DE1417491C - Verfahren zum Kochen von hgnozellu losehaltigem Material - Google Patents
Verfahren zum Kochen von hgnozellu losehaltigem MaterialInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Kochen, von lignozellulosehaltigem, faserigem Material
für die Herstellung von Zellstoff, der zur Erzeugung von Papier und ähnlichen Produkten bestimmt
ist, nach Patent 1 132790, wobei das Material nacheinander
einer ersten Dampfbehandlung bei verhältnismäßig niedrigem Dampfdruck, einer Imprägnierung
mit einer Chemikalienlösung und einer Koch behandlung in Dampfphase bei verhältnismäßig
hohem Druck und entsprechend hoher Temperatur unterworfen wird. Das Verfahren nach dem Hauptpatent
kennzeichnet sich im wesentlichen dadurch, daß das Material nach der ersten Dampfbehandlung
mechanisch unter einem hohen Druck von 50 bis 100 at und mehr, der über dem Druck der zweiten
Dampfbehandlung liegt, durch eine Schneckenpresse mit einer Gegendruckplatte in einem Arbeitsgang
zwecks Entfernung von in seinen Poren befindlicher Flüssigkeit und Luft zusammengepreßt und danach
in diesem Druck entlastet wird, wobei Entlastung von mechanischem Druck nach der Chemikalienlösung
hin erfolgt, die ihrerseits unter hydrostatischem Druck steht, und wobei das Material während einer nachfolgenden
Aufwärtsbewegung unterhalb des Flüssigkeitsspiegels gehalten wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Durchtränkung des lignozellulosehaltigen Materials
mit Chemikalienlösung vor der Kochbehandlung zu erhöhen und damit zu verbessern.
Im Zusammenhang mit der Lösung dieser Aufgabe muß erwähnt werden, daß es nicht nur allgemein
üblich ist, bei erhöhtem Druck zu imprägnieren, sondern, daß es darüber hinaus auch bereits bekannt ist,
bei Verfahren der eingangs genannten Art den vorhandenen Dämpfraum mit dem Imprägnierraum und
dem eigentlichen Kocher durch eine Verbindungsleitung miteinander zu verbinden, so daß diese unter
einem gleichen Überdruck stehen. Das Imprägnieren des lignozellulosehaltigen Materials mit einer Lauge
nach dem Dämpfen findet somit unter erhöhtem Dampfdruck statt. Bei diesem bekannten Verfahren
wird der Wirkungsgrad jedoch dadurch wesentlich verringert, daß das zu behandelnde Material vor dem
Imprägnieren nicht komprimiert wird und somit auch keine Entspannung in die Chemikalienlösung hinein
erfolgt.
Schließlich ist es auch noch bekannt, lignozellulosehaltiges
Material, wie Holzschnitzel, im oberen Teil einer Säule zu dämpfen und im unteren Teil derselben
zu imprägnieren, um es nachfolgend durch eine senkrechte Leitung in den Kocher von oben her einzuführen,
in welchem eine Dampfatmosphäre vorhanden ist.
Während nach dem Hauptpatent die Chemikalienlösung, in welche das Material hinein entspannt wird,
ausschließlich unter dem hydrostatischen Druck der Flüssigkeitssäule selbst steht, wird die Verbesserung
des Durchtränkungsgrades nunmehr dadurch erreicht, daß das Material in der Chemikalienlösung zusätzlich
zu, dem. vorhandenen hydrostatischen Druck unter dem.mittels der, für die Kochbehandlung verwendeten
•Dampfatmosphäre erzeugten Überdruck steht.
Der, Druck, dem das. Material, während seiner Ausdehnung,
in die Chemikalienflüssigkeit ausgesetzt
wird, kann, auf diese Weise, um ein Vielfaches gegenüber,
dem. von.der. Flüssigkeit, selbst auf das Material
ausgeübten.statischen Druck gesteigert werden. Hierdurch
wird die im Material, zurückbleibende Luftmenge,
zusammengedrückt; und nimmt einen entsprechend
kleineren Raum ein, wodurch das Material eine erhöhte Flüssigkeitsmenge aufnehmen kann. Um den
für die Kochstufe benutzten Dampfdruck unmittelbar auf die Chemikalienlösung wirken zu lassen, sind die
beiden Behälter, in denen die genannten Verfahrensstufen durchgeführt werden, in ihrem oberen Teil
über eine Verbindungsleitung, gegen die äußere Atmosphäre abgedichtet, verbunden.
An Hand der Zeichnung soll nachfolgend die Verbesserung
des Verfahrens nach dem Hauptpatent beschrieben werden, wobei die Darstellung eine beispielsweise
Ausführungsform einer Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens wiedergibt.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hat der Behälter 10 eine solche Ausdehnung, daß er von einem Stockwerk 12 durch höher liegende Stockwerke 14 und 16 hindurchragt. Von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter wird lignozellulosehaltiges Material, beispielsweise Holzspäne, über einen Förderer 18 durch ein Sturzrohr 20 zugeführt. Das Sturzrohr 20 steht mit dem Behälter 10 über den umlaufenden Zellenzuführer 22 in Verbindung. An dem Zellenzuführer 22 ist ein Rohr 24 angeschlossen, durch welches in den Zellen befindlicher Dampf bzw. Luft während der Bewegung der Zellen in die äußere Atmosphäre entweichen kann. Der Zellenförderer gibt hierbei keine direkte Verbindung zwischen dem Behälter 10 und der Umgebung frei.
Wie aus der Zeichnung ersichtlich, hat der Behälter 10 eine solche Ausdehnung, daß er von einem Stockwerk 12 durch höher liegende Stockwerke 14 und 16 hindurchragt. Von einem nicht dargestellten Vorratsbehälter wird lignozellulosehaltiges Material, beispielsweise Holzspäne, über einen Förderer 18 durch ein Sturzrohr 20 zugeführt. Das Sturzrohr 20 steht mit dem Behälter 10 über den umlaufenden Zellenzuführer 22 in Verbindung. An dem Zellenzuführer 22 ist ein Rohr 24 angeschlossen, durch welches in den Zellen befindlicher Dampf bzw. Luft während der Bewegung der Zellen in die äußere Atmosphäre entweichen kann. Der Zellenförderer gibt hierbei keine direkte Verbindung zwischen dem Behälter 10 und der Umgebung frei.
In den Unterteil des Behälters 10 wird Dampf durch eine Leitung 26 über ein Ventil 28 eingeleitet.
Dieser Dampf strömt im Behälter 10 im Gegenstrom zu den innerhalb desselben nach unten bewegten
Holzspänen.
In dem Behälter 10 wird das Material einer Vorwärmung mittels Dampf unterworfen. In dem schachtförmigen
Behälter 10 kann Atmosphärendruck oder höherer Druck herrschen.
Die Höhe der Holzspänesäule im Behälter 10 läßt
sich innerhalb der Grenzen regeln, die in an sich bekannter Weise von Niveau- oder Standreglern 30 an
den Führungen 32 bestimmt werden.
Vom Unterteil des schachtförmigen Behälters 10 werden die durch die erhöhte Temperatur erweichten
Späne durch einen von einem Elektromotor 33 angetriebenen Schraubenförderer 34 einem Behälter 36
zugeführt und hierbei mechanisch unter sehr hohem Druck, etwa 20 bis 50 kg/cm2 und mehr, zusammengepreßt.
Durch die mechanische Zusammenpressung wird aus den Poren des Holzes Luft und gegebehenfalls
freies Wasser ausgetrieben.
Der als Förderer ausgebildete Behälter 36, dessen Länge etwa der des Behälters 10 entspricht, enthält
vorzugsweise zwei durch einen Elektromotor 46 angetriebene Schneckengänge 48.
Durch eine Leitung 54 und mittels einer Pumpeneinrichtung 56 wird in einem Behälter 58 bereitete
Chemikalienlösung in den Unterteil des Behälters 36 geleitet. In der Leitung 54 kann ein Heizkörper 60
für Erwärmung - der zum Behälter 36 strömenden Lösung vorgesehen sein. Die. Flüssigkeit füllt den Behälter
36 bis zu einer Höhe, die durch die Pumpe 56
betätigende Niveauregler 62 bestimmt wird. Die Regler 62 sind für gewünschte Spiegelhöhen auf Führungen 63 einstellbar.
Vom Oberteil des Behälters 36 aus verläuft ein
waagerechter Förderer 64 zu einem senkrecht, aufgestellten
Kocher 66. Die Höhe der Holzspänesäule im Kocher wird von Niveaureglern 67 bestimmt, und
diese Regler wiederum beeinflussen die Geschwindigkeit der Schraubenförderer 34. Dem Kocher 66t wird
Chemikalienlösung vort einen» Zubereitungsbehälter über eine Leitung 70 zugeführt. Ein unterhalb der
Regler 67 vorgesehener Niveauregler 78 beeinflußt einen Servomotor, der die Höhe des Flüssigkeitsspiegels im Kocher 66 regelt. Diese Regler können
höhenmäßig auf Führungen 80 verstellbar sein. Der Kocher 66 umfaßt somit eine untere Flüssigkeitszone
und eine obere Dampf zone, wobei letztere über den Förderer 64 mit dem Oberteil des Behälters 36 in
Verbindung steht. Dampf mit einem,Überdruck von z. B. 8 bis 10 kg/cm2 wjrd dem Kocher 66 durch eine
Leitung 82 zugeführt, in welcher ein Ventil 84 vorgesehen
ist Der genannte Druck herrscht auch in dem Behälter 36. Sich ansammelnde Luft kann von
Zeit zu Zeit durch ein mit einem Ventil 87 versehenes
Entgasungsrohr 86 beseitigt werden.
Wenn sich das im Pfropfenbildungsrohr 38 stark
zusammengepreßte Spänematerial im Unterteil des Behälters 36 wieder ausdehnt, wird Chemikalienlösung
in die Poren des Materials hineingesaugt. Gleichzeitig werden die Späne einem Überdruck ausgesetzt,
der teils von der in dem Behälter 36 stehenden Flüssigkeitssäule und teils von dem Dampfdruck
im Oberteil des Behälters bestimmt wird, wobei dieser Dampfdruck überwiegt und somit zehnmal größer
und höher sein kann als der Druck.der Flüssigkeitssäule. Als Ergebnis wird noch in den Poren der Holzspäne
vorhandene Luft entsprechend stark zusammengepreßt und durch Chemikalienlösung ersetzt, so daß
eine sehr gute Durchtränkung der Späne sichergestellt wird.
In dem oberhalb der Regler 62 befindlichen Teil
des Behälters 36 ist ebenso wie in dem oberhalb des Reglers 78 gelegenen Teil des Kochers 66 eine Dampfatmosphäre vorhanden. Das durchtränkte Material
wird also zunächst einem Kochen in Dampfphase und dann im Kocher 66 einem Kochen in Flüssigkeitsphase in der unterhalb des Reglers 78 ausgebildeten
Zone unterworfen.
Am Unterteil des Kochers 66 sind im vorliegenden
Ausführungsbeispiel Förderer 90 vorgesehen, die von einem Elektromotor 92 über ein Vorgelege 94 angetrieben
werden und die Späne zu einem anderen Förderer 96 leiten, welcher seinerseits in einen neben
dem. Kocher stehenden weiteren Behälter 98 mündet. Der Motor 92 kann von den Reglern 67 und damit
entsprechend der Menge an Spanmaterial im Kocher betätigt werden. Der Behälter 98 besitzt wie der Behälter
36 von einem Elektromotor 102 angetriebene Förderschnecken 100 und ist im wesentlichen von
derselben Bauart wie der Behälter 36. Der Behälter 98 hat einen oberen Dampfraum, in dem ein zweites
ίο Kochen in Dampfphase stattfinden kann und der mit
dem Dampf raum des Kochers 66 durch · ein Druckausgleichsrohr 103 in Verbindung steht.
Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel können sämtliche Reaktionsgefäße 10, 36, 66 bzw. 98 zwecks
Ausgleiches des in ihnen herrschenden Druckes zusammengeschaltet werden. Für diesen Zweck hat das
Ausgleichsrohr 103 Zweiganschlüsse 128,130 zu den
Behältern 36 bzw. 10, In den Leitungen sind Ventile
132,134,136 und 138 angebracht. Ein weiteres Ventil
140 sitzt in einem Leitungsrohr 142, durch das Dampf zugeführt werden und das auch als Auslaß
dienen kann. Die verschiedenen Gefäße lassen sich hierdurch unter denselben Druck setzen, oder es lassen
sich auch gewünschte Druckunterschiede zwisehen den Gefäßen durch entsprechende Einstellung
der Ventile aufrechterhalten.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zum Kochen von lignozellulosehaltigem, faserigem Material für die Herstellung von Zellstoff, der zur Erzeugung von Papier und ähnlichen Produkten bestimmt ist, wobei das Material nacheinander einer ersten Dampfbehandlung bei verhältnismäßig niedrigem Dampfdruck, einer Imprägnierung mit einer Chemikalienlösung und einer Kochbehandlung in Dampfphase bei verhältnismäßig hohem Druck und entsprechend hoher Temperatur unterworfen wird, nach Patent 1132 790, dadurch gekennzeichnet, daß die Chemikalienlösung, in die das Material entspannt wird, zusätzlich zu dem vorhandenen hydrostatischen Druck unter dem mittels der für die Kochbehandlung verwendeten Dämpfatmo-Sphäre erzeugten Überdruck steht.Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
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