DE1471345A1 - Fluoreszierender Beton - Google Patents
Fluoreszierender BetonInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C04—CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
- C04B—LIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
- C04B16/00—Use of organic materials as fillers, e.g. pigments, for mortars, concrete or artificial stone; Treatment of organic materials specially adapted to enhance their filling properties in mortars, concrete or artificial stone
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Description
DR. F. ZUMSTEIN - DR. E. ASSMANN - DR. R. KOENIGSBERQER
PATENTANWÄLTE
TELEFON: Sa 3476
BANKKONTO: BANKHAUS H. AUFHAUSER
8 MÜNCHEN 2,
Hu/V
Nr. 290 201
V* Internationale Industriebevordering Soesterberg, Niederlande
Fluoreszierender Beton
Die Erfindung betrifft fluoreszierenden Beton, das ist Beton, welcher, wenn er mit Strahlen einer gewissen Wellenlänge bestrahlt
wird, Strahlen einer anderen Wellenlänge aussendet, z. B. wenn er, mit ultraviolettem Licht bestrahlt, sichtbares
Licht ergibt.
In diesem Zusammenhang wird darauf hingewiesen, daß der Ausdruck Fluoreszieren nicht verwechselt werden darf mit dem Ausdruck
Lumineszieren. Mit Lumineszieren wird das Aussenden von
sichtbarem Licht nach der Bestrahlung verstanden, wobei sich das Aussenden von sichtbarem Licht auch nach Beendigung der
Bestrahlung fortsetzt. Lumineszierende Stoffe sind gewöhnlich
anorganisch. Sie ergeben gewöhnlich ein grün liches Licht nach der Bestrahlung.
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Fluoreszierende Stoffe sind dagegen gewöhnlich organische Verbindungen.
Im Falle der Ausstrahlung "bei Tageslicht, welches ultraviolette Strahlen enthält, erscheinen diese Stoffe glänzender
als ihre Umgebung, während sie bei vollständiger Dunkelheit hell aufleuchten, wenn sie von einer Quelle mit ultravioletter Ausstrahlung
bestrahlt werden.
So weit bisher organische fluoreszierende Farbstoffe zur Verwendung
gekommen sind, handelt es sich um die Verwendung in Produkten organischer Natur wie Paper, Druckerfarbe usw«
Überraschenderweise hat sich nun ergeben, daß die fluoreszierenden
Eigenschaften fluoreszierender organischer Farbstoffe völlig zur W Geltung gelangen, wenn sie mit den üblichen Betonbestandteilen
gemischt werden, ungeachtet der Tatsache, daß die letzteren ganz oder zum größten Teil anorganisch sind.
Bs ist bekannt, leuchtende Farben auf Betonobjekte aufzubringen
oder aufzusprühen, wenn man diese leuchtend machen will. Diese Methode hat den Nachteil, daß bei Wettereinflüssen oder Beschädigung
der Farbauflage die Leuchtfähigkeit verloren geht, so daß es stets notwendig ist, die notwendigen Schritte zu unternehmen,
um die Farbauflage aufrecht zu halten. Es besteht daher ein starkes
Interesse, in solchen Fällen ein dauernd leuchtendes Material zur Verfügung zu haben»
Gemäß der Erfindung werden fluoreszierende organische Farbstoffe
mit gewöhnlichem Betonbestandteilen wie Kies, zermahlene Mineralstoffe, Sand und Bindemittel gemischt, wobei beides, Zement und
synthetische Harz-Bindemittel in Betracht kommen. Im letzteren Falle werden synthetische Harz-Bindemittel bevorzugt.
Dementsprechend ist diese Betonmischung als normal zu bezeichnen.
Die Zuteilung von anorganischem Rohmaterial für fluoreszierenden
Beton gemäß der Erfindung wird wie gewöhnlich je nach dem Zweck, für welchen der Beton gebraucht wird, bestimmt.
Für Zebrastreifen z. B. soll der Beton verschleisswiderstandsfähig
sein, während Tunnelwitnde sehr stark sein sollen.
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Betontanzflächen und Wandfliesen'" sollten glatt sein. Beton für Straßen und Flugplätze wird im Gegensatz dazu roh gehalten.
Alles dies "bildet kein besonderes PrObS1Im für den Fachmann.
Als Beispiele für fluoreszierende organische Farbstoffe, die
mit Erfolg Anwendung gefunden haben, können die Färbstoffzusammensetzungen
erwähnt werden, welche durch die U.S. Patentschriften 2 498 592, 2 809 954, 2 851 424 und 2 938 873 angegeben
werden.
Entsprechend diesen Patentschriften werden die fluoreszierenden
organischen Farbstoffe, darunter wasserlösliche Farbstoffe, gewöhnlich mit synthetischer Harzmasse verarbeitet. Zu diesem Zweck
werden thermoplastische und thermohärtende Harze verwendet.
Diese Harze werden im allgemeinen in nicht vollständig gehärtetem Zustand mit dem Farbstoff gemischt, woraufhin man die Mischung
vollständig aushärten läset. Anschliessend wird das gehärtete Harz, das den fluoreszierenden Farbstoff enthält, gemahlen.
>
Die so erhaltenen "Pigmente" können mit Erfolg in den Beton gemäss
der Erfindung eingebracht werden. Gewöhnlich bestehen sie zu weniger als 5 i° aus dem eigentlichen fluoreszierenden Farbstoff und
für den Rest aus synthetischem Harz.
Die Pigmente werden gemäß der Erfindung in einer Menge vorzugsweise
von der Größenordnung von 0,2-5 Gew. $ der Gesamtmisehung
in Betonmischungen eingebracht. Sehr überraschend ist dabei, daß, wenn solche Pigmente, die einen wasserlöslichen fluoreszierenden
Farbstoff enthalten, in den Beton eingebracht werden, der farbstoff
nicht mit Wasser ausgelaugt wird.
Auch die wasserunlöslichen fluoreszierenden Azine der aromatischen
Ortho-hydroxyd Aldehyde und Para-hydroxyd Ketone, welche in der Deutschen Patentschrift 728 303 beschreiben sind, können erfolgreich
zur Herstellung des Betons gemäß der Erfindung verwendet werden.
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Wie bereits oben bemerkt, sind die anderen Komponenten des fluoreazierenden Betons gemäß der Erfindung die üblichen Bestandteile
des Betons.
Sowohl Fluß- wie Gebirgskies kann verwendet werden.
Zermahlene Mineralien, z. B. gebrochene Steine, Diorite, Kalkstein
und zermahlener Marmor können Verwendung finden. Ebenfalls Ilußsand, Silbersand u. ä.
Das Mineralgemisch hat vorzugsweise einen Reinheitsgrad zwischen
1.00 und 6.70.
Der Feinheitsgrad wird wie folgt bestimmtι Nachdem das Material
gesiebt ist durch Siebe mit Maschenweiten von 46 mm, 25 ram» 11.2 mm,
5.6 mm, 2.8 mm, 1.4 mm, 0.6 mm, 0.50 mm und 0.15 mm wird das Gewicht der Menge, welche auf jedem Sieb verbleibt, bestimmt und
in Prozenten des Gesamtgewichtes ausgedrückt. Die Summe all dieser Prozentsätze dividiert durch 100 ist der Feinheitsgrad. Infolgedessen
besagt diese Grosse etwas über die Verteilung der Körnungsgrösse im Material.
Vorzugsweise wird Material verwendet, daß vollständig ein Sieb mit Maschenweiten von 46 mm passiert oder noch besser ein Sieb *
von Maschenweiten mit 25 mm und Rückständen auf einem Sieb mit
Maschenweiten 0,15 mm.
Wenn man normalen Beton herstellt, werden 200 - 700 kg, vorzugsweise
500 - 600 kg Zement pro nr Beton gebraucht. In der Hauptsache wird weißer Portlandzement verwendet. Wenn synthetischer
Harzbeton hergestellt wird, wird als Bindemittel anstatt von Zement synthetisches Harz verwendet. Wenn synthetisches Harz wie
Polyester-Harz oder Ipoxyd-Harz verwendet werden, macht man Ge- ■
brauch von organischen Peroxyden als Härtungsmittel und Kobaltoder Mangansalze als Beschleuniger. Wenn synthetischer Harz als
Bindemittel Verwendung findet, belauft sich seine Menge im Beton
gewöhnlich auf 5-20 Gew fo und vorzugsweise auf 6-15 Gew. #.
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Die Erfindung kann auch Verwendung finden, wenn Beton, der freien Kalk und/oder Hydrosilicate oder Silicate enthält, hergestellt
und mit Siliumfluoridgas behandelt wird, um seine Widerstandsfähigkeit
gegen chemische Angriffe zu verbessern. Dieser Beton ist bekannt als "ocrated" Beton (Ocratverfahren)
Mit dem Zement oder synthetischen Harz wird ein Farbstoff von hohem spezifischen Gewicht vorgemischt, um sicher zu sein, daß
eine gute Verteilung dieses Materials beim Beton vorhanden ist. Wenn fluoreszierendes Farbstoffmaterial mit einem geringen spezifischen
Gewicht Verwendung finden soll, ist dies nicht notwendig.
Bei Beton entsprechend der Erfindung können sogen, toner verwendet
werden. Diese schirmen die Reflexion der Mineralien ab, wodurch sie in günstiger Weise das Fluoreszieren des Betons beeinflussen,
Gleichzeitig wird die Dauerhaftigkeit des Fluo-reszierens durch
diese Substanzen verbessert.
Die Erfindung soll an Hand einiger Beispiele für Mischungen und Zusammensetzungen erläutert werden.
Die verwendeten Methoden der Mischung sind:
Für normalen und besonderen (ocrate) Beton a
1) a) Mineralien + toners 2) a) Mineralien + toners
b) Zement + Farbstoffe b) a + Farbstoffe
c) a + b . .. c)b + Zement
d) c + Wasser d) c + Wasser
3) a) Mineralien + toners 4) a) Mineralien + toners b) a + Farbstoffe b) synthetischer Harz
+ Farbstoff + Katalysator + Beschleuniger c) a + b
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Die gebräuchlichen Zusammensetzungen sind:
a) Mineralien feinheitsgrad 1,00
Zement 600 kg/m Farbstoff 0.2 Gew. $>
toner 0.1 Gew. $>
b) wie a) mit 5.0 Gew. # Farbstoff
c) Mineralien Peinheitsgrad 6.70 Zement 700 kg/nr Farbstoff 0.2 Gew. %
*. toner 5.0 Gew. #
d) wie c) mit 5.0 Gew. # Farbstoff
Die Zusammensetzungen a) bis d) gemischt entsprechen! 1) und 2)
wurden durch eine Anzahl von Testpersonen in einem halbdunklen Raum in einer "Entfernung von 15 m beobachtet. Der Beton wurde
mit einer IJ.Y.-Lampe von 100 Watt aus einer Entfernung von 15 m
bestrahlt. Übereinstimmend stellten die Testpersonen eine deutlich bemerkbare Lichtausstrahlung fest.
Die unter b) und d) erwähnten Zusammensetzungen wurden ferner bei hellem Mondlicht aus einer Entfernung von 50 m beurteilt
(normale Sicht etwa 100 m). Der Beton wurde mit einer U.V.-Lampe von 100 Watt aus einer Entferung von 40 m bestrahlt. Hierbei
wurde eine sehr deutliche Lichtstrahlung übereinstimmend als Ergebnis beobachtet.
Mit der Wirksamkeit der unter b) und d) erwähnten Zusammensetzungen
bei einer Entfernung von 4 m mit einer U.V.-Lampe von 100 Watt war es möglich, das Licht mit einem normalen Farbfilm 16/10 DIM,
Belichtungszeit 1/10 Sec. zu photographieren. Es war dann notwendig,
die Strahlung durch Filter herabzusetzen.
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Claims (1)
1*71345
Patentansprüche
M. Beton-Objekte dadurch gekennzeichnet, daß neben den gewöhnlichen
Bestandteilen ein oder mehrere fluoreszierende organische Farbstoffe enthalten sind, so daß die Objekte
dauernd fluoreszieren, wenn sie bestrahlt werden.
2. Beton-Objekte nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der
Beton darüber hinaus einen toner enthält.
5. Beton-Objekte nach den Ansprüchen 1 oder 2 dadurch gekenn- ^
zeichnet, daß der Beton 0.2-5 Gew. $ fluoreszierendes or- ™
ganisches Material in Form eines Pigmentes enthält, welches aus höchstens 5 % fluoreszierendem organischen Farbstoff und
restlich aus synthetischem Harz besteht.
IiK/HvH
809810/ 1372
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Also Published As
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