DE1430028A1 - Unfallsicherer Kraftfahrzeugsitz - Google Patents

Description

• " Unfallsicherer Kraftfahrzeugsitz." Eine immer häufiger werdende Ursache schwerer und zum grossen Teil tödlicher Verletzungen von Kraftfahrzeuginsassen ist die plötzliche Verzögerung des beschleunigten Kraftfahrzeugs-hauptsächlich durch Aufprallen auf Frontalhindernisse. Entscheidend hierbei ist das zeitlich unterschiedliche Ein..-setzen der Verzögerung bei Fahrzeug und Insassen.-Während das Fahrzeug entgegen seiner Beschleunigungsrichtung sofort verzögert wird, wirken an den Insassen durch deren Schwer--. masse zunächst.Trägheitskräfte im Mass der ursprünglichen Beschleunigung, die erst durch den, die Verletzung bedingenden Aufprall an den frontalen Kraftfahrzeugeinrichtungen eliminiert werden. Entsprechend den Aufprallstellen handelt es sich dabei meist um Schädel- sowie Brustkorbbrüche und Quetschungen, Zerreissungen der Kreislauf- und Bauchorganewie auch Stauchungsbrüche der Oberschenkel usw.
• Um die Verletzungsursache zu vermeiden wurde schon daran gedacht, die trägheitsbeschleunigte Körpermasse durch einen, -zwischen Insassen und frontalen Armaturen einfallende Sicherheitsvorhang abzufangen, oder die Verzögerung, ohne die Folge einer Trägheitswirkung, direkt auch auf den Insassen wirksam werden zu lassen, indem er entweder durch Sicherheitsgurte oder durch das Abkippen des Sitzes gegen die Fahrtrichtung in Sitzstellung an der Sitzfläche fixiert genalt en wird.
• Das System des einfallenden Sicherhe-tsvorhanges weist den entscheidenden Nachteil auf, dass die Fallgeschwindigkeit des Vorhanges weitaus geringer ist als die Beschleunigung der Körpermasse vor dem Aufprall, so dass sich der Aufprall vollzieht, bevor der Vorhang eingefallen ist. Selbst wenn die Funktionseinstellung des Vorhanges rechtzeitig erzielt wird, ist die Schubkraft der Körpermasse grösser als der elastische Widerstand des "Torhanges, durch den die Verletzung vermieden werden soll.
• Günstiger ist dagegen die Überlegung, die Körpermasse unter der Wirkung der Verzögerung an der Sitzfläche zu fixieren, so dass die den Aufprall bewirkenden Kräfte der Trägheitsbeschleunigung nicht wirksam werden können. Der Nachteil der Fixation durch bicherheitsgurte ist darin zu sehen, dass die Gurte wegen des zusätzlichen Aufwands des -An- und Abschnallen s häufig, insbesondere bei Kurzstrecken, nicht benutzt--werden. Versuche die Sicherheit durch Abkippen des Sitzes zu erreichen gehen davon aus, dass durch die Verzögerung-die Schwermasse des Körpers entweder allein oder mit der Masse des Sitzes zusammen die Kippstellung erwirken:. Wird hierbei jedoch von -einer Sitzstellung aasgegangen, bei der die Sitzfläche annähernd horizontal oder nur gering nach hinten abfallend verläuft, wie es ausnahmslos bei den bekannten Vorrichtungen der F.11 ist, so kann die in der, Horizontale -funktionierende Verzögerayngskraft für eine Abkippung- de5-üitzeü nicht wirksam werden. Durch den beschriebeinen Verlauf der Sitzfläche ist der Körper in Fahrtrichtung bei plötzlicher Verzögerung nicht am Sitz fixiert, er blieb deshalb in -Richtung auf den verletzungsursächlichen Aufprall trägheitsbeschleunigt, ehe der Sitz zufolge seiner eigenen, aber gegenüber dem Körpergewicht geringeren Schwere in die Kipp-Stellung einschwenkt. Auch andere Kippvorrichtungen haben sich, vielfach wegen ihres komplizierten Aufbaus, nicht bewährt.
• Zur :Beseitigung dieses Nachteils wird durch die Erfindung ein unfallsicherer Sitz für Kraftfahrzeuge geschaffen, bei welchem die aus Sitzfläche und Rückenlehne bestehende Körper-'aufnahme unter der Einwirkung von plötzlichen Verzögerungskräften auf das Fährzeug in eine den Körper auffangende Stellung schwenkbar gelagert ist, wobei die Körperaufnahme von vier am Fahrzeugboden angelenkten Stützen getragen ist, wobei erfindungsgemäss die vorderen Stützen vor und oberhalb des Körperschwerpunktes an der Körperaufnahme angreifen und am Fahrzeugboden vor dem Gelenkpunkt zwischen der Körperaufnahme und den vorderen Schwingen angelenkt sind, mrährend die hinteren Stützen etwa senkrecht stehen und hinter dem Körperschwerpunkt und höher als der Anlenkpünkt der vorderen Schwingen an der Rückenlehne angelenkt sind.
• Als Ansatzpunkt (9, fig® 1 u.2) der "Kippmechanik ist der Punkt anzusehen, der bei aufprallbedingter Verzögerung des Fahrzeugs die Trägheitsbeschleunigung des Körpers in Fahrtrichtung optimal für die Abkippung des Sitzes wirksam werden lassen kann. Er muss zu diesem Zweck vor und über dem Schwerpunkt des sitzenden Körpers liegen. Diese Zage des Körperschwerpunktes ist vorbestimmt und im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule gegeben, Um die gleichmässige Beziehung zwischen Ansatzpunkt einerseits und Schwerpunkt andererseits bei im übrigen bequemer und die Führung des Fahrzeugs nicht beeinträchtigender Körperhaltung zu gewährleisten, ist die Sitzfläche (1) erfindungsgemäss derart schalenförmig ausgearbeitet, dass die vordere Sitzfläche, in der der Ansatzpunkt (9) der Kippmechanik angeordnet ist, höher liegt als der Schwerpunkt (10) des Körpers in Sitzstellung.
• Ein Ausführungsbeispiel ist schematisch in der Skizze dargestellt.Darin zeigen Figur 1 den Sitz in Ausgangsstellung und Figur 2 den Sitz in Wirkstellung.
• Der schalenförmige Sitz 1 ist stuhlähnlich an vier Stützen 2 und 3 aufgehängt, die einerseits jeweils am Sitz 1 mit den Funkten 6 und 8 und andererseits am Fahrzeugboden mit den Punkten 5 und 7 angelenkt sind. Um eine Behinderung beim Ein- und Aussteigen zu vermeiden, sind die vorderen Stützen 2 eingewinkelt. Der Ansatzpunkt 9 verläuft wirkungsmässig als Achse längs durch die vordere und gegenüber dem Körperschwerpunkt 10 überhöhte Sitzfläche. Im Fall einer aufprallbedingten Verzdgerung wirkt die beschleunigte Körpermasse über Gesäss und Oberschenkel sowie die ihr anliegende Sitzfläche am Ansatzpunkt 9 (Figur 2), derart, dass die Stützen 2 in- den Gelenken 5 in FahrtrIchtung aufgerichtet und zwangsläufig die Stützen 3 n den Gelenken 7 zum Fahrzeugboden eingeschwenkt werden, wodurch der Sitz '[ mit dem in Sitzstellung trägheitsfixierten-Körper nach hinten abkippt"

Claims (1)

1. P a t e n t ans p r u c h s Unfallsicherer Sitz für Kraftfahrzeuge, bei welchem die aus Sitzfläche -und Rückenlehne bestehende Körperaufnahme unter der Einwirkung von plötzlichen Verzögerungskräften auf das Fahrzeug in eine den Körper auffangende Stellung schwenkbar gelagert ist, wobei die Körperaufnahme von vier am. Fahrzeugboden aasgelenkten Stützen getragen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die vorderen Stützen. vor und oberhalb des Körperschwerpunktes an der Körperaufnahme angreifen und am Fahrzeugboden vor dem Gelenkpunkt zwischen der Körperaufnahme und den vorderen Schwingen. aasgelenkt sind, während die hinteren Stützen etwa senkrecht stehen und hinter dem Körperschwerpunkt und höher als der Anlenkpunkt der vorderen Schwingen an der Rückenlehne aasgelenkt sind.