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Die Erfindung betrifft einen axial zusammenfaltbaren Behälter zur
Aufnahme von Flüssigkeiten und Schüttgütern, dessen Deckel und Boden über einen
biegsamen Behältermantel dicht verbunden sind, der im zusammengefalteten Zustand
des Behälters übereinanderliegende Falten bildet und durch einen oder mehrere abständliche
horizontale Zwischenrahmen verstärkt sein kann. Solche zusammenfaltbare Behälter,
beispielsweise kreisrunden oder rechteckigen Querschnitts, besitzen bekanntlich
gegenüber starrwandigen Behältern den Vorteil, daß sie im Leerzustand zusammengefaltet
werden können, daher einen geringeren Transportraum benötigen, somit die Transportkosten
senken lassen und auch Lagerraum und damit Lagerhaltungskosten wesentlich mindern.
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Bisher bekannte derartige Behälter der eingangs genannten Art konnten
trotz aller vorgenannten arteigenen Vorzüge jedoch bislang praktisch keinen Einsatz
finden, da sie zu verwickelte und kostspielige Einrichtungen benötigen, die den
Behälter zur Vorbereitung des Füllvorgangs in die axial gestreckte Lage überführen.
Zu diesem Zweck ist es beispielsweise aus der deutschen Patentschrift 1157536 bekannt,
zur Erzielung und Aufrechterhaltung der vertikalen Ausrichtung oder Ausfluchtung
zwischen Deckel, Boden oder einem gegebenenfalls vorgesehenen Zwischenrahmen des
Behälters während des Zusammenfaltens und des Auseinanderfaltens sowie in gestrecktem
Zustand des Behälters Faltverbindungsgelenke vorzusehen, die außerdem dem maximalen
Grad des Auseinanderziehens des Behälters begrenzen. Derartige Faltverbindungsgelenke
vergrößern jedoch die Kosten und auch das Gewicht solcher Behälter in so starkem
Maße, daß diese für die Praxis nicht in Betracht kommen. Im übrigen sind, wie sich
beispielsweise aus der deutschen Gebrauchsmusterschrift 1 922454 ergibt, Behälter
zur Aufbewahrung und Abgabe von Flüssigkeiten, wie beispielsweise Zitronensaft oder
dergleichen flüssigen Nahrungsmitteln, oder kosmetischen Mitteln, wie Parfüms und
auch Puder, mit einem aus thermoplastischem Kunststoff gefertigten Faltenbalg bekannt,
der jedoch im Gegensatz zu dem hier verfolgten Zweck lediglich die Aufgabe erfüllt,
durch sein Niederdrücken den Behälterinhalt je nach Bedarf abzugeben; nicht dagegen
sind diese vorbekannten Behälter dafür vorgesehen und geeignet, im Leerzustand zwecks
Ersparnis von Lager- und Transportraum zusammengefaltet zu werden.
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Es ist auch schon ein axial zusammenfaltbarer Behälter zum Versand
von Flüssigkeiten und Schüttgütern bekanntgeworden (vgl. die Zeitschrift »Die Verpackung«,
Heft 5 vom September/Oktober 1961, S. 6), der in ungefülltem Zustand völlig flach
liegt, daher viel weniger Raum einnimmt als gefüllte Behälter und der im Leerzustand
sich zusammenfalten läßt. Die faltbare Mantelwandung dieses vorbekannten Behälters
besteht aus mehreren Schichten flexiblen Materials. Dieser bekannte Behälter hat
jedoch den Nachteil, daß er hängend gefüllt und entleert werden muß, was ersichtlich
Schwierigkeiten mit sich bringt. Ferner macht dieses notwendige Aufhängen der Behälter
zusätzliche Vorrichtungen erforderlich, die trotz des gegebenen Vorteils der Minderung
des Raumbedarfs der Behälter im Leerzustand deren praktischen Einsatz bisher hinderte.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen
Behälter der eingangs
genannten Art zu schaffen, der unter Vermeidung der vorstehend genannten, bislang
derartigen Behältern anhaftenden Nachteile erheblich billiger und an Gewicht leichter
ist und daher praktisch erst, beispielsweise zur Aufnahme von Mineralölen und chemischen
Erzeugnissen, statt der bisher hierfür zum Einsatz gelangten Tonnen, Fässer und
sonstigen Gebinde verwendet werden kann.
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Diese Aufgabe ist bei einem Behälter der einleitend erwähnten Art
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß er einen ihn selbsttätig aus den zusammengefalteten
Leerzustand in den Füllzustand aufrichtenden elastischen Mantel besitzt. Dies bringt
den Vorteil, daß er sich an eine Vakuumquelle anschließen läßt, mit der dem Behälter
nach Entleeren Luft entzogen werden kann, so daß dieser sich für den Transportzustand
in Falten zusammenlegt. Soll nun ein solcher Behälter gemäß der Erfindung aus dem
zusammengefalteten Transportzustand in den der Aufnahme der betreffenden Güter zugänglichen
Füllzustand übergeführt werden, so braucht lediglich der Behälterverschluß geöffnet
zu werden, so daß sich der elastische Behältermantel unter dem Einfluß des Atmosphärendrucks
im Behälterinnern selbsttätig aufrichtet und damit auch den Deckel aufrichtet. Auf
Grund dessen muß also für den Behältermantel ein elastischer Kunststoff mit entsprechender
Rückstellkraft vorgesehen werden, die zur Herbeiführung des zusammengefalteten Leerzustandes
des Behälters durch den Luftentzug mittels der Vakuumquelle überwunden wird. Dieses
selbsttätige Aufrichten des Behälters zur Herbeiführung des Füllzustandes ist ersichtlich
wesentlich vorteilhafter als das bei derartigen Behältern bisher notwendige Aufhängen
derselben, da hierfür - wie gesagt - eine zusätzliche Vorrichtung erforderlich ist,
die erfindungsgemäß entfällt. Außerdem ist beim Behälter nach der Erfindung der
Arbeitsvorgang des Füllens wesentlich vereinfacht. Außerdem werden für den Füllvorgang
des Behälters auch keine an ihm anzuordnende Organe wie Faltverbindungsgelenke benötigt,
so daß der Behälter außerordentlich billig und leicht gefertigt werden kann, da
ein solcher Behälter frei von Streckgliedern selbsttätig in seinen ausgezogenen
Zustand übergeht, um so sein gesamtes Volumen der jeweils einzufüllenden Flüssigkeit
oder Chemikalie darzubieten.
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Der Füllvorgang solcher Behälter läuft vorzugsweise derart ab, daß
die durch Luftentzug in gefaltetem Zustand übergeführten leeren Behälter z. B. auf
einem endlosen Transportband durch Öffnen der Behälterverschlüsse und den dadurch
entstehenden Atmosphärendruck im Behälterinnern selbsttätig in die gestreckte Lage
übergehen, in der sie an einer Wiegestelle bis zur Erreichung des gewünschten gewogenen
Volumens befüllt und von dort an ein Transportband abgegeben werden, auf dem sie
mittels Paletten zu größeren Einheiten zusammengestellt werden.
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Ein solches automatisch und kontinuierlich ablaufendes Füll-und Wiegesystem
wird in dieser außerordentlichen Einfachheit erst durch die erfindungsgemäße Ausbildung
der Behälter ermöglicht, was nämlich mit starrwandigen Behältern, wie insbesondere
Tonnen und Fässern, bisher nicht erreichbar war.
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Bei allem wird der Vorteil beibehalten, daß auf Grund der Faltmöglichkeit
im Leerzustand bei Lagerung und Transport ein mehrfach kleinerer Raumbedarf nur
erforderlich ist, der sich wirtschaftlich hinsichtlich
des benötigten
Lagerraums außerordentlich günstig bemerkbar macht und auch die Transportkosten
um ein Vielfaches reduzieren läßt.
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Nach einer besonders vorteilhaften Ausführungsform des Behälters
gemäß der Erfindung können sein Deckel, Faltmantel und Boden, zweckmäßig in stofflicher
Einheit, einstückig ausgebildet sein, wodurch sich seine Fertigung in besonderem
Maße vereinfacht und verbilligt. Außerdem können in an sich bekannter Weise Deckel
und Boden derart ausgebildet sein, daß übereinandergestapelte Behälter mit Boden
und Deckel ineinandergreifen und die gestapelten Behälter ausreichend miteinander
arretiert sind. Außerdem kann es von Vorteil sein, wenn Boden und/oder Deckel des
Behälters zur Aufnahme von Lager- und Transportpaletten od. dgl. ausgebildet ist,
die solche Behälter sowohl in leerem als auch in vollem Zustand zu größeren Einheiten
zusammenfassen, die sich leichter als Einzelbehälter befördern lassen. Beispielsweise
ließen sich zwischen zwei Paletten vier gefüllte Behälter oder sechzehn leere zusammengefaltete
Behälter transportieren, die jeweils zu vier Behältern übereinandergestapelt sind
und in diesem gestapelten Faltzustand etwa den gleichen Raum einnehmen wie die vier
gefüllten Behälter. Auf diese Weise eignen sich Behälter gemäß der Erfindung für
Container-Systeme, wie solche heutzutage in immer größerem Maße mit Erfolg zum Einsatz
gelangen. Außerdem wird durch die Möglichkeit der Verwendung solcher Paletten für
Lagerung und Transport die Stabilität der Behälter im gefüllten Zustand wesentlich
verbessert.
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Behälter der vorgenannten Art werden zumindest bezüglich ihres faltbaren
Mantels zweckmäßig aus einem elastischen Kunststoff gefertigt, der dem Behälter
die für sein Zusammenfalten notwendige Biegsamkeit verleiht. Nach einem weiteren
Merkmal der Erfindung ist vorzugsweise sein Einfüllstutzen mit einem an eine Vakuumquelle
anschließbaren Verschluß ausgerüstet, über den dem Behälter nach Entleeren Luft
entzogen werden kann, so daß dieser sich für den Transportzustand in Falten zusammenlegt.
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Selbstverständlich ließe sich dieser Zustand auch durch mechanische
Mittel erreichen.
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Die bei Behältern mit größeren Axiallängen gegebenenfalls vorgesehenen
Zwischenrahmen sind vorzugsweise als mit den außen umlaufenden Bereichen betreffender
Faltwellenberge des Faltmantels eine stoffliche Einheit bildende Verstärkungen ausgebildet,
die also gegenüber den sonstigen Bereichen des Faltmantels einen größeren Querschnitt
besitzen. Gewöhnlich dürfte ein solcher Verstärkungsrahmen in der Praxis bei größeren
Gebinden nur in der Mitte deren Faltmantels erforderlich sein.
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In der Zeichnung ist ein Behälter der erfindungsgemäßen Art in einer
beispielsweise gewählten Ausführungsform und in seinem Zusammenbau mit für seinen
Transport und Lagerung geeigneten Paletten schematisch veranschaulicht. Es zeigt
F i g. 1 den Behälter in auseinandergezogenem Zustand in einer Seitenansicht, F
i g. 2 die gleiche Seitenansicht wie F i g. 1, jedoch in gefaltetem, also leerem
Zustand des Behälters, F i g. 3 eine Draufsicht des Behälters gemäß Fig. 1 und 2,
F i g. 4 vier durch Paletten zusammengefaßte Behälter, F i g. 5 einen Querschnitt
durch die Palette und
Fig. 6 eine Seitenansicht des Palettenbehälteraufbaus gemäß
F i g. 4.
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Der in Fig. 1 zeichnerisch wiedergegebene axial zusammenfaltbare
Behälter besitzt einen Deckel 1 und einen Boden 2, die über einen biegsamen Behältermantel3
dicht verbunden sind, der in zusammengefaltetem Zustand des Behälters (F i g. 2)
übereinanderliegende Falten bildet und durch einen horizontalen Zwischenrahmen 4
verstärkt ist. Deckel 1, Boden 2, Faltmantel 3 und Verstärkungsring 4 bestehen aus
einem entsprechenden Kunststoff und bilden miteinander eine stoffliche Einheit.
Deckel 1 und Boden 2 des Behälters besitzen jeweils eine diametral verlaufende Aussparung
5, in die beispielsweise eine entsprechend geformte Leiste einlegbar ist, um übereinandergestapelte
Behälter dieser Art miteinander zu arretieren. Diese Queraussparung 5 kann jedoch
auch zur Aufnahme von Lager- und Transportpaletten dienen, wie eine solche unter
9 in Fig. 4 bis 6 dargestellt ist. Hierbei zeigt F i g. 4 vier auf eine Palette
aufgestellte, mit ihrem Deckel 1 sichtbare Behälter, von denen zwei kreisrund und
zwei andere unter optimaler Ausnutzung von Transport-, Lager- und Füllungsraum im
wesentlichen quadratisch ausgebildet sind. Um in F i g. 4 diese vier Behälter sichtbar
werden zu lassen, ist die obere Palette 9 zeichnerisch weggelassen. Zur Befüllung
der Behälter dienen ein Füllstutzen 7 und ein Entlüftungsstutzen 8. Die in F i g.
5 im Querschnitt dargestellte Palette 9 weist an ihrer Ober- und Unterseite jeweils
Vorsprünge 10 auf, die in die Aussparungen 5 von Deckel 1 und Boden 2 der Behälter
einrastbar sind.