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Injektionsampulle mit durchstechbarer Abdeckung In der deutschen
Patentschrift 1 082 374 ist eine Injektionsampulle beschrieben, deren Hals durch
eine darauf befestigte durchstechbare Abdeckung verschlossen ist, die ihrerseits
einen Hals mit einem Flansch aufweist.
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Dieser Hals dient zur Befestigung eines Sockels mit einer Kanüle.
Das Kennzeichen der Ampulle ist, daß zum Durchstechen der Abdeckung ein verschiebbares
Röhrchen, das zur Entnahme von Flüssigkeit dient, in einer Bohrung des Halses eingesetzt
ist, wobei sich das Röhrchen so weit über den Hals heraus erstreckt, daß es die
Abdeckung durchbohrt, wenn es beim Aufsetzen es Sockels einwärts verschoben wird.
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Bei dieser Injektionsampulle besteht der Hals aus plastischem Werkstoff,
während das gleitbare Durchstechröhrchen die Form einer einstückigen üblichen Kanüle
aus Metall hat.
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Das Durchstechröhrchen aus Metall wurde benutzt, weil ein solches
Röhrchen leicht zu sterilisieren ist und die
Abdeckung der Ampulle
leicht durchdringen kann. Im Hinblick auf den Gleitsitz zwischen dem Durchstechröhrchen
und dem Hals wurde dieser aus einem weicheren plastischen Werkstoff hergestellt.
Um den plastischen Hals, der mit einem Flansch zu versehen ist, zu befestigen, wurde
ein metallischer Dichtungsring angewandt, da es schwierig ist, die notwendige Dichtheit
durch einen Ring aus plastischem Werkstoff herzustellen0 Es war infolgedessen erforderlich,
Hals und Dichtungsring als zwei getrennte Teile aus dem ihnen eigenen Werkstoff
herzustellen, nämlich Plastik bzw. Metall.
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Das Durchstechröhrchen ist zur Bildung einer vorderen Schneidkante
schräg abzuschneiden. Etwaiger Grat wird durch Schleifen beseitigt. Das Schleifen
ist notwendig, einmal, damit das Röhrchen in den Xalskanal ohne Schwierigkeiten
eingesetzt werden kann und andererseits um die Gefahr zu vermeiden, daß lockere
Gratteilchen beim Durchstechen der Abdeckung sich loslösen und Teilchen der Abdeckung
durch den Grat an der behneidkante mitgenommen werden, so daß unter Umständen Metallteilohen
und kleinere Stückchen der Abdeckung mit dem Ampulleninhalt injiziert werden.
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Während des sterilen Einsetzens des gleitbaren Durchstechröhrchens
in den Kanal kann es vorkommen, daß einzelne
Röhrchen wegen kaum
merkbarer Toleranzabweichungen nur stramm eingeführt werden können, was zu Schwierigkeiten
führt. Wenn außerdem das Röhrchen unrichtig eingesetzt wird, kann es unter Umständen
den plastischen Hals durchdringen. In einem solchen Falle, bei dem es vorgekommen
ist, daß Teilchen der plastischen Wand mit den sich hieraus ergebenden Komplikationen
abgetrennt werden, ist ee notwendig, entweder die Ampulle wegzuwerfen oder das Röhrchen
zu entfernten und das Einsetzen zu wiederholen. Es ist infolgedessen erforderlich,
beim Einsetzen der einzelnen Röhrchen in die Kanüle sehr sorgfältig vorzugehen,
da das Einsetzen von Hand erfolgen muß. Wegen der geringen Abmessungen der Röhrchen
und ihrer scharfen Schneidkanten ist es kaum möglich, mit Handschuhen zu arbeiten.
Das muß Einsetzen von Hand mit einer Pinzette ist mühsam. Maialso die Finger gebrauchen,
was im Hinblick auf eine möglioherweise fehlende Sterilität eine gewisse Gefahr
bedeutet.
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Aufgabe der Erfindung ist es, eine Ausführung zu schaffen, bei der
sich die erläuterten Schwierigkeiten völlig beheben lassen.
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Die Erfindung geht von der bekannten bereits erläuterten Grundform
aus, nämlich von einer Ampulle, deren Kandlenv ende durch eine fest angebrachte,
durohstechbare Abdeqkung verschlossen ist, mit einem darauf befestigten Hals mit
Flansch
und einem durchgehenden Kanal mit e+* einem gleitbar eingesetzten Durchstechröhrohen,
das zur Entnahme von Flüssigkeit dient, wobei sich dasRöhrohen über den Hals heraus
erstreokt und bei Einwärtsbewegung die Abdeckung durchsticht, und zwar dadurch,
daß der Sockel der Kanüle auf dem Hals befestigt wird. Die Erfindung besteht darin,
daß ein Durchstechröhrchen aus plastischem Werkstoff mit einem metallischen Hals
vereinigt wird. Hierdurch ergibt sich eine Reihe von Vorteilen.
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Wenn das gleitbare Durchstechröhrchen aus plastischem Werkstoff hergestellt
wird, kann ein in an sich bekannter Weise hergestelltes Rohr zu einer Spule aufgewickelt
werden, die nach Sterilisierung einer Maschine zugeführt wird, in der unter sterilen
Bediingungen die passende Länge dadurch ein Trennmesser von der Spule unter Bildung
einer sohrägen Schneidkante abgeschnitten wird. Da sich hierbei kein Grat bildet
wird das MNachschleifen der Schneidkante entbehrlich. Das bedeutet nicht nur eine
Vereinfachung der Herstellung, sondern au-oh eine Kostensenkung.
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Wegen der Härte des Metalls besteht jetzt, wenn das Röhrchen schief
eingesetzt wird, keine Möglichkeit mehr, daß es in die Seitenwand aes Halses eindringt,
denn wenn das Röhrchen etwas schräg eingesetzt werden sollte, so'biegt
es
sich nur leicht aus und gleitet dann in die richtige Richtung. Beim Aufsetzen wird
der Sockel nicht dadurch in einer Zwisohenstellung gehemmt, daß das schräg eingesetzte
Röhrchen in die Kanalwandung eingedrungen ist. Man kann also sicher sein, daß das
Röhrchen im Kanal so eingesetzt ist, daß das Durohstechen der Abdeckung der Injektionsampulle
in jedem Falle dadurch zustande kommt, daß der Kan2lensockel au9 den Ampullenhale
aufgesetzt wird. Hinzu kommt, daß das Aufsetzen mechanisch ohne die Gefahr verminderter
Sterilität erfolgen kann.
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Gemäß der Erfindung sind als Werkstoff für die Burohstechröhrohen
vor allem Polyamide geeignet, einmal, weil dieser Werkstoff sich leioht, beispielsweise
durch Dampf sterilisieren läßt, und andererseits weil festgestellt wurde, daß er
in der Form eines Röhrchens mit einer passenden Schneidkante mit Sicherheit geeignet
ist, eine Gummischeibe zu zerteilen, wie sie üblicherweise als Abdeckung verwendet
wird. Natürlich kann auch ein anderer Kunststoff mit ähnlichen Eigenschaften verwendet
werden.
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Röhrchen aus plastischem Werkstoff können weiter mit außer ordentlioh
geringen Toleranzen hergestellt werden. Wenn der metallische Hals an seinem oberen
Ende mit einer Anzahl einwärtsgerichteter Rippen versehen ist, bedeuten Abweichung.n,
soweit sie überhaupt vorhanden sind, zwischen dem
äußeren Durchmesser
des Plastikröhrchens und dem Durchmesser des Kanals im metallischen Hals keine Unannehmlichkeiten.
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Bei den bekannten oben erwähnten Injektionsampullen ist der mit einem
Flansch -versehene Hals an dem Kanülenende der Ampulle mit Hilfe eines metallischen
Dihtungsringes befestigt. Gemäß der Erfindung ist es besonders zweckmäßig, wenn
dieser Ring mit dem Hals der Ampulle aus einem Stück hergestellt wird. Hierdurch
wird die Fertigung vereinfacht und die Kosten werden gesenkt. Hals und Ring als
eine Einheit können zweckmäßig dadurch Kaltpressen, beispielsweise aus Aluminium
gefertigt werden0 Beim Kaltpressen wird -der untere Teil der einheit, der dem Dichtungsring
entspricht, zweckmäßig mit polygonalem, beispielsweise zwölfeckigem Querschnitt
ausgeführt. Hierdurch kann das erlworderliche Abschneiden der unregelmäßigen Ecken,
die durch den Preßvorgang entstehen, ausgeführt werden, während sich der Gegenstand
noch in der Presse befindet.
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-Wenn der Ampullenhals aus Aluminium oder einem anderen verhältnismäßig
weichen Material hergestellt wird, erreicht man den weiteren Vorteil, daß der Kanülensockel,
der aus iIatall hergestellt zu werden pflegt, gut am metallischen Hals befestigt
wird. Er kann ferner durch Einrollen um den Hals weiter gesichert werden, wobei
der verhältnismäßig
harte Sockel den weicheren Metallhals fest umgreift
Man ist dann sicher, daß nichts vom Ampulleninhalt zwischen Ampullenhals und Kanülensockel
austreten kann, Die Erfindung sei anhand der Zeichnung erläutert. Es zeigen : Figur
1 einen Längsschnitt des Kopfteiles einer Ausführung einer Injektionsampulle gemäß
der Erfindung und Figur 2 einen Längsschnitt durch eine fertig zum Gebrauch hergerichtete
Ampulle mit einer darauf befestigten Kanüle In der Zeichnung bezeichnet 1 eine Wlasampulle
mit einem halsförmigen Kanülenende 2 mit einem Kragen 3, auf den eine Gummischeibe
4 und ein konischer Betallhals 5 aufgesetzt sind, der mit einem Flansch 6 und einem
Dichtungsring 7 versehen ist. Der untere Teil des Ringes 7 umgreift den Kragen 3
unten durch eine Umbördelung und geht oben in den Flansch 6 über0 Der Hals 5 hat
einen durchgehenden Kanal 9, in den ein gleitbares Plastikröhrchen 10 mit einer
Schneidkante 11 eingesetzt ist. Das Röhrchen 10 hat eine solche Länge, daß es sich
über den Hals 5 heraus erstreckt, Zweckmäßig bildet die Schneidkante 11 des Röhrohens
10 einen Winkel zwischen 250 und 300 mit der Längsachse des Röhrchens. Um das Röhrchen
10 und den Hals 5 steril zu halten, ist über den Hals 5 eine Kappe 12 gesetzt. Der
obere Teil
des Raumes der Kappe 12 ist mit der gleichen Konizität
ausgeführt wie der Hals 5, um eine völlige Abdichtung zwischen Kappe und Hals zu
schaffen. Außerdem hat die Kappe 12 einen Flansch 8, um das Kopfende der Injektionsampulle
zu schützen.
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Das rückwärtige Ende- der Ampulle 1, das in der Zeichnung nicht dargestellt
ist, hat die übliche Ausführung mit einem als Kolben dienenden Pfropfen, der in
das offene rückwärtige Ende eingesetzt ist, mit einer Kolbenstange, die in einem
Handgriff am rückwärtigen Ende der Ampulle geführt sein kann0 Für den Gebrauch der
Injektionsampulle wird die Kappe 12 abgenommen, worauf eine subkutane Rekordkanüle
auf den metallischen Hals 5 aufgesetzt wird. Das Plastikröhrchen lO wird gleichzeitig
nach rückwärts verschoben, so daß es die Gummischeihe 4 durchdringt. Die Kanüle
ist dann in die Ampulle eingeführt.
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In Figur 2 bezeichnet 13 den Sockel einer subkutanen Rekordkanüle,
14 die Kanüle selbst. Das äußere Ende des Plastikröhrchens 10 legt sich gegen das
Ende der Kanüle 14. Wenn das Röhrchen 10 einwärts verschoben ist, hat es die Gummischeibe
4 durchdrungen. Wenn dann der in der Zeichnung nicht dargestellte Kolben vorgeschoben
wird, kann der Ampulleninhalt entleert werden.
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Bei dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel wird die
Injektionsampulle gemäß der Erfindung in Verbindung mit einer subkutanen Rekordkanüle
verwendet.
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Es ist jedoch auch möglich, sie in Verbindung mit irgendeiner anderen
Form von Kanülen zu verbinden, z.B. mit den sogenannten "luer-lock"-Kauülen, In
diesem Palle erhält der konisohe Hals 5 eine Konizität entsprechend der Konizität
des Sockels der verwendeten Kanüle, während das Röhrchen 10 die für das Durchdringen
der Abdeckung notwendige Länge erhält.
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Die Erfindung ist nicht auf die Verwendung in Verbindung mit Glaskanülen
beschränkt, sondern kann auch bei zusammendrückbaren Kanülen angewendet werden.