DE1491827C - Hämodial-Apparat bzw. künstliche Niere - Google Patents
Hämodial-Apparat bzw. künstliche NiereInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einem Hämodial-Apparat
bzw. einer künstlichen Niere mit einer Einrichtung zum Umpumpen der Dialyse-Flüssigkeit durch
eine Membran-Dialyse-Einheit.
Es sind bereits künstliche Nieren entwickelt worden, deren wesentliches Prinzip darin besteht, daß
das Blut des Patienten gegen eine Dialyse-Flüssigkeit durch eine Zellophanmembrane, die einen sehr großen
Flächeninhalt besitzt, dialysiert wird. Einer der bebräuchlichen Apparate dieses Typs ist die Travenol-Kunstniere,
die eine Zellophanmembran aufweist, welche im Handel in sterilen Packungen erhältlich
ist und nur einmal verwendet werden kann. Ein besonderer Nachteil dieser Kunstniere besteht darin,
daß die Dialyse-Flüssigkeit über den Dialyse-Filter mit hoher Geschwindigkeit von einem Behälter mit
großer Kapazität (etwa 100 Liter) geführt und dann wieder zurück in den Behälter geleitet wird. Das
bedeutet, daß die Dialyse-Flüssigkeit in einem hermetisch abgeschlossenen Kreislauf konstant umläuft,
und zwar ohne Nachfüllung frischer Dialyse-Flüssigkeit, so daß die Wirksamkeit der Dialyse-Flüssigkeit
mit der Zeit während des Dialysier-Vorganges abnimmt, da der Diffusionwirkungsgrad bezüglich der
zu entfernenden Substanzen fortlaufend nachläßt. Aus diesem Grunde muß das Dialyse-Verfahren
mehrere Male (gewöhnlich dreimal) unterbrochen werden, um den gesamten Inhalt des Behälters zu
erneuern. Diese Unterbrechung der Behandlung ist für den Patienten sehr abträglich und bedeutet für
das Pflege- bzw. Bedienungspersonal einen zusätzlichen Arbeitsaufwand. Außerdem verlängert dieses
Dialyse-Verfahren die Zeit, in der der Patient an der künstlichen Niere angeschlossen ist.
Ein weiterer Nachteil der bisher entwickelten Apparate besteht darin, daß sie sehr unhandlich sind,
da die Dialyse-Ausrüstung und der Behälter für die Dialyse-Flüssigkeit eine integrale Einheit bilden. Die
vom medizinischen Standpunkt optimale Lösung bestände darin, die Dialyse-Flüssigkeit über die Dialyse-Einheit
nur einmal zu leiten. Diese Lösung würde in der technischen Ausführung bedeuten, daß man infolge
des hohen Aufwandes der erforderlichen Dialyse-Flüssigkeit einen übermäßig großen und deshalb
unpraktischen Apparat konstruieren müßte, um hinreichenden Kontakt zwischen dem verunreinigten
Blut und der Dialyse-Flüssigkeit zu sichern. Diese Ausbildung, ist sehr kostspielig und. daher für die
benötigte Massenherstellung nicht geeignet.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, einen Hämodial-Apparat bzw. eine künstliche
Niere zu schaffen, der die vorgenannten Nachteile der bekannten Ausführungen nicht mehr aufweist
und sich insbesondere durch seine Handlichkeit auszeichnet.
Bei einer Vorrichtung der einleitend angeführten Ausbildung wird erfindungsgemäß diese Aufgabe dadurch
gelöst, daß eine Einrichtung zum kontinuierlichen Hineinpumpen frischer Dialyse-Lösung in den
Dialyse-Kreislauf und eine Einrichtung zum Abtrennen eines Anteils des zirkulierenden Dialyse-Stromes der
mengenmäßig der Menge der in den Kreislauf zugeführten frischen Dialyse-Lösung entspricht, geschaffen
wurde.
Ein Vorteil dieses Hämodial-Apparates besteht darin, daß das Dialyse-Verfahren bei Verwendung
der erfindungsgcinäßcn Vorrichtung nicht mehr unterbrochen zu werden braucht und die Wirksamkeit
der Dialyse konstant bleibt, da stets frische Dialyse-Flüssigkeit über die Zellophanmembrane
zirkuliert.
In einer Weiterbildung der Erfindung zeichnet sich der Hämodial-Apparat aus durch einen Behälter sehr
geringen Fassungsvermögens (ungefähr zwei Liter), durch den die Dialyse-Flüssigkeit mit hoher Geschwindigkeit
und hohem Durchsatz (ungefähr 30 Liter pro Minute) gepumpt wird, einen vom Behälter
ίο getrennt angeordneten zentralen Vorratstank, aus welchem mittels einer zweiten Pumpe während des
gesamten Dialyse-Prozesses frische Dialyse-Lösung kontinuierlich zugeführt wird, gerade bevor sie in die
Dialyse-Einheit eintritt, und eine Zweigleitung mit Auslaßrohr oberhalb des Behälters, durch welchen
der Überschuß der verwendeten Dialyse-Flüssigkeit aus dem Kreislauf entfernt wird.
Die Vorteile des Hämodial-Apparatcs gemäß der Weiterbildung sind beträchtlich. Infolge des hohen
Durchsatzes der Umlaufpumpe ist jederzeit Höchstkontakt zwischen der Dialyse-Flüssigkeit und dem
Blut gesichert. Zusätzlich wird die Dialyse-Flüssigkeit durch ein Zweigrohr kontinuierlich mit frischer Lösung
aufgefüllt und sichert ein Höchstmaß an Diffusionsfähigkeit zwischen dem Blut und dem Dialyse-Tank
und so eine gesteigerte und konstante Wirksamkeit der Dialyse.
Infolge der geringen Abmessungen des Apparates
und seiner Zubehörteile ist genügend Raum um den Patienten herum zur Behandlung und medizinischen
Beaufsichtigung und auch für die Aufsteilung des Behälters verfügbar.
Die Zuführung der Pumpe zum Durchlaß frischer
Dialyse-Flüssigkeit in den Kreislauf ist einstellbar, so daß die zugeführte Menge abgeändert werden kann,
um der erforderlichen Dialyse entsprechende, von den Umständen abhängende, Wirksamkeit zu geben.
Bisher war es nicht möglich, mehrere Patienten mit
ein- und demselben Tank zu verbinden. Durch den erfindungsgemäßen Hämodial-Apparat und seiner
Einstellungs- und Verwendungsmöglichkeit können nunmehr mehrere Apparate gleichzeitig mit dem
gleichen zentralen Vorratstank verbunden werden, der in einiger Entfernung angeordnet ist, so daß
mehrere Patienten die Behandlung zur gleichen Zeit' erhalten können.
Eine beispielsweise Ausführungsform des Hämodial-Apparates gemäß der Erfinding, aus der sich
weitere erfinderische Merkmale ergeben, ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt
Fig. 1 einen Aufriß des Hämodial-Apparates und F i g. 2 eine vergrößerte Ansicht mit Teilschnitt
des die Zellophan- oder Dialyse-Einheit enthaltenen Behälters.
Der Hämodial-Apparat bzw. die künstliche Niere besteht aus einem unabhängig beweglichen kleinen
Behälter 1 mit wasserdichtem, durch Stangen 3 und Schrauben 4 gehaltenem Deckel 2. Die obere Kante
des Behälters 1 ist mit einer Nase 6 zum Festhalten einer aufblasbaren Gummiverbindung 7 versehen, um
ein besseres Umfassen der Zellophan- oder Dialyse-Einheit 8 im Behälter zu gewährleisten. Das Oberteil
des Deckels 2 besitzt eine nach oben zeigende Öffnung 9. Der Behälter enthält eine geringe Menge
von Dialyse-Flüssigkeit (ungefähr zwei Liter), die mit großer Geschwindigkeit und hohem Durchsatz
(ungefähr 30 Liter pro Minute) über die Dialyse-Einheit
mittels einer Umlaufpumpe 10 umläuft.
Das aus der Arterie des Patienten kommende Blut erfährt die erforderliche Behandlung (Blutpumpe,
Vermischung mit chemischen Substanzen usw.) und wird dann in den Behälter 1, über Einlaßrohre 11,11
in die Öffnung 9 geleitet, von wo es durch die Dialyse-Einheit fließt, die mit der Dialyse-Flüssigkeit
besprüht wird und kommt dann wieder über die gleiche Öffnung 9, worauf es, wieder nach der erforderlichen
Behandlung (Filtration), durch die Außlaßrohre 12,12 zurück, dem Patienten zugeführt wird.
Die Umlaufpumpe 10 befördert die im Behälter 1 enthaltene Dialyse-Flüssigkeit durch das unterhalb
des Behälters 1 gelagerte Einlaßrohr 13 und durch die Dialyse-Einheit 8, pumpt die Dialyse-Flüssigkeit
wieder zurück vom Behälter 1 durch das oben am Behälter 1 angeordnete Auslaßrohr 14.
In den geschlossenen Stromkreis wird frische Dialyse-Flüssigkeit durch eine zweite Pumpe 15 entlang
dem Zweigrohr 16, das mit dem Einlaßrohr 13 stromaufwärts zum Behälter 1 verbunden ist, zügeführt.
Diese frische Dialyse-Flüssigkeit kommt aus einem zentralen Vorratstank, der in einer bestimmten
Entfernung über ein Zuführungsrohr 17 angeordnet ist, und kann in gewünschter Menge zugeführt
werden.
Die fortlaufende und regelbare Hinzufügung frischer Dialyse-Flüssigkeit zum Behälter 1 über den
geschlossenen Kreislauf, verursacht ein Steigen des Flüssigkeitsspiegels in der Öffnung 9. Die überschüssige
Dialyse-Flüssigkeit im geschlossenen Kreislauf wird regelmäßig durch eine Wasserstrahlpumpe
längs der Abzweigung 18 in der Öffnung 9 abgezogen und aus dem Kreislauf entfernt.
Claims (3)
1. Hämodial-Apparat bzw. künstliche Niere mit einer Einrichtung zum Umpumpen der Dialyse-Flüssigkeit
durch eine Membran-Dialyse-Einheit, gekennzeichnet durch eine Einrichtung zum kontinuierlichen Hineinpumpen
frischer Dialyse-Lösung in den Dialyse-Kreislauf und durch eine Einrichtung zum Abtrennen eines
Anteils des zirkulierenden Dialysestromes aus dem Kreislauf, der mengenmäßig der Menge der
in den Kreislauf zugeführten frischen Dialyse-Lösung entspricht.
2. Hämodial-Apparat bzw. künstliche Niere nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen
Behälter (1) sehr geringen Fassungsvermögens (ungefähr zwei Liter), durch den die Dialyse-Flüssigkeit
mit hoher Geschwindigkeit und hohem Durchsatz (ungefähr 30 Liter pro Minute) gepumpt
wird, einen vom Behälter getrennt angeordneten zentralen Vorratstank, aus welchem
mittels einer zweiten Pumpe (15) während des gesamten Dialyse-Prozesses frische Dialyse-Lösung
kontinuierlich zugeführt wird, gerade bevor sie in die Dialyse-Einheit eintritt, und eine Zweigleitung
(18) mit Auslaßrohr oberhalb des Behälters (1), durch weiche der Überschuß der verwendeten
Dialyse-Flüssigkeit aus dem Kreislauf entfernt werd.
3. Hämodial-Apparat bzw. künstliche Niere nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß der Ausstoß der zweiten Pumpe (15) zur Zuführung frischer Dialyse-Lösung in den Kreislauf
einstellbar ist.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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