DE1452493A1 - Verfahren zum Strangpressen von Molybdaen und Wolfram sowie deren Legierungen - Google Patents

Verfahren zum Strangpressen von Molybdaen und Wolfram sowie deren Legierungen

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DE1452493A1 DE19651452493 DE1452493A DE1452493A1 DE 1452493 A1 DE1452493 A1 DE 1452493A1 DE 19651452493 DE19651452493 DE 19651452493 DE 1452493 A DE1452493 A DE 1452493A DE 1452493 A1 DE1452493 A1 DE 1452493A1
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Description

United States Atomic Energy Commission Germantown, Maryland, U.S.A.
H52493
Osnabrück, den 29. Oktober 1965 H/2
Verfahren zum Strangpressen von Molybdän und Wolfram sowie deren Legierungen.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren für das Strangpressen von Molybdän- und Wolframmetallen und deren Legierungen. Obgleich die Erfindung anwendbar ist zum Herstellen jedes beliebigen stranggepreßten Erzeugnisses, wie T-J?ormstücken, rohrförmigen Hohlstücken und/oder runden Stäben, wird sie in den Einzelheiten im folgenden als ein Verfahren zum Herstellen von Rohrstücken aus hohlen Knüppeln beschrieben.
Infolge ihrer verschiedenen physikalischen und mechanischen Eigenschaften lassen sich die schwer schmelzbaren Metalle im allgemeinen nur sehr schwierig mechanisch bearbeiten. Als eine Klasse von Metallen können sie stranggepreßt werden, jedoch nicht ohne gewisse Schwierigkeiten. Wegen der nicht vorhandenen Plastizität bei niedrigen Temperaturen ist es bei diesen Metallen im allgemeinen erforderlich, das Strangpressen bei erhöhter Temperatur sowie unter Anwenden eines bestimmten Schmiermittels durchzuführen. Es sind verschiedene Schmiermittelarten, wie z.B. Graphit, Graphit in
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OeI, Glas tind hoch duktile Metalle ausprobiert worden, jedoch waren sie bei diesen hochschmelzenden Metallen nicht besonders erfolgreich. Zur Erläuterung dessen sei ausgefünrt, daß Molybdän- und Wolframmetalle derartig hohe Strangpreßtemperaturen (154-0° bis 17600C) erfordern, daß sich die meisten Glas- und Metallverbindungs-Schmiermittel als unwirk_ sam erwiesen haben, und zwar wahrscheinlich aufgrund des Fehlens einer Haftung bei der Strangpreßtemperatur. Auch sehr duktile Metall-Umhüllungsmaterialien haben sich bei vielen derartigen Anwendungen als unzweckmäßig erwiesen, bedingt durch schlechte Grenzschicht-Schmiereigenschaften bei erhöhten Temperaturen, durch Kostspieligkeit der Umhüllunfsmaterialien und des Umhüllungsvorganges und auch bedingt durch die Wahrscheinlichkeit einer Reaktion zwischen der Umhüllung und dem Strangpreßknüppel. Es ergibt sich somit, daß es außerordentlich erwünscht wäre, ein Schmiermittel zu finden, as.s sum Durchführen von Hochtemperatur- Strangpreßvorgängen bsi Metallen, wie Molybdän und Wolfram, geeignet ist.
Eine der Erfindung zugrundeliegende allgemeine Aufgabe besteht somit darin, ein Verfahren ohne das Anwenden von zusätzlichen Schmiermitteln zu schaffen zum Strangpressen von Metallen, die bei der Strangpreßtemperatur flüchtige Oxyde bilden.
Eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Verfahren für das Strangpressen von Molybdän- und Wolframmetallen und deren Legierungen bei er-
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höhten Temperaturen zu schaffen, wobei das erhaltene Produkt im wesentlichen frei von allen Verunreinigungen ist.
Noch eine weitere der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe besteht darin, ein verbessertes Verfahren zum Herstellen von Molybdän- und Wolframmetallrohren zu schaffen, die eine überlegene Oberflächenbeschaffenheit gegenüber den nach den vorbekannten Verfahren erhaltenen Erzeugnissen aufweisen.
Der Gegenstand der Erfindung wird im folgenden beispielsweise unter Bezugnahme auf die beigefügte Zeichnung erläutert, die in der Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Ausführung einer Strangpreßvorrichtung zeigt.
Nach der Erfindung ist ein verbessertes Verfahren für das Strangpressen von Metallen vorgesehen, die bei der Strangpreßtemperatur Oberflächen mit darauf vorliegenden flüchtigen Oxyden aufweisen, das aus folgenden Streifen besteht: Das Metall wird auf die Strangpreßtemperatur erhitzt, das erhitzte Metall wird einer oxydierenden Atmosphäre unmittelbar vor dem Strangpreßvorgang ausgesetzt, um hierdurch eine Oberflächenoxydation des Metalls zu bewirken und im Anschluß hieran wird das warme Strangverpressen des Metalls durchgeführt. Es wurde in unerwarteter Weise gefunden, daß die schwer schmelzbaren Metalle Molybdän und Wolfram und ebenso deren Legierungen bei uohen Temperaturen verpreßt werden können, ohne irgendein zusätzliches Schmiermittel, sondern vielmehr durch Verwendung des flüchtigen Oxyds als Schmiermittel, das durch Aussetzen des Metalls gegenüber solchen
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oxydierenden Einflüssen wie Luft gebildet wird. Während bei herkömmlichen Schmiermitteln nach dem Strangpressen ein Verunreinigungsproblem besteht, ist das erfindungsgemäße Verfahren im wesentlichen frei von derartigen Problemen, da das mit dem Molybdän, und Wolfram gebildete Oxyd bei der Strangpreßtemperatur flüchtig ist und sich nahezu genau so schnell entfernt wie es gebildet wird. Weiterhin können die ■ erhaltenen rohrförmigen Hohlkörper später weiter in Metallrohre ausgezogen werden.
Das Vorbereiten bzw. Herstellen des Metallknüppels kann in ' jeder geeigneten Weise, wie z.B. mittels der Pulvermetallurgie-Technik oder dem Lichtbogen-Gießverfahren erfolgen. So können z.B. Metallknüppel aus Wolfram mittels Verpressen von Wolframmetallpulver in kompakte Körper und Sintern derselben hergestellt werden. Nach dem Abkühlen kann das gesinterte Erzeugnis in die gewünschten Abmessungen des Knüppels geschliffen werden. Andererseits k-ann Molybdän in bearbeitete Gestalt durch Lichtbogen-Gießen des Metalls in eine geeignete Form und anschließendes Heißwalzen des Metalls in die gewünschten Abmessungen vorbereitet bzw. hergestellt werden. Wenn auch die Endabmessungen des Knüppels nicht kritisch sind und innerhalb eines breiten Bereiches verändert werden können, um den Anforderungen der Strangpresse zu entsprechen, so wurde doch gefunden, daß bestimmte Abmessungen besonders: vorteilhaft sind. Zylinderförmige Metallknüppel mit einem Außendurchmesser von 7,6 - 15»1 an und einer Länge von 12,7 bis 50,5 cm(J·" - 6" OD + 5" - 12" lang) mit einer axialen Bohrung von 2,54 cm haben sich, als recht zweckmäßig für
das Strangpressen von Metallrohren erwiesen und werden somit "bevorzugt.
Das Strangpressen der Metallknüppel in Ronrkörper kann mittels jeder üblichen Strangpreßvorrichtung durchgeführt werden. Wie aus der Zeichnung ersichtlich, kann die Vorrichtung einen zylindrischen Knüpperbehälter 1 aufweisen, der den feuerfesten Metallknüppel 2, der eine axiale Bohrung besitzt, aufnehmen kann. Eine dünnwandige Metal!auskleidung 3 ist lösbar im Inneren des Knüppelbehälters 1 angeordnet. Ein 3?reßwerkzeugteil 4, bestehend aus einem 9O°-kegelförmigen Preßwerkzeug 5» I
Werkzeughalter 6 und Werkzeug-Halteblock 7 ist an einem Ende des Knüppelbehälters 1 angeordnet. Ein schwebender Dorn S, dessen Jftißende mit Gewinde versehen ist, kann in dem Knüppelbehälter 1 so zentriert werden, daß er sich durch die axiale Bohrung des Knüppels 2 aus hitzefestem Metall erstreckt und axial mit dem Werkzeugteil 4- fluchtet. Diese Zentrierung des schwebenden Dorns 8 kann durch Einschrauben des mit Gewinde versehenen Endes des Dorns in einen .Fußblock 9 erreicht werden, der im Inneren des Knüppelbehälters 1 gleitend gehalten ist. Ein mit diesem mitgehender Block 10 mit einer axialen Bohrung kann über den Dorn 8 geschoben sein und an dem Fußblock 9 und an dem hinteren Ende des Knüppels 1 anliegen. Weiter ist in dem Knüppelbehälter 1 ein gleitend beweglicher Preß-
der
*° kolben 11 vorgesehen, an dem .Fußblock 9 anliegt. Eine geeig- ^ nete Heizeinrichtung 12 kann um den Knüppelbenälter 1 ange-ο ordnet sein, um die Auskleidung, den Behälter und das Werkzeuges teil auf ein· höchste Temperatur von etwa 54-00C zu erhitzen, ^l die unterhalb der Temperatur liegt, bei der die Stahlbestandteile eine Erweichung erÄhren könnten. Der Preßkolben 11, das
Preßwerkzeug 5 und der Dorn 8 sollten aus genärtetem Legierung sstahl, wie z.B. H-12, hergestellt sein, und das Preßwerkzeug 5» der Dorn 8 und der mitgehende Block 10 sollten mit geeignetem Isolxerungsmaterial, wie z.B. Zirkonoxyd (Zirconia) überzogen sein, um so diese Teile gegenüber dem erhitzten Metallknüppel zu isolieren, damit ein Schmelzen und/oder eine Reaktion dieser Teile während des Strangpressens ausgeschlossen wird.
Bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird der Metallknüppel auf die Strangpreßtemperatur in einem geeigneten Ofen erhitzt. Zu diesem Zweck hat sich ein Induktionsofen mit Argonatmosphäre als recht geeignet erwiesen. Es ist zu berücksichtigen, daß die Strangpreßtemperaturen für die schwer schmelzbaren Metalle Molybdän und Wolfram sowie deren Legierungen inneraalb eines breiten Bereiches variieren können. Wie auf dem Gebiet des Strangpressens bekannt, ist es wesentlich, daß das Strangpressen innerhalb
das eines Temperaturbereiches durchgeführt wird, in welchem/Metall ausreichend plastisch ist, um den Verformungsvorgang im Bereich der Leistungsfähigkeit der zur Verfügung stehenden Presse durchzuführen. Weiterhin sollte innernalb eines Temperaturbereiches gearbeitet werden, in welchem die Wirkungen der Deformation sich schnell genug ausbreiten, um dem Widerstand des Materials, bedingt durch ein größeres Maß von Verfestigung bei der Bearbeitung vorzubeugen, wie er bei niedrigen Temperaturen auftritt. Ein derartiger Temperaturbereich hängt z.B. nicht nur von dem speziellen Metall ab, sondern auch von dem Verhältnis der Verkleinerung
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und der Leistungsfähigkeit der Strangpresse.
Nachdem der Metallknüppel auf die Strangpreßtemperatur erhitzt worden ist, wird er aus dem Ofen entfernt und sofort Jn die Knüppelkammer der Strangpresse eingeführt. Bei der Berührung mit Raumluft wurde gefunden, daß z.B. Molybdänmetall «ine sehr schnelle Oxydation erfährt, wobei sich weiße Wolken von Molybdänoxyd von der Knüppeloberfläche entwickeln. Dies wurde auch im Fall von Wolframmetall beobachtet, wenn dieses der Umgebungsluft nach Erhitzen auf die Strangpreßtemperatur ausgesetzt wurde. Nach Abschluß der überführung des Knüppels in die Strangpresse wird der Knüppel in Metall-Rohrkörper stranggepreßt, die danach zu Metallrohren mittels herkömmlicher Metallbearbeitungs-Methoden, wie z.B. Heißziehen, verarbeitet werden können. Da die Oxydation der Mtallrohre praktisch sofort bei Berührung mit der oxydierenden Atmosphäre stattfindet, ist die Länge des Aussetzens des erhitzten Metalls gegenüber der oxydierenden Umgebung nicht kritisch. Es wurde gefunden, daß die Zeitspanne zwischen dem Entfernen des Knüppels aus dem Ofen und dem Abschluß des Strangpressens sich auf etwa 10 Sekunden beläuft. Es ist zu beachten, daß die Zeitspanne nicht zu groß sein sollte - oder der Metallknüppel müßte erneut ernitzt werden -, um die Beibehaltung einer gewünschten Temperatur während des Strangpreßvorgangs sicherzustellen.
Pur die praktische Durchführung der Erfindung sind die Parameter der Strangpresse nicht kritisch. So schwankten z.B. die angewandten Verkleinerungsverhältnisse von 6 zu 1
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IHSPECTED
~w'~ , U52493
für Wolframmetallknüppel Ms 9 zu 1 für Molybdänmetallknüppel, wobei die Kolbengeschwindigkeit in beiden Fällen 7»6 m/min. • betrug. Die Leistungsfähigkeit der Presse belief sich auf 700 t und die Presse hatte einen Arbeitshub von 45,7 cm.
Es ist nicht völlig zu verstehen, wie das flüchtige Oxyd zu einer guten Schmierung des Metallknüppels während des Strangpressens führt. Es kann Jedoch angenommen werden, daß die Metalle, nämlich Molybdän und Wolfram, eine Oberflächenoxydation erfahren in einem Maß, das ausreicht, eine geeignet geschmierte Lagerfläche für das Strangpressen zu erhalten. Um eine geeignet geschmierte Lagerfläche sicherzustellen, ist es wahrscheinlich wichtig, daß das Oxyd während des Strangpressens flüssig ist. Wenngleich das Strangpressen bei einer Temperatur über dem Schmelzpunkt des speziellen Oxyds durchgeführt werden sollte,, so sollte doch die Strangpreßtemperatur so gewählt werden, daß das vorliegende Oxyd in optimaler Menge während71 des Strangpressens vorhanden ist..^ Es wurde gefunden, daß zu wenig Oxyd nicht zu einer schmierenden Lagerfläche und zu viel Oxyd zu Oberflächenfehlern und zu schlechter Oberflächenbeschaffenheit führt.
Da das Oxyd flüchtig ist, ist zu berücksichtigen, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit des Oxydes eine wesentliche Wirkung auf die Wirksamkeit der Oxydlagerfläche als ein Schmiermittel während des Strangpressens ausübt. So wurde z.B. gefunden, daß beim Strangpressen eines Wolframknüppele bei einer Temperatur von etwa 18700O der Durchbruch-Druck' sich auf 480 t belief, während beim Strangpressen des
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Wolframknüppels bei 176O0O der DurchbrucJidruck wesentlich niedriger (etwa /·» 405 t) lag. Es wurde weiterhin festgestellt, daß die Verdampfungsgeschwindigkeit von WO3 bei 18700O etwa 71/2 mal größer als bei 17600O war. Es ist somit anzunehmen, daß bei der höheren Strangpreßtemperatur (187O0O) die Verdampfungsgeschwindigkeit des Oxydes zu groß war, um eine ausreichende Lagerfläche zu ergeben. Jedoch waren sogar bei 18700C die Oberflächen der erhaltenen Knüppel wesentlich überlegen gegenüber denjenigen, die mit solchen Schmiermitteln, wie Glas, hergestellt sind.
Der Gegenstand der Erfindung wird in den folgenden Beispielen in quantitativer und verfahrensmäßiger Hinsicht näher erläutert, wobei die Beispiele I bis III die Anwendbarkeit des Erfindungsgegenstandes für das Herstellen von Rohrstücken und/oder Metallrohren aus rohrförmigen Hohlkörpern aus Molybdän und Molybdänlegierung beschreiben. i
Beispiel I
Ein geformter, unlegierter Molybdän-Metallknüppel, der im Lichtbogen gegossen war, wurde auf einen Knüppel mit einem Außendurchmesser von 7»6 cm und einer Länge von 12,7 cm maschinell bearbeitet und wies eine durchgehende axiale Bohrung mit 1,90 cm Durchmesser auf. Ein Ende des Knüppels : wurde maschinell (spangebend) auf eine kegelige Form mit einem eingeschlossenen Winkel von 90° zugerichtet. Alle fertig behandelten Oberflächen wurden auf einen Polierwert von besser als 64 HMS poliert.
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Die für das Strangpressen des Molybdän-Mettfllknüppels in ein Rohrstück angewandte Strangpresse hatte eine Leistungsfähigkeit von 700 t und bestand aus gehärtetem H-12-tferkzeugstahl, einem mit Zirkonerde (Zirkonoxyd; zirconia) überzogenem schwebenden Dorn und einem mit 90 konischen Preßwerkzeug. Die Presse arbeitete mit einer Kolbengeschwindigkeit von 7,6 m/min und hatte einen Arbeitshub von 45,7 cm. Es wurden Erhitzungsspuleη um den Knüppelbehälter zwecks Erhitzen der Auskleidung, des Behälters und des Preßwerkzeugteils auf ei ne Temperatur von 5^0° C angeordnet. Vor dem Einführen des Knüppels in den Knüppelbehälter wurden das Werkzeug und der Dorn mit kolloidalem Graphit eingesprüht und der Überschuß weggewischt. ·
Der Molybdän-Metallknüppel wurde in einen Induktionsofen gebracht und in einer Argon-Atmosphäre auf eine Strangpreßtemperatur von 16500C erhitzt. Als sich der Knüppel auf dieser Temperatur befand, wurde er aus dem Ofen entfernt und sofort in den Knüppelbehälter eingeführt. Bei der Berührung mit Raumluft wurden von dem Knüppel weiße Molybdän-Wolken entwickelt. Der Knüppel wurde sodann mit einem Verkleinerungsverhältnis von 8,8:1 in ein Molybdän-Rohrstück (Außendurchmesser 3,18 mm, Länge 102 cm) stranggepreßt, wobei sich die Zeitspanne zwischen dem Entfernen des Knüppels aus dem Ofen und Abschluß des Strangpressens auf etwa 9 Sekunden belief.
Die visuelle Inspektion des Rohrstückes zeigte ein gehörntes Aussehen mit guter iertigbearbeitung (finishes) und praktisch
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keine Spur von Verunreinigungen. Die folgende Ultraschall-Inspektion des Knüppele zeigte keine merklichen Fehlstellen in dem Rohrstück.
Nachdem das Rohrstück auf Fehlstellen untersucht worden war, wurde es auf eine Warmziehbank gebracht und mit herkömmlichen Warmziehverfahren auf ein Molybdänrohr mit einem Außendurchmesser von 19 mm und einer Wanddicke von 0,89 mm gezogen.
Beispiel II
Ein geformter Knüppel in Gestalt eines rohrförmigen Hohlkörpers aus Molybdänlegierung- TM (Mo-O,5% Ti) wurde hergestellt und wie im Beispiel I in ein Hohrstück (Außendurchmesser 3»18 cm, 102 cm Länge) stranggepreßt. Das Strangpressen wurde bei einer Temperatur von 193O0C, einer Kolbengeechwindigkeit von 7»6 m/min, und einem Verkleinerungsverhältnis von 8,8:1 durchgeführt. Das erhaltene Rohrstück wurde visuell auf Verunreinigungen und mittels Ultraschall auf Fehlstellen geprüft und frei von beiden gefunden. Das Rohrstück wurde sodann warm zu einem Metallrohr mit einem Außendurchmesser von 19 mm und einer Wanddicke von 0,89 mm gezogen. Es ist dies das erste bekannte fehlerfreie Rohr aus Molybdän- ' legierung-TM, das aus einem stranggepreßten Rohrstück gezogen worden ist.
Beispiel III j
Ein geformter Hetallkmippel in Gestalt eines rohrförmigen Hohlkörpers aus Molybdänlegierung-TZM (Mo - 0,5% Ti - 0,1% { Zr - 0,08%C) wurde hergestellt und wie im Beispiel I in
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einem Rohrstück (Außendurchmesser 3,18 cm, 102 cm Länge) stranggepreßt. Das Strangpressen wurde "bei einer Temperatur von 204-00O, einer Kolbengeschwindigkeit von 7,6 m/min, und einem Yerkleinerungsverhältnis von 8,8:1 durchgeführt. Das erhaltene Rohrstück wurde visuell auf Verunreinigungen und mittels Ultraschall auf Fehlstellen geprüft und frei von beiden gefunden. Das Rohrstück wurde sodann warm zu einem Metallrohr mit einem Außendurchmesser von 19 mm und einer Wanddicke von 0,89 mm gezogen.
Die Beispiele IV und V zeigen die Anwendbarkeit des erfindungsgemäßen Verfahrens für das Strangpressen von Rohrstücken aus rohrförmigen Hohlkörpern aus Wolfram.
Beispiel IV
Ein gesinterter Wolframknüppel mit einem Außendurciamesser von 7,6 cm und einer Länge von 12,7 cm sowie einer axialen Bohrung mit einem Durchmesser von 2*8,58 mm und einer kegelförmigen Nase mit einem eingeschlossenen Winkel von 90° wurde für das Strangpressen, wie im Beispiel I beschrieben, vorbereitet. Der Knüppel wurde auf eine Temperatur von 18700G einer Argon-Atmosphäre erhitzt. Sobald der Knüppel diese Temperatur erreichte, wurde er sofort in den Knüppelbehälter überführt. Bei der Berührung mit Umgebungsluft bildet sich um den Knüppel eine weiße-Wolke aus WO*.Der Knüppel wurde bei einer Temperatur
ο mit
von 1870 0/einem Verkleinerungsverhältnis von 5,88j1 stranggepreßt, um ein Rohrstück mit einer Länge von etwa 45,8 cm und einem Außendurchmesser von 4,13 cm zu bilden. Der Knüppel
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hatte einen Durchbruch-Druck von 480 to und eine laufende Belastung (running load) von 405 t und es wurde mit einer Kolbengeschwindigkeit von 7,6 m/min, gearbeitet. Nach dem Strangpressen wurde das Rohrstück visuell untersucht, und es wurde gefunden, daß die äußere Oberfläche Gebiete mit gerauhtem Aussehen und eine Oberflächenbeschaffenheit aufwies, die nur ein durchschnittliches Aussehen hatte.
Das erhaltene Rohrstück aus Wolfram wurde dann in ein Wolframrohr mit einem Außendurchmesser von 19 mm und einer Wanddicke von 0,89 mm warmgezogen.
Beispiel V
Ein gesinterter Wolframknüppel mit einem Außendurchmesser von 7»6 cm und einer Länge von 12,7 cm sowie einer axialen Bohrung von 28,58 mm Durchmesser und einer kegelförmigen Nase mit einem eingeschlossenen Winkel von 90 wurde, wie im Beispiel I stranggepreßt, jedoch bei einer Temperatur von 17600C. Der Knüppel hatte einen Durchbruch-Bruck von 405 t und ehe Laufbelastung von 380 t. Das erhaltene Rohrstück (45,8 cm lang, 4,1$ cm Außendurchmesser) wurde visuell untersucht und alle stranggepreßten Oberfläcnen wurden von hervorragendem Aussehen befunden. Die nachfolgende zerstörungsfreie Auswertung zeigte keine merklichen fehlsteilen in dem Rohrstück. Das Rohrstück wurde sodann in ein Wolframrohr mit einem Außendurchmesser von 19 mm und einer Wanddicke von 0,89 mm warmgezogen.
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Die Beispiele VI und VII zeigen, daß massive Wolframknüppel erfindungsgemäß stranggepreßt werden können, um zugerichtetes Stangenmaterial aus Wolfram herzustellen.
Beispiel VI
Ein gesinterter, pulvermetallurgischer, massiver Wolframknüppel (Außendurchmesser 15 >2 cm, Länge 28 cm) mit einer konischen Nase mit einem eingeschlossenen Winkel von 90° wurde wie im Beisoiel I stranggepreßt, jedoch "bei einer Temperatur von 1575° C und mit einem Verkleinerungsverhältnis von 4:1. Die stranggepreßte Stange (Außendurchmesser 7»6 cm, Länge 112 cm) wurde visuell untersucht und hier-, bei festgestellt, daß eine ausgezeichnete Oberfläche ohne Mißbildung an der Nase vorlag, sowie mittels Ultraschall geprüft ΐΐηά hierbei gefunden, daß praktisch keine Fehlstellen vorhanden waren» Biess z-'agarichtete Stange kann anschlieisend fiü? eine abschließende Herstellung von Eohrstücken in rohrförmige Hohlknüppel verarbeitet werden.
Beispiel VII
Ein gesinterter, pulver-metallurgischer, massiver Wolframknüppel (Außendurchmesser 15»2 cm, Länge 28 cm) mit einer kegelförmigen Nase mit einem eingeschlossenen Winkel von 90° wurde wie im Beispiel I stranggepreßt, jedoch bei einer Temperatur von 176O0C und einem Verkleinerungsverhältnis von 4:1. Die stranggepreßte Stange (Außendurchmesser 7»6 cm,
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Länge 112 cm) wurde visuell untersucht und gefunden, daß eine gute Oberfläche mit minimaler Rißbildung an der Nase vorliegt. Diese zugerichtete Stange kann anschließend
für
in rohrförmige Hohlknüppel/eine abschließende Herstellung
von Eohrstücken verarbeitet werden.
Aus den dargestellten Ergebnissen ergibt sich, daß das Strangpressen von Wolframknüppeln unter Anwenden der Oberflächenoxydation des Wolframmetalls zwecks Erzielung einer Oxyd-Lagerfläche besser bei der niedrigeren Temperatur durchgeführt wird. Der Durchbruch-Druck bei der niedrigeren Temperatur hat sich als geringer als der bei der höheren Temperatur ergeben, was umgekehrt zu dem ist, was man erwarten könnte.
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Claims (2)

  1. ~16' H52493
    Patentansprüche:
    Λ J Verfahren zum Strangpressen eines Metalls, das "bei der Strangpreßtemperatur ein flüchtiges Oxyd bildet, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall bei der Strangpreßtemperatur unmittelbar vor dem Strangpressen einer oxydierenden Atmosphäre ausgesetzt wird, so daß sich eine lagerfläche aus einem -flüchtigen Oxyd bildet, woraufhin das Strangpressen des Metalls durchgeführt wirdo
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Metall für das Strangpressen Molybdän und Wolfram sowie deren Legierungen verwendet werden, daß bei einer Strangpreßtemperatur in einem Bereich von 1570 bis 20400C gearbeitet und als oxydierende Atmosphäre Umgebunpvsluft verwendet wird.
    3« Verfahren nach Ansprüchen Λ oder 2, dadurch gekennzeicnnet, daß bei Verwendung von Molybdän bei einer Strang— Preßtemperatur von etwa 16$0 C (3000 F) gearbeitet wird.
    M-m Verfahren nach Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Verwendung von Wolfram bei einer Strangpreßtemperäimr von etwa 157C°O (285O0J?) gearbeitet wird.
    5» Verfahren nach Anspruch 4-, dadurch gekennzeichnet, daß als Metallkörper ein gesinterter, ronrförmiger oder massiver Wolframknüppel angewandt wird.
    909820/025
DE19651452493 1964-11-06 1965-11-03 Verfahren zum Strangpressen von Molybdaen und Wolfram sowie deren Legierungen Pending DE1452493A1 (de)

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