DE1421906B2 - Verfahren zur verhinderung der schaumbildung beim schmelzen eines borosilikatglases, das zu glasfaeden ausgezogen wird - Google Patents
Verfahren zur verhinderung der schaumbildung beim schmelzen eines borosilikatglases, das zu glasfaeden ausgezogen wirdInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verhinderung der Schaumbildung beim Schmelzen eines Borosilikatglases
mit mindestens 2 Gewichtsprozent B2O3
und einem Erdalkalioxidanteil, der zusammen mit dem
ίο B2O3 mindestens 4 Gewichtsprozent ausmacht, wobei
aus der Schmelze im kontinuierlichen Betrieb Glasfäden abgezogen werden.
Bei der Glasfaserherstellung im Ziehverfahren tritt bei den heute üblichen hohen Geschwindigkeiten im
allgemeinen eine besonders schädliche Schaumbildung auf, die zu einem Abriß der Fäden führt.
Unabhängig davon, ob man bisher B2O3 in die
Glasschmelze als Borax, entwässertes Borax, entwässertes Rasorit, Borsäure oder einfach die Verbindung
B2O3 einführt, bei diesen Verbindungen bildete
sich ein stabiler Schaum, der über verhältnismäßig lange Zeit erhalten blieb, was wiederum eine längere
Schmelz- und Verweilzeit des Gemenges im Schmelzgang nach sich zog, was eine Verminderung des Durchsatzes
zur Folge hatte.
Bei der Herstellung von Borosilikatgläsern, unter Verwendung von Glasscherben (britische Patentschrift
239 349), tritt dieses Problem nicht in solchem Maße auf, da dann, wenn das Ausgangsmaterial Glas
ist, eine Schaumbildung praktisch nicht zu erwarten ist. Allerdings ist hieraus bekannt, Magnesiumborat in
Glasschmelzansätzen zu verwenden. Auch ist es hieraus" bereits bekannt, möglichst mehrere Elemente als Verbindungen
in einem ins Gemenge einzubringen. Auch ist es aus der britischen Patentschrift 393 907 bereits
grundsätzlich bekannt, Bariumborat in einem Glasgemenge einzusetzen.
Bei der Herstellung von Erdalkaliborosilikaten wurden als Ausgangsstoffe unter anderem Calciumsilikate
verwendet. Ein Teil des Calciumgehaltes des Glases wurde in Form von Calciumfluorid zugegeben.
Gibt man einen wesentlichen Anteil des Calciumgehaltes eines Glases in chemisch gebundener Form als
Silikat oder Aluminat zu, so findet man, daß die Schaumbeständigkeit erheblich .vermindert wird. Gibt
man jedoch einen Teil des Calciumgehaltes als Calciumfluorid zu, so zeigt sich, daß die Schaumbildung
überhaupt nicht beeinflußt wird.
Das Problem, bei der Glasfaserherstellung im Ziehverfahren mit den heute üblichen hohen Geschwindigkeiten die besonders schädliche Schaumbildung, die zum Abriß der Fäden führt, zu verhindern, wird nun bei einem Verfahren zur Herstellung eines Borosilikatglases mit mindestens 2 Gewichtsprozent B2O3 und einem Erdalkalioxidanteil, der zusammen mit dem B2O3 mindestens 4 Gewichtsprozent ausmacht, wobei aus der Schmelze im kontinuierlichen Betrieb Glasfäden abgezogen werden, dadurch verhindert, daß die Borsäure dem Gemenge
Das Problem, bei der Glasfaserherstellung im Ziehverfahren mit den heute üblichen hohen Geschwindigkeiten die besonders schädliche Schaumbildung, die zum Abriß der Fäden führt, zu verhindern, wird nun bei einem Verfahren zur Herstellung eines Borosilikatglases mit mindestens 2 Gewichtsprozent B2O3 und einem Erdalkalioxidanteil, der zusammen mit dem B2O3 mindestens 4 Gewichtsprozent ausmacht, wobei aus der Schmelze im kontinuierlichen Betrieb Glasfäden abgezogen werden, dadurch verhindert, daß die Borsäure dem Gemenge
a) als B2O3 und die Erdalkalien mindestens zur
Hälfte" als Aluminate und/oder Silikate oder
b) ausschließlich als Erdalkaliborate und eine eventuell fehlende Menge an Erdalkalien als beliebige
geeignete Verbindungen zugesetzt werden.
Vorzugsweise führt man das Verfahren so durch, daß etwa 75 Gewichtsprozent Kieselsäure, 2 bis
15 Gewichtsprozent Boroxid, 2 bis 25 Gewichtsprozent wenigstens eines Erdalkalioxids, 2 bis 15 Gewichtsprozent
wenigstens eines Alkalioxids, 0 bis 10 Gewichtsprozent Titanoxid, etwa 1 Gewichtsprozent
Eisenoxid und 0 bis 3 Gewichtsprozent Fluor und gegebenenfalls 2 bis 20 Gewichtsprozent Aluminiumoxid
eingesetzt werden.
Zweckmäßig ist es, wenn Wolastonit dem Gemenge in solchen Mengen zugesetzt wird, daß hierdurch im
wesentlichen die Hälfte des Erdalkalioxidgehaltes des glasigen Materials geliefert wird.
Bevorzugt geht man so vor, daß Magnesiumborat zugegeben wird, wobei das Molverhältnis von Boroxid
zu Magnesiumoxid nicht höher als 0,95:1 liegt, jedoch
ausreichend Boroxid vorliegt, um den erforderlichen Anteil ohne gleichzeitiges Zuführen eines Übermaßes
an Calciumoxid einzubauen.
Wenn z. B. ein Mineral, wie Colemanit, die einzige Quelle für das Boroxid in einem Borsilikatgemenge
bildet, wird der während des kontinuierlichen Schmelzens gebildete Schaum nach einer wesentlich kürzeren
Zeit-aufgelöst, und die Glasausbeute für den entsprechenden Ofen läßt sich wesentlich steigern.
Insbesondere hat sich gezeigt, daß bei Verwendung eines Boroxidgemengebestandteiles in Form von CaI-ciumborat
mit weniger als 76 Gewichtsprozent Boroxid, basierend auf dem Gewicht von B2O3 und dem
Erdalkalioxid, einem Magnesiumborat mit weniger als 62 Gewichtsprozent Boroxid, basierend auf dem
Gewicht von B2O3 und dem Erdalkalioxid, und einem
Bariumborat, enthaltend weniger als 70 Gewichtsprozent Boroxid, basierend auf dem Gewicht von
B2O3 und dem Erdalkalioxid der beim kontinuierlichen
Erschmelzen dieses Borsilikatglasgemenges erzeugte Schaum in seiner Menge wesentlich herabgesetzt
wird, die zur Auflösung des Schaumes erforderliche Zeit sich merkbar verkürzt und schließlich die
Gemengeaufgabegeschwindigkeit und gleichzeitig die Glasausbeute wesentlich gesteigert werden können,
ohne daß die Qualität des Glases in irgendeiner Weise nachteilig beeinflußt wird.
Eine Prüfung des Phasengleichgewichtsdiagramms des binären Systems Calciumoxid—Boroxid, Magnesium—Boroxid,
Bariumoxid—Boroxid und insbesondere Strontiumoxid—Boroxid gibt eine Erklärung
für die oben erläuterte Erscheinung. Diese Systeme sind im allgemeinen durch einen Bereich der Unmischbarkeit
gekennzeichnet. Dieser un mischbare Bereich beginnt beispielsweise bei etwa 100 Molprozent
Boroxid und erstreckt sich bis zu einem Molverhältnis von Boroxid zu Metalloxid von annähernd
2,55:1 in dem Calciumoxid-Boroxidsystem, 0,946:1 in dem Magnesiumoxid-Boroxidsystem und 5,13:1
in dem Bariumoxid-Boroxidsystem. Diese unvermischbaren Bereiche bestehen aus im wesentlichen reiner
Boroxidphase und dem besonderen Erdalkaliborat.
Die an Boroxid reiche Phase hat eine sehr niedrige Dichte, nämlich 1,469 g/ccm, und eine sehr niedrige
Oberflächenspannung, nämlich 88 dyn/cm, wobei beide Eigenschaften bei 11000C gemessen sind. Diese Eigenschaften
müssen mit denjenigen gewöhnlichen Glases, beispielsweise von Soda-Kalk-Kieselsäuregläsern verglichen
werden, die eine Dichte von annähernd 2,200 g/ccm bei 1000C und eine Oberflächenspannung
von annähernd 300 dyn/cm bei 11000C aufweisen.
Während der Anfangsstufen der Schmelzprozesse ist es bei Verwendung üblicher Borsilikatglasgemenge,
d. h. Gemengen, die entwässertes Borax, entwässertes Rasorit oder Borsäure als Boroxidgemengebestandteile
enthalten, durchaus möglich, daß eine Ausscheidung von Boroxid auftritt. Diese Möglichkeit ist besonders
groß, weil diese Verbindungen annähernd die niedrigste Reaktionstemperatur aller Gemengebestandteile,
im besonderen 4500C für Borsäure und 815° C
für Borax, aufweisen. Wenn eine solche Absonderung von Boroxid auftritt, ist es ferner möglich, daß das
Boroxid mit einem Erdalkalioxid reagiert, welches zur
ίο Bildung einer unmischbaren Phase aus im wesentlichen
reinem Erdalkaliborat neben der Boroxidphase vorliegt. Die Oberfläche der Schmelze reichert sich
deshalb mit Boroxid an und hat vermutlich eine niedrigere Dichte, eine niedrigere Oberflächenspannung
und eine niedrigere Viskosität als die Hauptmenge der Schmelze. Ein solcher Zustand ist jedoch
infolge der hohen Flüchtigkeit des Boroxids nur vorübergehend. Da sich diese Komponenten verflüchtigen,
wird die Oberfläche der Schmelze wieder dichter, und die Oberflächenspannung sowie die
Zähigkeit nehmen entsprechend zu.
Da an der Oberfläche einer gewöhnlichen Borsilikatschmelze -die Oberflächensp.annung und Viskosität
größer als in der anderen Schmelze sind, wird die Auflösung von Blasen, die sich in früheren Stufen des
Schmelzverfahrens wegen der Zersetzung der Gemengekomponente gebildet haben, verhindert. Darüber
hinaus behindert der Auftrieb der eingefangenen Blasen die Aufnahme dieses Oberflächenglases in die
Schmelze.
Es kann angenommen werden, daß alle oben diskutierten Faktoren zur Bildung des stabilen Oberflächejischaumes
während des kontinuierlichen Erschmelzens eines üblichen Borsilikates und damit entsprechend zu
einer Glasausbeute in einem gegebenen Schmelzbehälter beitragen, die kleiner ist, als sie möglicherweise
sein könnte, wenn dieser Schaum in seiner Menge vermindert und rascher aufgelöst werden
könnte. Die Tatsache, daß ein stabiler Schaum nur in einem kontinuierlichen Schmelzverfahren beobachtet
wird und sich nicht bei einem statischen Pfannenversuch bildet, ist vermutlich wenigstens teilweise dem
Dampfdruck des Boroxides in der Atmosphäre oberhalb der Schmelze zuzuschreiben.
In einem kontinuierlichen dynamischen Prozeß werden die flüchtigen Bestandteile zusammen mit den
Verbrennungsprodukten des Heizbrennstoffes kontinuierlich weggeschwemmt, so daß der Dampfdruck
des Boroxids in der Atmosphäre oberhalb der Schmelze gering ist. Der niedrige Boroxiddampfdruck begünstigt
bei einem kontinuierlichen Vorgang die Verflüchtigung des Boroxids aus der Schmelze. Bei dem statischen
Schmelztiegelversuch ist es jedoch möglich, daß der Dampfdruck des Boroxids beträchtlich höher ist, so
daß die Verflüchtigung des Boroxids aus der Schmelze verhindert oder wenigstens verlangsamt wird. Außerdem
wird das Boroxid kontinuierlich in den kontinuierlichen Schmelzofen aufgegeben, was beim Schmelztiegelversuch
nicht der Fall ist.
Wie bereits oben angegeben, vermindert die Verwendung von Colemanit oder Ulexit in einem Borsilikatgemenge
als im wesentlichen die einzige Quelle für Boroxid die Zeit wesentlich, die für die Schaumauflösung
erforderlich ist, und steigert entsprechend die Glasausbeute für einen gegebenen Ofen. Colemanit
ist ein Calciumborat der allgemeinen Formel Ca2B6O11 · 5 H2O, besteht aus annähernd 27,28 Gewichtsprozent
CaO, 50,81 Gewichtsprozent B2O3 und
21,91 Gewichtsprozent H2O mit geringen Mengen an
MgO, SiO2, Al2O3 und Fe2O3, die manchmal als Verunreinigungen
vorhanden sind. Ulexit ist ebenfalls ein Calciumborat der allgemeinen Formel
NaCaB5O9- 8H2O
und besteht aus annähernd 13,85 Gewichtsprozent CaO, 42,95 Gewichtsprozent B2O3, 7,65 Gewichtsprozent
Na2O und 35,55 Gewichtsprozent H2O. Wie
man aus der Prozentzusammensetzung dieser Mineralien erkennt, ist das Calciumoxid chemisch mit Boroxid
derart kombiniert, daß das stöchiometrische Molverhältnis von Boroxid zu Calciumoxid über dem oben
diskutierten Bereich der Unvermischbarkeit (weniger als 2,5) liegt. Infolgedessen kann sich während des
Schmelzens in einem Gemenge keine B2O3 enthaltende
unvermischbare Phase bilden, in dem eines der Mineralien oder eine Mischung der beiden Bestandteile im
wesentlichen die einzige Quelle für Boroxid bilden.
Als weiterer Faktor für die Verhinderung einer Bildung stabilen Schaumes während des kontinuierlichen
Erschmelzens eines Borosilikatglases gemäß der vorliegenden Erfindung ist die höhere Schmelztemperatur
der Erdalkaliborate im Vergleich mit den Schmelztiegeltemperaturen gewöhnlicher Boroxidbestandteile
zu betrachten. Beispielsweise liegt die Schmelztemperatur von Calciumborat in der Größenordnung von
1100 bis 1200° C, während die Schmelztemperatur von Borax annähernd 815° C und von Borsäure annähernd
45O0C beträgt. Da die höhere Schmelztemperatur von Calciumborat in der Nähe der Temperatur liegt, bei
der die anderen Gemengebestandteile in Lösung gehen, setzt sich das Calciumborat mit den anderen Gemengebestandteilen
um, so daß weiterhin die Möglichkeit der Bildung einer unvermischbaren Phase herabgesetzt
wird.
Neben Colemanit und Uloxit kann man verschiedene andere Mineralien oder Rohmaterialien als Boroxidgemengebestandteil
gemäß der vorliegenden Erfindung verwenden. Beispielsweise enthalten folgende Calciumborate
alle weniger als 76 Gewichtsprozent Boroxid und können deshalb verwendet werden.
Kombinierte Borate oder Borate aus einer Mehrzahl von Erdalkalioxiden kann man an Stelle von Boroxid
in Gemengen gemäß der vorliegenden Erfindung verwenden. Jedoch muß das Boroxid einen geringeren
Prozentsatz an solchen Boraten als das Minimum enthalten, welches zwei unvermischbare Phasen mit demjenigen
Erdalkalioxid ergibt, das zwei unmischbare Phasen mit der geringsten Menge an Boroxid bildet.
Beispielsweise kann man Calcium-Magnesiumborate
ίο mit weniger als 62 Gewichtsprozent Boroxid gemäß
der vorliegenden Erfindung verwenden.
Man kann ferner verschiedene Calcium- und Magnesiumborate verwenden, welche hitzebeständige
Oxide, Eisenoxide u. dgl. enthalten, solange die An-Wesenheit solcher Oxide in der fertigen Glaszusammensetzung
für sie nicht schädlich ist. Im folgenden seien einige Beispiele hierfür angegeben:
Mineral
Howlit
Bakerit
Bakerit
Annähernde Zusammensetzung
in Gewichtsprozent
in Gewichtsprozent
28,66 CaO, 15,34 SiO,, 44,49 B2O3, 11,51 H2O
35,97 CaO, 27,92 BoO3, 28,89
SiO2, 7,22 H2O
Mineral
Priceit
Probertit
Meyerhofferit ..
Inyoite
Inyoite
Annähernde Zusammensetzung
in Gewichtsprozent
in Gewichtsprozent
32,11 CaO, 49,84 B,03, 18,05
H2O
15,98 CaO, 49,56 BoO3, 8,83 Na2O, 25,63 H2O
25,08 CaO, 46,72 B„03, 28,28 H2O
20,20 CaO, 37,62 B2O3, 42,18
H„O
Neben den obenerwähnten Calciumboraten kann man das folgende Magnesiumborat verwenden, das
weniger als 62 Gewichtsprozent Boroxid enthält:
Mineral | Annähernde Zusammensetzung in Gewichtsprozent |
Kotoit | 63.46 MgO, 36,54 B2O3 |
Selbstverständlich sind die oben angegebenen Mineralien
nur Beispiele für Rohmaterialien, die man als Quelle für Boroxid gemäß der Erfindung verwendgn
kann. Es ist nur notwendig, daß das Erdalkalimetalloxid bzw. die entsprechenden Oxide chemisch mit Boroxid
in den kritischen stöchiometrischen Anteilen miteinander kombiniert sind, um die bei ihrer Verwendung
zu erwartenden neuen Ergebnisse zu erhalten.
Bei der Herstellung von Borosilikatglas gemäß der Erfindung müssen die Menge und die Zusammensetzung
des Boroxidgemengerohmaterials selbstverständlich derart sein, daß die in der fertigen Glaszusammensetzung
erwünschte notwendige Menge von Boroxid vorhanden ist, ohne daß gleichzeitig ein Überschuß
an Erdalkalioxid, hitzebeständigem Oxid od. dgl. beigefügt wird. Im allgemeinen enthalten Borosilikatglaser
wenigstens 40 Gewichtsprozent Kieselsäure und zwischen 1 und 15 Gewichtsprozent Boroxid, wobei es
sich bei dem Rest um andere glasbildende Bestandteile handelt. Insbesondere besteht die Zusammensetzung
der gemäß der Erfindung hergestellten Borosilikatglasfasern im allgemeinen aus 50 bis 75 Gewichtsprozent
Kieselsäure, von 2 bis 15 Gewichtsprozent Boroxid, von 2 bis 25 Gewichtsprozent Erdalkalimetalloxiden,
d. h. CaO, MgO, BaO und SrO, wobei die Menge an CaO normalerweise 50 Gewichtsprozent des Erdalkalimetalloxidgehaltes
beträgt, von O bis etwa 15 Gewichtsprozent Alkalimetalloxiden, vorzugsweise
Na2O, K2O oder beide, von 2 bis 20 Gewichtsprozent
Aluminiumoxid, von O bis 10 Gewichtsprozent Titanoxid, ungefähr 1 Gewichtsprozent Eisenoxid und von
O bis 3 Gewichtsprozent F2. Es können auch noch
Spuren anderer glasbildender Bestandteile oder Verunreinigungen, wie MnO, ZrO2 und ZnO, vorhanden
sein.
Bei der Herstellung solcher Borosilikatgläser wird
Bei der Herstellung solcher Borosilikatgläser wird
ein Glasgemenge, das auf die gewünschte endgültige Borosilikatglaszusammensetzung berechnet ist, hergestellt
und kontinuierlich an einem Ende eines geeigneten Schmelzbehälters aufgegeben. Die Gemenge-
bestandteile werden auf eine solche Temperatur erhitzt, daß Glasbildung eintritt. Diese Temperaturen
liegen im allgemeinen im Bereich von 1090 bis 16000C.
Die sich ergebende Glascharge wird dann aus dem Glasschmelzbehälter an einer vom Aufgabeende
entfernten Stelle abgezogen. Nach dem Abziehen aus dem Schmelzbehälter wird die Glascharge
zu einer gewünschten Form geformt und dann so ausreichend schnell gekühlt, daß eine Entglasung
verhindert wird. Mit Ausnahme der besonderen B2O3-haltigen Bestandteile des Gemenges ist der
Schmelzvorgang in der Technik an sich bekannt.
Es wird ein Glasgemenge mit einem Gesamtgewicht von 9080 g gemäß der vorliegenden Erfindung in folgenden
Anteilen hergestellt.
um das gleiche geläuterte Glas nach Beispiel 1 zu erhalten. Das Gemenge von 9080 g bestand aus folgenden
Anteilen in den angegebenen Mengen.
4791.5 g Kieselsäure,
1937,2 g Calciumcarbonat,
1937,2 g Calciumcarbonat,
1194.6 g Natriumcarbonat,
1142,8 g entw. Borax,
1142,8 g entw. Borax,
13,9 g Eisenoxid (Fe2O3).
4594,5 g Kieselsäure,
890,0 g Calciumcarbonat,
1733,5 g Natriumcarbonat,
1859,0 g Colemanit,
1733,5 g Natriumcarbonat,
1859,0 g Colemanit,
3,0 g Eisenoxid (Fe2O3)
Das oben angegebene Gemenge liefert ein Borosilikatglas aus 62,4 Gewichtsprozent SiO2, 13,5 Gewichtsprozent
Na2O, 13,8 Gewichtsprozent CaO, 10,1 Gewichtsprozent
B2O3 und 0,2 Gewichtsprozent Fe2O3.
Ein Glasschmelzofen mit einem Schmelzbehälter, dessen Oberfläche etwa 465 cm2 betrug, wurde auf
eine Tiefe von annähernd 44,5 mm mit einem geschmolzenen Glas gefüllt, das durch Zusammenschmelzen
des oben angegebenen Gemenges hergestellt war. Daraufhin wurde das geschmolzene Glas von
einem Ende des Ofens mit einer Geschwindigkeit von knapp 1 Quadratmeter/Tagestonnen abgenommen,
während das Gemenge kontinuierlich am anderen Ende des Ofens mit Hilfe einer Förderschnecke mit
einer Geschwindigkeit aufgegeben wurde, die ausreichte, um eine konstante Tiefe von annähernd
44,5 cm aufrechtzuerhalten. Die Oberflächentemperatur des Glases wurde während des gesamten Ziehvorganges
auf annähernd 1285° C gehalten. Der Ziehvorgang wurde 20 Minuten durchgeführt, worauf die
Zuführung und das Abziehen unterbrochen wurden.
Die Zeit für die Schaumauflösung wurde nach 20 Minuten durch Beobachtung der Reflexionsfähigkeit
der Oberfläche des geschmolzenen Glases gemessen. Die Beobachtungen wurden durch ein Loch
in dem Abzugsende des Ofens derart durchgeführt, daß ein klares Bild der Förderschnecke erhalten war,
wenn wenig oder kein Schaum vorhanden war, jedoch kein solches Bild zu erzielen war, solange auf der Glasoberfläche
ein dicker stabiler Schaum vorlag. Die Zeit für die Schaumauflösung wurde als die Zeit genommen,
die erforderlich ist, um ein klares Bild der Förderschnecke zu erhalten, wobei man diese Zeit von dem
Aufhören der Zuführung des Gemenges und des Abziehens des geschmolzenen Glases an gemessen hat.
Im folgenden Fall, wo Colemanit als einziger Boroxidgemengebestandteil
Verwendung fand, erhielt man ein klares Bild des Schneckenförderers 10 Minuten
nach dem Unterbrechen der Zuführung und des Abziehens.
Zum Vergleich wurde ein Gemenge unter Verwendung von entwässertem Borax als Boroxidgemengebestandteil
in den entsprechenden Anteilen hergestellt, Das Verfahren nach Beispiel 1 wurde dann wiederholt,
wobei jedoch das oben angegebene Gemenge an Stelle des im Beispiel 1 angegebenen Gemenges zum
Einsatz kam. Nach dem Unterbrechen der Zuführung und des Abziehens wurde die Zeit für die Schaumauflösung
gemessen. In diesem Fall ließ sich ein klares Bild des Schneckenförderers 30 Minuten lang nicht erzielen.
Es hat sich herausgestellt, daß die Verwendung von Erdalkalimetallboraten gemäß der vorliegenden Erfindung
als Boroxidgemengebestandteil den weiteren wesentlichen Vorteil gegenüber der Verwendung
üblicher Boroxidgemengebestandteile ergibt, daß man ein Glas mit verbesserten Eigenschaften erhält, da die
Gemengebestandteile besser einschmelzen. Wie bereits oben erwähnt, hat sich nämlich herausgestellt, daß
ein stabiler Schaum als Wärmeisolierung wirkt, welche zu einem niedrigeren Wärmeübergang auf das
geschmolzene Bad führt. Darüber hinaus scheint der Schaum die meisten hitzebeständigen Komponenten
des Gemenges aufzunehmen und die Auflösung so zu verzögern, daß es in der Praxis zu dem Zustand
kommt, den man als Scum kennt. Es kann angenommen werden, daß ein vollständiges Schmelzen und
Umsetzen aller Gemengebestandteile und insbesondere der kleinen Kieselsäurekerne, die sehr langsam
schmelzen und sich langsam auflösen, nicht erfolgt, daß jedoch, je mehr die Beseitigung des Scum gelingt,
desto vollständiger der Schmelzvorgang und die gegensetige Umsetzung ist. Es kann angenommen werden,
daß das Vorhandensein solcher umgeschmolzener Kieselsäurekerne in der Schmelze zu einer mechanischen
Schwächung des daraus hergestellten Glaskörpers führt.
Es hat sich herausgestellt, daß es auch möglich und in den meisten Fällen zweckmäßig ist, eine im wesentlichen
vollständige Beseitigung des stabilen Schaumes dadurch zu erzielen, daß man ein übliches Ausgangsmaterial
für B2O3, beispielsweise Borsäure oder
Borax, aufgibt und als weiteres Ausgangsmaterial für wenigstens eine Hälfte des Erdalkalimetalloxides in
der Schmelze wenigstens eine Erdalkalimetallverbindung außer einem Borat, gewöhnlich ein Aluminat
oder Silikat, verwendet. In dieser Hinsicht erhält man optimale Ergebnisse, d. h. eine Steigerung im Durchsatz
oder in der Ausbeute von etwa 15 Gewichtsprozent, wenn solche Silikate oder Aluminate im
wesentlichen die einzige Ausgangssubstanz für die Erdalkalimetalloxide sind. So kann man beispielsweise
Calciumoxid als Wallastonit (CaSiO3) oder Magnesium als Talk (3MgO^SiO2 1H2O) oder eine
Kombination von Calcium- und Magnesiumoxiden mit Aluminiumoxid und Siliciumdioxid in Form von
Gehlenit (CaO · MgO · Al2O3 · SiO2) oder als Diopsid
(CaO · MgO · 2SiO2) zugeben. Ähnliche Silikate oder
Aluminate von Barium oder Strontium kann man ebenfalls verwenden, um diese Oxide ins Gemenge
einzuführen.
Nach der vorher diskutierten Theorie der Bildung stabilen Schaumes kann angenommen werden, daß die
Erdalkalimetalloxide in Form von Silikaten oder Aluminaten chemisch in solcher Weise kombiniert
sind, daß ihre Reaktion mit Boroxid im Glasschmelzverfahren verzögert wird. So liegt beispielsweise die
Schmelztemperatur von Wolastonit in der Größenordnung von 1430 bis 154O0C, während die Schmelztemperatur
von Diopsid in der Größenordnung von 1360 bis 13900C liegt. Da die höhere Schmelztemperatur
der Erdalkalimetallsilikate und -aluminate in der Nähe oder oberhalb der Temperaturen liegt, bei
denen die anderen Gemengebestandteile in Lösung gehen, setzt sich das Boroxid offenbar mit den anderen
Gemengebestandteilen um und reagiert mit den Erdalkalien oder Erden erst sehr spät im Glasschmelzprozeß,
so daß die Möglichkeit der Bildung einer unvermischbaren Phase weitgehend herabgesetzt wird.
So wurde beispielsweise kein stabiler Schaum während des in den folgenden Beispielen beschriebenen Verfahrens
-beobachtet.
Es wurde ein Glasgemenge hergestellt, das theoretisch berechnet zu einem Borosilikatglas mit 52,95 Gewichtsprozent
SiO2, 13,82 Gewichtsprozent Al2O3,
21,22 Gewichtsprozent CaO, 0,04 Gewichtsprozent MgO, 9,09 Gewichtsprozent B2O3, 1,38 Gewichtsprozent
F2, 0,54 Gewichtsprozent Na2O und K2O,
0,60 Gewichtsprozent TiO2, 0,28 Gewichtsprozent Fe2O3 und 0,08 Gewichtsprozent MnO führt.
Das aus den obigen Bestandteilen bestehende Glasgemenge enthielt, basierend auf einem Gesamtgewicht
von 4336 g, folgende Anteile:
35 648 g Flint,
1322 g Tonerde,
1559 g Wollastonit,
1559 g Wollastonit,
625 g Borsäure,
123 g Fluorit, 49 g Natriumsulfatkuchen.
Das oben angegebene Gemenge liefert ein geläutertes Borosilikatglas mit im wesentlichen 54,65 Gewichtsprozent
SiO2, 14,45 Gewichtsprozent Al2O3, 0,16 Gewichtsprozent
Fe2O3, 0,39 Gewichtsprozent TiO2,
22,10 Gewichtsprozent CaO, 0,27 Gewichtsprozent MgO, 0,28 Gewichtsprozent Na2O, 0,08 Gewichtsprozent
K2O, 7,60 Gewichtsprozent B2O3 und 0,33 Gewichtsprozent
F2.
Ein Glasschmelzbehälter in einer kontinuierlich arbeitenden Glasfaserherstellungsanlage wurde mit dem
geschmolzenen Glas aus dem oben angegebenen Gemenge gefüllt. Daraufhin wurde glasiges Material
von einem Ende des Behälters mit fortschreitend steigenden Geschwindigkeiten abgezogen, während das
Gemenge kontinuierlich am anderen Ende des Behälters mit solcher Geschwindigkeit zugegeben wurde,
daß eine konstante Tiefe des geschmolzenen Glases aufrechterhalten blieb. Die einzige Begrenzung der
Abzugsgeschwindigkeit war die zufriedenstellende Einschmelzung des Glagemenges, so daß es sich in
Fasern durch die Faserausziehvorrichtung umformen ließ, d. h., die Faserherstellungsvorrichtung selbst war
kein einschränkender Faktor für den Durchsatz des Glases, sie konnte jederzeit mit noch höheren Geschwindigkeiten
arbeiten. Die fortschreitende Steigerung der Aufgabegeschwindigkeit des Gemenges und
der Geschwindigkeit des Abzuges wurde fortgeführt bis optimale Geschwindigkeiten erreicht waren, d. h.,
bis zufriedenstellende Fasern nicht mehr länger bei weiterer Steigerung des Durchsatzes erzielt werden
konnten. Diese Geschwindigkeiten wurden aufgezeichnet.
In ähnlicher Weise wurde eine Borosilikatglasgemenge unter Verwendung von üblichen Gemengebestandteilen
hergestellt. Das Gemenge mit insgesamt 4349 g bestand aus folgenden Bestandteilen in folgenden
Mengen:
1238 g Flint,
1187 g Tonerde,
1187 g Kalkstein,
1187 g Tonerde,
1187 g Kalkstein,
592 g Borsäure,
109 g Fluorit,
36 g Natriumsulfatkuchen.
36 g Natriumsulfatkuchen.
Dieses Gemenge in den oben angegebenen Anteilen wurde so berechnet, daß sich ein Borosilikatglas ergab,
das aus folgenden Bestandteilen bestand: 52,69 Gewichtsprozent SiO2, 13,73 Gewichtsprozent Al2O3,
21,02 Gewichtsprozent CaO, 0,17 Gewichtsprozent MgO, 9,75 Gewichtsprozent B2O3, 1,37 Gewichtsprozent
F2, 0,53 Gewichtsprozent Na2O + K2O, 0,52 Gewichtsprozent
TiO2 und 0,20 Gewichtsprozent Fe2O3.
Das Gemenge lieferte ein geläutertes Borosilikatglas mit der gleichen Zusammensetzung wie oben unter
Verwendung des ralastonithaltigen Gemenges.
Es wurde dann das gleiche Verfahren durchgeführt. Die Aufgabe- und Ziehgeschwindigkeit wurde fortschreitend
gesteigert, wobei als einzige Begrenzung lediglich die Zeit der Verweilperiode des Gemenges im
Behälter betrachtet wurde, die notwendig war, um eine ausreichende Schmelze zu erzielen. Bei diesem Versuch
hat sich herausgestellt, daß ein sehr dicker stabiler Schaum auf der Oberfläche der Schmelze entsteht, der
schließlich bei einer Steigerung der Aufgabe- und Abzugsgeschwindigkeit die Faserherstellungsbüchse
verstopfte.
Es wurde ferner bestätigt, daß die Verwendung von Gemengen gemäß der vorliegenden Erfindung eine
Steigerung von annähernd 10 Gewichtsprozent des Durchsatzes oder der Ausbeute über diejenigen Werte
ermöglicht, die man erhält, wenn man übliche Gemenge verwendet.
Es-wurde ein Glasgemenge hergestellt, welches zu
einem Borosilikatglas führt, das 53,70 Gewichtsprozent SiO2, 14,51 Gewichtsprozent Al2O3, 17,16 Gewichtsprozent
CaO, 3,45 Gewichtsprozent MgO, 6,12 Gewichtsprozent B2O3, 1,20 Gewichtsprozent F2,
2,98 Gewichtsprozent Na2O, 0,59 Gewichtsprozent TiO2, 0,25 Gewichtsprozent Fe2O3 und 0,04 Gewichtsprozent
MnO enthält.
Das Glasgemenge bestand bei einem Gesamtgewicht von 4273 g aus folgenden Bestandteilen:
1057 g Flint,
1465 g Tonerde,
874 g Wollastonit,
348 g Dolomit,
42 g Borsäure,
326 g entw. Borax,
49 g Natriumsulfatkuchen,
112 g Fluorit.
1465 g Tonerde,
874 g Wollastonit,
348 g Dolomit,
42 g Borsäure,
326 g entw. Borax,
49 g Natriumsulfatkuchen,
112 g Fluorit.
11 12
Das oben angegebene Gemenge liefert ein geläuter- mengen gemäß der vorliegenden Erfindung annähernd
tes Borosilikatglas aus 54,86 Gewichtsprozent SiO2, eine Steigerung von 5 Gewichtsprozent im Durchsatz
14,67 Gewichtsprozent Al2O3, 0,18 Gewichtsprozent über denjenigen Durchsatz ermöglichen, der möglich
Fe2O3, 0,44 Gewichtsprozent TiO2, 17,57 Gewichts- ist, wenn man übliche Gemenge verwendet,
prozent CaO, 3,79 Gewichtsprozent MgO, 2,56 Ge- 5 Außerdem hat sich herausgestellt, daß die Verwen-
wichtsprozent Na2O, 0,12 Gewichtsprozent K2O, dung entweder eines Erdalkaliborats als alleiniges
5,4 Gewichtsprozent B2O3 und 0,24 Gewichtsprozent Ausgangsmaterial für das Boroxid in dem Gemenge
F2. oder die Verwendung eines Erdalkalimetallsilikats oder
Ein in einer Herstellungsanlage für die kontinuier- -aluminats als Ausgangsmaterial für wenigstens die
liehe Herstellung von Glasfäden befindlicher Glas- io Hälfte des Erdalkalimetalloxidgehaltes der Schmelze
schmelzbehälter wurde mit dem geschmolzenen Glas zu einem höheren Boroxidgehalt im fertigen Glas
aus dem oben angegebenen Gemenge gefüllt. Danach führt, selbst wenn die theoretische Ausbeute des Borwurde
das glasige Material von einem Ende des Be- oxids aus den beiden Gemengenmaterialien identisch
hälters mit fortschreitend zunehmenden Geschwindig- ist. Es ist ferner darauf hinzuweisen, daß ein ähnliches
keiten wie nach Beispiel 2 abgezogen, wobei die einzige 15 Phänomen auftritt, wenn man übliche Boroxid-Beschränkung
für die Abzugsgeschwindigkeit ein zu- gemengebestandteile verwendet und Erdalkalimetallfriedenstellendes
Schmelzen oder Verglasen des Glas- Silikate und -aluminate gemäß der vorliegenden Erfingemenges
war, so daß es sich durch die Faserherstel- dung hinzugibt. Auf diese Weise liefert das erfindungslungsvorrichtung
in Fasern und Fäden ausziehen ließ, gemäße Verfahren neben den vorhergehend beschriewährend
das Gemenge kontinuierlich am anderen 20 benen Vorteilen auch noch wirtschaftliche Vorteile und
Ende des Behälters mit einer Geschwindigkeit aufge- ist deshalb auch in dieser Hinsicht von besonderer Begeben
wurde, die ausreichte, um eine konstante Tiefe deutung.
des geschmolzenen Glases aufrechtzuerhalten. Die Chemisch mit Kieselsäure und Aluminiumoxid
fortschreitende Steigerung der Beschickungs- und der kombinierte Calcium- und Magnesiumoxide wurden
Abzugsgeschwindigkeit wurde fortgesetzt, bis die 25 bis jetzt zwar bereits als Bestandteile eines Glasoptimalen Geschwindigkeiten erreicht waren. gemenges verwendet, jedoch im allgemeinen in Form
In ähnlicher Weise wurde zum Vergleich ein Boro- von Calumit, wobei es sich um Flußofenschlacke han-
silikatglasgemenge unter Verwendung üblicher Ge- delt, die wesentliche Mengen an Schwefel enthält.
mengematerialien in den gewünschten Anteilen zur Fügt man eine ausreichende Menge von Calumit zu
Herstellung des gleichen Endborosilikatglases herge- 30 einem Borosilikatglasgemenge hinzu, um im wesent-
stellt. Das Gemenge bestand in einer Gesamtmenge liehen die gesamten erforderlichen Erdalkalioxide ein-
von 4349 g aus folgenden Bestandteilen: zubauen, muß man auch ein Oxydationsmittel, bej-
1380 2 Flint spielsweise Natriumsulfat, hinzufügen, das sich jedoch
1374 2 Tonerde a^s nacntemS herausgestellt hat. Insbesondere schmilzt
719 ε Kalkstein 35 Natriumsulfat bei vergleichsweise niedriger Tempera-
315 g Dolomit gebrannt, ί"Γ v?n annähernd 8700C im Gegensatz zu den
mrr n^^cs,,^ Betriebstemperaturen, die zum Erschmelzen von Boro-2
tjorsaure, .,., , r„ , ,. , . , , . , -~^« ■,
292 2 entw Borax sihkatglas erforderlich sind und zwischen 1260 und
105 2 Fluorit ' 16600C liegen. Beim Schmelzvorgang bildet sich
46 g Natriumsulfatkuchen. *° S™1^' · WdCheS ■ ^Temperaturen bis etwa
6 12000C stabil ist, wo sich Natriumsulfat im wesent-Es
wurde das gleiche Verfahren wie oben im Zu- liehen in Natriumoxid, SO2 und O2 zersetzt. In einer
sammenhang mit dem Walastonit enthaltendem Ge- Borosilikatglasschmelze wird die Zersetzungstemperamenge
wiederholt, wobei der gleiche Schmelzbehälter tür des Natriumsulfats ungefähr in dem Zeitpunkt er-
und die gleiche Faserherstellungsvorrichtung Verwen- 45 reicht, in dem die Schmelze normalerweise verwendung
fanden. dungsbereit ist, und ihre Zersetzung unter Bildung der Wieder wurden die Schmelztemperatur und die Tiefe gasförmigen Bestandteile schäumt die Schmelze in
des geschmolzenen Glases in dem Schmelzbehälter einem Zeitpunkt des Schmelzvorganges, in dem der
genauso gehalten wie bei der Verwendung von WoIa- Schaum in jedem Fall nicht geduldet werden kann,
stonit. Die Aufgabe- und Abzugsgeschwindigkeiten 50 Nur geringe Mengen von Natriumsulfat sind in einer
wurden fortschreitend gesteigert, bis sich schließlich Borosilikatschmelze wünschenswert, da die Läuterder
dicke stabile Schaum auf der Schmelzgutoberfläche wirkung den Betrieb erleichtert. Vorzugsweise soll das
zusammenballte und die Faserherstellungsbüchse un- Natriumsulfat von 0,05 bis 0,15 Gewichtsprozent vorbrauchbar
wurde. liegen, während mehr als 0,4 Gewichtsprozent uner-Es wurde bestätigt, daß die Verwendung von Ge- 55 wünscht sind.
Claims (8)
1. Verfahren zur Verhinderung der Schaumbildung beim Schmelzen eines Borosilikatglases mit
mindestens 2 Gewichtsprozent B2O3 und einem
Erdalkalioxidanteil, der zusammen mit dem B2O3
mindestens 4 Gewichtsprozent ausmacht, wobei aus der Schmelze im kontinuierlichen Betrieb
Glasfaden abgezogen werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Borsäure dem Gemenge
a) als B2O3 und die Erdalkalien mindestens zur
Hälfte als Aluminate und/oder Silikate oder
b) ausschließlich als Erdalkaliborate und eine eventuell fehlende Menge an Erdalkalien als
beliebige geeignete Verbindung zugesetzt werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei Zugabe als Erdalkaliborat der
Boroxidanteil so niedrig gewählt wird, daß dieses Borat eine einzige flüssige Phase beim Schmelzen
bildet.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß gleichzeitig die Beschickungsgeschwindigkeit
der Gemengebestandteile gesteigert und entsprechend die Abzugsgeschwindigkeit der
Glasfaden gesteigert wird zu Werten, bei denen bisher bei Aufgabe von reinem Boroxid die
Schaumbildung das Abziehen verhinderte.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 75 Gewichtsprozent Kieselsäure,
2 bis 15 Gewichtsprozent Boroxid, 2 bis 25 Gewichtsprozent wenigstens eines Erdalkalioxids,
2 bis 15 Gewichtsprozent wenigstens eines Alkalioxids, O bis 10 Gewichtsprozent Titanoxid, etwa
1 Gewichtsprozent Eisenoxid und O bis 3 Gewichtsprozent Fluor und gegebenenfalls 2 bis
20 Gewichtsprozent Aluminiumoxid eingesetzt werden.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß WoIastonit
dem Gemenge in solchen Mengen zugesetzt wird, daß hierdurch im wesentlichen die Hälfte des
Erdalkalioxidgehaltes des glasigen Materials geliefert wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Erdalkaliborat Calciumborat
zugesetzt wird, wobei das Molverhältnis von Boroxid zu Calciumoxid nicht über 2,5:1 liegt,
jedoch so viel Boroxid vorhanden ist, daß der erforderliche Anteil ohne Zuführung eines Überschusses
an Calciumoxid eingebaut wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Magnesiumborat zugegeben wird,
wobei das Molverhältnis von Boroxid zu Magnesiumoxid nicht höher als 0,95:1 liegt, jedoch ausreichend
Boroxid vorliegt, um den erforderlichen Anteil ohne gleichzeitiges Zuführen eines Übermaßes
an Calciumoxid einzubauen.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Erdalkaliborat Bariumborat
zugesetzt wird, wobei das Molverhältnis von Boroxid zu Bariumoxid nicht über 5,1:1 liegt, jedoch
genügend Boroxid zugegeben wird, um den erforderlichen Anteil ohne Zuführung eines Überschusses
an Calciumoxid einzubauen.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US82893259A | 1959-07-23 | 1959-07-23 | |
US82893259 | 1959-07-23 | ||
DEO0007535 | 1960-07-22 |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1421906A1 DE1421906A1 (de) | 1969-04-03 |
DE1421906B2 true DE1421906B2 (de) | 1972-12-14 |
DE1421906C DE1421906C (de) | 1973-07-26 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1421906A1 (de) | 1969-04-03 |
NL254127A (de) | |
GB950843A (en) | 1964-02-26 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |