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Druckluftverteiler für Kraftfahrzeuge Die Erfindung betrifft einen
Druckluftverteiler für Kraftfahrzeuge, der von einem Luftpresser unter Zwischenschaltung
eines Luftfilters gespeist wird und dem ein Druckregler für die Druckluftanlage
des Kraftfahrzeugs nachgeschaltet ist, wobei der Druckluftverteiler einen Reifenfüllanschluß,
ein eine Druckaufnahmekammer des Druckluftverteilers beim Aufsetzen bzw. Abnehmen
des Reifenfüllschlauches zwangläufig wechselweise mit dem Reifenfüllanschluß bzw.
dem Druckregler der Druckluftanlage verbindendes Doppelsitzventil, welches durch
eine Ventilfeder in Richtung seiner die Druckaufnahmekammer von dem Reifenfüllanschluß
abschließenden Endstellung belastet ist und beim Aufsetzen des Reifenfüllschlauchs
mittels eines hierbei zwangläufig betätigten, den Reifenfüllanschluß konzentrisch
durchdringenden Stellglieds gegen die Kraft der Ventilfeder in seine die Druckaufnahmekammer
von dem Druckregler abschließende Endstellung bewegt wird, sowie ein den Reifenfülldruck
begrenzendes, gegen die Kraft einer Schließfeder öffnendes Sicherheitsventil aufweist.
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Solche Druckluftverteiler sind vorgesehen bei Kraftfahrzeugen, insbesondere
Lastwagenzügen, mit Druckluftbremsen, für die der Betriebsdruck durch den Druckregler
auf beispielsweise 5 atü begrenzt ist, während die Reifen der Fahrzeuge einen
höheren Fülldruck erfordern. Damit der Luftpresser beim Reifenfüllen durch den Druckregler
nicht vorzeitig abgeschaltet wird, wie die Reifenfülluft dem Leitungssystem vor
dem Druckregler entnommen und durch den Druckluftverteiler der Luftstrom entsprechend
umgeschaltet. Das den Reifenfülldruck begrenzende Sicherheitsventil ist bei derartigen
Druckluftverteilern notwendig, um bei zu hohem Fülldruck infolge verstopften Reifenfüllanschlusses
oder Füllventils am Reifen zum Vorratsbehälter oder zur Außenluft hin zu öffnen.
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Es ist ein derartiger Druckluftverteiler bekannt, bei dem das Sicherheitsventil
an einer besonderen, den Lufteinlaß mit dem Luftauslaß kurzschließenden Bohrung
untergebracht ist. Diese Bohrung erfordert einen besonderen Arbeitsaufwand und verteuert
somit den Druckluftverteiler.
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Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe besteht darin, einen Druckluftverteiler
der eingangs genannten Art hinsichtlich Anordnung und Einbau des Sicherheitsventils
zu vereinfachen.
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Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß das Sicherheitsventil
aus einem Ventilkörper besteht, der unter der Kraft der Schließfeder des Sicherheitsventils
auf der dem Reifenfüllanschluß abgewandten Seite an einer Sitzfläche des Schließglieds
des Doppelsitzventils anliegt und in dieser Lage eine axiale Durchbohrung des Schließglieds
des Doppelsitzventils abschließt, wobei der Ventilkörper unter der Wirkung eines
den maximalen Reifenfülldruck übersteigenden Drucks von der Sitzfläche des Schließglieds
des Doppelsitzventils abhebt.
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Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß für das Sicherheitsventil
keine zusätzliche Bohrung mehr vorgesehen sein muß, deren Herstellung bisher zusätzliche
Arbeitsgänge erforderlich machte.
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Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann die Schließfeder
des Sicherheitsventils gleichzeitig die Ventilfeder des Doppelsitzventils sein.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung zum Teil
im Schnitt dargestellt.
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In die von einem Luftpresser 1 über einen Druckregler 2 und
einen Druckluftvorratsbehälter 3 zu einem Trittplattenbremsventil 4 mit nicht
eingezeichneten Luftverbrauchern in Form von Zugwagen- und Anhängerbremszylindern
führende Leitung 5 ist ein Druckluftverteiler 6 eingeschaltet. Das
Gehäuse dieses Druckluftverteilers 6 besteht aus einem Blechtopf
7 und einem aus Leichtmetall gegossenen Dekkel 8, wobei diese beiden
Teile durch ein an seinen Enden mit Gewinde versehenes Rohr 9 und eine Mutter
10 unter Zwischenschaltung von Dichtungen gegeneinander verspannt sind. Das
Rohr 9 trägt einen filternden Einsatz 11, dessen Reinluftseite durch
Schlitze 12 mit dem Innern des Rohres 9 und dem daran anschließenden Kanal
13 im Deckel 8 verbunden ist. Der Kanal 13 mündet in eine Druckaufnahmekammer
14, von der nach links eine Querbohrung 15 und nach rechts eine Querbohrung
16
ausgehen. An den Ausgangsstellen der Bohrungen sind Ringritze
17 und 18 für ein tellerartiges Ventilschließglied 19 angeordnet,
dessen metallischer Kern in der Randzone beiderseits mit einem Dichtstoff 20 bewehrt
ist. Die beiden Ventilsitze und das Ventilschließalied bilden zusammen ein Doppelsitzventil
17, lK 19 des Druckluftverteilers.
Das Ventilschließglied
19 wird durch eine innerhalb der Bohrung 15 sich abstützende Ventilfeder
21 gegen den Sitz 18 gedrückt, der an einer der Druckaufnahmekammer 14 als
rechte Wand dienenden, einen Anschluß für einen Fahrzeugreifen darstellende Anschlußschraube
22 gebildet ist. Zwischen einem Flansch der Schraube 22 und dem Deckel
8 liegt eine auswechselbare Ringdichtung 22'. Die Bohrung 16
innerhalb
der Schraube 22 geht scharfkantig abgesetzt in eine gleichachsige, engere Bohrung
23 über, in -der mit Spiel ein rohrfönniges Stellglied 24 geführt
ist. Der Ringspalt zwischen dem Mantel des Stellgliedes 24 und der Wand der Bohrung
23 ist durch einen in den Mantel des Stellgliedes eingelassenen Dichtring
25 abgedichtet. Die Bewegung des Stellgliedes 24 nach rechts ist durch einen
in dessen linkes Ende eingelassenen Sprengring 26, einen Bördelwulst oder
auf ähnliche Weise begrenzt. Die Bohrung 23 verläuft zum großen Teil innerhalb
eines Gewindeansatzes 27 der Schraube 22, auf den eine Schutzkappe
28 aus Kunststoff oder - nach deren Abnahme - die nicht dargestellte
Anschlußmutter eines Reifenfüllschlauches aufgeschraubt werden kann. Im Bereich
der Bohrung 16 ist das Stellglied 24 mit einem Querkanal 24' versehen.
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Das Ventilschließglied 19 hat eine mittige, axial gerichtete
Bohrung 29, in die ein entsprechend bemessener schwachkegeliger Zapfen
30 eines Ventilkörpers 31 hineinpaßt. Das Ventilschließglied
19 besitzt auf seiner dem Reifenfüllanschluß abgekehrten Seite an einer inneren
Ringzone eine radial gerichtete Sitzfläche 32, die dem Ventilkörper
31 als Sitz dient. Dabei ist der Ventilkörper 31 derart am Ventilschlieglied
19 angeordnet, daß er von der dem Doppelsitzventil 17, 18, 19 zugeordneten
Ventilfeder 21 auf seinen Sitz 32 gedrückt wird. Damit die Feder 21 nicht
seitlich abrutschen kann, trägt der Ventilkörper 31 auf seiner der Ventilfeder
zugekehrten Seite einen Ansatz 33. Der Ventilkörper 31 und der Sitz
32 bilden zusammen das Sicherheitsventil der Reifenfülleinrichtung. Von der
Bohrung 15 führt eine Bohrung 34 zu dem Druckregler 2, der unmittelbar an
den Druckluftverteiler 6 angesetzt ist. An dem unteren Ende des Druckluftverteilers
6 ist ein Wasser- und Schmutzabscheider 35 angeordnet, der in an sich
bekannter Weise druckabhängig gesteuert sein kann.
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Bei aufgesetzter Schutzkappe 28 und auch noch nach deren Abnahme
sind das Ventilschließglied 19
und das rechts davon liegende Stellglied 24
in der dargestellten rechten Endlage. Die vom Luftpresser 1
durch den Luftfiltereinsatz
11 in die Druckaufnahmekammer 14 geschickte Druckluft belastet das schon
von der Ventilfeder 21 in seiner rechten Schließlage gehaltene Ventilschließgleid
19 zusätzlich im Schließsinn und strömt ungehindert über die Bohrungen
15
und 34 zum Druckregler 2 und Vorratsbehälter 3.
Die Dichtung
25 am Stellglied 24 ist während dieser Zeit vom Druck aus der Druckaufnahmekammer
14 entlastet, weil das Ventilschließglied 19 an dem Sitz 18 anliegt.
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Zum Zwecke des Reifenfüllens wird nach Ab-
nahme der Kappe
28 die Anschlußmutter des Reifenfüllschlauches auf den Gewindeansatz
27 geschraubt; dabei stößt die Mutter in bekannter Weise mit dem Boden ihres
Hohlraumes gegen das rechte Ende des Stellgliedes 24 und drückt dieses nach links.
Das Stellglied 24 bewegt auch das Ventilschließglied 19
nach links, bis dieses
nach endgültigem Aufschrauben des Reifenfüllschlauchs am Sitz 17 anliegt.
Der Druckluftzutritt ist nun zum Reifenfüllschlauch über den Öffnungsspalt hinter
dem Ventilschließglied 19,
den Querkanal 24' und durch das hohle Stellglied
24 ungehindert frei, zum Druckregler 2 hin dagegen geschlossen.
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Der Ventilkörper 31 des Sicherheitsventils 31, 32
verändert
dabei seine Lage gegenüber dem Ventilschließglied 19 nicht. Erst wenn der
Fülldruck fär den angeschlossenen Reifen wegen einer Verstopfung im Füllanschluß
oder im Reifenventil eine gewisse Höhe überschreitet, hebt sich der Ventilkörper
31
von seinem Sitz 32 und läßt die Druckluft zum Druckregler 2 bzw.
zum Behälter 3 abströmen. Auf diese Weise wird eine Beschädigung der Druckluftanlage
vermieden.
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Der Aufbau des Druckluftverteilers 6 ist also denkbar einfach
und seine Arbeitsweise außerordentlich betriebssicher. Alle beweglichen Einzelteile
des Reifenfüllanschlusses und des Sicherheitsventils 31, 32
können bei der
Montage in einem Arbeitsgang mit Hilfe der Schraube 22 eingesetzt werden. Durch
den Einbau einer Ringdichtung 22' mit anderer Stärke ist die Vorspannung der Ventilfeder
21 und damit der obere Grenzdruck beim Reifenfüllen veränderbar. Eine besondere
Dichtung an der Verschlußkappe 28
ist nicht erforderlich.