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Elektromotor mit veränderlicher Reluktanz Die Erfindung bezieht sich
auf einen Elektromotor mit veränderlicher Reluktanz, der mit Gleichstrom oder gleichgerichtetem
Wechselstrom über einen elektronischen Stromwender betrieben wird.
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Der Elektromotor der Erfinduna soll ein sich selbsttätig als Funktion
der Belastung änderndes Drehmoment aufweisen.
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Synchronmotoren mit einem permanentma,-netischeu Rotor sind bekannt.
Die Rotoren dieser bekannten Motoren haben Sä-ezähne abwechselnder Polarität und
Statoren mit zwei Spulen, die mit Impulsen entgegengesetzter Polarität gespeist
werden. Die Impulse vierden dabei von einem transistorierten Multivibrator erzeu-t.
Pei diesen Motoren kann die Speisefrequenz unter Last durch -kein Mittel geändert
werden. Die Motoren fallen deshalb außer Tritt, sobald sie überlastet werden.
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Weiter sind aucl, Motoren mit veränderlicher Reluktanz mit wicklungsbewehrten
Polkernen als Feld und unpolarisierten Weicheisenpolen als Anker bekanni. Bei diesen
bekannten Motoren erhalten die Feldwicklungen phasenverschoben abwechselnd Gleichstromimpulse.
Die Siromwendung erfolgt elek# tronisch, d. h. durch mechanisch, magnetisch
oder elektromaanetisch geschaltete Thyratrons oder Transistoren. Durch diese elektronischen
Schalter kann die Drehzahl des Motors beeinflußt werden.
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Keine dieser bekannten Motorkonstruktionen löst aber die eingangs
genannte Aufgabe vollständig, insbesondere fololt bei den bekannten Motoren das
Dreh-C moment der von der Belastung abhängigen Drehwinkellage des Rotors nicht.
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Dieser Nachteil der bekannten Motoren rührt von der Tatsache her,
daß die Stromwendung unveränderlich immer bei derselben Relativstellung der Polkerne
zu den Weicheisenpolen erfolgt. Wenn nun bei einer Erhöhung der Belastung die Weicheisenpole
gegenüber dem Synchronismus zurückbleiben, so vermindert sich die Reluktanz. Als
Folae hiervon erhöht sich der Strom in den Polkernwicklungen. Dieser Stromerhöhung
ist aber bei den bekannten Motoren durch den starren Stromwendezeitpunkt eine enge
Grenze gesetzt, d. h., die Wnkelabweichung des Rotors von Synchronismus ist
klein, und wenn die in diesem Bereich mö-liche Erhöhuna des Stromes nicht ausreicht,
um dem Motor ein der Belastung entsprechendes Drehmoment züi geben, so bleibt er
stehen.
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Der Motor -emäß der Erfindun- vermeidet nun diese Nachteile der bekannten
Motoren. Er paßt sich selbsttätio, den Belastungsänderungen an, indem bei ihm der
Zeitpunkt der Stromwendung im Verhältnis zur Relativstellun- von Polkernen und Weicheisen-C
polen veränderbar ist. Dies wird bei dem Motor der Erfindun- durch eine Anpassung
des magnetischen Kreises und des Speisekreises erreicht.
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Im einzelnen kennzeichnet sich der Motor der Erfindung dadurch, daß
seine Relaktanz über den Crrößeren Teil jeder Drehung um eine einer Polteilung
C C entsprechende Periode innerhalb weiter Grenzen veränderlich ist und daß
in Reihe mit den erregenden Wicklun-en und Schaltun-selementen der Leistun-sstufe
des astabilen Oszillators eine Schaltunasanordnung liegt, die in Abhängigkeit von
Stromänderunaen in den Induktionswicklun-en infol-e von Reluktanzänderunaen durch
lastbedinggte Änderung der Drehwinkellage des drehbaren Teiles (Rotors) Spannungsimpulse
erzeugt, die den RC-Kreisen des astabilen Oszillators zuführbar sind und die Frequenz
des Oszillators und damit die Drehzahl des Motors als Funktion der Belastung steuern.
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Gemäß einer bevorzu'aten Ausführungsforin der Erfinduna hat der Motor
in an sich bekannter Weise zwei parallelgeschaltete Wicklungen in zwei verschiedenen
magnetischen Induktionskreisen, deren ausgeprägte Pole gegeneinander um einen halben
Polschritt versetzt sind. Der Motor besitzt weiter zwei induzierte ma-netische Kreise,
deren ausgeprägte Pole fluchten. Die induzierten Pole sind in Umfangsrichtuno, bedeutend
breiter als die induzierenden. Ihre radiale Höhe ist in der Nachbarschaft ihrer
Kanten über eine Breite, um die sie die Statorpolbreite überschreiten, vermindert,
uni den Luftspalt zu vergrößem.
Die beiden Feldwicklungen werden
abwechselnd über einen elektronischen Stromwender von einer Gleichstromquelle aus
gespeist. Der Stromwender besteht aus zwei Leistungstransistoren, die von einem
astabilen Oszillator gespeist werden, der aus zwei einander steuernden Oszillatortransistoren,
denen jeweils ein RC-Kreis zugeordnet ist, besteht. Die RC-Kreise des Oszillators
liegen dabei jeweils zwischen dem Kollektor des einen und der Basis des anderen
Oszillatortransistors, deren Emitter an den Basen der beiden Leistungstransistoren
oder - bei Kleinmotoren - direkt an den Motorwicklungen liegen. In
Reihe mit den Induktionswicklungen und den RC-Kreisen liegt eine Selbstinduktionsspule
mit hohem überspannungskoeffizienten, beispielsweise eine Luftspule. Die Spannungsimpulse,
die durch diese Selbstinduktionsspule bei der Stromwendung erzeugt werden (ihre
Größe hängt von der Motorbelastung ab), beeinflussen die Entladung der Kapazitäten
und bewirken durch eine derartige Kopplung der Kreise, daß eine selbsttätige Regelung
der Frequenz der die Feldwicklungen durchfließenden Stromimpulse in Abhängigkeit
von der Motorbelastung erreicht wird.
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Man verwendet für die magnetischen Kreise des Motors der Erfindung
vorzugsweise magnetische Materialien hoher Permeabilität und kleiner Remanenz.
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Die Zeichnung zeigt beispielsweise schematisch und teilweise im Schnitt
mehrere Ausführungsformen der Erfindung von Motoren und Schaltungsanordnungen, und
zwar ist F i g. 1 ein Axialschnitt durch einen Motor der Erfindung, F i
g. 2 ein Schnitt nach Linie II-II der F i g. 1;
F i g. 3 und
4 sind Ansichten der Pole des Rotors und Stators in zwei verschiedenen Stellungen
zueinander; F i g. 5 ist eine Schaltungsanordnung der Speise-und Steuerkreise;
F i g. 6 zeigt Radialschnitte durch die Stator- und Rotorpole: F i
g. 7 bis 10 sind Kurven zur Erläuterung der Wirkungsweise des Motors
der Erfindung; F i g. 11 ist ein Axialschnitt durch eine andere Ausführungsform
der Erfindung; F i g. 12 ist ein Schnitt nach Linie XII-XII der Fig.
11 und F i g. 13 ein Schnitt nach Linie XIII-XIII der Fig.
11;
F i g. 14 zeigt eine Abwicklung des magnetischen Kreises des Motors
nach F ig. 11 und F i g. 15 einen Axialschnitt durch noch eine
andere Ausführungsform der Erfindung mit ebenem Luftspalt; F i g. 16 ist
eine Abwicklung des magnetischen Kreises des Motors nach F i g. 15
und F i g. 17 eine Seitenansicht eines Stators mit gedruckter Schaltung;
F i g. 18 zeiat einen Axialschnitt durch einen Motor nach F i g. 1.
bis 4, zusammengebaut mit einer Pumpe, wobei der Motor nicht gegen die Pumpflüssigkeit
abgedichtet ist.
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Wie F i g. 1 und 2 zeigen, hat der Motor der Erfindung zwei
voneinander isolierte magnetische Kreise mit'veränderlichem, magnetischem Widerstand.
Der Stator besteht aus zwei Kränzen 1 und 2 aus magnetisch weichem Material,
die in einem Joch 3 aus - vorzugsweise wärmebeständigem
- Kunststoff eingebettet sind. Sie bilden eine leicht herstellbare, starre
und widerstandsfähige Einheit ohne elektrische und magnetische Streufelder. Der
Mittelteil 4 des Jochs 3
trennt die Kränze 1- und 2. Die magnetischen
Kreise haben daher einen Abstand von einigen Millimetern, um gegenseitige magnetische
Beeinflussung auszu# schalten. Diese so gebildete Einheit ist im Motorgehäuse befestigt.
Die zwei magnetischen Kränze 1
und 2 sind zweckmäßig aus Werkstoffen gefertigt,
die keiner genaueren Bearbeitung bedürfen. Beispielsweise sind sie aus weichem ferromagnetischem
Material gepreßt oder gesintert, oder aber sie sind in Sintertechnik aus Metalloxyden
wie den Ferriten von Nickel-Zink oder Mangan-Zink hergestellt, Werkstoffen, die
sich bekanntlich durch besonders niedrige Remanenz auszeichnen. Die Kränze
1 und 2 bilden die Basis ausgeprägter Pole 5, 5', 5" . . .
und 6, 6', 6" . . . Die beiden Statorkränze sind in Umfangsrichtung
um eine halbe Polteilung gegeneinander versetzt, wie F i g. 2 zeigt, im Rotor
fluchten die Pole.
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Die Halbrotoren 7 und 8 bestehen aus dem gleichen Stoff
wie die Statoren. Sie sind ebenso wie diese in ein Kunststoffjoch eingebettet, das
hier mit 9 bezeichnet ist und die beiden Rotoren magnetisch voneinander isoliert.
Die jeweils fluchtenden ausgeprägten Pole sind beim Rotor mit 10 und
11 bezeichnet. Ihre Zahl ist der Polzabl des Stators gleich, ein ganzzahliges
Vielfaches oder ein ganzzahliger Bruchteil davon.
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Wie F i g. 2 zeigt, sind die Pole 10 und 11 in
Umfangsrichtung breiter als die Pole 5 und 6, jedoch ist ihre radiale
Höhe über die Breite, um die sie die Breite der Pole 5, 6 überschreiten,
schräg abgesenkt. Die Abschrägung ist mit 12 bezeichnet.
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Die beiden Statorkränze 1 und 2 umfassen innen Hohlräume
13, 14 (F i g. 1). In jedem von ihnen liegt eine Wicklung
15, 16 aus Lackdraht od. dgl:, mit kreisförmigen, zur Motorachse konzentrischen
Windungen, so daß die magnetischen Kraftlinien sich in radialen Ebenen rings um
die Wicklung schließen und Stator, Rotor und Luftspalt durchsetzen.
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Dank dieser Anordnung und der Polform des Rotors läuft der Motor selbsttätig
an, wenn zwei Stromimpulse nacheinander durch die beiden Wicklungen 15, 16
geschickt werden. Wenn sich der Motor im Stillstand in der in F i g. 2 gezeichneten
Lage befindet, in der die Polschenkel 10 des Rotors den Polschenkeln
5, 5' . . . des Statortells 1 genau gegenüberstehen, so erzeugt
ein Stromimpuls in der Wicklung 16 des Statorteils 2 eine Anziehungskraft
zwischen den Polschenkeln 6, 6' . . . und den Abschrägungen 12 der Polschenkel
10 des Rotors. Hieraus ergibt sich, daß der Rotor beginnt, sich in Pfeilrichtung
zu drehen, bis der höchste Teil der Polschenkel 10 den Polschenkeln
6' des Statorteils 2 gegenübersteht. Wenn in diesem Moment der Strom in der
Wicklung 16 unterbrochen und statt dessen in der Wicklung 15
eingeschaltet
wird, so setzt der Rotor die Drehung in der beschriebenen Weise fort. Wenn sich
andererseits der Rotor im Zustand der Ruhe mehr oder weniger stark außerhalb der
in F i g. 2 gezeichneten Stellung mit dem geringsten magnetischen Widerstand
befindet, bewirken die folgenden Impulse ein Anlaufen des Motors in der oben beschriebenen
Weise. Der Motor läuft immer in der gleichen Drehrichtung an, die durch den Pfeil
in F i g. 2 angedeutet ist. Dieser Drehsinn entspricht der Stromrichtung
in den Wicklungen, was einen Irrtum bei der Montage
vermeiden hilft.
Eine Umkehr des Drehsinns des Motors erfordert ein umgekehrtes Einsetzen des Rotors.
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Die Schaltungsanordnung für die automatische Ankoppluno, der Netzspeisung
gemäß der Erfindung ist in F i g. 5 dargestellt. Mit der Schaltungsanordnung
gelingt es, einen Gleichstrom oder gefilterten gleichgerichteten Wechselstrom zu
kommutieren und ihn in Gestalt einer Reihe gleichgerichteter Stromimpulse in
je eine der beiden Wicklungen 15, 16 zu schicken. Die Wicklungen
15,16 liegen in Reihe mit den Leistunastransistoren 19 und 20. Sie
liegen gemeinsam in Reihe mit der Selbstinduktionsspule 21, deren Aufgabe später
beschrieben wird.
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Die Transistoren der Schaltungsanordnung sind vom Typ pnp.
Die Emitter der beiden Leistungstransistoren 19, 20, die im übrigen in der
Schaltungsanordnung die Rolle von Verstärkern spielen, liegen am positiven Netzpol
17. Ihre Basen liegen einerseits über die Widerstände 22 und 22' am positiven
Pol und andererseits an den Emittern der Oszillatortransistoren 23, 24. Die
Kollektoren der Oszillatortransistoren 23, 24 liegen in Reihe mit Widerständen
25, 26, die die Steuerströme der Leistungsstufe auf einen Wert begrenzen,
der von den Oszillatortransistoren 23, 24 aufgenommen werden kann.
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Die Widerstände 25, 26 sollen möglichst einen so niedrigen
Wert haben, daß die Basen der Transistoren der Leistungsstufen gesättigt sind, damit
diese als Schaltverstärker wirken können. Die Basen jeder der Oszillatortransistoren
23,24 sind mit den Kollektoren des anderen über Kapazitäten 27, 28 verbunden
und mit dem negativen Netzpol (Masse) über Widerstände 29, 30. Die letzteren
sind in dem vorliegenden Fall variabel, um in bekannter Weise mit ihnen die Frequenz
des astabilen Oszillators einstellen zu können, wie dies an sich bekannt ist. Von
den beiden Oszillatortransistoren ist in dieser Schaltungsanordnung abwechselnd
der eine blockiert und der andere leitend in Abhängigkeit von der Aufladung und
Entladung der Kapazitäten 27, 28. Dieses System beginnt sofort bei Einschalten
der Spannung zu schwingen, denn die RC-Kreise sind immer etwas unsymmetrisch zueinander.
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Die gewünschte Oszillatorfrequenz wird durch Veränderung der Widerstände
29, 30 erhalten, die, beispielsweise mechanisch, miteinander gekuppelt sind.
Die Frequenz eines solchen Oszillators ergibt sich aus der Formel F
= 0,7 R - C. In Reihe mit den Widerständen 29, 30 liegen
temperaturabhängige Widerstände (Therinistoren) 31, 32, die beim Anlegen
der Spannung selbsttätig die Zeitkonstante des Oszillators kurzzeitig anheben und
dadurch die Frequenz der Schwingungen beim Anlaufen senken. Hierdurch wird die Synchronisation
des Motors mit dem Netz begünstigt. Die Spannung wird durch einen Widerstand
33 den RC-Kreisen angepaßt.
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Parallel zu den Wicklungen 15, 16 des Motors sind zwei Dioden
34, 35 in Reihe mit einem für beide Wicklungen gemeinsamen Widerstand
36 geschaltet. Wenn ein Stromimpuls durch eine Motorwicklung fließt, so fließt
er bei richtiger Polung der Diode nicht durch den Widerstand 36 . Nach dem
Abschal ten des Stromes kann sich die in der Spule und im magnetischen Kreis gespeicherte
Energie über den C im
Widerstand 36 entladen. Der Strom läuft sich
dabei in einem geschlossenen Kreis tot, der die Wicklung 15 bzw.
16, die Diode 34 bzw. 35 und den Widerstand 36 enthält. Die
in der Wicklung und in dem zugehörigen magnetischen Kreis gespeicherte Energie erzeugt
beim Abschalten des Stromes eine überspannung, deren Größe eine Funktion der Kommutationsgeschwindigkeit
der Transistoranordnung ist. Das beschriebene Dioden-Widerstandssystern begrenzt
diese überspannung auf einen für die Transistoren annehmbaren Wert. Der Widerstand
sollte andererseits aber auch so groß sein, daß die entstehende überspannung für
den Halbleiter gerade noch zulässig ist und der nach dem Abschalten des Stromes
in einer Wick-lung des Motors noch weiterfließende Strom dort kein remanentes Feld
erzeugt, das den Motor bremsen würde.
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Man kann diese Aufaabe aber auch dadurch lösen, daß man die Dioden
34, 35 und den Widerstand 36
wegläßt und statt dessen Silizium-Karbid-Widerstände
37, 38 einsetzt bzw. andere spannungsabhängige Widerstände, die parallel
zu den Wicklungen des Motors liegen. Die Kennlinien der Silizium-Karbid-Widerstände
können derart gewählt werden, daß ihre Widerstände unter Normalspannung sehr hoch
sind und nur einen geringfügigen Verlust ergeben, bei überspannungen aber schnell
absinken, was die gleiche Wirkung ergibt wie die Dioden-Widerstandsschaltun Schließlich
'g* liegt die ganze so beschriebene Schaltungsanordnung in Reihe mit der Luft-Selbstinduktionsspule
21, die für einen gegebenen Motor bestimmte Eigenschaften bezüglich Widerstand,
Windungszahl und geometrischer Abmessungen aufweisen muß, die für die jetzt zu besprechende
Synchronisierung des Motors mit dem Netz erforderlich sind. Wenn man das Drehmoment
eines magnetischen Kreises mit veränderlichem Widerstand, wie er bei dem Motor der
Erfindung verwendet wird, in Ab-
hängigkeit von den in F i g. 6 dargestellten
Lagen a, b und c der Pole von Stator und Rotor aufträgt, so erhält man die
Kurve der F i g. 7.
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Man kann hierbei dem Umstand Rechnung tragen, daß jedes Ansteigen
der auf den Motor wirkenden Widerstandskraft (Belastung) sich in einen bestimmten
Wert einer Tangentialkraft umsetzt, welcher einer Winkelverschiebung der Rotorverzahnung
gegenüber der Statorverzahnung zugeordnet ist. Bei den verschiedenen Verzögerungslagen
ergeben sich dabei sehr verschiedene Werte des maanetischen Widerstandes (Reluktanz).
Diese verschiedenen Werte des magnetischen Widerstandes werden erfindungsgemäß ausgenutzt,
um als Funktion einer wachsenden Winkelverzögerung des Rotors unter Einfluß der
Belastung den Strom schneller und höher ansteigen zu lassen. Unter der Annahme,
daß bei der Drehzahl, die bei der Belastung 0 vorhanden ist, der Motor Spannungsimpulse
in der Höhe 37 (F i 8,
erhält, entsteht in den Wicklungen
15 und 16 je eine Stromkurve 38, die an den Klemmen der Selbstinduktionsspule
21 eine durch die Kurve 39 in F i g. 9, a dargestellte Spannungsänderung
erzeugt. Diese eraibt eine Entladungskurve 40 (F i -. 10, a)
C
C
des Kondensators 27. Die Entladun- wird dabei zu den Zeiten t" und
t., ausgelöst. Die Entladung des Kondensators 28 erfolat nach der
Kurve 40' an den Zeitpunkten tj" und t.,'*. Die Differenz t.,-t, ergibt die Frequenz
der Speisespannungsimpulse.
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Wenn die Belastung des Motors steigt, so vergrößert sich der Winkel,
um den der Rotor zurückbleibt. Wenn die Verzögerung der Rotordrehung beispiels-C
weise
so groß ist, daß der Spannungsimpuls 37 erst ausgelöst wird, wenn Stator
und Rotor die Stellung b
(F i g. 6) zueinander haben, was einer schwächeren
Reluktanz des magnetischen Kreises entspricht, verläuft der Strom in der Induktionsspule
nach der Kurve 41 (F i g. 8, b) und erreicht eine höhere Intensität
als in F i g. 8, a.
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Dem Stromimpuls entspricht die an der Spule 21 entstehende Spannungskurve42
(F ig. 9, b). Es ergibt sich eine Entladungsverzögerung der Kondensatoren
27, 28 (Kurven 43 und 43' der F i g. 10, b). Die Entladung
wird ausgelöst an den Zeitpunkten t., t4 bzw. #.3', t4'. Die Frequenz der
Impulse, die sich aus der Differenz t4 - t 3 ergibt, ist erniedrigt
gegenüber der aus den F i g. 9, a und 10, a ersichtlichen
Impulsfrequenz t2 - tl-Die Drehzahl des Motors wird in bekannter Weise
von Spannungsschwankungen des Netzes wenig beeinflußt. Solche Spannungsschwankungen
wirken sich vielmehr nur auf das Drehmoment aus. Wenn man für den ',%lotor magnetische
Materialien mit einem hohen Curie-Punkt benutzt und die Isolierungen der Wicklungen
aus wärmefesten Kunststoffen herstellt, die unter Umständen auch noch gekühlt werden
können, so kann der Motor der Erfindung mit Arbeitstemperaturen bis zu 450'
C betrieben werden.
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Wenn andererseits der Rotor in irgendeiner Stellung blockiert wird,
so ist der höchste Strom, den der Motor im ungünstigsten Fall aufnimmt, durch den
Strom in der Spule 21 definiert und begrenzt. Dieser ungünstigste Fall ist dann
vorhanden, wenn die ausgeprägten Pole eines Rotorteiles mitten zwischen den ausgeprägten
Polen des Stators steilen.
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Wenn man also bei der Konstruktion die nötigen Vorkehrungen trifft,
kann man den Motor ohne Gefahr für ihn und seine Regelung im Zustand der Blockierung
unter Spannung belassen.
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Die F i g. 11 bis 14 steilen eine andere Ausführung
des Motors der Erfindung dar. Bei dieser Ausführungsform liegen die Luftspalte in
an sich bekannter Weise in zur Motorachse senkrechten Ebenen. Hierzu bilden die
Magnetkränze 64 und 64' zwei Halbstatoren, die mit ihren Stirnflächen zusammenstehen
und dort Hohlkehlen 65, 65' bilden, in denen kreisförmige, zur Motorachse
konzentrische Wicklungen 66, 66' liegen. Die beiden Magnetkränze lie-en ihrerseits
in einem Joch aus vorzugsweise warmebeständigem Isoliermaterial 67, 67',
das im Querschnitt U-Form hat. Die beiden Halbstatoren 64, 64' sind mit Abstand
in einem Gestell 68 befestigt, so daß sie in dem Zwischenraum zwei Halbrotoren
69, 69' aufnehmen können, die auf einem Kunststoffjoch 70 montiert
sind. Dieses ist mit einer Scheibe 71 versehen, auf deren beiden Seiten die
Rotorpole 72 angeordnet sind, die aus den beiden Scheiben seitlich herausragen
und eine ähnliche Form wie die nach F i g. 2 haben. Ebenso haben auch die
Statorpole die Form von Zähnen 73, 73. Sie ragen nach innen heraus und besitzen
eine Länge, die der der Zähne 72, 72' des Rotors entspricht. Wie bei der
zuerst beschriebenen Ausführungsform haben auch hier die Statorpole einen halben
Polschritt Ab-
stand, während ihre Zahl mit der Zahl der Rotorzähne übereinstimmt.
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F i g. 15 stellt eine weitere Ausführungsforin mit einem
ebenen Luftspalt in einer zur Motorachse senkrechten Ebene dar. Bei dieser Ausführungsform
bestehen die beiden Halbstatoren aus zwei Blechkränzen 85, 85', die im Radialschnitt
ein nach unten geöffnetes U ergeben. Die Kanten der beiden Halbstatoren
85, 85' sind zur Bildung von Polen 86, 87 und 86', 87' ausgestanzt.
Die angeschnittenen Lappen der beiden Kränze sind abgebogen und kreuzen sich derart,
daß der Rotor, der durch die Blechscheibe 88 gebildet wird, sich zwischen
zwei Reihen von Polen befindet, die einander abwechselnd zu den beiden Halbstatoren
gehören. Der Rotor 88 ist an seinem Rand zur Bildung von Polen
89 eingeschnitten, die eine größere Umfangslänge haben wie die Pole
86 und 87 der Statoren. Der vom verschmälerte Rand 90 (F i
g. 16) sichert, daß der Motor immer im gleichen Sinn anläuft, ebenso wie
die bei 12 abgesetzten Pole des Ausführungsbeispiels nach Fig. 1 bis
3.
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Die Wicklungen 91 und 91' des Stators liegen in zwei
U-förmigen Kränzen 85, 85'. Sie können, wie auch in den vorher beschriebenen
Ausführungsformen, aus Kreisspulen aus emailliertem Draht bestehen, deren Achsen
mit denen des Motors zusammenfallen. Diese Ausführungsform eignet sich besonders
auch für die bekannte Herstellung der Wicklungen nach der Technik der gedruckten
Schaltungen. Zu diesem Zweck besteht die Wicklung, wie F i g. 17
zeigt, aus
einem flachen Ring aus Isoliermaterial 92,
auf dem durch Druck oder Leim eine
Spirale aus Kupfer 93, vorzugsweise auf beiden Seiten eine, befestigt ist.
Die inneren Windungen der Spiralen beider Seiten sind vorzugsweise miteinander verbunden.
Der Windungssinn der beiden Spiralen ist so gewählt, daß der von ihnen erzeugte
Muß die gleiche Richtung hat.
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Der Motor gemäß der Erfindung ist vorzugsweise zum Antrieb voll Einrichtungen
geeignet, bei denen er sich in einer Flüssigkeit, etwa Wasser, befindet. Derartige
Verwendungszwecke kommen besonders bei Pumpen vor, bei denen der hydraulische Teil
gegenüber dem Motor nicht abgedichtet ist. In solchen Fällen ist das Innere des
Motors mit Wasser gefüllt. Wenn die magnetischen Kreise aus Eisenteilen bestehen,
die in Kunststoffkörpern eingebettet sind, kann der Motor unter Wasser arbeiten,
ohne daß es nötig wäre, spezielle Maßnahmen zur elektrischen Isolierung des Rotors
vom Stator zu treffen. Ganz im Geg " enteil, weil das Wasser höhere Permeabilität
als die Luft hat, kann man die Luftspalte vergrößern, wobei man magnetische Kreise
mit niedrigerer Reluktanz erhält als bei Verwendung von Luft, so daß man einen Motor
mit stark erhöhtem Drehmoment erhält.
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Wie F i g. 18 zeigt, ist das Kunststoffioch 3 mit den
beiden Halbstatoren 1 und 2 in einem äußeren Gehäuse 54 des Motors angeordnet.
Dieses Gehäuse hat einen Flansch 55, mit dessen Hilfe der Motor mit einer
Pumpe 56 verbunden ist, deren Rotor 58 mit einer Buchse
59 verbunden ist, die auf der Welle 60 des Motors sitzt und einen
Kunststoffring 9 trägt, in welchem die Rotoren 7 und 8 liegen.
Die Wicklungen 15 und 16 des Stators werden über Kabel gespeist, die
das Motorgehäuse in einem Kunststoffstück 61 durchbrechen, der einen Teil
des Isolierkranzes 3 bildet und in dem zwei Bohrungen 62, 63
zum Durchtritt
des Kabels liegen. Die VerwendLM von Kunststoff als Träger der Teile des magnetischen
Kreises, und zwar sowohl in seinem festen als auch in seinem beweglichen Teil, bildet
darüber hinaus eine Erleichterung der Isolierung und des Kcrr,>
sionsschutzes
und den Vorteil, mechanische Schwingungen weitgehend von dem unbeweglichen Teil
fernzuhalten.