DE132091C

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Publication number: DE132091C
Application number: DENDAT132091D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Als Besatz der Bohrlöcher für Sprengschüsse in Kohlengruben u. s. w. sind bereits vielfach Mittel angewendet worden, welche sich nach ihrer stofflichen Beschaffenheit und ihrer speciflschen Wirkungsweise unterscheiden, je nach dem besonderen Zweck, der mit ihrer Verwendung erreicht werden soll. Beispielsweise sind mit hygroskopischen und krystallwasserreichen Salzen getränkte pulverförmige Aufsaugemittel anorganischer Natur als Bohrlochbesatz verwendet worden, um Sprengstoffe, die bei der Explosion Flammenbildung zeigen, auch in Kohlengruben verwenden zu können, ohne der Gefahr einer Entzündung schlagender Wetter ausgesetzt zu sein. Weiter hat man sogen. Expansionsverschlüsse (D. R. P. 14970 und 119365) verwendet, welche bezwecken , das Entweichen von Gas, bevor es Arbeit geleistet hat, aus dem Bohrloch thunlichst zu verhindern, und dadurch die Sprengwirkung zu erhöhen. Wesentlich vollständiger als durch die bisherigen sogen. Expansions-. verschlüsse oder durch Lehm u. s.w. wird dieser Zweck erreicht durch die Anwendung von schnell erhärtenden und nach dem Erhärten eine feste, erst stärkerer Druckwirkung weichende Masse bildenden Kitten und Cementen als Bohrlochbesatz. Die hierfür benutzten Materialien können mannigfacher Art sein, sofern sie nur genügend schnell erhärten, während dieses Vorganges keine Zusammenziehung erfahren und gegen Druckwirkung möglichst widerstandsfähig sind. So eignet sich z. B. für den genannten Zweck besonders gut der Magnesia- oder Sorelcement, der bekanntlich durch Mischen von schwach gebranntem Magnesit (Dolomit) und Chlormagnesiumlösung erhalten wird und zu einer sehr festen Masse erhärtet; diesem Gemisch können noch schleimige Stoffe, wie Eiweifs, Leim, Gummi, Dextrin, Kieselsäuregallerte und Thonerdehydrat, zugesetzt werden. Weiter ist ein aus Zinkoxyd und Zinkchlorid unter Zusatz von Hochofenschlacke, Glaspulver oder Sand, Kieseiguhr, oder kohlensaurem Kalk erhaltener Metallkitt als Bohrlochbesatz brauchbar und ebenso der aus trockenem Sand, Kalkhydrat und Kreide mit Wasserglas bereitete Wasserglasmörtel. Vollzieht sich der Vorgang der Erhärtung der Kitte oder Cemente allmählich, also langsam, so können dieselben sehr wohl im letzten Stadium des Erha'rtungsprocesses, so lange sie während desselben noch bildsam sind, zum Abschlufs' des mit dem Sprengstoff beschickten Bohrloches nach aufsen hin verwendet werden.

Den bereits bekannten mechanischen 11. s. w. Mitteln gegenüber haben die schnell erhärtenden Kitte noch den Vorzug, dafs sie schneller wirken und sich erheblich billiger stellen als der bisherige Besatz.

Es ist leicht verständlich, dafs die Verstärkung der Schufswirkung durch den neuen Bohrlochbesatz eine um so gröfsere ist, je widerstandsfähiger der erhärtete Besatz gegen Druckwirkung ist. Aufser der Verstärkung der Schufswirkung hat die Verwendung schnell erhärtender Kitte und Cemente als Bohrlochbesatz noch den Vortheil der Verhinderung der sogen, ausblasen-

den, d. h. nicht werfenden Schüsse, welche bekanntlich stets einen grofsen Verlust an Arbeitszeit und Sprengmaterial sowie noch sonstige erhebliche Uebelslände im Gefolge haben.

Claims

Patent-Anspruch :

ßohrlochbesatz für Sprengschüsse aller Art, gekennzeichnet durch die Verwendung von schnell und ohne Volumverminderung erhärtenden Kitten und Cementen.