DE148590C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

KLASSE

Die zur künstlichen Ernährung von Säuglingen benutzten Milchflaschen werden meistens mit einem Gummihütchen versehen, welches über den Flaschenhals gestreift wird, oder es werden Glasröhrchen eingesetzt, welche mit Gummimundstück versehen sind. Auch werden zwischen Flaschenhals und Gummihut Stöpsel mit Kugelventilen eingeschaltet. Als das einfachste und hygienisch auch wohl

ίο empfehlenswerteste hat sich die Benutzung des Saughütchens bewährt, da es stets am leichtesten sauber zu halten ist, während bei den anderen Vorrichtungen weit größere Sorgfalt anzuwenden ist, um die Bildung von Gärungsprodukten zu verhüten, welche der Gesundheit des Säuglings schaden.

Allen vorbeschriebenen Vorrichtungen haftet aber der Mangel an, daß sie nicht in genügendem Maße den individuellen Anlagen des Säuglings bezüglich der Nahrungsaufnahme gegenüber der natürlichen Ernährung Rechnung tragen. Während nämlich bei der natürlichen Ernährung, infolge der Beschaffenheit der Brustdrüsen, die Milchabsonderung beim Saugen des Kindes im Verhältnis zur Saugkraft des Kindes stattfindet 'Und ein unwillkürliches Absondern der Milch für gewöhnlich nicht stattfindet, kann dies" bei den oben angeführten Vorrichtungen nicht in solch vollkommener Weise eintreten. Bei dem einfachen Saughütchen z. B. muß genau ausprobiert werden, ob das Saugloch nicht zu groß oder zu klein ist. Im ersteren Falle strömt die Milch zu stark aus, wodurch leicht eine zu reichliche Nahrungsaufnahme stattfindet und Brechreiz oder Magenkatarrh hervorgerufen wird, oder die Nahrung strömt ungenügend aus, wodurch der Säugling zu sehr angestrengt wird und zu früh ermüdet, so daß er einschläft, bevor er gesättigt ist. Bei dem Glasröhrchen kommt es außerdem leicht vor,' daß es durch falsche Lage der Flasche nicht in die Nahrungsflüssigkeit eintaucht, so daß der Säugling zu viel Luft schluckt. Bei den Kugelventilen ist die Bewegung der Kugeln nicht stets gleichmäßig, da sie leicht ankleben und dann den Durchgang der Flüssigkeit verhindern oder doch erschweren. Auch die Reinigung des Ventils ist ziemlich umständlich.

Eine Saugevorrichtung muß aber so beschaffen sein, daß sie entsprechend dem natürlichen Ernährungsprozeß wirken kann. Diesem Grundsatze gemäß wirkt die auf der beiliegenden Zeichnung in Fig. 1 dargestellte Kombination einer Gummimembran mit einem Saughütchen. Der Hals der Flasche (Fig. 3) ist so geformt, daß er sich zur Aufnahme einer Gummimembran (Fig. 2) eignet. Diese Membran ist mit einer Ritze versehen. Wird nun das Saughütchen nach Einlegen der Membran in den Flaschenhals über letzteren gestreift, so ist die Membran zwischen Hals und Hütchen eingeklemmt. Bei der Nahrungsaufnahme Öffnet sich nun infolge der Elastizität des Gummis dem durch den Säugling erfolgenden mehr oder weniger starken Saugen entsprechend die Ritze der Membran,

so daß jedesmal nur eine der Saugwirkung entsprechende Menge Flüssigkeit ausströmt und durch das Saugloch des Hütchens in den Mund gelangt. Das Saugloch des Hütchens kann somit eine genügende Weite erhalten, ohne daß die oben angeführten Übelstände zu befürchten sind, und die Nahrungsaufnahme erfolgt weit naturgemäßer, was für das Gedeihen des Säuglings von großer Wichtigkeit ist. Außerdem können bei Verwendung der Membran die Saughütchen ohne Bedenken gleich mit einem Saugloch versehen in den Handel kommen.

Claims (1)

1. Patent-Anspruch :

   Sauger für Kindermilchflaschen, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Flaschenhals und dem Saughute eine mit einer Ritze versehene Membran eingeschaltet wird.

   Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.