DE1468465A1 - Verfahren zur Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von chlorierten KohlenwasserstoffenInfo
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- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
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- C07C17/15—Preparation of halogenated hydrocarbons by replacement by halogens with oxygen as auxiliary reagent, e.g. oxychlorination
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Description
8 MÜNCHEN OO
.SOIIW'EIGKHSTRASSK 8 | LO |
TKLBFOH 22 06 01 | CD |
TKl. EOHAMMADBKBSJC: | |
PlOT(OTPiT(IlT MCNCHKK | CO |
P i4 68 465.2 | CD |
1A-24 2CO | |
25. August 1968 |
Beschreibung zu der Patentanmeldung
PECKIIiEY - Compagnie de Produits Chimiques et Electrometallurgiques
21 rue Balzac, Paris
betreffend
Verfahren zur Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen durch Oxychlorierung von
gasförmigen, gesättigten oder olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen bei erhöhter Temperatur mit Hilfe
eines Gemisches aus Sauerstoff, der gegebenenfalls mit einem inerten Gas verdünnt sein kann, und Chlorwasserstoff
in Gegenwart eines Katalysators nach Deacon. Das Deacon-Verfahren kann man mit Katalysatoren in Fließbett oder
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Wirbelschicht in einer oder mehreren Stufen oder auch
an Katalysatoren in einem fixen Bett durchführen. Die Katalysatoren sind ein Salz oder ein i Ie tall oxy d auf einem
porösen Träger.
Das Fließbett-Verfahren zeichnet sich durch besonders günstigen Wärmeübergang aus, jedoch erreicht man bei einstufigen
Verfahren Iceine besonders hohe Umsetzung. Die chlorierten Produkte müssen von den nicht umgesetzten
Gasen getrennt und diese rückgeführt werden. Diese Gastrennung ist lajigwierig und oft schwierig, da eine weitgehende
Verdünnung der Gase zur Vermeidtmg der Überschreitung
der Explosionsgrenzen erforderlich ist. Die Umsetzung in Wirbelschichten kann mehrstufig durchgeführt
werden, jedoch müssen die Abgase vollständig von mitgerissenen Katalysatorteilchen befreit werden. Hierzu sind
aufwendige Vorrichtungen, wie Zyklonabscheider oder Staubfilter, erforderlich.
Ist der Katalysator als Festbett angeordnet, so ist der Wärmeübergang gegenüber der Wirbelschicht sehr viel
schlechter. Es kommt zu örtlichen Überhitzungen des Katalysators, die zu Nebenreaktionen führen können. Häufig
ist zur Erhöhung der - der Reaktion eine
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starke Verdünnung der Reaktionspartner erforderlich. Um
diese Schwierigkeiten in tragbaren Grenzen zu halten, kann man meist nicht optimalen Umsetzungsgrad erreichen.
Darüber hinaus müssen die Reaktionsgase wie oben aufgearbeitet und die nicht umgesetzten Produkte wieder rückgeleitet
werden. Die Leistung von Festbett-Reaktoren ist daher im allgemeinen nicht sehr groß.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erreicht man einen Umsetzungsgrad von mehr als 95?^f wobei eine Rückführung
des Kohlenwasserstoffs oder des Chlorwasserstoffs nicht erforderlich ist. Dies erreicht man durch Anwendung
von zwei Reaktoren, wobei in dem einen der Katalysator als Wirbelschicht und in dem anderen als Festbett vorliegt.
Die Erfindung betrifft somit ein Verfahren zur Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen durch
Oxychlorierung von gasförmigen, gesättigten oder olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen bei erhöhter
Temperatur mit Hilfe eines Gemisches +t gegebenenfalls mit
inerten Gas verdünntem Sauerstoff und Chlorwasserstoff in Gegenwart eines Katalysators nach Deacon und ist
dadurch gekennzeichnet, daß man das Gasgemisch mit einer solchen Geschwindigkeit in den 1. Reaktor über ein
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Katalysator-Fließbett leitet, daß der Umwandlungsgrad
zwischen kO und 8θ# liegt, und daß man die den 1. Reaktor
verlassenden Gase in einen 2. Reaktor über ein Katalysator-Festbett leitet, in dem die noch nicht umgesetzten Gase
vollständig reagieren. Es ist manchmal zweckmäßig, dem
1. Reaktor ein Gasgemisch zuzuführen, in dem ein Kohlenvorliegt
wasserstoffunterschuß und die fehlende Kohlenwasserstoffmenge
erst vor Eintritt der Gase in den 2. Reaktor zusetzt* Die Temperatur des Katalysator-Feetbetts
soll 5 bis 50°C über der des Katalysator-Fließbetts liegen. Für die Chlorierung ungesättigter Kohlenwasserstoffe
beträgt also die Katalysatortemperatur im Festbett etwa 25Ο bis 35O°C und für die Chlorierung von gesättigten
Kohlenwasserstoffen etwa 450 bis 55O°C.
Erst nach Verlassen des 2. Reaktors erfolgt die Aufarbeitung des Gasgemisches.
Besonders günstig ist bei dem erfindungsgemäßen Verfahren die Tatsache, daß im 2. Reaktor die bereits im
1. Reaktor gebildeten chlorierten Kohlenwasserstoffe als Verdünnungsmittel wirken und es daher an dem Katalysatorbett
zu keinen lokalen Überhitzungen kommt.
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Es ist zweckmäßig, in den 1. Reaktor ein Gasgemisch mit hohen Konzentrationen der Reaktionspartner einzuleiten·
Auch kann im Fließbett die Durchsatzgeschwindigkeit beträchtlich sein, da ja bekanntlich in diesen Katalysatorbetten
der Wärmeübergang außerordentlich günstig liegt. Die Strömungsgeschwindigkeit durch den ersten Katalysator
wird im allgemeinen sehr viel höher liegen als die für die Fluidisierung des Katalysators erforderliche Gasgeschwindigkeit,
z.B. 6 bis 15 mal. Auf diese Weise erreicht man bereits im 1. Reaktor einen Umsetzungsgrad von 40 bis 80%,
In viden Fällen muß wegen der Gefahr der Überschreitung der Explosionsgrenze in dem dem 1. Reaktor einzuspeisenden
Gasgemisch ein Kohlenwasserstoffunterschuß vorliegen. Diese fehlende Kohlenwasserstoffmenge kann ohne Gefahr
dann vor Eintritt in den 2. Reaktor dem Reaktionsgemisch des 1. Reaktors zugesetzt werden.
Die Temperatur in den Reaktoren soll im wesentlichen konstant gehalten werden. Der 2. Reaktor ist vorzugsweise
ein Rohrbündelreaktor.
Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Katalysatoren
thermisch nicht beansprucht, so daß sie sich durch besonders lange Arbeitsfähigkeit auszeichnen.
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Als Katalysator für den 1. Fließbett-Reaktor kann man
z.B. ein Aluminiumoxid mit großer Oberfläche und guter mechanischer Festigkeit anwenden. Auf diesem Katalysatorträger
sind die Katalysatoren nach Deacon aufgetragen, z.B. wird das Aluminiumoxid mit Kupfer(II)Chlorid 0,1 bis 20
Gew.-%, gegebenenfalls mit Alkalichloriden oder Brdalkalichloriden,
imprägniert. Als Katalysator für den 2. Reaktor kann man den gleichen anwenden. Um jedoch Überhitzungen
zu vermeiden, ist es zweckmäßig, diesen Katalysator mit einem gut wärmeleitenden Granulat zu vermischen.
Anstelle dieses Granulatgemischs kann man jedoch auch einen Träger mit guter Wärmeleitfähigkeit anwenden, z.B. Graphit
oder Aktivkohle.
0er für die Chlorierung von Äthylen zu Dichloräthan verwendete 1. Reaktor war ein Rohr, 40 mm l.W. , 0,5 m Höhe,
in einen Thermostat und hatte in seinem unteren Teil ein Gitter zur Verteilung der Gase. In diesen Reaktor wurden
bis auf eine Höhe von 8,5 cm Il6 g Katalysator in Form von aktivem Aluminiumoxid, Granulat ca. 60»u, spezifische
Oberfläche 300 m /g, imprägniert mit 1 Gew.-% Kupfer(II)-chlorid
und 1 Gew.-96 Kaliumchlorid, gefüllt.
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Der 2. Reaktor war ein Rohr mit einem festen Katalysatorbett,
das mit einem Heizmantel umgeben war, 50 mm 0, Höhe 60 cm. Der Katalysator war aktiviertes Aluminiumoxid
- Korngröße 2 mm imprägniert mit 10 Gew.-% Kupferchlorid
im Gemisch mit 90 Volumen-96 Graphit - zur gleichmäßigen
Wärmeverteilung.
Xn den 1. Reaktor wurde ein Gasstrom, .Strömungsgeschwindigkeit
105 l/h vorgewärmt 1000C, enthaltend 15 l/h
eingespeist Äthylen, k0 l/h Chlorwasserstoff und 50 l/h LuftC Der
Reaktor wurde auf 3200C gehalten. Die Umwandlung des
Äthylens betrug 71 %> Diesem Reaktionsgas wurde 5 l/h
Äthylen zur vollständigen Reaktion des Äthylens zugesetzt und in den 2. Reaktor geleitet, Temperatur 350 C.
Nach Verlassen des 2. Reaktors wurden die Gase zur Kondensation abgekühlt und Restgase durch Absorption an
Aktivkohle gewonnen. Der Gesamtumwandlungsgrad des Äthylens betrug 97,5 %. Das organische, flüssige Kondensat enthielt:
1,2-Dichloräthan 98,5 Gew.-#
Vinylchlorid 0,2 Gew.-?6
ÄthylChlorid 0,1 Gew.-%
1,1,1-Trichloräthan 0,1 Gew.-#
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1,1,2-Trichloräthan 0,6 Gew.-#
Dichloräthylen 0,1 Gew.-#
Tetrachloräthan 0,5 Gew.-#
Zur Oxychlorierung von Äthan zu Dichloräthan wurde
ein 4 cm weites und 50 cm langes Pyrexrohr bis auf eine Höhe von 20 cm mit Diatomeenerde der Korngröße 0,2 bis
0,4 mm, imprägniert mit 1 Gew.-tf CuCl4 und 1 Gew.-Ji KCl,
gefüllt, auf 500°C erhitzt und 135 l/h eines Gasgemisches eingeleitet, das 4l 1 Äthan, 46 1 Sauerstoff und 48 1
Chlorwasserstoff enthielt. Die Verweilzeit des Gasgemisches im Katalysatorbett betrug etwa 2 see.
Die Umsetzung betrug unter diesen Bedingungen für Sauerstoff 98,2 Mol-*
für Chlorwasserstoff 24 MoI-S für Äthan 87 MoI-*.
Aus dem reagierten Äthan erhielt man: 56 % Äthylen,
14 % CO + CO2, 17 % verschiedene chlorierte Produkte,
nämlich:
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U68465
Vinylchlorid ii Gew.-%
Äthylchlorid 0,8 Gew.-%
Vinylidenchlorid 0,6 Gew.-#
Dichloräthylene 1,6 Gew.-%
Dichloräthane 1,0 Gew.-#
Trichloräthylen 1,1 Gew.-#
Tetrachloräthane 1,1 Gew.-%.
Die aus diesem 1. Reaktionsrohr ausströmenden, nicht
aufgetrennten Gase wurden in ein 2. Reaktionsrohr eingeleitet, und zwar mit einer Speisegeschwindigkeit von 951 ^ l/h
mit 36,7 1 HCl und zusätzlich l8 l/h O3 und 27 l/h HCl. Als
2. Reaktionsrohr wurde ein k cm weites und 180 cm langes Nickelrohr verwendet, das mit einem Gemisch aus 10 Vol.-96
aktivierter Tonerde mit mittlerem Teilchendurchmesser 0,15 cm imprägniert, mit 10 Gew.-# CuCl0 und 90 VoDU-Ji
f 0/
Graphit mit mittlerem Teilchendurchmesser 0,15 cm als
Katalysator gefüllt war.
Das 2. Reaktionsrohr wurde auf eine Innentemperatur von 315 C eingestellt. Unter diesen Bedingungen wurden
98 Vol.-94 desjoingesetzten Äthylens umgesetzt. Die kondensierte
organische Phase hatte folgende Zusammensetzung:
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Dichloräthane
Trichloräthane Tetrachloräthane
Äthylchlorid Vinylchlorid D i chiοrä thy1enο
Trichloräthylen 73,2 Gew.-Ja
3,0 Gew.-?4 9,1
1,5
2,8 Gew.-% 0,9 Gew.-?o 4,5 Gew.-%.
2,8 Gew.-% 0,9 Gew.-?o 4,5 Gew.-%.
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Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung von chlorierten Kohlenwasserstoffen
durch Oxychlorierung von gasförmigen gesättigten oder olefinisch ungesättigten Kohlenwasserstoffen
bei erhöhter Temperatur mit Hilfe" eines Gemisches aus Sauerstoff, der gegebenenfalls mit einem inerten Gas
verdünnt sein kann, und Chlorwasserstoff in Gegenwart eines Katalysators nach Deacon, dadurch gekennzeichnet, daß man das Gasgemisch mit einer solchen
Geschwindigkeit in einen 1. Reaktor über ein Katalysator-Fließbett leitet, daß der Umwandlungsgrad zwischen kO und
Q0% liegt, und daß man die Gase nach ihrem Austritt aus
dem 1. Reaktor ohne eine vorherige Auftrennung in einen
2. Reaktor über ein Katalysator-Festbett leitet, in dem die noch nicht umgesetzten Gase vollständig reagieren.
cn 2* Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e k e η n-
zeichnet, daß man in den 1. Reaktor ein Gasgemisch eino
T~ leitet, das einen Unterschuß an Kohlenwasserstoff be-
o züglich der theoretisch notwendigen Menge aufweist, und
daß man die diesem Unterschuß entsprechende Kohlenwasseret of fm enge dem Gasstrom vor Eintritt in den 2. Reaktor
zusetzt·
(am. 7 § ι Abs. i to.! Sob S a» JUtfunosö«- «.'
'
1468466
5· Verfahren nach Anspruch 2, dadurch g e k e η η-zeichnet,
daß man das Katalysator-Festbett auf einer Temperatur hält, die um 5 bis 50°C über der des Katalysator-Fließbetts
liegt, wobei diese Temperatur für ungesättigte Kohlenwasserstoffe vorzugsweise ungefähr 250 bis 350 C
und für gesättigte Kohlenwasserstoffe ungefähr 450 C bis
55O°C betragen soll.
ORIGINAL INSPECTED
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