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Vorrichtung zum Aufziehen der Enden von Schlauch abschnitten aus Kunststoff-Folie
Zum Aufziehen der Enden von Schlauchabschnitten, die zu Säcken weiterverarbeitet
werden sollen, werden allgemein an Saugluftleitungen angeschlossene, an den gegeneinandergerichteten
glatten Wirkflächen mit einander gegenüberliegenden Saugöffnungen versehene und
an je zwei Lenkern gegenläufig umlaufende Saugbalken verwendet. Während diese Aufziehvorrichtungen
im allgemeinen zufriedenstellend arbeiten, haben sie sich als zum Aufziehen der
Enden von Schlauchabschnitten aus Kunststoff-Folie unzureichend erwiesen, wenn die
beiden Schlauchlagen satt gegeneinander anliegen, wie dies wegen der elektrostatischen
Aufladung bei Kunststoff-Folien häufig der Fall ist. Für das Öffnen der Schlauchenden
ist Voraussetzung, daß mit der durch die Geschwindigkeit der Transport- und Aufziehwerkzeuge
vorgegebenen Geschwindigkeit Luft zwischen die Schlauchlagen eindringen kann und
dies ist dann, wenn die glatten und nicht luftdurchlässigen Schlauchlagen aus Kunststoff-Folie
gegeneinander satt anliegen, nur nach einer verhältnismäßig langen Zeit möglich,
weil die Luft hier anfänglich nur durch die stets vorhandenen kleinsten Kapillaröffnungen
zwischen die Folienlagen einströmen kann. Wenn nun die Saugbalken, wie es für eine
wirtschaftlich durchführbare Fertigung Voraussetzung ist, verhältnismäßig schnell
auseinandergeführt werden, kann die erforderliche Luftmenge nicht schnell genug
einströmen, so daß die Folie von einem der Saugbalken abgerissen wird und der Schlauchabschnitt
ungeöffnet an dem anderen Saugbalken hängenbleibt. Dies muß zwangläufig zur Ausschußbildung
und zu anderen Betriebsstörungen führen.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Aufziehvorrichtung
zu vermitteln, die ein schnelles und sicheres Aufziehen auch bei Schlauchabschnitten
aus Kunststoff-Folie mit satt gegeneinander anliegenden Lagen gestattet. Diese Aufgabe
wird bei einer Vorrichtung zum Aufziehen der Enden von Schlauchabschnitten aus Kunststoff-Folie
mit zwei gegenläufig umlaufenden, Saugöffnungen aufweisenden Saugwerkzeugen, vorzugsweise
Saugbalken, dadurch gelöst, daß gemäß der Erfindung das untere Saugwerkzeug sich
senkrecht zur offenen Schlauchkante erstreckende Wellen aufweist und daß die Saugöffnungen
dieses Saugwerkzeuges in den Wellentälern angeordnet sind, während die Saugöffnungen
des oberen Saugwerkzeuges den Wellenkämmen des unteren Saugwerkzeuges gegenüberliegen.
Durch diese Ausbildung wird gewährleistet, daß schon während der vollständigen Schließstellung
der Saugbalken die untere Schlauchabschnittlage in die
Wellentäler des unteren Saugwerkzeuges
angesaugt wird, während die obere Lage an dem oberen Saugwerkzeug festgehalten wird,
so daß sich durch diese wellige Verformung der unteren Schlauchlage Kanäle zwischen
den beiden Lagen ergeben, durch welche ohne weiteres Luft eindringen kann, wenn
bei der weiteren Rotationsbewegung der die Saugbalken tragenden Lenker die Saugbalken
auseinandergeführt werden. Da die Wellen im unteren Saugbalken angeordnet sind,
auf den sich der jeweils zu öffnende Schlauchabschnitt schon vor dem Erreichen der
Schließstellung der zusammenwirkenden Saugbalken auflegt, kann der Aufbau des Vakuums
an den Saugöffnungen in den Wellentälern schon vor Erreichen der erwähnten Schließstellung
beginnen. Durch die versetzte Anordnung der Saugöffnungen der miteinander zusammenwirkenden
Saugbalken wird ferner die Ausbildung der Kanäle für das Eindringen von Luft erleichtert
und das Ansaugen der oberen Lage durch den glatten Saugbalken sichergestellt, da
diese Lage an den Stellen der Wellenkämme notwendig fest an dem glatten Saugbalken
zur Anlage kommt, was an den Stellen der Wellentäler nicht gewährleistet ist, da
infolge des Aneinanderhaftens der Folien die obere Lage geringfügig mit in die Wellentäler
hineingezogen wird oder jedenfalls nicht zur festen Anlage an ihrem Saugbalken kommt.
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Aus der deutschen Patentschrift 291 957 ist es bereits bekannt, ein
Saugwerkzeug mit Wellen auszubilden und in den Wellentälern Saugöffnungen anzuordnen,
um dadurch Luftkammern zwischen zwei Blättern zu bilden, wodurch die beiden Blätter
getrennt werden und nur eines angesaugt wird. Hierbei handelt es sich aber um das
Abheben einzelner Papierblätter von einem Stapel mittels eines jeweils am obersten
Blatt angreifenden Werkzeuges, wobei dieser Saugkopf an seiner Unterseite Wellen
aufweist.
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Eine derartige Anordnung wäre zum Aufziehen der Enden von Kunststoffschlauchabschnitten,
deren
Lagen wegen der elektrostatischen Aufladung nicht nur satt
aneinanderliegen, sondern fest aneinanderhaften, nicht brauchbar, weil die untere
Folienlage nicht festgehalten sondern ebenfalls mit angesaugt würde. Ein Öffnen
eines Schlauchabschnittes ist somit mittels der seit langer Zeit bekannten Saugvorrichtung
nicht möglich, diese würde vielmehr stets einen ganzen Schlauchabschnitt, also zwei
Lagen, abheben. Sie ist somit nicht als Auiziehvorrichtung, sondern nur als Abhebevorrichtung
geeignet.
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Ferner ist es vorteilhaft, wenn in weiterer Ausgestaltung der Erfindung
die Saugluftleitung des gewellten Saugwerkzeuges früher aufgesteuert wird als die
Saugluftleitung des glatten Saugwerkzeuges.
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Hierdurch wird die an dem gewellten Saugwerkzeug anliegende Schlauchabschnittlage
schon in die Wellen hineingezogen, bevor das glatte Saugwerkzeug die gegen dieses
Saugwerkzeug anliegende Lage ansaugt, was zu einem leichteren Ablösen führt als
wenn die beiden Saugluftleitungen gleichzeitig geöffnet würden oder diejenige des
unteren Saugwerkzeuges später aufgesteuert würde als die Saugluftleitung des oberen
Saugwerkzeuges. Wie Versuche ergeben haben, werden besonders günstige Resultate
erzielt, wenn die Saugluftleitung des unteren Saugbalkens in einer Winkelstellung
der die Saugbalken tragenden Kurbeln von 50 vor Erreichen der Schließstellung der
Saugbalken aufgesteuert wird und die Saugluftleitung des oberen Saugbalkens erst
beim Erreichen dieser Schließstellung selbst.
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Die Erfindung kommt, wie bereits ausgeführt, bei solchen Aufziehvorrichtungen
vorzugsweise zur Anwendung, bei denen zwei gegenläufig umlaufende Saugbalken vorhanden
sind. Es kann aber auch ein an Kurbeln umlaufender glatter Saugbalken mit einem
gewellten, kontinuierlich umlaufenden 8augband zusammenwirken, und es können schließlich
auch bei entsprechender Anordnung ein glattes und ein gewelltes Saugband vorhanden
sein.
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Die Erfindung ist in der nachstehenden Beschreibung an Hand der Zeichnung
näher erläutert, in welcher ein Ausführungsbeispiel schematisch dargestellt ist.
In der Zeichnung zeigt Fig. 1 die Saugbalken mit dem zwischen ihnen befindlichen
Folienschlauchabschnitt kurz vor Erreichen der Schließstellung, F i g. 2 die Saugbalken
in der vollständigen Schließstellung und Fig.3 die Saugbalken mit dem Folienschlauchabschnitt
während des Aufziehvorganges.
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Die Saugbalken 1 und 2 sind an den rotierenden Lenkern oder Kurbeln
3 derart befestigt, daß sie parallel zu sich selbst geführt werden und jeweils beim
Durchlaufen eines der quer zu ihrer Längsrichtung geförderten Folienschlauchabschnitte
4 gegeneinander geführt werden. Biegsame Saugluftleitungen 5 und 6 sind an die Saugbalkenl
und 2 angeschlossen, welche ihrerseits langgestreckte Saugluftbohrungen 7 und 8
mit Öffnungen 9 und 10 aufweisen. In den Saugluftleitungen 5 und 6 sind in der Zeichnung
nicht dargestellte Ventile vorgesehen, welche ein Ansaugen von Luft während desjenigen
Teiles des Umlaufes der Saugbalken verhindern, währenddessen die Saugbalken nicht
wirksam sind.
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Wie die F i g. 1 deutlich erkennen läßt, ist der Saugbalken 2 mit
Wellen versehen, deren Längsrichtung mit der Längsrichtung des Schlauchabschnittes
4 übereinstimmt, also senkrecht zu der offenen Kante dieses Schlauchabschnittes
verläuft. Die von der Saugluftbohrung 8 abzweigenden Saugöffnungen 10 des Saugbalkens
2 münden in den Wellentälern seiner Wirkfläche. Hieraus ergibt sich, daß beim Aufsteuern
der Saugluftleitung 6 durch das ihr zugeordnete Ventil, und zwar zweckmäßig dann,
wenn sich die Kurbeln oder Lenker 3 noch um den Winkel a = der in Fig. 1 übertrieben
dargestellt ist, vor dem oberen Totpunkt befinden, die untere Lage des Schlauchabschnittes
4 im Bereich des offenen Endes in die Wellentäler gesaugt wird, wodurch zwischen
der unteren Lage und der oberen, noch nicht angesaugten Lage, Öffnungen gebildet
werden.
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Sobald die in F i g. 2 dargestellte vollständige Schließstellung
erreicht ist, wird auch das Ventil in der Saugluftleitung 5 aufgesteuert und die
obere Lage des Schlauchabschnittes 4 über die Saugöffnungen 9 angesaugt, die sich
den Wellenkämmen des Saugbalkens 2 gegenüber befinden. Es sind nun, wie die Fig.2
zeigt, zwischen den beiden Lagen deutlich ausgeprägte Lufteintrittsöffnungen vorhanden,
die es ohne weiteres ermöglichen, daß bei der Auseinanderbewegung der Saugbalken
1 und 2, die in einem vorgeschrittenen Stadium in Fig.3 dargestellt ist, genügend
Luft zwischen die beiden Schlauchlagen einströmt, so daß ein Aneinanderhaften mit
Sicherheit vermieden ist und auch die Fertigungsgeschwindigkeit nicht beenträchtigt
wird.