DE134737C

DE134737C -

Info

Publication number: DE134737C
Application number: DENDAT134737D
Authority: DE

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Um Gegenstände aus Aluminium be zw. aus Legirungen desselben gegen alkalische Einflüsse zu schützen, werden die betreffenden Gegenstände mit einem Zinnüberzug versehen.

Bisher wird hierbei in der Weise verfahren, dafs die bei der Herstellung der betreffenden Gegenstände zur Verarbeitung kommenden Aluminiumbleche und -Stäbe in geschmolzenes Zinn getaucht und die zu überziehende Fläche gleichzeitig mit einer StahlbUrste bearbeitet wird.

Dieses Verfahren ist in der Praxis äufserst umständlich durchzuführen, zumal wenn es sich um Aluminiumbleche von etwas gröfserer Ausdehnung handelt; denn

ι. ist dann ein entsprechend grofses Zinnbad erforderlich, dessen gleichmäfsiges Flüssig-' halten eine besondere Abwartung erfordert, und

2. bereitet auch die Bearbeitung des Aluminiumbleches mit der StahlbUrste insofern Schwierigkeiten, als der Bürstprocefs sich unsichtbar innerhalb des Zinnbades vollzieht, und es daher unmöglich ist, zu beurtheilen, ob sämmtliche Stellen des Aluminiumbleches in hinreichender Weise gebürstet werden.

Nun tritt die Nothwendigkeit des schützenden Ueberzuges in der Wirklichkeit aber gerade hauptsächlich bei gröfseren Blechen ein, da die Schutzschicht wesentlich bei solchen Blechen erforderlich ist, welche mit Wasser in Berührung kommen, d. h. welche zum Bau leicht transportabler Boote, zur Bekleidung von Schiffen oder dergl. Verwendung finden.

Für diese Bleche sind aber stets verhältnifsmäfsig grofse Abmessungen erwünscht.

Die vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, welches es ermöglicht, auch derartige gröfsere. Aluminiumbleche ohne irgend welche technische oder praktische Schwierigkeiten mit einem an allen Punkten durchaus festhaftenden, gleichmäfsigen Ueberzuge zu versehen.

Das Verfahren besteht darin, dafs das Aluminiumblech auf eine eiserne Tischplatte gelegt, diese Eisenplatte mittelst einer geeigneten Heizvorrichtung, ζ. B. mittelst Gasflammen, auf Dunkelrothglut erwärmt, hierdurch das auf die obere Fläche des Aluminiums aufgegebene Zinn bezw. eine geringe Procentsätze von Zink, Nickel und dergl. enthaltende leichtflüssige Zinnlegirung zum Flufs gebracht und das flüssig werdende Metall nun sofort mittelst eines stumpfkantigen Eisenstabes bezw. eines Hnealförmigen Werkzeuges unter Anwendung geeigneten Druckes auf dem Aluminiumblech verstrichen wird.

Das Verfahren ermöglicht es, beliebig grofse Bleche mit der Schutzschicht zu überziehen; denn es braucht selbstredend bei dem beschriebenen Verfahren der Eisentisch nicht auf einmal in seiner ganzen Ausdehnung bis zur Rothglut erwärmt werden, vielmehr kann diese Erwärmung nach und nach . über die Tischplatte hinfort geführt werden, wobei immer nur ein begrenzter Theil rothglühend erhalten wird.

Bei kleineren Blechen, bei welchen das flüssige Zinn bezw. die Zinnlegirung sozusagen in einem Arbeitszuge zur Verstreichung kommt, wird selbstredend gleich von vornherein eine entsprechend grofse, in ihrer gesammten Ausdehnung rothgluhende Eisenplatte als Unterlage verwendet.

Handelt es sich um dickere Aluminiumbleche, so kann das Verfahren dahin abgeändert werden, dafs ohne Benutzung ^einer rothglühenden Eisenunterlage unmittelbar das Aluminiumblech selbst von der Unterseite aus so weit erwärmt wird, dafs das oben aufgegebene Zinn bezw. die Zinnlegirung zum Flufs kommt.

Es wird in diesem Falle zweckinäfsig eine geeignet durchbrochene Unterlage für das Aluminiumblech zur Anwendung kommen, damit einerseits das Aluminiumblech unmittelbar von unten erhitzt werden kann und andererseits ein hinreichendes Auflager für das Aluminiumblech vorhanden ist, damit das flüssig werdende Zinn bezw. die Zinnlegirung mit dem nöthigen Druck verstrichen werden kann.

Gerade durch dieses Verstreichen unter einem geeigneten Druck wird ein inniges Festhaften des Ueber^uges herbeigeführt, da dieses kräftige Verstreichen ein aufserordentjich vollkommenes und glattes Ablösen der auf der Oberfläche des Aluminiumbleches befindlichen Oxydschicht zur Folge hat und sich demgemäfs die Verbindung des flüssig gemachten metallischen Zinnes bezw. der Zinnlegirung mit der glatten, reinen Metallfläche des Aluminiumbleches in äüfserst vollkommener Weise vollziehen kann. Das gelöste Aluminiumoxyd wird bei dem Verstreichen der Schutzschicht in Form einer schwammigen Masse an die Oberfläche des Metallüberzuges geprefst und kann mit einem messerartigen Instrument durch Abziehen leicht entfernt werden.

Claims

Patent-Anspruch :

Verfahren zur Herstellung eines Ueberzuges Qlis leichtflüssigem Metall auf Aluminium durch Verreiben des flüssigen Metalles auf dem Aluminium, dadurch gekennzeichnet, dafs letzteres, auf einer wagerecht liegenden, dunkelroth glühenden Eisenplätte gelagert öder jji wagerechter Lage unmittelbar von der Unterseite aus beheizt, durch Verreiben des auf die Oberfläche des Aluminiums aufgegebenen, durch die Wärme des letzteren schmelzenden Metalles (wie Zinn bezw. Zinnlegirung) in sichtbarer Weise ein Abstofsen der Oxydtheile des Aluminiums herbeigeführt und die abgestofsenen, als schwammige Masse an die Oberfläche der Zinnschmelze oder dergl. tretenden Oxydtheile von dem Aluminium herabgeschoben werden.