DE1405708B2 - Automatisches zugsicherungssystem - Google Patents
Automatisches zugsicherungssystemInfo
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Description
35
Die Erfindung bezieht sich auf ein automatisches Zugsicherungssystem mit drahtloser Übertragung der
Zugmeldesignale zu einer Zentrale und der Steuersignale von der Zentrale zu den einzelnen Zügen.
Im Zusammenhang mit der automatischen Zugsicherung ist bereits eine Einrichtung bekannt, die
selbsttätig und kontinuierlich die Stellung und den Abstand zwischen ein und dieselbe Strecke befahrenden
Zügen zu signalisieren erlaubt. Dabei wird ohne orstfeste Anlagen gearbeitet. Die Fahrstrecke ist in
einzelne Abschnitte unterteilt, die jeweils einer bestimmten Anzahl von Umdrehungen eines Rades des
Zuges entsprechen. Ferner ist jeder Zug mit einer konstant wirkenden Radiosendevorrichtung versehen.
Diese bekannte Einrichtung ist also an die Verwendung des bekannten Blocksystems gebunden. Beim
jeweiligen Blockwechsel erfolgt eine Änderung der Sendefrequenz, mit der von dem jeweiligen Zug Signale
zu einer Zentrale hin gesendet werden. Der Nachteil eines mit Hilfe derartiger Einrichtungen arbeitenden
Zugsicherungssystems besteht darin, daß man zum einen an das Blocksystem gebunden ist und
daß zum anderen keine exakte Standortermittlung der jeweiligen Züge möglich ist. Der Grund hierfür liegt
im wesentlichen darin, daß in der Praxis die einzelnen Blöcke nicht allzu kurz gemacht werden können,
so daß die bloße Angabe, daß ein Block belegt ist, nicht anzeigt, an welcher Stelle innerhalb des Blockes
sich gerade ein Zug befindet.
Es ist ferner ein Eisenbahnsicherungssystem mit vorzugsweise selbsttätiger Meldung des Zuges und
des Ortes an eine Zentrale unter Verwendung einer Funkverbindung zwischen dem zu überwachenden
Zag und der Zentrale bekannt. Dabei sind jedem Zug und ebenso bestimmten Ortszonen bzw. Ortspunkten
bestimmte Kennzeichen zugeordnet. Für die vorgegebenen Entfernungspunkte sind Schaltmittel, z. B.
Gleismagnete bzw. den Gleismagneten der induktiven Zugsicherungseinrichtung ähnliche Gebilde, vorgesehen.
Diese Schaltmittel übertragen in Form einer Tonfrequenzkombination ζ. B. auf den Zugsender
ein Ortskennzeichen. Der Zugsender sendet dabei gleichzeitig sein Kennzeichen und auch das jeweilige
Ortskennziechen aus. Diese Kennzeichen werden in der Zentrale empfangen und selbsttätig in ein Gleisbild
oder in eine entsprechende Überwachungseinrichtung eingetragen. Damit ist auch dieses bekannte
Eisenbahnsicherungssystem an die Verwendung des bekannten Blocksystems gebunden. Auch hierbei ist
es lediglich möglich, festzustellen, ob sich ein Zug in einem bestimmten Gleisabschnitt befindet oder nicht.
Eine genaue Auskunft über den tatsächlichen Standort des Zuges kann nicht gegeben werden.
Es ist ferner ein Warnsystem für Fahrzeuge bekannt, bei dem die Abstände aufeinanderfolgender
Fahrzeuge und insbesondere von Zügen auf dem Funkwege direkt gemessen werden. Eine Messung
des zurückgelegten Weges der einzelnen Fahrzeuge, die Meldung der Meßwerte auf dem Funkwege an
eine Zentrale und die Auswertung dieser Meßwerte und die Übermittlung daraus resultierender Steuerbefehle
an die einzelnen Fahrzeuge bzw. Züge, ist nicht vorgesehen. Damit ist es mit Hilfe dieses bekannten
Warnsystems aber nicht möglich, eine genaue Standortbestimmung von Fahrzeugen und insbesondere
von Zügen vornehmen zu können.
Es ist auch schon eine Anordnung bekannt, die einen getrennten Nachrichtenverkehr mit mehreren auf
gleicher Frequenz arbeitenden, räumlich vorzugsweise an verschiedenen Stellen liegenden Teilnehmern von
einer zentralen Stelle aus ermöglicht. Diese Anordnung arbeitet mit einem Pulsmodulationssystem. Angewendet
wird die betreffende Anordnung für den Eisenbahnsicherungsdienst, und zwar vorzugsweise
zur selbsttätigen Meldung des Zuges und des Ortes an eine zentrale Stelle durch den dem Zug zugeordneten
Puls und seine Phasenverschiebung. Mit Hilfe dieser bekannten Anordnung ist es zwar möglich, von einer
Zentrale aus den einzelnen Zügen jeder Zeit Befehle und andere Nachrichten zu übermitteln und ebenso
von den Zügen Nachrichten zur Zentrale hin zu übermitteln. Von Nachteil bei dieser bekannten Anordnung
ist jedoch die Forderung nach Einhaltung einer relativ hohen Genauigkeit in der Erzeugung, Übertragung
und Auswertung des dem jeweiligen Zug zugeordneten Pulses und dessen Phasenverschiebung.
Würde nämlich nicht die erwähnte Genauigkeit eingehalten werden, so könnte dies dazu führen, daß ein
Zug identifiziert wird, der nicht durch den jeweiligen Puls und seine Phasenverschiebung gekennzeichnet
ist.
Neben den vorstehend betrachteten bekannten Anordnungen ist auch schon ein Verfahren zur Überwachung
von Zügen auf einer Strecke mittels Hochfrequenz bekannt, die entweder leitungsgerichtet, insbesondere
über die Fahrdrahtleitung, oder drahtlos, vorzugsweise mittels Kurzwellen übertragen wird.
Dabei werden bei den einzelnen Triebfahrzeugen und in festen Überwachungsstellen Hochfrequenzsende-
und Hochfrequenzempfangseinrichtungen vorgesehen. Die gesamte zu überwachende Strecke ist in eine
Anzahl untereinander gleicher Teilabschnitte unterteilt, denen als charakteristisches Zeichen eine für jeden
Teilabschnitt verschiedene Modulationsfrequenz fest zugeordnet wird, mit der der Sender eines sich in
diesem Abschnitt befindlichen Zuges moduliert wird. Außerdem wird der Zugort innerhalb der Teilstrecke
impulsmäßig durch veränderliche Beeinflussung der Modulationsfrequenz gekennzeichnet, und schließlich
ist die Änderung in der Sender- und Empfängereinstellung vom zurückgelegten Weg abhängig. Die bei
diesem bekannten Verfahren von den einzelnen Zugen jeweils ständig ausgesendeten Steuerimpulse werden
in der dem jeweiligen Überwachungsabschnitt zugeordneten Überwachungsstelle rhythmisch abgetastet.
Auch dieses bekannte Verfahren ist für die individuelle Ortsanzeigen der Züge ungenau. Mit zunehmender
Länge der Übertragungsstrecke werden nämlich die Fehler in der Angabe des zurückgelegten Weges
größer. Zum Ausgleich derartiger Fehler können gegebenenfalls gesonderte Meßränder verwendet werden,
was aber zusätzlichen Aufwand bedeutet.
Es ist auch schon ein elektrisches Zugmeldesystem für ein Eisenbahnnetz bekannt, welches in einzelne
Abschnitte eingeteilt ist und bei dem von einem Zentralsender in einer den Eisenbahnverkehr überwachenden
Zentrale in einzelnen Abschnitten bzw. den im Eisenbahnnetz befindlichen Zügen zugeordnete
Abfragesignale in zyklischer Folge ausgesendet werden. Diese Signale werden von in den Zügen vorgesehenen
Zugempfängern aufgenommen und bewirken die Abgabe eines Quittungszeichens von einem Zugsender,
wenn das empfangene Abfragesignal dem von dem betreffenden Zug durchfahrenen Abschnitt bzw.
dem Zug selbst zugeordnet ist. Das Quittungszeichen enthält dabei ein den betreffenden Abschnitt kennzeichnendes
Kennzeichen. Auch bei diesem bekannten elektrischen Zugmeldesystem ist das Bahnnetz in
Blockstrecken unterteilt, so daß auch hierbei innerhalb jeder Blockstrecke nur ein Zug fahren kann, und
zwar unabhängig davon, welche Geschwindigkeit er besitzt.
Es ist auch schon ein System zur Entfernungsmessung bei Nachrichtenübermittlungen zwischen sich
auf Hauptverkehrswegen, z. B. Eisenbahnen, bewegenden Fahrzeugen und einer zentralen Stelle unter
Anwendung eines Pulsmodulationssystems, insbesondere eines Pulsphasenmodulationssystems, bekannt.
Bei diesem bekannten System wird die Laufzeit von Impulsen als Maß für die Entfernung des Fahrzeuges
in der zentralen Stelle ausgenutzt und zur Lagebestimmung in einem Streckenbild. Zu diesem Zweck
wird vom Sender der zentralen Stelle ständig ein Taktpuls bzw. Meßpuls für alle Fahrzeuge ausgesendet.
Dieser Puls wird von den Fahrzeugempfängern empfangen, in welchen er die Aussendung von Impulsen
mit für jedes Fahrzeug derart verschiedener zeitlicher Verzögerung durch die Fahrzeugsender veranlaßt,
daß die Impulse aller Fahrzeugsender bei allen im Rahmen des Systems möglichen Entfernungen
der Fahrzeuge von der zentralen Stelle immer nacheinander in vorgegebener Reihenfolge in der zentralen
Stelle eintreffen. Die Abtastfrequenz des Taktpulses ist dabei so niedrig gewählt, daß zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Impulsen alle Fahrzeugmeldungen empfangen werden. Dieses bekannte System
zur Entfernungsmessung kommt zwar ohne die Verwendung von Blockabschnitten aus, jedoch kann die
Ausnutzung der Laufzeit von Impulsen als Maß für die Entfernung dann zu Schwierigkeiten in der genauen
Standortbestimmung führen, wenn mit Laufzeitschwankungen auf der benutzten Übertragungsstrecke zu rechnen ist.
Neben den betrachteten Zugsicherungssystemen ist auch schon ein Eisenbahnsicherungssystem bekannt,
bei dem eine selbsttätige Meldung des Zuges und Ortes an eine zentrale Stelle erfolgt. Dabei sind den verschiedenen
Zügen und bestimmten Entfernungspunkten verschiedene Kennzeichen zugeordnet. In Abhängigkeit
vom Durchfahren der Entfernungspunkte erfolgt eine Aussendung der Kennzeichen des jeweiligen
Zuges und des Ortes durch einen auf dem Zuge befindlichen Sender. Diese Meldungen werden in
einer Zentrale empfangen und vorzugsweise selbsttätig in ein Gleisbild eingetragen. Nach erfolgtem Empfang
wird vom Sender der Zentrale ein Quittungszeichen ausgesendet. Diese Quittungszeichen sind für
die verschiedenen Züge verschieden; sie bestätigen dem Empfänger des jeweiligen Zuges den Meldungsempfang. Die von Zug und Ort jeweils an die Zentrale
abgegebene Meldung umfaßt dabei zusätzlich ein Kennzeichen dafür, daß der als Schlußwagen vorgesehene
Wagen mitgeführt wird und/oder bestimmte Streckenpunkte passiert hat. Damit wird auch bei diesem
bekannten Eisenbahnsicherungssystem von dem eigentlichen Blocksystem Gebrauch gemacht. Mit der
Anwendung eines derartigen Blocksystems sind aber die oben geschilderten Nachteile verbunden. Eine genaue
Überwachung von Zügen innerhalb eines Blockabschnitts ist mit diesem bekannten Eisenbahnsicherungssystem
nicht möglich.
Ferner ist eine Eisenbahnsignaleinrichtung mit drahtlosen Signal- und Meldeübertragungen zwischen
einer Zentrale und den Zügen zur Regelung des Zugbetriebs auf einer Strecke mit Bahnhöfen, Kreuzungsstellen od. ä. ortsfesten Stationen bekannt, deren
Weichen, Fahrstraßen oder sonstige Stellvorrichtungen ebenfalls zentral gesteuert und überwacht werden
sollen. Bei dieser bekannten Signaleinrichtung ist das Funkübertragungssystem für Kommandos und Meldungen
zwischen der Zentrale und den Zügen unter Vermeidung eines direkten drahtgebundenen oder
drahtlosen Ubertragungsweges zwischen der Zentrale und den Stationen zu einem universellen Fernsteuer-
und Fernüberwachungssystem erweitert. Die Erweiterung ist dabei derart vorgenommen, daß sämtliche
den normalen Betrieb der Züge und Stationen regelnden Aufträge und Meldungen ausschließlich
die Funkverbindung mit den Fahrzeugen benutzen. Diese bekannte Eisenbahnsignaleinrichtung ist jedoch
auch auf das Blocksystem aufgebaut. Damit haften auch dieser bekannten Eisenbahnsignaleinrichtung
die Nachteile an, die den oben betrachteten bekannten Anordnungen anhaften, welche auf die Verwendung
von Blocksystemen abgestellt sind.
Es ist auch schon eine Einrichtung bei zentral gesteuerten Stationen für die Sicherung des durch Achszähler
überwachten Eisenbahnbetriebs bekannt. Bei dieser bekannten Einrichtung werden die an den
Zählstellen erzeugten Achszählimpulse nach der Zentrale geleitet, in welcher die Auswertung durch Ein-
und Auszählungen erfolgt. Auch diese bekannte Einrichtung erlaubt nur eine relativ ungenaue Standort-
bestimmung des jeweiligen Zuges, da auch bei dieser bekannten Einrichtung von der Verwendung des bekannten
Blocksystems Gebrauch gemacht wird.
Neben den vorstehend betrachteten bekannten Zugsicherungssystemen ist auch schon ein Zugsicherungssystem
mit linienförmiger Übertragung von Signalbegriffen zwischen Zug und Strecke zur Erzielung
eines Zugfolgeabstandes vorgeschlagen worden, der dem jeweiligen Bremsweg bei verschiedenen
Fahrgeschwindigkeiten des Zuges angepaßt ist. Dabei verursacht jeder Zug an Knotenpunkten einer längs
der Strecke verlegten Doppelleitung Meldeimpulse, die von Meldestellen der Strecke empfangen, gezählt
und als Fahrortmeldungen des Zuges ausgewertet und gespeichert werden. Die Meldestelle am Anfang
jeder Überwachungsstrecke ist zugleich als Sendestelle für eine der Anzahl der Knotenpunkte entsprechende
Anzahl von Kommandoimpulsen ausgebildet, die in regelmäßiger kurzer Taktfolge über dieselben
Leitungen auf alle im Überwachungsabschnitt befindliehen Züge übertragen werden und dort durch entsprechende
Kennungen »frei« oder »besetzt«, die von den in der Meldestelle empfangenen Fahrortmeldungen
abhängig sind, örtlich und zeitlich übereinstimmend den Frei- oder Besetzt-Zustand der Abschnitte
zwischen den Knotenpunkten melden. Da auch dieses vorgeschlagene Zugsicherungssystem auf
die Verwendung eines Blocksystems aufgebaut ist, treten auch bei diesem System die Nachteile auf, die
bei Anlagen mit einem Blocksystem auftreten.
Ferner ist ein Sicherungssystem für Fahrzeuge, insbesondere Eisenbahnfahrzeuge, vorgeschlagen worden,
die sich in derselben Richtung in etwa derselben Spur bewegen und deren jeweiliger Fahrort als Funktion
der Zeit aus elektrischen Überwachungskennzeichen ermittelt wird, die mittels eines längs der Spur
verlegten Leitungssystems dauernd zwischen den Fahrzeugen und festen Orten an der Spur übertragen
werden, zum Erzielen eines den Bremswegen der Fahrzeuge angepaßten, veränderlichen Folgeabstands.
Bei diesem vorgeschlagenen Sicherungssystem hat das Leitungssystem eine nicht lineare Phasencharakteristik,
und der jeweilige Fahrort der Fahrzeuge wird durch Auswerten der auf diesem Leistungssystem
entstehenden Laufzeitdifferenzen zweier Wechseiströme ermittelt. Damit arbeitet auch dieses vorgeschlagene
Sicherungssystem mit einem Blocksystem, weshalb auch hier die Nachteile auftreten, die bei
Anordnungen mit einem Blocksystem auftreten.
Im übrigen ist es bereits bekannt, mit Hilfe elektronischer Rechen- und Steuergeräte in Abhängigkeit
von der Zugkraft der Lokomotive, vom angehängten Gewicht, vom Profil und von der Beschaffenheit des
vor dem Zug liegenden Streckenabschnitts eine wirtschaftliche Führung des Zuges automatisch zu bewirken.
Zu diesem Zweck wird von einer elektronischen Rechenmaschine Gebrauch gemacht, die nach einem
auf Fahrzeitberechnungen des Fahrplans ermittelten Programm arbeitet. Während der Fahrt erhält die
Steuermaschine fortlaufend Informationen von Geraten, die den zurückgelegten Weg, die Geschwindigkeit,
die Fahrzeit sowie den Streckenzustand kontrollieren und die Zuführung des Treibstoffes bzw. der
elektrischen Energie auf der Lokomotive regulieren. Da das Programm, nach dem das gerade betrachtete
bekannte System arbeitet, auf der Basis der Fahrzeitberechnungen erstellt ist, sind zur Erzielung eines
Sicherheitsabstands zwischen aufeinanderfolgenden Zügen noch zusätzliche Maßnahmen in den einzelnen
Streckenabschnitten zu treffen, was einen entsprechenden Aufwand mit sich bringt.
Sämtlichen vorstehend betrachteten bekannten oder vorgeschlagenen Zugsicherungssystemen oder
-anordnungen haftet der Nachteil an, daß die Sicherheit der Bestimmung der jeweiligen Lage von Zügen,
die sich im Überwachungsbereich einer Zentrale befinden, relativ gering ist. Im übrigen ist bei einigen
bekannten Zugsicherungssystemen ein relativ hoher konstruktiver und schaltungstechnischer Aufwand erforderlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Weg zu zeigen, wie auf relativ einfache Weise
eine Zugsicherung erfolgen kann, die es ermöglicht, die jeweiligen Gleisanlagen so wirtschaftlich wie
möglich auszunutzen, so daß aufeinanderfolgende Züge mit dem kleinstmöglichen Zwischenabstand
verkehren können. Dabei sollen Maßnahmen getroffen sein, die den jeweiligen tatsächlichen Zugstandort
und Betriebszustand von Zügen auf der Gleisanlage festzustellen gestatten.
Gelöst wird die vorstehend aufgezeigte Aufgabe bei einem automatischen Zugsicherungssystem der
eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Kombination der Merkmale, daß auf jedem Zug Signalgeneratoren
angeordnet sind, die den zurückgelegten Weg des Zuganfangs und des Zugendes aus der
Umdrehungszahl der Zugräder als bestimmte Anzahl von Impulsen ableiten, daß diese Impulse getrennt in
den Signalgeneratoren zugeordneten Speichereinrichtungen gespeichert werden, daß zur Kontrolle dieser
Angaben des zurückgelegten Weges auf der Strecke in regelmäßigen Abständen durch die Züge zwangläufig
betätigte Ortssignalsender verteilt sind, die beim Überfahren durch einen Zug ein unterscheidbares
Funksignal an den Standortempfänger des betreffenden Zuges und über dessen Zugdatensender an die
Zentrale liefern, das dort gespeichert wird, und daß in der Zentrale eine Rechenanlage angeordnet ist,
welche die in ihr gespeicherten Signale als Zugmeldesignale abruft und aus diesen Zugmeldesignalen Steuersignale
bildet, die periodisch auf die Zugdatenempfänger der entsprechenden Züge übertragen werden,
wobei der Abruf der Zugmeldesignale in den Pausen der Steuersignalübertragung erfolgt.
Das erfindungsgemäße Zugsicherungssystem bringt gegenüber den oben betrachteten bekannten Zugsicherungssystemen
und -anordnungen den Vorteil mit sich, daß es mit hoher Genauigkeit die jeweilige
Lage von Zügen zu ermitteln erlaubt. Ferner bringt das erfindungsgemäße Zugsicherungssystem den Vorteil
mit sich, daß es ein integriertes System der Zugsteuerung ist, bei welchem die genaue Ermittlung des
jeweiligen Standortes der Züge nur ein, wenn auch wesentlicher, Bestandteil ist. Von Vorteil ist weiterhin,
daß das erfindungsgemäße Zugsicherungssystem durch den Einsatz gleichartiger Mittel jeweils am Zuganfang
und am Zugende ermöglicht, die einzelnen Züge auf ihre Vollständigkeit mit zu überwachen.
Gemäß einer besonders zweckmäßigen Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Zugsicherungssystems
ist eine Sicherheitseinrichtung vorgesehen, die die Geschwindigkeit des jeweiligen Zuges vermindert,
wenn ein bei diesem zugehörigen Befehlsregister Steuersignale von einem dem betreffenden Zug zugehörigen
Zugdatenempfänger her nicht aufnimmt. Diese Maßnahme bringt den Vorteil einer besonders
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wirksamen Zugsicherung in den Fällen mit sich, daß irgendwelche Betriebsausfälle in dem System auftreten.
Gemäß einer noch weiteren zweckmäßigen Ausgestaltung der Erfindung enthält jeder Zug einen Zugkennzeichner,
der ein den betreffenden Zug charakterisierendes elektrisches Signal zu erzeugen imstande
ist, ferner einen Signalbegriffspeicher, der zur Auslösung von Steueroperationen in dem Zug dienende
elektrische Kodierungssignale abzugeben imstande ist, und einen Folgemelder, der nacheinander die von
dem Zugkennzeichner, die von den Binärspeichern, die von dem Signalbegriffspeicher und die von dem
Standortspeicher abgegebenen elektrischen Kodierungssignale über den Zugdatensender an die Zentrale
abgibt. Auf diese Weise werden für eine besonders wirksame Zugsicherung dienende Daten der
Zentrale jeweils konzentriert übertragen, was insofern von Vorteil ist, als auf Grund dieser Daten entsprechende
Steuervorgänge unmittelbar ausgelöst werden können.
Weitere zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen, für deren
Merkmale kein selbständiger Patentschutz begehrt wird. An Hand der Zeichnungen ist ein Ausführungsbeispiel
des erfindungsgemäßen Zugsicherungssystems näher beschrieben.
Es zeigt
F i g. 1 ein schematisches Blockschaltbild eines erfindungsgemäßen
automatischen Zugsicherungssystems,
F i g. 2 einen axialen Schnitt durch ein Zugrad mit dem dazugehörigen Signalgenerator,
F i g. 3 ein grobes Blockschaltbild der Zugausrüstung,
F i g. 4 ein genaueres Blockschaltbild der Zugausrüstung,
F i g. 5 ein Blockschaltbild der Ausrüstung in der Zentrale bzw. im Stellwerk,
F i g. 6 ein Blockschaltbild eines Zugspeicherplatzes in der Zentrale und
F i g. 7 eine schematische Teilansicht eines von den Fahrzeugrädern betätigten, in entsprechenden Abständen
entlang der Gleise angeordneten Ortssignalsenders.
Nach Fig. 1 weist das automatische Zugsicherungssystem
gemäß der vorliegenden Erfindung eine Zentrale 10 auf, in welcher genaue Daten über den
Standort und die Betriebsbedingung sämtlicher Züge, hier 1, 2 und 3, eintreffen. In dieser Zentrale befindet
sich eine Rechenanlage, in der die eintreffenden Daten analysiert und dann zur Regelung des Betriebes
der verschiedenen Züge verwendet werden, um dadurch einen geringstmöglichen, jedoch sicheren Fahrabstand
zwischen den Zügen zu ermöglichen, oder um die Züge in Übereinstimmung mit anderen, vorher
festgelegten Betriebsbedingungen verkehren zu lassen.
Auf jedem der Züge sind Signalgeneratoren zur Erzeugung getrennter Signale entsprechend der Bewegung
des Zuges entlang des Gleises angeordnet, wobei jedes Signal einem bestimmten, zurückgelegten
Weg entspricht, so daß zu jedem Zeitpunkt nach Beginn der Fahrt des jeweiligen Zuges die Summe der
Einzelsignale, die auf Grund der Bewegung der Räder entstehen, den von dem Zug zurückgelegten Gesamtweg
bedeutet. Da die Abfahrtsorte und die Abfahrtszeiten der Züge bekannt sind, ist es möglich, die
Angaben der von den verschiedenen Zügen zurückgelegten Wegstrecken zu analysieren und den relativen
Standort der jeweiligen Züge in der Gleisanlage festzustellen.
Diese das jeweilige Einzelsignal erzeugenden Signalgeneratoren können aus verschiedenen bekannten
Typen gewählt werden, z. B. ein kontaktgebender Typ veränderlicher Reduktanz, wie er in F i g. 2 gezeigt
ist, dessen Zweck es ist, eine bestimmte Anzahl getrennter Signale für jede Umdrehung einer Zugachse
zu geben. Dieser Signalgenerator 12 nach F i g. 2 enthält einen im wesentlichen U-förmigen
Eisenkern 13, der auf dem Fahrgestell 14 befestigt ist, und eine primäre Wicklung 15 und eine sekundäre
Wicklung 16 besitzt. Die primäre Wicklung 15 wird laufend durch eine Wechselstromquelle gespeist,
z. B. einen Tonfrequenzoszillator 17 (F i g. 4) mit 1000 Hertz pro Sekunde, wobei eine Weicheisenstange
18 entsprechend an der Achse 19 neben dem Kern 13 so angebracht ist, daß während jeder Umdrehung
der Achse 19 und damit des Rades 20 die Stange 18 zwischen den Enden des U-förmigen Kernes
den magnetischen Stromkreis herstellt, durch den ein Spannungsimpuls in der sekundären Wicklung 16
erzeugt wird. Da der Umfang des Rades 20 bekannt ist, wird in der sekundären Wicklung 16 nach jeweils
einer Entfernung, die dem Umfang des Rades entspricht, ein Spannungsimpuls erzeugt.
Bei dem erfindungsgemäßen Zugsicherungssystem wird jeder Zug mit mindestens zwei getrennten Signalgeneratoren
12 und 12' versehen, die jeweils an der ersten und letzten Achse des Zuges angeordnet
sind, so daß der Zugschluß auf die gleiche Weise überwacht wird wie der Zuganfang.
Wie in F i g. 3 gezeigt ist, besteht die Ausrüstung jedes Zuges ferner aus einem konventionellen Führerstandsignal
21 und, wenn gewünscht, aus einer selbsttätigen Fahrsteuereinrichtung 22, die in der
Form einer normalen Relaiskette angeordnet ist und die binärverschlüsselten Anweisungen für selbsttätigen
Betrieb von der Zentrale 10 aufnimmt, wie es später noch im Einzelnen beschrieben wird. Durch
diese Fahrsteuereinrichtung werden die ankommenden Anweisungen in die richtigen Kontaktbetätigungen
für die gesamte Fahrsteuerung des Zuges, d. h. den Stromregler, die Bremsen u. dgl. umgewandelt.
Das Führerstandsignal 21 enthält die gebräuchlichen roten, gelben und grünen Leuchten und kann
außerdem noch zwei Geschwindigkeitsanzeiger enthalten, welche die tatsächliche und die gewünschte
oder zuverlässige Geschwindigkeit des Zuges anzeigen.
Die weiteren Anlagenteile in jedem Zug können in der Form einer tragbaren Einheit 23 verwendet werden,
welche einen Differenzfrequenzsender 24 enthält, wobei die verschiedenen unterscheidbaren Frequenzen
dazu verwendet werden, eine Binärzahl darzustellen, d. h. eine verschlüsselte Zahl, die nur Einser
und Nullen verwendet, sowie einen Differenzfrequenzempfänger 25 und ein Verknüpfungssystem
bzw. einen Rechner 26, od. dgl.
In F i g. 4 ist die Zugausrüstung gezeigt. Die Signalgeneratoren 12 und 12' erzeugen je eine ungleichmäßige
Wechselstromwelle, und diese Welle wird von jedem Generator einem Gleichrichter 27
oder 27' zugeführt, wo sie in eine ungleichmäßige Gleichstromwellenform gebracht wird, die dann in
einem Impulsumformer 28 oder 28' in einen Gleich-
Stromrechteckimpuls umgewandelt wird. Die Gleichstromrechteckimpulse
aus den Impulsumformern 28 und 28' werden in dazugehörige Rechteckimpulszählvorrichtungen
29 und 29' geführt, welche die Form eines Rastermotors oder Stufenschalters oder ähnlieher
Vorrichtung haben und die Anzahl der Umdrehungen der mit den Signalgeneratoren 12 und 12'
verbundenen Achsen in Begriffen von Umdrehungswinkelgraden des Rastermotores bzw. des Stufenschalters
zählen. Die Rechteckimpulszählvorrichtungen 29 und 29' betätigen die dazugehörigen Rechteckdigitalverschlüßler
30 und 30', welche die Stellungswinkel der Wellen der Rechteckimpulszählvorrichtungen
29 und 29' in entsprechende binäre Daten umwandeln; diese Daten werden dann den Binärspeiehern
31 und 31' zugeführt, welche dann die ihnen von den Verschlüßlern 30 oder 30' zugeführten Binärzahlen
speichern.
Dem Differenzfrequenzsender 24 werden die binären Daten von den Binärspeichern 31 und 31' zügeleitet
und er erhält weitere binärverschlüsselte Daten von einem Signalbegriffspeicher 32, der arbeitsmäßig
mit dem Führerstandsignal 21 und der selbsttätigen Fahrsteuereinrichtung 22 verbunden ist und binärverschlüsselte
Daten speichert, die sich auf den Stand des Führerstandsignals und der Zugkontrollen beziehen.
Ein Zugkennzeichner 33, der vorher festgelegte binäre Daten überträgt, welche den jeweiligen Zug,
auf welchem sich die Einrichtung befindet, kennzeichnen, ist ebenfalls mit dem Differenzfrequenzsender
24 verbunden und überträgt auf den Letzteren diese Daten bei Bedarf; der Ausgang des Differenzfrequenzsenders
wird verwendet, um einen Zugdatensender 34 zu modulieren.
Unter weiterer Bezugnahme auf F i g. 4 ist ersiehtlieh,
daß der Differenzfrequenzempfänger 25 der tragbaren Einheit 23 im Zug ein binärverschlüsseltes
Tonfrequenzsignal von einem Zugdatenempfänger 35 erhält. Der Zugdatensender 34 und der Zugdatenempfänger
35 übertragen und erhalten binärverschlüsselte Daten von und zur Zentrale 10.
Die von dem Zugdatensender 34 zur Zentrale 10 übertragenen binären Daten bestehen aus verschiedenen
Teilen, nämlich einem ersten Teil, der durch den Zugkennzeichner 33 bestimmt wird, einen weiteren
Teil, welcher den Angaben des Führerstandssignals 21 und der Fahrsteuereinrichtung 22 entspricht, wie
diese dem Differenzfrequenzsender über den Signalbegriffspeicher 32 zugeleitet werden und Teilen,
welche dem Kennzeichen eines bestimmten Standortes oder einer Station entsprechen, an welcher der
Zug gerade vorbeigefahren ist, sowie den Wegen, welche von den ersten und letzten Rädern des Zuges
zurückgelegt wurden, wie diese dem Differenzfrequenzsender über die Binärspeicher 31 und 31' zügeführt
wurden.
Auf gleiche Weise empfängt der Zugdatenempfänger 35 von der Zentrale 10 binärverschlüsselte Daten,
die aus verschiedenen Teilen gebildet sind, welche jeweils das Zugkennzeichen und das Führerstandsignal
21 darstellen, sowie die Fahranweisungen, welche durch die selbsttätige Fahrsteuereinrichtung 22 weiter
verarbeitet wird.
Der Differenzfrequenzempfänger 25 wird mit einem Zweiwegrelais 36 verbunden, welches den
Gleichstromimpuls vom Differenzfrequenzempfänger aufnimmt und normalerweise in Richtung zum Vergleicher
37 geöffnet ist, wobei der Letztere ein einfacher Halbaddierer sein kann. Der Vergleicher 37 ist
ebenfalls entsprechend mit dem Zugkennzeichner 33 verbunden und mit einer Zähl- und Regeleinheit 38,
die so wirkt, daß das Zweiwegrelais 36 zum Signalbegriffspeicher 32 hin nur dann öffnet, wenn im Vergleicher
37 festgestellt wurde, daß die von dem Zugdatenempfänger 35 aufgenommenen Daten für das
Zugkennzeichen mit den binärverschlüsselten Daten, die von dem Zugkennzeichner 33 gegeben wurden,
übereinstimmen. Sobald die Zähl- und Regeleinheit 38 das Zweiwegrelais 36, wie bereits beschrieben,
schaltet, wird der Rest der aufgenommenen binärverschlüsselten Daten dem Signalbegriffspeicher 32 zugeführt,
um das Führerstandsignal 21 und die selbsttätige Fahrsteuereinrichtung 22 zu steuern. Der Signalbegriffspeicher
32 ist weiterhin mit einem Folgemelder 39 verbunden und sendet dem Letzteren einen
Startimpuls nach Beendigung der Erregung des Führerstandsignals 21 und der Fahrsteuereinrichtung 22.
Der Folgemelder 39 regelt die Reihenfolge, in welcher binäre Daten dem Differenzfrequenzsender 24
zur Weitergabe zur Zentrale 10 über den Zugdatensender 34 zugeleitet werden. So erregt der Folgemelder
nach seiner Erregung durch einen Startimpuls vom Signalbegriffspeicher 32 zuerst den Zugdatensender
34 und stellt dann das Zweiwegrelais 36 neu ein.
Die Rechteckdigitalverschlüßler 30 und 30' werden jeder durch einen zweiten Impuls abgefragt, der
durch die rechteckige Welle ausgelöst wird und über ein normalerweise offenes Relais 40 oder 40' des dazugehörigen
Impulsumformers 28 oder 28' empfangen wird, so daß, solange wie die Relais 40 und 40' in
ihren normalen offenen Stellungen sind, die Verschlüssler 30 und 30' während jeder Umdrehung der
Räder des Zuges abgefragt werden, um dadurch einen parallelen Fluß binärer Daten von den Verschlüßlern
zu den zugeordneten Binärspeichern 31 und 31' zu erzeugen. Wenn die Relais 40 und 40' geschlossen
sind, setzen die Verschlüßler 30 und 30' die laufende Zählung der Radumdrehungen fort, obgleich
die Weitergabe dieser Zählungen zu den Speichern 31 und 31' durch die geschlossenen Relais,
welche die Abfrageimpulse sperren, unterbunden ist.
Der Folgemelder 39 hat weiter die Anfangsaufgabe, nach Erhalt eines Startimpulses vom Signalbegriffspeicher
32 die Relais 40 und 40' zu schließen.
Da kleine Abweichungen im Durchmesser der Räder 20 auf der Achse 19, die mit dem Impulsgenerator
12 oder 12' zusammenarbeiten, bestehen können, und da ferner ein geringer Schlupf zwischen dem Rad
20 und dem Gleis 11 auftreten kann, besitzt das erfindungsgemäße
Zugsicherungssystem ferner Mittel zur Kontrolle der Angabe des von dem Zug zurückgelegten
Weges als Funktion der Umdrehungen der Räder des betreffenden Zuges. Wie in Fig. 1 gezeigt ist,
sind Ortssignalsender 41 entlang des Gleises 11 in entsprechend eingeteilten Abständen angeordnet. Jeder
Ortssignalsender 41 (F i g. 7) weist einen Impulsgeber 42 mit einer Ortsantenne 43 auf, der so arbeitet,
daß ein unterscheidbares Funksignal übertragen wird, sobald ein Kontrollschalter 44 durch den ersten
Spurkranz eines vorbeifahrenden Zuges betätigt wird. Das unterscheidbare binärverschlüsselte Funksignal
der Ortsantenne 43 des Impulsgebers 42 wird durch eine Fahrzeugantenne 45 (F i g. 4) aufgenommen, die
am vorderen Ende des Zuges angebracht und an einen Standortempfänger 46 entsprechend ange-
schlossen ist. Das binärverschlüsselte Funksignal, welches den Ortssignalsender 41 kennzeichnet, an
welchem der Zug gerade vorbeiführt, wird kurzzeitig einem Standortspeicher 47 zugeführt, in welchem es
kurzzeitig für darauffolgende Weitergabe zum Binärspeicher 31 verbleibt. Ein normalerweise offenes Relais
48 verbindet den Folgemelder 39 mit dem normalerweise offenen Relais 40 und der Standortempfänger
46 gibt ein Signal ab, welches das Relais 40 und das Relais 48 während der Sendung einer binärverschlüsselten
Zahl vom Standortempfänger 46 durch den Standortspeicher 47 zum Binärspeicher 31,
in welchem die binärverschlüsselte Zahl, welche den Ortssignalsender kennzeichnet, an welchem der Zug
gerade vorbeigefahren ist, zusammen mit der binärverschlüsselten Zahl oder Daten, die vorher von dem
dazugehörigen Verschlüssler 30 empfangen wurden, schließt.
Nachdem der Folgemelder 39 zuerst den Zugdatensender 34 erregt, das Zweiwegrelais 36 nachgestellt
und die normalerweise offenen Relais 40 und 40' geschlossen hat, gibt der Folgemelder aufeinanderfolgende
Impulsreihen a, b, c, d und e ab. Impulsreihe α veranlaßt den Zugkennzeichner 33 dazu, daß
er laufend die binärverschlüsselte Zahl für das Zugkennzeichen dem Differenzfrequenzsender 24 zuleitet,
welcher den Zugdatensender 34 zur Übertragung des Kennzeichens des Zuges zurück zur Zentrale 10
moduliert, wobei gleichzeitig mit dem Abfragen des Zugkennzeichners 33 die zeitweilige Standortspeicherung
in dem Binärspeicher 31 gelesen wird. Die folgende Impulsreihe b bewirkt die laufende Ablesung
des Binärspeichers 31, die aus zwei Teilen besteht, d. h. der binärverschlüsselten Zahl, welche den Ortssignalsender
41 kennzeichnet, wenn der Zug seit der letzten Befragung an ihm vorbeigefahren ist, und der
binärverschlüsselten Zahl, die vom Verschlüssler 30 eingegangen ist und den Weg der Zugspitze, ausgedrückt
in Radumdrehungen, darstellt. Die darauffolgende Impulsreihe c bewirkt das laufende Ablesen
des Binärspeichers 31', welches den Weg des Zugendes, ebenfalls ausgedrückt in Radumdrehungen, angibt.
Die Impulsreihe d bewirkt das laufende Ablesen des Signalbegriffspeichers 32, dessen Daten in der
Zentrale bestätigt oder in bezug auf die Signal- und Zugsbetriebsbedingungen, die ursprünglich an den
Zug gesandt wurden, geprüft werden; und die letzte Impulsreihe e öffnet die vorher geschlossenen Relais
40 und 40' für die Rechteckdigitalverschlüssler 30 und 30'.
Man sieht, daß die letzte Impulsgabe des Folgemelders 39, d. h. das öffnen des vorher geschlossenen
Relais 40 nur durchgeführt werden kann, wenn auch das Relais 48 offen ist. Da der Zugstandortempfänger
46 die Relais 40 und 48 schließt, sobald seine Empfangsantenne 45 ein Signal von einem Ortssignalsender
erhält, und da der erste Folgemelderimpuls α des Folgemelders 39, der dazu dient, die Daten
des Standortspeichers 47 in den Binärspeicher 31 zu lesen, ebenfalls dazu dient, das Relais 48 zu öffnen,
so ergibt es sich, daß am Ende der Meldefunktionen des Folgemelders 39 der Impuls e des letzteren das
Relais 40 wieder öffnen kann, um die Betätigung des Verschlüsslers 30 durch die Impulse des Impulsumformers
28 wieder fortzusetzen.
In F i g. 5 ist eine mögliche Anordnung der Ausrüstungsteile in der Zentrale 10 gezeigt. Das Zugnachrichtenübermittlungssystem
enthält Funktelefonie-Geräte nach dem bekannten Funksprechverkehrsystem. Das System enthält verschiedene Trägerfrequenzen
49, von denen jede durch einen Zentralempfänger 50 α und -sender 50 b, die mit einer Gruppe
von Zügen zusammenarbeiten, empfangen und gesendet wird. Jeder Zentralempfänger 50 a und -sender
50 b hat einen oder mehr Frequenzkanäle, die mit der jeweiligen Trägerfrequenz in Multiplexverbindung
stehen, wobei jeder Frequenzkanal durch entspreo chende Filter in Frequenzbänder getrennt ist, jeder
von z. B. etwa 200 Hertz, so daß jedes Frequenzband Daten von und zu einem bestimmten Zug übertragen
kann. Wenn jeder Frequenzkanal 15 Bänder hat, 5 Frequenzkanäle für jeden Träger und 10 Träger,
dann ist die Anlage imstande, den Betrieb von 750 verschiedenen Zügen zu regeln.
Jedes Tonfrequenzband, das für einen bestimmten. Zug verwendet wird, arbeitet mit einem digitalen Differenzfrequenzsender
51 α und -empfänger 51 b zusammen, welche dem mit ihr zusammenarbeitenden
Zugspeicherplatz in der Zentrale 52 Daten senden und von dort Daten empfangen.
Die digitalen Daten, die in den Zugspeicherplätzen 52 von den Zügen eintreffen oder zu den Zügen gesendet
werden, laufen alle über ein Verknüpfungssystem bzw. einen Rechner 53 in der Zentrale, der zusätzlich
eine Vorrichtung 54 zur Handbedienung besitzt und auch eine Anzeigeeinrichtung 55 steuert,
welche die erforderlichen Daten über den Betrieb der geregelten Bahnlinie anzeigt.
Weiter, wie in F i g. 5 gezeigt ist, enthält die Zentrale 10 einen Eingangs-Ausgangszwischenspeicher
56, der zwischen dem Rechner 53 und den Schalt-, Fernmeß- und Regeleinrichtungen 57, eingeschaltet
ist.
Unter Bezugnahme auf F i g. 6 zeigt sich, daß jeder Zugspeicherplatz 52 in der Zentrale 10 ein Relais 58
hat, das mit dem Differenzfrequenzempfänger 51 a verbunden ist und eine Normalstellung und eine geschaltete
Stellung hat. Die Normalstellung des Relais 58 wird über ein normalerweise offenes Relais 59 in
einen Lagespeicher 60 gegeben, in welchen die binärverschlüsselten Daten in Zusammenhang mit dem
Kennzeichen des jeweiligen Zuges, dem Kennzeichen des Ortssignalsenders 41, an welchem der Zug vorbeigefahren
ist, und dem anscheinenden Ort der Zugspitze und des Zugendes eingegeben werden. Ein
Zähler 61 wird ebenfalls an die Normalstellung des Relais 58 angeschlossen und zählt die Anzahl der
Bits, welche durch die Normalstellung des Relais 58 vom Differenzfrequenzempfänger 51a gegeben werden.
Der Zähler 61 arbeitet so, daß das Relais 58 nach Empfang einer vorher bestimmten Anzahl Bits
durch den Zähler in seine Schaltstellung gebracht wird, also nach Empfang der Anzahl von Bits, welche
dem Kennzeichen des Zuges, den Kennzeichen der Ortssignalsender, an welchen der Zug vorbeigefahren
ist, und den anscheinenden Ort der Zugspitze und des Zugschlusses entsprechen.
Die geschaltete Stellung des Relais 58 ist mit einem Istwertspeicher 62 verbunden, welcher den Rest der
binärverschlüsselten Daten aufnimmt, d. h. die binärverschlüsselten Daten, welche dem Zustand des Führerstandsignals
21 und der selbsttätigen Fahrsteuereinrichtung 22 der jeweiligen Züge entsprechen.
Sobald das Laden des Istwertspeichers 62 beendet ist, überträgt der Letztere einen Startimpuls an einen
Frequenzvergleicher 63, der dann in Tätigkeit tritt
und vier Signale der Reihe nach aussendet, die als a, b, c und d bezeichnet werden. Die Ausgaben des Istwertspeichers
62 und eines Sollwerte enthaltenden Speichers 64 werden parallel mit einem Halbaddierer
65 verbunden, und das Signal α des Frequenzvergleichers
63 veranlaßt dann, daß der Inhalt der Speicher 62 und 64 gleichzeitig in den parallel gespeisten
Halbaddierer 65 eingelesen wird, d. h. in der Zeit, die für einen einzigen Impuls erforderlich ist, und wenn
dann zwischen dem Inhalt der Speicher 62 und 64 eine Ungleichheit besteht, erfolgt eine Ausgabe des
parallel gespeisten Halbaddierers 65. Ein Fehlerzähler
66 und ein normalerweise offenes Relais 67 werden mit dem parallel gespeisten Halbaddierer 65 verbunden
und das Relais wird nach Empfang einer Ausgabe vom parallel gespeisten Halbaddierer geschlossen,
wodurch eine Ungleichheit zwischen dem abgelesenen Inhalt der Speicher 62 und 64 angezeigt wird.
Eine Ausgabe vom parallel gespeisten Halbaddierer 65 rückt den Fehlerzähler 66 um einen Schritt nach
vorn. Das normalerweise offene Relais 67 wird zwischen dem Frequenzvergleicher 63 und dem Fehlerzähler
66 eingeschaltet, und das ö-Signal vom Frequenzvergleicher
wird auf das Relais 67 gegeben und läuft durch das Letztere zum Fehlerzähler 66, wenn
das Relais 67 offen ist, um den Fehlerzähler 66 neu einzustellen. Wenn ein Fehler festgestellt wurde und
die entstehende Ausgabe des Halbaddierers 65 ein Schließen des Relais 67 zur Folge hatte, wird das
zweite Signal b an dem betreffenden Relais blockiert, und der Fehlerzähler wird dann nicht neu eingestellt.
Das dritte Signal c vom Frequenzvergleicher 63 wird durch ein normalerweise offenes Relais 68 an
den Differenzfrequenzsender 51 b und zu einem Anweisungsspeicher 69 geleitet, der mit dem Differenzfrequenzsender
verbunden ist und die gewünschten Signal- und Regelanweisungen von dem Rechner erhält.
Wenn das Relais 68 in seiner normal offenen Stellung ist, wird das Signal c vom Frequenzvergleicher
63 wirksam und leitet das Ablesen des Anweisungsspeichers 69 ein und betätigt den Differenzfrequenzsender 51 b, durch welchen binärverschlüsselte
Daten für das Kennzeichen des entsprechenden Zuges, den gewünschten Zustand des Führerstandsignals
21 und die selbsttätige Fahrsteuereinrichtung 22 den beteiligten Zügen zugeleitet werden.
Das vierte Signal d wird von dem Frequenzvergleicher 63 dem Relais 67 zugeführt und öffnet das Letztere
oder stellt es in seine Ausgangslage zurück, wenn es vorher durch einen festgestellten Fehler geschlossen
wurde.
Wird während drei aufeinanderfolgenden Betriebsabläufen ein Fehler festgestellt, dann sendet der Fehlerzähler
66 ein Fehlersignal an den Rechner 53. Werden jedoch Fehler in nur einem Arbeitsablauf
oder in zwei aufeinanderfolgenden Abläufen festgestellt, während der dritte Arbeitsablauf keinen Fehler
anzeigt, dann wird das normalerweise offene Relais
67 durch eine Ausgabe des parallel gespeisten Halbaddierers 65 während des Sendens des Signals α im
dritten Arbeitsablauf nicht geschlossen, und das folgende zweite Signal b vom Frequenzvergleicher 63
läuft durch das offene Relais 67 und stellt den Fehlerzähler 66 zurück auf Null, so daß kein Fehlersignal
ausgegeben wird, weil drei aufeinanderfolgende Arbeitsabläufe mit Fehlern eintreten müssen, ehe ein
Fehlersignal dem Rechner zugeleitet wird. Die Anzahl der aufeinanderfolgenden Fehler, die vor dem
Senden eines Fehlersignals vom Fehlerzähler 66 zum Rechner 53 eintreten müssen, kann nach Wunsch geändert
werden.
Bei Bedarf holt der Rechner aus dem Lagespeicher 60 die binärverschlüsselten Daten über das Kennzeichen
des Zuges, das Kennzeichen des Ortssignalsenders und die Anzahl der Umdrehungen, welche die
jeweilige Achse an der Spitze und am Schluß des Zuges seit Beginn der Fahrt gemacht haben. Durch das
ίο im Rechner gespeicherte Programm bestimmt die Anzahl
dieser Umdrehungen genau den Standort der Spitze und des Endes des jeweiligen Zuges.
Das Verhältnis zwischen den Gesamtradumdrehungen und dem vom Zug zurückgelegten Abstand
ist offensichtlich eine Funktion des Radumfanges und dieses Verhältnis entsteht dadurch, daß der Zug periodisch
über einen Eichabschnitt des Schienenstranges läuft, während der Rechner automatisch die Vergleichsdaten
festhält. Da ein gewisses Gleiten oder Rutschen der Räder während des Fahrbetriebs eintreten
kann, überprüft der Rechner periodisch den Zug während seiner Fahrt auf der Basis desjenigen Teiles
der binärverschlüsselten Daten, die vom Lagespeicher 60 abgegeben werden, und in bezug auf die Daten
des Ortssignalsenders 41, an welchem der Zug vorbeifährt (Fig. 7). Da der Rechner den Standort
des Ortssignalsenders, der die Signale aussendet, welche den Standortempfänger 46 erregen, kennt, berechnet
der Rechner automatisch einen Korrekturwert durch Vergleichen dieses bekannten Standortes
mit der scheinbaren Lage, welche der Anzeige des Rechteckdigitelverschlüßlers 30 des entsprechenden
Zuges entspricht. Dieser Korrekturwert wird dann mit dem augenscheinlichen Standort des Zuges verglichen,
um den tatsächlichen Standort zu bestimmen, und zwar jeweils sobald vom Zug Daten eintreffen;
fährt dann der Zug an einem weiteren Ortssignalsender vorbei, so wird der Korrekturwert wiederum angepaßt,
um die tatsächlichen Betriebsbedingungen darzustellen. Da der Rechner die Standorte der Spitzen
und der Enden sämtlicher Züge in bezug auf die Zeit kennt, sowie die Geschwindigkeiten sämtlicher
Züge und deren Betriebsmerkmale, so kann er auf Grund entsprechender, sicherer und günstigerer Signal-
und Betriebsanweisungen, welche den Zügen zugeleitet werden, den jeweils kleinsten, aber sicheren
Abstand zwischen den verschiedenen Zügen ermitteln.
Der Rechner überwacht die Gleichschaltstellungen laufend über die Schalt-Fernmeß- und Regeleinrichtung
57 in der Zentrale, und diese Stellungen, zusammen mit anderen Maßnahmen, die vom Fahrdienstleiter
über den Handregler 54 des Rechners gegeben werden, werden vom letzteren bei dem Ermitteln der
zu erwartenden Signal- und Betriebsanweisungen, die jedem Zug zugeleitet werden, verwendet.
Die oben beschriebene automatische Zugsignal- und Ubertragungsanlage arbeitet wie folgt:
Der Nachrichtenfluß zwischen jedem Zug und dem dazugehörigen Zugspeicherplatz 52 in der Zentrale
10 erfolgt in dauerndem Wechsel, wobei ein vollständiger Ablauf zwischen ein Zehntel bis drei Sekunden
lang sein kann. Auf diese Weise leitet die Beendigung des verschlüsselten Datenempfanges im Zug die
Übertragung verschlüsselter Daten vom Zug zu dem dazugehörigen Zugspeicherplatz in der Zentrale ein,
und gleichermaßen leitet das Ende des Empfanges verschlüsselter, vom Zuge in der Zentrale eintreffen-
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der Daten die Sendung verschlüsselter Daten von der Zentrale zum Zuge ein. Da diese Betriebsphase laufend
wiederholt wird, könnte deren Beschreibung an jeder Stelle innerhalb des gesamten Betriebsablaufs
beginnen. Zur Erleichterung der Beschreibung beginnt die hier beschriebene Betriebsphase an derjenigen
Stelle, an welcher der Rechner 53 die binärverschlüsselten Daten vorbereitet hat, die auf Grund der
Signal- und Betriebsanweisungen, die einem der Züge, der durch den Erstteil der verschlüsselten Daten
identifiziert wird, zugesandt werden, wobei vorausgesetzt wird, daß der Rechner gleichzeitig binärverschlüsselte
Daten vorbereitet, die sämtlichen anderen Zügen zugeleitet werden.
Die binärverschlüsselten Daten auf Grund der Signal-
und Betriebsanweisungen wurden vom Rechner dem Anweisungsspeicher 69 zugeleitet. Nach Ablesen
des Speichers 69 wird der Inhalt des letzteren dem Differenzfrequenzsender 51 b und dem Sollwertspeicher
64 zugeführt. Der Differenzfrequenzsender 51 b moduliert den Zentralsender 50 b, welcher die
Daten dem entsprechenden Zug zuleitet.
Der Zugdatenempfänger 35 im Zug nimmt die binärverschlüsselten Daten auf, die aus dem Kennzeichen
des Zuges, dem Führerstandsignal 21 und den Betriebsanweisungen für die selbsttätige Fahrsteuereinrichtung
22 bestehen.
Der Zugdatenempfänger 35 liefert den binären Code an den Differenzfrequenzempfänger 25, der
seinerseits den Gleichstromimpulscode an das Zweiwegrelais 36 abgibt, das normalerweise in Richtung
zum Vergleicher 37 offen ist. Die binären Bit-Zahlen der Kennzeichnung werden verwendet, um den Zugkennzeichner 33 abzufragen, der dann die binärverschlüsselte
Übereinstimmung des Zuges, auf welchem sich die Ausrüstung befindet, dem Vergleicher 37 zuleitet.
Die Übereinstimmung in bezug auf die Ausgabe des Zugkennzeichners 33 und die Übereinstimmung
in bezug auf den Erstteil der empfangenen binären Daten werden im Vergleicher 37 verglichen,
und wenn beide Werte zueinander passen, betätigt der Vergleicher 37 die Zähl- und Regeleinheit 38, die
ihrerseits das Relais 36 schaltet, so daß das letztere dann in Richtung zum Vergleicher 37 geschlossen ist
und geöffnet in Richtung zum Signalbegriffspeicher 32. Auf diese Weise ist am Ende des Ubereinstimmungsteils
der einkommenden, binärverschlüsselten Daten das Relais 36 so geschaltet, daß der zweite Teil
der Daten in den Signalbegriffspeicher 32 gegeben wird. Sobald sich diese Daten im Signalbegriffspeieher
32 befinden, werden das Führerstandsignal 21 und die selbsttätige Fahrsteuereinrichtung 22 entsprechend
erregt. Ferner sendet der Signalbegriffspeicher 32 einen Startimpuls zum Folgemelder 39, der danach
die Übermittlung eines Berichtes zurück zur Zentrale 10, wie weiter unten beschrieben, veranlaßt.
Nach dem Empfang des Startimpulses vom Signalbegriffspeicher 32 erregt der Folgemelder 39 den
Zugdatensender 34, stellt das Zweiwegrelais 36 zurück, schließt die normalerweise offenen Relais 40
und 40' zwischen den Impulsumformern 28 und 28' und den Rechteckdigitalverschlüsslern 30 und 30'
und sendet fünf Impulsserien wie folgt aus:
a) Zum Abfragen des Zugkennzeichners 33, damit der Letztere binärverschlüsselte Daten dem Differenzfrequenzgeber
24 sendet, welche dem Kennzeichen des Zuges entsprechen, worauf der Geber 24 dann den Zugdatensender 34 moduliert,
um binärverschlüsselte Daten, welche dem Kennzeichen des Zuges entsprechen, zurück zur
Zentrale zu senden und um gleichzeitig die Daten des Standortspeichers 47 in den Binärspeicher
31 zu geben.
b) Zum Einleiten des laufenden Ablesens aus dem Binärspeicher 32 in den Differenzfrequenzsender
24, wobei die abgegebenen, binärverschlüsselten Daten dem Standort des Ortssignalsenders
entsprechen, sobald der Zug an ihm vorbeifährt, und der Lage der Spitze des Zuges in Radumdrehungen,
welche durch den Signalgenerator 12 erzeugt werden.
c) Zum Einleiten des laufenden Ablesens aus dem Binärspeicher 31', dessen Daten dem Ort des
Zugendes entsprechen, und zwar in Radumdrehungen, wie diese vom Signalgenerator 12' erzeugt
werden.
d) Zum Einleiten der laufenden Ablesung des Führerstandsignals 21 und der selbsttätigen Fahrsteuereinrichtung
22 zur Rückleitung an die Zentrale, wo diese Daten bestätigt oder unter Bezugnahme auf die Betriebsanweisungen, die
ursprünglich dem Zug zugeleitet wurden, überprüft werden; und
e) zum Öffnen der vorher geschlossenen Relais 40 und 40', welche zu den Rechteckdigitalverschlüsslern
30 und 30' führen.
Die genannten Daten werden dann über den Trägerfrequenzkanal 49 dem entsprechenden Zentralempfänger
50 b und über entsprechende Filter, dem Differenzfrequenzempfänger 516(Fi g. 5) des jeweiligen
Zuges zugeleitet. Der Differenzfrequenzempfänger 51 b leitet diese Daten an den zugehörigen Zugspeicherplatz
52, von wo aus der erste Teil der Daten, welcher dem Kennzeichen des Zuges, dem Standort
des Standortsenders und den Standorten der Zugspitze und des Zugendes entspricht, durch das in
Normalstellung offene Relais 58 und das normal offene Relais 59 dem Lagespeicher 60 und von da aus
dem Rechner zugeleitet wird. Der Zähler 61 zählt die Anzahl der Binärzahlen (Bits), und sobald die Anzahl
der eingegangenen Bits der Zahl in dem oben beschriebenen Anfangsteil der verschlüsselten Daten
entspricht, wird das Relais 58 in Schaltstellung gebracht, so daß der Rest der eingegangenen binärverschlüsselten
Daten, d. h. die Daten, welche dem Zustand des Führerstandsignals 21 und dem Zustand
der selbsttätigen Fahrsteuereinrichtung 22 entsprechen, in den Istwertspeicher 62 eingelesen wird. Sobald
das Laden des Speichers 62 beendet ist, sendet der Letztere einen Startimpuls zum Frequenzvergleicher
63. Dann veranlaßt der Frequenzvergleicher, daß der Inhalt des Istwertspeichers 62 und des Sollwertspeichers
64 gleichzeitig in den parallel gespeisten Halbaddierer 65 eingelesen werden, worauf dann
im Falle einer Ungleichheit zwischen diesen beiden Angaben eine Ausgabe aus dem parallel gespeisten
Halbaddierer 65 erfolgt, welche den Fehlerzähler 66 um eine Stellung versetzt und das normal offene Relais
67 zwischen dem Frequenzvergleicher 63 und dem Fehlerzähler 66 schließt. Dann sendet der Frequenzvergleicher
63 ein Signal zum Relais 67, das, wenn das letztere in seiner normalen offenen Stel-
lung ist, hindurchläuft und den Fehlerzähler 66 neu einstellt. Dann tritt der Frequenzvergleicher 63 in Tätigkeit
und sendet ein Signal durch sein normalerweise offenes Relais 68 zum Einleiten des Ablesens
aus dem Anweisungsspeicher 69 und zur Betätigung des Differenzfrequenzsenders 51 b, um dem entsprechenden
Zug binärverschlüsselte Daten zu übermitteln, welche dem Kennzeichen des Zuges und den
Fahranweisungen entsprechen, die vom Rechner neu im Speicher 69 aufgestellt wurden. Dann tritt zum
Schluß der Frequenzvergleicher 63 in Tätigkeit und öffnet das Relais 67 zwischen dem Frequenzvergleicher
und dem Fehlerzähler, wenn das Relais 67 vorher durch einen Fehler geschlossen war. Wie bereits
gesagt, sendet bei Auftreten von Fehlern im Verlauf von drei aufeinanderfolgenden Betriebsphasen der
Fehlerzähler 66 ein Fehlersignal zum Rechner und der Letztere führt dann die entsprechenden Änderungen
in den Betriebsanweisungen, die den verschiedenen Zügen zugeleitet werden, durch.
Man sieht ohne weiteres, daß in dem oben beschriebenen kompletten Betriebsablauf jeder Schritt
der Reihe nach und abhängig von dem Eintreten des vorhergehenden Schrittes erfolgt. Deshalb wird jedes
Versagen eines Teiles des Zugsicherungssystems mit dauerndem Wechsel des Nachrichtenflusses zwischen
der Ausrüstung des Zuges und der dazugehörigen Einrichtung in der Zentrale den Nachrichtenfluß unterbrechen,
und wenn dies eintritt, werden das Führerstandsignal 21 und die selbsttätige Fahrsteuereinrichtung
22 nicht periodisch erregt und werden deshalb auf niedrigeren Geschwindigkeiten entsprechende
Signale bzw. Anweisungen zurückstellen und schließlich auf »Halt«-Signal bzw. -Anweisung. Die
Betriebseinrichtung in der Zentrale stellt ein solches Versagen fest und veranlaßt die entsprechenden
Schritte, um die entsprechenden geschwindigkeitsbegrenzenden oder »Halt«-Anweisungen den Führerstandsignalen
und den selbsttätigen Fahrsteuereinrichtungen sämtlicher Züge hinter dem Zug, in welchem
der Fehler aufgetreten ist, zuzuleiten. Auf diese Weise wirkt sich ein Versagen der Anlage nach der
vorliegenden Erfindung immer auf die sichere Seite des Betriebes aus.
Die obige Beschreibung einer Ausführungsart der Erfindung zeigt, daß eine solche Betriebsanlage das
Kennzeichen jedes Zuges und den Standort der Spitze und des Endes des Zuges in vielfachen, regelmäßigen
Zwischenräumen anzeigt, so daß äußerst genaue Standortdaten immer und laufend vorhanden sind.
Aus solchen Daten können die Geschwindigkeit und Beschleunigung der verschiedenen Züge ohne weiteres
festgestellt werden und die Trennung eines solchen Zuges wird sofort angezeigt. Da die genauen
Standorte der jeweiligen Spitzen und Enden jedes Zuges immer bekannt sind, können die betriebssicheren
Abstände zwischen zwei Zügen, die in der gleichen Richtung fahren, ohne weiteres festgestellt werden,
wenn man diesen Abstand realistisch als eine Funktion der Geschwindigkeiten und der Betriebseigenschaften
der beiden Züge betrachtet. Die Verwendung eines schnell arbeitenden Rechners 53 in der
Zentrale 10 zur Analyse sämtlicher, von den verschiedenen Zügen eintreffender Daten ergibt genauere,
verläßlichere und öfters zur Verfügung stehende Prüfmöglichkeiten sowohl der statischen als
auch dynamischen Betriebsbedingungen. Ferner gibt die Anlage gemäß der vorliegenden Erfindung jedem
Zug Daten, die sich auf die momentanen Betriebsbedingungen beziehen, die laufend in der Zentrale überprüft
werden, um ihren Wert und ihre Gültigkeit sicherzustellen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen
Claims (12)
1. Automatisches Zugsicherungssystem mit drahtloser Übertragung der Zugmeldesignale von
einer Zentrale und der Steuersignale von der Zentrale zu den einzelnen Zügen, gekennzeichnet
durch die Kombination der Merkmale, daß auf jedem Zug (1, 2, 3) Signalgeneratoren
(12, 12') angeordnet sind, die den zurückgelegten Weg des Zuganfangs und des Zugendes aus der
Umdrehungszahl der Zugräder (20) als bestimmte Anzahl von Impulsen ableiten, daß diese Impulse
getrennt in den Signalgeneratoren (12, 12') zugeordneten Speichereinrichtungen (31, 31') gespeichert
werden, daß zur Kontrolle dieser Angaben des zurückgelegten Weges auf der Strecke in
regelmäßigen Abständen durch die Züge (1, 2, 3) zwangläufig betätigte Ortssignalsender (41) verteilt
sind, die beim Überfahren durch einen Zug (1, 2, 3) ein unterscheidbares Funksignal an den
Standortempfänger (46) des betreffenden Zuges und über dessen Zugdatensender (34) an die Zentrale
(10) liefern, das dort gespeichert wird, und daß in der Zentrale (10) eine Rechenanlage (53)
angeordnet ist, welche die in ihr gespeicherten Signale als Zugmeldesignale abruft und aus diesen
Zugmeldesignalen Steuersignale bildet, die periodisch auf die Zugdatenempfänger (35) der entsprechenden
Züge (1, 2, 3) übertragen werden, wobei der Abruf der Zugmeldesignale in den Pausen
der Steuersignalübertragung erfolgt.
2. Zugsicherungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Signalgeneratoren
(12, 12') jeweils einen mit einer ständig erregten Primärwicklung (15) und mit einer Sekundärwicklung
(16) versehenen U-förmigen Eisenkern (13) enthalten, der auf dem Fahrgestell (14) neben
einer Achse (19) des entsprechenden Zugrades (20) angebracht ist, und daß eine Weicheisenstange
(18) aus magnetischem Material mit der Achse (19) verbunden ist und mit jeder Drehung
der Achse (19) den magnetischen Kreis des Eisenkernes (13) schließt, derart, daß von der Sekundärwicklung
(16) jeweils ein entsprechender wechselstromförmiger Spannungsimpuls abgegeben wird.
3. Zugsicherungssystem nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die
mit den Zugrädern (20) des jeweiligen Zuges (1, 2, 3) verbundenen Signalgeneratoren (12, 12')
ihre wechselstromförmigen Spannungsimpulse nach Umformung in Rechteckimpulse jeweils
einer zugehörigen Impulszählvorrichtung (29, 29') zuführen, welche die Anzahl an Zahnradumlaufen
zählt, und daß der jeweiligen Impulszählvorrichtung (29, 29') ein Verschlüßler (30, 30')
und der Binärspeicher (31, 31') nachgeschaltet sind, wobei der Binärspeicher eine dem jeweiligen
Zählerstand entsprechende Binärzahl speichert.
4. Zugsicherungssystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Ortssignalsender
(41) einen Impulsgeber (42) enthält, dessen jeweils abgegebene Impulse über eine Ortsantenne
(43) ausgesendet und mittels einer Zugempfangsantenne (45) aufgenommen werden, und daß die
von der jeweiligen Zugempfangsantenne (45) aufgenommenen Impulse des Impulsgebers (42) des
jeweiligen Ortssignalsenders (41) dem Standortempfänger (46) zugeführt werden, welchem ein
Standortspeicher (47) nachgeschaltet ist, der kurzzeitig das für den jeweiligen Impulsgeber (42)
charakteristische elektrische Kodierungssignal für die anschließende Weitergabe an den für die Feststellung
des vom Zuganfang zurückgelegten Weges zuständigen Binärspeicher (31) speichert.
5. Zugspeichersystem nach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zug
(1, 2, 3) einen Zugkennzeichner (33), der ein für den betreffenden Zug (1, 2, 3) charakteristisches
elektrisches Signal erzeugt, einen Signalbegriffspeicher (32), der neben der Steuerung eines Führerstandsignals
(21) in dem betreffenden Zug (1, 2, 3) im Bedarfsfall die Signalbegriffe als elektrische
Kodierungssignale an eine selbsttätige Fahrsteuereinrichtung (22) weiterleitet und einen
Folgemelder (39) enthält, der nacheinander die von dem Zugkennzeichner (33), die von den Binärspeichern
(31, 31'), die von dem Signalbegriffspeicher (32) und die von dem Standortspeicher
(47) des betreffenden Zuges (1, 2, 3) abgegebenen elektrischen Kodierungssignale dem Zugdatensender
(34) zuführt und diesen zum Senden der genannten Signale erregt.
6. Zugsicherungssystem nach den Ansprüchen 1 und 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
Zugdatenempfänger (35) mit dem zugehörigen Signalbegriffspeicher (32) verbunden ist und diesem
die von der Zentrale (10) übertragenen Steuersignale, die jeweils das Zugkennzeichen, das Führerstandssignal
und die Fahranweisungen enthalten, als binär verschlüsselte Daten zuführt und daß der Signalbegriffspeicher den Folgemelder
(39) steuert.
7. Zugspeicherungssystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine Sicherheitseinrichtung
vorgesehen ist, die eine Verringerung der Geschwindigkeit des jeweiligen Zuges (1, 2, 3) bewirkt,
wenn bei dem Signalbegriffspeicher (32) die Aufnahme von Steuersignalen von dem Zugdatenempfänger
(35) unterbleibt.
8. Zugsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
in der Zentrale (10) enthaltene Rechner (53) so ausgelegt ist, daß er aus den ihm von dem jeweiligen
Zug (1, 2, 3) zugeführten Signalen den jeweiligen Zugradschlupf sowie Änderungen im Zugraddurchmesser
und die Zugfolge ermittelt.
9. Zugsicherungssystem nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Zentrale (10) für jeden Zug (1, 2, 3) ein Zugspeicherplatz (52) zwischen einem Zentralempfänger
(50 a) und -sender (50 b) und dem Rechner (53) vorgesehen ist, daß der jeweilige Zugspeicherplatz
(52) so ausgebildet ist, daß er von dem jeweiligen Zug (1, 2, 3) und von dem Rechner
(53) abgegebene, den jeweiligen Zug betreffenden Melde- und Steuersignale aufnimmt und
speichert, wobei die Meldesignale dem Rechner (53) und die Steuersignale dem Zentralsender
(50 b) zugeführt werden.
10. Zugsicherungssystem nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Zugspeicherplatz
(52) einen Istwertspeicher (62) zur Speicherung des von dem jeweiligen Zug (1, 2, 3) zuletzt
gemeldeten Meldesignals und einen Sollwertspei-
eher (64) enthält, welcher das jeweils letzte von dem Rechner (53) gelieferte und für den jeweiligen
Zug (1,2,3) bestimmte Steuersignal speichert, und daß eine Fehlerermittlungseinrichtung,
bestehend aus einem von dem Ist- und Sollwertspeicher parallel gespeisten Halbaddierer (65)
und einem diesem nachgeschalteten Fehlerzähler (66) vorgesehen ist, die in Abhängigkeit von der
Differenz zwischen dem Meldesignal und dem Steuersignal ein entsprechendes Fehlersignal ermittelt
und dem Rechner (53) zuführt.
11. Zugsicherungssystem nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner
(53) so ausgelegt ist, daß er unter Zugrundelegung sämtlicher Meldesignale und Steuersignale
ein Zustandsbild erzeugt und dieses Zustandsbild mit einem gewünschten Betriebsbild vergleicht,
und daß die über die entsprechenden Zugspeicherplätze (52) geleiteten Steuersignale derart
geändert werden, daß Differenzen zwischen dem Zustandsbild und dem gewünschten Betriebsbild
ausgeglichen werden.
12. Zugsicherungssystem nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Zugspeicherplatz (52) einen Frequenzvergleieher (63) enthält, der nach Aufnahme einer bestimmten
Anzahl von Kodierungssignalen von dem jeweiligen Zug (1, 2, 3) diesen Signalen entsprechende
Daten an den Rechner (53) abgibt und der über den betreffenden Zugspeicherplatz (52) ein Steuersignal an den Folgemelder (39) des
betreffenden Zuges (1, 2, 3) abgibt.
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