5- bis 50%ige Lösungen eines Homopolymerisats, eines Interpolymerisate oder eines Gemisches von Polymerisaten aus ^-Lactamen der Formel
R R'
I I
H — C — C — R"
N-C,
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder einen gegebenenfalls in p-Stellung durch CH3 oder Cl substituierten Phenylrest und R' und R" Alkylreste mit 1 bis 18 Kohlenstoffatomen oder Wasserstoff bedeuten, in anorganischen oder organischen Säuren, in ein wäßriges Fällbad von 5 bis 500C verspinnt, die koagulierten Fäden nach Verlassen der Fällbäder auf das 3-bis 15fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und sie gegebenenfalls nach dem Verstrecken mit Luft bei Temperaturen zwischen 60 und 3000C thermofixiert.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man die koagulierten Fäden unter Verstreckung aus den Spinnbädern abzieht.
5. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß man die Fäden während der Verstreckung einer Behandlung mit Wasser von 50 bis 90° C unterzieht.
6. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch
Die zur Herstellung von Fasern geeigneten PoIy-/?- lactame besitzen zum Teil so hohe Schmelzpunkte, daß sie nur in gelöster Form verarbeitet werden können.
Zur Herstellung von Spinnlösungen für Poly-jS-lac-.tame, insbesondere des Poly-4,4-dimethylazetidin-2-ons, werden in der belgischen Patentschrift 618 510 methanolische Calciumrhodanidlösungen als Lösungsmittel vorgeschlagen. Da es sich bei den methanolischen Calciumrhodanidlösungen um relativ schlechte Lösungsmittel für Poly-jS-lactame handelt (s. a. Angewandte Chemie 74, 528 [1962]) und die Polymeren stark verknäult in diesen Lösungen vorliegen, kann einwandfreies Fasermaterial aus solchen Spinnlösungen nur unter Berücksichtigung besonderer Versuchsbedingungen ersponnen werden. Weiterhin ist bekannt, daß sich Polyamide mit einer höheren Zahl von Kohlenstoffatomen zwischen zwei Carbonamidgruppen in Säuren lösen und diese Lösungen versponnen werden können.
/^-Polyamide aus in 4-Stellung disubstituierten /J-Lactamen, bei denen die Kohlenstoffkette zwischen der wiederkehrenden Atomgruppierung CO — NH — nur aus zwei Kettengliedern besteht, können nach der deutschen Auslegeschrift 1099 727 nur unter gleichzeitigem Abbau der Polymeren in Säuren gelöst werden. In der belgischen Patentschrift 618 510 ist ebenfalls erwähnt, daß die bisher bekannten /J-PoIyamide von Säuren schon bei Raumtemperatur schnell hydrolytisch gespalten werden und Säuren aus diesem Grund zur Bereitung von Spinnlösungen nicht geeignet sind.
Es wurde nun gefunden, daß man sehr gut brauchbare Fäden durch Naßverspinnen einer Lösung von /S-Polyamiden sowie Verstrecken und Nachbehandeln der erhaltenen Fäden vorteilhaft dadurch herstellen kann, daß man 5- bis 50%ige Lösungen eines Homopolymerisats, eines Interpolymerisats oder eines Gemisches von Polymerisaten aus ^-Lactamen der Formel
R R'
1 1
H — C — C — R"
i I
H-N-C=O
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen gegebenenfalls in p-Stellung durch CH3 oder Cl substituierten Phenylrest und R' und R" Alkylreste mit 1 bis 18 C-Atomen oder Wasserstoff bedeuten, in anorganischen oder organischen Säuren in ein wäßriges Fällbad von 5 bis 50° C verspinnt, die koagulierten Fäden nach Verlassen der Fällbäder auf das 3- bis 15fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt und sie, gegebenenfalls nach dem Verstrecken mit Luft, bei Temperaturen zwischen 60 und 3000C thermofixiert. In der angegebenen Formel können
3 4
die Reste R, R' und R", sofern sie Alkylreste sind, spiel kann man Lösungen von Poly-4-methyl-azetiauch verzweigt sein. Nach dem erfindungsgemäßen din-2-on vorteilhaft in 15°/oigen wäßrigen Kochsalz-Verfahren lassen sich z. B. folgende Poly-ß-lactame bädern zu guten Fäden verspinnen. Die Temperatur als solche oder als Copolymere sowie als Gemische des Fällbades kann zwischen 5 und 50° C gewählt von solchen Polymerisaten aus Säuren verspinnen: S werden, der Einfachkeit halber wird vorzugsweise bei Poly - 4 - methyl - azetidin - 2 - on; Poly - 3,4 - dimethyl- der jeweils herrschenden Raumtemperatur versponnen. azetidin-2-on; Poly-4-äthyl-azetidin-2-on; Poly-4- Die Länge der Fällbadstrecke kann in weiten Grenzen phenyl - azetidin - 2 - on; Poly - 4 - (p - methyl - phenyl)- variiert werden und beträgt vorzugsweise 45 bis 130 cm. azetidin-2-on; Poly-4-(p-Chlorphenyl)-azetidin-2-on; Ein besonderer Vorteil des beanspruchten Ver-Poly-4-n-propyl-azetidin-2-on; Poly-3,3-dimethyl- ίο fahrens ist, daß eine Verschmutzung oder ein Ver-4-methyl-azetidin-2-on; Poly-3,3-dimethyl-4-phenyl- krusten der Düsen, wie es bei anderen bekannten azetidin - 2 - on; Poly - 4 - isopropyl - azetidin - 2 - on. Naßspinnverfahren zuweilen vorkommt, praktisch Gegebenenfalls können auch Polymere aus den eis- nicht auftritt und ein Auswechseln der Spinndüsen und trans-Formen der Monomeren als solche oder während des Spinnverlaufes daher während eines nach Auftrennung der Recemate in ihrer optisch 15 langen Zeitraumes nicht erforderlich ist. aktiven Form versponnen werden, z. B. das Poly- Das koagulierte Fadenbündel wird mit einer Gemerisat, Copolymerisat oder Polymerengemisch aus schwindigkeit von 1 bis 50 m/min, vorzugsweise eis- und trans-3,4-Dimethyl-azetidin-2-on. 1 bis 8 m/min, durch das Fällbad abgezogen. Nach Als Lösungsmittel eignen sich grundsätzlich alle Verlassen des Fällbades werden die Fäden auf das anorganischen oder organischen Säuren, in denen 20 3- bis 15fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt, sich die Polymeren in ausreichender Menge lösen, Besonders vorteilhaft ist es, die Fäden unter Ver- _ z. B. Schwefelsäure, Phosphorsäure, Salpetersäure, Streckung aus dem Fällbad abzuziehen. Die Ver-• Essigsäure, Ameisensäure, Thioglykolsäure, Mono- Streckung erfolgt zweckmäßig über zwei Walzentrios, chloressigsäure, Dichloressigsäure, Trichloressigsäure, Die Fäden können sowohl in Wasser als auch in Luft Trifluoressigsäure, Milchsäure, Benztraubensäure, Oxy- 25 verstreckt werden, wobei die Temperatur des Wassers äthansulfansäure, insbesondere solche mit einer Di- in weiten Grenzen von 5°C bis zum Siedepunkt des isoziationskonstante von über 10~5, besonders halo- Wassers schwanken kann. Besonders vorteilhaft ist genierte Essigsäuren und die bei der Herstellung von eine Heißwasserbehandlung der Fäden während der Mono-, Di- und Trichloressigsäure anfallenden Chlor- Verstreckung bei 50 bis 90° C. Den Fäll-, Streck- und essigsäure-Mutterlaugen, z. B. der Zusammensetzung 3° Waschbädern werden vorteilhaft noch oberflächen-45 bis 55°/o Dichloressigsäure, 10 bis 13°/0 Essigsäure, aktive Substanzen zugesetzt. Erfolgt die Verstreckung 35 bis 40% Monochloressigsäure, 1% Trichloressig- in Luft, so läßt man den Faden mit Vorteil eine auf säure, etwa Wasser und gelöster Chlorwasserstoff; 60 bis 300°C geheizte Zone während der Verstreckung vorzugsweise wird konzentrierte Ameisensäure ver- durchlaufen. Der Faden kann ebenfalls noch eine wendet. 35 Nachverstreckung in einem zweiten Streckbad erfah-Die Polymeren, Copolymeren oder Polymeren- ren. Besonders gute Fäden werden erzielt, wenn das gemische werden zweckmäßig unter Rühren in der Fadenbündel nach dem Verlassen der wäßrigen, Säure gelöst. Nachdem die Spinnlösung blasenfrei ist, vorzugsweise 10 bis 30°C warmen Streckbäder bei was nach einem üblichen Entgasungsverfahren oder Temperaturen zwischen 60 bis 300° C in gestrecktem aber durch eine kurze Lagerzeit im allgemeinen nach 40 Zustand thermofixiert wird und/oder anschließend einigen Stunden der Fall ist, kann der Spinnprozeß auf starre oder Schrumpfspulen aufgewickelt wird, erfolgen. Eine vorherige Filtration der Spinnlösung Während des Aufwickeins kann ebenfalls eine wietere ist nicht erforderlich. Verstreckung erfolgen. Die so erhaltenen Fäden sind Die Konzentration der Spinnlösung an Polymeren bereits trocken und können ohne Wartezeit weiter hängt von der Eigenviskosität der Polymeren bzw. 45 verarbeitet werden. Sie besitzen einen Kochschrumpf dem Molekulargewicht und der Molekulargewichts- unterhalb von 15 °/o- Im Gegensatz zu den bisher bei verteilung ab, sie kann zwischen 5 und 5O°/o schwan- der Herstellung von Fäden von /J-Polyamiden, z. B. ken. Die Viskosität der Spinnlösung kann zwischen aus Poly-4,4-dimethyl-azetiden-2-on, gelöst in CaI-40 und 800 Sekunden bei 20°C betragen, gemessen ciumrhodanid-Methanol, nach dem Spinnprozeß sepanach der üblichen Kugelfallmethode (Stahlkugeln, 50 rat anzuwendenden Wärmebehandlungen, die eine DIN 5401; Durchmesser 2,5 mm; Sorte +5; SKF). Verbesserung der Reißfestigkeit des ersponnenen Die relative Viskosität der verwendeten Polymeren, Fadens nicht mehr herbeiführen können, zeigt es gemessen an einer l°/oigen Lösung in konzentrierter sich, daß ein nach dem beanspruchten Verfahren in Schwefelsäure bei 2000C kann zwischen 2 und 300 Säuren gelöstes ^-Polyamid während des Spinnliegen. 55 prozesses thermofixiert werden kann und daß der so Die Spinnlösungen können mit Hilfe der zum behandelte Faden eine wesentliche Erhöhung seiner Naßspinnen gebräuchlichen Apparaturen versponnen Reißfestigkeit erfährt.
werden. Das Fällbad besteht im allgemeinen aus Erfolgt während des Spinnprozesses keine Thermo-
Wasser und kann im Gleich- oder Gegenstrom zur fixierung, d. h., werden die Fäden in nassem Zustand
_l Fadenrichtung fließen. In den Fällen, bei denen die 60 aufgewickelt, so kann zweckmäßig der Faden an-
Z) Koagulationskraft des Wassers allein nicht ausreicht, schließend, gegebenenfalls nach einer Zwischentrock-
den aus der Spinndüse austretenden Faden auszu- nung, einem der üblichen Verfahren zum Herab-
f fällen, werden wäßrige Salzlösungen als Fällmedien setzen des Schrumpfes, wie z. B. einer Heißwasser-
Tn benutzt. Als Salze kommen z. B. unter anderem behandlung, ausgesetzt werden. Es hat sich außerdem
^ Natriumchlorid, Kaliumchlorid, Zinkchlorid, Zink- 65 als vorteilhaft erwiesen, den verwendeten Fäll-,
H sulfat, Natriumsulfat in Frage. Die Salzkonzentra- Streck- und Waschbädern in Wasser lösliche organi-
«h1 tionen können je nach Koagulationsgrad des Poly- sehe Lösungsmittel zuzusetzen.
Λ meren zwischen 0,1 und 50% schwanken. Zum Bei- Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind schließ-
lieh auch die Fäden, bestehend aus einem Homopolymerisat, Interpolymerisat oder einem Gemisch von Polymerisaten aus ^-Lactamen der allgemeinen Formel
R R'
I I
H — C — C — R"
,N-C
H O
in der R einen Alkylrest mit 1 bis 18 C-Atomen oder einen gegebenenfalls in p-Stellung durch CH3 oder Cl substituierten Phenylrest und R' und R" ebenfalls Alkylreste mit 1 bis 18 C-Atomen oder Wasserstoff bedeuten. Vorzugsweise kommen als unter die erwähnte Formel fallende /3-Lactame die folgenden Verbindungen in Frage: 4-Methyl-azetidin-2-on,_ eis- und/oder trans - 3,4 - Dimethylazetidin - 2 - on, 4 - Äthyl - azetidin-2-on, 4-Phenyl-azetidin-2-on, 4-(p-Methyl-phenyl)-azetidin-2-on, 4-(p-Chlorphenyl)-azetidin-2-on, 4-n-Propyl-azetidin-2-on, 3,3-Dimethyl-4-methyl-azetidin-2-on, 3,3-Dimethyl-4-phenyl-azetidin-2-on und 4-i-Propyl-azetidin-2-on.
Beispiel 1
Eine Lösung von 15 Gewichtsteilen Poly-4-methylazetidin-2-on der relativen Viskosität 14,1 (gemessen an einer l%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure bei 20° C) in 85 Gewichtsteilen 96°/oiger Ameisensäure wird mit Hilfe einer Gold-Platin-Düse mit 60 Öffnungen von 60 μ Durchmesser in ein wäßriges Fällbad mit einem Kochsalzgehalt von 16% versponnen. Die Viskosität der Spinnlösung beträgt nach der Kugelfallmethode (Stahlkugeln; Durchmesser 2,5 mm) bei 20° C 84 Sekunden. Die Fällimmersionsstrecke ist 127 cm lang. Die Spinnlösung wird aus einem Autoklav mit 2,5 atm (Stickstoff) über einen Spinnbogen in das 210C warme Fällbad gedrückt und mit einer Geschwindigkeit von 3,0 m/min über Walzentrios abgezogen. Der Faden hat eine Verweilzeit im Fällbad von 25 Sekunden. Anschließend wird der Faden in einem 115 cm langen, Wasser von 25° C enthaltenden Bad, dem vorteilhaft noch 0,01 bis 2% eines oxyäthylierten Alkylphenols zugesetzt sein können, um das Vierfache gestreckt und gleichzeitig gewaschen. Der feuchte Faden wird dann unter geringer Weiterverstreckung über drei hintereinandergeschaltete, mindestens 230° C heiße und 35 cm lange Bügeleisen mit 13 m/min auf eine starre Spule aufgewickelt. Der so thermofixierte Faden ist völlig trocken und besitzt eine Reißfestigkeit von 3,10 g/den und eine Bruchdehnung von 14%; Einzeltiter 1,8 den; Gesamttiter 109 den. Der Faden ist mattglänzend.
Beispiel 2
Eine Spinnlösung, bereitet aus 15 Gewichtsteilen Poly-3,4-dimethyl-azetidin-2-on der relativen Viskosität 8,2 (gemessen an einer l%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure bei 20° C) und 85 Gewichtsteilen 96%ige Ameisensäure wird durch eine Gold-Platin-Düse der Lochzahl 60 und des Lochdurchmessers 80 μ mit einem Druck von 2,2 atm in Wasser als Fällbad versponnen. Die Viskosität der Lösung beträgt bei 20° C 173 Kugelfallsekunden. Die Fällstrecke ist 115 cm lang; die Temperatur beträgt 22°C. Im Gegenstrom zur Fadenrichtung werden 201 Wasser in der Stunde durch das Bad fließen lassen. Der koagulierte Faden wird mit 2,0 m/min abgezogen und in einem 130 cm langen wäßrigen Streckbad bei 18° C auf das Siebenfache seiner ursprünglichen Länge verstreckt. Nach Durchlaufen eines 115 cm langen Waschbades wird der Faden mit 16 m/min abgezogen und auf einer Schrumpfspule getrocknet.
Der resultierende Faden ist von hoher Transparenz und brillantem Glanz. Die Reißfestigkeit beträgt 2,63 g/den, die Bruchdehnung 16% bei einem Einzeltiter von 0,9 den. Der Gesamttiter des Fadens ist 53,4 den.
Beispiel 3
Eine drei Tage alte Lösung von 11,8 Gewichtsteilen Poly-4-äthyl-azetidin-2-on der relativen Viskosität 4,5 (gemessen an einer l%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure bei 2O0C) in 88,2 Gewichtsteilen Monochloressigsäure-Endlauge der Zusammensetzung von 35 bis 40 % Monochloressigsäure, 45 bis 55 % Dichloressigsäure, 10 bis 13% Essigsäure, 1% Trichloressigsäure, geringen Mengen Wasser und gelöstem Chlorwasserstoff wird bei Raumtemperatur durch eine 60-Loch-Gold-Platin-Düse mit 80 μ Lochdurchmesser unter einem Druck von 2,9 atm in das Koagulationsbad gepreßt. Das Fällbad ist 90 cm lang und enthällt 16%ige wäßrige Kochsalzlösung von 20° C. Das ausgefällte Fadenbündel wird mit 1,8 m/min abgezogen und in einem nachfolgenden Streckbad (Wasser von 19 0C) auf das Sechsfache seiner ursprünglichen Länge verstreckt. Im gestreckten Zustand wird der Faden durch Waschen mit Wasser von Resten Lösungsmittel befreit und auf einer Schrumpfspule getrocknet. Der seidenähnliche Faden hat eine Reißfestigkeit von 2,50 g/den bei einem Einzeltiter von 0,5 den und einer Bruchdehnung von 17%. Der Gesamttiter des Fadens ist 31 den.
Beispiel 4
Eine Lösung von 15 Gewichtsteilen eines Copolymerisates aus 60% 3,4-Dimethyl-azetidin-2-on und 40% 4-Methylazetidin-2-on der relativen Viskosität 9,15 (gemessen an einer l%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure bei 20° C) in 85 Gewichtsteilen Ameisensäure 96%ig wird durch eine Gold-Platin-Düse der Lochzahl 60 und des Lochdurchmessers 80 μ mit einem Druck von 2,8 atm in das Koagulationsbad gepreßt. Die Spinnlösung hat bei 2O0C eine Viskosität von 152 Kugelfallsekunden. Das Fällbad besteht aus 16%iger wäßriger Kochsalzlösung und ist 125 cm lang; die Fällbadtemperatur beträgt 21°C. Das Fällbad fließt mit 20 l/h im Gegenstrom zur Fadenrichtung. Das koagulierte Fadenbündel wird mit 2,8 m/min abgezogen und in einem anschließenden wäßrigen Streckbad von 19,5° C auf das Siebenfache seiner ursprünglichen Länge verstreckt. Nach Durchlaufen eines Waschbades wird der Faden unter weiterer Verstreckung in Luft über ein 35 cm langes, 2500C heißes Bügeleisen mit 28,4 m/min auf eine starre Spule aufgewickelt. Die Gesamtverstreckung des Fadens betrug somit 910% oder das 10,lfache seiner ursprünglichen Länge. Die Reißfestigkeit des thermofixierten Fadens ist 5,05 g/den bei einer Bruchdehnung von 7,2 % und einem Einzeltiter von 0,45 den. Der Gesamttiter des Fadens liegt bei 27,4 g/den. Der Faden ist von außergewöhnlicher Transparenz und zeigt einen brillanten Glanz. Durch die Thermofixierung kann die Reißfestigkeit des ersponnenen Fadens wesentlich erhöht werden. So besitzt ein nicht thermo-
fixierter, unter vergleichbaren Bedingungen ersponnener Faden nur eine Reißfestigkeit von 3,32 g/den bei einer Bruchdehnung von 16,8% un(i einem Einzeltiter von 1,07 den. Der Gesamttiter des Fadens war 64,3 g/den.
Beispiel 5
Eine Lösung von 16,5 Gewichtsteilen eines Copolymerisates aus 40% 4-Äthyl-azetidin-2-on und 60% 4-Methyl-azetidin-2-on der relativen Viskosität 6,55 (gemessen an einer l%igen Lösung in konzentrierter Schwefelsäure bei20° C) in83,5 Gewichtsteilen96%iger Ameisensäure wird durch eine Gold-Platin-Düse der Lochzahl 60 und des Lochdurchmessers 80 μ mit einem Druck von 3,3 atm in das aus Wasser bestehende Spinnbad gedrückt. Die Spinnlösung hat eine Viskosität von 89 Kugelfallsekunden bei 2O0C. Die Temperatur im Fällbad schwankte zwischen 13 und 25° C, die Fällimmersionsstrecke betrug 110 cm. Das Fällbad wird mit einer Geschwindigkeit von 70 l/h entgegen der Fadenrichtung geführt. Man zieht das koagulierte Fadenbündel mit 2,5 m/min und verstreckt es anschließend auf das Fünffache seiner ursprünglichen Länge und wickelt es sofort ohne weiteres Waschen in gestrecktem Zustand in Luft nach Überleiten über 2300C heiße 35 cm lange Bügeleisen mit 12 m/min auf starrer Spule auf. Die Reißfestigkeit des nicht weiter behandelten, metallisch glänzenden Fadens beträgt 2,87 g/den bei einer Bruchdehnung von 17,2% und einem Einzeltiter von 1,1 den. Der Gesamttiter des Fadens ist 66 den.
Beispiele
Eine Lösung von 15 Gewichtsprozent eines Copolymerisates aus 40% 4-Äthyl-azetidin-2-on und 60% 3,4-Dimethyl-azetidin-2-on der relativen Viskosität 7,3 (gemessen an einer l%igen Lösung in konzentrierter
ίο Schwefelsäure bei 2O0C) in 85 Gewichtsteilen 96%iger Ameisensäure wird durch eine Gold-Platin-Düse mit 60 Löchern und einem Lochdurchmesser von 80 μ unter 2,8 atm Druck in Wasser als Fällbad gepreßt. Das Koagulationsbad hat eine Temperatur von 22 0C, ist 80 cm lang und fließt mit einer Geschwindigkeit von 17,7 l/h im Gegenstrom zur Fadenrichtung. Die Spinnlösungsviskosität beträgt 115 Kugelfallsekunden bei 200C. Das koagulierte Fadenbündel wird mit 2,5 m/min abgezogen und in Wasser von 22,5 0C
ao auf das 4,5fache seiner ursprünglichen Länge verstreckt. Nach Durchlaufen eines 130 cm langen Waschbades wird der Faden über 2300C heiße Bügeleisen (35 cm Fixierstreckt) thermofixiert und mit 15 m/min auf starrer Spule aufgewickelt. Die Reißfestigkeit des nicht präparierten, matt aussehenden Fadens beträgt 2,51 g/den bei einer Bruchdehnung von 12,1 % und einem Einzelfaden von 0,5 g/den. Der Gesamttiter des Fadens ist 29,7 den.
209 524/452

Claims (1)

  1. Patentansprüche:
    1. Fäden, bestehend aus einem Homopolymerisat, einem Interpolymerisat oder einem Gemisch von Polymerisaten aus ß-Lactamen der Formel
    R R'
    gekennzeichnet, daß man den Fäll-, Streck- und Waschbädern in Wasser lösliche organische Lösungsmittel und/oder oberflächenaktive Substanzen zusetzt.
    7. Verfahren nach Anspruch 3 und 4, dadurch gekennzeichnet, daß den Fällbädern Salze organischer oder anorganischer Säuren zugesetzt werden.

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