DE1442291A1 - Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien bzw.-armen Gaerungsgetraenkes - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien bzw.-armen GaerungsgetraenkesInfo
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Description
DipUng. .. (--iifhoff Essen, "den ^.September. 1965
Essen, MmuiKii. 31 . 1£^SS/Sh
Wdoo 7-/2W» , ^^r<^^\
1442291
Firma Phönix - Brauerei CxTm »b. H., üssen, Rellinghauser Str.3
"Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien bzw. —armen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien bzw. —armen Gärungsgetränkes durch Vergärung
zuckerhaltiger Lösungen in Gegenwart aromahaltiger pflanzlicher Materialien und/oder Früchte, insbesondere Wildfrüchte,
oder deren Extrakte bzw* Mischungen dieser Stoffe, mit unechten Hefen, wie Fungi imperfecti und Endomyceten,
wobei die Gärung unter Luftabschluß und Druck durchgeführt wird.
* Es ist bekannt, Gärungsgetränke durch Vergärung von
angesäuerten Mosten oder Würzen unter Verwendung von Pilzen der Gattung Sachsia» insbesondere Sachsia suaveolens, herzustellen.
Auch ist bekannt, Gärungsgetränke unter Verwendung von Kräutern herzustellen. Man hat die verschiedensten alkoholischen
Getränke mit Gewürzkräutern aromatisiert, wie dies z.B. bei Wermutwein, bei der Bierbereitung mit Hopfenextrakt und bei der
Herstellung von Kombucha, Mogu oder Teekwass mit Hilfe des
südamerikanischen Matetees bekannt ist. Auch Minzen, Kamille, Ginger (Ingwer), Melissen u. dgl. wurden schon zum Würzen
alkoholischer Getränke benutzt.
809806/0767
"V. 144229V
Weiterhin ist es bekannt, zuckerreiche Moste auf Pfirsich ,
Kirsch, Weichsel- und Mandelblättern zur Gärung zu bringen» .
Es ist aber eine Erfahrungstatsache, daß die Gewinnungsmethoden bei der Herstellung von alkoholfreien bzw. -armen
Getränken verschieden sind. Der Stand der Technik geht davon
aus, daß zur Herstellung von Getränken mit niederem Alkoholgehalt Obst- oder Beerensäfte Verwendung finden, die im End—
■ produkt mit kohlensäurehaltigem Wasser zu imprägnieren sind.
Werden dem Substrat aromatische Kräuter oder Pflanzensäfte
hinzugefügt j dann dienen solche im allgemeinen nur alkoholischen
Getränken, wie es z.B. bei Kräuterweinen und Wermutweinen der Fall ist. " *
Die Gewinnung von Obst— und Beerensäften mittels hydraulischen
Pressen oder Dampfentsaftern sowie unter Verwendung
von ,Mahl- oder Walzmühlen zur Zerkleinerung des Obstes ist jedoch sehr zeitraubend und eine aufwendige Angelegenheit.
Ausserdem werden Pflanzen, um hieraus Extrakte zu erhalten,
entweder gemahlen, zerquetscht und ausgepreßt oder durch Destillation, Perkolation oder Mazeration gewonnen. Im letzteren
Falle werden die Krauter- und Blattdrogen mit Sprib .ausge zogen,
um die nicht flüchtigen Extraktivstoffe sowie die
Aroma- und Geschmacksstoffe zu erhalten, die flüchtigen Charakter haben.
Unter Vermeidung vorstehend aufgeführter Kachteile ist
bereits zur Erzielung eines besonders wohlschmeckenden, alkoholfreien
bzw. -armen Gärungsgetränkes vorgeschlagen worden,
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daß das Gärungsßut aus einer zuckerhaltigen Lösung in Verbindung
mit aromahaltigen pflanzlichen Materialien besteht, dem sogenannte unechte Hefen, wie Fungi imperfect! und Endomyeeten
zugesetzt sind und die Gärung unter Luftabschluß und erhöhtem Druck durchgeführt wird.
Das nun vorliegende neue erfindungsgemäße Verfahren zur
Herstellung von alkoholfreien bzw. -armen Gärungsgetränken ist u.a. dadurch gekennzeichnet, daß ausser pflanzlichen Materialien
auch Früchte, insbesondere Wildfrüchte zur Herstellung von Gärungsgetränken der genannten Art verwendet werden können.
Auch bei der Verarbeitung solcher Grundstoffe, mit oder ohne
pflanzlichen Materialien, entfällt bei dem erfindungsgemäßen
Verfahren die Gewinnung der Gehaltsstoffe durch Pressen, Dampfentsaften
oder Destillation, Perkolation usw.
Es wurde ausserdem gefunden, daß das nach vorstehend eritem
Verfahren erhaltene Getränk in seinen Eigenschaften,
insbesondere im Hinblick auf die Gewinnung von Vitaminen bzw. des Vitamingehaltes, der Haltbarkeit sowie 'des Aromas dadurch
noch weiter verbessert werden kann, daß zunächst die pflanzlichen Materialien und/oder Früchte durch Waschen mit Silber=
iorien-haltigem Wasser entkeimt werden und die zu vergärende
Maische in einem Gewichtsverhältnis von wässriger Zuckerlösung zur Hefe und pflanzlichen Stoffen bzw. Früchten von 6 bis
10 $ angesetzt wird und aus den Gärgefässen vor und nach Einbringung
der zu vergärenden Maische der LufteauerstOff mit Kohlensäure oder mittels Kompressor entfernt wird.
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-Mr -.
144229t
Hierauf werden die Gärgefässe mit dem Inhalt des Gärgutes geschlossen und dieses der Gärung bei einer Temperatur von 20 —
25° Celsius unterworfen, wobei unter ständigem oder absatz weisem Rühren die Lösung der Inhaltsstoffe aus den pflanzlichen
Materialien und/oder Früchten erreicht wird.
Hat der Gärprozeß den günstigen pH-Wert von 3,5 bis ^ erreicht
und einen Alkoholgehalt von maximal 0,5 °/>i dann erfolgt die
Trennung der Ausgangsmaische von dem gegorenen Getränk nach» vorheriger Tiefkühlung mittels einer Austragsvorrichtung und
das hergestellte Erzeugnis wird nach Separieren und Filtrieren
entweder in Lagertanks überführt oder unmittelbar unter Gegendruck
abgefüllt. ., . Das auf diese Weise erhaltene Getränk hat einen hohen Genuß— ·
wert, den richtigen Säuregrad und bedarf keiner Pasteurisierung
oder Warmentkeimung noch irgend welcher fremder Zusätze.
-Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren handelt es sich um
die Vergärung von zuckerhaltigen Lösungen in Gegenwart von
Grundstoffen rein pflanzlichen Ursprungs,welche während des
Gärverfahrens durch ihre Löslichmachung charakteristische Aroma-
und Extraktivstoffe abgeben und auch von solchen Früchten, die
für sich oder zusammen mit den pflanzlichen Materialien der
Gärung unterworfen werden können oder gegebenenfalls von Extrakten
derselben.
Diese Ausgangsstoffe haben den Vorteil, daß sich in ihnen keine
für den menschlichen Organismus nachteilig wirkenden Stoffe be finden,
vor allem sind keine Alkaloide darin enthalten. Diese
Ausgangsstoffe sind weiterhin ausgezeichnet durch den Besitz
von ätherischen Oelen und je nach ihrer Beschaffenheit von
Fruchtsäuren und anderen Inhaltstoffen, welche den gesamten Herstellungsprozeß
überdauern und maßgeblich an der Ausbildung des
Aromas und an dem Charakter des Getränkes beteiligt sind. Die
Rohstoffe enthalten weiterhin Vitamine", welche genau wie die
aromatischen Stoffe an das Getränk übergeführt werden.
O rv e»
_,_. . 1Λ42291
■ -Es entfällt daher auch bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
durch die gärungstechnische Verwertung der pflanzlichen Materialien
und herangezogenen Früchten, insbesondere der Wildfrüchte, eine künstliche Vitaminisierung der Getränke oder die
Gewinnung von Vitaminen durch eine besondere Extraktion der Rohstoffe. Die organischen Stoffe sind in Pflanzen und Wildfrüchte
vielfach folgende:
Kohlenhydrate, Pflanzen- und Fruchtsäure, Aminosäuren
und Pflanzenbasen, Eiweißkörper, Fett und Lezithin, Saponinen, Pektinstoffe, Farbstoffe, Riechstoffe (Aromastoffe),
Enzyme und Vitamine. Und von den Kohlenhydraten (Zuckerarten) ist meist Invertzucker vorhanden.
Aus dieser Erkenntnis, daß solche Materialien pflanzlichen Ursprungs
auch flüchtige Stoffe enthalten, wurde des weiteren gefunden,
daß es besonders zur Erhaltung der Vitamine und Aromastoffe unbedingt notwendig ist, daß der gesamte Herstellungsvorgang
bis zur Abfüllung der Getränke in einem hermetisch geschlossenen Verfahren durchgeführt werden muß.
' Die Träger von Aroma und Bukett verdanken ihre Entstehung nicht in erster Linie dem vergärbaren Kohlehydrat, obwohl auch
dessen Metabolismus je nach dem Grade des obwaltenden Stoffwechseltyps zu Aromabildung mit beitragen kann, sondern vor
allem den für Gärungsgetränke herangezogenen pflanzlichen Rohstoffen und weiterhin auch der in einem Substrat vorhandenen
Stickstoffquelle, vornehmlich den Aminosäuren. Aus dieser Reak—
tionsfolge ergibt sich, daß die Heferasse und das dem Substrat eigene Grundbukett und die Stickstoffquelle in erheblichem Maße
den Charakter eines Getränkes zu beeinflussen vermögen.
Bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde gefunden, daß die während der Gärung eintretenden Reaktionsabläufe
sich anders verhalten, wenn eine Reihe von organischen
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Stoffen, welche den Rohmaterialien entstammen, im Gär substrat
vorhanden sind und verbleiben. Dies bezieht sich sowohl auf die organischen Säuren aus den für die Gärungsgetränke heranzuziehenden Rohstoffen pflanzliehen Ursprungs, als auch auf *
die Verarbeitung solcher Materialien.
Die Pflanzen und Wildfrüchte enthalten zum anderen bekanntlich
Mikroben,, welche wilde Gärungen in zuckerhaltigen
Lösungen verursachen. Um solche Organismen zu beseitigen, wird
erfindungsgemäß eine Entkeimung in der Weise vorgenommen, daß
das Ausgangsgut mit Silberionen-haltigem Wasser gewaschen wird,
welche Behandlung absolut hygienisch ist und den Vorteil hat, daß alle wertvollen Substanzen in den Grundstoffen erhalten
bleiben, einschließlich der Vitamine und anderen Wirkstoffe.
Das Prinzip beruht auf der oligodynamischen Wirkung des
damit aktivierten Wassers,'anstatt die Rohstoffe durch eine
Erhitzung oder einen Kochprozeß entkeimen bzw. vorbehandeln zu
müssen. ν
Weiterhin zeichnet sich das erfindungsgemäße Verfahren
dadurch aus, daß die Vergärung zuckerhaltiger, wässriger Lösungen in Gegenwart der pflanzlichen Materialien nicht nur in
geschlossenen Gärgefässen erfolgt, sondern um wilde Gärungen
auszuschliessen und eine niedrige Alkoholbildung zu erreichen,
wird vor und nach Beginn der Einmaischung bzw. Überführung der
zu vergärenden Maische der Luftsauerstoff mit Kohlensäuredruck
oder mittels Kompressor aus den Gärgefässen (Gärtanks usw.) restlos entfernt. So gestattet die "Reinzucht der Mikroorganismen"
die Gewähr dafür, daß sie nicht von anderen unerwünschten Gärungserregern überwuchert werden Tand weiterhin durch die Ein haltung
bestimmter Temperaturen, daß wirklich ohne besondere Zusätze ein aromatisches,:alkoholarmes Getränk der gewünschten
Art zustande kommt. \
Die Entfernung des Luftsauerstoffes aus den Gärgefässen
vor Beginn der Durchführung des Gärverfahrens wirkt sich im . *
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übrigens auch insofern günstig aus,.daß die Bestandteile in
den Rohstoffen der schädlichen Einwirkung des Luftsauer — stoffes nicht überlassen werden und die !'Lässigkeit dem in griff
des Luftsauerstoffes auch nicht ausgesetzt ist. Des weiteren werden Oxydasen durch Abbaufermente auf diesem Wege
verhindert und auch die Ifeinstoff e, wie z.B. die Vitamine
nicht in Mitleidenschaft gezogen.
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung besteht zudem darin,
daß der wässrigen Zuckerlösung keine künstlichen Nährsalze zugesetzt werden und die Zuckerlösung im Verhältnis von ca. 10$
zu dem gesamten Gärgut steht, wobei auch der Zuckergehalt die Gärfähigkeit des Gärerregers nicht überschreitet.
Versuche mit den Heferassen Sachsia suaveolens und Endomyces
Magnusii haben gezeigt, daß eine Entwicklung der .diesen Pilzen nachgesagte Eruchtäther-Geruch nicht zustandekommt, wenn
die gärfähigen Lösungen aus einem neutralen Medium, einer reinen wässrigen Zuekerlösung bestehen und der Gärprozeß in Gegenwart
von pflanzlichen Rohstoffen im vorerwähnten Verhältnis durchgeführt
wird. Es wird somit ein Gleichgewicht zwischen dem Gärerreger und den Substraten hergestellt, das weder durch einen
η künstlichen Säuregehalt beeinträchtigt wird, noch durch atritt von Luftsauerstoff oder durch wilde Gärungen, welche
im vorliegenden Falle den gesamten Gärverlauf ungünstig beeinflussen
würden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht und bedingt zur
Erzielung einer stets gleichmäßigen Durchmischung der Ausgangsmaterialien
und zur Verhinderung eines Absetzens der Hefesuspension während des Gärprozesses Rührwerke in den geschlossenen
Tanks zu verwenden, deren Drehzahlen so bemessen sind, daß während des Gärprozesses weder die sich bildende Kohlensäure
von dem Getränk abgetrennt wird, noch die flüchtigen aromatischen Stoffe entweichen können. Das gesamte Verfahren ist
daher hermetisch abgeschlossen.
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Die Ausgangsmaische wird von dem gegorenen Getränk "bei
Erreichen eines pH-Wertes von 3,5 "bis 4- und einem Alkoholgehalt
von maximal 0,5 % nach vorheriger Tiefkühlung mittels einer die Feststoffe austragenden Maschine getrennt.
Als Vorrichtung dient hierzu eine Dekantierzentrifuge, die
unter Druck von mindestens 0,5 atü steht.
Danach wird durch Separieren und Filtrieren das gewonnene
,Erzeugnis in Lagertanks überführt oder unmittelbar unter
Gegendruck abgefüllt. Das Separieren und Filtrieren erfolgt
ebenfalls unter Luftabschluß.
• Das erfindungsgemäße Verfahren hat nicht nur eine einwandfreie
Trennung der Hefe und eine höchstmöglichste Ausbeute
der gesamten Rohstoffe zur Folge, sondern auch eine außergewöhnliche
Reinheit des Getränkes.
JEin wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens
besteht auch darin, daß sämtliche genießbaren Mildfrüchte zu
alkoholarmen Gärungsgetränken verarbeitet werden können und
zwar.ohne Verwendung eines Hilfsmittels, wobei sowohl die
Säfte als auch alle wertvollen Inhaltsstoffe einschließlich
der Vitamine in dem Gärungsgetränk enthalten sind,. Das gleiche gilt für Pflanzen, welche aromatische und vitaminhaltige
Stoffe enthalten und"nach ihrer Beschaffenheit keine toxi sehen
Stoffe (Alkaloide) aufweisen.
Der gewünschte Gardruck wird etwa in der Zeit vom 2. auf
den J. Tag .erreicht und es wird danach alsbald ohne weitere
Nachgärung die Maische mit der Flüssigkeit tiefgekühlt, wodurch die native bzw. Gärungskohlensäure und die Gärbükettstoffe
innerhalb kurzer Zeit unter entsprechendem Druekrückgang
von der Flüssigkeit aufgenommen werden. Hierbei -wird
erreicht.,^ daß nicht .nur der ursprüngliche Druck versehwindet,
sondern sogar ein Unterdruck entstehen kann. "
Das erfindungsgemäße Verfahren bringt es mit sich, daß
eine Verdunstung der Flüssigkeit ausgeschlossen ist und die aromatischen Bestandteile sowie der nicht vergärbare Extrakt
einschließlich der Vitamine verschiedenster Art praktisch ohne Verluste über alle Maschinen hinweg während des Herstellungsvorganges
erhalten bleiben und ungeschmälert im Endprodukt enthalten sind. Der ganze Gärungsprozeß wird ohne Eingriffe von aussen in einem geschlossenen Verfahren durchgeführt,
so daß Trübungserscheinungen und Geschmacksveränderungen nicht eintreten können und auch die Luftempfindlichkeit
gegenüber der Flüssigkeit sich nicht auswirken kann.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren erhaltene Getränk
stellt eine angenehme und bekömmliche Erfrischung für den arbeitenden und nervlich angespannten Menschen dar und hat
auch eine erhebliche Bedeutung als Ersatzgetränk für Bier und Wein im Hinblick auf die Verkehrsgesetze. Bas Getränk ist
-weiterhin ohne Konservierungsmittel jahrelang unverändert haltbar. Es unterliegt keinen kolloiden Ausflockungen und
Farbveränderungen bei keimfreier Abfüllung und Lagerung. Weiterhin braucht es nicht mit kohlensäurehaltigem Wasser
nachträglich imprägniert zu werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren ist mit vergleichsweise
einfachen Geräten durchführbar»
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- ίο -
Verf ahrensbe ispie le
Ein Gemisch von getrockneten Wildfrüchten und pflanzlichen
Materialien bestehend aus
3o kg Hagebuttenschalen
4 Holunderbeeren
A- Sanddornbeeren
2 Gelbbeeren
1 Melisseriblüten
o,5 Weißdornblüten
4 Holunderbeeren
A- Sanddornbeeren
2 Gelbbeeren
1 Melisseriblüten
o,5 Weißdornblüten
werden zusammen mit ca« 170 Liter Silberionen-haltigem Wasser
in einem korrosionsbeständigem Gefäß eingeweicht und unter gründlichem Mischen entkeimt. Die Zeitdauer richtet sich
iBch der Stärke des aktivierten Wassers und nach der Beschaffenheit
der Rohstoffe. Nach erfolgter Entkeimung wird das
hierzu verwendete Wasser entfernt und das Gemisch einer nochmaligen
kurzen Behandlung mit frischem, nicht aktiviertem Wasser
unterworfen. Ist dieser Vorgang beendet, wird das Wasehwasser
völlig von den vorbehandelten Rohstoffen abgezogen und diese bis zur Weiterverarbeitung sorgfältig gegen aussere Einflüsse geschützt.
Hierauf werden in einem. Gärgefäß oder Gärtank, deren Beschaffenheit
einschließlich aller Armaturen ebenfalls aus indifferentem Material bestehen müssen, 75° Liter Wasser von etwa
15° CeIs. mit 75 kg Zucker versetzt und dieser durch Rühren
gelöst. Ist die wässrige Zuckerlösung vorhanden, wird die vorher aufgezogene flüssige Hefe ca, 7 bis 8 Liter unter gutem
Verrühren zugesetzt und zuletzt die Rohstoffe. Nach Verdrängen
der über der .Flüssigkeit stehenden Luft mittels Kompressor
oder GO2 wird der Gärtank völlig entlüftet und geschlossen,
und danach die Vergärung bei 2o. bis 25° Celsius durchgeführt.
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~ 11 -
Um einen größeren Anteil von Aroma- und Extraktivstoffen aus
dem Gärgut zu erzielen und um ein Absetzen der Hefe wahrend des Gärprozesses zu vermeiden, muß eine ständige oder kurze
Durchmischung des Gärgutes zum mindesten jede Stunde erfol- ·
gen und zwar mittels Rührwerke, nicht mit Preßluft oder mittels eingeblasener Kohlensäure in die Flüssigkeit.
Die Yergärung ist in der Regel nach 2 χ 24- Stunden beendet,
jedoch ist der endgültige Zeitpunkt durch Probeentnahmen aus
einem Zwickelhahn festzustellen und ist erreicht, wenn der Alkoholgehalt o,5 % aufweist und das pH etwa 3,5 bis 4 beträgt
.
Nach Beendigung der Gärung, welche den obigen Bedingungen entsprechen muß, kann sofort mit der Tiefkühlung begonnen
werden. Die Flüssigkeit wird.bis auf etwa 5° Celsius heruntergekühlt.
Der Gärtank wird auch hierbei nicht geöffnet. Im Anschluß daran werden die Feststoffe von dem gegorenen
Maischgut und von der Flüssigkeit auf mechanischem Wege mit einer Dekantierzentrifuge getrennt, dann das mit eigener
Kohlensäure und aromatischen Stoffen beladene Getränk separiert und filtriert. Es wird auch dabei ein hermetisch ge -
alossenes Verfahren angewendet. Das fertige Erzeugnis kann
entweder in Lagertanks überführt oder unmittelbar unter Gegendruck
abgefüllt werden.
Wird das fertige Erzeugnis in Tanks eingelagert, muß es.in
sterilen Tanks geschehen, und bei Flaschenabfüllung sind diese vorher zu sterilisieren und mit Kronkorken mit nicht-metal=
lischer Einlage zu verschliessen.
Im Endeffekt zeigt das Gärungsgetränk nicht mehr als o,5 %
Alkoholgehalt,
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Zur Herstellung eines alkoholarmen Gärungsgetränkes kann
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren u.a. auch folgende
Mischung verwendet werden:
12 kg süße Ebereschen
16 . " Hagebuttenschalen .'■■:■
9 » Heidelbeeren
6,8 » Malvenblüten
1,5 tl Gartenraute
1 H Königskerzenblüten
werden zusammen mit 8oo Liter Wasser, 8 Liter flüssiger Hefe
uid 8o kg aufgelöstem Kristallzucker unter den gleichen Bedingungen wie in Beispiel 1 angegeben, angesetzt und verarbeitet . . -.-:-.
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Claims (8)
- Patentansprüche :. 1.) Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien "bzw. -armen Gärungsgetränkes durch Vergärung zuckerhaltiger wäßriger Lösungen in Gegenwart aromahaltiger, pflanzlicher Stoffe und/oder Früchte, insbesondere Wildfrüchte, oder deren Extrakte bzw. Mischungen dieser S offe, mit unechten Hefen, wie Fungi imperfecti und Endomyceten, wobei die Gärung unter Luftabschluß und Druck durchgeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zunächst die pflanzlichen Stoffe und/oder Früchte durch Vorbehandlung mit Silberionen-haltigem Wasser entkeimt und die zu vergärende Maische in einem Gewichtsverhältnis einer etwa 10%igen wässrigen Zuckerlösung zu Hefe und pflanzlichen Stoffen bzw. Früchten von ca, 6 bis 10 % angesetzt wird und aus den Gärgefäßen vor und nach Einbringen der zu vergärenden Maische der Luftsauerstoff unter Druck mit GO^ oder mittels Kompressor entfernt wird, woraufhin die Gärung bei einer Temperatur von 20 bis 25° Celsius und unter ständigem oder absatzweisem Rühren durchgeführt wird, wobei die erhaltene Flüssigkeit auf einen pH-Wert von 3.»5 bis 4 gebracht und nach Erreichung eines Alkoholgehaltes von maximal 0,5 % cLie Ausgangsmaische von dem gegorenen Getränk mittels einer Austragsvorrichtung getrennt und dann das Gärungsgetränk nach Separierung und Filtrieren in Lagertanks überführt uder unmittelbar unter Gegendruck abgefüllt wird.
- 2.) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Mischungen verschiedener aromahaltiger pflanzlicher Materialien und/oder Früchte, insbesondere Wildfrüchte, oder die daraus erhaltenen Extrakte verwendet werden.809806/Q767. -ν ■■"- 14.·-■" :
- 3-) Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Entkeimung der Grundstoffe mittels oligodynamisch wirkenden Substanzen vorgenommen und das damit aktivierte Waschwasser nach einer gewissen Einwirkungszeit von den Grundstoffen wieder entfernt wird.
- 4.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß aus den Gärgefässen der Luftsauerstoff vor und nach Einbringen der zu vergärenden Maische unter Druck mit CO2 oder mittels Kompressor entfernt wird.
- 5·) Verfahren nach den Ansprüchen 1-4, dadurch gekennzeich=- net, daß man Rührwerke zur Durehmischung des Gärgutes verwendet und die Drehzahl der Rührwerke derart bemessen ist, daß während des Gärprozesses weder die sich bildende Kohlensäure von der Flüssigkeit abtrennt, noch die flüchtigen aromatischen Stoffe entweichen können.
- 6.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß die Gärung bei einer Temperatur von 20 bis 25° Celsius und unter ständigem oder absatzweisem Rühren durchgeführt wird und nach Erreichen eines pH-Wertes von 3,5 bis 4 und einem Alkoholgehalt von maximal 0,5 c/° cLie Feststoffe der Ausgangsmaische nach vorheriger Tiefkühl-. ung der fruchtsafthaltigen Flüssigkeit von dem gegorenen Getränk mittels einer Austragsvorrichtung unter Vermeidung einer Entspannung der Gärungskohlensäure getrennt, . 'und dann das kohlensäurehaltige Getränk nach Separieren und Filtration in Lagertanks überführt oder unmittelbar unter Gegendruck abgefüllt wird.
- 7.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß als Austragsvorrichtung zur Trennung der Trüb- bzw. Feststoffe eine Dekantierzentrifuge verwendet wird, die unter Druck von mindestens 0,5 atü steht und gasdicht ist. "...."809&06/0767
- 8.) Verfahren nach den Ansprüchen 1-7, dadurch gekennzeichnet, daß das Separieren und Filtrieren nach dem Dekantieren und Abscheiden der Feststoffe von der Maische unter Luftabschluß erfolgt.9·) Verfahren nach den Ansprüchen 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Herstellung des Getränkes einschließlich • der mechanischen Klärung und der Abfüllung unter Anwendung eines hermetisch geschlossenen Verfahrens im gesamten und unter Druck durchgeführt wird, und das hierbei erhaltene Getränk keiner Nachreife oder einer nachträglichen Imprägnierung mit Kohlensäure oder kohlensäurehaltigem Wasser unterworfen wird.Der809806/0767
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEP0037751 | 1965-09-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1442291A1 true DE1442291A1 (de) | 1968-10-31 |
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ID=7375469
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DE19651442291 Pending DE1442291A1 (de) | 1965-09-29 | 1965-09-29 | Verfahren zur Herstellung eines alkoholfreien bzw.-armen Gaerungsgetraenkes |
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DE (1) | DE1442291A1 (de) |
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Families Citing this family (1)
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---|---|---|---|---|
CH646844A5 (de) * | 1982-01-04 | 1984-12-28 | Feldschloesschen Brauerei | Verfahren zur herstellung von alkoholfreien getraenken mit hefearoma. |
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1965
- 1965-09-29 DE DE19651442291 patent/DE1442291A1/de active Pending
-
1966
- 1966-09-21 CH CH1358366A patent/CH485421A/de not_active IP Right Cessation
- 1966-09-29 NL NL6613767A patent/NL6613767A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH485421A (de) | 1970-02-15 |
NL6613767A (de) | 1967-03-30 |
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