DE1492500C - - Google Patents

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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Entfernung von Luft aus zur Sterilisation bereiten, geschlossenen Sterilisationskammern mittels Sterilisationsgas.
Seit vielen Jahren ist die Dampfsterilisierung bei hohen Temperaturen die übliche Sterilisationsbehandlung. Wegen der bei ihrer Anwendung auf viele Werkstoffe, ζ. Β. Kunststoff, Klebemittel usw., sich ergebenden Probleme, und wegen der dabei erfolgenden Oxydation von chirurgischen Instrumenten ίο und anderen Metallgegenständen hat die Verwendung von chemischen Gasen als Sterilisierungsmittel einen wesentlichen wirtschaftlichen Erfolg gefunden.
Wie bekannt, ist Äthylenoxyd infolge seiner chemischen Eigenschaften eines der am besten geeigneten Sterilisierungsmittel,, weil es bei niedrigen Temperaturen alle Formen von Organismen verhältnismäßig rasch zerstört, und zwar ohne korrodierende Wirkung auf die zu sterilisierenden Materialien.
Ein Verfahren zum Sterilisieren mittels Äthylenoxyd ist aus der USA.-Patentschrift 3 068 064 bekannt. Hierbei wird zunächst der Sterilisierbehälter evakuiert, worauf der Behälter und die in ihm befindlichen Waren befeuchtet werden und dann ein Äthylenoxyd enthaltendes Gasgemisch in den Behälter eingelassen und dieser gleichzeitig erwärmt wird. Dieses Gasgemisch wird auf einem höheren Druck gehalten, und nach einer bestimmten Zeit wird der Behälter entlüftet und/oder evakuiert, um das Gasgemisch zu entfernen.
Einer der Nachteile dieses bekannten Verfahrens ist, daß bei der Evakuierung nicht die ganze Luft entfernt wird. Bei niedrigen Betriebsdrücken ist diese zurückbleibende Luftmenge kritisch. Außerdem kann ein hohes Vakuum manche Materialien erheblich beschädigen, z. B. durch Verformen oder Platzen von Packungen. Will man solche Schäden vermeiden, so muß man die Druckänderung sehr langsam vornehmen, was zeitraubend ist.
Ferner ist es aus der deutschen Auslegeschrift 1 052 067 bekannt, den Sterilisierbehälter zur Entfernung der Luft vorher mit dem Sterilisiergas durchzuspülen, was aber unter anderem den Nachteil hat, daß erhebliche Verluste an Sterilisiergas entstehen und daß dieses Verfahren außerdem ebenfalls recht lange dauert.
Ein weniger zufriedenstellendes Verfahren arbeitet mit 100%igem Äthylenoxyd, das bei Mischung mit Luft sehr explosiv ist. Dieses Verfahren erfordert daher die Evakuierung des Sterilisierbehälters auf ein sehr hohes Vakuum, um die Bildung explosiver Gemische zu vermeiden. Die zuvor hinsichtlich des Vakuums beschriebenen Nachteile gelten deshalb für dieses Verfahren in verstärktem Maß. Nach Beendigung dieses bekannten Verfahrens müssen besondere Spülvorgänge vorgenommen werden, welche das Material beträchtlichen Druckveränderungen unterwerfen, die von einem sehr niedrigen, unter dem Atmosphärendruck liegenden Druck bis zu stark erhöhten Drücken reichen. Außerdem ist eine abschließende Ausspülung des zurückbleibenden Äthylenoxyds sehr zeitraubend.
Es ist deshalb eine Aufgabe der Erfindung, die bekannten Verfahren zu. verbessern, und insbesondere ein Sterilisierverfahren zu schaffen, das wirtschaftlicher und schneller arbeitet als die bekannten Verfahren.
Erfindungsgemäß wird dies bei einem eingangs ge- I nannten Verfahren dadurch erreicht, daß ein ausreichendes Volumen eines chemischen Sterilisier- j gases von größerer Dichte als Luft langsam in die ] Sterilisierkammer eingeleitet und praktisch die gesamte Luft nach oben aus der Kammer verdrängt wird. Da dieses Gas eine größere Dichte aufweist als Luft, wird es sich bei der Einführung in die Sterilisierkammer entsprechend schichten und die Luft nach oben aus dieser Kammer verdrängen. Dabei ergibt sich eine überraschend hohe Arbeitsgeschwindigkeit, d. h., das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt ein schnelleres Sterilisieren als die eingangs genannten Verfahren nach der USA.-Patentschrift 3 068 064 oder der deutschen Auslegeschrift 1 052 067. In vorteilhafter Weise wird das Verfahren nach Anspruch 1 durch die Maßnahmen der Unteransprüche, für die kein selbständiger Schutz beansprucht wird, weiter ausgebildet. Besonders geeignet ist ein nicht brennbares Sterilisiergasgemisch z. B. ein Fluorkohlenwasserstoff-Sterilisiergasgemisch von höherer Dampfdichte als Luft. Dieses Gemisch zeitigt besonders günstige Ergebnisse, weil es viermal so dicht wie Luft ist.
Nach einer Weiterbildung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird das Sterilisiergas bzw. das Sterilisiergasgemisch befeuchtet. Dadurch ist es möglich, den für die Sterilisierung günstigsten Feuchtigkeitsgrad in den zu sterilisierenden Gegenständen aufrechtzuerhalten. Die Feuchtigkeit dient dabei in an sich bekannter Weise als Träger, der ein besseres und tieferes Eindringen des Sterilisiergases in die zu sterilisierenden Gegenstände bewirkt.
Zweckmäßigerweise wird erfindungsgemäß die Luft in der Sterilisierkammer vor ihrer Schichtung und Aufwärtsverdrängung bis zu einem ausgewählten Feuchtigkeitsgrad befeuchtet. Zusätzlich kann die Sterilisierkammer innerhalb der Sterilisierzeitspanne befeuchtet werden. Diese Maßnahmen gewährleisten die Schaffung und Einhaltung der optimalen Feuchtigkeitsbedingungen.
Nach einer Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die Sterilisierkammer als erster Verfahrensschritt bis auf ein ausgewähltes Druckniveau evakuiert. Dadurch ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die Anzahl der in den zu sterilisierenden Gegenständen enthaltenen Luftmoleküle gleich von Beginn an stark herabgesetzt wird.
Vorteilhafterweise wird als Sterilisiergas Äthylenoxyd gewählt. Das Sterilisiergas kann auch ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Difluordichlormethan oder ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Kohlendioxyd sein.
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung in Verbindung mit der Zeichnung. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Darstellung einer Ausführungsform zur Durchführung des beanspruchten Verfahrens,
F i g. 2 bis 5 schematische Darstellungen zur Erläuterung des erfindungsgemäßen Verfahrens und des Verhaltens der Luftmoleküle im Sterilisierbehälter.
Gemäß der Erfindung wird die größere Dampfdichte von Äthylenoxyd oder nicht entzündbaren Mischungen desselben gegenüber Luft zur Verdrängung derselben ausgenutzt. Die in einer Sterilisierungskammer 10 befindliche Luft wird durch die Einführung des dichteren Äthylenoxyds oder der nicht
entzündbaren Mischung desselben nach oben verdrängt, welche sich leicht schichtet und nicht in der Luft verteilt. Vorzugsweise erfolgt die Einführung jedoch durch einen unteren Einlaß 16 in dem Sterilisierungsbehälter, und die Luft wird durch eine obere Auslaßöffnung 12 in der Nähe des oberen Endes des Sterilisierungsbehälters verdrängt.
Der Verdrängung der Luft geht vorzugsweise eine Evakuierung voraus. Wie oben ausgeführt wurde, ist dies jedoch für die Ausführung der Erfindung nicht wesentlich. Eine Evakuierung ist deshalb wünschenswert, um die Luftmoleküle in den zu sterilisierenden Waren auf ein Mindestmaß herabzusetzen, wodurch das Eindringen von Feuchtigkeit und des Sterilisierungsgases in die Waren wesentlich erleichtert wird.
Der Verdrängung der Luft durch das Sterilisierungsgas kann ein Befeuchtungsvorgang vorausgehen, bei welchem Feuchtigkeit in Form von Dampf bei 18 in die Kammer eingeführt und dort während eines vorher gewählten Zeitraumes aufrechterhalten wird, um ein vorherbestimmtes relatives Feuchtigkeitsniveau herzustellen. Eine solche Befeuchtung ist besonders wünschenswert, wenn die vorhergehende Evakuierung den zu sterilisierenden Gegenstand auszutrocknen trachtet. Aber auch bei fehlender Evakuierung ist die Befeuchtung eine wünschenswerte Voraussetzung des Verfahrens, um in den zu sterilisierenden Waren ein vorher gewähltes Feuchtigkeitsniveau herzustellen.
Während des Luftverdrängungsvorganges des Verfahrens wird ein nicht entzündbares Äthylenoxyd-Gas-Gemisch pulsierend oder kontinuierlich in die Stabilisierungskammer eingeführt und bei 32 durch Erhitzen auf einen geringen Überdruck gebracht.
Hierauf wird die Luftauslaßöffnung 12 geöffnet, während das nicht entzündbare, erhitzte Äthylenoxyd-Gas-Gemisch weiter in die Kammer eingeführt wird, und zwar vorzugsweise bei 16 am unteren Ende derselben, bis die ganze Luft verdrängt ist und die Kammer vollständig mit dem Sterilisierungsgas gefüllt ist. Die Gasmenge, welche die Sterilisierungskammer bei der gewünschten Druckeinstellung füllt, kann auf Gewichtsbasis vorher berechnet werden. Eine Anzeigevorrichtung kann den Füllpunkt überwachen und die Auslaßöffnung abschließen. Es kann aber auch die für die gewünschte Füllung mit einer bestimmten Strömungsgeschwindigkeit erforderliche Zeit bestimmt und eingestellt werden.
Die Sterilisation beginnt nach Verdrängung praktisch der gesamten Luft und erfolgt vorzugsweise bei einem geringen Überdruck. Der Überdruck wird aufrechterhalten, indem zusätzliches Gas zugeführt wird, wenn die Druckkonzentration des Gases infolge Absorption oder Lecken unter ein gewähltes Niveau sinkt. -55
Gleichzeitig mit oder nach der Verdrängung der Luft aus der Kammer und während des ganzen Sterilisierungsvorganges wird fortgesetzt Feuchtigkeit in die Kammer eingeführt, um die Kammer und die Waren zu befeuchten oder wieder zu befeuchten. Auf diese Weise wird ein gewähltes Feuchtigkeitsniveau in den Waren und in dem umgebenden Bereich der Kammer aufrechterhalten. Diese Befeuchtung oder Wiederbefeuchtung ist äußerst wünschenswert, weil der größere Teil der Feuchtigkeit mit der durch das Sterilisierungsgas verdrängten Luft abgeführt wird.
Nach Beendigung des Sterilisierungsvorganges wird die Kammer bis auf atmosphärischen Druck abgesaugt. Obwohl dies nicht unbedingt erforderlich ist, kann auf den Sterilisierungsvorgang ein Spülvorgang folgen, um zurückbleibende Gase zu entfernen. Vorzugsweise wird Luft am oberen Ende eingeführt und Gas am unteren Ende abgesaugt.
Die Vorbereitung, die Arbeitsweise und die Nachbehandlung, sowie die Temperaturen, Drücke und Feuchtigkeitsbedingungen können in Übereinstimmung mit der USA.-Patentschrift 3 068 064 oder mit anderen zufriedenstellenden Bedingungen sein, die nicht den Gegenstand der Erfindung bilden.
Das vorstehend beschriebene neue Verfahren schließt alle Luft aus dem Sterilisator während der Sterilisierungsperiode aus, mit Ausnahme der Luft, die innerhalb der Ware selbst eingeschlossen oder festgehalten wird und die auch durch den folgenden Evakuierungsvorgang nicht in zufriedenstellender Weise entfernt werden kann.
In den Fig. 2 bis 5 ist schematisch eine Sterilisierungskammer 10 dargestellt, in welcher zwei Warenpackungen 11 und 13 sterilisiert werden sollen. Die Punkte 15 sind Luftmoleküle. Fig. 2 veranschaulicht den Luftmolekülzustand, nachdem die Waren in die Kammer eingeführt worden sind. F ig. 3 veranschaulicht den Zustand nach der Evakuierung und zeigt, daß in der Kammer Luft zurückgeblieben ist.
Fig. 4 veranschaulicht die Schichtung der Luftmoleküle nach der Einführung eines chemischen Sterilisierungsgases 17 in die Kammer entsprechend den derzeit bekannten Sterilisierungsverfahren. Die Pfeile 21 veranschaulichen die sehr langsame Diffusion der geschichteten Luft in das Gas 17. Die Diffusion der Luft und des Gases verdünnt das Gas, und es ist daher erforderlich, daß die Sterilisierung mit sicheren Gasgemischen unter erhöhten Drücken erfolgt, um die für die Ausführung der Sterilisierung notwendige Gaskonzentration zu erhalten.
F i g. 5 veranschaulicht schematisch die Wirksamkeit des neuen Verfahrens. Vorzugsweise wird nach der Evakuierung der Luft auf den Zustand gemäß F i g. 3 (um die Luftmoleküle in den Waren zu vermindern) das Gas 17 in die Kammer 10 eingeführt und die zurückbleibende Luft wird vollständig verdrängt. Die nachstehende Tabelle veranschaulicht die unter den angegebenen Betriebsdrücken gemäß den in F i g. 4 angegebenen bekannten Verfahren in der Kammer zurückbleibende Luft in Volum-Prozent.
Betriebsdruck at kg/cm2 Zurückbleibende. Luft
Va in Volumprozent
1 0,0 23,0 .
1,5 0,5 13,3
2,0 1,0 8,9
2,5 1,5 6,7
3,0 2,0 5,3
4,5
Bei dem neuen Verfahren ist daher durch den Verdrängungsvorgang keine zurückbleibende Luft vorhanden, mit Ausnahme der in den Waren oder Kartons enthaltenen Luft.
Das neue Verfahren hat den deutlichen Vorteil, daß die sonst erforderliche plötzliche Druckveränderung vermieden wird, welche sich aus der Evakuierung und den erhöhten Drücken ergibt und welche
die zu sterilisierenden Packungen durch Platzen oder Zusammenfallen verformt. Wie ferner bereits ausgeführt wurde, wird eine kostspielige Hochvakuumanlage entbehrlich. Das Diffusionsvermögen von Äthylenoxyd ermöglicht ein leichtes Eindringen in den zu sterilisierenden Gegenstand, ohne daß Vakuum oder Druck erforderlich wäre, und macht dasselbe für die Verwendung für das vorliegende Verfahren besonders geeignet.
Die Erfindung weist den weiteren Vorteil auf, daß keine Hochdruckbehälter erforderlich sind. Die Verwendung der sehr wünschenswerten Äthylenoxyd-Dichlorodifluormethan-Mischungen als Steriüsierungsgas ergibt ein wirtschaftliches Verfahren, während es früher in wirtschaftlicher Hinsicht nicht praktisch war, solche Mischungen im Wettbewerb mit den Äthylenoxyd-Kohlendioxyd-Mischungen zu verwenden.
Das Dichlorodifluormethan hat in Mischungen mit Äthylenoxyd den Vorteil, daß es hohe Konzentrationen von Äthylenoxyd unter im wesentlichen atmosphärischem Druck (einem sehr geringen Überdruck) ermöglicht. Eine Dichlorodifluormethan-Äthylenoxyd-Mischung mit einer Äthylenoxydkonzentration von 12 Gewichtsprozent und 27,3 Volumprozent bei im wesentlichen atmosphärischem Druck ist sowohl sicher als auch für die Sterilisierung zufriedenstellend. Bei im wesentlichen atmosphärischem Druck oder einem geringen Überdruck kann infolge der Dampfdichte der Dichlorodifluormethanmischung die Aufrechterhaltung einer wünschenswerten Konzentration von 450 mg Äthylenoxyd pro Raumliter gewährleistet werden. Die Dampfdichte der Mischungen beträgt ungefähr das Vierfache der Luftdichte, während Kohlendioxyd-Äthylenoxyd-Mischungen nur ungefähr die doppelte Luftdichte aufweisen. Auf diese Weise sind nicht entzündbare Fluorkohlenstoffmischungen, wie Äthylenoxyd-Dichlorodifluormethan-Sterilisierungsgasmischungen, ebenso wirtschaftlich wie Kohlendioxydmischungen für die derzeit bekannten Verfahren, bei denen das Sterilisierungsgas unter wesentlich erhöhten Drücken gehalten wird. Nach dem neuen Verfahren ist es daher wirtschaftlich, eine sichere Gasmischung zu verwenden. Um mit Kohlendioxydmischungen entsprechende Konzentrationen von Äthylenoxyd mit nahezu 450 mg pro Liter oder 12 Gewichtsprozent Äthylenoxyd oder 27,3 Volumprozent bei im wesentlichen atmosphärischem Druck zu erhalten, müßten entzündbare Mischungen im Gewichts- oder Volumenverhältnis von 30% Äthylenoxyd zu Kohlendioxyd verwendet werden. Kohlendioxydmischungen sind jedoch nur im Gewichts- und Volumenverhältnis von 10% Äthylenoxyd sicher. Wenn daher Kohlendioxydmischungen verwendet werden, ist es wünschenswert, daß sie unter bekannten erhöhten Drücken stehen. Da sowohl Propylenoxyd als auch Methylbromid dichter als Luft sind, wären sie für das neue Verfahren als zufriedenstellende Sterilisierungsgase verwendbar.
Der größte Schaden, der bei der Verwendung der bekannten Sterilisatoren zu beobachten ist, ergibt sich aus der Freigabe von Druck nach Beendigung des Sterilisierungsvorganges. Da der innere Druck der Packungen Gelegenheit gehabt hat, sich während der Sterilisierung mit den äußeren Drücken auszugleichen, ergibt eine plötzliche Freigabe von Druck eine forcierte Ausdehnung und ein Platzen, insbesondere wenn noch eine anschließende Evakuierung erfolgt. Diese Gefahr ist durch das neue Verfahren beseitigt.
Erstmalig wird ein Verfahren erhalten, bei welchem die Vakuum- und Druckgrenze für die Vorbe-
.5 handlung und den Betrieb verändert werden können, um jede Gefahr des Platzens oder Zusammenfallens der zu sterilisierenden Packungen mit den darin befindlichen Waren zu beseitigen, ohne auf ideale Sterilisierungsbedingungen zu verzichten.
ίο Eine geeignete Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens ist in F i g. 1 gezeigt. Die Vorrichtung besteht aus einem doppelwandigen beheizten Behälter 9, der eine Sterilisierungskammer 10 begrenzt mit einer Auslaßöffnung 12 am oberen Ende und einer Einlaßöffnung 16 am unteren Ende. Wie sich aus der Verfahrensbeschreibung ergibt, ermöglicht diese Konstruktion, daß das bei 16 in die Kammer 10 eintretende dichtere Sterilisierungsgas die Luft nach oben und durch die Auslaßöffnung 12 nach außen verdrängt, wenn dieselbe geöffnet ist.
Die relative Feuchtigkeit in der Kammer wird durch Dampf erzeugt, welcher der Sterilisierungskammer durch die Leitung 18 zugeführt wird, die ein Magnetventil 19 enthält. Das Ventil 19 wird durch eine (nicht dargestellte) Meßeinrichtung geregelt, die auf die relative Feuchtigkeit in der Kammer anspricht.
Durch Verwendung eines (nicht dargestellten) Infrarot-Gasanalysators oder einer anderen bekannten Einrichtung, welche feststellt, ob die Luft vollständig verdrängt ist, kann die Zeitdauer bestimmt werden, die unter den gemäß dem Verfahren gewählten Bedingungen zur vollständigen Verdrängung der Luft erforderlich ist, um dadurch eine zeitlich begrenzte Verdrängungsperiode zu erhalten. Ein Magnetventil 20, das durch einen (nicht dargestellten) Schalter betätigt wird, schließt sich nach Ablauf dieser Verdrängungsperiode. Wenn gemäß dem vorstehend beschriebenen Verfahren vorher eine Evakuierung erfolgt, wird ein zwischen der Sterilisierungskammer und einer Vakuumpumpe angeordnetes Ventil 22 während der Dauer der Evakuierung geöffnet. Das der Einlaßöffnung 16 zugeführte Sterilisierungsgas, das in flüssiger Form in einem Vorratsbehalter 24 enthalten ist, geht durch ein Magnetventil 26 hindurch, das durch einen (nicht dargestellten) Druckschalter gesteuert wird, welcher in der Vorrichtung angeordnet ist und auf den Druck in der Kammer anspricht. Das Ventil 26 bleibt geöffnet, wenn der Druck in der Sterilisierungskammer unter einer vorher gewählten Höhe liegt.
In der Gaszuführungsleitung ist eine Heizeinrichtung oder ein Wärmeaustauscher 28 angeordnet, der das Gas auf eine vorher gewählte Temperatur von 65 bis 82° C erhitzt. Der Wärmeaustauscher 28 ist mit einer Dampfleitung 30 versehen, durch welche Heizdampf zugeführt wird, der das durch eine Rohrschlange 32 hindurchgehende Sterilisierungsgas erhitzt. Unterhalb des Wärmeaustauschers 28 ist ein Kondenstopf 34 zur Abführung des kondensierten Dampfes angeordnet. Der Wärmeaustauscher 28 hat die Aufgabe, das flüssige Sterilisierungsmittel zu verdampfen und auf eine gewählte erhöhte Temperatur zu erhitzen, die ausreicht, um eine Trennung der Gase innerhalb der Mischung zu verhindern, die beispielsweise aus Äthylenoxyd-Freon oder Äthylenoxyd-Kohlendioxyd besteht. Außerdem soll eine Kondensation der Feuchtigkeit in der Sterilisierungs-
kammer verhindert werden, wenn das kühle Gas und/ oder die Flüssigkeit in dieselbe eingeführt wird.
Eine Spülung kann durch Öffnen der Ventile 20 und 22 erfolgen, indem Luft durch die Auslaßöffnung in die Kammer gesaugt wird und das Gas durch das Ventil 22 zur Vakuumpumpe abgeführt wird.

Claims (10)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Entfernung von Luft aus zur Sterilisation bereiten, geschlossenen Sterilisationskammern mittels Sterilisationsgas, dadurch gekennzeichnet, daß ein ausreichendes Volumen eines chemischen Sterilisiergases von größerer Dichte als Luft langsam in die Sterilisierkammer eingeleitet und praktisch die gesamte Luft nach oben aus der Kammer verdrängt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas ein chemisches nichtbrennbares Sterilisiergasgemisch mit einem Sterilisieragens ist, wobei das Gemisch zur Förderung der Aufwärtsverdrängung der Luft eine größere Dichte aufweist als das Sterilisieragens selbst.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergasgemisch ein Fluorkohlenwasserstoff-Sterilisiergasgemisch von höherer Dampfdichte als Luft ist.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas bzw. das Sterilisiergasgemisch befeuchtet wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft in der Sterilisierkammer vor ihrer Stratifizierung und Aufwärtsverdrängung bis zu einem ausgewählten Feuchtigkeitsgrad befeuchtet wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Sterilisierkammer zusätzlich innerhalb der Sterilisierzeitspanne befeuchtet wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß als erster Schritt die Sterilisierkammer bis auf ein ausgewähltes Niveau evakuiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1,4 und 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas Äthylenoxyd ist.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Difiuordichlormethan ist.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Sterilisiergas ein Gemisch aus Äthylenoxyd und Kohlendioxyd ist.
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