DE1276586B

DE1276586B - Verfahren zur Herstellung masshaltiger und knitterarmer Gewebe aus Cellulose 2 1/2-Acetatfaeden oder -garnen

Info

Publication number: DE1276586B
Application number: DED42175A
Authority: DE
Inventors: Eugen Hasselkuss; Emil Kimmig
Original assignee: Rhodiaceta AG
Current assignee: Rhodiaceta AG
Priority date: 1963-08-03
Filing date: 1963-08-03
Publication date: 1968-09-05

Description

Verfahren zur Herstellung maßhaltiger und knitterarmer Gewebe aus Cellulose 21/2-Acetatfäden oder -garnen Verfahren zur Herstellung maßhaltiger und knitterarmer Gewebe aus Cellulose 21/2-Acetatfäden oder -garnen mit dichter Einstellung und wechselnd flottierenden und kurz abbindenden Fäden, bei dem das Gewebe spannungslos bei einer Temperatur von 1.00° C und einem Druck von 6 t bei einer Arbeitsbreite von 100 cm gaufriert wird und alle anderen Arbeitsschritte, wie Drucken, Färben, Avivieren, Trocknen und Fixieren unter Druck mit möglichst trockenem Dampf bei 120° C ebenfalls ohne Spannung durchgeführt werden, nach Patent 1253 664.
Gewebe aus Acetatfäden oder -garnen wurden also bisher einer Dampffixierung bei höchstens 120 bis 130° C unterworfen. Es zeigte sich nun überraschenderweise, daß das obige Verfahren zur Herstellung maßhaltiger, knitterarmer Gewebe aus Cellulose 21/2-Acetatfäden oder -garnen wesentlich verbessert werden kann, wenn man das Gewebe nur einseitig gaufriert, und nach dem Entschlichten oder Färben bzw. Bedrucken zusätzlich bei 180 bis 190° C während einer Dauer von 20 bis 30 Sekunden fixiert. Die so ausgerüsteten Gewebe zeigen hervorragende Pflegeleichteigenschaften.
Eine Fixierung von Gewebebahnen aus Acetatfäden oder -garnen bei diesen Temperaturen ist bisher unbekannt gewesen. Neben den hervorragenden Pflegeleichteigenschaften erhält das so behandelte Gewebe auch einen naturseideähnlichen Griff.
Die Fixierung wird durch thermische Behandlung der entschlichteten bzw. gefärbten oder bedruckten Gewebe auf dem Nadelrahmen bei einer Temperatur von 180 bis 190° C mit einer Kontaktzeit von 20 bis 30 Sekunden mit entsprechender Voreilung und Breiteneinstellung, gegebenenfalls nach leichtem Dämpfen im Vorfeld, durchgeführt. Diese Fixierung ist besonders dann vorteilhaft, wenn zur Erhaltung eines bestimmten Warenbildes die Vorgaufrage nicht, bzw. unter abweichenden Bedingungen bezüglich Druck und Temperatur, durchgeführt werden muß. Beispielsweise bei Twillgeweben sowie bei Geweben mit Noppengarnen wird zur Erhaltung des Gewebebildes nur linksseitig bei 90 bis 100°C gaufriert. Beispiel Das Gewebe besteht: in der Kette aus 75 den Acetatgarnen mit 50 Einzelfasern und 190 Drehungen pro Meter, im Schuß aus 150 den Acetatgarnen mit 75 Einzelfasern und 80 Drehungen pro Meter. Es wurde mit wechselnd flottierenden und kurz abbindenden Fäden in sehr dichter Einstellung 73 Fäden pro Zentimeter in der Kette und 30 Fäden pro Zentimeter im Schuß gewoben (Taftbindung). Das Gewebe wird linksseitig mit einem feinen Kristalldessin bei 90° C und einem Druck von 6 t/m gaufriert. Anschließend wird das Gewebe eingenetzt und in einem Seifen-Ammoniak-Bad in Buchform bis 75 bis 80'C entschlichtet. Danach wird abgesaugt und auf einem Kurzschleifentrockner getrocknet. Nun wird auf einem Egalisierrahmen unter leichtem Dämpfen ohne zusätzliches Ausspannen durchlaufen gelassen. Danach wird das Gewebe mit Dispersionsfarbstoffen bedruckt. Anschließend wird in einem Sterndämpfer gedämpft, in der üblichen Weise sorgfältig ausgewaschen und auf einem Kurzschleifentrockner getrocknet.
Das bedruckte Gewebe wird auf dem Nadelrahmen bei einer Temperatur von 180 bis 190° C mit einer Kontaktzeit von 20 bis 30 Sekunden mit Voreilung und Breiteneinstellung sowie leichtem Dämpfen im Vorfeld fixiert. Danach erfolgt die Avivage des Gewebes. Es wird ohne Spannung mit geringer Voreilung auf einem Egalisierrahmen leicht gedämpft und getrocknet. Hiernach wird das Gewebe 4 Minuten einer Fixierung mit möglichst trockenem Dampf bei 120° C in Finishmaschinen unterworfen. Das fixierte Gewebe wird dann getrocknet. Die Gewebebahn wird ohne zusätzliche Spannung durch eine Brechmaschine durchlaufen gelassen, um den Griff des Gewebes zu beeinflussen.
Die gleiche Behandlungsweise kann selbstverständlich sinngemäß bei unigefärbten Geweben angewandt werden. Das auf diese Weise behandelte Gewebe zeigt ausgezeichnete Pflegeleichteigenschaften und einen naturseideähnlichen Griff.

Claims

Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung maßhaltiger und knitterarmer Gewebe aus Cellulose 21/z-Acetatfäden oder -garnen mit dichter Einstellung und wechselnd flottierenden und kurz abbindenden Fäden, bei dem das Gewebe spannungslos bei einer Temperatur von 100° C und einem Dick von 6 t bei einer Arbeitsbreite von 100 cm gaufriert wird und alle anderen Arbeitsschritte, wie Drucken, Färben, Avivieren, Trocknen und Fixieren unter Druck mit möglichst trockenem Dampf bei 120° C ebenfalls ohne Spannung durchgeführt werden, nach Patent 1253 664, dadurch gekennzeichnet, daß das Gewebe nur einseitig gaufriert wird und nach dem Entschlichten oder Färben bzw. Bedrucken zusätzlich bei 180 bis 190° C während einer Dauer von 20 bis 30 Sekunden fixiert wird.