-
Überdruckventil für Drucksysteme mit zwei wechselweise Hochdruck führenden
Druckseiten Die Erfindung bezieht sich auf ein Überdruckventil für Drucksysteme
mit zwei wechselweise Hochdruck führenden Druckseiten, die an je einen Anschluß
im Ventilgehäuse anschließbar sind, in dem ein von einem Hilfsverschlußstück gesteuertes
Hauptverschlußstück vorgesehen ist, wobei jeder der beiden Anschlüsse über ein und
dieselbe Öffnung im Hauptverschlußstück mit dem auf einen bestimmten Höchstdruck
einstellbaren Hilfsverschlußstück verbindbar ist, das beim Überschreiten des Höchstdruckes
in einer der beiden Druckseiten in die Öffnungsstellung geht und dabei das vom Höchstdruck
in Schließrichtung beaufschlagbare Hauptverschlußstück derart entlastet, daß es
entgegen einer Rückholfeder in die Öffnungsstellung geht.
-
Bei einem bekannten Ventil der vorstehend genannten Art ergibt sich
der Öffnungsdruck für das Hilfsverschlußstück aus dem Summen- bzw. Differenzdruck
der Drücke in den beiden Druckseiten. Es besteht damit die Möglichkeit, daß das
Hilfsverschlußstück bereits öffnet, wenn ein vorbestimmter absoluter Höchstdruck
in einer der beiden Druckseiten noch nicht erreicht ist.
-
Aufgabe der Erfindung ist es, ein Überdruckventil mit den eingangs
genannten Merkmalen anzugeben, dessen Hilfsverschlußstück erst öffnet, wenn ein
vorbestimmter absoluter Höchstdruck in einer der beiden Druckseiten ohne Einfluß
der anderen Druckseite überschritten ist.
-
Die Erfindung löst die Aufgabe in der Weise, daß unterhalb des Ventilbodens
des Hauptverschlußstücks und teilweise innerhalb des ersten Anschlusses zwischen
dem Ventilboden und einer von dem ersten Anschluß getrennten Verbindung zum zweiten
Anschluß ein mit einer Längsbohrung versehener Steuerkolben angeordnet ist, der
beim überwiegen des Druckes im zweiten Anschluß mit seiner einen Stirnseite dichtend
am Ventilboden anliegt und den zweiten Anschluß über die Verbindung und die Längsbohrung
mit der Öffnung im Hauptverschlußstück verbindet, und der beim überwiegen des Druckes
im ersten Anschluß in seine andere Endstellung gedrückt wird und dabei mit Abstand
von dem Ventilboden mit einer dem Ventilboden entgegengesetzten Stirnfläche die
Verbindung zum zweiten Anschluß gegenüber dem ersten Anschluß abdichtet, wobei in
beiden Stellungen des Steuerkolbens die wirksame Druckfläche des Innenraums des
Hauptverschlußstücks geringfügig größer als die in Öffnungsrichtung vom höheren
Druck beaufschlagte Fläche des Hauptverschlußstücks ist und die vom geringeren Druck
in Öffnungsrichtung beaufschlagteFläche des Hauptverschlußstücks sehr klein ist.
Eine bevorzugte Ausführungsform nach der Erfindung wird in der anschließenden Beschreibung
näher beschrieben. In der zugehörigen Zeichnung zeigt F i g. 1 einen Längsschnitt
durch die erfindungsgemäße Ausführungsform und F i g. 2 eine schematische Darstellung
eines Druckflüssigkeitssysterns mit einem Überdruckventil nach Fig. 1.
-
Das Überdruckventil besteht aus einem unteren Gehäuseteil
10, einem mittleren Gehäuseteil 11 und einem oberen Gehäuseteil 12.
-
Das untere Gehäuseteil 10 ist mit Anschlußöffnungen 51 und 52 versehen,
mit denen das Überdruckventil an die Flüssigkeitsleitungen angeschlossen wird. Im
unteren Gehäuseteil ist ein Steuerkolben 69 untergebracht, der, unabhängig von welcher
Anschlußöffnung aus der höhere Druck wirksam ist, ein Hauptverschlußstück 39 im
mittleren Gehäuseteil 11 betätigt. Das obere Gehäuseteil 12 enthält ein Hilfsverschlußstück
103 zur Steuerung der Öffnungs- und Schließbewegung des Hauptverschlußstücks 39.
-
Das mittlere Gehäuseteil 11 weist eine ebene obere Abschlußfläche
15 und eine dazu parallele ebene untere Abschlußfläche 16 auf. Zwischen den Flächen
15 und 16 verläuft eine abgesetzte senkrechte Bohrung 17. Ein oberer Abschnitt 18
der Bohrung 17 ist erweitert und weist eine Ringnut 19 auf. Ein unterer Abschnitt
20 der Bohrung 17 in der Nähe der unteren Abschlußfläche 16 ist ebenfalls erweitert.
Ein gekrümmter
Flüssigkeitskanal 22 stellt zwischen der Ringnut
19 und der unteren Abschlußfläche 16 eine Verbindung dar.
-
In dem oberen Abschnitt 18 der Bohrung 17 ist eine zylindrische Hülse
28 dicht eingepaßt, die die Ringnut 19 überdeckt und die mit ihrem unteren Ende
34 an einer Ringschulter am unteren Ende des Abschnittes 18 anliegt. Geeignete Dichtungen
31 und 32, beispielsweise O-Ringe, sind zwischen den oberen und unteren Enden der
Hülse und angrenzenden Gehäuseteilen vorgesehen, so daß die Hülse 28 flüssigkeitsdicht
in der Bohrung 18 sitzt. Nahe dem unteren Ende 34 der Hülse ist ihre Innenfläche
mit einer Ringnut 33 versehen. Eine Anzahl von Öffnungen 36 in der Hülse 28 stellen
Verbindungen zwischen den Ringnuten 33 und 19 her. Das untere Ende 34 der Hülse
28 weist eine ringförmige, rechtwinklig ausgebildete scharfe Kante 37 auf, auf der
sich das Hauptverschlußstück 39, wie mehr im einzelnen noch beschrieben wird, abstützt.
-
Das zylindrische, hohle, becherartige Hauptverschlußstück 39 ist in
der Hülse 28 verschiebbar. Es ist an seinem unteren Ende 41 mit einer äußeren konischen
Fläche 42 ausgestattet, die an der Kante 37 der Hülse 28 zur Anlage kommt und einen
Ventilsitz bildet. In einer im unteren Ende 41 des Hauptverschlußstücks 39 befindlichen
Öffnung ist ein Drosselkörper 43 eingeschraubt, der eine verengte Öffnung 44 aufweist.
Die Öffnung 44 läßt einen begrenzten Flüssigkeitsdurchstrom von der Unterseite 41
des Hauptverschlußstücks 37 in der Bohrung 17 und einem Druckraum 46 zu, der sich
im Innern und oberhalb des Hauptverschlußstücks 39 befindet.
-
Eine Druckfeder 47 in dem Druckraum 46 stützt sich im unteren Ende
41 des Hauptverschlußstücks 39 ab und sucht dieses in der Hülse 28 in seiner untersten
Stellung zu halten. Die Querschnittsfläche des Hauptverschlußstücks 39 ist etwa
3 % größer als der Innenquerschnitt am unteren Ende 34 der Hülse 28. Statt die Fläche
42 des Hauptverschlußstücks 39 konisch auszubilden, kann auch eine scharfe Endkante
vorgesehen sein, die dann an einer entsprechenden konischen Abschrägung nahe dem
unteren Ende der Hülse 28 anliegt.
-
Der untere Gehäuseteil 10 ist mit einer Anschlußöffnung 51
an der einen Seite und einer Anschlußöffnung 52 an der gegenüberliegenden Seite
versehen. Jede der beiden Anschlußöffnungen ist mit Gewinden zur Befestigung einer
Flüssigkeitsleitung ausgestattet. Die Anschlußöffnung 51 steht mit einer senkrechten
Gehäusebohrung 53 in Verbindung, die sich in der Nähe der oberen Abschlußfläche
54 des unteren Gehäuseteils 10 befindet. Die Bohrung 53 ist zentrisch zur Bohrung
17 im mittleren Gehäuseteil 11 angeordnet. Die Bohrungen 17 und 53 stehen miteinander
in Verbindung. Ein O-Ring 56 umgibt die beiden Bohrungen 17 und 53 und sorgt für
einen flüssigkeitsdichten Abschluß zwischen den Abschlußflächen 16 und 54.
-
Die Anschlußöffnung 52 mündet in eine senkrechte Gehäusebohrung 57,
die mit dem gekrümmten Kanal 22 im mittleren Gehäuseteil 11 in Verbindung steht.
Ein 0-Ring 58 umgibt das untere Ende des Kanals 22 und sorgt für einen flüssigkeitsdichten
Abschluß zwischen den Abschlußflächen 16 und 54. Eine im Durchmesser gegenüber der
Bohrung 53 kleinere Bohrung 61 erstreckt sich von der Bohrung 53 nach unten. Die
Bohrung 61, die koaxial zum Hauptverschlußstück 39 verläuft, ist in ihrem unteren
Endabschnitt 62 erweitert. Eine diagonal verlaufende Bohrung 63 stellt zwischen
der senkrechten Bohrung 57 und dem unteren Endabschnitt 62 der Bohrung 61 eine Verbindung
her. In der Bohrung 63 befindet sich ein Drosselkörper 64 mit einer verengten Öffnung
66. Die Öffnung 66 im Drosselkörper 64 läßt einen beschränkten Flüssigkeitsübertritt
zwischen den Bohrungen 57 und 61 zu.
-
Der Steuerkolben 69 ist in der Bohrung 61 verschiebbar. Der Steuerkolben
69 besteht aus einem unteren zylindrischen Teil 71, der flüssigkeitsdicht
in der Bohrung 61 gleitet, und einem umgekehrt kegelstumpfförmigen Oberteil 72,
das mit einer Abrundung 73 an das Unterteil 71 anschließt. Die Abrundung 73 verringert
Turbulenzerscheinungen, unabhängig davon, ob der Flüssigkeitsdurchfluß von der Öffnung
51 zur Öffnung 52 oder umgekehrt erfolgt.
-
Der Steuerkolben 69 ist in seinem Unterteil 71 im Durchmesser etwa
3 % kleiner als der Durchmesser der Innenfläche am unteren Ende 34 der Hülse 28,
die ihrerseits etwa 3 % kleiner ist als der in Schließrichtung wirksame Durchmesser
des Hauptverschlußstücks. Man kann aber auch den Durchmesser des Steuerkolbens 69
gleich dem Durchmesser des Hauptverschlußstücks 39 wählen. Am unteren Ende des Steuerkolbens
69 ist ein im Durchmesser kleinerer Ansatz 74 vorgesehen, der unter Bildung einer
Ringfläche 76 gegenüber der Außenfläche des Steuerkolbens am unteren Ende 71 nach
innen versetzt ist. Sowohl das untere Ende 77 wie auch das obere Ende 78 des Steuerkolbens
69 sind eben ausgebildet und mit O-Ringen 79 und 81 versehen. Wenn der Steuerkolben
69 in der Bohrung 61 nach unten gedrückt wird, bildet der O-Ring 79 am unteren Ende
77 einen flüssigkeitsdichten Abschluß gegenüber der Bodenfläche der Bohrung 62.
Wenn der Steuerkolben 69 in der Bohrung 61 nach oben gedrückt wird, sorgt der O-Ring
81 am oberen Ende 78 des Steuerkolbens 69 für einen flüssigkeitsdichten Abschluß
gegenüber dem unteren Ende 41 des Hauptverschlußstücks 39.
-
In einer sich zwischen den Endflächen 77 und 78 des Kolbens 69 erstreckenden
Axialbohrung 83 ist ein Drosselkörper 84 mit einer verengten Öffnung 86 befestigt.
Die O-Ringe 79 und 81 umgeben die Bohrung 83 an ihren Enden. Der an der Anschlußöffnung
52 wirksame Flüssigkeitsdruck wirkt auf das untere Ende des Kolbens 69 und drückt
ihn nach oben gegen das untere Ende 41 des Hauptverschlußstücks 39, so daß eine
Verbindung vom unteren Ende des Kolbens 69 und der Öffnung 52 zur Druckkammer 46
oberhalb des Verschlußstücks 39 durch die Bohrungen 86, 83 und 44 hergestellt wird.
Die Bohrungen 86, 83 und 44 sind danach flüssigkeitsdicht miteinander verbunden,
wenn der O-Ring 81 gegen die Unterseite des Schiebers 39 gepreßt wird. Im oberen
Gehäuseteil 12 des Überdruckventils ist ein Hilfsverschlußstück 103 untergebracht,
das die Öffnungsbewegung des Hauptverschlußstücks 39 steuert. Hierdurch wird es
möglich, den Druck einzustellen, bei dem sich das Hauptventil öffnen soll. Das obere
Gehäuseteil 12 ist mit einer Querbohrung 91 versehen, in der sich ein abgesetzter
Ventilsitz 92 befindet. Der Ventilsitz 92 für das Hilfsverschlußstück 103 umgibt
eine Öffnung 93. Eine in der Bohrung 91 angeordnete Hülse 94 hält den Sitz 92 gegen
den Absatz und wird ihrerseits durch einen das linke Ende der Bohrung 91 verschließenden
Schraubpfropfen 96 gehalten. Der
Raum 79 im Inneren der Hülse 94
steht mit der Öffnung 93 im Ventilsitz 92 in Verbindung.
-
Die Flüssigkeitsverbindung zwischen dem Druckraum 46 im Schieber 39
und dem Raum 97 in der Hülse 94 des Hilfsventils erfolgt über einen mit einer Öffnung
98 versehenen Drosselkörper 95, eine die Hülse 94 außen umgebende Ringnut 99 und
eine in der Hülse 94 vorgesehene Öffnung 101. Das konisch ausgebildete Hilfsverschlußstück
103 wird durch eine Feder 104 gegen den Ventilsitz 92 gedrückt. Die Kraft der Feder
104 läßt sich durch eine Stellschraube 107 einstellen, die mit ihrem vorderen Ende
auf eine in der Bohrung 91 verschiebbare Hülse drückt, an der die Feder 104 andrückt.
Eine Mutter 108 sichert die Schraube 107 in der jeweils eingestellten Lage. Eine
Anschlußöffnung 109 ist mit der Bohrung 91 auf der Seite des Hilfsverschlußstücks
103 verbunden. An die Öffnung 109 kann eine Leitung zu einem Flüssigkeitsvorratsbehälter
angeschlossen werden.
-
In F i g. 2 ist ein Flüssigkeitskreis mit einem darin eingebauten
erfindungsgemäßen überdruckventil dargestellt. Der Flüssigkeitskreis besteht aus
einer in ihrer Drehrichtung umsteuerbaren Pumpe 120 und einem Hydraulikmotor 121.
Die Pumpe 120 und der Motor 121 sind über Flüssigkeitsleitungen 122 und 123 miteinander
verbunden. Die Pumpe 120 kann Druckflüssigkeit entweder in die Leitung 122 oder
in die Leitung 123 einspeisen, so daß dementsprechend auch der Hydraulikmotor in
der einen Drehrichtung oder in der entgegengesetzten Drehrichtung läuft. Das doppelseitig
ansprechende überdruckventi1124 nach der Erfindung liegt zwischen der Leitung 122
und der Leitung 123 und dient dazu, den Druck in der jeweiligen Hochdruckleitung
auf einen bestimmten, von der Einstellung des Hilfsventils 103 abhängigen Wert zu
begrenzen. Die Anschlußöffnung 109 des Überdruckventils 124 ist gemäß F i g. 2 mit
einem Flüssigkeitsvorratsbehälter 125 verbunden. Es soll angenommen werden, daß
die Anschlußöffnung51 des in F i g.1 abgebildeten Überdruckventils mit der Leitung
122 und die Anschlußöffnung 52 mit der Leitung 123 in Verbindung steht, obwohl die
Verbindungen auch vertauscht werden können, da, wie bereits erwähnt wurde, das erfindungsgemäße
Ventil unabhängig von der Richtung arbeitet, aus der der höhere Druck kommt.
-
Wenn der Druck in der Leitung 122 den eingestellten Ansprechdruck
übersteigt, öffnet sich das Überdruckventil und leitet überschüssige Flüssigkeit
aus der Leitung 122 unter Umgehung des Hydraulikmotors 121 unmittelbar in die Leitung
123. Auf diese Weise wird der Druck in der Leitung 122 unterhalb eines vorgegebenen
Höchstdruckes gehalten. Wenn dagegen die Pumpe 120 Druckflüssigkeit in die Leitung
123 fördert und dieser Druck den am Ventil eingestellten Öffnungsdruck übersteigt,
leitet das Überdruckventil Flüssigkeit aus der Leitung 123 unter Umgehung des Hydraulikmotors
121 in die Leitung 122 ab, so daß auf diese Weise der Druck in der Leitung 123 den
eingestellten Höchstwert nicht übersteigen kann.
-
Unter Bezugnahme auf F i g. 1 wird zunächst angenommen werden, daß
der Arbeitsdruck an der Anschlußöffnung 51 wirkt und an der Anschlußöffnung 52 ein
verhältnismäßig geringer Druck herrscht. Die Anschlußöffnung 51 ist somit die Einlaßöffnung,
von der aus ein bestimmter Flüssigkeitsdruck auf die Unterfläche 41 des Hauptverschluß-Stücks
39 über die Bohrungen 53 und 17 einwirkt. Befindet sich das Hauptverschlußstück
39 in seiner Schließstellung, so stellt sich über die Öffnung 44 in dem Drosselkörper
43 der gleiche Flüssigkeitsdruck in dein Raum 46 innerhalb des Hauptverschlußstücks
39 ein.
-
Der Flüssigkeitsdruck unter dem Hauptverschlußstück 39 und der Anschlußöffnung
51 wirken sich in Richtung nach oben auf eine Fläche aus, die der inneren Querschnittsfläche
innerhalb des unteren Endes 34 der Hülse 28 entspricht, während der Druck oberhalb
des Hauptverschlußstücks 39 in der Kammer 46 nach unten auf eine etwas größere Fläche
einwirkt, die dem Gesamtquerschnitt des Hauptverschlußstücks gleich ist. Wie zuvor
erläutert wurde, ist der Querschnitt des Hauptverschlußstücks 39 etwas, im Beispielsfalle
etwa 3 % größer als die Fläche am unteren Ende 34 der Hülse 28. Daher drückt die
Flüssigkeit, unterstützt durch die Kraft der Feder 47, das Hauptverschlußstück 39
in seine Schließstellung.
-
Der Flüssigkeitsdruck in dem Raum 46 wirkt auf das Verschlußende des
Hilfsverschlußstücks 103. Der Druck pflanzt sich hierbei durch die Drosselöffnung
98, die Nut 99, die Öffnung 101, die Kammer 97 und die Bohrung 93 im Ventil 92 fort.
Die Feder 104 hält das Verschlußstück 103 so lange geschlossen, bis der Flüssigkeitsdruck,
der das Hilfsventil zu öffnen sucht, größer als die Kraft der Feder 104 ist.
-
übersteigt der Flüssigkeitsdruck in der Anschlußöffnung 51 einen bestimmten
Höchstwert, so öffnet sich das Hilfsverschlußstück 103 entgegen der Kraft der Feder
104 und läßt Druckflüssigkeit in die Bohrung 91 übertreten, von wo sie zur Anschlußöffnung
109 abströmt.
-
Wenn die Feder 104 so eingestellt ist, daß z. B. ein Druck von 200
kg/cm2 zur Öffnung des Hilfsverschlußstücks 103 erforderlich ist, kann der in dem
Druckraum 46 herrschende Druck nur geringfügig über 200 kg/cm2 ansteigen. Der 200
kg/cm2 übersteigende Druck ergibt sich lediglich durch den Druckabfall an der Drosselöffnung
98. Wenn also das Hilfsverschlußstück 103 geöffnet ist, fließt Flüssigkeit von der
Anschlußöffnung 51 durch die Öffnung 44, die Kammer 46, die Drosselöffnung 98 und
den Ventilsitz 92 zur Anschlußöffnung 109. Der Druckabfall an der Öffnung
44 erzeugt eine Druckdifferenz auf den verschiedenen Seiten des Hauptverschlußstücks
39, wobei der größere Druck das Hauptverschlußstück anzuheben und dadurch im Verhältnis
der Druckdifferenz zu öffnen sucht, wodurch der Druck an der Anschlußöffnung 51
auf einen Wert begrenzt wird, der nur geringfügig höher liegt als der Druck, der
zum Öffnen des Hilfsverschlußstücks erforderlich ist.
-
Wenn sich das Hauptverschlußstück 39 öffnet, wird Druckflüssigkeit
am unteren Ende des Hauptverschlußstücks 39 zur Anschlußöffnung 52 geleitet. Die
Flüssigkeit strömt hierbei durch die Ringnut 33, die Öffnungen 36, den gekrümmten
Kanal 22 und die Bohrung 57. Die Kraft der Feder 104, die den Flüssigkeitsdruck
bestimmt, bei dem sich das Hauptverschlußstück öffnet, sorgt somit für die Begrenzung
des Druckes am Eingang 51, bei dem sich das Hauptverschlußstück 39 öffnet. Wie zuvor
erläutert wurde, kann dieser Anpreßdruck mit Hilfe der Stellschraube 106 geregelt
werden. Wenn der Druck der Flüssigkeit an der Anschlußöffnung 51 auf einen Wert
fällt, bei dem der am Hilfsverschlußstück 103 wirkende Druck geringer als die Kraft
der Feder 104 ist,
schließt sich das Hilfsverschlußstück 103 und
unterbricht damit den Fluß zum Vorratsbehälter durch die Anschlußöffnung 109. Die
Folge ist, daß der Flüssigkeitsdruck sich in dem Raum 46 wieder erhöht, so daß das
Hauptverschlußstück 39 erneut in seine Schließstellung geht.
-
Wenn der Druck an der Anschlußöffnung 51 größer als an der Anschlußöffnung
52 ist, wird der Steuerkolben 69 in der Bohrung 61 durch den Flüssigkeitsdruck nach
unten gedrückt. Solange die Anschlußöffnung 52 den Auslaß bildet, ist der Druck
auf der Ringfläche 76 gleich dem am Ausgang herrschenden Flüssigkeitsdruck, so daß
also der Steuerkolben 69 auf das untere Ende der Bohrung 62 gedrückt wird, wobei
gleichzeitig ein Austritt von Flüssigkeit aus der Bohrung 83 verhindert wird, weil
der Dichtungsring 79 auf dem unteren Ende der Bohrung 62 aufliegt.
-
Wenn der Druck an der Anschlußöffnung 52 größer als an der Anschlußöffnung
51 ist, wird die Anschlußöffnung 52 zur Einlaßöffnung. Der an der Öffnung 52 herrschende
Druck wirkt sich durch den Kanal 22 von der Seite her auf das Hauptverschlußstück
39 aus und wirkt in Axialrichtung nur auf etwa 3 % des gesamten Hauptverschlußquerschnittes,
nämlich auf den Teil der konischen Fläche 42, die an der Kante 37 anliegt. Der gleiche
Druck wirkt auch durch die Drosselbohrung 66 und die Bohrung 67 auf die Ringfläche
76 am unteren Ende des Steuerkolbens 69. Wird der Druck an der Anschlußöffnung 51
als verhältnismäßig gering angenommen, sucht der an der Unterseite des Steuerkolbens
69 wirkende höhere Druck den Kolben in der Bohrung 61 nach oben zu schieben und
ihn mit seinem oberen Ende 78 flüssigkeitsdicht an das untere Ende 41 des Hauptverschlußstücks
39 zu drücken. Der O-Ring 81 bildet hierbei einen flüssigkeitsdichten Abschluß zwischen
der Oberseite 78 des Steuerkolbens 69 und dem unteren Ende 41 des Hauptverschlußstücks
39, so daß eine Flüssigkeitsverbindung zwischen der Bohrung 62 und dem Raum 46 durch
die Bohrungen 86 und 83 und die öffnung 44 hergestellt ist. Durch diese Verbindungswege
wirkt sich der Druck an der Anschlußöffnung 52 in dem Raum 46 und am Hilfsverschlußstück
103 aus. Dieser Druck zusammen mit dem von der Anschlußöffnung 52 her auf die Unterseite
des Steuerkolbens 69 wirkenden Druck steuert das Ansprechen des Hilfsverschlußstücks
103.
-
Der Flüssigkeitsdruck in dem Raum 46 drückt den Hauptverschlußkörper
39 nach unten, während der nach oben wirksame Flüssigkeitsdruck auf das untere Ende
des Steuerkolbens 69 einwirkt, wobei diese letztere Fläche um etwa 6 % kleiner als
die in Schließrichtung wirksame Querschnittsfläche des Hauptverschlußstücks ist.
Wird die etwa 3 % große Fläche an der ringförmigen Konusfläche 42 hinzugezählt,
so bleibt im Beispielsfalle ein sehr geringer Gesamtunterschied in den Flächengrößen
von etwa 3 %. Eine abwärts gerichtete Druckkraft hält das Hauptverschlußstäck 39
in seiner Schließstellung, bis der Druck in dem Raum 46 entlastet wird. Unabhängig
davon, welche Anschlußöffnung 51 oder 52 als Einlaßöffnung wirkt, hält somit der
hydrauliche Druck, unterstützt von dem Druck der Feder 47 das Hauptverschlußstück
39 geschlossen, bis sich das Hilfsverschlußstück 103 öffnet und dabei die Kraft
der Feder 47 überwindet. Der Druck an der Anschlußöffnung 52 wird durch die Druckfeder
104 auf einen eingestellten Wert gehalten. Der gleiche Druck hält den Steuerkolben
69 an den Boden des Hauptverschlußstücks 39 angedrückt. Wenn der Druck von der Anschlußöffnung
52 unter den an der Feder 104 eingestellten Wert abfällt, schließt sich das Hilfsverschlußstück
103. Der Druck in der Kammer 46 steigt daraufhin wieder auf den Wert des Druckes
an der Öffnung 52 an und drückt das Hauptverschlußstück 39 in seine Schließstellung.
Der Flüssigkeitsdruck, der auf das untere Ende des Steuerkolbens 69 einwirkt, drückt
den Kolben wieder an das untere Ende 41 des Hauptverschlußstücks 39, solange der
Druck größer als der Druck an der Anschlußöffnung 51 ist, der, wie zuvor erwähnt
wurde, das Bestreben hat, den Kolben 69 nach unten zu drücken.
-
Aus den vorstehenden Erläuterungen ergibt sich, daß das Hilfsverschlußstück
103 das Hauptverschlußstück 39 unabhängig von der Flußrichiung des Strömungsmediums
steuert. Dabei wir das Hilfsverschlußstück 103 geöffnet, wenn ein vorbestimmter,
absoluter Höchstdruck in einer der beiden Drucksexten ohne Einfluß der anderen Druckseite
überschritten wird.