DE1483660C - Regelvorrichtung für den Flüssigkeitsspiegel in einer Stranggießkokille - Google Patents
Regelvorrichtung für den Flüssigkeitsspiegel in einer StranggießkokilleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Regelvorrichtung für den Flüssigkeitsspiegel, insbesondere von Stahl, in
einer Stranggußkokille mit einem in eine elektrische Stromkreisanordnung eingeschalteten Gerät zum
Feststellen von Abweichungen des Flüssigkeitsspiegels und zur Erzeugung von Fehlersignalen,
welche mit ihrer Polarität die Richtung der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels von einem Sollwert
und mit ihrer Größe das Ausmaß der besagten Abweichung anzeigen, wobei eine Steuerstromkreisanordnung
für die Gießvorrichtung einen Eingang für Fehlersignale hat.
Während die Steuerung des Flüssigkeitsspiegels in einer Stranggießkokille an sich auch durch Steuerung
der Abzugsgeschwindigkeit des Stranges aus der Kokille möglich ist, dient eine Vorrichtung der vorgenannten
Gattung dazu, nicht nur den Flüssigkeitsspiegel· in der Stranggießkokille möglichst auf gleicher
Höhe zu halten, sondern auch die Verweilzeit des erstarrenden Gießstranges in der Kokille möglichst
gleich zu halten.
Das ist besonders dort von großer Wichtigkeit, wo der austretende Gießstrang noch einen Kern von flüssigem
Metall enthält. Unter bestimmten Betriebsbedingungen kann die Steuerung der Gießgeschwindigkeit
durch eine Steuerung der Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges allerdings ergänzt werden.
Die Aufrechterhaltung eines gleichbleibenden Flüssigkcitsspiegels
durch Steuerung der Gießgeschwindigkeit von Hand durch eine Bedienungsperson hat
sich wegen der damit verbundenen Ungenauigkeiten und der Ermüdungsgefahr nicht bewährt. Man hat
daher bereits selbsttätige Vorrichtungen der eingangs genannten Gattung gebaut. Die Feststellung des Flüssigkeitsspiegels
in der Kokille erfolgt dabei mittels
3 4
in die Kokillenwand eingebetteter Thermoelemente vorgeschaltet ist und in den Stellstromkreisen ein durch
oder auch mittels photoelektrischer Zellen, die auf Zeitwerk betätigbarer Ausschalter vorgesehen ist.
die wechselnde Helligkeit eines steigenden und fal- Bei der vorliegenden Erfindung erfolgt also unmitlenden Flüssigkeitsspiegels reagieren. Bei einem ver- telbar eine Berücksichtigung auch der Größe der suchsweise gebauten, bekannten Gerät der eingangs 5 Abweichung des Flüssigkeitsspiegels von einem Sollgenannten Gattung werden die bei Feststellung des Wert, und es ist dabei nach Auftreten einer Abwei-Flüssigkeitsspiegels in der Kokille auftretenden chung eine pendelfreie Rückführung des Badspiegels Signale zur Steuerung eines Betätigungsmotors für auf seinen Soll-Wert gewährleistet. Die Berücksichden Bodenverschluß eines Gießgefäßes vorgesehen. tigung der Größe der Abweichung stellt auch sicher, Es handelt sich bei den Signalen um von den Thermo- io daß eine Korrektur des Badspiegels nicht erst dann elementen in der Wandung der Kokille entwickelte erfolgt, wenn man sich an zulässige Maximal- und Thermospannungen, die für den Steuerungsvorgang Minimalwerte des Badspiegels annähert, sondern die in Beziehung zu einer Vergleichsspannung gesetzt Regelung erfolgt vielmehr immer unter unmittelbarer werden. Ein Verstärker wandelt die Spannungsdiffe- Bezugnahme auf den Soll-Wert,
renz zwischen Thermospannung und Vergleichsspan- 15 Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist nung in eine Wechselspannung um, deren Phasenlage vorgesehen, daß die genannte Einrichtung einen Kondavon abhängig ist, ob die entwickelte Thermospan- densator enthält, dessen Ladegeschwindigkeit eine nung größer oder kleiner als die Vergleichsspannung Funktion der Größe des Fehlersignals ist und der ist. Am Verstärkerausgang ist ein Induktionsmotor parallel zu einer Eingangswicklung der Steuerstromangeschlossen, dessen Drehrichtung von der Phasen- 20 kreisanordnung geschaltet ist, die in Reihe mit einem lage der verstärkten Wechselspannung beeinflußt veränderlichen Widerstand liegt, der die Entladungswird, der den Arm eines Abfrageschalters für die ein- spannung des Kondensators bestimmt,
zelnen Thermofühler betätigt und gleichzeitig über Von besonderem Vorteil ist es, wenn gemäß einer weitere Bahnen auch die Stromkreise für die Impuls- weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine zweite gäbe einer Regelung des Badspiegelstandes betätigt. 25 Steuerwicklung mit einer Stromkreisanordnung verWenn bei der bekannten Vorrichtung beispielsweise bunden ist, die eine Potentiometeranordnung, einen der Badspiegelstand zwischen zwei Thermofühlern Schieber, der sich in Übereinstimmung mit der wechgehalten werden soll, beantwortet das Meßgerät für selnden Lage des Flüssigkeitsspiegels entlang eines den Badspiegelstand Abweichungen mit einer Ein- Widerstandes bewegt, einen Kondensator, der eine schaltung des Motors für den Bodenverschluß des 30 Spannung entwickelt, die gleich, aber entgegengesetzt Gießgefäßes. Der Motor wird dabei mit konstanter ist der Spannung an dem Schieber, und einen verän-Drehzahl eingeschaltet, bis die Abweichung auf- derlichen Widerstand enthält, der parallel zu der gehoben ist. Die Drehrichtung des Motors ist abhän- zweiten Steuerwicklung und in Serie mit dem Kongig von der Richtung der Regelabweichung. densator liegt. Diese Anordnung gestattet es, die GeWenn bei der bekannten Vorrichtung für die Rege- 35 schwindigkeit der Änderung des Badspiegels zu belung des Flüssigkeitsstandes nun auch bereits nicht rücksichtigen und rechtzeitig die erforderliche Gegennur ein Abfrageschalter herangezogen werden sollte, wirkung zu veranlassen, falls auf Grund schneller dessen Stellung ein Maß für den Badspiegelstand ist, Änderung des Flüssigkeitsspiegels die Gefahr be- und darüber hinaus auch vorgesehen war, die Rieh- steht, daß die Regelung über das Ziel hinausschießt, tung der Verstellung der Gießvorrichtung von der 40 Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Polarität von den Badspiegelstand anzeigenden Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn-Thermospannungen in bezug auf eine Vergleichs- zeichnet.
die wechselnde Helligkeit eines steigenden und fal- Bei der vorliegenden Erfindung erfolgt also unmitlenden Flüssigkeitsspiegels reagieren. Bei einem ver- telbar eine Berücksichtigung auch der Größe der suchsweise gebauten, bekannten Gerät der eingangs 5 Abweichung des Flüssigkeitsspiegels von einem Sollgenannten Gattung werden die bei Feststellung des Wert, und es ist dabei nach Auftreten einer Abwei-Flüssigkeitsspiegels in der Kokille auftretenden chung eine pendelfreie Rückführung des Badspiegels Signale zur Steuerung eines Betätigungsmotors für auf seinen Soll-Wert gewährleistet. Die Berücksichden Bodenverschluß eines Gießgefäßes vorgesehen. tigung der Größe der Abweichung stellt auch sicher, Es handelt sich bei den Signalen um von den Thermo- io daß eine Korrektur des Badspiegels nicht erst dann elementen in der Wandung der Kokille entwickelte erfolgt, wenn man sich an zulässige Maximal- und Thermospannungen, die für den Steuerungsvorgang Minimalwerte des Badspiegels annähert, sondern die in Beziehung zu einer Vergleichsspannung gesetzt Regelung erfolgt vielmehr immer unter unmittelbarer werden. Ein Verstärker wandelt die Spannungsdiffe- Bezugnahme auf den Soll-Wert,
renz zwischen Thermospannung und Vergleichsspan- 15 Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist nung in eine Wechselspannung um, deren Phasenlage vorgesehen, daß die genannte Einrichtung einen Kondavon abhängig ist, ob die entwickelte Thermospan- densator enthält, dessen Ladegeschwindigkeit eine nung größer oder kleiner als die Vergleichsspannung Funktion der Größe des Fehlersignals ist und der ist. Am Verstärkerausgang ist ein Induktionsmotor parallel zu einer Eingangswicklung der Steuerstromangeschlossen, dessen Drehrichtung von der Phasen- 20 kreisanordnung geschaltet ist, die in Reihe mit einem lage der verstärkten Wechselspannung beeinflußt veränderlichen Widerstand liegt, der die Entladungswird, der den Arm eines Abfrageschalters für die ein- spannung des Kondensators bestimmt,
zelnen Thermofühler betätigt und gleichzeitig über Von besonderem Vorteil ist es, wenn gemäß einer weitere Bahnen auch die Stromkreise für die Impuls- weiteren Ausgestaltung der Erfindung eine zweite gäbe einer Regelung des Badspiegelstandes betätigt. 25 Steuerwicklung mit einer Stromkreisanordnung verWenn bei der bekannten Vorrichtung beispielsweise bunden ist, die eine Potentiometeranordnung, einen der Badspiegelstand zwischen zwei Thermofühlern Schieber, der sich in Übereinstimmung mit der wechgehalten werden soll, beantwortet das Meßgerät für selnden Lage des Flüssigkeitsspiegels entlang eines den Badspiegelstand Abweichungen mit einer Ein- Widerstandes bewegt, einen Kondensator, der eine schaltung des Motors für den Bodenverschluß des 30 Spannung entwickelt, die gleich, aber entgegengesetzt Gießgefäßes. Der Motor wird dabei mit konstanter ist der Spannung an dem Schieber, und einen verän-Drehzahl eingeschaltet, bis die Abweichung auf- derlichen Widerstand enthält, der parallel zu der gehoben ist. Die Drehrichtung des Motors ist abhän- zweiten Steuerwicklung und in Serie mit dem Kongig von der Richtung der Regelabweichung. densator liegt. Diese Anordnung gestattet es, die GeWenn bei der bekannten Vorrichtung für die Rege- 35 schwindigkeit der Änderung des Badspiegels zu belung des Flüssigkeitsstandes nun auch bereits nicht rücksichtigen und rechtzeitig die erforderliche Gegennur ein Abfrageschalter herangezogen werden sollte, wirkung zu veranlassen, falls auf Grund schneller dessen Stellung ein Maß für den Badspiegelstand ist, Änderung des Flüssigkeitsspiegels die Gefahr be- und darüber hinaus auch vorgesehen war, die Rieh- steht, daß die Regelung über das Ziel hinausschießt, tung der Verstellung der Gießvorrichtung von der 40 Weitere Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Polarität von den Badspiegelstand anzeigenden Erfindung sind in den Unteransprüchen gekenn-Thermospannungen in bezug auf eine Vergleichs- zeichnet.
spannung abhängig zu machen, so ist doch bei diesem Zum Stande der Technik sei noch erwähnt, daß an
bekannten Gerät praktisch trotzdem die Größe der sich auch schon Badspiegelfühler bekannt sind
festgestellten Abweichung nicht für eine Bemessung 45 (USA.-Patentschrift 3 825 104), die ein entsprechend
der Verstellgeschwindigkeit der Gießvorrichtung her- dem Steigen und Fallen des Flüssigkeitsspiegels anangezogen
worden. Die Geschwindigkeit der Ver- schwellendes und abschwellendes Signal erzeugen
stellung ist vielmehr konstant und von der Größe des und einen Servomechanismus mit zugehörigem Abgemessenen
Badspiegelfehlers unabhängig; als Folge sperrorgan zur Regelung des Metallstromes steuern,
davon muß bei der bekannten Versuchsvorrichtung 50 Dabei ist die Größe des erzeugten Signals der Höhe
auch ein unerwünschtes Überregeln und Pendeln mit des Badspiegels direkt proportional, und durch eine
verhältnismäßig langer Regelungsdauer erwartet entsprechende Stromkreisanordnung und Ausgestalwerden,
tung des Servomechanismus soll der Strom des flüs-Die vorliegende Erfindung hat sich nun die Auf- sigen Metalls entsprechend dem Soll-Wert des Flüsgabe
gestellt, eine Regelvorrichtung der in Rede 55 sigkeitsspiegels geregelt werden. Da das erzeugte
stehenden Art zu schaffen, die dafür sorgt, den Regel- Signal die Richtung der Abweichung von dem Sollvorgang
unter wirklicher Berücksichtigung nicht nur Wert des Flüssigkeitsspiegels nicht unmittelbar ander
Polarität, sondern auch der Größe der Regel- zeigt, zeigt diese Regelung nicht die erforderliche
abweichung in kurzer Zeit und ohne unerwünschte Flexibilität bei Annäherung an den Höchststand und
Pendelneigung ablaufen zu lassen. Zur Lösung die- 60 den Mindeststand des Badspiegels, und überdies beser
Aufgabe wird ausgehend von einer Regelvorrich- steht auch hier die Gefahr einer Pendelneigung. Bei
tung der eingangs genannten Gattung erfindungs- der vorliegenden Erfindung lassen sich demgegengemäß
die Anordnung so getroffen, daß die Steuer- über bei Annäherung an den Höchststand und den
Stromkreisanordnung aus zwei Stellstromkreiscn be- Mindeststand des Badspiegels die Steuerimpulse versteht,
von denen jeder einer Fehlersignalpolarität zu- 65 kürzen, und es erfolgt auch eine direkte Annäherung
geordnet ist, wobei dieser Steuerstromkreisanordnung an den Soll-Stand ohne Pendeln,
eine Einrichtung zur Zuleitung des Fehlersignals mit Es sei bemerkt, daß man beim Stande der Technik einer von der Größe abhängigen Geschwindigkeit teilweise versucht hat, die Steuerungswirkung durch
eine Einrichtung zur Zuleitung des Fehlersignals mit Es sei bemerkt, daß man beim Stande der Technik einer von der Größe abhängigen Geschwindigkeit teilweise versucht hat, die Steuerungswirkung durch
Anwendung von in Zwischenstellungen angebrachten Thermoelementen zu mildern (österreichisches Patent
173 807).
Auch das Steuern des Flüssigkeitsspiegels in der Kokille mittels Veränderung der Abzugsgeschwindigkeit
des Gießstranges, wie es bei der vorliegenden Erfindung hilfsweise herangezogen werden kann, ist an
sich bekannt.
Es folgt die Beschreibung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung an Hand von Zeichnungen.
Fig. 1 zeigt ein mechanisches Schema und ein Blockdiagramm einer Gießanlage mit der erfindungsgemäßen
Ausrüstung;
F i g. 2 ist ein Schaltschema des Stromkreises, der das Fehlersignal Ee und das die Verschlußstangenstellung
steuernde Magnetventil verbindet;
Fig. 3 ist ein Schaltschema des Stromkreises, der das Fehlersignal Ee und das die Klemmrollengeschwindigkeit
steuernde Motorgeneratoraggregat verbindet.
F i g. 1 zeigt das vollständige Regelsystem 10 für den Flüssigkeitsspiegel nach der Erfindung.
Viele der größeren Bestandteile dieses Systems sind Stand der Technik und daher nur sehr schematisch
oder als Blöcke dargestellt. Insbesondere sieht man in Fig. 1 eine übliche Gießpfanne 1 mit einem
Bodenausrluß, der durch eine übliche Verschlußstange 14 geschlossen wird. Die senkrechte Stellung
der Verschlußstange 14 bestimmt die Geschwindigkeit, mit der das geschmolzene Metall 15 aus der
Bodenöffnung 16 der Gießpfanne 12 ausströmt. Unmittelbar unterhalb der öffnung 16 der Gießpfanne
befindet sich eine Stranggießform 18. Die geschmolzene Flüssigkeit kühlt bei ihrer Abwärtsbewegung
durch die Kokille 18 ab und bildet einen Gießstrang, der aus dem unteren Ende der Kokille 18 mittels
Klemmrollen herausgezogen wird. Der Hauptzweck der Erfindung besteht darin, die Flüssigkeit in der
Kokille 18 auf einer solchen Höhe zu halten, daß die größtmögliche Produktion für die betreffende Kokille 18 und die in der Kokille 18 mögliche Abkühlung
erreicht wird. Die Erfahrung hat auch gezeigt, daß Schwankungen des Flüssigkeitsspiegels die Qualität
des Erzeugnisses stark beeinflussen.
Die Verschlußstange 14 wird mittels eines Kolbens 22 gehoben und gesenkt, dem jeweils auf einer Seite
Druckmittel zugeführt wird.
Die Druckmittelzufuhr zu dem Kolben 22 erfolgt mittels eines üblichen hydraulischen Systems 24
unter Steuerung durch ein magnetbetätigtes hydraulisches Ventil 26. Das Ventil 26 ist ein federbelastetes
Dreistellungsventil, welches mittels der Magnetspulen 48 und 49 gesteuert wird. Wenn keine der Magnetspulen
48 und 49 erregt ist, dann sorgen die Federn 29 dafür, daß das Ventil 26 die Verbindung zwischen
der den Kolben umgebenden Kammer 28 und dem hydraulischen System 24 vollkommen blockiert.
Diese entregte oder neutrale Stellung des Ventils ist in F i g. 1 gezeigt. Wenn die Magnetspule 48 erregt
wird, dann läßt das Ventil 26 Druckmittel aus dem hydraulischen System 24 in die Leitung 30 strömen.
Damit wird der Unterseite des Kolbens 22 Druckmittel zugeführt, so daß die Verschlußstange 14 nach
oben bewegt wird und die Ausflußgeschwindigkeit aus der Gießpfanne 12 steigert.
Wenn die Magnetspule 49 erregt wird, wird das
Ventil 26 so geschaltet, daß das Druckmittel aus dem hydraulischen System 24 in die Leitung 32 gelangt
und die Verschlußstange 14 nach unten gezogen wird, um so die Ausflußgeschwindigkeit aus der Gießpfanne
12 zu senken.
Während des normalen Betriebes ist die Verschlußstange
14 niemals vollkommen geschlossen, so daß immer flüssiges Metall aus der Gießpfanne 12 ausströmt.
Der Gießstrang 19 tritt dauernd aus dem unteren Ende der Kokille 18 aus, und es muß daher
laufend Flüssigkeit nachgegossen werden, um in der ίο Kokille 18 einen gegebenen Flüssigkeitsspiegel aufrechtzuerhalten.
Der Kopf 34 der Verschlußstange 14 ist so auf die öffnung 16 abgestimmt, daß eine veränderliche
Steuerung der Ausflußgeschwindigkeit der öffnung 16 möglich ist. Das Ventil 26 wird so gesteuert,
daß das Druckmittel der Leitung 30 oder der Leitung 32 nur für verhältnismäßig kurze Zeitspannen,
beispielsweise jeweils eine halbe Sekunde, zugeführt wird und somit die Verschlußstange 14 nur ein verhältnismäßig
kurzes Stück bewegt wird, bevor das Ventil 26 in seine Neutralstellung geht und die
Druckmittelzufuhr zu der Kolbenkammer 28 überhaupt absperrt. Wenn das Ventil 26 auf seine neutrale
Stellung eingestellt ist, dann hält das in der ' Kammer 28 auf beiden Seiten des Kolbenkopfes 22
befindliche Druckmittel die Verschlußstange 14 in derjenigen Stellung, auf die die Verschlußstange zuletzt
eingestellt worden war.
Eine Ausführungsform eines für die Erfindung geeigneten
hydraulischen Systems 24 ist in dem oben erwähnten USA.-Patent 2 832 110 beschrieben. Es sei
bemerkt, daß das Ventil 26 normalerweise als Bestandteil des hydraulischen Systems 24 anzusehen ist,
aber zur Schematisierung der vorliegenden Beschreibung getrennt gezeichnet worden ist.
Zu dem System 10 gehört ein Gerät 40 zum Feststellen der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels. Dieses Gerät 40 erzeugt ein Gleichstromfehlersignal Ec, welches die Größe und die Richtung der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels in der Kokille 18 von dem gewünschten Flüssigkeitsspiegel anzeigt. Das Fehlersignal Ee ist ein Gleichstromsignal und zeigt durch seine Polarität an, ob der Flüssigkeitsspiegel sich oberhalb oder unterhalb des gewünschten Flüssigkeitsspiegels befindet. Die absolute Größe des Fehlersignals Ee zeigt das Ausmaß der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels von dem gewünschten Flüssigkeitsspiegel an.
Zu dem System 10 gehört ein Gerät 40 zum Feststellen der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels. Dieses Gerät 40 erzeugt ein Gleichstromfehlersignal Ec, welches die Größe und die Richtung der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels in der Kokille 18 von dem gewünschten Flüssigkeitsspiegel anzeigt. Das Fehlersignal Ee ist ein Gleichstromsignal und zeigt durch seine Polarität an, ob der Flüssigkeitsspiegel sich oberhalb oder unterhalb des gewünschten Flüssigkeitsspiegels befindet. Die absolute Größe des Fehlersignals Ee zeigt das Ausmaß der Abweichung des Flüssigkeitsspiegels von dem gewünschten Flüssigkeitsspiegel an.
Das Fehlersignal Ee wird einem Steuerstromkreis
45 für den Flüssigkeitsspiegel zugeführt. Dieser Steuerstromkreis 45 spricht auf das Fehlersignal E1,
an und erzeugt ein Steuersignal, welches seinerseits die Stellung des hydraulischen Ventils 26 bestimmt
und damit die Verschlußstange 14 einstellt. Auf diese Weise wird ein Regelkreis zur Einstellung der Verschlußstange
14 in Abhängigkeit von dem Flüssigkeitsspiegel in der Form 18 gebildet.
Der bei der Erfindung verwendete Steuerstromkreis 45 ist im einzelnen schematisch in F i g. 2 gezeigt. Es
ist nicht möglich, das Fehlcrsignal E1. zur Steuerung
des Ventils 26 einfach zu verstärken. Ein so einfaches System würde dazu führen, daß man bei der
Regelung des Flüssigkeitsspiegels in der Kokille 18 über das Ziel hinausschießt und ein Pendeln auftreten
würde. Der Stcuerstromkrcis 45 kommt den Änderungen des Flüssigkcitsspiegcls in der Kokille 18
auch dadurch zuvor, daß er auf die Geschwindigkeit der Änderung des Flüssigkeitsspiegcls anspricht und
das Steuersignal Ec entsprechend abwandelt. Die
Ansprechzeit des Regelkreises ist weiterhin so gewählt, daß es wünschenswert ist, daß das Steuersignal
Ecl + Ec„ absatzweise arbeitet.
Das absatzweise arbeitende Steuersignal führt dazu, daß die Verschlußstange 14 in kleinen Schritten
verstellt wird und jeweils zwischen den einzelnen Schritten genügend Zeit verstreichen kann, als daß
die Auswirkung der Verstellung auf die Gießgeschwindigkeit von dem Fehlersignal Ee widergespiegelt
wird.
Das Steuersignal hat eine absatzweise arbeitende Komponente Ec v die die Spule 48 zwecks Steigerung
der Ausströmgeschwindigkeit der Flüssigkeit erregt, und eine absatzweise arbeitende Komponente E1. 2, die
die Spule 49 zwecks Verringerung der Ausflußgeschwindigkeit der Flüssigkeit erregt.
Der Steuerstromkreis 45 ist so aufgebaut, daß die Komponenten Ec λ und Ec„ zwar nicht gleichzeitig
auftreten können, wohl aber gleichzeitig abgeschaltet sein können.
Das Fehlersignal Ee wird auch einem Steuerstromkreis
75 für die Geschwindigkeit von Klemmrollen zugeführt. Damit erreicht man eine Steuerung der
Geschwindigkeit, mit der der Gießstrang 19 von der Kokille abgezogen wird. Unter gewissen Bedingungen
ist es erwünscht, die mittels der Verschlußstange 14 vorgenommene Steuerung des Flüssigkeitsspiegels in
der Kokille durch eine Steuerung zu ergänzen, die die Geschwindigkeit steuert, mit der das Metall aus
der Kokille 18 abgezogen wird. Normalerweise ist eine solche Ergänzung der mit der Verschlußstange
arbeitenden Steuerung durch die die Klemmrollen benutzende Steuerung nur dann erforderlich, wenn
das Fehlersignal Ec einen bestimmten Mindestwert in
einer der Richtungen überschritten hat. In dem Steuerstromkreis 75 sind Vorkehrungen getroffen,
auf Grund deren der Kreis Fehlersignale E„ die eine bestimmte Größe nicht überschreiten, unbeachtet
läßt. Gewöhnlich ist auch unerwünscht, die Geschwindigkeit der Klemmrollen 20 so stark zu verändern,
als daß die Geschwindigkeit, mit der der Gießstrang aus der Kokille abgezogen wird, sehr viel
größer oder sehr viel kleiner als die günstigste Abzugsgeschwindigkeit wird. In dem Stromkreis 75 sind
also auch Vorkehrungen getroffen, um die Reaktion des Stromkreises 75 auf das Fehlersignal E1, nach
oben und unten zu begrenzen.
Zeitweise kann es auch erwünscht sein, zur Steuerung
des Flüssigkeitsspiegels in der Kokille 18 nur den auf die Klemmrollengeschwindigkeit einwirkenden
Steuerstromkreis 75 heranzuziehen und nicht den Steuerstromkreis 45, der auf die Verschlußstange
einwirkt. Wenn zum Eingießen des geschmolzenen Metalls in die Kokille 18 beispielsweise ein Trichter
benutzt wird, könnte man die Steuerung mittels der Verschlußstange 14 ausschalten und sich in erster
Linie auf die Steuerung nur der Geschwindigkeit der Klemmrollen mittels des Steuerstromkreises 75
stützen.
Die Fig. 2 veranschaulicht in schcmatischer
Kokille den elektrischen Steuerstromkreis 45 für den Flüssigkeitsspiegel, der auf das Fehlersignal E1, anspricht
und die gewünschten Steuersignale Ecl + Eca
erzeugt.
Der Steuerstromkreis 45 für den Flüssigkeitsspiegel hat einen mit zwei Ausgängen arbeitenden
Magnetverstärker 46, der die Erregung der Spulen 48 und 49 steuert.
Der bistabile Magnetverstärker 46 ist in der Weise mit zwei Eingangsspulen 50 und 52 ausgerüstet, daß
jedes an der Spule 50 auftretende Signal mit jedem an der Spule 52 auftretenden Signal summiert wird,
um so zu bestimmen, ob der Ausgang .,4 oder der Ausgang B oder keiner von beiden eingeschaltet wird.
Die Logik des Magnetverstärkers 46 ist so gewählt, daß die beiden Ausgänge/! und B zwar nicht zur
gleichen Zeit eingeschaltet sein können, wohl aber
ίο zur gleichen Zeit ausgeschaltet sein können. Die
Arbeitsweise dieses Stromkreises läßt sich am leichtesten verstehen, wenn man zunächst am hinteren
Ende beginnt und versteht, wie der Ausgang des Magnetverstärkers 46 die Spulen 48 und 49 beeinflußt.
Wenn der Magnetverstärker 46 sich in dem Zustand A befindet, dann wird das Relais 54 erregt und
schließt die normalerweise offenen Relaiskontakte 54,4 und 54 S. Das Schließen der Kontakte 54 B baut
einen Stromkreis über die Leitung 56, die nun ge-
schlossenen Kontakte 54 B, die Spule 48 und über die normalerweise geschlossenen Kontakte 58A zurück
zur Leitung 56 auf. Die Überführung des Magnetverstärkers 46 in den Zustand A führt somit zu einer
Steigerung der Geschwindigkeit, mit der das ge-
schmolzene Metall in die Kokille einfließt. Der Grund
dafür liegt in der Erregung der Spule 48. Zur gleichen Zeit wird durch das Schließen der Kontakte 54 A
auch das Zeitverzögerungsrelais 58 erregt. Das Zeitverzögerungsrelais
58 ist so eingestellt, daß es etwa ',2 Sekunde nach seiner Erregung arbeitet. Demgemäß
werden die Kontakte 58/1 des Zeitverzögerungsrelais "!•Sekunde nach Schließen der Kontakte 54,4 geöffnet
und unterbrechen somit den Stromkreis zu der Spule 48. Auf diese Weise wird die Verschlußstange
14 nur um diejenige Strecke angehoben, die ein '/2 Sekunde andauernder Strom in dem hydraulischen
System 24 verursachen kann. Die Gießgeschwindigkeit des geschmolzenen Metalls 15 aus der Gießpfanne
12 ändert sich also nur um einen kleinen Schritt.
Wenn der Magnetverstärker 46 sich in dem Zu-. stand B befindet, dann wird das Relais 60 erregt und
schließt die Kontakte 60/4 und 602?. Das Schließen der Kontakte 602? führt zur Erregung der Spule 49,
und damit wird die Verschlußstange 14 gesenkt und der Fluß des geschmolzenen Metalls 15 vermindert.
Das gleichzeitige Schließen der Kontakte 6OA führt zur Erregung des Zeitverzögerungsrelais 58. Das
wiederum läßt die Kontakte 58 A in V2 Sekunde öffnen, so daß die Spule 49 entregt wird. Wenn die
Spule 49 entregt ist, arbeitet das ganze System 10 mit einer Eingießgeschwindigkeit des Metalls in die Form
18 weiter, die um so viel geringer ist, wie es der Verstellung der Verschlußstange 14 nach unten während
einer Vs Sekunde andauernden Betätigung des KoI-bens
22 in dem hydraulischen System 24 entspricht.
Wenn ein Fehlersignal E1, auftritt, so läßt es einen
Kondensator 62 mit einer durch die Einstellung des Stellwiderstandes 63 bestimmten Geschwindigkeit auf.
Wenn der Stellwiderstand 63 einmal eingestellt worden
ist, dann ist die Aufladegeschwindigkeit des Kondensators 62 eine genaue Funktion der Größe des
Fehlersignals Ec. Die Polarität der Ladung des Kondensators
62 hängt von der Polarität des Fehlersignals Ec ab. Der Kondensator 62 liegt in Reihe mit dem
veränderlichen Widerstand 64 über der Steuerspule 50 des mit zwei Ausgängen arbeitenden Magnetverstärkers
46. Wenn die Spannung an dem Kondensator 62 einen bestimmten Wert erreicht (der durch die Ein-
209 51Λ/147
stellung des Stellwiderstandes 64 bestimmt ist), wird an der Steuerspule 50 ein Signal erzeugt, welches je
nach der Polarität der Ladung des Kondensators 62 ein Signal am Ausgang A oder am Ausgang B auftreten
läßt. Der Magnetverstärker 46 betätigt somit je nach der Polarität von E1. entweder das Relais 54
oder das Relais 60.
Wie vorstehend beschrieben worden ist, wird die Spule des Zeitverzögerungsretais 58 sowohl bei der
Erregung des Relais 54 als auch bei der Erregung des Relais 60 erregt. Das Zeitverzögerungsrelais 58 läßt
sich von Hand einstellen, daß es mit einem ganzen Bereich von Zeitspannen arbeiten kann; die bei der
vorliegenden Ausführungsform gewählte Zeitspanne lag etwa bei Vs Sekunde.
Wenn die Vs Sekunde verstrichen ist, öffnen nicht nur augenblicklich die Kontakte 58A, um die jeweils
erregt gewesene von den beiden Spulen 48 oder 49 zu entregen, sondern es schließen auch die Kontakte
58 B, um den Kondensator 62 zu entladen. Die Entladung des Kondensators 62 schaltet das an der
Steuerspule 50 anliegende Signal ab, so daß der Magnetverstärker 46 keinen Ausgang mehr hat und das
Arbeitsspiel wieder beginnen kann. Solange das Fehlersignal E/ andauert, bleibt der Kondensator 62 geladen
und hält das Relais 54 oder das Relais 60 eingeschaltet, so daß das magnetbetätigte hydraulische
Ventil jeweils Vs Sekunde erregt wird. Das Ventil 26 bewirkt seinerseits eine Änderung der Gießgeschwindigkeit
des geschmolzenen Metalls 15 aus der Gießpfanne 12. und zwar in einem solchen Sinne, daß das
Fehlersignal E1. verkleinert wird.
Auf diese Weise ist die Impulsfrequenz in der Steuerwicklung 50 dem Fehlersignal E1. proportional,
und für ein gegebenes Ee kann man die Impulsfrequenz
durch Verstellung des Stellwiderstandes 63 einstellen. Das führt dann zur Einstellung der Ladungszeit des Kondensators 62.
Um bei Verwendung des gerade im Zusammenhang mit dem .Ansprechen des Magnetverstärkers 46 auf
das Fehlersignal Ee beschriebenen Steuerstromkreises
ein Hinausschießen über die Marke zu verhindern, ist es erwünscht, die Geschwindigkeit auch nach Maßgabe
der Geschwindigkeit der Änderung des Flüssigkeitsspiegels in der Kokille 18 zu regulieren. Wenn
der Flüssigkeitsspiegel sich beispielsweise unterhalb des gewünschten Flüssigkeitsspiegels befindet, sich
aber sehr schnell ändert, dann muß die Gießgeschwindigkeit gesenkt und nicht etwa gesteigert werden, um
zu verhindern, daß man über das Ziel hinausschießt. Nur so erhält man die richtige Regelung und das
richtige Mitgehen der Korrektur mit dem Fehler. Zu diesem Zweck ist der mit der Steuerwicklung 52 verbundene
Stromkreis vorgesehen. Dieser Steuerstromkreis überlagert die durch das Fehlersignal E1, bestimmte
Steuerung, wenn die Geschwindigkeit der Änderung des Flüssigkeitsspiegcls genügend hoch ist
und im Sinne einer Verkleinerung des Fehlersignals E1.
unten wirkt.
Es ist eine Potentiometerschaltung 66 vorgesehen, bei der ein Schieber 67 derart auf einem Widerstand
68 entlangbewegt wird, daß die Stellung des Schiebers 67 auf dem Widerstand 68 der Stellung des
Flüssigkeitsspiegcls in der Kokille entspricht. Wenn der Schieber 67 feststeht, wird an dem Kondensator
70 eine Spannung entwickelt, die der Spannung an dem Schieber 67 gleich und entgegengerichtet ist, so
daß also an dem veränderlichen Widerstand 71 kein Strom fließt. Solange der Schieber 67 sich aber bewegt,
fließt in dem den veränderlichen Widerstand 71 enthaltenden Stromkreis ein Strom, um den Kondensator
70 zu laden. Der durch den Widerstand 71 fiießende Strom erzeugt an der Steuerwicklung 52 ein
Signal, welches sich mit dem an der Steuerwicklung 50 entwickelten Signal summiert. Die verschiedenen
Parameter in diesem Teil des Stromkreises (beispielsweise die Stärke der Batterie 72, die Auslegung des
ίο Kondensators 70, die Größe der veränderlichen Widerstände
69 und 71 und auch die Windungszahl an den Steuerwicklungen 52) können so eingestellt oder
gewählt werden, daß das Signal an der Wicklung 52 das Signal an der Wicklung 50 überwiegt und so lange
das vorherrschende Signal ist, wie der Schieber 67 sich mit merklicher Geschwindigkeit bewegt. Wenn
also beispielsweise der Flüssigkeitsspiegel sich unterhalb des gewünschten Flüssigkeitsspiegels befindet
und der Flüssigkeitsspiegel rasch steigt, dann wirkt das Steuersignal an der Steuerwicklung 52 dem Steuersignal
an der Steuerwicklung 50 so entgegen, daß der mit zwei Ausgängen arbeitende Verstärker 46 in
den Zustand B anstatt in den Zustand A geschaltet wird und somit die Gießgeschwindigkeit senkt und
nicht erhöht. Wenn jedoch die Geschwindigkeit der Änderung des Flüssigkeitsspiegels Null beträgt oder
sehr klein ist, dann ist das Signal an der Wicklung 52 kleiner als das Signal an der Wicklung 50, und der
Zustand des mit zwei Ausgängen arbeitenden Verstärkers 46 wird allein durch die Polarität des Fehlersignals
E1. bestimmt.
Das Zeitrelais 73 übt in dem der Steuerwicklung 52 zugeordneten Stromkreis die gleiche Funktion wie das
Zeitrelais 58 für die Steuerwicklung 50. Wenn eines der Relais 54 oder 60 erregt wird, wird das Zeitverzögerungsrelais
73 auch erregt, und zwar entweder durch Schließen der Kontakte 54 b oder der Kontakte
6OA. Das Zeitverzögerungsrelais 73 ist von vornherein so eingestellt, daß seine Kontakte 73/1
eine bestimmte Zeitspanne nach der Erregung schließen. Bei der vorliegenden Ausführungsform liegt
diese Zeitspanne in der Größenordnung von Vs Sekunde. Das führt dazu, daß die Relaiskontakte 73
Vs Sekunde nach Beginn einer Änderung der Stellung der Verschlußstange 14 schließen und den veränderlichen
Widerstand 71 kurzschließen. Damit sinkt das Signal an der Steuerwicklung 52 auf Null ab und
schaltet den Verstärker 46 aus, egal in welchem Zustand er sich befand.
Es sei daran erinnert, daß die Abschaltung des einen Zustandes des mit zwei Ausgängen arbeitenden
Verstärkers 46 (egal ob Zustand A oder B), nicht dazu führt, daß selbsttätig der andere Zustand eingeschaltet
wird. Wenn der eine Zustand des Verstärkers ausgeschaltet wird, dann bedeutet das also einfach,
daß der Verstärker überhaupt keinen Ausgang mehr hat und es somit keine Erregung für das Relais 54
oder das Relais 60 gibt. Das bedeutet wiederum, daß die Verschlußstange 14 in der Lage gehalten wird, in
die sie zuletzt bewegt worden war.
Die miteinander gekuppelten Schalter 74 sind normalerweise geschlossen, können aber geöffnet werden,
wenn es erwünscht ist, den Stcuerstromkreis 45 für die Verschlußstange außer Betrieb zu nehmen; das
kann der Fall sein, wenn man allein mit dem die Klemmrollen benutzenden Stromkreis 75 arbeiten
will.
F i g. 3 ist ein elektrisches Schaltschema für den
Steuerstromkreis 75 für die Klemmrollengeschwindigkeit. Dieser benutzt zur Veränderung des durch die
Feldwicklung 77 eines elektrischen Generators 78 fließenden Stromes einen proportionalen Magnetverstärker
76. Der Ausgang des Generators 78 betätigt einen geschwindigkeitsveränderlichen Elektromotor
79. Dieser hat eine die Klemmrollen 20 antreibende Welle 80. Die Welle 80 des Motors 79 treibt in üblicher
Weise den Tachometergenerator 81 an und erzeugt so einen der Umlaufgeschwindigkeit der Welle
des Motors 79 proportionalen Ausgang für das Feld 77 des Generators 78.
Polarität und Größe des Ausgangs des Magnetverstärkers 76 stehen in solcher Beziehung zur Polarität
und Größe des Fehlersignals E1,, daß die Geschwindigkeit
der Klemmrollen 20 und damit die Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges 19 teilweise
nach Maßgabe der Polarität und Größe des Fehlersignals Ee erfolgen.
Wenn das Fehlersignal Ee Null oder im wesentlichen
gleich Null ist, dann müssen die Klemmrollen 20 allerdings mit einer vorbestimmten »Normal«-
Geschwindigkeit laufen. Diese Normalgeschwindigkeit wird mittels eines an der Ein^ansiswicklunü 83
entwickelten Vorspannsignals eingestellt. Die Vorspannung läßt sich mittels des veränderlichen Widerstandes
84 derart von Hand einstellen, daß die Bedienungsperson die gewünschte Abzugsgeschwindigkeit
des Gießstranges für den Zustand einstellen kann, wo sich der Flüssigkeitsspiegel in der Kokille
auf der gewünschten Höhe befindet.
Die Polarität und Größe des Fehlersignals E1, erzeugen
an der Eingangswicklung 86 ein Steuersignal, welches den Ausgang nach Richtung und Größe so
abwandelt, daß die Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges im Sinne einer Aufrechterhaltung des gewünschten
Flüssigkeitsspiegels in der Kokille 18 geändert wird. Da die normale Abzugsgeschwindigkeit
die für den besten Wirkungsgrad der gesamten Anlage günstigste Geschwindigkeit ist, ist es erwünscht,
daß eine solche Veränderung der Abzugsgeschwindigkeit nur dann auftritt, wenn der Flüssigkeitsspiegel
merklich von der gewünschten Höhe, abweicht. Es ist erwünscht, daß die sich auf die Ausgießgeschwindigkeit
aus der Gießpfanne 12 stützende Steuerung, die im Zusammenhang mit Fig. 2 beschrieben wurde,
die Primärsteuerung für den Flüssigkeitsspiegel in der Kokille 18 ist.
Die an Hand der F i g. 3 erläuterte Steuerung sollte also in der Weise einen Ruhebereich haben, daß die
Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges nur dann verändert wird, wenn das Fehlersignal E1, in irgendeiner
Polarität eine bestimmte Größe erreicht. Die Größe des Ruhebcreichcs wird durch die Einstellung
der Schieber 87 und 88 auf den Widerständen 89 und 90 erreicht. Die Diode 92 stellt sicher, daß die negative
Spannung an dem Schieber 88 nicht zu einem Stromfiuß durch die eingangsseitige Steuerwicklung
86 führt; die Diode 91 stellt sicher, daß die positive Spannung an dein Schieber 87 nicht zu einem Stromfluß
durch die Stcuerwicklung 86 führt. Wenn die Spannung an der Klemme 93 negativer als die Spannung
an dem Arm 88 ist, dann, und nur dann fließt Strom durch die Diode 92 und die Wicklung 86, so
daß die Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges 19 verändert wird. Wenn die Spannung an der Klemme
93 positiver wird als die Spannung an dem Schieber 87, dann, und nur dann fließt Strom durch die eingangsseitige
Steuerwicklung 86 und die Diode 92, um die Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges zu verändern.
Wie man dann leicht sehen kann, hängt die
ίο Richtung des Stromflusses durch die Wicklung 86 von
der Polarität des Signals an der Klemme 93 ab. Somit wird also durch die Polarität des Fehlersignals Ee bestimmt,
ob die Änderung der Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges im Sinne einer Vergrößerung oder
einer Verkleinerung der Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges wirkt oder nicht.
Der Steuerstromkreis 75 für die Geschwindigkeit der Klemmrollen enthält auch Vorkehrungen zur Begrenzung
der größten und kleinsten Klemmrollengeschwindigkeit nach Maßgabe des Fehlersignals E1,.
Zu diesem Zwecke sind die Schieber 94 und 95 auf den Widerständen 96 und 97 von Hand einstellbar.
Wenn die Spannung an den Verbindungspunkt 98 die an dem Schieber 94 entwickelte positive Spannung zu
überschreiten trachtet, dann leitet die Diode 100, um an der Klemme 98 eine Spannung zu entwickeln, die
im wesentlichen genauso groß wie die Spannung an dem Schieber 94 ist. In ähnlicher Weise leitet die
Diode 101 und entwickelt an dem Verbindungspunkt 98 eine größtmögliche Negativspannung, die im wesentlichen
der Negativspannung an dem Schieber 95 gleicht, wenn die Spannung an dem Verbindungspunkt 98 negativer wird als die durch die Einstellung
des Schiebers 95 entwickelte Spannung.
Der Schalter 103 dient lediglich dazu, die Steuerwicklung 86 kurzschließen zu können, so daß die Bedienungsperson
nach Wunsch die Steuerung für die Abzugsgeschwindigkeit des Gießstranges 19 außer
Betrieb nehmen kann, um allein mit der Steuerung der Gießgeschwindigkeit zu arbeiten.
Der in den Ansprüchen verwendete Ausdruck »mit zwei Ausgängen arbeitender Magnetverstärker« soll
einen Magnetverstärker bezeichnen, der drei stabile Zustände hat. In dem einen stabilen Zustand hat der
Magnetverstärker überhaupt keinen Ausgang. In dem zweiten stabilen Zustand hat er einen ersten Ausgang,
und in dem dritten stabilen Zustand hat er einen zweiten Ausgang. Der verwendete Verstärker ist so
konstruiert, daß er sich jeweils nur in dem einen der
Zustände befindet und also der erste Ausgang und der zweite Ausgang nicht gleichzeitig auftreten, also
einschließlich des ausgeschalteten Zustandes drei stabile Zustände.
Bei der beschriebenen Ausführungsform der Erfindung handelt es sich um die für die gegenwärtig kontruierten
Stromkreise und Steuerungen bevorzugte Ausführungsform. Der Fachmann kann diese Ausführungsform
zur Anpassung an verschiedene Ausrüstungen oder an verschiedene Arbeitserfordernisse
abwandeln. Die Ansprüche sollen alle solche Abwandlungen umfassen, die vorgenommen werden
können, ohne den Bereich der Erfindung zu verlassen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Regelvorrichtung für den Flüssigkeitsspiegel, insbesondere von Stahl, in einer Stranggießkokille
mit einem in eine elektrische Stromkreisanordnung eingeschalteten Gerät zum Feststellen von
Abweichungen des Flüssigkeitsspiegels und zur Erzeugung von Fehlersignalen, welche mit ihrer
Polarität die Richtung der Abweichung des FIüssigkcitsspiegels
von einem Sollwert und mit ihrer Größe das Ausmaß der besagten Abweichung anzeigen,
wobei eine Steuerstromkreisanordnung für die Gießvorrichtung einen Eingang für Fehlersignale
hat, dadurch gekennzeichnet, daß die Stcuerstromkreisanordnung aus zwei
Stellstromkreisen (56, 54, 54B, E1A, 48 bzw. 56,
60, 6OB, EC2, 49) besteht, von denen jeder einer
Fehlersignalpolarität zugeordnet ist, wobei dieser Steuerstromkreisanordnung (45, ABB, 2) eine
Einrichtung (62 bis 64) zur Zuleitung des Fehlersignals (Ee) mit einer von der Größe abhängigen
Geschwindigkeit vorgeschaltet ist und in den Stellstromkreisen ein durch Zeitwerk (58) betätigbarer
Ausschalter (58 A) vorgesehen ist.
2. Regelvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die genannte Einrichtung
(62 bis 64) einen Kondensator (62) enthält, dessen Ladegeschwindigkeit eine Funktion der Größe
des Fehlersignals (Ec) ist und der parallel zu einer Eingangswicklung (50) der Steuerstromkreisanordnung
(45) geschaltet ist, die in Reihe mit einem veränderlichen Widerstand (64) liegt,
der die Entladungsspannung des Kondensators bestimmt.
3. Regelvorrichtung nach Anspruch 2, gekennzeichnet durch einen veränderlichen Widerstand
(63), der zwischen dem Kondensator (62) und dem Eingang für das Fehlersignal angeordnet ist,
um die Ladegeschwindigkeit durch das Fehlersignal zu steuern.
4. Regelvorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Stromkreis
des Kondensators (62) ein von dem Zeitwerk (58) betätigter Schalter (58B) liegt.
5. Regelvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen normalerweise auf
»aus« geschalteten, bistabilen Magnetverstärker (46) mit zwei Ausgängen und einer das Fehlersignal
empfangenden Eingangssteuerwicklung (50).
6. Regelvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine zweite Steuerwicklung (52),
die mit einer Stromkreisanordnung· (66, 70, 71) verbunden ist, die eine Potentiometeranordnung
(66), einen Schieber (67), der sich in Übereinstimmung mit der wechselnden Lage des Flüssigkeitsspiegel
entlang eines Widerstandes (68) bewegt, einen Kondensator (70), der eine Spannung
entwickelt, die gleich, aber entgegengesetzt ist der Spannung an dem Schieber, und einen veränderlichen
Widerstand (71) enthält, der parallel zu der zweiten Steuerwicklung (52) und in Serie mit
dem Kondensator (70) liegt.
7. Regelvorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß in der Stronikreisanordnung
(66, 70, 71) ein durch ein Zeitwerk (73) betätigbarer Schalter (73/1) liegt.
8. Regelvorrichtung nach Anspruch 1, bei dem zusätzlich ein in Abhängigkeit vom Flüssigkeitsspiegel
steuerbarer Klemmrollenantrieb für den Gießstrang vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß in einem das Fehlersignal (Ee) empfangenden Steuerstromkreis (Fig. 3) für die Klemmrollenanordnung
ein proportionaler Magnetverstärke^(76) liegt, der eine Eingangswicklung (83)
besitzt, an die eine Vorspannung angelegt ist, die die normale Anzugsgeschwindigkeit bestimmt,
und eine zweite Eingangswicklung (86), die das Fehlersignal (Ee) empfängt.
9. Regelvorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Steuerstromkreis
(Fig. 3) zusätzlich Widerstände (89, 90) vorgesehen sind, die jeweils positive und negative
Vorspannungen empfangen und die mit je einem Schieber (87, 88) zur Bestimmung der Größe der
Vorspannung der Größe eines Ruhebereiches verbunden sind.
10. Regelvorrichtung nach Anspruch 9, gekennzeichnet durch einen Vorspannstromkreis
mit Widerständen und Schiebern (94 bis 97) zur Begrenzung der minimalen und maximalen Geschwindigkeit
der Klemmrollen.
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