DE1471958C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines kompakten bzw. aufgeweiteten Mineralproduktes geringer Dichte aus Mineralfaserträgem - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines kompakten bzw. aufgeweiteten Mineralproduktes geringer Dichte aus MineralfaserträgemInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines kompakten bzw. aufgeweiteten
Mineralproduktes geringer Dichte, wobei mehrere Stränge aus Mineralfasern in paralleler Anordnung
zu einem Seil zusammengefaßt und dieses Seil schraubenförmig gedreht, einer Wärmebehandlung
unterzogen und dann gekühlt wird, so daß es dauerhaft verformt ist, während die Stränge gegeneinander
bewegbar sind.
Es ist eine Vorrichtung zur Herstellung von Glas- ίο
fasersträngen bekannt, bei welcher die einzelnen Fäden auf eine Trommel gewickelt werden und anschließend
von der Trommel zu einem einzigen Strang zusammengefaßt werden, welcher dann auf
eine Wickeltrommel aufgewickelt wird. Bei dieser Anordnung ist es jedoch nicht möglich, ein Erzeugnis
zu schaffen, welches eine geringe Dichte aufweist und somit als billiger Isolierstoff od. dgl. verwendet werden kann.
Vorgeformte, expandierte Fasermatten können auf verschiedene Weise hergestellt werden. Bei einem
Verfahren werden die mechanisch gezogenen Fäden in kurze Abschnitte zerhackt und danach willkürlich
auf eine Sammeleinrichtung abgelegt. Dabei wird normalerweise ein organisches Bindemittel auf die
Matten aufgebracht, nachdem sie geformt sind, um die willkürlich gruppierten Fäden zusammenzuhalten.
Die expandierten Matten mit dem organischen Bindemittel weisen jedoch eine beschränkte Nachgiebigkeit
oder Elastizität auf.
Auch haben die so vorgeformten Fasermatten den Nachteil, daß sie nicht leicht unregelmäßig geformte
Hohlräume ausfüllen können. Vielmehr müssen die Matten erst bemessen, geschnitten und entsprechend
angepaßt werden.
Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung der
eingangs erwähnten Art so auszubilden, daß ein Faserprodukt hoher Masse und geringer Dichte hergestellt
werden kann, welches sehr gut unregelmäßig geformte Hohlräume ausfüllen kann.
Dies wird erfindungsgemäß dadurch erreicht, daß die verformten Stränge ungewunden sind, während
sie sich unter Spannung befinden, und daß sie zwecks Ausdehnung Druckluft ausgesetzt werden oder unter
Spännung zu einem Bündel gewunden werden, wobei das Bündel nachfolgend durch Verwendung von
Druckluft gewünschtenfalls zerlegt wird.
Zweckmäßig wird das Seil gedreht, während es sich unter Spannung befindet, und gleichzeitig einer
Wärmebehandlung unterzogen, wobei vorzugsweise als Mineralfasern Glasfasern verwendet werden.
Ein auf den Fasern befindliches organisches Bindemittel wird vorteilhaft, während der Wärmeeinwirkung
thermisch zersetzt.
Die Vorrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwecks Ausbildung der schraubenförmigen Form des Seiles eine Spindel vorgesehen ist, welche drehbar
von einem Teil getragen ist und einen axialen Durchgang und eine Wand aufweist, die an ihreni Eiiigangsende
vorgesehen ist und wenigstens eine öffnung aufweist, welche seitlich von der Längsachse der Spindel
verschoben ist, während der Durchgang sicli in der Form eines Trichters zum Eingangsende der Spindel
hin erweitert, und daß eine Einrichtung zum Drehen der Spindel gegen das Teil vorgesehen ist.
Zweckmäßig ist die ölfnung ein Schlitz, welcher sich radial zu der Wand erstreckt, wobei die Wand
ein schraubenförmiger Einsatz ist, der im Schraubeingriff mit der Spindel an deren Eingangsende steht.
Die Vorrichtung kann auch so ausgebildet sein, daß zum nachfolgenden Wiederzerlegen des Seiles
eine Düsenvorrichtung vorgesehen ist, die im Abstand von einer Scheibe angeordnet ist, welche bezüglich
der Düseneinrichtung einstellbar ist und eine Öffnung aufweist, und daß der Zwischenraum
zwischen der Düsenvorrichtung und der Scheibe mit einer Druckluftquelle in Verbindung steht.
Der wesentliche Vorteil dieser erfindungsgemäßen Ausbildung besteht in der vollständig automatischen
Herstellungsart des Produktes. Das Produkt kann auch an die Stelle des Gebrauchs befördert und dort
als ein kompaktes Garn geringer Masse, gespeichert werden. Das erfindungsgemäß hergestellte -Erzeugnis
ist elastisch und weist eine hohe dimensionale Stabilität auf. Das expandierte Produkt kann auch als
wärmeisolierendes Material verwendet werden, welches in einem biegsamen Behälter eingeschlossen ist,
der rund um unregelmäßig gebildete Gegenstände herumgewickelt wird, um so wärmeisolierende Decken
zu bilden. Wegen der hohen dimensionalen Stabilität des Faserproduktes sind die wärmebildenden Decken
leicht entfernbar und ohne Absetzung, Sackung oder Verschiebung des Faserproduktes in dem biegsamen
Behälter wieder verwendbar. .
Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel an Hand der Zeichnungen näher erläutert.
In den Zeichnungen zeigt
F i g. 1 schematisch eine Vorrichtung zum Herstellen eines Seiles aus fortlaufenden Glasfasersträngen,
F i g. 2 schematisch eine Anordnung zum Expandieren des gekräuselten Seiles,
F i g. 3 eine Schnittansicht in einer Drehvorrichtung,
welche schematisch in F i g. 1 gezeigt ist,
F i g. 4 eine Vorderansicht der Drehvorrichtung nach F i g. 3, :
F i g. 5 eine vergrößerte Ansicht einer Luftdüse,
F i g. 6 einen Abschnitt des hochdichten Seiles, welches nach dem erfindungsgemäßen Verfahren gekräuselt
ist,
F i g. 7 den gleichen Abschnitt des Seiles, nachdem es gemäß Fig. 2 zerlegt worden ist; dieses Seil hat
eine geringe Dichte.
In F i g. 1 ist ein Gatter 10 gezeigt, an dem eine Mehrzahl von Wickeln 12 angeordnet ist. Jeder
Wickel 12 weist einen Strang aus Faserglas auf. Die Faserglasstränge bestehen aus einer Mehrzahl von
Faserfäden. Die Fäden sind in einem Strang gruppiert und mittels eines geeigneten Bindemitteis miteinander
verbunden. Die Stränge 14 sind durch geeignete Führungen 16 des Gatters 10 gefädelt und an einer weiteren
Führung gruppiert, um ein Seil 20 zu bilden.
Das Seil 20 erstreckt sich durch eine Spannvorrichtung 22 und dann über eine Rolle 24, welche von
einer Feder 26 getragen ist, die als Stoßdämpfer bei plötzlichen Spannungswechseln dient. Die Spannvorrichtung
22 kann die Spannung des Seiles 20 durch irgendeine geeignete Einrichtung, z. B. eine elektromagnetische
Steuerung od. dgl., verändern. Ein Rad 28 ist angrenzend an dem einen Ende eines rohrförmigen
Ofens 30 angeordnet, und eine Drehvorrichtung 32 befindet sich angrenzend an seinem anderen
Ende. Das Rad 28 hat einen keilförmigen vertieften Umfang, der eine radiale Greifwirkimg auf das Seil
3 4
20 ausübt und dazu dient, das Seil von axialem trisch ausbalanciert sind. Die Schlitze 88 bis 94 haben
Drehen abzuhalten. Das Seil 20 erstreckt sich unter abgerundete oder abgeschrägte Kanten 96 und 98
dem Rad 28 und durch den rohrförmigen Ofen 30 (Fig. 3), um für eine glatte Oberfläche für das Seil zu
und weiter durch einen Hilfsdreher 32. Dann verläuft sorgen und den Abrieb während der Drehoperation
das Seil 20 rund um die Rolle 34 und um die motor- 5 auf ein Minimum herabzusetzen. Die Schlitze 88 bis
angetriebene Zugrolle 36. Sowohl die Rolle 34 als 94 haben eine radiale Endwand 100, gegen welche
auch die Zugrolle 36 können Godeträder oder aus das Seil 20 läuft, wenn es durch den Spindeldurch-
Gummi od. dgl. hergestellt sein. Die Zugrolle 36 dient gang 74 gezogen wird. Die Endwand 100 ist radial im
dazu, die Stränge 14 von den Wickeln 12 und durch Abstand von der Längsachse der Spindel 68 angeord-
den Ofen 30 und den Dreher 32 zu ziehen. Es ist eine io net. Die Spindelbohrung 74 weist eine hochpolierte
geeignete Vorrichtung an der Zugrolle 36 vorgesehen, Oberfläche auf, so daß das Seil nicht darin anhaften
um die. Lineargeschwindigkeit des Seiles 20 zu ver- oder sich abreiben kann.
ändern, wenn es durch den Ofen 30 und den Dreher Die Reibscheibe 67, die in Fig. 1 von dein Motor
32 hindurchgeht. Das Ende des Seiles 20 wird mittels 69 angetrieben ist, greift die Außenwand der Spindel
einer angetriebenen Aufnahmerolle 40 auf eine 15 68 an und ist so angeordnet, daß die Spindel 68 mit
Wickelvorrichtung 38 gewickelt. Eine Führungsvor- einer bestimmten Geschwindigkeit gedreht werden
richtung 42 dient dazu, das Seil 20 auf der Wickel- kann. '
Vorrichtung 38 zu verteilen. In Fi g, 2. ist die Vorrichtung zum Expandieren des
Die Konstruktion des Hilfsdrehers 32 ist in F i g. 3 gekräuselten Seiles gezeigt. Der Wickel 38 aus ge-
und 4 gezeigt. Der Hilfsdreher 32 weist einen rohr- 20 kräuseltem Seil ist auf einer horizontalen Spindel Γ70
förmigen Körper 44 mit äußeren Ringflanschen 46 angeordnet. Die Spindel 170 ist an einem geeigneten
und 48 auf. Dieser Körper 44 ist so ausgebildet, daß Träger 172 befestigt (F i g. 2). Dieser Träger für die
er starr an einem Support befestigt werden kann. Spindel 170 ist tragbar, so daß die Expansion des ge-'
Der Körper 44 hat eine Axialbohrung 50 mit im kräuselten Seiles 20 an irgendeiner gewünschten Stelle
Abstand angeordneten inneren Schultern 52 und 54. 25 ausgeführt werden kann. Das gekräuselte Seil 20 wird
Diese Bohrung 50 weist ringförmige vertiefte Teile durch eine Luftdüse 174 hindurchgefädelt. Eine Luft-
56 und 58 auf. Lager 60 und 62 sind in der Bohrung quelle steht mit der Düse 174 über eine Leitung 176
50 in Anlage an den entsprechenden Schultern 52 in Verbindung. Es ist eine geeignete Ventilvorrich-
und 54 angeordnet, wobei weite^ Schnapprihge 64 tung 178 in der Leitung 176 vorgesehen, um die in
und 66 in die vertieften Teile 56 und 58 eingesetzt 30 die Düse 174 eintretende Luftmenge zu regulieren. ,
sind, um die Lager 60 und 62 in fester Stellung in Die Düse 174 ist in Fig. 5 im Querschnitt gezeigt
der Bohrung 50 zu halten. Der Schnappring 64 ist und weist einen zylindrischen Körper 180 mit einer
gebogen und dient als Feder, um Toleranzen aufzu- Endwand 182 auf. Die Endwand 182 hat eine mittlere
nehmen und um das Lager 60 gegen die Schulter 54 sich einwärts erweiternde Öffnung 184, die in einer
zu drücken. Die Lager 60 und 62 sind vorzugsweise 35 axialen Düse 186 endet. Ein scheibenförmiges Glied
mit hohen Geschwindigkeiten, z. B. zwischen 75 000 188 ist in den Körper 180 eingeschraubt und hat eine
und 150 000 UpM, drehbar und enthalten geeignete axiale Öffnung 190 mit sich nach einwärts erweitern-
Staubdichtungen. dem Teil 192. Das Glied 188 ist im Abstand von der
Eine rohrförmige Spindel 68 hat eine äußere Zwi- Endwand 182 angebracht und hat einen Gewindeanschenschulter
70 und einen nach auswärts sich er- 40 Schluß 194 für die Luftleitung 176. Zwischen der
weiternden Endteil 72. Die Spindel 68 ist koaxial in Wand 182 und dem Glied 188 ist ein Hohlraum 196
dem rohrförmigen Körper 44 angeordnet, wobei die vorgesehen, um den Lufteintritt durch die Leitung
Schulter 70 an dem Innenlaufring des Lagers 62 an- 176 zu verteilen und wird dazu benutzt, um den
liegt. Die Innenlaufringe der Lager 60 und 62 haben expandierten Durchmesser des Seiles zu steuern. Die
leichten Preßsitz auf der Spindel 68,/so daß sich die 45 durch die Leitung 176 eintretende Luft geht durch
Spindel 68 gegen den Körper 44 frei drehen kann. den Hohlraum 196, wie durch die Pfeile in F i g. 5
Die Spindel 68 weist einen inneren axialen Durch- angezeigt ist.
gang 74 auf, der nach außen zu dem erweiterten End- Dabei trifft ein ringförmiger Luftstrahl auf die
teil 72 konisch verläuft. Angrenzend an die Spindel- zylindrische Außenfläche des gekräuselten Seiles 21),
endwand 76 weist der Durchgang 74 einen inneren 50 um letzteres zu. zerlegen, wie dies in Fig. 5 gezeigt
Schraubengewindeteil 78, der in einer einwärts ge- ist. Beispielsweise hat das Seil 20, welches in die
richteten Schulter 80 endet, auf. Ein Einsatz 82 Düse 174 eintritt, eine in F i g. 6 gezeigte Gestalt. Das
(Fig. 4) ist durch Einschrauben in der Bohrung 74 aus der Düse 174 ausgestoßene Seil 20 hat eine Form
befestigt und liegt gegen die einwärts gekehrte Schul- ähnlich derjenigen, die in Fig. 7 gezeigt ist. Die
ter 80 an. Ringförmige Scheiben 84 und 86 sind in 55 Lineargeschwindigkeit des durch die Düse 174 hinpassender
Weise an der Spindel 68 befestigt. Die durchgehenden Seiles und der Durchmesser des Seils
Scheiben 84 und 86 dienen als eine aerodynamische 20 werden durch den Luftdruck und den Abstand
Dichtung und schirmen den inneren Durchgang 50 zwischen der Scheibe 188 und der Wand 182 gedes
Körpers gegen Staub und andere Fremdstolfe ab. steuert.
Der Einsatz 82 weist einen umfangsmäßig mit Ge- 60 Das erfindungsgemäße Verfahren arbeitet in der
winde versehenen Teil auf, der mit dem Gewinde 78 folgenden Weise:
in der Spindelbohrung 74. zusammenpaßt. Nach Zu- Die Stränge 14 haben eiiie im wesentlichen gerad-
sammenbau ist der Einsatz 82 in der Spindelbohrung linige Gestalt, und die Faden jedes Stranges sind
74 befestigt, so daß er sich mit der Spindel 68 dreht. durch ein organisches Bindemittel miteinander ver-
Dcr Einsatz 82 hat vier radial verlaufende Schlitze 65 bunden. Die Stränge sind zu dem Seil 20 gruppiert,
88, 90, 92 und 94, welche die gleichen Abmessungen wobei sie an der Führung 18 geradlinig sind. Das Seil
haben und symmetrisch angeordnet sind, so daß so- ' wird durch die Spannvorrichtung 22 über die I.eer-
wohl der Einsatz 82 als auch die Spindel 68 symme- laufrolle 24, um das Rad 28, durch den Ofen 30 und
den Hilfsdrchcr 32 und um die Leerlaufrolle 34 und
die Zugrolle 36 gezogen. Der Hilfsdreher 32 erteilt dem Seil eine Drehung in einer Richtung zwischen
dem Dreher 32 und dem Rad 28. Eine Drehung in der entgegengesetzten Richtung wird dem Seil 20 von
dem Hillsdreher 32 zum Leerlaufrad 34 hin erteilt. Das Rad 28 und das Leerlauf rad 34 stoppen die
Drehwirkung, die durch den Hilfsdreher 31 erteilt
wird. Die zwischen dem Hilfsdreher 32 und dem Rad 28 erteilte Drehung wird im wesentlichen aus dem
Seil durch entgegengesetztes Drehen zwischen dem Hilfsdreher 32 und dem Leerlaufrad 34 aufgehoben,
so daß das Seil 20. wenn es um die Leerlaufrolle 34 läuft, sich in einem im wesentlichen ungedrehten Zustand
befindet.
Die Drehung wird dem Seil folgendermaßen erteilt:
Das Seil ist durch einen der Schlitze 88 bis 94 in dem Drehereinsatz 82 hindurchgefädelt und erstreckt
sich linear durch die Bohrung der Spindel 68. lis wird
mittels der Zentrifugalkraft, die auf das Seil durch die umlaufende Spindel 68 ausgeübt wird, gegen den
Außenumfang des Schlitzes 88 gedrängt, wie in F i g. 4
gezeigt ist, so daß der Hillsdreher 32 dem Seil 20 eine Drehung erteilt.
Das in einer Richtung gedrehte Seil wird in.dem Ofen 30 erhitzt, und die einzelnen Faden werden erweicht,
so daß sie deformiert werden und die gedrehte Gestalt annehmen. Das organische Bindemittel
wird iir dem Ofen 30 thermisch zersetzt, und die Fäden haften nicht länger aneinander. Wenn das Seil
20 den Ofen 30 verläßt' kühlen sieh die Fäden schnell
ab und erhärten, während sie sich in dem gedrehten Zustand befinden. Das Seil 20. wenn es zwischen dem
Hilfsdreher 32 und der Leerlaufrolle 34 aufgedreht wird, fasert nicht auf und expandiert auch nicht in
wesentlichem Ausmaß. Das gekräuselte Seil wird in üblicher Weise auf den Wickel 38 aufgewickelt und
hat das Aussehen eines Garnwickels. Das gekräuselte Seil wird dann verpackt und an entfernte Orte transportiert.
Am Bestimmungsort wird es mit dem in Fig. 2 gezeigten Apparat expandiert. Um das Seil20
zu expandieren, ist eine Einrichtung, um das Seil von
dem Wickel abzuwickeln, und eine Düse 174 vorgesehen,
die mit einer geeigneten Luftquelle versehen ist. Das gekräuselte Seil wird durch die Öffnungen
184 und 190 in der Düse 174 gefädelt, und die Scheibe 188 wird eingestellt. Die Luft, die durch die
Leitung 176 eintritt, zerlegt das gekräuselte Seil, wobei der Abstand der Scheibe 188 die Abmessung des
expandierten Seiles regelt.
Das beschriebene Verfahren weist verschiedene veränderliche Arbeitsbedingungen auf. Einige der
variablen Arbeitsbedingungen sind:
Die Temperatur des Seiles in dem Ofen, die Dichte der Drehung in dem Seil, wenn es erhitzt und gekühlt
wird, und die Spannung des Seiles, wenn es durch den Ofen läuft.
Infolge der Schwierigkeit der genauen Messung der obigen Bedingungen können Arbeitsparameter aufgestellt
werden, um die vorstehenden Bedingungen auszudrücken.
Durch eine richtige Wahl der Arbeitsbedingungen ist es möglich, die Stränge und Fäden dauernd in
vorgewählte gekrümmte Formen zu deformieren. Beispielsweise kann ein Seil Stränge und Fäden aufweisen,
die dauernd in eine schraubenförmige Gestalt gleich dem Korkenzieher oder einer Schrauben-.
leder deformiert sind. Durch leichte Änderung der Arbeitsbedingungen weist das gekräuselte Seil Stränge
und Fäden auf, die in drei Dimensionen deformiert sind.
Die Struktur, Nachgiebigkeit, Federkraft und dimensionale Stabilität des Faserproduktes hängen
auch von der deformierten Gestalt der Stränge und Fäden ab.
Das Verfahren zur Zerlegung oder Expansion des gekräuselten Seiles hat ebenfalls verschiedene variable
ίο Arbeitsbedingungen. Es sei angenommen, daß der
Luftdruck und Abstand der Scheibe in der Luftdüse die Lineargeschwindigkeit des Seiles durch die Düse
und die Expansion des Seiles steuert. Die Luftdüse trennt eine wesentliche Anzahl der Fäden in den
Strängen seitlich und ordnet die Fäden willkürlich im Abstand an. Die Luft kann auch gewisse Fäden in
willkürlichen Zwischenräumen brechen. Die Brüche in den Fäden sind willkürlich im Abstand angeordnet
und unterbrechen nicht die Kontinuität des Seiles.
Eines der Hauptmerkmale dieser Erfindung ist die Deformierung der fortlaufenden Fäden, so daß sie
mechanisch in beliebigen Zwischenräumen im EingrifT stellen, so daß das expandierte Seil ein ununterbrochenes
vielfädiges Garn ist.
Etwa 200 Fäden aus Faserglas mit einem Durchmesser von etwa 0,00965 mm wurden zu einem
Strang geformt, ein organisches Stärkeleimbindemittel wurde an den Fäden angebracht, und die
Fäden wurden miteinander verbunden. ' Dreißig Stränge wurden zu einem Seil gruppiert, und das Seil
wurde einer Spannung von etwa 50 Gramm unter-%vorfen und mit einer Lineargeschwindigkeit von
etwa 45,6 m pro Minute durch den Ofen und Dreher gezogen. Das Seil wurde einer Temperatur von etwa
8710C in einem Ofen mit einer Länge von 152cm
unterworfen, und der Hilfsdreher wurde mit einer Geschwindigkeit von etwa 14 500 UpM gedreht. Es
wurde ein gekräuseltes Seil gebildet und auf einen Wickel gewickelt. Das gekräuselte Seil hatte ejne
Dichte von etwa 0,561 g/cm3. ■
Das gekräuselte Seil wurde durch eine Luftdüse ähnlich der in F i g. 5 gezeigten expandiert. Die Düse
wurde mit Luft bei einem Druck von etwa 5,624 kg/cm2 gespeist und war so eingestellt, daß das Seil sich etwa
auf seinen achtfachen Durchmesser ausdehnte.
Das expandierte Seil hatte eine Dichte von etwa 0,032 g/cm». Die Fäden in dem Seil waren in drei
Dimensionen verformt. Unter leichter Spannung verlängerte sich das expandierte Seil, und die Fäden
nahmen eine schraubenförmige Gestalt.an. Ein Abschnitt des expandierten Seiles wurde einer Spannung
unterworfen und verlängerte sich auf das zweieinhalbfache seiner ursprünglichen Länge; als die Spannung
gelöst wurde, kehrte es in seine ursprüngliche Länge zurück. Das expandierte Seil wurde in einen biegsamen,
stoffartigen Behälter auf eine Dichte gestopft, bis der Behälter eine vorherbestimmte Dicke hatte.
Der Behälter wurde einer Zusammendrückungskraft von 2,109 kg/cm2 während mehrerer Tage unterworfen.
Der biegsame Behälter kehrte, nachdem die zusammendrückende Kraft gelöst wurde, in seine ursprüngliche
Dicke zurück, was die dimensionale Stabilität und Elastizität des expandierten Seiles erläutert.
Die Wärmeleitfähigkeit des expandierten Seiles wurde bei.verschiedenen Dichten und verschiedenen
Mitteltemperaturen gemessen, und es wurden die folgenden Messungen erhalten:
Dichte (lbs/cu ft) |
k BTÜ/in./hr./sq 200° C |
ft/° F. 3000C |
(bei mittlerer Temperatur von) 5000C |
3,9 5,7 7,6 . |
0,25 0,25 0,25 |
0,31 0,32 0,31 |
0,45 0,46 0,45 |
Vierhundert Fäden aus Faserglas mit einem Durchmesser von etwa 0,0635 mm wurden zu einem Strang
geformt. Ein organisches Stärkeleimbindemittel wurde
an den Fäden angebracht, und die Fäden wurden miteinander verbunden. Dreißig Fäden, wurden zu
einem Seil gruppiert, welches einer Spannung von 50 Gramm unterworfen und durch einen Ofen gezogen
wurde, wobei es eine Lineargeschwindigkeit von etwa 45,6 m pro Minute hatte. Das Seil wurde einer
Temperatur von etwa 815° C in einem Ofen mit einer Länge von 152 cm unterworfen, und der Dreher
wurde mit einer Geschwindigkeit von 14 500UpM gedreht. Es wurde ein gekräuseltes Seil erhalten und
auf einen Wickel gewickelt. Das gekräuselte Seil hatte eine Dichte von 0,561 g/cm3.
Das gekräuselte Seil wurde durch eine Luftdüse ähnlich der in F i g. 5 gezeigten expandiert. Die Düse
wurde mit Luft bei einem Druck von etwa 5,625 kg/cm2 gespeist. Die Luftdüse war so eingestellt,
daß das Seil etwa auf den achtfachen Durchmesser expandiert wurde. Das expandierte Seil
hatte eine Dichte von etwa 0,032 g/cm3. Die Fäden in dem expandierten Seil wurden in drei Dimensionen
deformiert und hatten eine schraubenförmige Gestalt. Das Seil zeigte dimensional Stabilität und Nachgiebigkeit.
40
Dreißig Stränge aus Faserglas, die in der gleichen Weise wie im Beispiel I gebildet waren, wurden im
wesentlichen den gleichen Bedingungen wie im Beispiel I unterworfen. Zwischen der Zugrolle 36 und
der Wickeltrommel 42 wurde das gekräuselte Seil durch die Luftdüse gefädelt und Luftdrücken von
etwa 5,624 kg/cm2 ausgesetzt. Die Scheibe in der
Luftdüse war so eingestellt, daß das gekräuselte Seil auf den fünffachen Durchmesser expandiert wurde.
Das expandierte gekräuselte Seil wurde dann auf einen Wickel zur Verwendung als ein gefasertes Garn
beim Weben und Stricken von Stoffen oder Geweben gewickelt. Das so gewickelte Seil hatte eine Dichte
von 112 kg/cm3 und wies wünschenswerte Nachgiebigkeit, Elastizität und Struktur auf, die vorher
nicht bei Garnen verfügbar waren, welche aus faserigen
Glasfaden hergestellt waren. Demzufolge schien es zum Weben als ein Gewebe geeignet.
Das so hergestellte Faserprodukt hat geringere Wärmeleitfähigkeit und kann als Wärmeisolation bei
niedrigen und hohen Temperaturen benutzt werden. Auch behält es die Lautabsorptionseigenschaften von
Glasfasern, und wo poröse Schutzoberliüchen vorgesehen
sind, kmin es als schallabsorbierendcs Material
benutzt werden. Das Faserprodukt kann auch als Garn zum Stricken oder Weben von Stoffen oder
Geweben benutzt werden, die verbesserte Eigenschaften an Elastizität und Struktur aufweisen.
Claims (7)
1. Verfahren zur Herstellung eines kompakten bzw. aufgeweiteten Mineralproduktes geringer
Dichte, wobei mehrere Stränge aus Mineralfasern in paralleler Anordnung zu einem Seil zusammengefaßt
und dieses Seil schraubenförmig gedreht, einer Wärmebehandlung unterzogen und dann abgekühlt wird, so daß es dauerhaft verformt
ist, während die Stränge gegeneinander bewegbar sind, dadurch gekennzeichnet,
daß die verformten Stränge. zurückgedreht werden, während sie sich unter Spannung befinden,
■ und daß sie wahlweise zwecks Ausdehnung
Druckluft ausgesetzt werden oder unter Spannung
\zu einem Bündel gewunden werden, wobei das
Bündel nachfolgend durch Verwendung von
Druckluft gewünschtenfalls zerlegt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Seil gedreht wird, während
es sich unter Spannung befindet, und gleichzeitig
, der Wärmebehandlung unterzogen wird.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Mineralfasern
Glasfasern verwendet werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden
Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß ein auf den Fasern befindliches organisches Bindemittel
während der Wärmeeinwirkung thermisch zersetzt wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß zwecks Ausbildung der schraubenförmigen Form des Seiles eine Spindel (68) vorgesehen ist,
welche drehbar von einem Teil (44) getragen ist und einen axialen Durchgang (74) und eine Wand
(82) aufweist, die an ihrem Eingangsende vorgesehen ist und wenigstens eine Öffnung (88)
aufweist, welche seitlich von der Längsachse der Spindel verschoben ist, während der Durchgang
sich in der Form eines Trichters zum Eingangsende der Spindel hin erweitert, und daß eine Einrichtung
(67) zum Drehen der Spindel (68) gegen das Teil (44) vorgesehen ist. ·
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Öffnung (88) ein Schlitz ist,
welcher sich radial zu der Wand (82) erstreckt, und daß die Wand (82) ein schraubenförmiger
Einsatz ist, der im Schraubeneingriff mit der Spindel an deren Eingangsende steht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß zum nachfolgenden
Wiederzerlegen des Seiles (20) eine Düsenvorrichtung (174) vorgesehen ist, die im Abstand
von einer Scheibe (188) angeordnet ist, welche bezüglich der Diiseneinriehtung (174) einstellbar
ist und eine Öffnung (190) aufweist, und daß der. Zwischenraum (196) /wischen der nüsenvonichhing(174)
und der Scheibe (188) mil ciuei ΠπιοΚ-luHqiiolle
(17(i) in Verbindung Mi-IiI
Hierzu 1 HIaM Zcichnuimm '
109 (,-13 70.
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