DE1245750B - Zweistromgasturbinenstrahltriebwerk mit Gas- und Luftdeflektoren - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. Cl.:

B 64c

Deutsche Kl.: 62 b-37/02

Nummer: 1245 750

Aktenzeichen: R 38999 XI/62 b

Airmeldetag: 13. Oktober 1964

Ausiege'tag: 27. Juli 1967

Bei Zweistromgasturbinenstrahltriebwerken ist es bekannt, einstellbare Gas- und Luftdeflektoren vor-ζμβεΐιβη, die die Abgase bzw. Verdichterluft in einer vorbestimmten Richtung austreten lassen, mn so den Gesamtschubvektor, z. B. zum Zweck des Starts, der Landung oder der Bremsung, in die erforderliche Lage zu überführen. Bei einer bekannten Strahltriebwerksanlage mit zwei seitlichen, am stromunterseitigen Ende des Triebwerks angeordneten Abgasdeflektoren in Gestalt von Knierohren und zwei in der Nähe des Kompressors vorgesehenen Luftdeflektoren, die ebenfalls als Knierohre ausgebildet sind, erfolgt der gemeinsame und gleichsinnige Antrieb dieser als Knierohre ausgebildeten Deflektoren von einem Motor aus, der über Zahnrad- und Kettengetriebe mit den einzelnen Knierohren bewegungsschlüssig in Verbindung steht. Diese Getriebemittel sind sehr aufwendig und störanfällig, so daß Mittel vorgesehen werden müssen, die das Versagen der Verschwenkmittel einer Düse feststellen und Blockierungsmittel betätigen, die eine weitere Verschwenkung der anderen Strahldüsen verhindern, damit nicht unsymmetrische Schubkomponenten auftreten.

Die Erfindung geht aus von einem Gasturbinenstrahltriebwerk mit einem im Querschnitt ringförmigen Abgaskanal, durch den die Turbinenabgase in die Atmosphäre austreten, mit einem im Querschnitt ringförmigen Luftkanal, der den Abgaskanal umschließt und Verdichterluft in die Atmosphäre austreten läßt, und mit Gas- und Luftdeflektoren, die am stromunterseitigen Ende des Abgaskanals bzw. des Luftkanals schwenkbar angelenkt sind.

Bei einem solchen Gasturbinenstrahltriebwerk wird gemäß der Erfindung die Aufgabe der gleichzeitigen und gleichsinnigen Verschwenkung der Deflektoren dadurch gelöst, daß die Luft- und Gasdeflektoren durch Lenker derart miteinander verbunden sind, daß bei einer Betätigung der Luftdeflektoren zugleich die Abgasdeflektoren bewegt werden.

Die erfindungsgemäße AusbUdung zeichnet sich durch eine einfache Konstruktion und hohe Betriebssicherheit aus, weil die bei bekannten Anordnungen erforderlichen komplexen Verbindungsglieder wegfallen können.

Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung beschrieben. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Gasturbinenstrahltriebwerks,

F i g. 2 in größerem Maßstab einen TeUschnitt des stromunterseitigen Endes des Triebwerks nach Fig.l,

Zweistromgasturbinenstrahltriebwerk mit
Gas- und Luftdeflektoren

Anmelder:

Rolls-Royce Limited, Derby, Derbyshire
(Großbritannien)

Vertreter:

DipL-Ing. C Wallach, Dipl.-Ing. G. Koch
und Dr. T. Häibach, Patentanwälte,
München 2, Kaufingerstr. 8

Als Erfinder benannt:

Wiliam Thomas Monaghan, BulweU, Nottingham (Großbritannien)

Beanspruchte Priorität:

Großbritannien vom 28. Oktober 1963 (42 503)

F i g. 3 einen Schnitt nach der Linie 3-3 gemäß Fig. 2. '

Das in der Zeichnung dargesteUte Strahltriebwerk ist für ein Vertikalstartflugzeug bestimmt. Es besteht aus einem Gehäuse 10 und einem ringförmigen Gaskanal 11. In diesen Kanal 11 sind in Strömungsrichtung hintereinander ein Niederdruckkompressor 12, ein Hochdruckkompressor 13, eine Verbrennungsanlage 14, eine Hochdruckturbine 15 und eine Niederdruckturbine 16 angeordnet. Die Hochdruckturbine 15 und der Hochdruckkompressor 13 sind auf einer Welle 20 angeordnet und der Niederdruckkompressor 12 und die Niederdruckturbine 16 auf einer Welle 21, die in üblicher Weise konzentrisch in der Welle 20 gelagert ist.

Am stromunterseitigen Ende des Triebwerks befindet sich ein äußeres Gehäuse 22 mit einer ringförmigen Luftleitung 23, die den Kanal 11 ringförmig umgibt. In der ringförmigen Luftleitung 23 laufen die Gebläserotorschaufeln 24, die einstückig mit den Rotorschaufeln der Hochdruckturbine hergestellt sind.

Am stromunterseitigen Ende des Gehäuses 22 sind auf. einem .gemeinsamen Drehzapfen 26 zwei Luftdeflektoren 25 angeordnet, die das äußere Gehäuse 22 dicht umschließen.

Jeder Luftdeflektor 25 ist über einen Lenker 30 mit einem pneumatisch oder hydraulisch betätigten Kolbenantrieb 31 verbunden, der die Luftdeflektoren

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Claims (1)

1

von einer eingezogenen Stellung, in der sie den Schub der die Luftleitung verlassenden Gebläseluft nicht beeinflussen, in eine gestreckte Lage überführt (in F i g. 2 strichliert eingezeichnet), in der die die Luftleitung verlassende Gebläseluft nach unten abgelenkt wird.

Auf einem gemeinsamen Drehzapfen 33 am stromunterseitigen Ende des Gehäuses 10 sind zwei Gasdeflektoren 32 gelagert, die das Gehäuse 10 umschließen. Jeder Gasdeflektor 32 ist mit einem . Lenker 34 verbunden, dessen anderes Ende an einem Luftdeflektor 25 angelenkt ist.

Die Gasdeflektoren 32 sind zwischen einer eingezogenen Stellung, in der sie den Schub der die Abgasleitung 11 verlassenden Turbinenabgase nicht beeinflussen, und einer gestreckten Lage beweglich (in Fig.2 strichliert eingezeichnet), in der die die Abgasleitung verlassenden Turbinenabgase nach unten abgelenkt werden.

Demgemäß bewirkt der Kraftantrieb 31 der Luftdeflektoren 25 gleichzeitig über den Lenker 34 eine Bewegung der Gasdeflektoren 32, so daß die Deflektoren 25, 32 gleichzeitig den Schub der Gebläseluft und den Schub der Turbinenabgase in der gleichen Richtung lenken. .

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Die Kraftantriebe 31 werden betätigt, wenn das Flugzeug vom Senkrechtstart auf Vorwärtsflug und vom Vorwärtsflug auf die Senkrechtlandung übergeht.

Patentanspruch:

Gasturbinenstrahltriebwerk mit einem im Querschnitt ringförmigen Abgaskanal, durch den die Turbinenabgase in die Atmosphäre austreten, mit einem im Querschnitt ringförmigen Luftkanal, der den Abgaskanal umschließt und Verdichterluft in die Atmosphäre austreten läßt, und mit Gas- und Luftdeflektoren, die am stromunterseitigen Ende des Abgaskanals bzw. des Luftkanals schwenkbar angelenkt sind, dadurch gekennzeichnet', daß die Luft- und Gasdeflektoren (25, 32) durch Lenker (34) derart miteinander verbunden sind, daß bei einer Betätigung der Luftdeflektoren (25) zugleich die Abgasdeflektoren (32) bewegt werden.

In Betracht gezogene Druckschriften:
Deutsche Auslegeschrift Nr. 1139 027;
französische Patentschrift Nr. 1 283 690.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

709 618/130 7.67 © Bundesdruckerei Berlin