DE1450035C - Verfahren zur Herstellung einer Sinterlagerbuchse - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer SinterlagerbuchseInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer Lagerbuchse aus gepreßtem und gesintertem
Metallpulver mit Zonen unterschiedlicher Porosität.
Die pulvermetallurgische Herstellung von Gleitlagerbuchsen ist seit langem bekannt. Dabei wird der
durch das Herstellungsverfahren bedingte Porenraum für die Speicherung des Schmieröles ausgenutzt.
Durch die richtige Wahl von Preßdruck und Sintertemperatur läßt sich praktisch jede Dichte erreichen.
Die übliche Porosität schwankt zwischen 18 und 28 Volumprozent des Lagerkörpers.
Der in der Lagerbuchse gespeicherte Ölvorrat reicht erfahrungsgemäß für mehrere 1000 Laufstunden
aus, sofern die Belastung gering und die Gleitgeschwindigkeit der Welle nicht zu hoch ist. Die Belastungsgrenze
für Sinterlager liegt bei einem P-V-Faktor von 18 (kp/cm2-m/sec). Das entspricht etwa
50 000psi-rpm.
Bei hohen Drehzahlen wird jedoch durch die mit steigender Temperatur verbundene Viskositätsabnahme und Volumenzunahme aus dem Lagerspalt
austretendes Öl von der Welle abgeschleudert. Das Schmiermittel geht verloren, soweit nicht eine Ölrückführung
in Form von Fangfilzen oder Schleuderringen vorgesehen ist. Es ist bekannt, einen zusätzlichen
Ölvorrat in Form von Depotfett und getränkten Filzen zu schaffen. Häufig ist jedoch aus konstruktiven
Gründen eine Unterbringung dieser Schmiermittelreserven nicht möglich, so daß mit einer begrenzten
Lebensdauer der Lagerung gerechnet werden muß.
Es sind weiterhin Vorschläge bekanntgeworden, die ringförmige Hohlräume zur Aufnahme des bei
Erwärmung austretenden Öles vorsehen. Solche Lager, bei denen sich die Aufnahmekammern in der
Mitte oder an den beiden Enden, jedoch innerhalb des Lagerkörpers befinden, sind pulvermetallurgisch
nur schwierig herzustellen und eignen sich nicht für eine Massenfertigung.
Weiterhin werden Kalottenlager verwendet, die an ihren Enden Aussparungen zur Aufnahme der auf
der Welle sitzenden Spritzringe aufweisen, die das aus dem Lagerkörper an der Welle austretende Öl
dem von der Welle entfernt liegenden Teil des Lagerkörpers wieder zuführen sollen.
Diese Aussparungen müssen groß genug ausgebildet sein, um die Spritzringe aufnehmen zu können,
wodurch Lauffläche und Ölspeicherraum des Lagerkörpers verkleinert werden.
Es ist fernerhin bekannt, daß zwischen der Porosität
und der Belastbarkeit ein funktioneller Zusammenhang besteht und daß durch Annäherung an die
Verhältnisse im Massivlager das Laufverhalten wesentlich verbessert werden kann.
ίο Bei einer Sinterlagerbuchse mit normaler Porosität
kann ein tragender ölkeil bei höherer Belastung nur schwer aufgebaut werden, da das Schmiermittel durch
die an der Belastungsseite vorhandenen Porenkanäle austritt. Durch diesen Druckverlust kommt es zu
Mischreibung, d. h. zu örtlicher metallischer Berührung zwischen Welle und Lagerbuchse. Die dabei
kurzfristig auftretenden hohen Temperaturen, die örtlich die Schmelztemperatur des Lagerwerkstoffes
erreichen können, führen schließlich zum vorzeitigen Ausfall des Lagers.
Es gehört zum Stand der Technik, daß bei Sinterlagerbuchsen, die bei höherer Belastung eingesetzt
werden, die Gesamtporosität herabgesetzt wird. Dadurch geht jedoch gleichzeitig ein erheblicher Teil des
Raumes für die Ölspeicherung verloren. Zur Erzielung einer ausreichenden Lebensdauer müssen daher
. zusätzliche Schmiermittelreserven in Form von ölgetränkten Filzringen oder Depotfett vorgesehen
werden. Andererseits darf die Porosität einer Sinterlagerbuchse jedoch nur so weit herabgesetzt werden,
daß eine ausreichende Schmierölmenge aus dem Lagerkörper in den Lagerspalt hineingesaugt werden
kann.
Es ist weiterhin ein Verfahren bekannt, bei dem die Belastbarkeit einer Sinterlagerbuchse durch eine
feinporige Innenschicht erhöht wird. Hierbei wird zunächst die Außenlagerbuchse pulvermetallurgisch
hergestellt. In einem an die Sinterung anschließenden besonderen Arbeitsgang wird dann die feinporige
Innenschicht eingebracht, wonach eine zweite Sinterung erfolgt. Dadurch wird das Verfahren jedoch
umständlich und unwirtschaftlich.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein einfaches und wirtschaftliches Verfahren zur Herstellung
einer Sinterlagerbuchse anzugeben, die infolge einer feinporigen Innenschicht hochbelastbar sein
und dennoch über einen genügend großen ölspeicherraum verfügen soll.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren gelöst, bei dem die innere Laufflächenschicht
der Lagerbuchse gegenüber ihrer äußeren Mantelschicht axial stärker zusammengepreßt und
höher verdichtet und dabei unter Bildung von ölauffangabsätzen an beiden Lagerenden verkürzt
wird.
Zur Durchführung des Verfahrens ist eine Vorrichtung geeignet, die aus einem Unterstempel mit
relativ zueinander verschiebbaren Innen- und Außenstempeln und einem abgesetzten Oberstempel besteht.
Durch die unterschiedliche Pressung bleibt in einem wesentlichen Teil der Lagerbuchse die normale
Porosität und damit der notwendige Raum für das Schmiermittel erhalten, während an der Lauffläche
ein dichteres Gefüge den Aufbau eines tragenden Ölkeiles begünstigt. Eine zusätzliche Verdichtung
kann durch die Wahl der Lagerlänge bzw. die Tiefe der Absätze, eventuell auch durch besondere Aus-
bildung der Stempel variiert werden. Eine weitere Verdichtung kann mit dem vorgesehenen Preßgesenk
auch dadurch erreicht werden, daß beim Füllen der innere Unterstempel gegenüber dem äußeren Unterstempel
zurückgesetzt wird, so daß mehr Metallpulver eingefüllt und dann beim Pressen eine größere
Verdichtung erzielt wird, wobei am Ende des Preßvorgangs der innere Unterstempel dem äußeren voreilt.
Die Absätze an der Lagerbuchsenbohrung sind in hervorragender Weise dazu geeignet, das von der
Welle abgeschleuderte Öl aufzufangen und dem Kreislauf wieder zuzuführen. Versuche mit erfindungsgemäß
hergestellten Lagerbuchsen haben ergeben, daß selbst bei Drehzahlen von lOOOOUpm
kein öl durch Abschleudern verloren geht. Dabei ist die Anbringung von Schleuderringen nicht erforderlich.
Die bei Laufversuchen (P-V-Faktor26 [kpm/ cm2-m/sec]) erzielte mittlere Lebensdauer beträgt bei
gleichen Versuchsbedingungen ein Mehrfaches derjenigen von normalen Sinterlagerbuchsen. Dabei ist
weder eine Zusatzschmierung noch eine besondere ölrückführung notwendig. Die Betriebstemperaturen
liegen durchschnittlich um 15 bis 20° C unter den bei normalen Sinterlagern festgestellten Werten,
während der gemessene Reibbeiwert auf mehr als die Hälfte zurückgeht.
Es ist von besonderer Bedeutung, daß sich die Herstellung der Lagerbuchse für große Serien eignet
und in einem Arbeitsgang erfolgt
Ein Preßgesenk nach der Erfindung mit einem erfindungsgemäß hergestellten Lager ist in der Zeichnung
beispielsweise dargestellt.
Abb. 1 zeigt das Preßgesenk in Füllstellung;
Abb. 2 zeigt das Preßgesenk nach dem Preßvorgang mit dem gepreßtem Lager;
Ab b. 3 zeigt das fertig gepreßte Lager.
Der durch die Gesenkbüchse a, die Preßnadel b
sowie den inneren und äußeren Stempel c und d begrenzte Raum wird mit Metallpulver e gefüllt. Dabei
stehen die beiden Unterstempel c und d normalerweise auf gleicher Höhe. Der Unterstempele kann
auch etwas zurückgesetzt und der dadurch frei werdende Raum mit Metallpulver gefüllt werden, um
eine weitere Verdichtung zu erreichen. Beim Preßvorgang eilt der Unterstempel c gegenüber dem
äußeren Unterstempel d vor, während der mit einem Absatz/ versehene Oberstempelg von oben in die
Gesenkbüchse eingefahren wird. Dabei entstehen an beiden Enden der Lagerbuchsenbohrung ölauffang-Absätze
h. Durch den inneren Unterstempel c bzw. den Absatz / am Oberstempel g wird das Pulver in
der Nähe der Bohrung gegenüber dem restlichen Lagerkörper höher verdichtet. .
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung einer Lagerbuchse aus gepreßtem und gesintertem Metallpulver mit
Zonen unterschiedlicher Porosität, dadurch
gekennzeichnet, daß die innere Lauffiächenschicht der Lagerbuchse gegenüber ihrer
äußeren Mantelschicht axial stärker zusammengepreßt und höher verdichtet und dabei unter
Bildung von Ölauffangabsätzen an beiden Lagerenden verkürzt wird.
2. Vorrichtung zur Herstellung einer Lagerbuchse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß sie aus einem Unterstempel (c, d) mit
relativ zueinander verschiebbaren Innen- (c) und Außenstempeln (d) und einem abgesetzten Oberstempel
(g) besteht.
Family
ID=
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0111366B1 (de) * | 1982-12-09 | 1986-07-02 | Koninklijke Philips Electronics N.V. | Elektrischer Motor |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0111366B1 (de) * | 1982-12-09 | 1986-07-02 | Koninklijke Philips Electronics N.V. | Elektrischer Motor |
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