DE1249534B - Waermebehandlungsfaehiger, haertbarer gesinterter Werkzeugstahl - Google Patents

Waermebehandlungsfaehiger, haertbarer gesinterter Werkzeugstahl

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DE1249534B
DE1249534B DEE19246A DEE0019246A DE1249534B DE 1249534 B DE1249534 B DE 1249534B DE E19246 A DEE19246 A DE E19246A DE E0019246 A DEE0019246 A DE E0019246A DE 1249534 B DE1249534 B DE 1249534B
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DE
Germany
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carbide
steel
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tungsten
tool steel
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DEE19246A
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English (en)
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Eric Gregory
Martin Epner
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Chromalloy American Corp
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Chromalloy American Corp
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C33/00Making ferrous alloys
    • C22C33/02Making ferrous alloys by powder metallurgy
    • C22C33/0257Making ferrous alloys by powder metallurgy characterised by the range of the alloying elements
    • C22C33/0278Making ferrous alloys by powder metallurgy characterised by the range of the alloying elements with at least one alloying element having a minimum content above 5%
    • C22C33/0292Making ferrous alloys by powder metallurgy characterised by the range of the alloying elements with at least one alloying element having a minimum content above 5% with more than 5% preformed carbides, nitrides or borides

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  • Powder Metallurgy (AREA)

Description

  • Wärmebehandlungsfähiger, härtbarer gesinterter Werkzeugstahl Die Erfindung betrifft einen wärmebehandlungsfähigen, härtbaren gesinterten Werkzeugstahl aus einem Karbidanteil in einer Stahlgrundmasse. Dieser erfindungsgemäße Werkzeugstahl besteht aus 22 bis 90 Gewichtsprozent eines primären Karbides, und zwar einer festen Lösung von Wolframkarbid, Molybdänkarbid oder Chromkarbid in Titankarbid entsprechend der Sättigungsgrenze und zum Rest aus der Stahlgrundmasse, die in dispergierter Form einen Überschuß an Wolfram-, Molybdän- oder Chromkarbid als sekundäres Karbid enthält, wobei der Werkzeugstahl durch Sintern der festen Lösung des primären Karbides in Gegenwart einer flüssigen Phase der die Stahlgrundmasse bildenden Bestandteile hergestellt worden ist.
  • Vorzugsweise ist bei diesem Karbidwerkzeugstahl die feste Lösung des primären Karbides eine gesättigte feste Lösung von Wolframkarbid in Titankarbid, und das sekundäre Karbid, das in der Stahlgrundmasse dispergiert ist, enthält Wolfram.
  • Bei einer bevorzugten Durchführungsform beträgt die Menge der festen Lösung des primären Karbides 25 bis 75 Gewichtsprozent der Werkzeugstahlmasse.
  • Soll ein Karbidwerkzeugstahl hergestellt werden, bei dem die Grundmasse ein perlitisches Gefüge hat, so wird der Stahl über die Umwandlungstemperatur erhitzt und langsam auf Zimmertemperatur abgekühlt. Wcnn jedoch ein Karbidwerkzeugstahl gewünscht wird, bei dem die Grundmasse ein martensitisches Gefüge hat, so wird der Stahl auf die Austenittemperatur erhitzt und darauf auf Zimmertemperatur abgeschreckt.
  • In der vorliegenden Beschreibung wird mit dem Ausdruck »primäres Karbid(4 dasjenige Karbid bezeichnet, das bei den in der Stahlerzeugung üblichen normalen Hitzebehandlungen unangegriffen bleibt. Das »sekundäre Karbid« ist hingegen jenes Karbid, das während einer normalen Hitzebehandlung von Werkzeugstahl bei zur Austenitbildung ausreichender Temperatur im wesentlichen aufgelöst wird.
  • Der erfindungsgemäß hergestellte wärmebehandlungsfähige Karbidwerkzeugstahl hat den Vorteil, daß er sekundäre Härtungseigenschaften hat, er hat bei erhöhten Temperaturen bessere Eigenschaften als die bisher bekannten Stähle, z. B. verbesserten Widerstand gegen Tempern, verbesserte Härten in der Hitze usw.
  • Hartmetallegierungen mit Karbidgehalt sind bekannt, aber diese haben nicht die Eigenschaften wie der erfindungsgemäße Werkzeugstahl, welcher ein primäres und ein sekundäres Karbid enthält, wie im folgenden noch näher klargelegt wird. Soweit diese bekannten Hartmetallegierungen nicht Eisen oder Stahl als Grundmasse haben, sind sie nicht auf die Art härtbar und vergütbar wie der erfindungsgemäße Werkzeugstahl. Die Härtung findet in diesen Fällen durch Ausscheidungshärtung statt, da die Legierung im wesentlichen nur Kobalt mit geringen Mengen von Chrom, Molybdän und gegebenenfalls Eisen enthält.
  • Der erfindungsgemäße Werkzeugstahl wird in Form von Stangenmaterial mit rundem, vierkantigem und anderem Querschnitt sowie in Form von Blöcken, Barren u. dgl. erhalten, die zur Herstellung von Schneidwerkzeugen, Schlag- und Stauchmatrizen, Ziehsteinen, Walzen, Preß- und Strangpreßmatrizen, Schmiedematrizen, Gesenkschmiedeformen und im allgemeinen von verschleißfesten und bzw. oder warmfesten Elementen, Werkzeugen oder Maschinenteilen dienen können.
  • In der britischen Patentschrift 778 268 ist ein Werkzeugstahl mit hohem Kohlenstoffgehalt auf Titankarbidbasis beschrieben, bei dem die Menge des verwendeten Titankarbides innerhalb eines Bereiches von 20 bis 90 Volumprozent in Form eines primären Karbides liegt- Das Titankarbid ist gleichmäßig innerhalb einer wärmebehandlungsfähigen stahlartigen Grundmasse verteilt, die entweder aus Kohlenstoffstahl oder mittel- oder hochlegiertem Stahl besteht.
  • Dieser Werkzeugstahl wird durch gemeinsame Anwendung von Titan und Kohlenstoff in gebundener Form als Titankarbid als ein Legierungsbestandteil erhalten, und zwar zusammen mit einer Stahlgrundmasse, die mit dem erwähnten Karbid die gewünschte Zusammensetzung ergibt. Der zur Bildung der Grundmasse verwendete Stahl enthält Eisen als Hauptlegierungselement, das in der Regel wenigstens 60 Gewichtsprozent der Stahlgrundmasse ausmacht. Die Menge des Titans kann 10 bis 70 Gewichtsprozent (20 bis 90 Volumprozent Titankarbid) sein und Jiegt vorzugsweise zwischen 20 und 58 Gewichtsprozent Titan (40 bis 80 Volumprozent Titankarbid), während der Rest im wesentlichen aus der Stahlgrundmasse besteht.
  • Gemäß dieser Patentschrift kann das Titankarbid teilweise, und zwar vorzugsweise als eine feste Lösung durch bis zu 35 Gewichtsprozent Wolframkarbid, bis zu 35 Gewichtsprozent Vanadinkarbid, bis zu 25 Gewichtsprozent Zirkoniumkarbid, bis zu 10 Gewichtsprozent Niobkarbid, bis zu 10 Gewichtsprozent Tantalkarbid u. dgl. ersetzt werden, wobei die Gesamtmenge dieser Karbide 50 Gewichtsprozent der vorhandenen Karbide nicht überschreiten soll.
  • Als bevorzugte bekannte Methode zur Herstellung der gewünschten Zusammensetzung wird die Pulvermetallurgie angewendet, wobei pulverförmiges Titankarbid mit pulverförmigen stahlbildenden Bestandteilen vermischt, durch Verpressen des Gemisches in einer Form ein Rohling geformt und darauf der Rohling einem Sintern mit flüssiger Phase unter nichtoxydierenden Bedingungen, z. B. in Vakuum, unterworfen wird. Die Methode ist auch anwendbar auf in fester Lösung vorliegende Titankarbide, so z. B. ein aus Wolframkarbid bestehendes primäres Karbid, das in Titankarbid gelöst ist, um eine feste ,x-Lösung von Wolframkarbid in Titankarbid zu bilden, die ein flächenzentriertes kubisches Gefüge aufweist.
  • Mehr komplexe Legierungen auf der Basis von festen Lösungen von Karbiden in Titankarbid, z. B. WC in TiC, sind für manche Anwendungen in der Werkzeugindustrie erwünscht, besonders da, wo Legierungen mit einer Grundmasse aus hochlegiertem Stahl zur Herstellung von Zusammensetzungen angewendet werden, die eine verbesserte Widerstandsfähigkeit gegenüber Tempern, verbesserte Hochtemperatureigenschaften, verbesserte Warmhärte und geregelte Korngröße des primären Karbides aufweisen. Bei dei Bearbeitung solchei komplexen Legierungssysteme wuiden von dem Erfinder gewisse Anomalien beim Verbinden bestimmter Legierungszusammensetzungen beobachtet.
  • So wird z. B. bei der Herstellung eines wärmebehandlungsfähigen Stahles, der im wesentlichen aus Titankarbid bestehende primäre Karbidkörner enthält, und zwar beim Zusatz von Wolfram und Kohlenstoff zur Grundmasse mit dem Ziel, gewisse Eigenschaften der die primären Karbidkörner umgebenden Grundmasse, wie die erhöhte Widerstandsfähigkeit gegenüber Tempern, zu verbessern, die erwartete Verbesserung nicht immer erreicht. Einerseits scheint die Grundmasse durch die legierenden Zusätze von Elementen, wie Wolfram, nicht zur vollen Ausnutzung der Voiteile zu bringen zu sein. Andererseits neigt die Phase des primären Titankarbides dazu, auf Kosten des der Grundmasse zugesetzten Wolf rams zu wachsen, wodurch die Grundmasse die volle Ausnutzung der Vorteile des zugesetzten Wolframs gleichfalls nicht zuläßt. Erfindungsgemäß wurde festgestellt, daß in den Fällen, wo im wesentlichen das gesamte primäie Karbid aus Titankarbid bestand oder aus einer ungesättigten festen Titankarbidiösung, z. B. eines in fester Lösung vorliegenden Karbides, das 75 Gewichtsprozent Titankarbid und 25 Gewichtsprozent Wolframkarbid enthielt, ein großer Teil des zur Verbesserung der Grundmasse zugesetzten Wolfiams und Kohlenstoffs vom primäten Karbid auf Kosten der Grundmasse absorbiert wird. Das Ausmaß, bis zu dem dieses eintritt, scheintje nach Zusammensetzung des primären Karbids verschieden zu sein.
  • Erfindungsgemäß werden die eben erwähnten Schwierigkeiten dadurch beseitigt, daß man von einer besonderen, als feste Lösung vorliegenden Karbidzusammensetzung ausgeht und diese Zusammensetzung bei der Ermittlung der Zusätze des legierenden Metalls, z. B. Wolfram, zur Grundmasse berücksichtigt.
  • Die Erfindung wird nunmehr an Hand der Zeichnungen näher erläuteri.
  • F i g. 1 erläutert die Beziehungen zwischen Wolframkarbid und Titankarbid hinsichtlich der festen Lösung; F i g. 2 zeigt in tausendfacher Vergrößerung das Schliff bild einer wärmebehandlungsfähigen Legierung gemäß der Erfindung, die aus einer im wesentlichen gesättigten festen Lösung der primären Karbidkörner des WC - TiC in einer Grundmasse aus einem legierten Stahl besteht, welche ein in Sphäroidform vorliegendes sekundäres Karbid hierin dispergiert enthält, und F i g. 3 ist ein Schliff bild wie in F i g. 2 mit der Ab- weichung, daß die Grundmasse aus Martensit besteht. Aus dem Gleichgewichtsdiagramm der festen Lösung zwischen TiC und WC in F i g. 1 ist erkennbar, daß bei 1200'C Wolframkarbid in feste Lösung mit Titankarbid bis zu einem Gleichgewichtswert geht, der, wie gemäß Kurve »A « bestimmt werden kann, bei etwa 70 Gewichtsprozent liegt. Bei 2000'C zeigt die Kurve »A« an, daß die feste Lösung bei etwa 800/, Wolframkarbid gesättigtist. Zwischen 1200und 1600'C ist die Sättigung fast konstant bei etwa 70 0/, Wolframkarbid. Bei 5001, Sättigung bei dem eben erwähnten Temperaturbereich würde die feste Lösung etwa 35 % Wolframkarbid enthalten. Wenn die vorstehend erwähnte feste Lösung des primären Karbides, die 35 0/, Wolframkarbid enthält, als Ausgangsmaterial bei der Bildung einer Stahllegierung verwendet werden würde, in welcher der Bestandteil der Ausgangsgrundmasse ein Schnelldrehstahl mit 180/, Wolfram, 40/, Chrom, 1 % Vanadium, ungefähr 0,7 0/, Kohlenstoff, Rest Eisen ist, so könnte eine vollkommene Ausnutzung des Vorteils der Zusammensetzung dieses Stahles im Hinblick auf die Anwesenheit des in ungesättigter fester Lösung vorliegenden Karbides nicht erfolgen, welches wegen seiner verhältnismäßig hohen freien Bildungsenergie selektiv Wolframkarbid aus der Grundmasse entfernen würde, bis das primäre Karbid im wesentlichen an Wolframkarbid gesättigt ist, vorausgesetzt, daß genug hiervon vorhanden ist, um es zu sättigen. Auf diese Weise würde das ursprüngliche primäre Karbid auf Kosten des in der Grundmasse vorhandenen Wolf rams und Kohlenstoffs wachsen und so die Grundmasse an dem gewünschten Wolframgehalt verarmen. Unter solchen Bedingungen könnte das primäre Karbid bis zu unerwünschten Korngrößen wachsen und die physikalischen Eigenschaften der entstehenden Legierung nachteilig beeinflussen. Um die eben erwähnten Schwierigkeiten zu beseitigen, wird als Ausgangsmaterial eine an WC zu mindestens 700/, gesättigte feste Lösung verwendet und vorzugsweise eine feste Lösung von TiC-WC, die soweit wie möglich gesättigt ist. Es sei darauf hingewiesen, daß die Gleichgewichtskurve M« in F i g. 1 sich je nach der Zusammensetzung der Stahlgrundmasse, die mit den Kristallen des in fester Lösung vorliegenden primären Karbides in Kontakt steht, leicht verschieben kann. Auf alle Fälle können die gewünschten Ergebnisse jedoch, wie gefunden wurde, erhalten werden, wenn von einem in fester Lösung vorliegenden primären Karbid des TiC ausgegangen wird, das mit Bezug auf das Metallkarbid der Wolf ramgruppe zu wenigstens 700/, gesättigt ist. Zur Erläuterung der Arbeitsweise, die den Gegenstand der Erfindung bildet, sei das folgende Beispiel angeführt: Eine Legierung, die sich für Warmstauchgesenke eignet, weist die folgende Zusammensetzung auf:
    ,ut
    35 Gewichtsprozent WC ein#titrrt wesentlichen
    15 Gewichtsprozent TiC gesa ig efesteLösung
    von TiC-WC,
    9 Gewichtsprozent W
    2,5 Gewichtsprozent Cr in der Grundmasse.
    0,4 Gewichtsprozent C
    38,1 Gewichtsprozent Fe
    100,0 Gewichtsprozent
    Zur Herstellung dieser Zusammensetzung werden 1000 g einer im wesentlichen gesättigten festen Lösung von TiC-WC (300/, TiC: 700/, WC) von einer durchschnittlichen Korngröße von 3 Mikron mit 1000 g der stahlbildenden Bestandteile, die 18 0/, Wolfram, 5 0/0 Chrom, 0,8 0/0 Kohlenstoff, Rest Carbonyleisen enthalten mit einer durchschnittlichen Teilchengröße von 20 Mikron, durch Vermahlen in einer Stahlmühle vermischt. Die gepulverten Bestandteile enthalten 1 g Paraffinwachs je 100 g Gemisch. Das Vermahlen wird 40 Stunden lang durchgeführt, wobei die Mühle zur Hälfte mit Kugeln aus rostfreiem Stahl gefüllt ist und Hexan als Mahlflüssigkeit benutzt wird. Nach Beendigung des Mahlens wird das Material im Vakuum getrocknet. Das gemischte Produkt wird dann zu einem Rohling von 12,7 cm Länge, 3,81 cm Breite und 1,27 cm Höhe verpreßt.
  • Der Rohling wird dann bei einer Temperatur von 1450'C eine halbe Stunde lang unter einem Vakuum von 2 - 10-1 Torr oder weniger der Sinterung mit flüssiger Phase unterworfen. Nach Beendigung des Sinterns wird der Rohling gekühlt und dann vergütet durch zweistündiges Erhitzen auf 913'C und anschließendes Kühlen bis auf 704'C mit einer Geschwindigkeit von 25 grd pro Stunde und schließlich durch Ofenkühlung bis auf Zimmertemperatur, um ein Mikrogef üge zu erzeugen, das aus dem in fester Lösung vorliegenden primären TiC-WC besteht, das gleichmäßig innerhalb einer Stahlgrundmasse verteilt ist, die durch eine Dispersion von sekundärem Karbid in Form von Sphäroidit gekennzeichnet ist (vgl. F i g. 2). Der vergütete Rohling wird dann durch spanabhebende Bearbeitung in die gewünschte Form übergeführt und bei einer Temperatur von etwa 1260'C durch Austenitbildung während einer Zeit, z. B. 15 Minuten, die ausreicht, um die Grundmasse in Austenit überzuführen und die sek-undären Karbide zu lösen, gehärtet. Der Rohling wird dann in Öl abgeschreckt und weist danach eine Härte von 72 Rockwell »C« auf.
  • Der in der beschriebenen Weise hergestellte Werkzeugstahl ist durch ein Mikrogefüge charakterisiert, das zu annähernd 50 Gewichtsprozent aus der ge- sättigten festen Lösung des TiC-WC als primärem Karbid besteht, das gleichmäßig innerhalb einer aus Martensit bestehenden Stahlgrundmasse verteilt ist (vgl. F i g. 3).
  • Soll die feste Lösung des TiC-WC im Pulveransatz zu 800/, mit Wolframkarbid gesättigt sein, so muß die Menge an Wolfram und Kohlenstoff, die der Grundmasse zugesetzt wird, so groß sein, daß die Lösung des primären Karbides gesättigt wird und außerdem eine genügende Menge für die Grundmasse zurückbleibt. Wird z. B. eine Legierung gewünscht, die 50 Gewichtsprozent des in fester Lösung vorliegenden primären Karbides TiC-WC, Rest die Grundmasse aus Stahl, enthält, und ist die feste Lösung des Karbides, von der ausgegangen wird, zu 80 0/, gesättigt, so kann die Sättigung von 800/" wie im folgenden näher erläutert wird, durch Bestimmung der Menge Wolfram, die in die Grundmasse geht, um eine Stahlgrundmasse mit einem Wolframgehalt von 180/0 und einem Chromgehalt von etwa 50/, zu bilden, in Ansatz gebracht werden.
  • Das primäre Karbid besteht gemäß F i g. 1 (unter der Voraussetzung, daß die Kurve »A« sich nicht wesentlich verschiebt) bei einer Sättigung von 80"/, aus 44"/, Titankarbid und 56"/, Wolframkarbid (700/0 Wolframkarbid entspricht der Sättigung). Nimmt man an, daß 2000 g der fertigen Legierung hergestellt werden sollen, so belaufen sich die Mengen an Bestandteilen, die zur Erzeugung einer Stahlgrundmasse, die 18 0/, Wolfram und zwischen 4 und 5 0/0 Chrom und ein gesättigtes primäres Karbid hierin verteilt enthält, auf folgende Werte:
    Zu 800/, gesättigtes TiC-WC ..... 682 g
    Stahlbildende Bestandteile ........ 1318 g
    insgesamt 2000 g
    Die stahlbildenden Bestandteile enthalten Folgendes: (A) 318 g W und C zur Bildung von WC:
    298,5 g W,
    19,5 g C,
    insgesamt 318 g.
    (B) 1000 g stahlbildende Bestandteile:
    180 g W,
    8,0 g C,
    50,0 g Cr,
    762,0 g Fe,
    insgesamt 1000,0 g.
    Ungefähr 318 g Wolfram und Kohlenstoff, wie oben unter (A) ausgeführt, werden sich mit annähernd 682 g der festen Lösung des TiC-WC verbinden, um 1000 g der gesättigten primären TiC -WC - Karbidkörner zu bilden, während die restlichen 1000 g der stahlbildenden Bestandteile die Grundmasse bilden, die die sekundären Karbide enthält, welche Wolfram und Kohlenstoff aus der Grundmasse enthalten.
  • Die gepulverten Bestandteile werden, wie im vorangehenden Beispiel beschrieben, durch Vermahlen in der Kugelmühle miteinander vermischt, und das gemischte Produkt wird dann zu einem Rohling der gewünschten Ausmaße und Formen verpreßt. Der Rohling wird bei einer Temperatur von 1450'C eine halbe Stunde lang unter einem Vakuum von 2 - 10-Torr oder weniger der Sinterung mit flüssiger Phase unterworfen, danach wird der Rohling ähnlich wie vorher beschrieben behandelt, um entweder ein vergütetes oder gehärtetes Gefüge zu ergeben.
  • Ähnliche Arbeitsweisen werden bei der Erzeugung von wärmebehandlungsfähigen stahlartigen Legierungen angewendet, die primäre Karbide auf der Basis von in gesättigter fester Lösung vorliegenden Karbiden, d. h. Titankarbid-Chromkarbid oder Titankarbid-Molybdänkarbid, enthalten. Bei der Herstellung solcher Legierungen empfiehlt es sich, von dem in gesättigter fester Lösung vorliegenden Karbid auszugehen, obwohl man auch, wie weiter oben ausgeführt wurde, von in fester Lösung vorliegenden Karbiden ausgehen kann, die zu wenigstens 700/, gesättigt sind, und hieraus die zur Herstellung der Zusammensetzung erforderlichen Bestandteile errechnen kann.
  • Bei der Herstellung von gesinterten Zusammensetzungen gemäß der vorliegenden Erfindung wird das pulverförmige Gemisch zunächst in die gewünschte Form übergeführt. So kann das Gemisch z. B. durch einen Druck, der ausreicht, um eine Dichte von wenigstens 50 0/, der wahren Dichte zu erzielen, in kompakte Form gebracht werden. Derartige Drücke liegen im Bereich von 1,5 bis 11,6 t/cm2, vorzugsweise von 2,3 bis 7,7 t/cml.
  • Die gepreßte kompakte Masse wird dann bei einer Temperatur, die vorzugsweise oberhalb des Schmelzpunktes der Grundmasse liegt, d. h. mit flüssiger Phase gesintert, in der Regel bei einer Temperatur zwischen 1300 und 1575'C unter nichtoxydierenden Bedingungen, vorzugsweise im Vakuum. Ein solches Vakuum soll Unterdrücke umfassen, welche 3 - 10-1 Torr nicht überschreiten. Die Sinterdauer soll so ausreichend bemessen werden, daß eine im wesentlichen vollständige Verdichtung eintritt; sie kann von etwa 1 Minute bis zu 6 Stunden betragen, wobei um so kürzere Zeiten eingehalten werden können, je höher die Temperatur ist.
  • Nach Beendigung des Sinterns wird die gesinterte kompakte Masse durch Ofenkühlung auf Raumtemperatur abgekühlt.
  • Zur Erzeugung des vergüteten Gefüges wird die gesinterte Legierung eine halbe Stunde bis 4 Stunden auf eine Temperatur von 650 bis 975'C erhitzt und dann auf unterhalb 600'C mit einer Geschwindigkeit von 10 grd pro Stunde abgekühlt und schließlich durch Ofenkühlung weitergekühlt.
  • Zur Erzeugung des gehärteten Gefüges wird die Legierung nach dem Sintern auf die zur Austenitbildung erforderlichen Temperaturbereiche von 870 bis 1315'C erhitzt, und zwar so lange, bis im wesentlichen Umwandlung zu Austenit eingetreten ist, z. B. etwa 1 Minute bis zu 3 Stunden, und darauf je nach Zusammensetzung der Legierung an der Luft, in Öl oder in Wasser abgeschreckt, um eine Grundmasse mit martensitischem Gefüge zu erzeugen.
  • Als Beispiele von Stählen, die verwendet werden können, seien die niedrig-, mittel- und hochlegierten Stähle genannt, derartige Stähle können bestehen aus 0,80/, Chrom, 0,20/, Molybdän, 0,300/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 50/, Chrom, 1,4"/, Molybdän, 1,40/, Wolfram, 0,450/, Vanadin, 0,35"/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 80/, Molybdän, 40/, Chrom, 20/, Vanadin, 0,850/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 180/, Wolfram, 40/0 Chrom, 10/, Vanadin, 0,750/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 200/, Wolfram, 120/, Kobalt, 20/, Chrom, 20/, Vanadin, 0,800/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; und ganz allgemein kommen andere Stahlsorten in Frage, welche kristallographisch bei gewöhnlicher Temperatur durch ein raumzentriertes kubisches Gefüge charakterisiert sind und die bei erhöhter Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Stahles ein flächenzentriertes kubisches Gefüge haben.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Wärmebehandlungsfähiger, härtbarer gesinterter Werkzeugstahl aus einem Karbidanteil in einer Stahlgrundmasse, bestehend aus 22 bis 90 Gewichtsprozent eines primären Karbides, und zwar einer festen Lösung von Wolframkarbid, Molybdänkarbid oder Chromkarbid in Titankarbid entsprechend der Sättigungsgrenze und zum Rest aus der Stahlgrundmasse, die in dispergierter Form einen Üb&schuß an Wolfram-, Molybdän- oder Chromkarbid als sekundäres Karbid enthält, wobei der Werkzeugstahl durch Sintern der festen Lösung des primären Karbides in Gegenwart einer flüssigen Phase der die Stahlgrundmasse bildenden Bestandteile hergestellt worden ist.
  2. 2. Wärmebehandlungsfähiger Karbidwerkzeugstahl nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die feste Lösung des primären Karbides eine gesättigte feste Lösung von Wolframkarbid in Titankarbid ist und daß das sekundäre Karbid, das in der Stahlgrundmasse dispergiert ist, Wolfram enthält. 3. Wärmebehandlungsfähiger Karbidwerkzeugstahl nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge der festen Lösung des primären Karbides 25 bis 75 Gewichtsprozent der Werkzeugstahlmasse beträgt. 4. Verfahren zut Herstellung eines Karbidwerkzeugstahles nach Anspruch 1, bei dem die Grundmasse ein perlitisches Gefüge hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl über die Umwandlungstemperatur erhitzt und langsam auf Zimmertemperatur abgekühlt wird. 5. Verfahren zur Herstellung eines Karbidwerkzeugstahles nach Anspruchl, bei dem die Grundmasse ein martensitisches Gefüge hat, dadurch gekennzeichnet, daß der Stahl auf die Austenittemperatur erhitzt wird mit folgendem Abschrecken auf Zimmertemperatur. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 699 116, 709 952, 720 502; britische Patentschrift Nr. 798 190; Metallforschung, 11 (1947) S. 269.
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