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Einrichtung zum Belüften von Flüssigkeiten, insbesondere von Abwasser
Die Erfindung bezieht sich auf eine Einrichtung zum Belüften von Flüssigkeiten,
insbesondere von Abwasser, bestehend aus einer in die Flüssigkeit ragenden, rotierenden
Hohlwelle und mit dieser in Verbindung stehenden, vom unteren Ende der Hohlwelle
abzweigenden und mit Luftaustrittsöffnungen versehenen Belüftungsarmen sowie einer
mit der Hohlwelle verbundenen Druckluftquelle.
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Bekanntlich weisen die Abwässer eine sehr starke chemische Affinität
zu Sauerstoff auf, deren Grad auch gemessen werden kann durch Feststellung des sogenannten
biologischen Sauerstoffbedarfs des Abwassers. Um diesen Bedarf unter eine von den
Gesundheitsbehörden festgesetzte Grenze zu drücken, wendet man das bekannte Belebtschlammverfahren
an, bei welchem Luft in das Abwasser eingetragen wird, um die bekannte chemische
Umsetzung des sauerstoffabsorbierenden Abwassergehaltes durchzuführen.
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Bei Großanlagen bedient man sich bisher zur Eintragung der Luft im
Abwasser befindlicher Preßluftfilter, z. B. in Form von porösen Rohren, die zu Gittern
zusammengefaßt sein können. Durch die Öffnungen der Rohre wird Preßluft in das Abwasser
eingeblasen. Eine solche Vorrichtung wird auf die maximal anfallende Abwassermenge
ausgelegt und kann später nicht mehr geändert, beispielsweise erweitert werden,
wenn sich die Abwassermenge vergrößert. Ferner werden dabei Rohre mit feinen Öffnungen
in der Regel vorgezogen, um sehr feine Luftblasen und damit eine große Oberfläche
der in das Abwasser einzutragenden Luft zu erzielen. Es liegt jedoch auf der Hand,
daß sich die Luft durch solche feinporige Rohre nur schwer hindurchpressen läßt,
wobei ein Verstopfen der Poren diesen Nachteil noch vergrößern kann.
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Eine solche Belüftungsvorrichtung ist für kleine Anlagen schlecht
geeignet. Man hat deshalb eine andere Vorrichtung ersonnen, die im wesentlichen
aus einer in das Abwasser ragenden, rotierenden Hohlwelle und damit in Verbindung
stehenden, vom unteren Ende der Hohlwelle abzweigenden, mit Luftaustrittsöffnungen
versehenen Belüftungsarmen besteht. Die Hohlwelle ist oben offen und steht mit der
Atmosphäre in Verbindung. Bei genügend rascher Rotation entsteht ein Sog, durch
den Luft in das Abwasser eingetragen wird. Der Vorteil einer solchen Vorrichtung
liegt einmal darin, daß durch das intensive Umrühren des Abwassers große Luftblasen
zu sehr kleinen zerschlagen werden und eine gute Vermischung von Luft und Abwasser
erfolgt.
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Auch können solche Vorrichtungen zellenweise zusammengeschlossen,
d. h. eine Anlage nachträglich erweitert werden.
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Trotzdem haben sich solche Rotationsbelüfter nur zögernd eingeführt.
Dre Grund liegt im hohen Kraftbedarf solcher Belüfter, der in der Regel etwa 1,2
kW/kg Luft beträgt, während die Preßluftfilter je nach der Blasengröße einen Kraftbedarf
von etwa 0,8 kW/kg Luft und darunter aufweisen.
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Man hat schon versucht, den Kraftbedarf der Rotationsbelüfter dadurch
herabzusetzen, daß man den Belüftungsarmen einen stromlinienförmigen Querschnitt
gegeben hat. Jedoch wurde durch eine solche Maßnahme die Saugwirkung stark vermindert,
was vermutlich auf das Ausbeiben einer turbulenten Strömung an den Armen zurückzuführen
ist.
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Man hat sich deshalb darauf beschränkt, Rotationsbelüfter nur verhältnismäßig
selten, z. B. bei Krankenhäusern, anzuwenden, wo der hohe Kraftbedarf infolge der
geringen Zeit, in der der Belüfter pro Tag arbeitet, nicht erheblich ins Gewicht
fällt.
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Schließlich ist bereits eine Einrichtung der eingangs definierten
Gattung bekannt, bei der die Druckluftquelle eine Druckluftkammer eines Kompressors
ist. Durch die Verbindung der Hohlwelle mit einer geschlossenen Druckluftkammer
kommt die Saugwirkung der Hohlwelle selbst vollkommen in Wegfall, so daß für eine
gegebene Lufteintragsmenge bei dieser bekannten Einrichtung wiederum ein verhältnismäßig
hoher Kraftbedarf vorliegt Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Rotationsbelüfter
unter Beibehaltung seiner geschilderten Vorteile so auszubilden, daß sein Kraftbedarf
etwa auf denjenigen der Preßluftfilter gesenkt wird, so daß der Rotationsbelüfter
auch für Großanlagen brauchbar ist.
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Die Lösung dieser Aufgabe liegt gemäß der Erfindung darin, daß die
Druckluftquelle aus mindestens einem der Hohlwelle unmittelbar vorgeschalteten ventillosen
Gebläse besteht.
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Eine solche Maßnahme erscheint widersinnig, weil der Kraftbedarf
des Gebläses zu demjenigen der rotierenden Hohlwelle hinzutritt. tJberraschenderweise
hat sich jedoch ergeben, daß durch die Verbindung eines ventillosen Gebläses mit
einem Rotationsbelüfter dessen Eintragleistung geradezu erstaunlich gesteigert werden
kann. Es wurden im Rahmen der Erfindung Untersuchungen angestellt, die gezeigt haben,
daß bei den Preßluftfiltern eine Erhöhung der Eintragsleistung, also der Luftmenge
je Zeiteinheit, praktisch nicht möglich und die Eintragsleistung an sich infolge
der starken Drosselung sehr schlecht ist. Beim Rotationsbelüfter dagegen ist eine
enorme Steigerung der Eintragsleistung möglich, und zwar bei einem zusätzlichen
Kraftbedarf, der weit unter dem der Preßluftfilter liegt, weil eine Drosselung nahezu
vollständig fehlt. So wird der an sich hohe Kraftbedarf infolge des Umrührens durch
den sehr niederen Kraftbedarf des zusätzlichen Gebläses insgesamt so weit herabgesetzt,
daß der Kraftbedarf der Preßluftfilter zumindest nicht überschritten wird.
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Der Antrieb des Gebläses kann grundsätzlich auf jede bekannte Art,
z. B. auch mittels eines eigenen Antriebsmotors, vorgenommen werden.
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Besonders vorteilhaft erfolgt jedoch der Antrieb des Gebläses durch
die Hohlwelle selbst. Dabei kann es besonders günstig als Axialgebläse ausgebildet
und koaxial zur Hohlwelle über derselben angeordnet sein.
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Es ist somit möglich, koaxial zum Axialgebläse einen Elektromotor
anzuordnen, dessen Welle mit dem Axialgebläse in Verbindung steht. Besonders günstig
ist es dabei, wenn das Axialgebläse, in Strömungsrichtung der Luft gesehen, vor
dem Elektromotor angeordnet ist. Dazu kann der Elektromotor eine Hohlwelle aufweisen,
die sich einerseits an das Gehäuse des Gebläses und andererseits an die Hohlwelle
des Rotationsbelüfters anschließt. Bezüglich der Anwärmung der Luft ist es aber
günstiger, wenn das Gebläse die Luft durch den Kühlmantel des Elektromotors bläst
und der Kühlmantel mit der Hohlwelle des Rotationsbelüfters in Verbindung steht.
Es wird dadurch auch ein Ventilator für den Elektromotor gespart.
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Bei der Belüftung von Abwässern taucht oft das Problem auf, daß sich
entweder die zufließende Menge an Abwasser oder deren biologischer Sauerstoffbedarf
im Verlaufe von 24 Stunden stark ändert. Bringt man aber zu viel oder zu wenig Sauerstoff
in das Abwasser, so kann man den biologischen Sauerstoffbedarf nicht ausreichend
senken. Es gibt jedoch ein Optimum des Verhältnisses »eingetragene Luft zu biologischer
Sauerstoffbedarfe Eine Anpassung der Preßluftfilter ist schwer möglich, weil dort
ein gewisser Luftdruck aufrechterhalten werden muß.
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Bei Rotationsbelüftern dagegen ist in diesem Zusammenhang schon vorgeschlagen
worden, in der von der Luft durchströmten Hohlwelle eine in Abhängigkeit von der
zuffießenden Abwassermenge bzw. dem unterschiedlichen Sauerstoffbedarf des Abwassers
gesteuerten, die Luft dosierenden Schieber anzuordnen. Dabei kann jedoch nur die
Maximalleistung eines bekannten Rotationsbelüfters gedrosselt werden. Dagegen gibt
dieser Vorschlag keine Lösung dafür ab, wenn im Laufe eines Tages zwischenzeitlich
mehr Luft benötigt wird, als ein bekannter Rotationsbelüfter maximal fördern kann.
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Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung ist dies nun in der Weise
möglich, daß das Gebläse in Abhängigkeit von der zufließenden Abwassermenge bzw.
dem unterschiedlichen biologischen Sauerstoffbedarf des Abwassers steuerbar ist,
so daß bei einem Minimalbedarf an Luft der Rotationsbelüfter ohne Gebläse in bekannter
Weise arbeitet.
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Dazu kann das obere Ende der Hohlwelle des Rotationsbelüfters durch
eine stillstehende Kammer abgeschlossen sein, die mit einem Luftdurchtritt versehen
ist und in welche die Mündung des Gebläses ragt, wobei durch eine Klappe wahlweise
der Luftdurchtritt oder die Mündung verschließbar ist.
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Vorteilhaft kann zur Steuerung des Gebläses dasselbe mit Hilfe einer
an sich bekannten elektromagnetischen Kupplung schaltbar sein. Dabei ist es auch
möglich, daß mehrere sich zuschaltende Gebläse vorhanden sind.
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Außerdem kann zur weiteren Regelung als Antrieb für das Gebläse ein
polumschaltbarer Wechselstrommotor zur Erzielung unterschiedlicher Drehgeschwindigkeiten
vorgesehen sein.
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Grundsätzlich kann die Steuerung des Gebläses durch einen Arbeiter
erfolgen. Besonders günstig ist es aber, wenn sie in Abhängigkeit von der Zuflußmenge
des Abwassers bzw. des Sauerstoffbedarfes durch elektrische Kontaktgabe selbsttätigt
erfolgt.
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In den Zeichnungen sind Ausführungsbeispiele der Erfindung dargestellt.
Es zeigt F i g. 1 ein erstes Ausführungsbeispiel der Einriehtung in Seitenansicht
und teilweisem Schnitt, F i g. 2 eine Ansicht von oben im Schnitt nach der LinieA-A
der Fig. 1, F i g. 3 eine weitere Ausbildungsform der Einrichtung in Seitenansicht,
Fig.4 ein drittes Ausführungsbeispiel, F i g. 5 eine Einzelheit des Antriebs, F
i g. 6 ein viertes Beispiel, Fig. 7 ein fünftes Beispiel, F i g. 8 ein sechstes
Beispiel und F i g. 9 eine weitere Einzelheit des Antriebs.
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Wie aus F i g. 1 ersichtlich, weist die Einrichtung zum Belüften
von Abwässern eine in das Abwasser eintauchende, rotierende Hohlwelle 1 auf, von
dem unteren Ende Belüftungsarme 2 abzweigen, die ebenfalls in bekannter Weise hohl
ausgebildet und an ihren Enden mit Luftaustrittsöffnungen (nicht gezeichnet) versehen
sind, wobei der Hohlraum der Hohlwelle mit den Hohlräumen der Belüftungsarme in
Verbindung steht.
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Die Hohlwelle 1 ist, wie schematisch angedeutet, in Lagern 3 und
3' drehbar gelagert. In der Nähe ihres oberen Endes trägt die Hohlwelle ein Antriebsrad
4, das durch ein bekanntes Antriebselement, z. B. einem Riemen, eine Kette oder
in anderer geeigneter Weise mit dem auf der Welle 6 eines Elektromotors 7 sitzenden
Antriebs rad 8 in Verbindung steht. Der Elektromotor 7 ist in bekannter Weise an
der Wand 9 eines Beckens 10 befestigt. In Fig. 1 ist außerdem in der üblichen Weise
der Wasserstand im Becken 10 angedeutet.
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Oberhalb des freien Endes 11 der Hohlwelle 1 ist ein in seiner Gesamtheit
mit 12 bezeichnetes, ventilloses Axialgebläse angeordnet, das in der üblichen Weise
mit einem mit Laufschaufeln 13 bestückten Rotor ausgerüstet ist. Die Darstellung
des Axialgebläses ist sowohl im Beispiel nach F i g. 1 als in den nachfolgenden
Beispielen rein schematisch gewählt,
weil die konstruktive Ausbildung
solcher Axialgebläse in vielen Konstruktionen bekannt ist.
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Der Rotor 14 mit seinen Laufschaufeln 13 befindet sich innerhalb
eines Gehäuses 15, das am oberen Ende offen bzw. nur durch ein Lufteinlaßgitter
verschlossen ist, während das untere Ende sich in bekannter Weise verjüngt und in
die Hohlwelle 1 ragt.
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Zwischen diesem in die Hohlwelle ragenden Gehäusestutzen 16 und der
Hohlwelle 1 können in bekannter Weise Dichtungen in Form von Packungen, Stopfbüchsen
u. dgl. vorgesehen sein, die gleichzeitig die Reibung zwischen dem Gehäusestutzen
16 und dem Ende der Hohlwelle 1 herabsetzen, weil das Gehäuse 15 des Axialgebläses
12 feststeht, während die Hohlwelle sich dreht. Die Befestigung des Axialgebläses
12 kann in beliebiger Weise beispielsweise mit Hilfe einer an der Wand des Beckens
10 befestigten Konsole (nicht gezeichnet) erfolgen. Die Welle 17 des Rotors 14 trägt
ein Antriebsrad 18, das mit Hilfe eines Riemens 19 oder eines anderen gleichwirkenden
Mittels mit einem Antriebsrad 20 in Verbindung steht. Das Antriebsrad 20 ist auf
einer Welle 21 aufgekeilt, die in einem Konsolenlager22 koaxial zur Welle 6 des
Elektromotors 7 abgestützt ist. Die Welle 6 ist über das Antriebsrad 8 hinaus verlängert.
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Zwischen dieser Verlängerung und dem Ende der Welle 21 ist eine Kupplung
23 eingeschaltet, deren Betätigung entweder von Hand oder elektromagnetisch erfolgen
kann. Im letzteren Falle sind die bekannten Magnetkupplungen dazu geeignet.
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Die Arbeitsweise einer solchen in den F i g. 1 und 2 dargestellten
Vorrichtung ist folgende: Es sei angenommen, daß die Kupplung23 geöffnet ist, so
daß die Welle 21 mit der Motorwelle 6 nicht in Verbindung steht. Beim Ingangsetzen
des Elektromotors 7, der im übrigen in bekannter Weise auch als polumschaltbarer
Wechselstrommotor ausgebildet sein kann und infolgedessen seine Drehgeschwindigkeit
in Stufen ändern kann, wird die Hohlwelle 1 mit den daran befindlichen Belüftungsarmen
2 in verhältnismäßig rasche Bewegung gesetzt, wobei an den Belüftungsarmen der bekannte
Effekt auftritt, daß dort die Luft aus den Luftaustrittsöffnungen gerissen und in
feine Bläschen zerschlagen wird. Der dabei in den Belüftungsarmen 2 entstehende
Unterdruck führt zu einem Sog in der Hohlwelle 1, die auch stillstehendem Axialgebläse
mit der Atmosphäre in Verbindung steht, weil der Rotor mit seinen Laufschaufeln
in keiner Weise eine Abdichtung darstellt. Infolgedessen kann die Luft in das Gehäuse
15 eintreten, die Laufschaufeln passieren und über den Gehäusestutzen 16 in die
Hohlwelle gelangen. Bei Betätigung der Kupplung 23 setzt sich das Axialgebläse 12
in Drehbewegung und beginnt, je nach der ihm eigenen Förderleistung entsprechend
der gewählten Drehzahl, Luft von außen anzusaugen und in die Hohlwelle zu fördern,
von wo aus sie über die Belüftungsarme 2 und deren Austrittsöffnungen in das Abwasser
geleitet wird. Eine Drosselung erfolgt bei dieser Luftströmung nahezu nicht, weil
die Luftaustrittsöffnungen, wie auch bei den bisher üblichen Rotationsbelüftern,
verhältnismäßig groß sind.
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Dies ist möglich, weil die daraus hervorquellenden großen Luftblasen
sofort durch die als Rührwerk wirkenden Belüftungsarme 2 zerschlagen und zu sehr
kleinen Luftblasen verformt werden. Selbstverständlich kann der Rotationsbelüfter
in der üblichen Weise mit zusätzlichen Führungseinrichtungen versehen
sein, die bewirken,
daß das Abwasser in einem gewissen Umlauf den Belüftungsarmen zugeführt wird und
von dort wieder abströmt.
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Im Rahmen der Erfindung ist es auch möglich, den Antrieb des Axialgebläses
12 zu ändern, beispielsweise einen eigenen Motor dafür vorzusehen oder auch an Stelle
eines Riemen- oder Kettentriebes einen Zahnrad- oder Reibradtrieb vorzusehen. Auch
die Anbringung eines stufenlos regelbaren Getriebes ist in diesem Zusammenhang möglich.
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Im Beispiel nach F i g. 3 ist das obere Ende der Hohlwelle 1 durch
eine stillstehende Kammer 24 abgeschlossen, die mit einem Luftdurchtritt 25 versehen
ist. Außerdem ragt in diese Kammer die Mündung 26 eines Rohres, welches mit dem
Gebläse 27 in Verbindung steht, das im vorliegenden Beispiel mit einem Elektromotor
zusammengebaut ist. Der Luftdurchtritt 25 ist durch eine mittels einer Gelenkachse
28 an der Kammerwand beweglich gelagerten Klappe 29 verschlossen, wobei die Klappe
29 beispielsweise mit Hilfe eines Elektromagneten 30 in dieser Stellung gehalten
wird. Solange der Elektromotor nicht eingeschaltet ist und das Gebläse 27 nicht
arbeitet, ist der Elektromagnet 30 stromlos, so daß die Klappe 29 in Pfeilrichtung
nach abwärts fällt und sich vor die Mündung 26 des Rohres legt und somit den Luftdurchtritt25
freigibt. Wenn die Rotationswelle beispielsweise in der in Fig. 1 gezeigten Art
in Drehung versetzt wird, so kann die Luft durch den Luftdurchtritt 25 ungehindert
zur Hohlwelle 1 und von dort aus zu den Belüftungsarmen 2 gelangen. Es sei wiederum
erwähnt, daß zwischen dem Boden 31 der Kammer 24 und der sich drehenden Welle eine
Dichtung oder eine Packung 32 vorgesehen sein kann.
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Sobald der Elektromotor eingeschaltet wird, beginnt das Gebläse 27
zu fördern, so daß die Klappe 25 hochgeschleudert wird. Gleichzeitig wird der Elektromagnet
30 unter Strom gesetzt, so daß die Klappe in dieser waagerechten Stellung verbleibt
und dabei den Luftdurchtritt 25 sperrt. Die Luft nimmt also, vom Gebläse 27 kommend,
den mit Pfeil angedeuteten Weg und gelangt über die Kammer 24 zur Hohlwelle 1. Im
Unterschied zum Beispiel nach Fig. 1 braucht im Beispiel nach Fig. 3 die Luft bei
abgeschaltetem Gebläse nicht durch dasselbe zu strömen.
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Andererseits wird dabei jedoch die an sich bei Rotationsbelüftern
vorhandene Saugwirkung bei einer Ausbildung nach F i g. 3 dann nicht ausgenutzt,
wenn das Gebläse 27 eingeschaltet ist.
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Es wird noch darauf hingewiesen, daß an die Kammer 24 auch mehr als
ein Gebläse 27 angeschlossen sein können, die entweder gleichzeitig oder nacheinander
je nach der Abwassermenge zuschaltbar sind.
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Dies gilt im übrigen auch für die anderen Beispiele.
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Grundsätzlich können die Gebläse bzw. das Gebläse in Abhängigkeit
von der zufließenden Abwassermenge bzw. dem unterschiedlichen biologischen Sauerstoffbedarf
des Abwassers gesteuert werden. In manchen Fällen ist es in diesem Zusammenhang
günstig, die Steuerung so vorzunehmen, daß bei einem Minimalbedarf an Luft der Rotationsbelüfter
ohne Gebläse in bekannter Weise weiterarbeitet. Bei einer solchen Arbeitsweise wird
dann der an sich hohe Kraftbedarf des Rotationsbelüfters, wenn er allein arbeitet,
in Kauf genommen, dabei jedoch eine sehr große Elastizität und Anpassungsfähigkeit
an alle möglichen Belastungsfälle der Vorrichtung erzielt.
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Die Steuerung der zuschaltbaren Gebläse bzw. der
elektromagnetischen
Kupplungen kann dabei in an sich bekannter Weise durch elektrische Kontaktgabe erfolgen.
Soweit die Steuerung in Abhängigkeit von der Zufiußmenge des Abwassers durchgeführt
wird, kann die Steuerung entweder mit Hilfe eines Schwimmers oder mit Hilfe eines
Durchflußmessers erfolgen.
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Soweit die Steuerung in Abhängigkeit des unterschiedlichen biologischen
Sauerstoffbedarfs durchgeführt werden soll, kann dieser Bedarf mit einer bekannten
Meßeinrichtung gemessen und das Ergebnis der Messung mit Hilfe elektrischer Abtast-
und Schaltorgane zur elektrischen Kontaktgabe benutzt werden. Es ist auch möglich,
beide Arten der Steuerung zu kombinieren, so daß in jedem Falle selbsttätig das
Zuschalten der Gebläse bzw. das Betätigen der Kupplungen durchgeführt und damit
gewährleistet wird, daß in jedem Falle ein Optimum an Lufteintrag vorgenommen wird.
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In F i g. 4 ist ein Beispiel der Einrichtung gezeichnet, bei der
die Hohlwelle 1 durch den Riemen 5 und das Antriebsrad 4 in Drehung versetzt, jedoch
das darüber befindliche Axialgebläse 12 durch die Hohlwelle angetrieben wird. Zu
diesem Zweck ist in der Hohlwelle in der Nähe des oberen Endes ein Mitnehmerring
33 befestigt, der, wie aus F i g. 5 ersichtlich, eine Nabe 34 aufweist, die mit
dem Ring 33 durch zwei Arme 35 verbunden ist. In der Nabe 34 ist eine verhältnismäßig
dünne Welle 36 eingeklemmt, die - ohne mit dem Rotorl4 in Verbindung zu stehen -
denselben durchdringt und in einer Kupplung23 endigt. Von dieser Kupplung 23 führt
eine hohle Welle 37 zum Rotor 14 und ist mit diesem drehsicher verbunden. Die Welle
36 ist somit durch die Bohrung der hohlen Welle 37 geführt. Die Kupplung 23 ist
zwischen das Ende der dünnen Welle 36 und der hohlen Welle 37 geschaltet und verbindet
bei ihrer Betätigung die beiden Wellen, so daß nach Einschalten der Kupplung der
Rotor 14 des Axialgebläses 12 zu laufen beginnt.
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Der Mitnehmerring 33 kann in der Hohlwelle durch von außen die Wand
der Hohlwelle durchdringende Schrauben gesichert sein. Es ist jedoch auch möglich,
den Mitnehmer in der in F i g. 9 gezeigten Weise auszubilden. Dort ist wiederum
die Nabe 34 vorhanden. Von dieser Nabe zweigen jedoch in Drehrichtung gekrümmt verlaufende
Arme 38 ab, die elastisch gehalten sind. Wenn ein solcher Mitnehmer in die Hohlwelle
1 eingebracht werden soll, so können die Arme zunächst in Drehrichtung um einen
geringen Betrag elastisch gebogen werden. Nach dem Einbringen des Mitnehmers pressen
sich die Enden der Arme 38 an die Innenwand der Hohlwelle 1. Erfolgt nun ein Antrieb
des Mitnehmers in Drehrichtung, so versuchen sich die Arme 38 aufzuspreizen und
verankern sich dabei in der Wand der Hohlwelle 1. Es muß in diesem Zusammenhang
bemerkt werden, daß die Abbiegung der Arme 38 selbstverständlich je nach Drehrichtung
ausgebildet sein muß. Dabei ist zu unterscheiden zwischen der Antriebsweise nach
Fig. 4, bei der der Antrieb des Axialgebläses 12 durch die Hohlwelle 1 vorgenommen
wird, und den nachfolgenden Beispielen, bei denen der Mitnehmer zwischen einem Elektromotor
und der Hohlwelle eingeschaltet ist.
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Der Vollständigkeit halber muß noch darauf hingewiesen werden, daß
im Beispiel nach F i g. 4 das Axialgebläse 12 mit Hilfe eines Flanschringes 39 ortsfest
gelagert ist.
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In der gleichen Weise ist die Lagerung des Axialgebläses 12 im Beispiel
nach Fig.6 vorgenommen, jedoch ist hier koaxial zum Axialgebläse 12 oberhalb desselben
ein Elektromotor 7 in Form eines Flanschmotors ortsfest angebracht, wobei die Welle
6 des Elektromotors mit dem Rotor 14 in Verbindung steht. Dieses Beispiel kann in
der Weise abgeändert werden, daß die Welle 36 wiederum ähnlich wie im Beispiel nach
Fig.4 durch den Rotorl4 durchgeführt ist und mit dem Elektromotor 7 in dauernder
Verbindung steht. Zwischen Elektromotor 7 und dem Rotor 14 kann wiederum eine Kupplung
23 und eine hohle Welle 37 eingeschaltet sein, welche mit dem Rotor in fester Verbindung
steht. Auf diese Weise ist es auch bei diesem Beispiel möglich, je nach Erfordernis
nur die Hohlwelle allein oder auch gleichzeitig das Axialgebläse in Gang zu setzen.
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Auch im Beispiel nach F i g. 7 ist das Axialgebläse 12 mit Hilfe
des Flanschringes 39 ortsfest gelagert. Jedoch befindet sich hier das Axialgebläse
12, in Strömungsrichtung der Luft gesehen, vor dem Elektromotor angeordnet. Zu diesem
Zweck weist der Elektromotor eine Hohlwelle 40 auf, die sich einerseits an das Gehäuse
15 des Axialgebläses 12 und andererseits an die Hohlwelle 1 des Rotationsbelüfters
mit Hilfe eines Flansches 41 anschließt. Die Hohlwelle 40 trägt den Läufer 42 des
Elektromotors.
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Die Hohlwelle 40 steht mit Hilfe des Mitnehmers 33 und der dünnen
Welle 36 entsprechend dem Beispiel nach F i g. 4 mit dem Rotor 14 über die Kupplung
23 in Verbindung. Das Gehäuse des Elektromotors kann in bekannter Weise mit Lagerungen
zum Lagern der Welle 40 versehen sein. Auf diese Weise kann das Axialgebläse und
der Elektromotor in einem Gehäuse vereinigt sein.
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Eine solche Vereinigung ist auch im Beispiel nach F i g. 8 vorgenommen.
Dort bläst jedoch das Axialgebläse 12 die Luft durch den Kühlmantel des Elekpromotors,
und der Kühlmantel schließt sich mit einer Verjüngung an die Hohlwelle 1 des Rotationsbelüfters
an. Hier sitzt der Läufer 42 des Elektromotors auf der Welle 36. Es ist selbstverständlich
auch bei diesem Beispiel möglich, auf die in F i g. 7 geschilderte Art die Kupplung
23 anzuordnen, so daß auch hier die Hohlwelle 1 für sich angetrieben werden kann.
Der besondere Vorteil einer Vorrichtung gemäß Fig. 8 liegt darin, daß die in das
Abwasser eingetragene Luft durch das Vorbeiströmen am Rotor und Stator des Elektromotors
erwärmt wird. Dies ist insbesondere im Winter von erheblicher Bedeutung, weil sonst
der angestrebte Umsetzvorgang bei sehr kalter Luft nicht vonstatten geht. Darüber
hinaus erspart man sich bei einer solchen Ausbildung auch die Belüftung des Elektromotors.
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Es kann in manchen Fällen günstig sein, wenn man die Drehgeschwindigkeit
des Gebläses und die Drehgeschwindigkeit der Hohlwelle unabhängig voneinander ändern
kann. In einem solchen Falle wird einerseits der Hohlwelle, andererseits dem Gebläse
jeweils ein gesonderter Antrieb zugeordnet, wie es z. B. in Fig.3 angedeutet ist.