DE1241544B

DE1241544B - Pressstempel fuer die Herstellung von anisotropen Presskoerpern aus Bariumferritpulver

Info

Publication number: DE1241544B
Application number: DE1962D0039156
Authority: DE
Inventors: Karl-Heinz Buettner; Ulrich Boehle; Heinz Voeller
Original assignee: Deutsche Edelstahlwerke AG
Current assignee: Deutsche Edelstahlwerke AG
Priority date: 1962-06-15
Filing date: 1962-06-15
Publication date: 1967-06-01
Also published as: GB1029617A

Description

Preßstempel für die Herstellung von anisotropen Preßkörpern aus Bariumferritpulver Die Erfindung bezieht sich auf Preßstempel von Werkzeugen, in denen unter der gleichzeitigen Einwirkung eines in Preßrichtung wirkenden Magnetfeldes anisotrope Preßkörper aus trockenem Bariumferritpulver hergestellt werden.
Das trockene Pulver, das in derartigen Werkzeugen verarbeitet wird, ist so fein, daß es nicht rieselt und nicht fließfähig ist. Infolgedessen ergeben sich Schwierigkeiten, den Füllraum der Preßmatrize gleichmäßig und ohne großen Zeitverlust mit der für den jeweiligen Preßvorgang erforderlichen Pulvermenge zu füllen. Es ist bekannt (deutsche Auslegeschrift 1054 188), diese Schwierigkeit zu beheben, indem um die Preßmatrize herum eine elektrische Spule angeordnet wird, mit deren magnetischem Feld das Pulver magnetisch in den Füllraum hineingesaugt wird. Alsdann erfolgt das Zusammenpressen, wobei die Spule erneut erregt wird, um das Ausrichten der Pulverteilchen zur Erzielung der Vorzugsrichtung der Magnetisierung zu bewirken.
Die Matrize eines solchen Preßwerkzeuges wird aus verschleißfestem, nicht magnetisierbarem Werkstoff hergestellt. Die Preßstempel bestehen aus magnetisierbarem Stahl, haben jedoch - wie gleichfalls bekannt (deutsche Auslegeschrift 1109 590) -eine Auflage aus verschleißfestem, nicht magnetisierbarem Werkstoff. Dies geschieht, um zu verhindern, daß an den Preßstempeloberflächen Pulver in nennenswerter Menge haftenbleibt.
Es ist außerdem beim Herstellen von Preßkörpern aus Bariumferritpulver bekanntgewesen (deutsche Auslegeschrift 1134 773 und USA.-Patentschrift 2 984 871), die Preßstempel aus Gründen der Reibungsverminderung geringfügig zu hinterdrehen.
Es hat sich nun herausgestellt, daß die in den bekannten Preßwerkzeugen hergestellten Preßkörper nach dem Sintern häufig Risse zeigen, wodurch verhältnismäßig großer Ausschuß entsteht. Dies gilt bei plattenförmigen Preßkörpern durchweg, bei rinförmigen hingegen nur bei bestimmten Abmessungen, bei denen der Innen- und der Außendurchmesser der Ringe stark verschieden sind. Die Erfinder haben erkannt, daß das Reißen der beschriebenen Sinterkörperformen offenbar darauf zurückzuführen ist, daß das Pulver sich trotz der angewendeten Maßnahmen nicht völlig gleichmäßig im Matrizenhohlraum verteilt. Je nach der besonderen Form des Preßlings wirkt sich diese ungleichmäßige Verteilung des Pulvers mehr oder minder stark schädigend im Sinne von Rißbildungen beim nachfolgenden Sintern aus.
Zweck der Erfindung ist es, Maßnahmen vorzuschlagen, die eine ungleichmäßige Verteilung des Pulvers im Matrizenhohlraum verhindern und sicherstellen, daß ohne besondere zusätzliche Manipulation eine gleichmäßige Füllung des Hohlraums gewährleistet wird.
Sie betrifft aus magnetisierbarem Stahl hergestellte und mit einer Auflage aus verschleißfestem, nicht magnetisierbarem Werkstoff versehene Preßstempel für Preßwerkzeuge, bei denen zur Herstellung von anisotropen Preßkörpern aus Bariumferritpulver das zu pressende trockene Pulver magnetisch in den Füllraum der Preßmatrize eingesaugt wird.
Erfindungsgemäß ist der Durchmesser der Stahlstempel etwa 7 bis 12 % kleiner als der Durchmesser der Auflage.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgedanke in einer halbschematischen Schnittansicht dargestellt. Um die Preßmatrize 1 aus verschleißfestem, nicht magnetisierbarem Werkstoff ist eine Spule 2 herumgelegt, die einmal den Zweck hat, das bei 3 angedeutete Pulver gleichmäßig in das Preßhohl einzusaugen, und zum anderen, während des eigentlichen Preßvorganges ein Magnetfeld zu erzeugen, das die einzelnen Pulverartikel im Sinne dieses Feldes ausrichtet.
Mit dieser Matrize 1 wirken der Unterstempel 4 und der Oberstempel s zusammen. Die beiden Stempel sind mit je einer Auflage 6 versehen. Die Stempel 4 und 5 bestehen aus magnetisierbarem Stahl, die Auflagen aus einem nicht magnetisierbarem Werkstoff, insbesondere einem austenitischen, verschleißfesten Werkstoff, beispielsweise von der Art der Doppelkarbide enthaltenden Werkstoffe mit hohem Kobalt- und Chromgehalt, die außerdem noch beträchtliche Mengen an Wolfram aufweisen.
Bei den beschriebenen Preßwerkzeugen war bisher der Durchmesser der Stempel 4 und 5 der gleiche wie der Durchmesser der Auflage. Dabei ergab sich aber offenbar eine ungleichmäßige Verteilung des Pulvers beim magnetischen Einsaugen, wodurch die Rißbildung der Sinterkörper zustande kam. Überraschenderweise wird das Pulver gleichmäßig verteilt eingesaugt, wenn der Durchmesser der Stahlstempel 4 und 5 kleiner gewählt wird als der Durchmesser der Auflage 6. Es hat sich gezeigt, daß es für den gedachten Zweck ausreicht, wenn der Durchmesser der Stahlstempel 4 und 5 etwa 7 bis 12 %, beispielsweise etwa 10%, kleiner ist als der Durchmesser der Auflage.

Claims

Patentanspruch: Aus magnetisierbarem Stahl hergestellte und mit einer Auflage aus verschleißfestem, nicht magnetisierbarem Werkstoff versehene Preßstempel für Preßwerkzeuge, bei denen zur Herstellung von anisotropen Preßkörpern aus Bariumferritpulver das zu pressende trockene Pulver magnetisch in den Füllraum der Preßmatrize eingesaugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Durchmesser der Stahlstempel etwa 7 bis 12 O/o kleiner ist als der Durchmesser der Auflage. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschriften Nr. 1054 188, 1109 590, 1134 773; USA.-Patentschrift Nr. 2 984 871; Buch von E. Albers-Schönberg, »Hochfrequenzkeramik«, 1939, S. 43.