DE1269366B - Verfahren zum Herstellen von chromhaltigen Stahllegierungen mit hohen Stickstoffgehalten - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von chromhaltigen Stahllegierungen mit hohen Stickstoffgehalten

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DE1269366B
DE1269366B DE19651269366 DE1269366A DE1269366B DE 1269366 B DE1269366 B DE 1269366B DE 19651269366 DE19651269366 DE 19651269366 DE 1269366 A DE1269366 A DE 1269366A DE 1269366 B DE1269366 B DE 1269366B
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Germany
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chromium
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powder
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Withdrawn
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DE19651269366
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Dr-Ing Norbert Dautzenberg
Dr-Ing Gerhard Naeser
Dr-Ing Werner Scholz
Dipl-Ing Otto Wessel
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Vodafone GmbH
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Mannesmann AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C32/00Non-ferrous alloys containing at least 5% by weight but less than 50% by weight of oxides, carbides, borides, nitrides, silicides or other metal compounds, e.g. oxynitrides, sulfides, whether added as such or formed in situ

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Description

  • Verfahren zum Herstellen von chromhaltigen Stahllegierungen mit hohen Stickstoffgehalten Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von chromhaltigen Stahllegierungen mit hohen Stickstoffgehalten durch Glühen von Stahllegierungspulvern oder daraus hergestellten porösen Formkörpern in stickstoffhaltiger Atmosphäre.
  • Während der Stickstoff in reinen Kohlenstoffstählen als schädliches Begleitelement anzusehen ist, hat er als Legierungsbestandteil bei zahlreichen Werkstoffen eine beträchtliche Bedeutung erlangt. So kann z. B. bei Chromnickelstählen das teure Nickel teilweise durch Stickstoff ersetzt werden, wodurch sich eine Verbesserung der Warmfestigkeit ergibt.
  • Für die Herstellung von derartigen Legierungen ist es bekannt, der Schmelze Salze, z. B. Caleiumcyanamid, zuzugeben, die bei hohen Temperaturen Stickstoff abgeben. Es ist ferner der Zusatz von aufgestickten Legierungsmitteln wie Ferrochrom u. dgl. bekannt. Auch eine Schrnelzenführung unter erhöhtem Stickstoffdruck ist vorgeschlagen worden. Das Zugeben von Stickstoff abgebenden Salzen oder stickstoffhaltigen Ferrolegierungen führt zu Schmelzen mit Stickstoffgehalten, die der Sättigung an Luft entsprechen, bei 18/8-Chromnickelstahlschmelzen z. B. rund 0,2% Stickstoff. Diese Gehalte sind für die meisten Zwecke aber zu niedrig. Durch das Schmelzen und Vergießen unter einem Stickstoffdruck von z. B. 20 atü werden infolge der Druckabhängigkeit der Sättigungskonzentration bei 18/8-Chromnickelstählen Stickstoffgehalte bis zu 0,8% erzielt. Dieses Verfahren ist aber sehr aufwendig, besonders wenn für Stickstoffgehalte über 0,8 % der Druck wesentlich über 20 atü erhöht werden muß.
  • Zur Aufstickung von porösen, aus unlegiertem Eisenpulver hergestellten Formkörpern wird gemäß der deutschen Patentschrift 950 91.6 die Anwendung der klassischen Nitrierhärtung mit Ammoniak bei verhältnismäßig niedrigen Temperaturen vorgeschlagen. Dabei werden durch Glühen der gesinterten oder nur gepreßten porösen Eisenkörper bei Temperaturen zwischen 150 und 450° C, vorzugsweise 350° C, in strömendem Ammoniak Stickstoffgehalte bis etwa 2% angestrebt, d. h. bei Temperaturen, die unter den üblichen Nitriertemperaturen von 500 bis 600° C liegen.
  • Demgegenüber hat sich die Erfindung zur Aufgabe gestellt, chromhaltige Stahllegierungen mit Stickstoffgehalten herzustellen, die mit dem bekannten Verfahren nicht erzielbar sind.
  • Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß in an sich bekannter Weise, z. B. durch Preßwasser, zerstäubtes Stahlpulver oder daraus erzeugte poröse Formkörper bei einer Temperatur zwischen 800 und 1100° C, vorzugsweise bei 950° C, in stickstoffhaltigem Gas im allgemeinen bei einem Druck von einer ata geglüht werden. Zweckmäßigerweise wird der Aufstickglühung eine Glühung bei höherer Temperatur und unter vermindertem Druck vorgeschaltet, um die Oxydfilme auf der Oberfläche der einzelnen Pulverkörner durch den im Pulver enthaltenen Kohlenstoff zu reduzieren (kohlenstoffthermische Desoxydationsbehandlung). Dadurch wird erreicht, daß bei der nachfolgenden Aufstickglühung der Stickstoff leichter in das Metallkorn eindiffundieren kann. Der angebotene Stickstoff wird schneller aufgenommen, so daß schon nach einigen Minuten ein erheblicher Stickstoffgehalt in gleichmäßiger Verteilung vorliegt. Aus dem gleichen Grunde ist es zweckmäßig, die Aufstickglühung unmittelbar nach der Desoxydationsglühung durchzuführen, da eine Lagerung der vorgeglühten Proben an Luft bei Raumtemperaturen bei chromhaltigen Legierungen eine erneute Oxydfilmbelegung der Kornoberfläche nach sich zieht.
  • Die nach dem erfinderischen Verfahren hergestellten Legierungen weisen Stickstoffgehalte auf, die mit den bisher bekannten Verfahren nicht erzielbar sind. So ist es beispielsweise möglich, auf diesem Wege eine 18/8-Chromnickelstahllegierung mit einem Stickstoffgehalt von mehr als 2% herzustellen. Das Pulver oder der aus dem Pulver hergestellte poröse Formkörper kann nach der Aufstickung durch an sich bekanntes Pressen oder Walzen, zweckmäßig bei hoher Temperatur (1000 bis 1200° C) verdichtet bzw. weiterverarbeitet werden. Wie angegeben, wird vorzugsweise das kohlenstoffhaltige Pulver oder der daraus hergestellte Formkörper zwecks Erzielung eines gewünschten Stickstoffgehaltes erst nach einer vorausgegangenen, im Vakuum erfolgenden Glühung aufgestickt. Dies kann so erfolgen, daß nach der Vakuumglühung, die bei 18/8-Chromnickelstahl vorzugsweise bei einer Temperatur zwischen 1150 und 1200° C erfolgt, in den noch auf hoher Temperatur befindlichen, aber auf etwa 1100 bis 800° C abgekühlten Glühofen Stickstoffgas eingeleitet wird.
  • Beispiel 1 Die Ergebnisse einiger mit verschiedenen chromhaltigen Stählen in Pulverform gemäß der Erfindung durchgeführten Aufstickungen sind in der folgenden Zahlentafel wiedergegeben, und zwar enthält sie die Analysen der Stahllegierungen und deren Stickstoffgehalte nach einem 3stündigen Glühen bei 950° C unter Stickstoffgas:
    C Si Mn Cr Ni N
    °/o
    o/°
    o/a
    a/o
    a/o °/a
    Stahl A . . . . . . . . 0,12 1,52 0,38 18,0 9,9 2,3
    Stahl B ........ 0,11 1,55 0,26 12,1 - 1,6
    Stahl C ........ 0,15 1,68 0,61 17,3 - 2,5
    Beispiel 2 Zur Herstellung von Rohren aus 18/8-Chromnickelstahl mit hohem Stickstoffgehalt wurde zunächst durch an sich bekanntes Zerstäuben der Stahlschmelze mittels Preßwasser ein Stahlpulver mit einem stöchiometrischen Verhältnis von Kohlenstoff zu Sauerstoff erzeugt, welches dann mit einem Druck von 2 t/cm2 zu 20 kg schweren Blöcken verpreßt wurde. Die Blöcke wurden im Vakuum bei 1150° C 8 Stunden lang geglüht, um den Kohlenstoff und Sauerstoff zu entfernen (kohlenstoffthermische Desoxydationsbehandlung). Danach wurde der Ofen auf 950° C abgekühlt und der Stickstoff eingeleitet. Nach einer Glühzeit von 20 Minuten wiesen die Blöcke, über den ganzen Querschnitt gleichmäßig verteilt, einen Stickstoffgehalt von 0,8 °/o auf. Anschließend wurden sie unter Stickstoff auf 1150° C erhitzt und in einer Strangpresse zu Rohren verformt.
  • Während normaler 18/8-Stahl bei 600° C eine Warmstreckgrenze von 8 bis 12 kp/mm2 besitzt, betrug sie für den nitrierten Stahl bei gleicher Temperatur rund 38 kp/mm2. Die Zähigkeitseigenschaften des stickstoffhaltigen Stahles lagen im Vergleich zum stickstofffreien Stahl nur weniger tiefer.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Herstellen einer chromhaltitigen Stahllegierung mit hohem Stickstoffgehalt aus durch Zerstäuben erzeugtem Pulver oder daraus hergestellten porösen Formkörpern, d adurch gekennzeichnet, daß das Pulver oder die daraus durch Pressen oder Walzen hergestellten porösen Formkörper bei einer Temperatur zwischen 800 und 1100° C, vorzugsweise bei 950° C, in stickstoffhaltiger Atmosphäre geglüht werden.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Aufstickglühung eine kohlenstoffthermische Desoxydationsbehandlung bei höherer Temperatur, vorzugsweise zwischen 1150 und 1200° C, und unter vermindertem Druck unmittelbar vorgeschaltet wird. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 950 916.
DE19651269366 1965-06-02 1965-06-02 Verfahren zum Herstellen von chromhaltigen Stahllegierungen mit hohen Stickstoffgehalten Withdrawn DE1269366B (de)

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Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE950916C (de) * 1943-11-16 1956-10-18 Boehler & Co Ag Geb Nitrieren von poroesen Eisenformlingen

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE950916C (de) * 1943-11-16 1956-10-18 Boehler & Co Ag Geb Nitrieren von poroesen Eisenformlingen

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