DE1458257C - Verfahren zum Beschichten eines Metallbandes - Google Patents
Verfahren zum Beschichten eines MetallbandesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen
Beschichten eines zu Beginn des Beschichtungsvorganges
kalten Metallbandes, vorzugsweise aus Stahl, mit kaltem, oxydalionsempfindlichem
Metallpulver, wie Pulver aus Aluminium, Blei, Zink. Zinn, Kupfer oder Titan.
Bei bekannten Verfahren der vorerwähnten Art wird die Wärme dem Sintergut ausschließlich aus der
Umgebung des Metallbandes zugeführt, und die für die Beschichtung erforderliche Druckanwendung erfolgt
statisch. Besteht das Sintergut aus Aluminiumpulver oder einem ähnlichen, zur Oxydation neigenden
Werkstoff in Pulverform, so bedingt der die Pulverteilchen umkleidende Oxidfilm eine erhebliche
Erschwerung des Sintervorgangs. Bei der ausschließlichen Wärmezufuhr aus der Umgebung des Metallbandes
und statischer Driickanvvendung gelingt erfahrungsgemäß das für einen wirksamen Sintervorgang
erforderliche Aufbrechen des Oxidfilms der Pulverteilchen nicht in ausreichendem Maße, so daß
der unerläßliche enge und dauerhafte Metall-Metall-Kontakt der Pulverteilchen untereinander und zwischen
diesen und der Metallband-Obertläche nicht erzielbar ist.
Man hat ferner das Metallband und das Beschichtungspulver durch einen Vorwärniofcn geführt, wodurch,
namentlich bei Aluminiumpulver, eine übermäßige Oxydation desselben eintritt, so daß auch auf
diesem Wege eine dauerhafte Beschichtung nicht zu erreichen ist.
Auch die ebenfalls bereits bekannte Wärmezufuhr nach oder während der Verdichtung des Beschichtungspulvers
durch eine äußere, unbewegliche Wärmequelle, wie einen Ofen oder ein beheiztes, ortsfestes
Preßgesenk, führt aus denselben Gründen zu den gleichen unbefriedigenden Ergebnissen.
Bekannt ist auch das Erhitzen des zu beschichtenden Metalls, worauf die Aufbringung des Beschichtungspulvers
erfolgt und sich das Warmwalzen des Ganzen anschließt. Bei diesem bekannten Verfahren
geht der Wärmefluß vom Ofen zum zu beschichtenden Metall und von dort zum Beschichtungspulver,
während die zur Verdichtung des letzteren verwendeten Walzen dem Beschichtungspulver wieder in erheblichem
Ausmaß Wärme entziehen, so daß auch hier keine befriedigenden Ergebnisse zu erzielen sind.
Schließlich sind auch Beschichtungsverfahren bekannt, die im Wege eines Kaltpreß Vorganges und
eines anschließenden Sinterprozesses durchgeführt werden, wobei auch der zu beschichtende Werkstoff
selbst erst durch Sintern aus einem Metallpulver hergestellt wird, so daß auf diesem Wege nur ein Produkt
von verhältnismäßig geringer Elastizität und Zugfestigkeit herstellbar ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das kontinuierliche Beschichten eines fertigen Metallbandes
von erheblicher Elastizität und Zugfestigkeit, vorzugsweise aus Stahl, mit einem oxydationsempfindlichen
Metallpulver, wie Pulver aus Aluminium, Blei, Zink, Kupfer oder Titan, zu ermöglichen, ohne
daß dabei die -vorerwähnten Nachteile der bekannten Verfahren auftreten, und ohne daß kostspielige Vorkehrungen
zur Durchführung der Erhitzung in einer Schutzgasatmosphäre zwecks Vermeidung der störenden
Oxydationserscheinungen erforderlich sind.
Erfinclungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß das eingangs erwähnte Verfahren so durchgeführt
wird, daß das Metallband samt aufgestreuter Pulverschicht in Normalatmosphäre durch ein Druckwalzenpaar
hindurchgeführt wird, welches eine Temperatur von 95 bis 105 grd über der Rekristallisationstemperatur
des Metallpulvers aufweist.
Die gesamte Wärme für das erfindungsgemäße Verfahren wird also von den geheizten Druckwalzen und durch die auf Grund der beim Verdichten der Pulverschicht und des Metallbandes aufgewendeten Arbeit entwickelte Wärme geliefert. Das Verfahren
Die gesamte Wärme für das erfindungsgemäße Verfahren wird also von den geheizten Druckwalzen und durch die auf Grund der beim Verdichten der Pulverschicht und des Metallbandes aufgewendeten Arbeit entwickelte Wärme geliefert. Das Verfahren
ίο nach der Erfindung unterscheidet sich von den bisher
bekannten Sinterverfahren vor allem dadurch in vorteilhafter Weise, daß weder das Metallpulver
noch das Metallband vor dem Walzvorgang erwärmt wird, wobei aber trotzdem das Metallband das WaIzwerk
mit völlig verfestigter und mit ihm fest verbundener Beschichtung oder mindestens in einem
solchen Zustand verläßt, daß ein oder mehrere zusätzliche Walzdurchgänge die Verfestigung vervollständigen.
Will man eine doppelseitige Beschichtung des Metallbandes durchführen, so kann man in der
Weise vorgehen, daß die Unterseite des Metallbandes £k
nach erfolgter Beschichtung der Oberseite in derselben Weise beschichtet wird.
Die doppelseitige Beschichtung eines Metallbandes läßt sich aber auch in der Weise durchführen, daß
beide Seiten des Metallbandes während eines einzigen Arbeitsganges, nämlich während des Vor- und
Rücklaufs durch ein Triowalzgerüst, beschichtet werden.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der beispielsweise zwei Durchführungsformen des Verfahrens
nach der Erfindung darstellenden Zeichnung näher erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine schematische Seitenansicht einer kontinuierlich
arbeitenden Einrichtung zum einseitigen Beschichten eines Metallbandes mit Metallpulver
unter Verwendung von geheizten Druckwalzen gemäß der Erfindung und
Fig. 2 eine Ansicht entsprechend Fig. 1, die die
beidseitige Beschichtung des Metallbandes mit Metallpulver in einem einzigen Arbeitsgang veranschaulicht.
. / Mit Hilfe der beschriebenen neuartigen Beschichtungstechnik
wurde Stahlblech mit vielen verschiedenen Werkstoffen beschichtet. Das Aufbringen von
Zinn-, Zink-, Blei- und Aluminiumpulver auf Stahl wurde durchgeführt. Praktisch ist jede beliebige
andere Art von Metallbeschichtung möglich, wobei der einzige Grenzfaktor die maximale Arbeitstemperatur
der Druckwalzen zu sein scheint.
In Fig. I ist eine Anlage zur Erzeugung einer einseitigen,
kontinuierlichen Metallbandbeschichtung veranschaulicht. Das zu beschichtende Metallband 1
wird von einer Rolle 2 abgezogen, so daß das Metallband über einen Tisch 3 mit einer Reihe von frei
drehbaren Rollen 4 läuft. Aus einem Trichter 6 wird Metallpulver 5 auf das vorlaufende Metallband 1
aufgebracht, wobei eine Abstreichklinge 7 eine
gleichmäßige Verteilung 8 des Metallpulvers auf dem Band bewirkt. Das mit dem Pulver beschichtete
Band läuft in das Walzgerüst 9 ein und wird zwischen den Druckwalzen 10 und 11, die bis auf eine
Temperatur oberhalb der Rekristallisationstemperatür
des Metallpulvers erwärmt sind, gepreßt, so daß ein festes Haften des Pulvers an dem Metallband erzielt
wird. Die Druckwalzen können durch in ihrem Innern angebrachte elektrische Widerstandsheiz-
elemente, durch Hochfrequenz-Induktionsspulen oder durch unmittelbare Flammeneinwirkung erwärmt
werden. Unmittelbar nach dem Verlassen des Walzgerüsts 9 kommt das beschichtete Band 12 mit
einem Kühlmittel, beispielsweise mit Sprühwasser 13, in Berührung, so daß ein Oxydieren verhindert
wird. Das fertige Erzeugnis wird zu einer Rolle 14 aufgewickelt.
Wenn beide Seiten des Bandes beschichtet werden sollen, kann das einseitig beschichtete Band über eine
frei drehbare Rolle gewendet, auf seiner unbeschichteten Seite mit Pulver beschichtet und, wie in F i g. 2
gezeigt, zwischen dem unteren Walzenpaar eines Triowalzgerüstes hindurchgeführt werden.
Die Einrichtung ist im Grunde die gleiche wie die nach Fig. 1 mit der Ausnahme, daß das Walzgerüst
9 ein Triowalzgerüst ist. An Stelle der Aufwikkelvorrichtung 14 nach F i g. 1 ist eine Wenderolle
15 vorgesehen, um die das einseitig beschichtete Metallband 12 herumläuft. Aus dem Trichter 16 wird
Metallpulver auf die gewendete Seite, d. h. die Rückseite, des Bandes 12 aufgebracht, wobei die Abstreichklinge
17 eine gleichmäßige Verteilung 18 des Pulvers bewirkt. Das Band läuft zwischen erwärmten
Druckwalzen 11 und 19 hindurch, zwischen denen die Verfestigung des Pulvers stattfindet, worauf es
durch eine Wassersprühvorrichtung 20 abgeschreckt wird. Wie bei 21 gezeigt, läuft es weiter zu der Aufwickelvorrichtung
22.
Zum Beschichten von Platten werden diese mit Hilfe eines Förderbandes unter dem das Metallpulver
aufbringenden Trichter hindurchbewegt und einzeln gewalzt. Die Platten können beidseitig beschichtet
werden, indem sie nacheinander durch zwei Walzgerüste hindurchgeführt werden.
Aluminiumbeschichteter Stahl und bleibeschichteter Stahl wurden durch Abschleifen von etwa 1,5 mm
dickem Stahlband und Aufbringen einer 3 bis 6 mm dicken Metallpulverschicht auf das Band hergestellt.
Das kalte Band wurde dann zwischen den Druckwalzen eines mit einer Walzgeschwindigkeit von 12
bis 15 m/Min, arbeitenden, 13 bis 20 cm breiten Walzgerüstes hindurchgeführt. Die Druckwalzen
wurden auf 400 bis 450 grd vorgewärmt. Das beschichtete Stahlband ließ sich um 180° biegen, ohne
daß ein Abspringen oder Absplittern der Beschichtung von dem Band auftrat. In der nachstehenden
Tabelle sind die empfehlenswerten Beschichtungsbedingungen angegeben:
Beschichten von Kohlenstoffstahl
mit verschiedenartigem Metallpulver
mit dem Warmwalzen-Beschichtungsverfahren
Metallpulver | Beschichtungs- temperatur 0C |
Druckwalzen temperatur 0C |
Aluminium Blei Zink Zinn Kupfer Titan |
450 bis 600 200 bis 300 300 bis 400 100 bis 200 600 bis 800 1000 bis 1100 |
400 bis 700 300 bis 400 400 bis 500 200 bis 300 700 bis 900 1100 bis 1200 |
Das Beschichten von Platten oder Bändern mit Hilfe des Verfahrens nach der Erfindung ergibt sehr
erwünschte Eigenschaften und Vorteile, von denen nachstehend einige aufgeführt sind:
a) Stahl kann auf Grund der niedrigen Kosten des verwendeten Werkstoffs und der Einfachheit der
Verarbeitung bei geringeren Kosten beschichtet werden als mit Hilfe der bisher bekannten, zum Beschichten
verwendeten Verfahren.
b) Bei dem herkömmlichen Plattieren muß das Band, z. B. aus Stahl, sorgfältig maschinell bearbeitet
und dann gereinigt werden, worauf es mit dem Plattiermetall, z. B. Kupfer, zusammengefügt wird. Darauf
muß die Kantennaht zwischen den beiden Bändern (oder Platten) durch Walzendruck verschweißt
werden. Die aus Grundmetall und Plattiermetall bestehende Einheit muß dazu erhitzt werden, was die
hier unerwünschte Oxydation der Metalloberflächen begünstigt. Mit Hilfe der Erfindung wird es möglich,
Stahl bei einem Minimum von Oberflächenvorbereitung zu beschichten, wobei in der Regel ein leichtes
Schleifen der Stahloberfläche ausreicht. Eine metallurgische Bindung des Beschichtungspulvers an das
Band kann üblicherweise mit weniger als 50% Dickenreduzierung des Stahlbandes in einem oder
zwei Durchgängen erreicht werden, so daß die Verarbeitungskosten auf einem Mindestwert gehalten
werden.
c) Das Verfahren ist kontinuierlich, so daß sehr hohe Ausstoßzahlen erreicht werden. Die Länge und
Breite des erzeugten beschichteten Bleches oder Bandes ist nur durch die Länge und Breite des Grundmetalls
oder durch die Breite der Druckwalzen des Walzgerüstes begrenzt.
d) Beschichtetes Blech oder beschichtete Bänder von fast jeder Dicke können durch Veränderung der
Dicke des zu beschichtenden Halbzeugs erzeugt werden. Das Verfahren nach der Erfindung ist vorteilhaft
bei der Herstellung von dünnem beschichtetem Material, weil bei ihm die Notwendigkeit einer Beiz-,
Elektroplattier-, Galvanisier- oder Warmtauchausrüstung in Fortfall kommt. Es ist auch zweckmäßig
bei der Herstellung von dickem beschichtetem Blech, da es eine geringere Anfangsdicke erfordert und bei
ihm die aufwendige Ausrüstung, die zur zufriedenstellenden Vorbereitung der Oberfläche von dickem
Blech erforderlich ist, hinfällig wird.
e) Das Beschichten von Stahl kann selbst dort in Luft ausgeführt werden, wo das Metallpulver bei den
hohen Temperaturen der Druckwalzen zum Oxydieren neigt. Da das Metallpulver so rasch verdichtet
wird, hat es vor seinem vollständigen Verfestigen nur wenig Gelegenheit zum Oxydieren.
f) Bei den bisher bekannten Beschichtungsverfahren, bei denen Techniken zum Vor- oder Nachwärmen
des Metallpulvers verwendet werden, mußten zur Verhinderung einer Oxydation des Metallpulvers
in der Regel Schutzatmosphären verwendet werden.
Dies macht eine komplizierte Ausrüstung erforderlich und äußert sich in höheren Betriebskosten als bei
dem Verfahren nach der Erfindung.
Claims (3)
1. Verfahren zum kontinuierlichen Beschichten eines zu Beginn des Beschichtungsvorganges kalten
Metallbandes, vorzugsweise aus Stahl, mit kaltem oxidationsempfindlichem Metallpulver,
wie Pulver aus Aluminium, Blei, Zink, Zinn, Kupfer oder Titan, dadurchgekennzeichnet,
daß das Metallband samt aufgestreuter
Pulverschicht in Normalatmosphäre durch ein Druckwalzenpaar hindurchgeführt wird, welches
eine Temperatur von 95 bis 105 grd über der Rekristallisationstemperatur des Metallpulvers aufweist.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Unterseite des Metallbandes
nach erfolgter Beschichtung der Oberseite in derselben Weise beschichtet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß beide Seiten des Metallbandes
während eines einzigen Arbeitsganges, nämlich während des Vor- und Rücklaufs durch ein Triowalzgerüst,
beschichtet werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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