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Beschreibung Stoff für iindeleinlagen.
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Die Erfindung bezieht sich auf Stoffe für Windeleinlagen, bei denen
sich die beiden Seiten hinsichtlich ihrer Fähigkeit zur Feuchtigkeitsabsorption
unterscheiden. Die Einlage zieht die Peuchtigkeit von der Haut des Kleinkindes ab
und nimmt sie an ihrer absorbierenden Aussenseite auf, so dass die Haut trooken
bleibt.
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Ein Wichtiges Merkmal der Windeleinlage nach der Erfindung besteht
darin, dass sie auf ihrer einen Seite, und zwar auf derjenigen, die mit der Haut
in Beruhrung steht, vorwiegend hydrophobe, d.h. das Wasser nicht absorbierende Fasern
und auf
der anderen, der Haut abgewandten Seite vorwiegendhydrophile,
d.h. Wasser absorbierende Fasern enthält.
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Ein derart aufgebauter Stoff wird erzeugt durch Anwendung eines geeigneten
Bindungsschemas beim theben, wobei man als Kettfäden solche aus hydrophoben Fasern,
z.B Kunststoffasern, wie @ellulosetriacetat-, Polyamid-, Polyvinylchlorid-, Polypropylen-
oder polyesterfasern oder Faser auf der Basis von. icryl-oder Methacrylsäure verwendet,
die aufgrund der besonderen Bindung hauptsächlich an der einen Oberflache des Einlagenstoffes
zu Tage treten, während die Schussfäden aus hydrophilen Fasern, z.3. Baumwolle oder
Reyon, bestehen.
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Als Beispiel für geeignete Webmuster bzw Bindungsarten, bei deren
anwendung die hydrophoben Fasern vorwiegend an die eine Oberflache gebracht werden
sei die sogenannte Vogelaugenbindung oder die Atlas-(Satin-) bindung und die Körperbindung,
sowie die Damast-(sheen-) bindung genannt. Bei diesen Bindungsarten, liegen die
Kettfäden "flottend" über den Schussfäden ohne an jedem einzelnen Kreuzungspunkt
eingebunden zu sein; wenn nun das Kettgarn aus hydrophoben Fasern besteht, besitzt
diese eine Seite des Einlage
stoffes eine verhältnismässig schwache
Wasserabsorption, während die andere weite, die vorwiegend aus hydrophilen Schussfäden
(z.B. Baumwollgarnen) besteht, stark wasserabsorbierend ist.
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Liegt eine aerartige Einlage mit derjenigen eite, welche die hydrophoben
Kettfäden enthalt, der feuchten Haut an, so wird die Feuchtigkeit abgezogen und
gegen die wasserabsorbierende Aussenseite der Einlage abgeleitet, so dass die Feuchtigkeitsmenge
auf der Haut zuni mindesten wesentlich verringert wird.
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Um eine derartige Wirkung von Windelsinlagen zu erreichen, arbeitete
man bisher getrennte Futterstoffe aus hydrophoben Fasern in die Einlage ein. Dieser
Aufbau aus getrennten Schichten hat den Nachteil, dass ein gesonderter Herstellungs-
und Einarbeitungsvorgang für denjenigen Teil erforderlich ist, der in der fertigen
Einlage das Futter darstellte Bei der erfindungsgemässen Einlage aus einem einzigen
Stück, die ebenfalls die gewünschte Wirkung aufweist, d.h. die Feuchtigkeit von
der Haut weitgehend absaugt, ist die umständliche Herstellung und Verarbeitung der
bisher bekannten Saugeinlagen vermieden.
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Der Stoff fur Windeleinlagen nach der Erfindung aus hydrophoben Kettfäden
und hydrophilen Schussfäden kann auf verschiedene Weise zu Windeleinlagen verarbeitet
werden; Beispiele hierfür, die jedoch die Art der Verarbeitung der erfindungsgemässen
Einlagestoffe nicht einschränken sollen, sind die folgenden: (a) Eine Windeleinlage
kann derart hergestellt werden, dass man auf ein Stützgewebe einen Streifen des
Stoffes mit hydrophober Oberfläche derart auf näht, dass diese Oberfläche in Berührung
mit der Haut des Kindes kommt. Die so hergestellte Windeleinlage kann zum Selbstfalten
bei Anwendung eingerichtet sein, so dass sie sich der Grösse des Kindes anpassen
lässt, oder sie kann schon bei der Herstellung v-orgefaltet und vernäht sein0 (b)
Man kann auch gleich beim Weben der Stoffbahn als Ganzes einen. entsprechend oreiten
Mittelstreifen vorsehen der z.B. in Vogelaugenbindung gewebt ist und aus hydrophoben
Kettfäden und hydrophilen Schussfäden besteht man erhalt dann eine Einlage aus einer
einzigen Schicht, bei der neben den Mittelstreifen Seitenstreifen herlaufen, in
denen sowohl
die Kett- wie die Schussfäden aus hydrophilen Fasern.
bestehen.Die so gewebte Einlage, bei der der Mittelstreifen an der Oberflache vorwiegend
hydrophobe Kettfäden aufweist, kann gleich vorgefaltet und vernäht werden, so dass
eine mehrschichtige Einlage entsteht, bei welcher die Deckschicht vorwiegend hydrophobe
Fasern enthält. Eine andere Möglichkeit besteht darin, dass die einlage erst bei
Anwendung durch die Pflegeperson gefaltet wird, so dass sie der Grösse des Kindes
angepasst und die vorwiegend hydrophobe Flache an den Körper herangebracht werden
kann, so dass moglichst viel Feuchtigkeit abgesaug-G wird.
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(c) Die einlage kann aucn aus mehreren Schichten hergestellt sein,
wobei die eine Schicht in einer Bindung gewebt ist, bei der die aus hydrophoben
Fasern bestehenden Kettfäden vorwiegend auf einer Seite im Mittelteil dieser dem
Körper anliegenden Schicht vorhanden sind. Die anderen Schichten sind dann aus wasserabsorbierenden
hydrophilen Garnen in einem beliebigen Muster, z. B. ebenfalls in Vogelaugenbindung
oder in Leinenbindung, gewebt und an ihren aufeinanderliegenden Kanten derart verbunden,
dass ein im wesentlichen einheitliches Produkt entsteht, welches in der ersterwähnten
(hydrophoben)
Schicht eine Saugwirkung und in der oder den weiteren
Schichten stark absorbierende Eigenschaften aufweist. Dieser mehrschichtige Einlagestoff
kann zu Windeleinlagen vorgefaltet und vernäht werden.
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Die Windeleinlagenstoffe nach der Erfindung und die fertigen Einlagen
seien an Hand der Zeichnungen näher beschrieben: Fig. 1 ist eine Draufsicht auf
eine aus nur einer Lage bestehenden, ungefalteteX Einlage, die durchwegs in Vogelaugenbindung
hergestellt ist und bei welcher der Mittelstreifen die hydrophoben Fasern im Kettgarn
enthält, während bei den beiden Randstreifen sowohl das Kettgarn als auch das Schussgarn
aus hydrophilen Fasern besteht. Min Ende des Stoffes ist umgeklappt um die Rückseite
zu zeigen.
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Fig. 2 zeigt in Draufsicht einen der Randstreifen der Einlage nach
Fig. 1, wobei die Schneidkanten-der Einlage nicht, wie bei Fig. 1, ausgezackt, sondern
mit einem Saum versehen sind.
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Fig. 3 zeigt perspektivisch die aus nur einer lage -bestehende Einlage
nach Fig. 1 (wobei die Schneidkanten gemäss Fig.2 eingesäumt sind) im gefalteten
und vernähten Zustand, so dass eine gebrauchsfertig vorgefaltete
Windeleinlage
dargestellt ist.
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Fig. 4 zeigt eine zweischichtige einlage im ungefalteten Zustand.
Im Mittelstreifen besteht die obere Schicht aus einem Gewebe in vogelaugenbindung
mit hydrophoben Fasern, während die beiden Deitenstreifen Gewebe aus hydrophilen
Fasern in Ii einen -bindung sind. Eine Ecke ist umgeklappt um die Rückseite der
zweiten Schicht zu zeigen und auf einem Seitenstreifen ist die Oberschicht an einer
Stelle weggelassen, um die Innenseite der Rückschicht zu zeigen.
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Fig. 5 zeigt perspektivisch eine zweischichtige einlage gemass Fig.
4 in gefaltetem und zu einer gebrauchsfertigen Einlage vernähtem Zustand. Die in
Vogelaugenbindung verwebten Fäden aus hydrophoben Fasern befinden sich an der Oberseite
und am Querschnitt ( in der Figur links) sind die beiden Stoff schichten und die
mehrfach aufeinanderliegenden Lagen zu erkennen.
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.Fig. 6 zeigt die Rückseite der in Fig. 5 dargestellten Einlage die
durch eine Schicht in ;beinenbindung dargestellt wird. Diese Leinenschicht reicht
jedoch nicht ganz bis an die Aussenkanten heran, sondern das Vogelaugengewebe der
Vorderseite überdeckt noch ein Stück der Rückseite der gefalteten Einlage.
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Fig. 7 zeigt schematisch in starker Vergrösserungdie Vorderseite
eines Gewebes in Vogelaugenbindung, die an der Oberflache vorwiegend aus Kettfäden
besteht.
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Pig.8 zeigt die zugehörige Rückseite, bei der vorwiegend die Schussfäden
an der Oberflache liegen.
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Die Figuren 9 bis 11 sind Bindungsschemata, wobei Fig. 9 der Vogelaugenbindung,
Fig. 10 der Atlas-oder Satinbindung und Pig. 11 der Glanzstoff-(Damast)-bindung
entspricht.
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Fig. 12 zeigt in starker Vergrösserung eine Draufsicht, aus welcher
der Verlauf der hydrophoben Kett- bzw. hydrophilen Schussgarne bei der Vogelaugenbindung
erkennbar ist.
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Fig. 13 illustriert in gleicher Weise wie Fig. 12 den Verlauf der
Fäden bei der Leinenbindung.
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Fig. 14 stellt einen vergrösserten Schnitt durch das Gewebe nach
Fig. 12 entlang der Linie 14-14 und Fig. 15 einen Schnitt entlang der Linie 15-15
in Fig. 12 dar.
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Die durchwegs in Vogelaugenbindung gewebte Einlage 10 nach Fig. 1
besteht aus einem Mittelstreifen 12, bei dem die Kettfäden aus hydrophoben Fasern
bestehen; die Oberseite 14 weist vorwiegend solche Kettfäden auf, während an der
Rückseite 16 des Mittelstreifens vorwiegend die ilydrophilen Schussfäden zu lage
treten.
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Die Handstreifen 18 und 20 sind aus einneitlich hydrophilen Mett-
und Schussfäden gewebt. Beim Falten der Einlage 10 kommt die uberseite 14 des Mittelstreifens
12 so zu liegen, dass sie mit der Haut des Kindes in Ber-ührung. steht, wodurch
die Feuchtigkeit abgesaugt und an die wasserabsorbierende Rückseite 16 des Mittelstreifens
12 sowie an die eingeschlagenen absorbierenden Seitenstreifen 18 und 20 abgegeben
wird. Die Kanten der Einlage können, wie bei Fig. 1 (22), gezackt oder, wie bei
Fig. 2 (24), gesäumt sein.
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Der Einschichtenstoff 10 kann gemäss Fig. 3 (26) zu einer Einlage
vorgefaltet und vernäht sein, wobei die Oberseite 14 des Mittelstreifens beim Gebrauch
mit der Haut in Berührung kommt.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 4 besteht die Einlage 28 aus einem
Zweischichtenstoff. Die Schicht 30 ist, wie aus der umgeklappten Socke und der in
der Zeichnung
angedeuteten Öffnung erkennbar, durchgehend in Leinenbindung
gewebt und besteht aus hydrophilen Fäden.
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Die Schicht 32 setzt sich zusammen aus den in Leinenbindung gewebten
hydrophilen Randstreifen 32 und 36 und dem in Vogelaugenbindung gewebten Mittelstreifen
38, bei dem die an der Oberseite 40 vorwiegend zu Tage tretenden Kettfäden hydrophob
und die Schussfäden hydrophil sind Beim Gebrauch wird der Stoff derart gefaltet,
dass die weite 40 des Mittelstreifens der ilaut anliegt, Die Zweischichteneinlage
28 kann emss Fig. 5 gefaltet und vernäht werden. Die Fläche 40 des çittelstreifens
42 kommt beim Gebrauch auf die Haut und die hydrophile Rückschicht 30 sowie die
hydrophilen Seiten streifen 34 und 36 der Oberschicht 32 stellen die nach aussen
gerichteten Faltlagen der Einlage dar. Die Feuchtigkeit wird durch die nichtabsorbierenden
Fasern der Fläche 40 abgezogen und von den stark absorbierenden hydrophilen Fasern
der äusseren Schichten und Lagen aufgenommen, so dass die Haut des Kindes trocken
und gesund bleibt,
Die Bück-oder Aussenseite der Einlage 42 ist
ih Fig. 6 dargestellt. Die Paltkanten 44 und 46 bestehen noch aus dem Vogelaugengewebestreifen
38, damit ein gutes Anliegen der hydrophoben Teile an der Haut gewährleistet ist.
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Der in Fig. 7 dargestellte Ausschnitt aus der Oberfläche 40 eines
Vogelaugegewebes besteht aus hydrophoben Kettfaden 48 und nydrophilen Schussfäden
50, wobei die ersteren den Hauptanteil der Fläche einnehmen.
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Umgekehrt ist es bei der in Fig.8 dargestellten Rückseite 52 des
Ausschnittes, wo die hydrophilen Schussfäden überwiegen.
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Fig. 9 ist ein Webschema für den Stoff nach Fig.7 und 8, wobei die
Kettfäden 54 senkrecht und die Scnussfäden 56 wagerecht verlaufen.
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Das Gleiche gilt für die Schemata nach Fig. 10 (Atlas- oder Satinbidnung
und Fig 11 (Damastbindung bzw. Glanzstoffbindung); auch diese Bindungsarten sind
geeignet.
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In Fig. 12 ist ein gewebe in Vogelaugenbindung
dargestellt,
bei dem die hydrophoben Kettfäden 58 in der gezeigten Fläche vorwiegen, während
bei dem in Fig. 13 dargestellten Leinengewebe das Verhaltnis zwischen Kett (62)-
und Schusefäden (64) 1:1 ist.
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Die Figuren 14 und 15 sind Schnitte durch das Gewebe nach Figur 12,
aus denen der Verlauf der hydrophoben Kettfaden 58 und der hydrophilen Schussfäden
60 ersichtlich ist. Die Schnittfläche verläuft für Fig. 14 entlang der Linie 14-14,
für Fig. 15 entlang der Linie 15-15 der ltg. 12.
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Patentansprüche