DE1444794B - Hochtemperaturschmiermittel - Google Patents

Hochtemperaturschmiermittel

Info

Publication number
DE1444794B
DE1444794B DE1444794B DE 1444794 B DE1444794 B DE 1444794B DE 1444794 B DE1444794 B DE 1444794B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
phosphates
lubricants
percent
weight
lubricant
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
Other languages
English (en)
Inventor
Georg Dr 5439 Homberg Pfrengle Otto Dr 6200 Wiesbaden Rössel Theo Dr 6501 Budenheim ClOm 1 10 Graue
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Chemische Fabrik Budenhiem KG
Original Assignee
Chemische Fabrik Budenhiem KG

Links

Description

zeugen, auf der Schmiermittel, wie Öle, Fette, Seifen, besser haften sollen.
Die genannten anorganischen Schmiermittel sind erst bei Temperaturen über 300° C wirksam. Für viele 5 Schmiervorgänge, z. B. beim Verformen von Eisen und anderen Metallen bzw. Legierungen, ist jedoch ein Schmiermittel wünschenswert, das bereits bei tieferen Temperaturen, etwa 200° C, wirksam ist, aber seine Schmierwirkung im schmelzflüssigen Zustand bis zu auch anderen technischen Prozessen auftreten, bleibt io hohen Temperaturen behält. Abgesehen von der Visaber nur solcher Graphit halbwegs brauchbar, der kosität der Schmelze spielt offensichtlich bei der viel Asche enthält. ■ Diese wirkt offenbar als Schmierwirkung auch die Reaktion mit der Metall-Trennmittel, wie die Bildung von Schleifspuren oberfläche und die Bildung einer schmierend wirkenden auf dem Material zeigt. Trotzdem kommt es Grenzschicht eine wesentliche Rolle. Es besteht noch zu Verschweißungen an einzelnen Punkten, 15 zwischen dem Versagen beliebiger Salzschmelzen und wodurch die Verformungswerkzeuge stark ange- diesen Eigenschaften ein Zusammenhang,
griffen werden und die Oberfläche des behandelten Es wurde nun gefunden, daß geschmolzene Natrium-
Gutes durch Riefenbildung erheblich verschlechtert Kalium-Phosphate, die in wasserfreiem Zustand einen werden kann. Gehalt von 55 bis 69 Gewichtsprozent PgO5, 14 bis
Es ist ferner bekannt, vor der Kaltverformung von 20 35 Gewichtsprozent Na2O und 5 bis 27 Gewichtspro-Metallen auf deren entzunderter Oberfläche mittels zent K2O, insbesondere 60 bis 68 Gewichtsprozent Salzen oder Salzgemischen eine Trägerschicht zu er- P2O5,17 bis 28 Gewichtsprozent Na2O und 9 bis 21 Gewichtsprozent K2O, besitzen, die erwünschten Voraussetzungen erfüllen und ausgezeichnete Schmiermittel Zum Schmieren bei höheren Temperaturen sind 25 darstellen. Sie wirken gleichzeitig entzundernd und auch Salze vorgeschlagen worden, die auf dem heißen bilden mit der Materialoberfiäche die obenerwähnten Werkstück oder Werkzeug schmelzen und dann schmierend wirkenden Grenzschichten. Diese Natrischmierend wirken sollen. Man hat aber feststellen um-Kalium-Phosphate gehen bereits bei 200 bis 250° C müssen, daß keineswegs alle Salzschmelzen schmierend in den flüssigen Zustand über und behalten diesen bis wirken. Eigene Untersuchungen haben ergeben, daß 30 400° C, wenn man die Phosphate als Monophosphate beispielsweise Borax allein oder im Gemisch mit Öl
bei der Herstellung nahtloser Rohre zum Verkleben
und Stillstand führt: Auch Rohkochsalz führt zu Materialabtragungen einerseits und Materialauftragungen
an anderer Stelle, so daß es zur Bildung starker Riefen 35 Produkte bei etwa 500° C klare Schmelzen. Auch diese kommt. Ebensowenig kann man beliebige Salzge- Schmelzen, die aus höherkondensierten Polyphospha-
ten bestehen, stellen ausgezeichnete Schmiermittel dar, allerdings nur bei diesen höheren Temperaturen. Für solche Schmiervorgänge, bei denen eine lückenlose 40 Schmierung zwischen 200 und über 500° C liegenden Temperaturen erforderlich ist, hat es sich als zweckmäßig erwiesen, geringe Mengen — unter 10°/0, vorzugsweise unter 5 °/0 — des Natriums und/oder Kaliums durch äquivalente Mengen eines oder mehrerer zweierweichen beginnt und bis über 1000° C beständig 45 wertiger Metalle, insbesondere Magnesium, Zink oder bleibt. Es enthält keinerlei schleifende Zusätze bzw. Mangan, zu ersetzen, z. B. durch Zusatz von Phos-Trennmittel und besteht aus Alkaliphosphat und phaten dieser Metalle. Durch den Zusatz von Magne-Alkalitetraborat in bestimmten Mischungsverhält- siumphosphat erhält man besonders glatte Oberflächen, nissen. Dieses Schmiermittel wirkt auf die Metall- Mit Zink oder Manganphosphat haften die Oberoberfläche entzundernd, bildet schmierend wirkende 50 flächenschichten und dadurch auch die Schmierfilme Grenzflächen, greift aber in manchen Fällen auch die besonders gut an den Metalloberflächen. Außerdem blanke Oberfläche an. verschiebt dieser Ersatz des Alkalis durch zweiwertige
Weiterhin ist vorgeschlagen worden, bei der Ver- Metalle das Anwendungsgebiet der als Schmiermittel formung niedrig schmelzender Legierungen Alkali- erfindungsgemäß verwendbaren Phosphate nach tiefe-Phosphorsäure-Tonerdegläser als Schmiermittel zu 55 ren Temperaturen.
verwenden. Wegen ihres Gehaltes an Aluminiumoxyd Die erfindungsgemäß als Schmiermittel verwendsind diese Gläser in Wasser schwer löslich oder sogar baren Phosphate können auch Phosphate dreiwertiger unlöslich. Die Entfernung des Schmiermittels von der Metalle enthalten, jedoch sollen diese wegen ihrer Metalloberfläche ist deshalb. schwierig, vor allem im Schwerlöslichekit nur in geringen Mengen — unter Innern von Rohren oder entsprechenden Erzeugnissen. 60 1 °/0, vorzugsweise unter 0,2 °/0 — vorliegen.
Das gleiche gilt für die bekannte Verwendung von Die erfindungsgemäß als grenzflächenaktive Schmier-
Silikatgläsern oder Schlacken als Hochtemperaturschmiermittel. Erfahrungsgemäß erfordern diese wie die Emails eine mechanische Nachbehandlung durch Sandstrahlen oder eine chemische Nachbehandlung 65 mit Flußsäure. Eine technisch wichtige Schwierigkeit besteht ferner darin, daß Emails, Gläser und Schlacken eine vorherige Entzunderung der Oberfläche erfordern,
einsetzt. In dem genannten Temperaturbereich liegt eine Schmelze aus Diphosphaten vor, die daneben noch Mono- und höherkondensierte Phosphate enthält. Beim weiteren Erhitzen dieser Phosphate bilden die
mische verwenden, da beispielsweise ein als Salzbad bekanntes Gemisch aus 22°/0 BaCl2, 37% NaCl und 41 °/0 KCl oder Schmelzen von Kryolith zu den gleichen Erscheinungen führen.
Weiterhin ist ein bei hohen Temperaturen anzuwendendes wasserlösliches Schmiermittel bekannt, das zugleich entzundernd wirkt und das bereits bei der verhältnismäßig tiefen Temperatur von 300° C zu
mittel verwendbaren Phosphate werden insbesondere in Form von Orthophosphaten, deren Zusammensetzung zwischen
"KTQ TV" TT PO
1N<10,95"-0,10tll,95r'-'4>
Na1135K045H1^0PO4,
Na0,75K0,75Hli50PO4 und
1,95PO4
vorzugsweise zwischen
Na0,84Ko^iH1,95PO4,
Na1>05K0j25Hlf70PO4,
Na0, S0K0^0H1,70PO4 und
NK0^2H1,95PO4,
liegt, bzw. in Form der entsprechenden Gemische von Natrium- und Kaliumphosphaten, angewendet. Man kann aber auch Gemische von Ortho- und kondensierten Phosphaten oder Gemische kondensierter Phosphate anwenden, z. B. Gemisch von Tetrakaliumpyrophosphat und Mononatriumorthophosphat bzw. Natriummetaphosphat. Die Schmelzen enthalten neben den erwähnten Bestandteilen Na2O, K2O und P2O5 in der Regel noch Konstitutionswasser der Phosphate in wechselnder, von der Temperatur und Erhitzungszeit abhängiger Menge, das deshalb bei der Angabe der Zusammensetzung nicht berücksichtigt. wurde. Die Schmiermittel sind mit Wasser von der geschmierten Oberfläche im Gegensatz zu den Al2O3 bzw. SiO2 in größeren Mengen enthaltenden anorganischen Schmiermitteln leicht abwaschbar und besitzen gegenüber diesen den großen Vorteil, bereits bei weitaus niedrigerer Temperatur sich zu verflüssigen, etwa vorhandenen Zunder zu lösen, mit der Metalloberfläche eine Grenzschicht zu bilden und schmierend zu wirken. Vor dem bekannten, Borax in größeren Mengen enthaltenden Hochtemperaturschmiermittel haben die erfindungsgemäß als Schmiermittel verwendeten Phosphate den Vorteil geringeren Angriffs auf die zu schmierenden Metalloberflächen.
Die erfindungsgemäß verwendeten Phosphate können auf die zu schmierende Oberfläche in Form eines Pulvers, insbesondere eines Orthophosphatpulvers aufgebracht werden. Man kann sich auch, um eine gleichmäßige Verteilung zu erreichen, in Wasser auflösen und die zu schmierende Fläche damit bestreichen. Es ist jedoch auch möglich, die Gegenstände in einem Schmelzbad des Schmiermittels zu erhitzen und dann zu verformen. Auch die Herstellung von Preßlingen, beispielsweise Schmierstiften, ist möglich. In entsprechender Weise wie bei der Verformung kann die Anwendung dieses Schmiermittels auch bei allen technischen Prozessen erfolgen, bei denen eine Schmierung bei Temperaturen notwendig ist, die den Beständigkeitsbereich der anfangs genannten Schmiermittel übersteigen.
Beispiel
Beim Lochen von Stahlblöcken in einer Ehrhard-Presse traten vor allem bei Schichtbeginn Schwierigkeiten auf. Ein Anfahren mit kaltem Lochdorn war praktisch unmöglcih, da durch die Abkühlung die Luppe auf dem noch kalten Dorn aufschrumpfte und gleichzeitig an der Matrize klemmte.
Durch Einstreuen von etwa 100 g Phosphat-Schmiermittel, bestehend aus 57,0 Teilen NaH2PO4,16,9 Teilen Na2HPO4,16,2 Teilen KH2PO4, 5,2 Teilen K2HPO4 und 4,7 Teilen Mg(HPO4)2 · 2 H2O, auf die Innenwand der Matrize und weiterer 100 g auf den Kopf des vierkantigen Blocks wurde ein glattes Arbeiten der Anlage erreicht.
Es genügte, diese Schmierung bei den ersten zehn Blöcken zu wiederholen. Dann hatten Dorn und Matrize die erforderliche Temperatur, die ein Aufschrumpfen verhinderte. Beide hatten außerdem auch eine selbstschmierende Oberfläche erhalfen. Der Verschleiß der Matrize wurde wesentlich verringert und dadurch die Kalibrierung für die Weiterverarbeitung verbessert. Außerdem waren auf dem gebohrten Material die vorher häufigen Riefen verschwunden, die bei der Weiterverarbeitung nur schwer zu beseitigen waren.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verwendung eines Natrium-Kalium-Phosphat-Gemisches, dessen Zusammensetzung in wasserfreiem Zustand zwischen 55 und 69 Gewichtsprozent P2O5, 14 und 35 Gewichtsprozent Na2O, 5 und 27 Gewichtsprozent K2O liegt, wobei gegebenenfalls bis zu 10, vorzugsweise bis zu 5 Gewichtsprozent, des Natriums und/oder Kaliums durch äquivalente Mengen eines oder mehrerer zweiwertiger Metalle, insbesondere Magnesium, Zink oder Mangan, ersetzt sind, als Hochtemperaturschmiermittel.

Family

ID=

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP0169413B1 (de) Beizmittel
DE1050486B (de) Wärmebeständiges öl- und fettfreies wasserlösliches Phosphat und Borat ent haltendes Schmiermittel
US4402838A (en) Lubricant compositions for forging or extrusion
DE1444795B1 (de) Hochtemperaturschmiermittel
DE2430249A1 (de) Hochtemperaturschmierstoff fuer die heissumformung von metallen
JPS6156275B2 (de)
DE1444794C3 (de) Hochtemperaturschmiermittel
DE1444794B (de) Hochtemperaturschmiermittel
WO1998000483A1 (de) Schmiermittel und dessen verwendung
EP0829528B1 (de) Graphitfreier Dornstangenschmierstoff
AT248584B (de) Öl- und fettfreies, anorganisches, Alkaliphosphat enthaltendes Schmiermittel
DE1444795C (de) Hochtemperaturschmiermittel
DE1444794A1 (de) Schmiermittel fuer hohe Temperaturen
DE683676C (de) Verfahren zur Herstellung feuerfester Tiegel
DE2154232B2 (de) Hochtemperaturschmierstoff fur die Warmumformung von Metallen
JPS62190294A (ja) 自動車用ピニオン
DE1667413B1 (de) Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Alkalimonofluorphosphaten und Vorrichtung zur Durchfuehrung des Verfahrens
EP1444314B1 (de) Verwendung von Alkaliphosphat in einem Hochtemperatur-Schmiermittel
JPH02247035A (ja) 塑性加工方法
DE102021111658A1 (de) Hochtemperatur-Schmierstoff für die Metallumformung
KR820001415B1 (ko) 금속세공 윤활제 조성물
SU810790A1 (ru) Концентрат смазки дл гор чейОбРАбОТКи МЕТАллОВ
DE19603169C2 (de) Schmiermittel zur Verwendung beim Warmwalzen von Stahlprofilen in einer Walzanlage und Verfahren zu dessen Herstellung
RU2536820C1 (ru) Продукт для горячей обработки металлов давлением
CH493620A (de) Hochtemperaturschmiermittel auf Phosphatbasis für die Warmverformung von Metallen