DE137832C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Der Gegenstand der Erfindung betrifft eine Explosionskraftmaschine, welche mit gasförmigem,
flüssigem und auch staubförmigem Brennstoff betrieben und bei der die Leistung durch Aenderung der Füllung geregelt werden
kann, wobei der Verdichtungsdruck unverändert erhalten wird.
Bei dieser Maschine liegen die offenen Enden des Arbeitscylinders in getrennten, mit
Flüssigkeit gefüllten Räumen, von welchen jeder in unmittelbarer Verbindung mit einem
darüber angeordneten Verdichtungs- bezw. Explosionsraum steht, der die Vorrichtung zum
Einblasen von Brennstoff und von Druckluft, die gegebenenfalls vorhandene Zündvorrichtung,
sowie das Auspuff- und Ausblaseventil trägt. Die Arbeitsflüssigkeit und die Druckluft
werden diesen Vorrichtungen durch von der Maschine getriebene Pumpen bezw. Gebläse
zugeführt.
Die Verdichtungen und Explosionen erfolgen abwechselnd in den beiden durch die
Flüssigkeit abgesperrten Räumen, wobei der Druck der gespannten Gase zunächst auf die
Flüssigkeit und durch diese auf den Arbeitskolben wirkt. Zur Regelung der Verdichtung
bei bestimmten Füllungsgraden dient eine Absperrvorrichtung, welche mit den die Flüssigkeit
aus den beiden Verdichtungsräumen abführenden Leitungen verbunden ist. Diese Absperrvorrichtung
wird so gesteuert, dafs bei \^ergröfserung der Füllung eine entsprechende
Menge Flüssigkeit aus den Verdichtungsräumen austritt.
In den Zeichnungen ist eine solche doppeltwirkende, mit Kohlenstaub betriebene Explosionskraftmaschine
dargestellt.
Die Fig. 1 und 2 zeigen dieselbe in Seitenansicht und Grundriis. Fig. 3 ist eine Oberansicht
der Steuerungstheile und ein wagrechter Schnitt durch den Arbeitscylinder. Fig. 4 zeigt zum Theil in Oberansicht, zum
Theil im wagrechten Schnitt die Steuerungen für die Auspuff- und Ausblaseventile. Die
Fig. 5 und 6 stellen in senkrechtem Längen- und Querschnitt den Arbeitscylinder und die
Explosionsräume dar.
Fig. 7 ist eine Ansicht eines der Explosionsräume mit der Brennstoff - Zuführ- und
Einblasevorrichtung. Die Fig. 8 und 9 veranschaulichen in senkrechtem Längenschnitt
und im wagrechten Schnitt die beiden Brennstoff-Zuführ- und Einblasevorrichtungen.
Fig. 10 zeigt eine dieser beiden Vorrichtungen in gröfserem Mafsstabe in senkrechtem
Querschnitt.
Die Fig. 11 und 12 zeigen im Querschnitt
und Längsschnitt eine Regelungsvorriclitung für die Brennstoff-Zufuhr- und Einblasevorrichtungen.
Die Fig. 13 und 14 stellen eine zur Regelung der Verdichtung dienende, als Kreisschieber
ausgebildete Absperrvorrichtung in senkrechtem und wagrechtem Schnitte dar. Die Fig. 15 und 16 veranschaulichen die Anlafssteuerung
im Quer- und Längsschnitt. Fig. 17 zeigt eine der Pumpen mit ihrer vom Regler
beeinflufsten Drosselung.
Die Maschine besteht (vergl. Fig. ι, 2 und 5)
aus dem beiderseits offenen Cylinder 1, in welchem ein Kolben 2 sich hin- und herbewegt,
dessen Stange 3 einerseits in üblicher Weise mit der Schwungradwelle verbunden ist und
andererseits mit ihrer Verlängerung das Gebläse 4 betreibt, welches die Ausblaseluft
liefert.
Der Cylinder 1 liegt in von einander getrennten, mit Flüssigkeit beständig gefüllt erhaltenen
Räumen 5, 5, an welche die als Explosionsräume dienenden, kegelstutzförmigen Thürme 6,6 anschliefsen. Die Flüssigkeit
reicht in den Thürmen bis etwas zur Niveaulinie x-x (Fig. 5) und bildet, in derselben Richtung
wie der Kolben 2 sich bewegend, dessen Fortsetzung. Seitlich an den Thürmen 6, 6
sind Gehäuse 7 angebracht, welche durch die Rohrleitung 8 mit dem Gebläse 4 in Verbindung
stehen und Ventile 9 (Fig. 4 und 6) enthalten, durch welche die Gebläseluft zwecks
Ausblasens der verbrannten Gase aus den Thürmen 6 in diese letzteren eintritt.
In den Köpfen 10 der Thürme sind die Auspuffventile 11 (Fig. 5 und 6) und die Brennstoff
νertheiler 12 untergebracht.
Seitlich von den Räumen 5 liegt der von der Steuerung einstellbare Steuerhahn 13 (Fig. 4
und 6, 13 und 14), welcher mit einem Ventil 14 versehen ist, das durch die Einstellung
des Steuerhahns — durch die in die Räume 5 führenden Rohrleitungen 15 — stets mit derjenigen
Cylinderseite verbunden wird, auf welcher verdichtet wird.
Von der Kurbelwelle werden mittels eines Excenters 16 die Pumpen 17, 17, 18, 18 und 19
(Fig. 2) betrieben, während die ebenso schnell wie die Kurbelwelle laufende Steuerwelle 20
den Regler 21 treibt.
Die Pumpen 17, 17 bezw. 19 dienen zur
Lieferung von Druckluft; die beiden ersteren sind durch Leitungen 22 (Fig. 2, 5 bis 7, 9
und 10) mit den Einblasevorrichtungen verbunden, die Pumpe 19 steht durch die Leitung-
23 (Fig. 2, 3, 15 und 16) mit der Anlafssteuerung bezw. mit den Thürmen in Verbindung.
Die Pumpen 18, 18 sind zur Förderung von
Flüssigkeit in den Cylinderraum bestimmt und stehen durch die Leitungen 24 (Fig. 2, 5 bis 7)
mit je einer Cylinderseite in Verbindung.
Die Einblasevorrichtung jedes Thurmes (Fig. 5 bis 10) besteht aus einem Kammersch'ieber
25 (Fig. 10), den beiden Hähnen 26, 21J, dem Köhlenstaubbehälter 28, dem
Mischraum 29 und dem Vertheiler 12. Der durch ruckweise Drehung des Kammerschiebers
25 in den Raum 29 beförderte Brennstoff wird durch die durch die Luftleitung" 22 zugeführte,
der Röhre 30 (Fig. 10) entströmende Druckluft aufgewirbelt und hierauf durch die
durch die Düse 31 strömende Luft in den Explosionsraum geblasen. Die Einblasevorrichtung wird so gesteuert und vom - Regler in der
Weise beeinflufst, dafs eine dem Füllungsgrade entsprechende Menge Kohlenstaub erst nach
Schlufs des Auspuffventils 11;.in den betreffenden
Explosionsraum eingeblasen wird.
Die Füllung jedes Kammerschiebers 25'--mit Brennstoff wird je nach dem erforderlichen
Füllungsgrade der Maschine vom Regler verändert, der zu diesem Zwecke ein dünnes, mit
Oeffnungen versehenes Stahlband 32,. mittels über Rollen gelegter Seile 33 (Fig. 8) zwischen
dem Kohlenstaubbehälter -28...und dem Kammerschieber derart verstellt, dais eine der
Füllung entsprechende Brennstoffmenge in letzteren gelangen kann. ■.■ "
Jeder Kammerschieber erhält eine ruckweise Drehbewegung mittels eines dreiarmigen Hebels
34 (Fig. 7). Einer der Hebelarme wirkt auf das auf der Achse des, Kammerschiebers
sitzende Sternrad 35, welches durch die dem Druck einer Flachfeder ausgesetzte Stell-·
schiene 36 stets in die richtige Lage mit Bezug auf diesen Hebelarm eingestellt wird; der
zweite Arm des Hebels 34 ist an die Küken der Hähne 26, 27 angelenkt, von denen der erstere
beim Oeffnen zuerst die Röhre 30 (Fig. 10) und sodann die Düse 31 mit der Luftzuleitung
22 in Verbindung setzt, während der Hahn 27 das Gemisch von Luft und Kohlenstaub in den
Vertheiler 12 austreten läfst. Der dritte Amides
Hebels 34 ist durch eine Stange 37 und einen auf der Welle 38 lose drehbaren Winkelhebel
39 verbunden, welcher durch einen Daumen 40 bezw. 41 der Steuerwelle 20 gesteuert
wird und durch die Zugfeder 42 mit dem dreiarmigen Hebel in die Ruhelage gebracht wird.
Beim Niedergang der" Stange 37 wird der dreiarmige Hebel 34 so weit nach aufwärts gedreht,
dafs der das Sternrad 35 steuernde Arm desselben, bei gleichzeitiger geringer Verdrehung
des Sternrades, über den von ihm erfafsten Zahn des Sternrades zu stehen
kommt, worauf die Stellschiene 36 das Sternrad wieder in seine ursprüngliche oder Ruhestellung
zurückdreht. Hat nun der Daumen 40 den Winkelhebel 39 verlassen, so bewegt sich infolge des Zuges der Feder 42 die Stange 37
nach unten, wobei durch den Druck des Armes von Hebel 34 auf den in seiner Bahn stehenden
Zahn des Sternrades letzteres bezw. der Kammerschieber um eine Vierteldrehung ruckweise
gedreht wird.
Das Auspuffventil 11 jedes Thurmes wird
von einem auf der Steuerwelle 20 sitzenden Excenter 43 gesteuert und vom Regler in folgender
Weise beeinflufst:
Die Excenterstange 44 (Fig. 3, 4 und 6) ist mit zwei Hebeln 45 (Fig. 4) gelenkig verbunden,
auf deren Welle der das Auspuffventil
bewegende Hebel 46 lose drehbar sitzt, dessen anderes Ende von einer unter Federdruck
stehenden, zwischen den Hebeln 45 drehbar gelagerten Nase 47 gestützt wird.
Auf der Welle der Hebel 45 sind beiderseits dieser Hebel. die .Hebel 48 und 49 (Fig. 6)
aufgekeilt, von welchen der letztere einen Querstift 50 trägt, während der erstere durch
eine Stange 51 und Hebel 52 mit der vom Regler bewegten Welle 53 verbunden ist.
Bei der Bewegung der Excenterstange 44 nach oben wird die Drehachse der Nase 47
gehoben, wodurch diese, den Hebel 46 dreht, der das Auspuff ventil 11 öffnet. Nach einer
durch die Reglerstellung bestimmten Zeit stöist das andere Ende der Nase 47 an den Querstift50,
'dreht sich infolge dessen und verläfst den Hebel 46, so dais das Auspuffventil durch
Federdruck sofort geschlossen werden kann. Je nach der Stellung des Stiftes 50 geschieht
dies früher oder später, d. h. bei geringerer oder gröfserer Füllung, wobei der Beginn der
Ventileröffnung immer zu derselben Zeit erfolgt.
Während das Auspuffventil offen ist, erfolgt das Ausblasen der verbrannten Gase, zu welchem
Zwecke durch das Ventil 9 ein Luftstrom eingeblasen wird,- der die verbrannten' Gase
verdrängt.
Das Oeffnen des Ventils 9 geschieht, wie aus Fig. 6 ersichtlich, von der Steuerwelle 20,
welche mit zwei Nasen 54, 55 (Fig. 4, 6 und 13) versehen ist, von welchen je eine kurz
vor Hubende den zugehörigen Winkelhebel· 56 verschwenkt, der an der Stange seines Ventils
9 angreift und dieses öffnet, um aus dem Gebläse 4 Luft in den Explosionsraum einzulassen,
bis nach Freigabe des Hebels 56 seitens der Nase der Steuerwelle durch Federdruck
der Schlufs des Ventils 9 erfolgt.
Um sofort nach Schlufs der Auspuffventile die Brennstoff-Einblasevorrichtungen in Bewegung
zu setzen, ist eine von der Steuerwelle 20 und vom Regler 21 beeinflufste Regelungsvorrichtung
(Fig. 2, 3, 11 und 12) vorgesehen.
Dieselbe besteht aus einem auf der Steuerwelle 20 befestigten Zahnrad 57, in welches die
von dem Doppelhebel 58 getragenen Zahnräder 59 eingreifen, die mit Zahnrädern 60 fest
verbunden sind, welche mit dem Zahnkranz 61 in Eingriff stehen. Letzterer ist fest verbunden
mit einem auf dem Doppelhebel 58 lose drehbaren Gehäuse 62, welches mit einer Hülse
63 in fester Verbindung steht, an der die Auspuffventile steuernde Nasen 40 und 41, sowie
das Schwungrad 64 angebracht sind. Aufserhalb des Gehäuses liegt ein mit dem Doppelhebei
58 verbundener Hebel 65, der mittels Stange 66 und Hebel 67 mit der vom Regler
beeinflufsten Welle 53 verbunden ist, Auf der Welle 38 sind die Winkelhebel 39 beweglich
gelagert, von welchen jeder einerseits mit der die bezügliche Einblasevorrichtung" steuernden
Stange 37 in Verbindung ist, andererseits in die Bahn einer der Nasen 40, 41 hineinragt.
Bei der Drehung der Steuerwelle 20 wird, da der Doppelhebel 58 vom Regler festgehalten
wird, das Zahnräderwerk gedreht und hierbei die Hülse 63 sammt den Nasen 40, 41 in Umdrehung
versetzt.
Wenn nun durch den Regler die Welle 53 in der Pfeilrichtung (Fig. 11) gedreht wird,
so wird sich auch der Hebel 65 in der angegebenen Pfeilrichtung bewegen, wodurch eine
Rückwärtsbewegung der Nasen 40 und 41 um den doppelten Bewegungswinkel des Hebels 65
eintritt und die Nase 40 bezw. 41 demnach ihren Winkelhebel 39 später treffen wird, infolge
dessen auch die Einblasung später erfolgt.
Der Steuerhahn 13 (Fig. 13 und 14) besitzt
in seinem Gehäuse vier Schlitze, von welchen zwei gegenüberliegende durch je einen der
Hohlräume besitzenden Gehäusedeckel des Schiebers in Verbindung stehen. . Die Deckelhohlräume
sind mit den Rohrleitungen 15 verbunden. Je nach der Schieberstellung kann
das eine oder das andere Paar von Schlitzen geöffnet und die betreffende Seite des Arbeitscylinders
mit dem Ventil 14 verbunden werden.
In Fig. 13 sind der links unten und der rechts
oben stehende Kanal des Gehäuses durch den. Schieber geöffnet und es kann die rechts vom
Kolben 2 im Räume 5 befindliche Flüssigkeit durch die (in Fig. 14 unten liegende) Rohrleitung
15, durch den vorderen Gehäusedeckel, welcher diese Leitung durch einen in ihm angebrachten
gegabelten Hohlraum (Fig. 6) mit den offen gehaltenen Kanälen des Gehäuses
verbindet, durch diese mittels der Hahn durchgänge verbundenen Gehäusekanäle und das
Ventil 14 nach der Leitung 126 abströmen. Dabei bleiben die beiden anderen Gehäusekanäle,
welche die Verbindung mit dem links vom Kolben 2 liegenden Räume 5 herstellen,
durch den Steuerhahn 13 geschlossen.
Wird letzterer um ein geringes Mais gedreht, so werden die geschlossen gewesenen
Kanäle geöffnet und die Flüssigkeit kann aus der (in Fig. 14 oben liegenden) Rohrleitung 15
durch den halbkreisförmigen, die beiden nunmehr offenen Gehäusekanäle verbindenden,'in
Fig.. 13 punktirt angedeuteten Hohlraum des hinteren Gehäusedeckels in das Gehäuse und
durch die Schieberdurchbrechungen und das Ventil 14 in die Leitung 126 abfliefsen. Die
beiden anderen Gehäusekanäle sind während dieser Zeit durch den Kreisschieber abgeschlossen.
~
Die Bewegung des Schiebers erfolgt von den das Einblaseventil 9 steuernden Hebeln 56
bezw. durch die Nasen 54,55 der Steuerwelle 20. Zu diesem Zwecke stecken auf der
Hahnwelle die beiden Kurbeln 68 (Fig. 14), welche durch hohle Stangen 69 mit den Hebeln
56 verbunden sind. In den Stangen 69 sind die Stangen 70 so lange frei verschiebbar,
bis Anschläge Ji dieser letzeren auf Anschläge 72 der Stangen 69 treffen. Wenn nun
beispielsweise der hintere Hebel 56 verstellt wird, geht die zugehörige Stange 69 herab, da
die Anschläge an einander liegen, lind der Steuerhahn wird in solche Stellung gebrächt,
dafs jene beiden Schlitze geöffnet werden, welche die Verbindung zwischen dem Ventil 14
Und der vorderen Cylinderseite herstellen. Die andere Stange 69 wird hierbei gehoben und die
Anschläge dieser und der in ihr sich führenden Stange 70 werden an einander gebracht, so
dafs bei Bewegung des vorderen Hebels 56 der Hahn wieder in die gezeichnete Stellung gelangt.
Auf der hinteren Cylinderseite beginnt alsdann die Verdichtung. Ist nun in dem Cylinder
mehr Flüssigkeit vorhanden, als für den gewünschten Verdichtungsgrad erforderlich
ist, so wird, sobald der Verdichtungsdruck den Druck der Feder 73 des Ventils 14 überwindet,
Flüssigkeit durch dieses Ventil so lange entweichen,
bis kurz vor dem Hubende der Steuerhahn umgestellt und diese Cylinderseite gegen
das A^entil 14 abgeschlossen wird. Da der
vollständige Schlufs der Schieberschlitze kurz vor dem todten Punkt erfolgt, nimmt der Verdichtungsdruck
auch nicht mehr merklich zu. Die Höhe der Verdichtung läist sich während
des Betriebes durch Nachspannen der Feder 73 genau einstellen.
Die Ingangsetzung der Maschine geschieht mittels Druckluft, welche abwechselnd in den
einen oder den anderen der Explosionsthürme eingelassen wird. Hierzu dient die in den
Fig. 15 und 16 im Längs- und Querschnitt dargestellte Anlafssteuerung, welche aus einem
entlasteten Dreiweghahn 74 besteht, dessen Gehäuse vier Schlitze hat, von denen je zwei
einander gegenüberliegen; die Schlitze 75 und 76 sind durch eine gegabelte, mittels
Hahn JJ absperrbare Rohrleitung 78 unter einander und durch die Rohrleitung 23 mit dem
von der Pumpe 19 gespeisten Druckluftbehälter 79 (Fig. 2) verbunden, während die beiden
anderen Schlitze 80, 81 durch in die Thürme 6 mündende Rohre 82, 83 mit je einer Seite des
Arbeitscylinders 1 (Fig. 1, 2 und 5) in Verbindung stehen. Auf dem mit einer Ausnehmung
84 versehenen Hahnkegel sitzt ein Zahnrad 85, welches in ein zweites lose auf der
Steuerwelle 20 laufendes Zahnrad 86 eingreift. Letzteres trägt eine Klaue 87, in welche eine
Nase 88 der auf der Steuerwelle verschiebbaren Kupplungsmuffe 89 eingreift, sobald der
die Muffe verstellende Hebel 90 gegen das Zahnrad 86 bewegt wird. . ·
Bei dieser Bewegung des Hebels wird nicht,
nur die Nase 88 mit der Nase 87 des Zahnrades gekuppelt, sondern auch der Hahn Jj
geöffnet, und der Hahnkegel des Dreiweghahnes 74 bei einer Drehung der Steuerwelle
geöffnet. Es kann daher aus dem Druckluftbehälter Luft durch die Ausnehmung 84 und
die durch dieselbe verbundenen Schlitze und Leitungen auf die eine oder die andere Cylinderseite
gelangen.
Um für eine bestimmte Leistung möglichst kleine Cylinderabmessungen und ferner einen
gleichmäfsigen Gang zu erzielen, wird behufs Erreichung eines entsprechend hohen thermischen
Nutzeffectes eine bei verschiedenen Füllungsgraden und Belastungen gleichbleibende,
möglichst hohe Verdichtung angewendet. Die Verdichtungsräume sind so gestaltet, dafs sie
nach oben hin sich verjüngen. Die als Zwischenglied zwischen Kolben und Explosionsräumen, angewendete Flüssigkeit verlängert
den Kolben bis in die kegelförmig zulaufenden Explosionsthürme und verhindert, dafs bei
Verwendung von staubförmigem Brennstoff die Cylinderwände und Kolbenflächen stark angegriffen
werden, indem sich Flugasche, insofern sie nicht ausgeblasen wird, an den vom Kolben berührten Cylinderwandungen^ nicht
ansetzen und anbrennen kann, sondern von der Flüssigkeit aufgenommen wird, welche beim
Betriebe ununterbrochen -erneuert wird.
Diese Erneuerung erfolgt mit Hülfe der Pumpen, während die Flüssigkeit durch den
Steuerhahn 13 austritt, der von der Steuerung so eingestellt wird, dafs sein Ventil 14
die Verbindung immer mit derjenigen Cylinderseite herstellt, in welcher verdichtet wird.
Kurz vor dem Todtpunkte wird umgestellt und die Verbindung mit der anderen Cylinderseite
hergestellt. Durch das Ventil 14 wird also zu jeder Zeit die Höhe der Verdichtung geregelt,
indem in demselben Mafse, als durch die Pumpen Flüssigkeit zugeführt wird, diese durch
das Ventil entweichen mufs. Blofs während der kurzen Zeit, welche, wenn die Maschine
mit geringer Füllung arbeiten soll, nöthig ist, um den Verdichtungsraum zu verkleinern, gewissermafsen
den Flüssigkeitskolben länger zu machen, um denselben Verdichtungsdruck zu
erzielen, strömt keine Flüssigkeit aus.
Die Maschine hält demnach bei jedem beliebigen Füllungsgrad durch selbsttätige Verkleinerung
des Verdichtungsraumes den Verdichtungsdruck immer auf genau gleicher Höhe und auch gleich hoch auf beiden Cylinderseiten.
Wenn bei geringer werdender Belastung die Füllung kleiner wird, so wird durch den Regler
auch die Fördermenge der Pumpen durch Drosselung der Satigleitungen entsprechend
verändert. Die hierbei eintretende Druckverminderung kommt aber bei der Verdichtung
wieder zur Wirkung, so dais kein groiser Arbeitsverlust
infolge des Drosseins eintritt. Da die Verdichtungsarbeit direct proportional der
Belastung ist, so ist auch der mechanische Wirkungsgrad der Maschine annähernd immer
derselbe.
Zwecks Anlassens wird die Kurbel etwa 2O° über den der Cylinderseite zugekehrten Todtpunkt
gestellt und hierauf mittels der Anlafssteuerung — durch Einrücken der Kupplung
87,88 — Druckluft in die Maschine eingelassen. Letztere setzt sich sofort in Gang und
läuft bis zur ersten Zündung als doppeltwirkende Druckluftmaschine; die Pumpen beginnen
zu fördern. Es wird demnach bereits auf der anderen Kolbenseite Explosionsgemisch eingeblasen, verdichtet und in der
Todtpunktstellung entzündet. Sobald die Explosion erfolgt, wird die Kupplung ausgerückt
und die zwei Hähne der Anlafssteuerung werden wieder geschlossen.
Die Maschine läuft von jetzt ab mit ihrer maximalen Füllung, bis sie die normale Umdrehungszahl
erreicht hat. Nunmehr hebt sich der Regler und infolge dessen auch der Stift 50 und das Auspuffventil 11 bleibt langer offen;
vom Regler aus wird der Schieber 32 verstellt und dadurch die Brennstoffzufuhr entsprechend
vermindert. Gleichzeitig wird auch die Einblasevorrichtung so gesteuert, dafs die Einblasung
später erfolgt. Desgleichen werden durch das vom Regler bewegte Hebelwerk
91,92,93,94 (Fig. 2 und 17) die Leistungen der einzelnen Pumpen, durch Drosselung in
den Saugleitungen derselben, entsprechend vermindert. Der Regler hebt sich so lange, bis
der Fülhmgsgrad der Belastung der Maschine entspricht.
Claims (3)
- Patent-Ansprüche :ι. Doppeltwirkende Explosionskraftmaschine, bei welcher zwischen den beiden Explosionsräumen und dem Kolben Flüssigkeitssäulen eingeschaltet sind,. dadurch gekenn-. zeichnet, dafs die Cylinderenden zu Kammern ausgebildet sind, welche mit Vorrichtungen zum fortgesetzten Einführen und Ablassen der Flüssigkeit, zum Einführen des Brennstoffes und der Frischluft und zum Entfernen der verbrannten Rückstände versehen sind.
- 2. Eine Explosionskraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs die Vorrichtung zum Ablassen der Flüssigkeit, welche während der Verdichtung des Gemisches mit dem betreffenden Explosionsraum verbunden und kurz vor der Zündung von diesem abgesperrt wird, mit einem bei einem bestimmten Druck sich öffnenden Ventil versehen ist, zum Zweck, bei Regelung der Füllung den Verdichtungsdruck im Explosionsraum unverändert zu halten.
- 3. Eine Explosionskraftmaschine nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, dafs der Regler entsprechend der Belastung der Maschine das Auspuffventil früher oder später schliefst, auiserdem die Nocken zur Steuerung der Einblasevorrichtung so einstellt, dafs der Brennstoff erst eingeblasen wird, nachdem das Auspuffventil sich geschlossen hat und schliefslich die Pumpenleistungen dem Füllungsgrad entsprechend beeinfluist.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.tt. öedruCkt In BeR seichsörUCkerei.
Publications (1)
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DE137832C true DE137832C (de) |
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DENDAT137832D Active DE137832C (de) |
Country Status (1)
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DE (1) | DE137832C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749363C (de) * | 1943-06-10 | 1944-11-22 | Motor fuer Kohlenstaubverbrennung |
-
0
- DE DENDAT137832D patent/DE137832C/de active Active
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE749363C (de) * | 1943-06-10 | 1944-11-22 | Motor fuer Kohlenstaubverbrennung |
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