DE1255614B - Abbremsvorrichtung fuer Umkehrwalzwerke - Google Patents

Abbremsvorrichtung fuer Umkehrwalzwerke

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DE1255614B
DE1255614B DEL29872A DEL0029872A DE1255614B DE 1255614 B DE1255614 B DE 1255614B DE L29872 A DEL29872 A DE L29872A DE L0029872 A DEL0029872 A DE L0029872A DE 1255614 B DE1255614 B DE 1255614B
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Germany
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rolling
braking
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rolled
stitch
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DEL29872A
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English (en)
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Dipl-Ing Friedrich Hoelters
Gerd Zucha
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Licentia Patent Verwaltungs GmbH
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Licentia Patent Verwaltungs GmbH
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B21MECHANICAL METAL-WORKING WITHOUT ESSENTIALLY REMOVING MATERIAL; PUNCHING METAL
    • B21BROLLING OF METAL
    • B21B35/00Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives
    • B21B35/06Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives for non-continuously-operating mills or for single stands
    • B21B35/08Drives for metal-rolling mills, e.g. hydraulic drives for non-continuously-operating mills or for single stands for reversing rolling mills

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Control Of Metal Rolling (AREA)

Description

  • Abbremsvoirrichtung W, Umkehrwalzwerke Die Erfindung bezieht sich auf eine Abbremsvorrichtung für Umkehrwalzwerke, bei denen die Abbremsung unter Ausnutzung der Walzarbeit erfolgt, mit selbsttätiger Ableitung des Bremskommandos, wenn die Restwalzlänge den für den vorgesehenen Bremsweg erforderlichen Wert erreicht.
  • Zur Beschleunigung, d. h. Ingangsetzung einer Arbeitsmaschine, muß der Antrieb ein Drehmoment liefern, das über dem eigentlichen Arbeitsmoment liegt und ausreichend ist, die Schwungmasse der Maschine in der gewünschten Zeit zu beschleunigen. Beim Verzögern und insbesondere beim Stillsetzen der Arbeitsmaschine wirkt das Moment der Belastung im gleichen Sinne wie das Moment der antreibenden Maschine, beispielsweise eines Elektromotors. Es besteht also die Möglichkeit Antriebsenergie einzusparen, wenn das Lastmoment mit zur Bremsung herangezogen wird.
  • Die vorteilhafte Anwendbarkeit dieser Tatsache auf Walzwerke war bereits frühzeitig erkannt worden. Danach sind Einrichtungen zum Steuern von Walzwerken bekannt, bei denen auf der Einlaufseite des Walzgerüstes vom Walzgut betätigte Anstoßschalter vorgesehen sind, die über mechanische Gestänge usw. die Einrichtung derart beeinflussen, daß der Hauptantrieb bereits ausgeschaltet wird, während das Walzgut noch zwischen den Walzen ist, um so die kinetische Energie des Walzwerkes auszunutzen. Als Anstoßschalter dienen hierbei entweder zwei in festen Ab# ständen vor dem Walzgerüst angeordnete Kurvenstücke oder zwei Winkelhebel, von denen der eine ortsfest und der andere in Abhängigkeit von der Walzenanstellung verschiebbar angeordnet ist. Die hierfür erforderlichen mechanischen Gestänge usw. sind jedoch im Walzwerk vielfach unerwünscht und geben leicht zu Betriebsstörungen Anlaß. Desgleichen würden die mechanischen Anstoßschalter, insbesondere bei größeren Blockwalzwerken, einer erheblichen Abnutzung unterliegen. Beide Anordnungen sind nur für das Walzen in einer Richtung bestimmt und wegen ihrer Anordnung und speziellen Ausbildung auch nur hierfür geeignet.
  • Es ist weiter eine Regelungsvorrichtung für Walzwerke bekannt, bei der auf jeder Seite des Walzgerüstes ein oder mehrere durch das Walzgut niederdrückbare Rollen vorgesehen sind, durch die Kontaktstücke in Berührung gebracht und Stromkreise geschlossen werden, die Widerstände ein- und ausschalten -und dadurch die Geschwindigkeit des Walzmotors steuern. Sobald das hintere Ende des Werkstücks über die niederdrückbare Rolle hinweggegangen ist, springt diese in ihre gewöhnliche Stellung zurück, und der Motor wird annähernd in demselben Augenblick, wo das Walzgut die Hauptwalzen verläßt, veranlaßt, seine niedrige Geschwindigkeit wieder aufzunehmen, die er vor Eintritt des Walzgutes in das Walzgerüst hatte. Diese Verrichtung ist zwar zur Steuerung von Umkehrwalzwerken geeignet, weist im übrigen aber die gleichen, bereits erwähnten, betrieb,-lichen Nachteile mechanischer Ausrüstungen auf.
  • Allen bisher erwähnten Anordnungen ist gemeinsam, daß die zur Einleitung oder Steuerung des Bremsvorganges verwendeten mechanischen Schalteinrichtungen an bestimmte Orte gebunden sind. Hierdurch ist es nahezu unmöglich, die für die einzelnen Walzgutlängen aus wirtschaftlichen Gründen erforderlichen unterschiedlichen Maximaldrehzahlen des Walzmotors zu berücksichtigen.
  • Man hat daher neuerdings für die selbsttätige Vorgabe des Bremskommandos lichtelektrische Einrichtungen vorgeschlagen, wobei der jeweilige Ansprechort auf dem Walzwerksrollgang zur Berücksichtigung der Walzgeschwindigkeit veränderbar ist. Aber auch diese Lösung befriedigt in vielen Fällen nicht, da vorwiegend Wasserdämpfe, Zunderstücke und Staub das Ansprechen insbesondere von Lichtschranken beeinträchtigen oder die starke Verschmutzung ein Sauberhalten der optischen Geräte mit einfachen Mitteln unmöglich macht.
  • Die Nachteile der bekannten Anordnungen werden nun bei einer Abbremsvorrichtung für Umkehrwalzwerke der eingangs genannten Art erfindungsgemäß dadurch vermieden, daß eine elektrische Einrichtung, welche die Restwalzlänge kontinuierlich als elektrische Größe nachbildet, und ein elektrischer Rechn er, der die beim jeweiligen Stich zu erwartende Bremsweglänge abhängig von der Walzmotordrehzahl und dem Gesamtbremsmoment ermittelt, vorgesehen sind, deren Ausgangsgrößen einer Schaltung zugeführt werden, die laufend die Differenz aus den elektrischen Größen für Restwalz- und Bremsweglänge bildet und das Bremskommando ohne oder mit geringer Verzögerung gibt, sobald die Differenz den Wert Null erreicht.
  • Zur Ermittlung der Restwalzlänge als Differenz der Gesamtwalzgutlänge vor dem Stich und der beim Stich bereits gewalzten Länge sieht die Erfindung vor, daß die die Restwalzlänge nachbildende Einrichtung zwei Integrationseinrichtungen, die zur Festlegung der jeweiligen Gesamtwalzgutlängen dienen, und eine Integrationseinrichtung, welche während jeden Stiches die bereits gewalzte Länge mißt, umfaßt.
  • Gemäß einer weiteren Ausbildung der Erfindung können die jeweiligen Gesamtwalzgutlängen und die während jeden Stiches bereits gewalzten Längen dadurch selbsttätig errechnet und erfaßt werden, daß die Integrationseinrichtungen den vom Walzgut nach Erreichen des Walzspaltes zurückgelegten Weg durch Integration der Walzendrehzahl über der Zeit ermitteln, wobei die Integrationseinrichtungen für die Gesamtwalzlänge diese für den zweiten und auf diesen folgende Stiche jeweils als beim vorhergehenden Stich sich ergebenden Endwert der gewalzten Länge unter Berücksichtigung der prozentualen Streckung des Walzgutes abwechselnd festhalten. Die Grenzen für diese Integration werden zweckmäßig durch das Ansprechen und das Abfallen eines Walzdruckrelais gebildet. Die für die Festlegung des Bremskommandos beim ersten Stich benötigte Gesamtwalzgutlänge muß dann entweder durch die Einstellung von Hand oder selbsttätig, beispielsweise über ein bekanntes lichtelektrisches Längenmeßgerät für die Anfangswalzgutlänge, vorgenommen werden.
  • Für ein Umkehrwalzwerk ist nun charakteristisch, daß zumindest bei den ersten Stichen die jeweils erreichte Maximaldrehzahl von Stich zu Stich verschieden ist. Demgemäß wird auch unter Voraussetzung einer bestimmten als maximal zulässig erachteten Verzögerung während des Bremsbetriebes der Bremsweg von Fall zu Fall verschieden sein. Die wesentlichen Einflußgrößen sollen daher mit Hilfe der an sich bekannten und nachstehend aufgeführten Gleichungen erfaßt werden.
  • Sofern man während eines Stiches eine konstante zeitliche Verzögerung annimmt, ergibt sich die Bremszeit t aus der Drehzahl n mit Der Bremsweg s wird dann mit der Walzgeschwindigkeit In diesen Gleichungen stellen k, und k, Konstanten dar. Setzt man weiterhin voraus, daß die zeitliche Drehzahländerung einem bestimmten Verzögerungswert bzw. einem bestimmten Drehmoment entspricht, so kann man die Gleichung für den Bremsweg s wie folgt schreiben: Hierbei stellt b,1 den elektrischen Verzögerungswert dar, der beispielsweise von dem Ankerstrom des Gleichstromantriebes der Walzen herr-ührt (ein definiertes Maschinenbauptfeld vorausgesetzt), und b" den durch die Walzarbeit bewirkten Verzögerungswert. Der Einfluß der Walzgutschwungmasse kann in den meisten Fällen bei den großen und konstanten Schwungmassen des Antriebes vernachlässigt werden.
  • Man könnte nun die Lösung der Gleichung (5), d. h. den Bremsweg, mit Hilfe eines analogen oder digitalen Rechengerätes von Stich zu Stich selbsttätig ermitteln. Derartige Rechengeräte bzw. Rechenmaschinen sind bereits für die Zugregelung der Haspeln eines Umkehr-Kaltbandwalzwerkes eingesetzt worden. Hierbei sind für die Errechnung des Haspelmotor-Drehmoments und dessen Zerlegung in eritsprechende Sollwerte für Anker- und Erregerstrom drei die funktionalen Zusammenhänge im Walzwerk nachbildende Analog-Rechenmaschinen erforderlich, von denen jede für sich schon einen erheblichen Aufwand darstellt.
  • Das für die Verwirklichung der Erfindung gewählte Ausführungsbeispiel soll jedoch, wie im folgenden noch beschrieben wird, ein besonders einfaches und demgemäß betriebssicheres Rechenglied in Form eines Funktionsgebers verwenden. Die nähere Erläuterung des Ausführungsbeispieles soll mit Hilfe der Zeichnungen erfolgen.
  • F i g. 1 zeigt die wesentlichen erforderlichen Einrichtungen und ihren funktionellen Zusammenhang im Prinzip, F i g. 2 die Addition der das Bremskommando bewirkenden Spannungen, F i g. 3 den gewählten Funktionsgeber und F i g. 4 die Kennlinien des Funktionsgebers.
  • In F i g. 1 sind zur Festlegung der jeweiligen Gesamtwalzgutlängen zwei Integrationseinrichtungen vorgesehen, von denen die eine, I" die Länge während des Walzens in Vorwärtsrichtung mißt und für das Bremskommando in Rückwärtsrichtung speichert und die andere, I" zur entsprechenden Vorgabe der Gesamtwalzgutlänge in Vorwärtsrichtung dient, wobei zu berücksichtigen ist, daß für den ersten Stich ein anderweitig ermittelter oder eingestellter Wert maßgebend ist. Eine weitere Integrationseinrichtung 1. erfaßt während jeden Stiches die bereits gewalzte Länge. Zur Berücksichtigung der Streckung des Walzgutes infolge des Walzens können entweder die Ausgangsspannungen der Einrichtung I" und des nachstehend beschriebenen Funktionsgebers F# um einen konstanten Faktor verkleinert oder aber die jeweils wirksame Ausgangsspannung der Einrichtungen I, und I, um einen konstanten Faktor vergrößert werden.
  • Als Integrationseinrichtung kann eine Anordnung gewählt werden, bei der ein Kondensator mit einem konstanten und von der Kondensatorspannung unabhängigen Strom geladen wird. Ist der konstante Strom von der Walzmotordrehzahl abhängig, so ist die Kondensatorspannung ein Maß für den Integrationswert. Durch zusätzliche Beeinflussung des Ladestromes können die Faktoren für die Streckung des Walzgutes Berücksichtigung finden. Beginn und Ende für die Integrationen der Einrichtungen I, und I, sowie der Beginn für die Integration der Einrichtung I" werden zweckmäßig mit Hilfe einer Walzdruckmeßeinrichtung P gesteuert. Sobald beim Anstechen der Walzdruck einen bestimmten Wert überschreitet, schließt der zugehörige Kontakt der Meßeinrichtung und schaltet die Spannung des Drehzahlgebers G, der mit dem Walzmotor M gekuppelt ist, auf die Eingänge der Integrationseinrichtungen sowie ferner auf den Eingang des eine dem Bremsweg entsprechende Spannung liefernden Funktionsgebers F". Die Integrationen mit Hilfe der Einrichtungen I", sowie 1, bzw. 1, werden beendet, wenn das Walzgut die Walzen verläßt und der Kontakt der Walzdruckmeßeinrichtung P öffnet.
  • Das Hochfahr- bzw. Umsteuerungskommando für den Walzmotor nach den einzelnen Stichen wird übor eine Einrichtung Ki, gegeben. Je nachdem, ob das Kommando für Vorwärtslauf oder Rückwärtslauf gegeben wurde, wird eine der Einrichtungen 1, oder I, zur Integration benutzt, während von der anderen dieser beiden Einrichtungen der vom vorherigen Stich her gespeicherte Längenmeßwert entnommen wird. In F i g. 1 sind die Stellungen der Kontakte der Einrichtung Kh für die Stellung Worwärtsrichtung« mit v bezeichnet und für die Stellung »Rückwärtsrichtung« mit r.
  • Sobald nun die Differenz aus den elektrischen Größen für Restwalz- und Bremsweglänge den Wert Null erreicht - das ist dann der Fall, wenn die Ausgangsspannungen der Einrichtungen I" und F" zusammengenommen einen Betrag erreicht haben, der der Ausgangsspannung der gerade wirksamen Einrichtung I, bzw. Ir entspricht -, wird das Bremskommando mit Hilfe der Einrichtung Kb ohne oder mit geringer Verzögerung gegeben. Die EinrichtungKb kann beispielsweise aus einem Relais bestehen, das bei Erreichen eines bestimmten Differenzbetrages der genannten Spannungen abfällt. Sobald das Walzgut die Walzen verläßt und die Walzdruckmeßeinrichtung P schaltet, wird dann der in den Einrichtungen Iw und I, (unter Voraussetzung der Kontaktstellung gemäß F i g. 1) gespeicherte Meßwert gelöscht. Ist die Speicherung beispielsweise auf einem Kondensator vorgenommen, so wird die Löschung in einfacher Weise durch Kurzschließen der Beläge über einen niederohmigen Widerstand erfolgen. In F i g. 1 sind die Löschvorgänge durch Pfeile wirkungsmäßig dargestellt, und zwar für die gezeichnete Kontaktstellung Ki, ausgezogen und in der anderen Stellung gestrichelt.
  • Zur Wirkungsweise von I, und Ir ist noch nachzutragen, daß bei Kontaktstellung , in Iv der Drehzahlintegrationswert gebildet wird, während von I, der beim vorherigen Stich gebildete Integrationswert entnommen wird, wie dies durch die ausgezogenen Pfeile dargestellt ist. Schaltet nun die Einrichtung KA gemäß dem Kommando »Walzen in Rückwärtsrichtung« seine Kontakte in die Stellungen r, so wird gemäß den beiden gestrichelten Pfeilen von I, der Integrationswert des in Vorwärtsrichtung durchgeführten Stiches entnommen, während in I, der der Gesamtwalzgutlänge in Rückwärtsrichtung entsprechende Meßwert gebildet und gespeichert wird. Nach erfolgtem Bremskommando und Öffnen des Kontaktes der Walzdruckmeßeinrichtung wird dann der Meßwert von I, und Iv gelöscht. Nunmehr kann der nächste Walzvorgang in Vorwärtsrichtung eingeleitet werden. Die Wirkungsweise der in F i g. 1 angeordneten Meßeinrichtungen für die Ableitung des Bremskommandos ist in F i g. 2 prinzipmäßig dargestellt. Mit U"., ist die Ausgaligsspannung der jeweilig gerade wirksamen Integrationseinrichtung I, oder Ir bezeichnet, mit U" der dem zu erwartenden Bremsweg entsprechende Spannungswert des Funktionsgebers F, und mit U" die sich während des Stiches ändernde der gewalzten Länge entsprechende Ausgangsspannung der Integrationseinrichtung I". Man erkennt, daß der Differenzbetrag, der sich einmal aus U", und zum anderen aus der Summe von U, und U" ergibt, im Laufe des Walzvorganges eines Stiches kleiner wird. Wird der Differenzbetrag zu Null, so hat die Restwalzlänge den für den vorgegebenen Bremsweg erforderlichen Wert erreicht. Gleichzeitic, wird mit Hilfe der Einrichtung Kb in F i g. 1 das Bremskommando ohne oder mit geringer Verzögerung für den Walzmotor M gegeben.
  • Den Aufbau eines beispielsweise gewählten Funktionsgebers für die zu erwartende Bremsweglänge bzw. für die Spannung U, zeigt F i g. 3. Auf den Eingang des Gebers mit den Anschlußklemmen a und b wird die der Walzmotordrehzahl n proportionale Spannung 1, die dem Drehzahlgeber G entnommen wird (vgl. F i g. 1), gegeben. Der Funktionsgeber enthält im wesentlichen vorgespannte Ventile 6, 7 und 8, die mit zunehmender Spannung 1 nacheinander zur Wirkung kommen. Zur Einstellung der Vorspannungen dienen Ohmsche Widerstände 3, 4 und 5, die mit einer an den Klemmen c und d liegenden Hilfsspannung 2 zusätzlich beaufschlagt werden. Die Steilheiten der einzelnen Kennlinienstücke lassen sich mit Hilfe der Ohmschen Widerstände 11, 12 und 13 bestimmen, die zur Einstellung der durch die Ventile 6, 7 und 8 fließenden Ströme dienen. Der der gewünschten Funktion entsprechende Spannungsmeßwert U, wird an dem gegenüber den Widerständen 11, 12 und 13 niederohmig gehaltenen Widerstand 9 an den Klemmen e und f abgenommen. Demgemäß kann man also auch sagen, daß dem Widerstand 9 ein bestimmter Strom aufgedrückt wird.
  • Sofern die zeitliche Drehzahlabnahme bei der Bremsung jeden Stiches gleich ist, ist mit einem konstanten Verzögerungswert zu rechnen, der durch den Widerstand 9 dargestellt wird. Eine günstigere Motorausnutzung in Verbindung mit einer kürzeren Verzögerungszeit bei den ersten Stichen läßt sich dagegen erreichen, wenn das elektrische Bremsmoment vorgegeben wird. Das resultierende Bremsmoment wird dann vom Walzmoment abhängig sein, wobei dieser Einfluß mit berücksichtigt werden muß.
  • In dem gewählten Ausf ührungsbeispiel ist angenommen, daß ein konstantes elektrisches Bremsmoment vorhanden ist, das durch den Widerstand 9 bzw. dessen Leitwert dargestellt wird. Dem Leitwert des Widerstandes 9 wird ein weiterer Leitwert hinzugefügt, der entweder vom Walzdruck abhängig oder diesem unmittelbar proportional ist. In der F i g. 3 ist dem Widerstand 9 eine Ventilanordnung 15, 16, 17 und 18 parallel geschaltet, die von einer dem Walzdruck p proportionalen Spannung 14 beaufschlagt wird. Die Spannung 14 treibt einen durch den Vorwiderstand 19 begrenzten Strom durch die Ventile 17 und 18 sowie 15 und 16. Hierdurch kann sich der von dem Funktionsgeber erzeugte Strom auf den Widerstand 9 und die Ventilanordnung aufteilen, so daß die Ausgangsspannung U, kleiner wird, wie es ja auch für den Bremsweg erwartet wird. Der Teilstrom wird über die Ventile 15 und 17 sowie 16 und 18 fließen.
  • Die Kennlinien des in F i g. 3 dargestellten Funktionsgebers sind in F i g. 4 prinzipmäßig dargestellt. Als Ordinate ist die dem zu erwartenden Bremsweg entsprechende Spannung U, aufgetragen und als Abszisse die Walzmotordrehzahl n. Durch Wahl der Vorspannung der zuerst ansprechenden Ventilstrecke6, 7 oder 8 kann erreicht werden, daß das Walzgut mit einer Drehzahl austritt, die von Null verschieden ist, bzw. daß der Stillstand des Walzgutes erst nach dem Verlassen des Gerüstes eintritt. Wenn sich die Drehzahl von Null aus erhöht, wird zunächst eine der genannten Ventilstrecken Strom führen, dann diese und die mit der nächsthöheren Vorspannung versehene und schließlich alle drei Ventile 6, 7 und 8. Selbstverständlich können, falls es als erforderlich angesehen wird, beliebig viele Ventile verwendet werden. Um so genauer wird man dann einen gewünschten Kennlinienverlauf erhalten können. Die Verwendung der vorgespannten Ventile gestattet weiterhin Einflüsse zu berücksichtigen, die nur für einen Teil der Kennlinie gültig sind, beispielsweise, wenn in einem bestimmten Kennlinienbereich ausschließlich eine mechanische Brems-ung erfolgt. Die Abhängigkeit der Spannung U" von der Walzarbeit bzw. vom Walzdruck ist durch drei Kennlinienzüge dargestellt, und zwar für p = 0, p = 1 und p # 2. -Bei der Kurve P = 0 erfolgt ausschließlich eine elektrische Bremsung, während bei der Kurve p # 2 eine relativ starke Bremsung durch die Unterstützung der Walzarbeit erfolgt.
  • Die Ausgangsspannung des Funktionsgebers nach F i g. 3 entspricht der unter (5) genannten Formel für den Bremswegs. In dem mit F i g. 3 gewählten Ausführungsbeispiel wird ein Strom erzeugt, der dem Quadrat der Walzmotordrehzahl n proportional ist. Die Spannung an den zwei parallelgeschalteten Leitwerten 9 und 15 bis 18 ist ein Maß für den Bremsweg. Dabei entspricht der Leitwert 9 dem elektrischen Bremsmoment bzw. dem Verzögerungswert b,1 und der andere Leitwert 15 bis 18 dem Walzmoment bzw. dem Walzdruck und somit dem Verzögerungswert b",.
  • In gleicher Weise ist es aber auch unter Benutzung der Gleichung (5) möglich, eine Spannung zu erzeugen, die proportional dem Quadrat der Drehzahl ist. Dies kann beispielsweise mit einer Tachometermaschine erfolgen, die mit dem Walzmotor gekuppelt ist und deren Nebenschlußfeld bereits von einer ebenfalls mit dem Walzmotor gekuppelten und konstant erregten Maschine mit einer der Drehzahl proportionalen Spannung gespeist wird. Die sich ergebende Ankerspannung ist dann praktisch proportional n2. Schließt man an die letztgenannte Spannung zwei in Reihe geschaltete Widerstände an, so ist der fließende Strom ein Maß für den Bremsweg. Dabei ist dann ein Widerstand vom elektrischen Bremsmoment und der andere Widerstand vom Walzmoment bzw. Walzdruck abhängig zu machen. Der vom Walzdruck abhängige Widerstand muß hier mit zunehmendem Walzdruck größer werden.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Abbremsvorrichtung für Umkehrwalzwerke, bei denen die Abbremsung unter Ausnutzung der Walzarbeit erfolgt, mit selbsttätiger Ableitung des Bremskommandos, wenn die Restwalzlänge den für den vorgesehenen Bremsweg erforderlichen Wert erreicht, dadurch gekennzeichnet, daß eine elektrische Einrichtung, welche die Restwalzlänge kontinuierlich als elektrische Größe nachbildet, und ein elektrischer Rechner, der die beim jeweiligen Stich zu erwartende Bremsweglänge abhängig von der Walzmotordrehzahl und dem Gesamtbremsmoment ermittelt, vorgesehen sind, deren Ausgangsgrößen einer Schaltung zugeführt werden, die laufend die Differenz aus den elektrischen Größen für Restwalz- und Bremsweglänge bidet und das Bremskommando ohne oder mit geringer Verzögerung gibt, sobald die Differenz den Wert Null erreicht.
  2. 2. Abbremsvorrichtung nach Anspruch 1 mit Ermittlung der Restwalzlänge als Differenz der Gesamtwalzgutlänge vor dem -Stich und der beim Stich bereits gewalzten Länge, dadurch gekennzeichnet, daß die die Restwalzlänge nachbildende Einrichtung zwei Integrationseinrichtungen (1" -1,), die zur Festlegung der jeweiligen GesamtwalzZM-längen dienen, Lind eine 'lntegrationseinridhtunZ (I",), welche während jeden Stiches die -bereits gewalzte Länge mißt, umfaßt. 3. Abbremsvorrichtung nach Ansprach 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Integrationseinrichtungen (I" I" I") den vom Walzgut nach Erreichen des Walzspaltes zurückgelegten Weg durch Integration der Walzendrehzahl über der Zeit ermitteln, wobei die Integrationseinrichtungen (I" I,) für die Gesamtwalzgutlänge diese für den zweiten und auf diesen folgende Stiche jeweils als beim vorhergehenden Stich sich ergebenden -Endwert der gewalzten Länge unter Berücksichtigtmg der prozentualen Streckung des Walzgutes äbwechselnd festhalten. 4. Abbremsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Rechner einen Funktionsgeber (F") enthält, der in Abhängigkeit von einer Eingangsgröße eine naäh einer quadratischen Funktion sich ändernde Ausgangsgröße liefert. 5. Abbremsvorrichtung nach Anspruch 4, 'dadurch gekennzeichnet, daß die nichtlineare Kennlinie des Funktionsgebers (F,) durch vorgespannte Ventile gebildet ist. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift B 23094 Ib/7a (bekanntgemacht am 19. 4. 1956); Atahl und. Eisen«, Jg. 78 (1958), Nr. 4 vom 20. Februar, S. 225 und 226; »BBC-Nachrichten«, Dezember 1956, S. 162 bis 165; »Elektrotechnische Zeitschrift (ETZ-A)«, Bd.77, Heft 21 vom 1. 11. 1956, S. 767 und 768; »AEG-Mitteilungen«, 44 (1954), Heft 9/10, S. 332 bis 336.
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