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"Baggervorrichtung zur Befestigung an Schleppern oder ähnliehen Transportfahrzeugen"
Beschreibung
Die Erfindung betrifft eine Baggervorrichtung zur Befestigung
an Schleppern oder ähnlichen Transportfahrzeugen, wobei die Baggervorrichtung nach
Art der Auslegerbagger ausgebildet ist, bei. denen das fahrzeugsetige Ende des Auslegers
am Rahmen der Vorrichtung gelenkig befestigt ist und das Außenende des Auslegers
das Baggerwerkzeug trägt. Mit der Erfindung soll insbesondere die Abstützung und
die Arbeitsweise der Schaufel oder des Löffele, mit dem das Graben und das Heben
von Lasten durchgeführt wird, verbessert werden.
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Aufgabe der Erfindung ist es, sicherzustellen, daß das Baggerwerkzeug
in eine Schürfstellung überführbar ist, in der es sich dicht am Schlepper oder Transportfahrzeug
befindet und eine Entlade-- oder Kippstellung einnehmen kann, die weit vom Schlepper"
oder Transportfahrzeug entfernt ist;
Eine weitere Aufgabt der Erfindung besteht darin, die Arbetawei- |
ae der Vorrichtung, beim Baggern zu verbessern, indem dem Werkzeug |
-zusätzlich zu seiner Aufwärtsschwenkbewegung eine nach vorn gerichtete
Vorschubbewegung erteilt wird.
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Erfindungsgemäß besteht der Ausleger aus zwei Teilen, die gelenkig
miteinander verbunden sind, deren Außenenden aber an dem Werkzeug angreifen. Weiterhin
ist ein Lenker vorgesehen, der mit einem Ende gelenkig am Rahmen und mit seinem
anderen Ende am äußeren Auslegerteil befestigt ist.
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Wenn das Werkzeug die Schürfstellung einnimmt, hängt der fahrzeugseitige
oder innere Teil des Auslegers von seiner gelenkigen Verbindung mit dem Rahmen nahezu
senkrecht herab, während der äußere Auslegerteil nahezu waagerecht verläuft und
nach vorn weist. Der Anlenkpunkt des Lenkers am Rahmen befindet sich auf einer größeren
Höhe als der des inneren Auslegerteiles. Dadurch drückt der Lenker beim Aufwärtsschwenken
des Auslegers auf den äußeren Auslegerteil und verschwenkt ihn, bis er sich schließlich
in einer Verlängerung des inneren Auslegerteiles erstreckt bzw. mit diesem fluchtet.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt.
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Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht der an einem Schlepper befestigten
Vorrichtung.
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Eig. 2 stellt eine Draufsicht auf einen Hauptteil der Vorrichtung
und den Schlepper dar-.
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Fig. 3 zeigt eine teils geschnittene Prontansoht des Schleppers und
der Verrichtung.
Der wiedergegebene Schlepper weist eine bekannte
Bauart auf, die so ausgebildet ist, daß er in beiden Fahrtrichtungen in gleicher
Weise fahrbar ist, d. h daß das Teil des Schleppers, welches bei normaler Fahrweise
das hintere Ende bildet, zum Vorderteil wird, wenn die Baggervorrichtung betätigt,
werden soll. Das schließt ein, daß sich der Fahrersitz 14 umdrehen läßt, so daß
er in die neue Fahrt- bzw. Arbeitsrichtung weist und daß sich das Steuerrad 15,
Schalthebel, Bedienungselemente usw. ebenfalls in bekannter Weise der neuen Fahrtrichtung
oder Arbeitsrichtung entsprechend umplacieren lassen.
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Der Rahmen der Vorrichtung weist ein Paar Seitenteile 20 auf, die
im wesentlichen dreieckige Gestalt haben. Sie ruhen auf den bekannten Montageflächen,
die an den Gehäusen 13 der Hinterachsen des Schleppers vorgesehen sind, und sind
mittels Klemmplatten und Gewindebolzen 21 an diesen befestigt. Mit den Seitenteilen
20 sind Seitenschienen 22 starr verbunden, die sich von ihnen aus nach hinten erstrecken
und nach innen abgebogen sind, um sich der Außenform des Schleppers eng anzupassen.
(Als Vorderteil ist der Teil des Schleppers zu betrachten, der die Vorrichtung trägt).
Die Seitenteile 20, die sich von den Acheengehäusen 13 aus ein beträchtliches Stück
nach oben erstrecken, bilden den Tragrahmen für den Ausleger der Vorrichtung. Sie
haben lotrecht verlaufende Vorderkanten, die mit den Vorderseiten der Achsengehäuse
13 abschließen. Dieser derart gebildete Tragrahmen wird von Platten 26' und 27'
verstärkt, die sich zwischen den Seitenteilen 20 erstrecken und an diesen angeschweißt
sind gis. Figur 3).
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,Der Ausleger ist zweiteilig: ausgeführt. Er weist einen Innenteil
25
sowie einen Außenteil 26 auf, die sowohl miteinander als auch mit dem Werkzeug 27
gelenkig verbunden sind. Der innere oder fahrzeugseitige Auslegerteil 25 ist länger
als der äußere und besteht aus zwei mit Abstand voneinander, und parallel zueinander
angeordneten Holmen, deren Innenenden mittels Bolzen 33 an nach vorn vorspringenden
Ansätzen der Seitenteile 20 gelenkig befestigt sind. In der Schürfstellung des Werkzeuges,
die in Fig.
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1 in vollen Linien dargestellt ist, nimmt der innere Auslegerteil
eine nahezu lotrechte Stellung ein, und das Werkzeug befindet sich dicht am Schlepper.
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Die Antriebsmittel zum Verschwenken des Auslegers 25, 26 sind als
hydraulische Einrichtungen 35 ausgebildet. Jea'e der hydraulischen Einrichtungen
35 weist einen Zylinder 36 auf, der nahe seines offenen Endes gelenkig mit einem
Anschlag 37 verbunden ist, der an den Seitenteilen 20 befestigt ist. Die Kolbenstange
38 eines jeden Arbeitszylinders greift über ein Verbindungsgelenk 41 und einen Anschlag
40 an dem jeweils zugehörigen Holm 30 an. Der äußere Auslegerteil 26 besteht aus
zwei zueinander parallelen, dreieckigen Seitenteilen 45, die über ein Querriegelpaar
46 miteinander verbunden sind. Die dreieckigen Seitenteile 45 haben einen so großen
Abstand voneinander, daß sie gerade zwischen die Holme 30 des inneren Auslegerteiles
treten können, und sind an ihren Innenenden über Gelenkverbindungen 47 mit den Holmen
30 verbunden.
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Der äußere Auslegerteil 26 ist über Gelenkverbindungen 51 mit einem
Lenker 5'O verbunden, der mittels eines Bolzens 53 an Anschlägen 54@angelenkt ist,
die sich an einem Querriegel 55 befinden,
der die oberen Enden der
Seitenteile 20 des Rahmens miteinander verbindet.
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Das dargestellte Werkzeug 27 bildet eine oben offene Schaufel oder
einen LÖffel. Es kann sowohl zum Graben und Schürfen als auch zum Aufnehmen und
Verladen losen Materials verwendet werden und weist eine gehärtete, verschleißfeste
Vorderkante 56 auf. Das Werkzeug-27 wird von dem ;äußeren'Auslegerteil getragen,
indem Rippen 60 des Werkzeuges über Gelenkverbindungen 61 mit dem äußeren Auslegerteil
verbunden sind. Den Winkel, in welchem das Werkzeug jeweils in Bezug auf den: Ausleger
steht, bestimmen zwei hydraulische Arbeitsglieder 62. Jedes dieser beiden Arbeitsglieder
weist einen Zylinder 63 auf, der mittels einer Gelenkverbindung 65 mit dem Außenende
des zugehörigen Holmes 30 verbunden ist, sowie eine Kolbenstange 66, die über Verbindungsgelenke
67 und ein Anschlagpaar 68 an dem Werkzeug angreift.
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Die gegenseitige, räumliche Anordnung der 'Gelenke 47, 65, 67 und
68 des Gelenkhebelsystems, das aus dem äußeren Auslegerteil 26, der das Werkzeug
trägt, und den hydraulischen Arbeitsgliedern 62 besteht, ist derart, daß der äußere
Auslegerteil in seiner tiefsten Stellung die hydraulischen Arbetsglieder scherenartig
kreuzt, s. Fig. 1, während das Gelenkhebeleyatem in der höchsten Stellung des Auslegers
nahezu geschlossen ist. Durch Verlängern oder Verkürzen der hydraulischen Arbeitsglieder
62 kann das Werkzeug zwischen einer äußersten, nach unten gekippten Stellung, die
zum Schürfen, Graben oder Auskippen geeignet ist, und einer aufrecht-en Stellung,
,die zum Tragen losen Materials geeignet ist,
verschwenkt werden.
In der nach unten gekippten Stellung des Werkzeuges, die in Fig. 1 in gestrichelten
Linien dargestellt ist, weisen die hydraulischen Arbeitsglieder 62 ihre größte Länge,
und in der aufrechten Stellung des Werkzeuges, die in strichpunktierten Linien dargestellt
ist,-weisen die hydraulischen Arbeitsglieder ihre geringste Länge auf. In der letztgenannten
Stellung des Werkzeuges und wenn der Ausleger völlig abgesenkt ist, befindet sich
der Schwerpunkt des Werkzeuges etwas hinter dem Gelenk 61, so daß das Werkzeug während
des Anhebens in die nahezu höchste Stellung im Gleichgewicht ist. Die geometrische
Gestalt des Gelenkhebelsystems stellt außerdem sicher, daß sich das Werkzeug beim
Anheben des Auslegers selbsttätig um das Gelenk 61 dreht, so daß es stets seine
aufrechte Stellung beibehält und ein Auskippen der Ladung wirkungsvoll verhindert
ist.
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Die Druckflüssigkeit für die hydraulischen Arbeitsglieder, vorzugsweise
Öl, wird von dem bei Schleppern üblichen hydraulischen System geliefert.
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Das Beladen des Werkzeuges kann sowohl in der bekannten Weise geschehen,
indem der Schlepper nach vorn fährt, als auch bei stillstehendem Schlepper durch
Betätigen der hydraulischen Arbeitsglieder. Das wird durch das Gelenkhebelsystem
möglich, das von den Teilen 25, 26, 50, 62 gebildet wird. Es sei z. B. angenommen,
es solle Material von einem Erdhaufen 70 in Fig. 1 aufgenommen werden, der Ausleger
sei in seine tiefste Stellung geschwenkt und das Werkzeug 27 nach vorn geneigt,
bis seine Schneidkante etwa in Bodenhöhe ist, wie in vollen Linien in Fig. 1 dargestellt
ist. In, diesem Falle schwenkt der Schlepperfahrer durch Verlängern
der
hydraulischen Arbeitsglieder 35 den Ausleger nach vorn und oben und treibt somit
die Schneidkante 56 in den Erdhaufen hinein. Beim Ansteigen des Auslegers wird die
Schneidkante des Werkzeuges nach oben und nach vorn getragen. Wäre der Ausleger
starr und aus einem Stück, wurde sich die Schneidkante entlang des,gestriehelten
Bogens X in Fig. 1 bewegen. Durch die Ausgestaltung des Gelenkhebelsystems, bei
dem sich der Anlenkpunkt 53 oberhalb des Anlenkpunktes 33 befindet, erhält die nach
vorn gerichtete Bewegungskomponente der Schnittkante des Werkzeuges einen Zuwachs
Y, so daß sie sich entlang des gestrichelten Bogens Z in Fig. 1 bewegt. Auf diese
Weise ist die Wirkungsweise der Vorrichtung beim Graben oder Schürfen verbessert.
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Außerdem wird durch die nahezu lotrechte Stellung, die der innere
Auslegerteil 25 in der völlig abgesenkten Stellung des Auslegers einnimmt, sichergestellt,
daß sich das Werkzeug in seiner Schürfstellung dicht am Schlepper befindet. Auf
diese Weise bekommt die Vorrichtung in ihrer Schürfstellung eine gedrungene Gestalt,
so.daß sie auch bei engen Platzverhältnissen eingesetzt werden kann. Da sich. die
hydraulischen Arbeitsglieder 62 auch in der völlig abgesenkten Stellung des Auslegers
noch verlängern können, ergibt sich die Möglichkeit, Löcher oder dergl. mit,dem
Werkzeug auszuheben, die tiefer sind als der Boden, auf dem der Schlepper steht.
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Durch die gegenseitige räumliche Anordnung der Gelenke 33, 47, 51
und 53 des Gelenkhebelsystema, das von den Auslegerteilen 25, 26 und 45 gebildet
wird, ergibt sich in der völlig abgesenkten..
Stellung des Auslegers,
daß der innere Auslegerteil 25 eine nahezu lotrechte Lage dicht an den Achsgehäusen
13 des Schleppers einnimmt, während der äußere Auslegerteil 26 beinahe rechten Winkel
zum inneren Auslegerteil 25 verläuft. Auf diese Weise wird die wirksame Hebellänge
des Auslegers verkürzt. durch aber ändert sich das Hebelübersetzungsverhältnis zwischen
dem Angriffshebelarm der hydraulischen Arbeitsglieder. 35 rund, dem Angriffshebelarm
des Werkzeuges in sehr günstiger, Weise, und es wird die größte Kraftwirkung der
Anordnung gerade dann erzielt, wenn die größte Kraft benötigt wird, nämlich beim
Beginn eines jeden Schürfhubes des Werkzeuges. Wenn sich der Ausleger jedoch anhebt,
dann drückt der Lenker 50 den äußen Auslegerteil 26 aus dieser. rechtwinkligen Stellung
heraus in eine Lage, in -der er mit dem inneren Auslegerteil 25 fluehtet (siehe
strichpunktierte Linen in Fig. 1). Auf diese Weise wird aber wiederum die Reichweite
des Auslegers in der höchsten tellung erheblich vergrößert . Somit befindet scich
das Werkzeug in euer hinreichend großen Entfernung vom Schlepper, wenn es der höchsten
Stellug des Auslegeres zum Auskippen der Ladung nach unten geschwenkt wird, wie
mit gestrichelten Linen Fig.1 dargestellt ist.