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Die Erfindung bezieht sich auf einen Abgasreiniger mit Sprühdüsen,
die mit einer lotrechten Hohlwelle koaxial in einem im wesentlichen zylindrischen
Mantel in mehreren Etagen angeordnet sind und Flüssigkeit horizontal radial nach
außen versprühen, bei dem die von Festkörperteilchen und löslichen Bestandteilen
zu reinigenden Abgase in den vom Mantel gebildeten Raum von unten eintreten und
aus dem die Flüssigkeit mit den aus den Ab-
gasen entfernten Beimengungen
über Abläufe abfließt, die radial von den Sprühdüsen entfernt sind.
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Ein derartiger Abgasreiniger ist beispielsweise in der französischen
Patentschrift 1174 864 beschrieben. Dort werden die zu reinigenden Abgase
von unten in den vom zylindrischen Mantel gebildeten Raum eingeblasen, treffen innerhalb
dieses Raumes auf mehrere Ablenkkörper auf, so daß die Abgase mehrfach abgelenkt
werden und im Verlaufe ihres gewundenen Weges auf die versprühten Flüssigkeitsteilchen
auftreffen. Dabei werden die löslichen Bestandteile der Abgase von den Flüssigkeitsteilchen
gelöst und über die Ablenkfläche nach unten geleitet, so daß diese Flüssigkeit mit
den aus den Abgasen entfernten Bestandteilen über einen Ablauf abfließt, der sich
am Rande des zylindrischen Mantels befindet. Der Nachteil dieses bekannten Abgasreinigers
besteht vor allem darin, daß seine Reinigungsleistung verhältnismäßig niedrig ist.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Abgasreiniger zu schaffen,
der die Abgase, insbesondere Rauchgase, von festen Bestandteilen, wie beispielsweise
Ruß, und schädlichen gasförmigen Stoffen, wie Kohlenmonoxyd, Schwefeldioxyd od.
dgl., reinigt, ohne daß der Abzug der gereinigten Gase wesentlich behindert wird.
Dabei soll sich der Ab-
gasreiniger durch einen einfachen konstruktiven Aufbau
auszeichnen und einen hohen Reinigungswirkungsgrad aufweisen.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Sprühdüsen
gruppenweise an einer Trommel befestigt sind, die koaxial zur Hohlwelle und drehbar
angeordnet ist, und daß der Mantel in jeweils gleicher Ebene wie die Sprühdüsen
ringförmige Schlitze aufweist, die den Durchtritt der Flüssigkeitsstrahlen zu außerhalb
des Mantels befindlichen Auffangkammem gestatten.
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Wird die Trommel mit den gruppenweise angeordneten Sprühdüsen in Umdrehung
versetzt, dann werden in den Ebenen der Sprühdüsen Sprühstrahlflächen erzeugt, die
als Wasserblende wirken. Zweckmäßigerweise sind die Sprühdüsengruppen in den einzelnen
Etagen gegeneinander versetzt, so daß die jeweils nicht von Sprühflüssigkeit bestrichene
Fläche einer Etage von der von Sprühflüssigkeit bestrichenen Fläche einer anderen
Etage überdeckt wird. Dadurch wird erreicht, daß die im wesentlichen in Axialrichtung
durch den vom zylindrischen Mantel gebildeten Raum hindurchströmenden Abgase durch
Sprühflüssigkeitsflächen einer Etage dringen müssen, wenn sie in der vorhergehenden
Etage durch den Zwischenraum zwischen zwei solchen Flächen hindurchgelangt sind.
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Es hat sich gezeigt, daß der erfindungsgemäße Abgasreiniger trotz
seines einfachen Aufbaus einen außerordentlich hohen Wirkungsgrad aufweist und insofern
den bisher bekannten Abgasreinigern dieser Gattung bei weitem überlegen ist.
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Es empfiehlt sich, den Abgasreiniger im Gegensatz zu den bisherigen
Gepflogenheiten nicht am oberen Ende des Fabrikschlotes anzuordnen oder in den Fabrikschlot
selbst einzubauen, sondem ihn vor dem Eintritt der Abgase in den Fabrikschlot anzuordnen,
so daß die Abgase vor dem Eintreten in den Fabrikschlot bereits gereinigt sind und
diesen, insbesondere dessen Ausmauerung, nicht in Mitleidenschaft ziehen.
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Die Auffangkammern rings um den zylindrischen Mantel sind zweckmäßigerweise
ringförmig ausgebildet und weisen insbesondere einen etwa kreisförinigen Querschnitt
auf. Der übergangsbereich zwischen dem vom zylindrischen Mantel umschlossenen Raum
und dem Raum in den Auffangkammern ist zweckmäßigerweise trichterförinig ausgebildet,
so daß die Trichterwände zum Innern der Auffangkammern konvergieren. Das Auffangen
der zersprühten Flüssigkeit mit den aus den Abgasen entfernten Teilchen und Bestandteilen
wird dadurch erleichtert.
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Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung befinden sich die Auffangkammem
zwischen dem Mantel und einem weiteren, koaxial dazu angeordneten Außenmantel, so
daß der Abgasreiniger, von außen gesehen, eine zylindrische Wandung aufweist. Jeder
Auffangkammer sind zweckmäßigerweise Abläufe zugeordnet, die sich zu einem gemeinsamen
Sammelkanal entleeren, der sich unterhalb des Raumes befindet, in dem die Auffangkammern
angeordnet sind.
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Werden die Sprähdüsengruppen nicht fest mit der Trommel verbunden,
sondem sind nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung verstellbar an dieser angeordnet,
dann kann die Reinigungsrate nicht nur durch Änderung des Druckes der Sprühflüssigkeit,
sondem auch durch Änderung der Lage der Sprühdüsengruppen variiert werden.
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Die Zuführung der zu reinigenden Abgase zur eigentlichen Reinigungskammer
erfolgt zweckmäßigerweise durch einen Exhaustor über eine trichterartige Ablenkvorrichtung,
die die Abgase auf den vom Mantel und der Trommel gebildeten Ringraum verteilt.
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Der Antrieb der Hohlwelle bzw. der Trommel erfolgt zweckmäßigerweise
durch einen Motor, der oberhalb des Raumes angeordnet ist, der vom zylindrischen
Mantel umschlossen ist.
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An Hand der Zeichnung wird im folgenden ein Ausführungsbeispiel der
Erfindung erläutert. Dargestellt ist ein Abgasreiniger schematisch im Schnittbild.
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Eine über die Hohlwelle 3 von einem Elektromotor 4 angetriebene
Trommel 1 ist in zwei oder mehreren Etagen mit versetzt zueinander angeordneten
Gruppen von Sprühdüsen 2 versehen. Koaxial um diese Trommel 1 ist ein zylindrischer
Mantel 5 angeordnet, der in der Höhe der Sprühdüsen zwei horizontal verlaufende,
ringförmige Schlitze 6 aufweist, die in wulstartige, mit Abläufen
8
versehene, ringförinige Auffangkammem 7 münden. Die Auffangkammem
7 sind durch Schrauben, Niete oder durch Schweißen mit dem zylindrischen
Mantel 5 verbunden und ruhen mittels Stützen 9 auf den unteren Trägem
10, auf welchen auch der die Auffangkammem 7 umschließende zylindrische
Außenmantel 11 lagert. Die unteren Träger 10 sind auf Stützböcken
12 abgestützt. Das Abzugsrohr 13
für die gereinigten Gase ist über einer kegelförmigen
Haube 14 auf den oberen Trägem 10 angeordnet.
In Verlängerung
des Mantels 5 ist an den oberen Trägern 10 ein kegeliger Ablenktrichter
15 angeordnet. Der mit einer Schutzhülle 18 abgedeckte Motor 4 ist
auf der Konsole 16 befestigt, die sich auf den oberen Trägern 10 abstützt.
Zwischen der Hohlwelle 3 und der Welle des Motors 4 ist ein Übersetzungsgetriebe
19 angeordnet. An den unteren Trägem 10 ist ein Sammelkanal 20 befestigt,
der mit Abläufen 21 versehen ist. Der mit der Ansaugleitung 22 verbundene Exhaustor
23, dem eine Kühlvorrichtung vorgeschaltet sein kann, wird von einem Flektromotor
24 angetrieben. Vom Exhaustor 23
führt eine trichterartige Ablenkeinrichtung
25, 26 in den Raum zwischen dem Mantel 5 und der rotierenden Trommel
1, der in die Ablenkhaube 15 mündet. Die rotierende Trommel
1 ist über die Hohlwelle 3
und die Lagerplatte 27 auf den unteren
Trägern 10
abgestützt und über eine Dichtung 28 mit dem Druckwasserrohr
29 verbunden, das von der durch einen Elektromotor 31 angetriebenen
Wasserpumpe 30 gespeist wird. Die Wirkungsweise des erfindungsgemäßen Abgasreinigers
ist folgende: Die gegebenenfalls nach vorhergehender Kühlung in einer nicht dargestellten
Kühlvorrichtung gekühlten Abgase werden vom Exhaustor 23 über die Ansaugleitung
22 angesaugt und über die trichterartige Ablenkeinrichtung 25, 26 in den
Reinigungsraum zwischen Trommel 1 und Mantel 5 gedrückt. Von dort
ziehen sie gereinigt über den Ablenktrichter 15, die Haube 14 und das Abzugsrohr
13 ab.
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Die Wasserpumpe 30 pumpt das Wasser oder eine andere Reinigungsflüssigkeit
mit einem Druck von ungefähr 6 bis 10 atü über das Druckwasserrohr
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und die Hohlwelle 3, die im Bereich der rotierenden Trommel
1 mit Schlitzen oder Löchern versehen ist, in diese Trommel 1. Durch
die Sprühdüsen 2, die in gleicher Höhe wie die Schlitze 6 der Auffangkammern
7 angeordnet sind, wird das Wasser horizontal in radialen Strahlen in den
Ringraum innerhalb des Mantels 5 gespritzt und gelangt durch die Schlitze
6 in die Auffangkammern 7. Zur Erzielung einer vollständigen Besprühung
des Reinigungsraumes sind die Sprühdüsengruppen in den einzelnen Etagen zweckmäßig
versetzt zueinander angeordnet.
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Bei diesem Vorgang werden die in den Rauchgasen befindlichen festen
Bestandteile durch das versprühte Wasser bzw. eine andere Reinigungsflüssigkeit
mitgerissen und die lösbaren gasförmigen Stoffe gelöst. Das verunreinigte Wasser
oder die Reinigungsflüssigkeit fließt über die Abläufe 8 aus den Auffangkammem
7 über den Sammelkanal 20 und über die Abläufe 21 in eine Kläranlage ab.
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Der Abgasreiniger kann sowohl im Haupt- als auch im Nebenschluß zum
Kamin bzw. Fabrikschlot geschaltet werden.