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Zentrifuge Die Erfindung betrifft eine Zentrifuge zur Behandlung von
Dispersionen.
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Es sind Zentrifugen bekannt, bei denen die Flüssigkeit längs einer
spiral- oder schraubenförmigen Bahn fließt, indem Zwischenwände vorgesehen werden,
so daß ein an den Trommelmantel gezogener Radius durch dieselben ein- oder mehrmals
geschnitten wird. Der Inhalt der Trommel wird also in radialer Richtung in schmale
Lamellen zerlegt und dadurch die Stärke der zu klärenden Flüssigkeitsschicht verringert,
um die Leistungsfähigkeit der Zentrifuge zu erhöhen.
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Diese bekannte Zentrifuge ist zur Trennung zweier Komponenten, beispielsweise
Milch und Rahm, geeignet, indem der leichtere Rahm sich innen ansammelt und die
schwere Milch weiter nach außen geht und dort abgezogen wird. Sie ist jedoch ungeeignet,
wenn es sich darum handelt, suspendierte Teilchen mehrerer verschiedener Größen
voneinander zu trennen. Außerdem hat die bekannte Zentrifuge den Nachteil, daß die
schwereren, weiter nach außen geschleuderten Teilchen einer hohen Beanspruchung
ausgesetzt werden, so daß bei der Zentrifugierung von Zellenmaterial die Zellen
beschädigt werden und damit ihre Eigenschaften für ein cytologisches Studium verlieren.
Mit der bekannten Zentrifuge kann man beispielsweise nicht hyperchrome Erythrocythen,
Leucocyten, Lymphocyten und Thrombocyten nach ihrer Größe und ihrem Gewicht trennen.
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Gewöhnliche Zentrifugenrohre sind während der Zentrifugierung unzugänglich,
und man kann somit währenddessen nicht die Zentrifugenrohre füllen oder den Charakter
des Inhalts ändern. Man zentrifugiert am häufigsten eine fertige Suspension und
hat keine Möglichkeit, diese während der Zentrifugierung zuzusetzen. Man kann ferner
auch nicht durch Änderung der Löslichkeitsverhältnisse, so daß ein Niederschlag
bewirkt wird, aus einer Lösung eine Suspension herstellen. Ein gewöhnliches Zentrifugenrohr
ist auf ein bestimmtes Volumen begrenzt und hat die Aufgabe, die durch die Fliehkraft
gefällten Partikeln in einer Schicht und das Suspensionsmittel in einer anderen
Schicht anzusammeln. Die Möglichkeit, verschiedene Partikeln nach deren Größe oder
Schwere zu separieren, ist sehr begrenzt. Partikeln verschiedener Größe sind häufig
vor der Zentrifugierung gleichmäßig dispergiert. Während der Zentrifugierung wandern
zuerst die schwersten Partikeln und dann die leichtesten Partikeln gegen den Boden
des Zentrifugenrohres. Wenn die suspendierten Partikeln mehr als einen gewissen
Prozentsatz des gesamten Volumens ausmachen, erfolgt ein Zusammenbacken der Partikeln.
Mit anderen Worten, die schwersten Partikeln können nicht nach dem Boden des Rohres
durchdringen, und aus demselben Grund können sich die leichtesten Partikeln nicht
in der obersten Schicht anordnen. Diese Verhältnisse treten in etwa z. B. bei Zentrifugierung
von Vollblut auf.
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Diese Nachteile werden bei der erfindungsgemäßen .Zentrifuge vermieden,
die sich von den bekannten vor allem dadurch unterscheidet, daß der Rotor der Zentrifuge
mit einem zentralen Einlaß versehen ist, der in einen spiral- oder schraubenförmigen,
im Rotor der Zentrifuge angeordneten Kanal übergeht, und daß in dem Kanal ein lösbarer
Schlauch aus nachgiebigem Material angebracht ist, der an seinen beiden Enden offen
ist. Hierbei kann vorteilhafterweise der Kanal in der peripheren Wandung mit einer
Anzahl von Vorsprüngen oder Schwellen versehen sein.
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Nach einem besonders vorteilhaften Merkmal der Erfindung ist das an
der Peripherie gelegene Ende des Kanals in Richtung auf die Rotorachse zurückgeführt.
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Der Schlauch wird durch die Motorwelle während der Zentrifugierung
gefüllt. Die Suspension wird in den Schlauch durch die Fliehkraft eingesaugt, und
die Partikeln gleiten an der peripheren Wandung des Schlauches nach dem peripheren
Ende des Schlauches. Wenn man fortfährt, durch die Zentrifugenwelle zu füllen, packt
man den Schlauch von der
Peripherie und nach der Mitte, wenn das
periphere Ende geschlossen ist, und die leichtere Flüssigkeit wird durch das zentrale
Ende des Schlauches hinausgeschleudert. In dieser Weise kann man den Schlauch in
seiner ganzen Länge packen. Eine zentrale kleine Kammer mit z. B. elliptischem oder
zirkularem Querschnitt erleichtert dieses Verfahren. Alternativ kann man zuerst
den Schlauch mit dem Suspensionsmittel füllen und dann eine Suspension durch die
Welle einführen und die Partikeln gegen die Peripherie je nach deren Größe, spezifischem
Gewicht und Friktion zwischen der peripheren Wandung des Schlauches und der Kontaktfläche
der Partikeln wandern lassen. Alternativ füllt man das zentrale Ende des Schlauches
mit einer Suspension, und danach wird der Schlauch mit dem Suspensionsmittel gefüllt.
Alternativ kann man den Schlauch mit einer Lösung füllen und danach die Eigenschaften
des Lösungsmittels ändern, z. B. die Salzkonzentration erhöhen, den pH ändern, verschiedene
organische Lösungsmittel mischen, ein Eluens durch ein Solvens strömen lassen, wie
es bei Gegenstromchromatographierung geschieht usw. Verschiedene Lösungsmittel,
die in der Chromatographie verwendet werden, kommen hierfür in Frage. Durch die
vorliegende Erfindung fällt das Adsorbens weg, und die gelösten oder ungelösten
Partikeln werden auf der Wandung des Schlauches separiert und erleichtern das Elutionsverfahren,
wenn es sich um kleine Mengen von Substanz handelt.
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Ein unendlicher Schlauch in Horizontal- oder Vertikallage, rechtem
Winkel oder konzentrisch zu der zentralen Motorwelle wirkt wie eine unendliche Winkelzentrifuge.
Die Geschwindigkeit der Partikeln von der Motorwelle nach der Peripherie beruht
auf mehreren Faktoren, wie dem Inhalt des Schlauches, der Beschaffenheit des Schlauches,
der Friktion zwischen den Partikeln und der peripheren Wandung des Schlauches, der
Geschwindigkeit der Zentrifuge usw. Man kann den Schlauch in verschiedene miteinander
kommunizierende Kammern aufteilen und z. B. die erste Kammer, die in der Motorwelle
oder in deren Nähe gelegen ist, mit einer Mischung von verschiedenen Partikeln füllen.
Dann kann man ein Lösungsmittel wählen, das teils das spezifische Gewicht gewisser
Partikeln überschreitet, teils dasjenige gewisser anderer Partikeln unterschreitet.
Während der Zentrifugierung füllt man das Lösungsmittel durch die Motorwelle. Leichtere
Partikeln, die sich dann in der oberen Schicht der ersten Kammer anordnen, werden
nach der nächsten Kammer geführt, während schwerere Partikeln gegen die Peripherie
der ersten Kammer gepreßt werden. Mit dieser Technik gelangen die leichteren Partikeln
zuerst nach dem anderen Ende des Schlauches und die schwereren nachher, d. h., das
Wanderungsverhältnis wird umgekehrt im Verhältnis zu gewöhnlichen Fällen, wenn es
sich um die ganze Länge des Schlauches handelt.
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Verschiedene Ausführungsformen einer Zentrifuge nach der Erfindung
werden im folgenden an Hand der Zeichnungen beschrieben.
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F i g. 1 zeigt eine rohrförmige Welle einer Zentrifuge, durch welche
ein Schlauch eingeführt ist; F i g. 2 zeigt eine ellipsoidförmige Kammer in einer
Zentrifugenwelle, wobei die Kammer mit einem Spiralschlauch kommuniziert; F i g.
3 ist eine Abänderung der F i g. 2, wo eine ringförmige Kammer um die Zentrifugenwelle
herum angeordnet ist; F i g. 4 zeigt ein Metallrohr, das durch die Haube einer Zentrifuge
geführt ist und mit einem Spiralschlauch kommuniziert; F i g. 5 zeigt einen Querschnitt
durch eine schraubenlinienförmig angeordnete Schlauchzentrifuge; F i g. 6 ist ein
Schnitt nach der Linie VI-VI in Fig.5; F i g. 7 zeigt einen schraubenlinienförmig
angeordneten Schlauch einer Zentrifuge, wobei der Schlauch einen rechten Winkel
mit der Zentrifugenwelle bildet; F i g. 8 zeigt einen zu der Motorwelle konzentrischen
Ring, auf welchem ein Schlauch schraubenlinienförmig aufgewickelt worden ist; F
i g. 9 veranschaulicht einen Teil eines von der Zentrifugenwelle ausgehenden Schlauches
mit einer Anzahl von Kammern; F i g. 10 veranschaulicht eine Zentrifuge, wo der
Schlauch um eine Anzahl von Säulen oder Bolzen gewickelt ist; F i g. 11 und 12 sind
verschiedene Einzelheiten der Ausformung der Zentrifugenplatte; F i g. 13 veranschaulicht
eine Draufsicht einer zylindrischen Schlauchzentrifuge nach der Linie XIII-XIII
in F i g. 14, und F i g. 14 ist ein Querschnitt nach der Linie XIV-XIV in F i g.
13; F i g. 15 ist eine Abänderung der Zentrifuge in F i g. 13 und 14, und Fi g.16
ist ein Querschnitt nach der LinieXVI-XVI in F i g. 15.
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In F i g. 1 ist die Welle der Zentrifuge, die aus der Motorwelle besteht,
mit 1 bezeichnet. Der obere Teil der Motorwelle ist mit Gewinde versehen
und rohrförmig ausgebildet. Ein Schlauch 3 aus biegbare Kunststoff, z. B. Gummi,
der eine Spirale in der Zentrifuge bildet, ist durch einen Schlitz 2 eingeführt
und durch die Motorwelle herausgezogen. Auf den mit Gewinde versehenen Teil soll
der Deckel der Zentrifuge aufgeschraubt werden. Wenn die Zentrifuge eine gewisse
Geschwindigkeit erreicht, wird eine Suspension oder ein Suspensionsmittel direkt
in den Schlauch durch dessen freies Ende hineingespritzt. Am Austritt aus der Motorwelle
1 bildet der Schlauch 3 einen Winkel mit der Motorwelle. Durch diesen Winkel
wird bewirkt, daß die eingespritzte Suspension oder das Suspensionsmittel vom zentralen
Ende des Schlauches zu dem peripheren Ende des Schlauches geschleudert wird. Die
Suspension, das Suspensionsmittel oder ein Lösungsmittel kann durch eine Kanüle,
eine Injektionsnadel od. dgl. eingeführt werden.
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Gemäß F i g. 2 ist die hohle Motorwelle als elliptische Kammer 2 a
ausgebildet. Diese Kammer kommuniziert mit dem Schlauch 3 und wird mit Hilfe eines
dünnen Rohres gefüllt. Die Suspension wird gegen die periphere Wand der Kammer und
von dort in den Schlauch hineingeschleudert.
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F i g. 3 zeigt eine ringförmige Kammer 2 b, die zu der Motorwelle
1 konzentrisch ist. Der obere Teil der Kammer 2b ist offen, und in die ringförmige
Öffnung kann ein schmales Rohr während der Zentrifugierang eingeführt werden. Der
Schlauch 3 wird in gleis cher Weise wie oben angegeben gefüllt.
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F i g. 4 zeigt ein von der Zentrifugenwelle 1 getrenntes, gebogenes
Rohr 2c, dessen oberer Teil durch den Deckel 2 d der Zentrifuge geführt ist. Der
untere Teil des Rohres kommuniziert mit dem zentralen Ende des Schlauches 3. Der
Schlauch wird
durch das Rohr 2c während der Zentrifugierung gefüllt.
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In F i g. 5 wird eine Zentrifuge mit einem in Schraubenlinienform
auf einem Kegelstumpf gewikkelten Schlauch 3 veranschaulicht. Ein kegeliger Mantel
5 ist außen an einem Kegel 4 angebracht, so daß der Schlauch 3 zwischen den zwei
konzentrischen Flächen festgehalten wird. Bei Zentrifugierung wird das zentrale
Ende des Schlauches z. B. mit einer Suspension gefüllt. Die in der Suspension enthaltenen
Partikeln werden gegen die periphere Wandung des Schlauches anliegen. Dann wird
kontinuierlich Suspensionsmittel in den Schlauch eingespritzt. Das Suspensionsmittel
erhält eine konstante Geschwindigkeit vom zentralen Ende des Schlauches nach dem
peripheren Ende des Schlauches. Partikeln verschiedener Größe können dagegen nicht
dem. Suspensionsmittel mit derselben Geschwindigkeit folgen. Das Ergebnis ist, daß
einige Partikeln schneller und andere langsamer wandern. Nacheiner gewissen Zeit
wird die Zentrifugierung unterbrochen, der Schlauch wird in verschiedene Stücke
aufgeteilt, und jedes Stück wird separat analysiert. Alternativ läßt man alle Partikeln
nach dem peripheren Ende des Schlauches und von dort nach einer geeigneten Sammelvorrichtung
wandern. Diejenigen Partikeln, die an der peripheren Wandung des Schlauches festsitzen,
können durch Einspritzung einer schweren Flüssigkeit, wie Glycerin, Chloroform,
gesättigte Salzlösung od. dgl., losgelöst werden.
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F i g. 6 ist ein Schnitt von F i g. 5 mit der Abänderung, daß in dem
äußeren Mantel 5 eine Anzahl von längsverlaufenden Schwellen oder Rücken 6 angeordnet
sind. Während der Zentrifugierung wird der Schlauch 3 gegen den Mantel 5 gepreßt.
Diejenigen Partien des Schlauches, die mit den Rücken 6 in Kontakt kommen, werden
verengt, und zwischen zwei Verengungen werden Taschen oder Kammern 7 gebildet, die
miteinander kommunizieren. Zu Beginn der Zentrifugierung werden die ersten Kammern
im. zentralen Ende des Schlauches gefüllt. Dann wird der Schlauch bei konstanter
Geschwindigkeit gefüllt. Die schwereren Partikeln werden gegen die periphere Wandung
des Schlauches gepreßt, und. die leichteren fließen über den schwereren. Das mit
konstanter Geschwindigkeit einströmende Suspensionsmittel transportiert die leichteren
Partikeln von der einen Kammer zu der anderen. Mit dieser Technik kann man z. B.
weiße Blutkörperchen von den schwereren roten separieren. Bei mikroskopischer Analyse
jeder Kammer findet man, daß die Trombocyten den längsten und die schwersten hyperchromen
Erytrocyten den kürzesten Weg transportiert werden., Die Lymphocyten liegen näher
bei den Trombocyten und die Leucocyten näher bei den Erythrocyten. Die Grenze zwischen
verschiedenen Blutbestandteilen ist ziemlich ausgeprägt, und eine Anzahl von Kammern
gibt ein repräsentatives Bild von verschiedenen festen Bestandteilen des Blutes.
Die Separation wird durch die kegelige Ausformung der Zentrifuge erleichtert, so
daß die Fliehkraft gegen die Basis zunimmt, wodurch auch kleinere, leichtere Teilchen
an der peripheren Wandung des Schlauches sitzenbleiben.
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F i g. 7 zeigt einen schraubenlinienförmig gewickelten Schlauch, der
einen rechten Winkel mit der Motorwelle bildet. Die Fliehkraft nimmt sukzessiv in
jeder Schlinge von der Welle 1 nach der Peripherie zu. Wenn der Schlauch zuerst
mit dem Suspensionsmittel und dann mit einer kleineren Menge von Partikeln gefüllt
wird, bleiben die schwersten Partikeln in dem zentralen Teil (in der Nähe der Motorwelle)
und die leichtesten in dem peripheren Teil (in der Nähe der Peripherie des Rotors)
des Schlauches.
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F i g. 8 zeigt einen zu der Motorwelle konzentrischen Ring B. Um diesen
herum ist ein Schlauch 3 gewickelt, der durch die Zentrifugenwelle 1 geführt ist.
Bei dieser Ausführungsform kann man u. a. zwei ineinander unlösliche Flüssigkeiten,
z. B. Wasser und Äther, verwenden. Das Wasser kann als Solvens und der Äther als
Eluens dienen, wenn man z. B. eine organische Säure in Wasser gelöst oder damit
gemischt hat. Während der Zentrifugierung wird der Schlauch zuerst mit der wäßrigen
Lösung gefüllt; und danach eluiert man die organische Säure mit dem Äther. Diese
Technik ersetzt sogenannte Gegenstromchromatographierung, und sämtliche Lösungsmittel,
die in der Chromatographie verwendet werden, kommen hierfür in Frage.
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In F i g. 9 wird eine Ausführungsform veranschaulicht, in welcher
eine plane und horizontale Spirale von der Zentrifugenwelle 1 ausgeht. Der Schlauch
3 ist in eine spiralförmige Nut 9 gelegt. Eine Anzahl einwärts gekehrter Ausbuchtungen
10 sind in der peripheren Wand der Nut gebildet, so daß eine große Anzahl miteinander
kommunizierender Kammern im Schlauch gebildet wird. In das zentrale Ende des Schlauches
wird eine kleinere Menge von suspendierten Partikeln eingeführt. Das periphere Ende
des Schlauches wird geschlossen und darauf mit einer Nadel auf der einwärts gelegenen
Wandung punktiert. Das Suspensionsmittel wird durch das Loch ausgespritzt, und die
festen Partikeln bleiben an der peripheren Wandung des Schlauches sitzen. Dann spritzt
man ein Suspensionsmittel ein, das die leichteren Partikeln aus den schwereren Partikeln
herauswäscht. Leichtere Partikeln werden in den Kammern des Schlauches aufgefangen,
die auf Grund der erhöhten Fliehkraft nach der Peripherie hin mehr peripherisch
gelegen sind.
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F i g. 1.0 zeigt eine Anzahl Bolzen oder Säulen 11, die auf einer
Zentrifugenplatte befestigt sind. Der Schlauch 3 kann sukzessiv um jede Säule herum
gewickelt oder zwischen den Säulen in der Weise geführt werden, daß er eine Anzahl
von Biegungen bildet. Diese Ausführungsform kann teils bei Gegenstromchromatographie,
teils zur Separierung von verschiedenen. festen Elementen voneinander verwendet
werden.- Die in dieser Weise erhaltenen Schläuche erfüllen denselben Zweck wie die
oben beschriebenen Kammern.
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F i g. 11 zeigt eine Ausführungsform der Nut, die in der Zentrifugenplatte
nach F i g. 9 angeordnet worden ist. Die Kammern 7a sind dabei in den peripheren
Teilen der Nut vorgesehen. Bei der Zentrifugierung wird das Suspensionsmittel in
der Richtung, die durch die größeren Pfeile angedeutet ist, und suspendierte Partikeln
in der Richtung, die durch die kleineren Pfeile angedeutet ist, geführt. Bei dieser
Ausführungsform ist es möglich, ohne Schlauch zu arbeiten.
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F i g. 12 zeigt eine andere Ausführungsform einer Nut 9 a, die in
der Platte nach F i g. 9 angeordnet werden kann.
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Die in F i g. 13 und 14 gezeigte Ausführungsform besteht aus einer
inneren Spule 12, die in einem Zylinder 13 angebracht ist, der mit einem Deckel
14
versehen ist. Ein Schlauch 3 ist um die Spule 12 gewickelt und
durch die hohle Zentrifugenwelle 1 herausgeführt. Die Kammern 7 sind von Stiften
6, die an der inneren Wand des Zylinders 13 gelegen sind, gebildet.
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Die in F i g. 15 und 16 gezeigte Ausführungsform besteht aus einem
Rotor 15, in dem eine kreisförmige Nut 16 in der Nähe der Peripherie angeordnet
ist. Die Nut 16 ist mit der Kammer 2a durch ein Metallrohr 17 verbunden.
Der Schlauch 3 ist in mehreren Windungen in die Nut 16 gelegt und ist über das Metallrohr
17 gezogen. Die Flüssigkeit oder Suspension wird der Kammer 2 a durch
ein Rohr 18 zugeführt. Die Kammern 7 sind dadurch gebildet, daß Stifte 6
zwischen der äußeren Wandung der Nut 16 und dem Schlauch 3 eingeführt worden sind.
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Die Erfindung ist nicht auf die oben beschriebenen Ausführungsformen
begrenzt. Diese können untereinander kombiniert werden. Es ist auch möglich, mehrere
Schläuche auf einmal zu verwenden. Ferner kann man durch Kombination der Vorrichtungen
nach F i g. 1 bis 4 Flüssigkeit oder Suspensionen durch mehrere Kanäle von dem zentralen
Teil der Zentrifuge einführen. Die Taschen oder Kammern können als Abzweigungen
geformt werden, welche mit dem zentralen Teil des Schlauches kommunizieren. Das
zentrale Ende des Schlauches kann einwärts gegen die Welle der Zentrifuge gebogen
werden, so daß es in einer gewissen Entfernung zwischen der Peripherie und der Mitte
der Zentrifuge endet. Der Schlauch kann in mehreren verschiedenen Formen außer dem
oben beschriebenen gelegt werden.
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Beispiel 1 Untersuchung von Ascitesflüssigkeit Ein leerer Schlauch
wird in einer Zentrifuge gemäß F i g. 5, 6, 7 oder 9 angebracht. Das periphere Ende
des Schlauches ist geschlossen. Der Zentrifugenmotor wird angelassen, und man beginnt,
Ascitesflüssigkeit durch das zentrale Ende des Schlauches einzuspritzen. In der
Ascitesflüssigkeit gegebenenfalls suspendierte Zellen wandern dabei nach dem peripheren
Ende des Schlauches. Man kann mehrere Liter Flüssigkeit in den Schlauch einspritzen.
Gegebenenfalls vorhandene Zellen liegen an der peripheren Wandung des Schlauches
und wandern nach dem Ende des Schlauches. Die von Zellen freie Flüssigkeit geht
über die Zellen und durch das zentrale Ende des Schlauches hinaus. In dieser Weise
werden die suspendierten Partikeln im peripheren Ende des Schlauches angereichert,
und danach wird der Inhalt mikroskopisch untersucht. Dieselbe Technik wird bei der
Untersuchung von Harnsediment oder Punktaten von Abscessen oder Flüssigkeit vom
Brustfellsack verwendet.
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Das periphere Ende des Schlauches kann auch punktiert werden, so daß
die klare, von den Zellen befreite Ascitesflüssigkeit durch das gebildete Loch ausgeschleudert
wird. Beispiel 2 Verpackung eines Niederschlages Gelöstes Eiweiß wird z. B. isoelektrisch
gefällt, die Suspension wird in den Schlauch eingespritzt, und der Schlauch wird
von dem peripheren Ende nach dem zentralen Ende gepackt. Wenn die ganze Menge der
Suspension eingespritzt worden ist, wird die Zentrifuge stillgesetzt, und der Schlauch
wird -aus seiner Lage entfernt. Der gefüllte Teil des Schlauches kann in Stücke
geteilt werden und der Inhalt bei Bedarf verwendet werden.
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Beispiel 3 Verwendung des Schlauches als chromatographische Säule
Eine Suspension von einem geeigneten Adsorptionsmittel wird in den Schlauch eingespritzt
und während der Zentrifugierung gepackt. Dann wird ein Solvens eingeführt, das verschiedene
Komponenten enthält. Das Eluens wird mit konstanter Geschwindigkeit zugeführt, und
die verschiedenen Komponenten werden voneinander während der Zentrifugierung wie
bei gewöhnlicher Adsorptionschromatographie getrennt. Die Geschwindigkeit der Zentrifuge
bestimmt die Zuströmgeschwindigkeit des Eluens durch den Schlauch. Beispiel 4 Separierung
von Blutkörperchen Ein leerer Schlauch wird in einer Zentrifuge z. B. nach F i g.
6, 9 oder 13 bis 16 angebracht. Das periphere Ende des Schlauches wird gegen die
Welle der Zentrifuge gebogen und in dieser Lage gehalten. Der Motor wird angelassen,
und der Schlauch wird mit einer kleinen Menge von Serum befeuchtet. Dann wird eine
Suspension von roten und weißen Blutkörperchen eingespritzt. Dann läßt man ein Volumen
physiologischer Kochsalzlösung oder Serum durch den Schlauch fließen. Die Erythrocyten
werden dabei gegen die periphere Wandung des Schlauches gepreßt, und die leichteren
festen Elemente, wie Trombocyten, Lymphocyten und Leucocyten, werden von der einen
Tasche oder Kammer nach der anderen, je nach ihrer Größe und Schwere, transportiert.
Physiologische Kochsalzlösung oder Serum, das durch den Schlauch hindurchgeht, wird
durch das einwärtsgebogene periphere Ende hinausgeschleudert, ohne daß die festen
Elemente mitgehen. Dies beruht auf der erhöhten Fliehkraft in den äußersten Schlingen,
die von der Zentrifugenwelle am weitesten entfernt rotieren. Ein Trombocyt oder
ein Lymphocyt in den äußeren Schlingen wiegt mit anderen Worten mehr als in den
inneren und bleibt am weitesten peripherisch von der Zentrifugenwelle sitzen, während
die schwereren Erythrocyten mehr zentral sitzenbleiben und nicht weiter durch die
einströmende Kochsalzlösung oder das Serum transportiert werden können. Mit dieser
Technik trennt man auch die hypochromen Erythrocyten von den schwereren hyperchromen
Erythrocyten. An gleicher Stelle wie Lymphocyten oder Trombocyten findet man einige
Erythrocyten. Sie sind jedoch hämoglobinarm und durchsichtiger bei Mikroskopierung.
Beispiel 5 Gegenstromchromatographie Eine Zentrifuge nach F i g. 8 wird fertiggestellt
und mit einer Menge Wasser gefüllt. Dann wird eine Mischung von zwei Komponenten
in einem Solvens, wie Wasser oder Alkohol, eingeführt. Ein geeignetes in Wasser
unlösliches Eluens wird während einer gewissen Zeit eingespritzt. Die zuerst eluierte
Komponente wandert am weitesten, und die zweite folgt danach. Es soll hervorgehoben
werden, daß ein in Wasser unlösliches Eluens durch den Schlauch wandert, ohne den
ursprünglichen Inhalt des Schlauches wegzupressen.
Das Wasser füllt
den peripheren Teil der Schlingen, und das in Wasser unlösliche leichte Eluens zirkuliert
durch das Wasser in jeder Schlinge. Beispiel 6 Verwendung von verschiedenen Eluierungsmitteln
zur Lösung und Separierung von mehreren Komponenten Drei Komponenten, wovon die
eine wasserlöslich, die zweite ätherlöslich und die dritte alkohollöslich ist, werden
gemischt und in einen leeren Schlauch eingeführt. Während der Zentrifugierung wird
die ätherlösliche Komponente zuerst mit Äther, die alkohollösliche dann mit Alkohol
und zuletzt die wasserlösliche mit Wasser gelöst und entfernt.