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Sowohl in der öffentlichen als auch in der industriellen Stromversorgung
sind heute Drehstromnetze mit starr geerdeten Nulleitern vorherrschend. In der Regel
werden hierbei die Kraftstromverbraucher (Motoren u. dgl.) über die drei Phasenleiter
des in Stern geschalteten Drehstromnetzes gespeist, während die sogenannten Lichtstromverbraucher
einerseits an einen der drei Phasenleiter, andererseits an den Nullleiter angeschlossen
werden. Die vom Nulleiter abgezweigte Leitung der einphasigen Lichtstromverbraucher
wird dabei üblicherweise als isolierte Leitung verlegt, um gewisse, an sich bekannte
und daher hier nicht weiter zu erläuternde Gefahren auszuschließen, die sich andernfalls
beim Auftreten eines Erdschlusses in den einphasigen Stromkreisen ergeben könnten.
Der durch diese Maßnahme angestrebte Erfolg ist jedoch nur dann gewährleistet, wenn
für die an den Nulleiter angeschlossenen Leitungen keine Erdverbindungen, beispielsweise
infolge eines Isolationsschadens bestehen. Eine dahingehende überprüfung der Nulleiter-Anschlüsse
von einphasigen Stromkreisen muß aus Sicherheitsgründen nicht nur vor der Inbetriebnahme
solcher Anlagen möglich sein und einwandfrei durchgeführt werden können, sondern
auch bei späteren, in gewissen Zeitabständen erfolgenden Kontrollen. Praktisch bedeutet
dies, daß die betreffenden Leitungen von gegen Erde geschalteten einphasigen Stromkreisen
über vom Nulleiter trennbare Klemmen an den Nulleiter des Drehstromnetzes angeschlossen
sein müssen.
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Schaltanlagen-Reihenklemmen für den vorbeschriebenen Verwendungszweck
sind bereits in mehreren Ausführungsformen bekannt. Sie bestehen im allgemeinen
aus einem in einem Isolierkörper gehaltenen und gegen die Nulleiter-Sammelschiene
isolierten Klemmkörper mit Einrichtungen zum Anschluß der abgehenden Leitung sowie
einem Trennglied zur Herstellung einer lösbaren Verbindung zwischen dem Klemmkörper
und der Sammehschiene. Bei einer bekannten Ausführungsform einer Schaltanlagen-Reihenklemme
für den Anschluß an eine Sammelschiene erfolgt die Verbindung zwischen dem Klemmkörper
und der Sammelschiene innerhalb des Isolierkörpers mittels einer Klemmschraube,
welche herausgeschraubt wird, wenn die betreffende Leitung von der Sammelschiene
getrennt werden soll. Ein grundsätzlicher baulicher Nachteil dieser Schaltanlagen-Reihenklemme
für den Anschluß an eine Sammelschiene besteht darin, daß der Kontaktdruck beim
Anziehen der Klemmschraube über Isolierwerkstoff übertragen wird, was unter mehreren
Gesichtspunkten als bedenklich zu gelten hat.
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Eine andere bekannte Ausführungsform einer Schaltanlagen-Reihenklemme
für den Anschluß an eine Sammelschiene weist den Nachteil auf, daß die ebenfalls
über eine Klemmschraube und ein metallisches Zwischenstück herstell- und lösbare
Kontaktverbindung mit der Sammelschiene den Isolierkörper in besonders ungünstiger
Weise mechanisch belastet; beim Anzug der Klemmschraube wird der Isolierkörper mechanisch
auf Zug beansprucht, was zu plötzlichen oder nach gewisser Zeit erfolgenden Brüchen
führen kann. Im übrigen ist es äußerst nachteilig, daß bei Erdschluß-Prüfungen die
Trennstrecke zwischen dem Klemmkörper und der Sammelschiene nicht sichtbar ist und
daher bei der Prüfung Zweifel entstehen können, ob der Zustand der einwandfreien
Trennung tatsächlich besteht. Als weiterer Nachteil ist bei dieser Schaltanlagen-Reihenklemme
für den Anschluß an eine Sammelschiene das völlig gleiche Aussehen mit gewöhnlichen
Durchgangsklemmen anzusehen, welcher Umstand bei dem auf Erdschluß prüfenden Fachmann
genaueste Kenntnis der von außen nicht erkennbaren Funktion der einzelnen Schaltanlagen-Reihenklemmen
voraussetzt. Diese Voraussetzung ist jedoch in der Praxis nur in den seltensten
Fällen erfüllt und kann in der Regel nicht erwartet werden.
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Beiden vorbeschriebenen bekannten Ausführungsformen von Schaltanlagen-Reihenklemmen
für den Anschluß an eine Sammelschiene ist als weiterer Nachteil gemeinsam, daß
sie bei der Montage auf die der Verteilung des Nulleiterstromes dienende Sammelschiene,
die gleichzeitig als Tragschiene dient, aufgefädelt werden müssen, so daß bei Schäden
an einzelnen dieser Schaltanlagen-Reihenklemmen jeweils alle anderen Schaltanlagen-Reihenklemmen
der betreffenden Sammelschiene abgenommen werden müssen, so daß im Ergebnis alle
angeschlossenen Leitungen zu lösen sind. Bei einer weiteren bekannten Schaltanlagen-Reihenklemme
zum Anschluß an eine vorbeiführende Sammelschiene, die aus Klemmkörper und Isolierkörper
besteht, und wobei der Klemmkörper ein mittels Klemmschraube zu betätigendes Klemmglied
aufweist, ist zur Herstellung der Kontaktverbindung zu der Sammelschiene ein federnder,
mit einem Gegenkontaktstück zusammenarbeitender Kontaktstreifen vorgesehen, der
eine Isolierschraube trägt, die nach Einschrauben in ein Gewinde des Gegenkontaktstückes
oder des Isolierkörpers den federnden Kontaktstreifen mit dem Gegenkontaktstück,
das mit der Sammelschiene elektrisch leitend in Verbindung steht, leitend verbindet
(deutsches Gebrauchsmuster 1824 748). Über die bereits beschriebenen Nachteile der
beiden ersten bekannten Ausführungsformen von Schaltanlagen-Reihenklemmen zum Anschluß
an eine Sammelschiene hinaus ist bei der zuletzt beschriebenen Schaltanlagen-Reihenklemme
von Nachteil, daß einerseits diese Konstruktion sowohl in fertigungstechnischer
als auch in montagetechnischer Hinsicht aufwendig ist, andererseits funktionell
nicht zufriedenstellt.
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Bei einer Schaltanlagen-Reihenklemme ganz anderer Art, nämlich einer
als Durchgangsklemme ausgebildeten Schaltanlagen-Reihenklemme mit auftrennbarer
Strombahn, ist es bekannt (deutsche Auslegeschrift 1067 907), den Klemmkörper
so auszugestalten, daß er Führungsbahnen für ein Trennglied aufweist, das aus gegeneinander
spannbaren, mittels Klemmschrauben zu betätigenden und verschiebbaren Klemmstücken
besteht. Diese an sich bekannte Ausgestaltung eines Trenngliedes in seiner Führung
hat die Entwicklung von Schaltanlagen-Reihenklemmen zum Anschluß an eine vorbeiführende
Sammelschiene nicht beeinflußt.
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Der Erfindung liegt, ausgehend von dem eingangs beschriebenen Stand
der Technik, die Aufgabe zugrunde, anzugeben, wie bei einer Schaltanlagen-Reihenklemme
zum Anschluß an eine vorbeiführende Sammelschiene der zuletzt beschriebenen Art
auf besonders einfache und funktionssichere Weise der Anschluß des Klemmkörpers
an die vorbeiführende.Sammelschiene ermöglicht werden kann. Dabei soll insbesondere
die Möglichkeit bestehen, die Schaltanlagen-Reihenklemmen, wie üblich, mittels
Rastfuß
od. dglan einer Tragschiene zu befestigen, um danach oder schon zuvor die Sammelschiene
anzubringen, wobei dann ohne weitere Maßnahmen bereits der Anschluß der Schaltanlagen-Reihenklemmen
an die Sammelschiene möglich sein soll.
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Die Erfindung betrifft eine Schaltanlagen-Reihenklemme mit einem Anschluß
für eine vorbeiführende Sammelschiene, bestehend aus Klemmkörper und Isolierkörper,
wobei der Klemmkörper ein mittels Klemmschraube zu betätigendes Klemmglied aufweist.
Die Erfindung besteht darin, daß der Isolierkörper Halterungen für die Sammelschiene
besitzt und der Klemmkörper vor die zugeordnete Sammelschiene geführte, stegartige
Verlängerungen aufweist, deren Höhe im wesentlichen der Dicke der Sammelschiene
entspricht, an welche als Trennglied zwei die Verlängerungen zwischen sich aufnehmende
und durch Trennschrauben gegeneinander sowie in Anschlußstellung gegen die Sammelschiene
spannbare Klemmstücke verschieblich geführt sind. Nach weiterer Lehre der Erfindung
ist es zweckmäßig, die Klemmstücke als Klemmplatten mit mutig angeordneter Klemmschraube
auszubilden.
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Eine für die Sicherheit der erfindungsgemäßen Schaltanlagen-Reihenklemmen
besonders wichtige weitere Ausgestaltung besteht nach einem Vorschlag der Erfindung
darin, daß das Trennglied in an sich bekannter Weise mit Bremsbacken versehen ist,
die dem Schaft der Klemmschrauben zugeordnet sind.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind verschiedener Art.
Von besonderer Bedeutung ist die Tatsache, daß bei der erfindungsgemäßen Trennklemme
der Kontaktdruck nicht über Isolierstoffelemente geleitet wird, sondern das Trennglied
unmittelbar mit dem Klemmkörper einerseits und der Sammelschiene andererseits verklemmt
wird. Dies ermöglicht nicht nur eine Erhöhung des Kontaktdruckes, sondern vermeidet
auch die Gefahr plötzlich oder im Laufe des Betriebes auftretender Brüche im Isolierstoff.
Gleichzeitig ermöglichen die am Trennglied vorgesehenen Klemmeinrichtungen die Anordnung
an sich bekannter, die Klemmschrauben gegen ungewollte Lockerung sichernde Bremsbacken.
Das Trennglied kann unschwer so angeordnet werden, daß seine Stellung vom Standpunkt
des Prüfpersonals aus eingesehen und so erkannt werden kann, ob während der Prüfung
das Trennglied einwandfrei geöffnet ist. Im übrigen ermöglicht die erfindungsgemäße
Trennklemme ein Abnehmen bzw. Aufsetzen auf die nicht mehr als Sammelschiene dienende
Tragschiene.
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Im folgenden wird die Erfindung an Hand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt F i g. 1 mehrere auf einer Tragschiene
nebeneinandergereihte erfindungsgemäße Schaltanlagen-Reihenklemmen in perspektivischer
Darstellung, F i g. 2 eine Seitenansicht der Schaltanlagen-Reihenklemmen nach F
i g. 1, F i g. 3 einen Schnitt längs der Linie III-111 durch den Gegenstand nach
F i g. 2, F i g. 4 eine andere Ausführungsform der erfindungsgemäßen Schaltanlagen-Reihenklemmen
in perspektivischer Darstellung, F i g. 5 eine Seitenansicht der Schaltanlagen-Reihenklemmen
nach F i g. 4 in schematischer Darstellung.
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Im einzelnen zeigen die Figuren Schaltanlagen-Reihenklemmen für den
Anschluß an eine vorbeiführende Sammelschiene 1. Die Schaltanlagen-Reihenklemmen
bestehen aus einer in einem Isolierkörper 2 gehaltenen und gegen die Sammelschiene
1 isolierten Klemmkörper 3 und einem Trennglied 4 für die lösbare Verbindung
zwischen dem Klemmkörper 3 und der Sammelschiene 1. Im allgemeinen besitzt der Klemmkörper
3 Einrichtungen zum Anschluß der abgehenden Leitung. Diese Einrichtungen sind im
Ausführungsbeispiel im wesentlichen als an sich bekanntes Klemmglied 3 a mit Klemmschraube
3 b ausgebildet, was keiner näheren Beschreibung bedarf. Der Klemmkörper 3 besitzt
zwei stegartige Verlängerungen 3 c, die vor die zugeordnete Sammelschiene 1 geführt
sind und an welchen das Trennglied 4 verschiebbar geführt ist. Das Trennglied
4 besteht aus zwei die stegartigen Verlängerungen 3 c zwischen sich aufnehmenden
und durch eine mittig angeordnete Klemmschraube 4a gegeneinander und in Anschlußstellung
gegen die Sammelschiene l spannbaren Klemmstücken 4b. Bei gelöster Klemmschraube
4 a
können diese Klemmstücke 4 b in Richtung auf die Sammelschiene
1 vorgeschoben werden, wobei sie diese zwischen sich aufnehmen und beim Abzug der
Klemmschraube 4 a die Sammelschiene 1 zusammen mit den stegartigen Verlängerungen
3 c des Klemmkörpers 3 zur Kontaktgabe einklemmen. Diese Kontaktstellung des Trenngliedes
4 ist in den Fi g. 2 und 5 gestrichelt dargestellt. Das Lösen bzw. Anziehen
der Klemmschraube 4 a sowie das Verschieben des Trenngliedes 4 erfolgt zweckmäßig
mittels eines in F i g. 2 gestrichelt dargestellten Schraubenziehers 5. Da die Dicke
der Sammelschiene 1 im wesentlichen gleich der Höhe der stegartigen Verlängerungen
3 c gewählt ist, sind die beiden Klemmstücke 4 b als Klemmplatten ausgebildet.
Die Sammelschiene 1 selbst ist mit den Schaltanlagen-Reihenklemmen nicht baulich
vereinigt, sondern liegt im Ausführungsbeispiel nach den F i g. 1 und 2 lediglich
in Halterungen 6 des Isolierkörpers 2 und wird nur durch die angeklemmten
Trennglieder 4 gehalten.
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Das Trennglied 4 ist in den dargestellten Ausführungsbeispielen in
Abgangsrichtung der angeschlossenen Leitung, also in Richtung des Klemmkörpers 3
verschiebbar, so daß seine Stellung vom Standpunkt des Prüfpersonals, also schräg
von vorn oben aus gesehen, unmittelbar festgestellt werden kann. Zweifel darüber,
ob das Trennglied 4 geöffnet oder geschlossen ist, können somit nicht auftreten.
In den Ausführungsbeispielen nach den F i g. 1 und 2 weist der Isolierkörper 3 an
seinem Fuß eine an sich bekannte Einrichtung 7 zum Aufsetzen und Aufklemmen auf
die Tragschiene 8 auf, ohne daß die Isolierkörper 2 hierfür auf die Tragschiene
8 aufgefädelt werden müssen.