DE1492500C - - Google Patents
Info
- Publication number
- DE1492500C DE1492500C DE1492500C DE 1492500 C DE1492500 C DE 1492500C DE 1492500 C DE1492500 C DE 1492500C
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- air
- sterilization
- sterilizing gas
- ethylene oxide
- chamber
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Active
Links
- 230000001954 sterilising Effects 0.000 claims description 81
- 238000004659 sterilization and disinfection Methods 0.000 claims description 49
- 239000000203 mixture Substances 0.000 claims description 39
- IAYPIBMASNFSPL-UHFFFAOYSA-N oxane Chemical compound C1CO1 IAYPIBMASNFSPL-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 25
- 238000006073 displacement reaction Methods 0.000 claims description 10
- CURLTUGMZLYLDI-UHFFFAOYSA-N carbon dioxide Chemical compound O=C=O CURLTUGMZLYLDI-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 7
- 229910002092 carbon dioxide Inorganic materials 0.000 claims description 7
- 239000001569 carbon dioxide Substances 0.000 claims description 7
- 239000000126 substance Substances 0.000 claims description 6
- PXBRQCKWGAHEHS-UHFFFAOYSA-N Dichlorodifluoromethane Chemical compound FC(F)(Cl)Cl PXBRQCKWGAHEHS-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 4
- 235000019404 dichlorodifluoromethane Nutrition 0.000 claims description 4
- NBVXSUQYWXRMNV-UHFFFAOYSA-N Fluoromethane Chemical compound FC NBVXSUQYWXRMNV-UHFFFAOYSA-N 0.000 claims description 3
- 239000003206 sterilizing agent Substances 0.000 claims 2
- 239000007789 gas Substances 0.000 description 48
- 238000000034 method Methods 0.000 description 28
- 239000000463 material Substances 0.000 description 4
- NNYANBOETKCDHT-UHFFFAOYSA-N carbon dioxide;oxirane Chemical compound C1CO1.O=C=O NNYANBOETKCDHT-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 3
- -1 ethylene oxide dichlorodifluoromethane Chemical compound 0.000 description 3
- 238000010438 heat treatment Methods 0.000 description 3
- 239000007788 liquid Substances 0.000 description 3
- 230000035515 penetration Effects 0.000 description 3
- GZUXJHMPEANEGY-UHFFFAOYSA-N Bromomethane Chemical compound BrC GZUXJHMPEANEGY-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 2
- 239000004338 Dichlorodifluoromethane Substances 0.000 description 2
- 229940042935 dichlorodifluoromethane Drugs 0.000 description 2
- 238000009792 diffusion process Methods 0.000 description 2
- 239000002360 explosive Substances 0.000 description 2
- 230000002349 favourable Effects 0.000 description 2
- 238000011049 filling Methods 0.000 description 2
- 238000011010 flushing procedure Methods 0.000 description 2
- 238000010521 absorption reaction Methods 0.000 description 1
- 239000000853 adhesive Substances 0.000 description 1
- 230000001070 adhesive Effects 0.000 description 1
- 230000015572 biosynthetic process Effects 0.000 description 1
- 239000000969 carrier Substances 0.000 description 1
- 238000009833 condensation Methods 0.000 description 1
- 230000005494 condensation Effects 0.000 description 1
- 238000010276 construction Methods 0.000 description 1
- 230000000875 corresponding Effects 0.000 description 1
- 231100000078 corrosive Toxicity 0.000 description 1
- 231100001010 corrosive Toxicity 0.000 description 1
- 230000000694 effects Effects 0.000 description 1
- 238000001704 evaporation Methods 0.000 description 1
- 238000005755 formation reaction Methods 0.000 description 1
- 238000004519 manufacturing process Methods 0.000 description 1
- 239000002184 metal Substances 0.000 description 1
- 229940102396 methyl bromide Drugs 0.000 description 1
- 230000003647 oxidation Effects 0.000 description 1
- 238000007254 oxidation reaction Methods 0.000 description 1
- 238000002360 preparation method Methods 0.000 description 1
- GOOHAUXETOMSMM-UHFFFAOYSA-N propylene oxide Chemical compound CC1CO1 GOOHAUXETOMSMM-UHFFFAOYSA-N 0.000 description 1
- 230000000754 repressing Effects 0.000 description 1
- 238000011105 stabilization Methods 0.000 description 1
- 238000009736 wetting Methods 0.000 description 1
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Luft aus zur Sterilisation bereiten, geschlossenen
Sterilisationskammern mittels Sterilisationsgas.
Seit vielen Jahren ist die Dampfsterilisierung bei hohen Temperaturen die übliche Sterilisationsbehandlung.
Wegen der bei ihrer Anwendung auf viele Werkstoffe, ζ. Β. Kunststoff, Klebemittel usw.,
sich ergebenden Probleme, und wegen der dabei erfolgenden Oxydation von chirurgischen Instrumenten ίο
und anderen Metallgegenständen hat die Verwendung von chemischen Gasen als Sterilisierungsmittel
einen wesentlichen wirtschaftlichen Erfolg gefunden.
Wie bekannt, ist Äthylenoxyd infolge seiner chemischen Eigenschaften eines der am besten geeigneten
Sterilisierungsmittel,, weil es bei niedrigen Temperaturen alle Formen von Organismen verhältnismäßig
rasch zerstört, und zwar ohne korrodierende Wirkung auf die zu sterilisierenden Materialien.
Ein Verfahren zum Sterilisieren mittels Äthylenoxyd ist aus der USA.-Patentschrift 3 068 064 bekannt.
Hierbei wird zunächst der Sterilisierbehälter evakuiert, worauf der Behälter und die in ihm
befindlichen Waren befeuchtet werden und dann ein Äthylenoxyd enthaltendes Gasgemisch in den Behälter
eingelassen und dieser gleichzeitig erwärmt wird. Dieses Gasgemisch wird auf einem höheren
Druck gehalten, und nach einer bestimmten Zeit wird der Behälter entlüftet und/oder evakuiert, um
das Gasgemisch zu entfernen.
Einer der Nachteile dieses bekannten Verfahrens ist, daß bei der Evakuierung nicht die ganze Luft
entfernt wird. Bei niedrigen Betriebsdrücken ist diese zurückbleibende Luftmenge kritisch. Außerdem kann
ein hohes Vakuum manche Materialien erheblich beschädigen, z. B. durch Verformen oder Platzen
von Packungen. Will man solche Schäden vermeiden, so muß man die Druckänderung sehr langsam vornehmen,
was zeitraubend ist.
Ferner ist es aus der deutschen Auslegeschrift 1 052 067 bekannt, den Sterilisierbehälter zur Entfernung
der Luft vorher mit dem Sterilisiergas durchzuspülen, was aber unter anderem den Nachteil
hat, daß erhebliche Verluste an Sterilisiergas entstehen und daß dieses Verfahren außerdem ebenfalls
recht lange dauert.
Ein weniger zufriedenstellendes Verfahren arbeitet mit 100%igem Äthylenoxyd, das bei Mischung mit
Luft sehr explosiv ist. Dieses Verfahren erfordert daher die Evakuierung des Sterilisierbehälters auf
ein sehr hohes Vakuum, um die Bildung explosiver Gemische zu vermeiden. Die zuvor hinsichtlich des
Vakuums beschriebenen Nachteile gelten deshalb für dieses Verfahren in verstärktem Maß. Nach Beendigung
dieses bekannten Verfahrens müssen besondere Spülvorgänge vorgenommen werden, welche
das Material beträchtlichen Druckveränderungen unterwerfen, die von einem sehr niedrigen, unter
dem Atmosphärendruck liegenden Druck bis zu stark erhöhten Drücken reichen. Außerdem ist eine abschließende
Ausspülung des zurückbleibenden Äthylenoxyds sehr zeitraubend.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, die bekannten Verfahren zu. verbessern, und insbesondere
ein Sterilisierverfahren zu schaffen, das wirtschaftlicher und schneller arbeitet als die bekannten
Verfahren.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem eingangs ge- I nannten Verfahren dadurch erreicht, daß ein ausreichendes
Volumen eines chemischen Sterilisier- j gases von größerer Dichte als Luft langsam in die ]
Sterilisierkammer eingeleitet und praktisch die gesamte Luft nach oben aus der Kammer verdrängt
wird. Da dieses Gas eine größere Dichte aufweist als Luft, wird es sich bei der Einführung in die
Sterilisierkammer entsprechend schichten und die Luft nach oben aus dieser Kammer verdrängen. Dabei
ergibt sich eine überraschend hohe Arbeitsgeschwindigkeit, d. h., das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt ein schnelleres Sterilisieren als die eingangs genannten Verfahren nach der USA.-Patentschrift
3 068 064 oder der deutschen Auslegeschrift 1 052 067. In vorteilhafter Weise wird das Verfahren
nach Anspruch 1 durch die Maßnahmen der Unteransprüche, für die kein selbständiger Schutz beansprucht
wird, weiter ausgebildet. Besonders geeignet ist ein nicht brennbares Sterilisiergasgemisch z. B. ein
Fluorkohlenwasserstoff-Sterilisiergasgemisch von höherer Dampfdichte als Luft. Dieses Gemisch zeitigt
besonders günstige Ergebnisse, weil es viermal so dicht wie Luft ist.
Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Sterilisiergas bzw. das Sterilisiergasgemisch
befeuchtet. Dadurch ist es möglich, den für die Sterilisierung günstigsten Feuchtigkeitsgrad
in den zu sterilisierenden Gegenständen aufrechtzuerhalten. Die Feuchtigkeit dient dabei in an sich bekannter
Weise als Träger, der ein besseres und tieferes Eindringen des Sterilisiergases in die zu sterilisierenden
Gegenstände bewirkt.
Zweckmäßigerweise wird erfindungsgemäß die Luft in der Sterilisierkammer vor ihrer Schichtung
und Aufwärtsverdrängung bis zu einem ausgewählten Feuchtigkeitsgrad befeuchtet. Zusätzlich kann die
Sterilisierkammer innerhalb der Sterilisierzeitspanne befeuchtet werden. Diese Maßnahmen gewährleisten
die Schaffung und Einhaltung der optimalen Feuchtigkeitsbedingungen.
Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Sterilisierkammer als
erster Verfahrensschritt bis auf ein ausgewähltes Druckniveau evakuiert. Dadurch ergibt sich der zusätzliche
Vorteil, daß die Anzahl der in den zu sterilisierenden Gegenständen enthaltenen Luftmoleküle
gleich von Beginn an stark herabgesetzt wird.
Vorteilhafterweise wird als Sterilisiergas Äthylenoxyd gewählt. Das Sterilisiergas kann auch ein Gemisch
aus Äthylenoxyd und Difluordichlormethan oder ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Kohlendioxyd
sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung in
Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform zur Durchführung des beanspruchten
Verfahrens,
F i g. 2 bis 5 schematische Darstellungen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und des
Verhaltens der Luftmoleküle im Sterilisierbehälter.
Gemäß der Erfindung wird die größere Dampfdichte von Äthylenoxyd oder nicht entzündbaren
Mischungen desselben gegenüber Luft zur Verdrängung derselben ausgenutzt. Die in einer Sterilisierungskammer
10 befindliche Luft wird durch die Einführung des dichteren Äthylenoxyds oder der nicht
entzündbaren Mischung desselben nach oben verdrängt, welche sich leicht schichtet und nicht in der
Luft verteilt. Vorzugsweise erfolgt die Einführung jedoch durch einen unteren Einlaß 16 in dem Sterilisierungsbehälter,
und die Luft wird durch eine obere Auslaßöffnung 12 in der Nähe des oberen Endes des
Sterilisierungsbehälters verdrängt.
Der Verdrängung der Luft geht vorzugsweise eine Evakuierung voraus. Wie oben ausgeführt wurde, ist
dies jedoch für die Ausführung der Erfindung nicht wesentlich. Eine Evakuierung ist deshalb wünschenswert,
um die Luftmoleküle in den zu sterilisierenden Waren auf ein Mindestmaß herabzusetzen, wodurch
das Eindringen von Feuchtigkeit und des Sterilisierungsgases in die Waren wesentlich erleichtert wird.
Der Verdrängung der Luft durch das Sterilisierungsgas kann ein Befeuchtungsvorgang vorausgehen,
bei welchem Feuchtigkeit in Form von Dampf bei 18 in die Kammer eingeführt und dort während
eines vorher gewählten Zeitraumes aufrechterhalten wird, um ein vorherbestimmtes relatives Feuchtigkeitsniveau
herzustellen. Eine solche Befeuchtung ist besonders wünschenswert, wenn die vorhergehende
Evakuierung den zu sterilisierenden Gegenstand auszutrocknen trachtet. Aber auch bei fehlender Evakuierung
ist die Befeuchtung eine wünschenswerte Voraussetzung des Verfahrens, um in den zu sterilisierenden
Waren ein vorher gewähltes Feuchtigkeitsniveau herzustellen.
Während des Luftverdrängungsvorganges des Verfahrens
wird ein nicht entzündbares Äthylenoxyd-Gas-Gemisch pulsierend oder kontinuierlich in die
Stabilisierungskammer eingeführt und bei 32 durch Erhitzen auf einen geringen Überdruck gebracht.
Hierauf wird die Luftauslaßöffnung 12 geöffnet, während das nicht entzündbare, erhitzte Äthylenoxyd-Gas-Gemisch
weiter in die Kammer eingeführt wird, und zwar vorzugsweise bei 16 am unteren Ende
derselben, bis die ganze Luft verdrängt ist und die Kammer vollständig mit dem Sterilisierungsgas gefüllt
ist. Die Gasmenge, welche die Sterilisierungskammer bei der gewünschten Druckeinstellung füllt,
kann auf Gewichtsbasis vorher berechnet werden. Eine Anzeigevorrichtung kann den Füllpunkt überwachen
und die Auslaßöffnung abschließen. Es kann aber auch die für die gewünschte Füllung mit einer
bestimmten Strömungsgeschwindigkeit erforderliche Zeit bestimmt und eingestellt werden.
Die Sterilisation beginnt nach Verdrängung praktisch der gesamten Luft und erfolgt vorzugsweise bei
einem geringen Überdruck. Der Überdruck wird aufrechterhalten, indem zusätzliches Gas zugeführt wird,
wenn die Druckkonzentration des Gases infolge Absorption oder Lecken unter ein gewähltes Niveau
sinkt. -55
Gleichzeitig mit oder nach der Verdrängung der Luft aus der Kammer und während des ganzen Sterilisierungsvorganges
wird fortgesetzt Feuchtigkeit in die Kammer eingeführt, um die Kammer und die Waren zu befeuchten oder wieder zu befeuchten. Auf
diese Weise wird ein gewähltes Feuchtigkeitsniveau in den Waren und in dem umgebenden Bereich der
Kammer aufrechterhalten. Diese Befeuchtung oder Wiederbefeuchtung ist äußerst wünschenswert, weil
der größere Teil der Feuchtigkeit mit der durch das Sterilisierungsgas verdrängten Luft abgeführt wird.
Nach Beendigung des Sterilisierungsvorganges wird die Kammer bis auf atmosphärischen Druck abgesaugt.
Obwohl dies nicht unbedingt erforderlich ist, kann auf den Sterilisierungsvorgang ein Spülvorgang
folgen, um zurückbleibende Gase zu entfernen. Vorzugsweise wird Luft am oberen Ende eingeführt und
Gas am unteren Ende abgesaugt.
Die Vorbereitung, die Arbeitsweise und die Nachbehandlung, sowie die Temperaturen, Drücke und
Feuchtigkeitsbedingungen können in Übereinstimmung mit der USA.-Patentschrift 3 068 064 oder mit
anderen zufriedenstellenden Bedingungen sein, die nicht den Gegenstand der Erfindung bilden.
Das vorstehend beschriebene neue Verfahren schließt alle Luft aus dem Sterilisator während der
Sterilisierungsperiode aus, mit Ausnahme der Luft, die innerhalb der Ware selbst eingeschlossen oder
festgehalten wird und die auch durch den folgenden Evakuierungsvorgang nicht in zufriedenstellender
Weise entfernt werden kann.
In den Fig. 2 bis 5 ist schematisch eine Sterilisierungskammer
10 dargestellt, in welcher zwei Warenpackungen 11 und 13 sterilisiert werden sollen.
Die Punkte 15 sind Luftmoleküle. Fig. 2 veranschaulicht den Luftmolekülzustand, nachdem die
Waren in die Kammer eingeführt worden sind. F ig. 3
veranschaulicht den Zustand nach der Evakuierung und zeigt, daß in der Kammer Luft zurückgeblieben
ist.
Fig. 4 veranschaulicht die Schichtung der Luftmoleküle
nach der Einführung eines chemischen Sterilisierungsgases 17 in die Kammer entsprechend
den derzeit bekannten Sterilisierungsverfahren. Die Pfeile 21 veranschaulichen die sehr langsame Diffusion
der geschichteten Luft in das Gas 17. Die Diffusion der Luft und des Gases verdünnt das Gas, und
es ist daher erforderlich, daß die Sterilisierung mit sicheren Gasgemischen unter erhöhten Drücken erfolgt,
um die für die Ausführung der Sterilisierung notwendige Gaskonzentration zu erhalten.
F i g. 5 veranschaulicht schematisch die Wirksamkeit des neuen Verfahrens. Vorzugsweise wird nach
der Evakuierung der Luft auf den Zustand gemäß F i g. 3 (um die Luftmoleküle in den Waren zu vermindern)
das Gas 17 in die Kammer 10 eingeführt und die zurückbleibende Luft wird vollständig verdrängt.
Die nachstehende Tabelle veranschaulicht die unter den angegebenen Betriebsdrücken gemäß
den in F i g. 4 angegebenen bekannten Verfahren in der Kammer zurückbleibende Luft in Volum-Prozent.
Betriebsdruck | at | kg/cm2 | Zurückbleibende. Luft |
Va | in Volumprozent | ||
1 | 0,0 | 23,0 . | |
1,5 | 0,5 | 13,3 | |
2,0 | 1,0 | 8,9 | |
2,5 | 1,5 | 6,7 | |
3,0 | 2,0 | 5,3 | |
4,5 |
Bei dem neuen Verfahren ist daher durch den Verdrängungsvorgang keine zurückbleibende Luft
vorhanden, mit Ausnahme der in den Waren oder Kartons enthaltenen Luft.
Das neue Verfahren hat den deutlichen Vorteil, daß die sonst erforderliche plötzliche Druckveränderung
vermieden wird, welche sich aus der Evakuierung und den erhöhten Drücken ergibt und welche
die zu sterilisierenden Packungen durch Platzen oder Zusammenfallen verformt. Wie ferner bereits ausgeführt
wurde, wird eine kostspielige Hochvakuumanlage entbehrlich. Das Diffusionsvermögen von Äthylenoxyd
ermöglicht ein leichtes Eindringen in den zu sterilisierenden Gegenstand, ohne daß Vakuum oder
Druck erforderlich wäre, und macht dasselbe für die Verwendung für das vorliegende Verfahren besonders
geeignet.
Die Erfindung weist den weiteren Vorteil auf, daß keine Hochdruckbehälter erforderlich sind. Die Verwendung
der sehr wünschenswerten Äthylenoxyd-Dichlorodifluormethan-Mischungen als Steriüsierungsgas
ergibt ein wirtschaftliches Verfahren, während es früher in wirtschaftlicher Hinsicht nicht praktisch
war, solche Mischungen im Wettbewerb mit den Äthylenoxyd-Kohlendioxyd-Mischungen zu verwenden.
Das Dichlorodifluormethan hat in Mischungen mit Äthylenoxyd den Vorteil, daß es hohe Konzentrationen
von Äthylenoxyd unter im wesentlichen atmosphärischem Druck (einem sehr geringen Überdruck)
ermöglicht. Eine Dichlorodifluormethan-Äthylenoxyd-Mischung
mit einer Äthylenoxydkonzentration von 12 Gewichtsprozent und 27,3 Volumprozent bei im wesentlichen atmosphärischem Druck ist sowohl
sicher als auch für die Sterilisierung zufriedenstellend. Bei im wesentlichen atmosphärischem Druck
oder einem geringen Überdruck kann infolge der Dampfdichte der Dichlorodifluormethanmischung
die Aufrechterhaltung einer wünschenswerten Konzentration von 450 mg Äthylenoxyd pro Raumliter
gewährleistet werden. Die Dampfdichte der Mischungen beträgt ungefähr das Vierfache der Luftdichte,
während Kohlendioxyd-Äthylenoxyd-Mischungen nur ungefähr die doppelte Luftdichte aufweisen. Auf
diese Weise sind nicht entzündbare Fluorkohlenstoffmischungen, wie Äthylenoxyd-Dichlorodifluormethan-Sterilisierungsgasmischungen,
ebenso wirtschaftlich wie Kohlendioxydmischungen für die derzeit bekannten Verfahren, bei denen das Sterilisierungsgas
unter wesentlich erhöhten Drücken gehalten wird. Nach dem neuen Verfahren ist es daher wirtschaftlich, eine sichere Gasmischung zu verwenden. Um
mit Kohlendioxydmischungen entsprechende Konzentrationen von Äthylenoxyd mit nahezu 450 mg
pro Liter oder 12 Gewichtsprozent Äthylenoxyd oder 27,3 Volumprozent bei im wesentlichen atmosphärischem
Druck zu erhalten, müßten entzündbare Mischungen im Gewichts- oder Volumenverhältnis
von 30% Äthylenoxyd zu Kohlendioxyd verwendet werden. Kohlendioxydmischungen sind jedoch nur
im Gewichts- und Volumenverhältnis von 10% Äthylenoxyd sicher. Wenn daher Kohlendioxydmischungen
verwendet werden, ist es wünschenswert, daß sie unter bekannten erhöhten Drücken stehen. Da sowohl
Propylenoxyd als auch Methylbromid dichter als Luft sind, wären sie für das neue Verfahren als
zufriedenstellende Sterilisierungsgase verwendbar.
Der größte Schaden, der bei der Verwendung der bekannten Sterilisatoren zu beobachten ist, ergibt
sich aus der Freigabe von Druck nach Beendigung des Sterilisierungsvorganges. Da der innere Druck
der Packungen Gelegenheit gehabt hat, sich während der Sterilisierung mit den äußeren Drücken auszugleichen,
ergibt eine plötzliche Freigabe von Druck eine forcierte Ausdehnung und ein Platzen, insbesondere
wenn noch eine anschließende Evakuierung erfolgt. Diese Gefahr ist durch das neue Verfahren
beseitigt.
Erstmalig wird ein Verfahren erhalten, bei welchem die Vakuum- und Druckgrenze für die Vorbe-
.5 handlung und den Betrieb verändert werden können, um jede Gefahr des Platzens oder Zusammenfallens
der zu sterilisierenden Packungen mit den darin befindlichen Waren zu beseitigen, ohne auf ideale Sterilisierungsbedingungen
zu verzichten.
ίο Eine geeignete Vorrichtung zur Ausführung des
Verfahrens ist in F i g. 1 gezeigt. Die Vorrichtung besteht aus einem doppelwandigen beheizten Behälter 9,
der eine Sterilisierungskammer 10 begrenzt mit einer Auslaßöffnung 12 am oberen Ende und einer Einlaßöffnung
16 am unteren Ende. Wie sich aus der Verfahrensbeschreibung ergibt, ermöglicht diese
Konstruktion, daß das bei 16 in die Kammer 10 eintretende dichtere Sterilisierungsgas die Luft nach
oben und durch die Auslaßöffnung 12 nach außen verdrängt, wenn dieselbe geöffnet ist.
Die relative Feuchtigkeit in der Kammer wird durch Dampf erzeugt, welcher der Sterilisierungskammer
durch die Leitung 18 zugeführt wird, die ein Magnetventil 19 enthält. Das Ventil 19 wird durch
eine (nicht dargestellte) Meßeinrichtung geregelt, die auf die relative Feuchtigkeit in der Kammer anspricht.
Durch Verwendung eines (nicht dargestellten) Infrarot-Gasanalysators oder einer anderen bekannten
Einrichtung, welche feststellt, ob die Luft vollständig verdrängt ist, kann die Zeitdauer bestimmt
werden, die unter den gemäß dem Verfahren gewählten Bedingungen zur vollständigen Verdrängung
der Luft erforderlich ist, um dadurch eine zeitlich begrenzte Verdrängungsperiode zu erhalten. Ein
Magnetventil 20, das durch einen (nicht dargestellten) Schalter betätigt wird, schließt sich nach Ablauf
dieser Verdrängungsperiode. Wenn gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren vorher eine Evakuierung
erfolgt, wird ein zwischen der Sterilisierungskammer und einer Vakuumpumpe angeordnetes Ventil
22 während der Dauer der Evakuierung geöffnet. Das der Einlaßöffnung 16 zugeführte Sterilisierungsgas,
das in flüssiger Form in einem Vorratsbehalter 24 enthalten ist, geht durch ein Magnetventil
26 hindurch, das durch einen (nicht dargestellten) Druckschalter gesteuert wird, welcher in der Vorrichtung
angeordnet ist und auf den Druck in der Kammer anspricht. Das Ventil 26 bleibt geöffnet,
wenn der Druck in der Sterilisierungskammer unter einer vorher gewählten Höhe liegt.
In der Gaszuführungsleitung ist eine Heizeinrichtung oder ein Wärmeaustauscher 28 angeordnet, der
das Gas auf eine vorher gewählte Temperatur von 65 bis 82° C erhitzt. Der Wärmeaustauscher 28 ist
mit einer Dampfleitung 30 versehen, durch welche Heizdampf zugeführt wird, der das durch eine Rohrschlange
32 hindurchgehende Sterilisierungsgas erhitzt. Unterhalb des Wärmeaustauschers 28 ist ein
Kondenstopf 34 zur Abführung des kondensierten Dampfes angeordnet. Der Wärmeaustauscher 28 hat
die Aufgabe, das flüssige Sterilisierungsmittel zu verdampfen und auf eine gewählte erhöhte Temperatur
zu erhitzen, die ausreicht, um eine Trennung der Gase innerhalb der Mischung zu verhindern, die
beispielsweise aus Äthylenoxyd-Freon oder Äthylenoxyd-Kohlendioxyd
besteht. Außerdem soll eine Kondensation der Feuchtigkeit in der Sterilisierungs-
kammer verhindert werden, wenn das kühle Gas und/ oder die Flüssigkeit in dieselbe eingeführt wird.
Eine Spülung kann durch Öffnen der Ventile 20 und 22 erfolgen, indem Luft durch die Auslaßöffnung
in die Kammer gesaugt wird und das Gas durch das Ventil 22 zur Vakuumpumpe abgeführt wird.
Claims (10)
1. Verfahren zur Entfernung von Luft aus zur Sterilisation bereiten, geschlossenen Sterilisationskammern mittels Sterilisationsgas, dadurch
gekennzeichnet, daß ein ausreichendes Volumen eines chemischen Sterilisiergases von
größerer Dichte als Luft langsam in die Sterilisierkammer eingeleitet und praktisch die gesamte
Luft nach oben aus der Kammer verdrängt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas ein chemisches
nichtbrennbares Sterilisiergasgemisch mit einem Sterilisieragens ist, wobei das Gemisch zur Förderung
der Aufwärtsverdrängung der Luft eine größere Dichte aufweist als das Sterilisieragens
selbst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergasgemisch ein
Fluorkohlenwasserstoff-Sterilisiergasgemisch von höherer Dampfdichte als Luft ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas bzw. das Sterilisiergasgemisch befeuchtet
wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft in
der Sterilisierkammer vor ihrer Stratifizierung und Aufwärtsverdrängung bis zu einem ausgewählten
Feuchtigkeitsgrad befeuchtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sterilisierkammer zusätzlich
innerhalb der Sterilisierzeitspanne befeuchtet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als
erster Schritt die Sterilisierkammer bis auf ein ausgewähltes Niveau evakuiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1,4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas
Äthylenoxyd ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas
ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Difiuordichlormethan ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas
ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Kohlendioxyd ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Family
ID=
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE69933137T2 (de) | Verfahren zur aufkonzentrierung eines sterilisationsmittels sowie die sterilisation von gegenständen damit | |
DE102010026104B3 (de) | Verfahren zur Sterilisation wenigstens eines Gegenstandes, Sterilisationsvorrichtung sowie Verwendung hierzu | |
DE60205659T2 (de) | Verfahren und apparat zur sterilisation mit ozon | |
DE112005002948T5 (de) | Wasserstoffperoxid-Dampfsterilisator und Sterilisierungsverfahren zum Gebrauch desselben | |
DE19827442A1 (de) | Teilweise Dampfentfernung durch eine Auslaßöffnung | |
DE2826108B2 (de) | Verfahren zur Zerstörung von Gutbrücken, die sich innerhalb eines Behälters gebildet haben | |
DE69423569T2 (de) | Sterilisierungsverfahren und Anlage für einen Dampfautoklav | |
CH689178A5 (de) | Vorrichtung zur gasfoermigen Dekontamination von Reinraeumen. | |
EP2387422B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur sterilisation eines oder mehrerer gegenstände | |
DE3150035A1 (de) | Vorrichtung zum sterilisieren von verpackungsbehaeltern | |
DE2333411A1 (de) | Verfahren zum desinfizieren von raeumen, insbesondere desinfektions- und trockenkammern | |
DE1492500B2 (de) | ||
DE1492500C (de) | ||
EP2817033B1 (de) | Verfahren und vorrichtung zur gassterilisation von erzeugnissen bei dem die prozessgase vor einleiten in die sterilisationskammer durch einen mischer ohne bewegliche teile homogenisiert werden | |
DE4410116A1 (de) | Verfahren zum Begasen einer Kammer | |
WO2002074351A1 (de) | Verfahren zum sterilisieren von behältern | |
DE4429850C2 (de) | Verfahren zum Abtöten von Schädlingen in Gegenständen | |
DE595727C (de) | Verfahren zum Eindicken von Kautschukmilchsaeften durch Eindampfen | |
DE2313484A1 (de) | Verfahren zur sterilisation, insbesondere von chirurgischen instrumenten, sowie vorrichtung hierzu | |
DE1933542A1 (de) | Verfahren zur Sterilisation von in fest geschlossenen Behaeltern befindlichen Fluessigkeiten oder festen Substanzen und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens | |
WO1986005100A1 (en) | Process and device for sterilizing equipment or materials | |
DE889054C (de) | Verfahren und Vorrichtung zur Dampfsterilisation fuer medizinische Zwecke | |
DE1492461A1 (de) | Sterilisierverfahren | |
EP0657177B1 (de) | Vorrichtung zum Testen und Kontrollieren von nach dem Vakuumverfahren arbeitenden Dampfsterilisatoren | |
DE347349C (de) | Verfahren zum Impraegnieren von Buchenholz |