DE1272488B - Alloplastisches Material aus Kunststoff - Google Patents

Alloplastisches Material aus Kunststoff

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DE1272488B
DE1272488B DEP1272A DE1272488A DE1272488B DE 1272488 B DE1272488 B DE 1272488B DE P1272 A DEP1272 A DE P1272A DE 1272488 A DE1272488 A DE 1272488A DE 1272488 B DE1272488 B DE 1272488B
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DE
Germany
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plastic
alloplastic
replacement
alloplastic material
material made
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Pending
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DEP1272A
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English (en)
Inventor
Dr Med Dr Phil
Peter Frans Donatus Timmermans
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PETER FRANS DONATUS TIMMERMANS
Original Assignee
PETER FRANS DONATUS TIMMERMANS
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    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61LMETHODS OR APPARATUS FOR STERILISING MATERIALS OR OBJECTS IN GENERAL; DISINFECTION, STERILISATION OR DEODORISATION OF AIR; CHEMICAL ASPECTS OF BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES; MATERIALS FOR BANDAGES, DRESSINGS, ABSORBENT PADS OR SURGICAL ARTICLES
    • A61L27/00Materials for grafts or prostheses or for coating grafts or prostheses
    • A61L27/14Macromolecular materials
    • A61L27/18Macromolecular materials obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds

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  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • Chemical & Material Sciences (AREA)
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  • Materials For Medical Uses (AREA)

Description

  • Alloplastisches Material aus Kunststoff Die Erfindung betrifft einen neuen Vorschlag, Kunststoffe zum temporären Knochen- oder Gewebeersatz einzusetzen.
  • In einem Vorschlag aus der Fachliteratur wird über Kunststoffplomben zur Auffüllung von Pneumolysenhöhlen nach Thoracoplastik berichtet. Diese Plomben sind kugelige oder beliebig geformte Hohlkörper, die operativ in die zu stützenden Thoraxabschnitte eingebaut werden. Als Kunststoffe sind Polyamid, Polymethacrylsäuremethylester und Polyäthylen verwendet worden. Diese Kunststoffe verweilen dabei unverändert im Körper. Sie werden von diesem nicht resorbiert. Bei der Schilderung von Zukunftszielen wird in dieser Veröffentlichung aus dem Stand der Technik (»Kunststoffe« Bd. 43, Heft 2, 1953, Seite 71) ausgeführt, daß Kunststoffschwämme aus einem resorbierbaren Material ein weiteres Ziel der Forschung seien. Man hofft dabei, daß in dem Maß, in dem der Kunststoffschwamm resorbiert wird, eine Plombe aus körpereigenem Bindegewebe entsteht.
  • Gegenstand des vorveröffentlichten Patents 1 771 ist der Ersatz von Knochen- oder Gewebeteilen durch Kunststoff. Jedoch handelt es sich hierbei nicht um einen temporären Ersatz, sondern um einen permanenten, bei dem die Verwachsung des Implantates mit dem angrenzenden Knochen bzw. die Verankerung in demselben von Bedeutung ist.
  • Gegenstand der Erfindung ist demgegenüber alloplastisches Material aus Kunststoff zum temporären Knochen- oder Gewebeersatz, dessen Kennzeichen erfindungsgemäß darin liegt, daß es aus vernetzten Polyurethanen besteht.
  • Die vorliegende Erfindung geht von der Beobachtung aus, daß Polyester auf Isocyanatbasis, z. B. die Additionsprodukte aus Di- oder Polyisocyanaten und Polyalkoholen, d. h. vernetzte Polyurethane, sich bei ihrer Verwendung als Alloplastikum gänzlich anders verhalten als lineare Polymerisate oder Polykondensate, z. B. das lineare Polyurethan. Tierversuche haben gezeigt, daß eingebrachtes Material gemäß der Erfindung (in die Nackenmuskulatur der Ratte eingepflanzt) im Verlauf weniger Monate vollständig resorbiert wird. In den Beckenkamm des Hundes eingepflanzt solide, harte Stücke von schaumiger Struktur waren nach zwei Jahren ohne Hinterlassung von Spuren gänzlich verschwunden. Die vorliegende Erfindung ermöglicht damit die Schaffung eines alloplastischen WIaterials für die temporäre Implantation, also mit der Zielsetzung der langsamen Resorbierung des Materials, die wahrscheinlich auf dem Wege einer Verseifung eintritt, ferner die besondere Anwendung zu bestimmten noch näher zu beschreibenden Implantaten für zeitlich begrenzte Verweildauer, wie zuvor angegeben (allmähliche Auflösung und Resorption).
  • Hier ist zunächst zu nennen der einfache Knochenersatz im Sinne des provisorischen Ersatzes und der Zielsetzung, daß der allmählichen Resorption des Knochen-Ersatz-Stückes die allmähliche Neubildung des Knochendefektes parallel gehe in dem Sinne der Regeneration aus der Umgebung oder angelagerter Transplantate irgendwelcher Art. Hierbei bietet der Gegenstand der Erfindung dem Chirurgen den Vorteil, daß die vernetzten Polyurethane zum Teil harte, dichte Schaumstoffe von guter Stützfestigkeit darstellen, die während der Operation mit scharfen Werkzeugen, z. B. mit dem Messer, paßgerecht gemacht werden können, ferner infolge ihres thermoplastischen Verhaltens in der Wärme erweichen, so daß Stäbe oder Platten ein- oder angepaßt werden können, z. B. innere Stützen in defekte oder gesplittert gebrochene Röhrenknochen beiderseits in die Markhöhle geschoben werden können, wonach die dabei erforderliche Haarnadelknickung des Stabes infolge therinoplastischer Erweichung in der Wärme wieder beseitigt werden kann durch angepaßte Streckung und Modellierung. Daß diese so eingebrachten temporären Knochenstützen zugleich als Träger von Knochentransplantaten verwendet werden können und werden, ist eine naheliegende chirurgische Vorstellung.
  • Der thermoplastische Charakter der Schaumstoffe auf Isocyanatbasis gestattet es, daß man in einem technisch abwegig erscheinenden Verfahren auf dem Wege des Schlagpressens bestimmte Formteile, z. B.
  • Zwischengelenkscheiben oder Gelenkkappen herstellt, die in die erkrankten oder gar versteiften Gelenke eingesetzt werden und zugleich Träger von Heilstoffen sein können. Sie können z. B. mit einem isotopenhaltigen Überzug (oder Tränkung), z. B. einem Betastrahler, z. B. Radiophosphor als Calciumphosphat, beladen sein. Sie können Heilstoffe anderer Art als Träger halten oder enthalten, sowohl für kurzfristige als auch für eine mehr protrahierte Abgabe, also speichern. Sie können Org an extrakten oder Knorpelsubstanz, z. B. tiefgekühlt aufbewahrtem frischen Knorpel (lebend) fötalen Ursprunges, als Träger dienen und so eine kausale Behandlung von Gelenkerkrankungen und ihre Regeneration ermöglichen.
  • Man kann dabei entweder ausgehen von zerstückeltem Material oder aber die Zwischenscheiben oder Kappen vorschäumen und in der Wärme preßtechnisch verdichten, entweder zu sehr dichten Substanzen von etwas Schaumstruktur oder auch homogener, massiver Struktur. Je nach dem verwendeten Ausgangsmaterial kann aber auch von dem Gießverfahren der bei dem Additionsverfahren zu mischenden Komponenten Gebrauch gemacht werden, um ohne den Umweg über einen Schaumstoff zu einem dichten Körper zu gelangen. Diese Dinge sind an sich technisch bekannt. Gegenstand der Erfindung ist ihre an sich in der Technik nicht vorgesehene Anwendung als alloplastische Substanz mit nur zeitlich eingeschränktem Verweilen in dem lebenden Organismus.
  • Es gibt auch noch andere Verwendungen alloplastischer Natur, z. B. als Blutgefäßersatz, als Speiseröhrenersatz, als Nerven- oder Sehnenscheidenersatz, als sonstiger Schlauch- oder aber Band- oder Sehnenersatz, als Netz oder Folie zum Verschluß von Bruchpforten mit der Bestimmung des allmählichen Substanzabbaues zugunsten der Regeneration des Defektes während der Resorption des Alloplastikums.
  • Erwähnt sei zuletzt die Mitverwendung bei verweilenden Endoprothesen als Überzug (aus rauhem Grund) zum Zwecke der besseren Verwachsung, z. B. bei Zahnwurzelersatz und allgemeinem Knochen-oder Gelenkersatz, auch als Nahtmaterial.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Alloplastisches Material aus Kunststoff zum temporären Knochen- oder Gewebeersatz, bestehend aus vernetzten Polyurethanen.
  2. 2. Alloplastisches Material nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es ganz oder teilweise aus geschäumten vernetzten Polyurethanen besteht.
  3. 3. Alloplastisches Material nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß es Heilstoffe oder Transplantate enthält.
    In Betracht gezogene Druckschriften: Zeitschrift: Kunststoffe, 1953, S. 71, linke Spalte.
DEP1272A 1954-07-26 1954-07-26 Alloplastisches Material aus Kunststoff Pending DE1272488B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0009072A1 (de) * 1978-08-24 1980-04-02 Sigri Elektrographit Gmbh Alloplastischer Verschluss von Brüchen
DE3627487A1 (de) * 1986-08-13 1988-02-25 Bernd Dr Steckmeier Gefaessprothese

Non-Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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None *

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