-
Elektrischer Gleichstrommotor mit topfförmigem Läuferkörper Die Erfindung
dient der Lösung des Problems, bei elektrischen Gleichstrommotoren mit topfförmigem
Läuferkörper die Ankerwicklung mechanisch mit der Welle zu verbinden. Dafür sind
an sich schon zahlreiche verschiedenartige Ausführungsformen bekannt. So hat man
beispielsweise die Wicklung des topfförmigen Läuferkörpers fest mit einer etwa senkrecht
auf der Welle stehenden und mit ihr verbundenen Scheibe verbunden. Weiter hat man
in einem anderen Fall die Ankerwicklung auf eine unmagnetische Büchse aufgewickelt,
die ihrerseits mit der Welle verbunden war, z. B. ebenfalls über einen scheibenförmigen
Trägerkörper od. dgl. Andere Bauformen besitzen Wicklungen, die in Kunstharz eingegossen
sind, wobei aus diesem Kunstharz gleichzeitig der Deckel und die Nabe des Glockenankers
angeformt sind. Oder man 'hat den Anker auf einen Zylinder gewickelt und letzteren
mit der Welle in feste Verbindung gebracht. Stets dienen diese mechanischen Verbindungsglieder
dazu, um das der Wicklung erteilte Drehmoment nutzbringend nach außen zu leiten.
Außerdem muß noch der Kollektor mit der Welle fest verbunden sein.
-
Einige dieser bekannten Ausführungsformen haben den fertigungstechnischen
Nachteil, daß die Wicklung nach ihrer Herstellung in einem oder mehreren weiteren
Arbeitsgängen mit dem besagten, mit der Welle fest zu verbindenden Trägerkörper,
also beispielsweise der erwähnten Scheibe, noch verbunden werden muß. Andere Bauarten,
bei denen die Wicklung beispielsweise direkt auf eine mit dem Anker fest verbundene
Büchse aufgewickelt wird, sind zwar in der Herstellungsweise günstiger, sie weisen
aber betriebliche Nachteile dadurch auf, daß durch die Träger das Trägheitsmoment
der Wicklung erheblich vergrößert wird und daß außerdem der Wärmeübergang der Wicklung
zu der umgebenden Luft schlecht ist, so daß die Wicklung elektrisch nicht hoch belastet
werden kann. Zudem ist man bestrebt, den Luftspalt bei Gleichstrommotoren so klein
wie nur irgend möglich zu halten, weil die Induktion in die Leistung mit dem Ouadrat
eingeht. Hat man aber eine Büchse als Träger, auf die die Wicklung aufgewickelt
ist, dann vergrößert diese Büchse den Luftspalt und vermindert dadurch spürbar die
Leistung.
-
Bei Ankern, deren Wicklung durch eine Formhalteeinrichtung getragen
wird und deren gewickelte Drahtlagen so geführt sind, daß sogenannte Wickelköpfe
gebildet sind, welche quer über die äußeren Frontflächen der Tragescheiben verlaufen,
ist es bekannt (britische Patentschrift 619 481), die beiderseitigen, vom Distanzzylinder
getragenen Endscheiben der Formhalteeinrichtung mit radialen zahnartigen Vorsprüngen
auszurüsten. Diese Zähne dienen dort dazu, die Drahtlagen der Wicklung, welche in
den zwischen ihnen vorhandenen Lücken liegen, so zu führen, daß die Bildung der
besagten Wickelköpfe ermöglicht und deren gekreuzte Lage gesichert ist. In einem
anderen bekannten Fall (deutsche Auslegeschrift 1151065) sind für
den gleichen Zweck ordnungsmäßiger Bildung der Wickelköpfe und der Sicherung ihrer
Lage längs verlaufende Rippen auf dem trommelförmigen Tragkörper angebracht, zwischen
denen die Ankerwicklungsdrähte geführt sind.
-
Die Erfindung bezieht sich, im Unterschied zum Bekannten und insbesondere
auch zu den zuletzt genannten Vorveröffentlichungen, auf Elektromotoren mit topfförmigen
Läuferkörpern, die ohne die genannten, bekanntlich in mehrerlei Hinsicht unvorteilhaften
Wickelköpfe ausgeführt sind. Sie geht von jener bekannten Gattung elektrischer Gleichstrommotoren
aus, bei denen der durch die Läuferwicklung gebildete topfförmige, selbsttragende
Läuferkörper mit einer aus Isolierstoff bestehenden Trägerscheibe fest mit der Motorwelle
und mit einem Kollektor verbunden ist, wobei die Läuferwicklung als Zweischichtwicklung
ausgebildet ist.
-
Die Erfindung besteht darin, daß bei Elektromotoren der vorgenannten
Art die Trägerscheibe an ihrem Umfang Zähne aufweist, die von den kollektorseitigen
Umkehrschleifen eines Wickeldrahtes bzw. der Teilspulen umgriffen sind, wobei diese
Wickeldrähte ausschließlich im Bereich der Zähne die Stirnfläche der Trägerscheibe
übergreifen.
Durch diese Umgreifung der Zähne mittels des Wickeldrahtes
wird eine sehr feste Verbindung der Ankerwicklung mit der Trägerscheibe erreicht,
die unverrückbar ist und auch nicht auf der Scheibe wakkelt; sie könnte nur unter
Zerstörung entweder der Wicklung oder der Zähne oder beider Elemente gelöst werden.
-
Die in bekannten Fällen, nämlich bei einer Trägerscheibe ohne die
erfindungsgemäß angeordneten Zähne und ihre Umgreifung durch den Wickeldraht des
Ankers, bisher häufig angewandte Verbindung durch Kleben erfordert eine ganz besonders
sorgsame Handhabung dieser Operation bei genauer Dosierung und Verteilung des Klebstoffes,
wenn diese Art der Verbindung zuverlässig halten soll; dabei erfordert sie viel
Zeit beim Herstellen und Trocknen. Auch die bekannte Verbindung von Träger und Wicklung
unter Durchführung eines Spritz- oder Preßvorganges (deutsches Gebrauchsmuster 1827
875) ist fertigungstechnisch umständlich.
-
Wendet man hingegen die gezahnte Trägerscheibe und ihre Umgreifung
durch den Wickeldraht nach der Regel der Erfindung an, so ist neben der Erreichung
der erwähnten Vorteile ermöglicht, die angestrebte feste Verbindung der Wicklung
mit dem Träger ohne zusätzliche Arbeitsmanipulationen, nämlich unmittelbar beim
Wickelvorgang selbst, herzustellen. Auch die eingangs erwähnten Nachteile anderer
Verbindungsarten sind durch die Erfindung beseitigt.
-
Die Erfindung wirkt sich besonders vorteilhaft bei Gleichstrommotoren
mit Glockenanker aus, der eine Schrägwicklung besitzt, die aus einem einzigen, fortlaufend
geführten Wickeldraht hergestellt wird, vorzugsweise bei Kleinstmotoren nach der
französischen Patentschrift 1231257.
-
Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung an Hand schematischer
Zeichnungen für einige Ausführungsbeispiele näher erläutert. Sie läßt in erheblichem
Spielraum weitere Bauformen zu.
-
F i g. 1 stellt als Beispiel im Schema einen Gleich-Strommotor mit
topfförmigem Läuferkörper in Draufsicht auf einen Schnitt dar, bei dem die erfindungsgemäß
am Umfang gezahnte Trägerscheibe eingebaut ist; F i g. 2 gibt als Teildarstellung
einen mit der erfindungsgemäßen gezahnten Trägerscheibe verbundenen Kollektor anderer
Bauart als in F i g. 1 an; F i g. 3 stellt einen topfförmigen Läuferkörper mit der
erfindungsgemäßen gezahnten Trägerscheibe dar, links im Schnitt, rechts in Draufsicht,
wobei gerade Spulen der Ankerwicklung vorgesehen sind; F i g. 4 zeigt in einer schematisierten,
in die Ebene abgewickelten Darstellung eine Wicklung des Ankers mit geraden bzw.
axial liegenden Spulen und deren Lage zu den Zähnen der Trägerscheibe; F i g. 5
zeigt eine gleichartige Abwicklung wie F i g. 4, jedoch sind hier schrägliegende
Spulen vorgesehen; F i g. 6 ist eine Draufsicht auf die erfindungsgemäße gezahnte
Trägerscheibe, wobei in der rechten Hälfte die Lage der Wicklungs-Spulen angedeutet
ist; F i g. 7 verdeutlicht die Lage einer zweilagigen Spulenwicklung des Ankers
in bezug auf die Zähne und die Zahnlücken der Trägerscheibe.
-
In F i g. 1 ist mit 1 das stationäre Kernmagnet-System bezeichnet,
das im Beispielsfall als Feldmagnet ausgebildet ist. Dieser Magnet 1 ist bei 2,
3 durchbohrt und mit einer Buchse 4 ausgefüttert, in der sich die Motorwelle 5 frei
drehen kann. 6 ist ein von der Buchse 4 getragenes und somit stationäres Wellenlager.
Die Welle 5 ist außerdem, beispielsweise bei 7, von der Buchse 4 getragen; dort
kann gegebenenfalls auch ein Lagerkörper eingebaut sein. Mit 8 ist ein Abtriebsritzel
bezeichnet. Es kann auch eine Riemenscheibe oder ein anderes bekanntes Element sein.
Fest auf der Welle 5 sitzt anderen Endes der Kollektor 9, auf dem die Kollektorbürsten
10 schleifen. Der äußere zylindrische Eisenrückschlußkörper 11 bildet das Motorgehäuse,
das über einen -fest mit ihm verbundenen scheibenartigen, aus nichtmagnetisierbarem
Material bestehenden Körper 12 fest mit dem Kernmagneten 1 verbunden ist und daher,
wie der Magnet 1, stationär ist. Die Scheibe 12 schließt den Motor nach der Seite
des Abtriebes 8 hin ab. Der Gehäusekörper 11 steht mit seiner inneren zylindrischen
Fläche 13 im Abstand von der äußeren zylindrischen Oberfläche 14 des Kernmagneten
1, so daß ein Luftspalt 15 zwischen beiden gebildet ist. 16 ist eine Durchbohrung
der Abschlußscheibe 12, die Montagezwecken dient und hier nicht näher interessiert;
sie kann durch einen Stopfen verschlossen werden. Der Motor ist auf der Seite des
Kollektors 9 durch einen Deckel oder Motorschild 17 aus Isolierstoff abgeschlossen,
der, wie bei 18 angedeutet, mit dem den Eisenrückschluß bildenden Gehäuse 11 fest
verbunden und somit ebenfalls stationär ist. Mit 19 und 20 sind die im Deckel
17 eingebetteten Leitungszuführungen bezeichnet, deren eine, 20, mit den
erwähnten Bürsten 10 leitend verbunden ist. Auf diesem Deckel 17 kann, wie bei 21
angedeutet, eine Auskragung od. dgl. ungeformt oder aufgesetzt sein, die gegebenenfalls
als ein Endlager für die Welle 5 dient. Diese Ausbildung ist beliebig; sie hat auf
die Erfindung keinen Einfluß. Im erwähnten Luftspalt 15 zwischen dem inneren Kernmagnetsystem
1 und dem äußeren Eisenrückschluß 11 läuft der topfförmige Läuferkörper 22, der
an der dem Abtrieb 8 zugekehrten Ende offen ist und an der dem Kollektor zugewandten
Seite fest mit einer senkrecht zum Läufertopf 22 liegenden Trägerscheibe 23 aus
Isolierstoff verbunden ist, die ihrerseits fest auf der Welle 5 sitzt, sich also
mit letzterer dreht. Diese Trägerscheibe 23 nun ist erfindungsgemäß an ihrem Außenkranz
mit einer Zahnung versehen, wobei die Zähne, wie bei 24 angedeutet, radial nach
außen über die Ankerwicklung 22 herausstehen. Das bedeutet also, daß die Wicklungsspulen
in den Zahnlücken liegen.
-
Die Zahl der Zähne steht mit der Zahl der Kollektorlamellen in einem
ganz bestimmten Verhältnis. Dabei ist die Zahl der zum Anker gewickelten Spulen
gleich der Anzahl der Zähne bzw. gleich der Anzahl der Zahnlücken. Darüber wird
im einzelnen weiter unten bei der Erläuterung der F i g. 6 und 7 noch Näheres berichtet.
-
Auf der schon genannten Motorwelle 5 sitzt im Beispielsfall eine Art
konische Nabe 25, 27 fest, die ins Motorinnere hineinragt, und zwar in eine konische
Ausnehmung 26 der Buchse 4 des Kernmagneten 1. Diese Einrichtung dient einer bequemen
und sicheren Montage der Welle 5, der Trägerscheibe 23 und der Ankerwicklung 22
beim Einschieben dieses drehbaren Aggregates in das aus den Teilen 1,12,11 bestehende
stationäre Aggregat des Motors. Nach dieser Vereinigung wird nur noch das Abtriebselement
8 auf der Welle befestigt und der Motordeckel 17 angesetzt. Der Motor ist alsdann
betriebsfertig.
Im Beispielsfall ist mit der Trägerscheibe 23 der
Kollektor 9 verbunden, und zwar durch eine mit der Trägerscheibe verbundenen Nabe
25, 27.
-
Der Kollektor kann auch so ausgebildet sein, wie es in F i g. 2 schematisch
dargestellt ist. Dort besitzt die Nabe einen zylinderförmigen, nach außen vorstehenden
Kollektorkörper 28, in den die Kollektorlamellen 29 eingebettet sind. Diese Lamellen
sind bei 30 auch in die besagte Preßstoffnabe 25, 27 eingebettet und ragen bei 31
radial zur Welle 5 heraus. 32 bezeichnet eine Lötstelle, an der diese Zuleitungen
30 zu den Kollektorlamellen 29 mit den üblichen Abgriffen 33 der Ankerwicklung 22
elektrisch verbunden sind. Mit 24 sind wieder über die Wicklung 22 radial vorstehende
Zähne der Trägerscheibe 23 bezeichnet.
-
Statt der in den F i g. 1 und 2 dargestellten Kollektoren kann aber
auch eine an sich bekannte gedruckte Kollektorschaltung angewandt werden. Sie wird
zweckmäßig auf die Außenseite 34 der Trägerscheibe 23 (F i g. 3 und 6) aufgebracht.
Ein willkürlich herausgegriffenes Schaltschema ist dafür in F i g. 6 dargestellt.
Das Kollektorschaltschema richtet sich in seinem Aufbau und seinen Abmaßen naturgemäß
nach dem jeweiligen besonderen Verwendungszweck. Es wird mit den dafür in der Elektrotechnik
bekannten Mitteln und nach den ebenfalls geläufigen überlegungen und Regeln erstellt
und in weiterhin bekannten Methoden auf die Fläche 34 der Trägerscheibe 23 aufgebracht.
Die Bürsten müssen auf solch einem Flachkollektor mit axialem Druck auf seiner Planfläche
schleifen und dafür in entsprechender Stellung stehen, also z. B. gegenüber der
Darstellung in F i g. 1 in um etwa 90° verdrehter Lage angeordnet sein.
-
Eine Variante der bisher beschriebenen Trägerscheibe liegt in der
praktisch durchführbaren Anwendung eines am Außenumfang gezahnten Kranzes, der mit
der Wellennabe z. B. durch Speichen od. dgl. verbunden ist. Auf bzw. in diesem Kranz
wäre dann in geeigneter Weise ein gedruckter Kollektor unterzubringen oder sogar
ein räumlich gestalteter Kollektorkörper.
-
Selbstverständlich ist es für die Erfindung und ihre Anwendung gleichgültig,
ob der Gleichstrommotor mit topfförmigem Läuferkörper eine Innenpal- oder Außenpalmaschine
ist. Desgleichen kann die Erregung auch elektromagnetisch erfolgen.
-
Ein Beispiel für eine mögliche Ausführungsform eines topfförmigen
Läuferkörpers, dessen Wicklung mit der erfindungsgemäß gezahnten Trägerscheibe verbunden
ist, zeigt F i g. 3, die einen derart ausgerüsteten Motor links im Schnitt und rechts
in Ansicht schematisch verdeutlicht. Die Trägerscheibe 23 trägt hier auf ihrer Oberseite
34 in gedruckter Schaltung den Kollektor. An ihr ist in der Mitte eine Nabe 35 eingenietet,
mit der die Motorwelle 5 fest verbunden ist. Die Ankerwicklung 22 ist mit ihrem
einen Ende direkt auf die verzahnte Scheibe 23 so aufgewickelt, daß ihre
Zähne 24 radial nach außen etwas vorstehen, wie in der Zeichnung angedeutet. Dabei
kann man die Länge dieser Zähne 24 gegebenenfalls so wählen, daß sie die Wicklung
um etwa deren eigene Dicke überragen, damit sie bei ihrem Umlauf gleichzeitig wie
Ventilatorschaufeln oder Windradflügel wirksam sind, also Kühlluft in den Spalt
15 (F i g. 1) fördern. Die Spulen der Wicklung 22 liegen in den Zahnlücken
der Scheibe 23.
-
Wie F i g. 3 erkennen läßt, ragt die auf der linken Hälfte der F i
g. 3 im Schnitt angedeutete Wicklung 22 bei 221 in axialer Richtung etwas über die
besagte Scheibe 23 hinaus. Diese Anordnung stellt eine besonders vorteilhafte Ausführungsform
des Motors dar, welche es fertigungstechnisch erleichtert, die Wicklung 22 mit der
Scheibe 23 zu verbinden. Wie ersichtlich, kann man dabei der Ankerwicklung 22 an
ihrem dortigen Ende eine nach der Welle 5 hinweisende geringe Abwinkelung
221, eine Bördelung od. dgl. verleihen, um den festen Sitz auf der Scheibe
23 zu sichern. Auf der anderen Seite der Wicklung 22, nämlich an der offenen Seite
des Läuferkörpers, d. h. in F i g. 3 unten, biegt man das Ende der Spulen etwas
auswärts ab, wie bei 222 dargestellt. Das kann auf der Wickelmaschine ausgeführt
werden. Das ist für die Montage zweckmäßig, damit man nämlich den topfförmigen Läuferkörper
mühelos über den Kernmagnet 1 (F i g. 1) in seine Gebrauchslage in den Motor einschieben
kann, nachdem der Anker 22, zusammen mit der Trägerscheibe 23 und der Welle 5 vorher
für sich fertig zusammengesetzt wurde.
-
Die Wicklungen sind im Beispiel der F i g. 3 rechts als sehnenförmige
Spulenwicklungen ausgeführt.
-
Es kann grundsätzlich jede bekannte, für Gleichstrommotoren mit topfförmigem
Läuferkörper geeignete Wicklungsart angewandt werden. An zwei Beispielen ist in
üblicher Weise mit den F i g. 4 und 5 gezeigt und rein schematisch dargestellt,
wie die Spulen aufgebaut sind und wie sie in bezug auf die besagten Zähne 24 der
Trägerscheibe 23 liegen. Allerdings liegt in Wirklichkeit dabei jede Drahtwindung
dicht neben der benachbarten. In F i g. 4 ist eine Wicklung mit bekannten geraden
Spulen, in F i g. 5 eine ebenfalls bekannte Wicklung mit schrägliegenden Spulendrähten
angegeben. Man erkennt bei diesen Schemata an den nach außen aus der Zeichnungsebene
hervortretenden Zähnen 24, daß die Drähte 36 bzw. 37 bzw. Teilspulen in den Zahnlücken
liegen, also gewissermaßen seitlich an den Zähnen vorbeilaufen. Wie sich das im
einzelnen auswirkt, ist in der nachfolgend erläuterten F i g. 7 näher beschrieben.
-
In F i g. 6 ist eine schematisch dargestellte Draufsicht auf eine
erfindungsgemäße gezahnte Trägerscheibe 23 gezeigt, links unbewickelt, und rechts
bewickelt.
-
Die Trägerscheibe 23 dieses Ausführungsbeispiels trägt hier gleichzeitig
einen auf seine eine Fläche, nämlich die nach außen weisende Oberfläche, aufgedruckten
Kollektor. Mit 38 ist als Beispiel eine Schaltung für einen achtteiligen
Kollektor gezeigt. Mit 39 sind Lötpunkte bezeichnet, an denen die Abgriffe
40 der Wicklung am Kollektor 38 angeschlossen sind.
-
Die Zahl der Zähne 24 steht mit der Zahl der Kollektorlamellen, wie
schon erwähnt, in einem ganz bestimmten Verhältnis. Jeder an der Seite der Trägerscheibe
23 befindliche Teil der Spule, den man in Bezug auf die ganze Länge des Trommelankers
als ein »Ende« bezeichnen könnte, obgleich vorzugsweise der Spulendraht ohne Unterbrechung
immer weiter gewickelt wird, wird beim Wickelvorgang in den Spalt 41 zwischen zwei
Zähnen 24 hineingelegt. Es ergibt sich dabei, daß die Anzahl der Zähne 24 gleich
der Anzahl der Spulen ist. Würde diese Wicklungsweise nicht eingehalten, so entstünde
eine unsymmetrische Wicklung mit verdickten Wulsten und Lücken und damit neben anderen
Nachteilen eine Unwucht des Läuferkörpers. Im allgemeinen kann man die Breite der
Zähne 24 etwa ebenso groß ausbilden wie die Zahnlücken 41. Dabei sind die Bemessungen
der
Zahndicke von der Art des verwendeten Drahtes abhängig. Wird
ein sehr dicker Draht gewickelt, so wird man eine kräftige Scheibe 23 mit kräftigen
Zähnen 24 zu wählen haben; bei dünnen Drähten können kleinere Maße angewendet werden.
Als Beispiel sei ein Kleinstmotor betrachtet, dessen Läuferkörper aus einem Draht
von 0,1 mm Stärke gewickelt ist. Die Zähne können hierbei etwa 1 mm breit und die
Lükken etwa 1,5 mm breit ausgeführt sein, wobei die Zähnezahl, wie oben erwähnt,
mit der Spulenzahl in Einklang stehen muß und ebenso die Spulenzahl mit der Anzahl
der Kollektorlamellen.
-
Im rechten Teil der F i g. 6 sind in den Zahnlücken 41 dachziegelartig
übereinanderliegende Spulenoberseiten 42 zu sehen. Näheres darüber ist in
der Beschreibung der F i g. 7 erläutert.
-
Um bei der Herstellung des Ankers in der Wickelvorrichtung stets dieselbe
Lage für die Zähne 24 der Scheibe 23 zu bekommen, ist es zweckmäßig, in der Scheibe
23 Mitnahme- bzw. Zentrierlöcher 43 vorzusehen, die nach dem Aufbringen der Wicklung
auch dazu verwendet werden können, den Abgriffdraht 40 hindurchzustecken und am
entsprechenden Feld des Kollektors 38 anzulöten.
-
In F i g. 7 ist die Lage der Teilspulen in den Zahnlücken 41 der Trägerscheibe
23, die schon in F i g. 6, rechte Hälfte, angedeutet wurde, näher erläutert. Die
Zeichnung zeigt nur den Kranz der Trägerscheibe 23 mit ihren Zähnen 24 und den Zahnlücken
41. Wie schon oben erwähnt, liegen die Spulendrähte in den Zahnlücken 41 und umgreifen
die Zähne 24 (vgl. auch die schematische Darstellung in den F i g. 4 und 5). Mit
a sind die auf- und absteigenden Spulenseiten bezeichnet, die um den Zahn A herumgehen;
sie liegen auf dem Grund 44 der Zahnlücken 41 auf, denn sie sind diejenigen Spulenseiten
der Wicklung, die beim Herstellen der Wicklung als erste aufgebracht werden. Wenn
man nun die Zahnlücken sehr breit ausführen würde, beispielsweise doppelt so groß,
wie die Zahnbreite und vielleicht fünf- oder sechsmal so groß, wie die Dicke einer
Teilspule ist, dann würden alle Spulen auf dem Grund der Zahnlücke aufliegen, und
man hätte, auch bei der Anwendung der erfindungsgemäß gezahnten Trägerscheibe 23,
die an sich bekannte Einschichtwicklung verwirklicht, bei der die Spulen sämtlich
nebeneinander liegen und ein symmetrisches Bild ergeben. Naturgemäß haben solche
Einschichtwicklungen relativ wenige Windungen, was einen verhältnismäßig schlechten
Wirkungsgrad und eine geringe Stabilität des Ankers zur Folge hat.
-
Beim Gleichstrommotor nach der Erfindung wird zur Vermeidung der zuletzt
genannten Nachteile eine Zweischichtwicklung angewandt, durch die bekanntlich die
doppelte Anzahl von Windungen aufgebracht werden kann, als bei der vorerwähnten
Einschichtwicklung.
-
Die Zweischichtwicklung erlaubt relativ schmale Zahnlücken, beispielsweise
mit einer Breite, die etwa das Zwei- bis Dreifache der Spulendicke ausmacht. Die
Teilspulen liegen dann dachziegelartig übereinander, wie in F i g. 6 und 7 angegeben.
-
Bei der Herstellung der Wicklung wird die erste Spulenseite a direkt
auf den Grund 44 der Zahnlücke 41 gelegt und jede folgende Spulenseite b, c dachziegelartig
auf die vorangehende a, b aufgelegt, was sich fortsetzt von Zahnlücke zu
Zahnlücke, bis zu der zuletzt gewickelten Teilspule z, die ganz obenauf liegt, wie
anderseits die erste Teilspule a ganz unten aufliegt. Nach Fertigstellung des Läufers
erfolgt noch eine Lackierung. Durch das mechanische Verklammern der Spulen 42 an
den Zähnen 24 der Scheibe 23 und durch das zusätzliche Verkleben entsteht ein außerordentlich
starrer Ankerkörper, der zudem sehr leicht ist und überdies bereits den Kollektor
enthält.
-
Die Herstellung des scheibenförmigen Trägers 23 erfolgt zweckmäßig
nach dem Stanzverfahren. Die schon erwähnte Nabe 35 (F i g. 3), welche die starre
Verbindung zwischen der Scheibe 23 und dem gewickelten Anker 22 mit der Welle 5
herstellt, wird in die Scheibe 23 verdrehfest eingenietet.
-
Die besonderen Vorteile eines topfförmigen Läuferkörpers ohne besondere
Trägerbuchse liegen darin, daß die Wicklung außerordentlich leicht und sehr stabil
ist, letzteres noch besonders bei Anwendung der bekannten Schrägwicklung. Motoren
mit solchen Ankern ermöglichen wegen des geringen Trägheitsmoments des Rotors kürzeste
Anlaufzeiten. Darüber hinaus ist die Herstellung sehr einfach und billig.