DE1234693B - Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Schwefeldampf und Kohlenstoff im Wirbelschichtbett - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Schwefeldampf und Kohlenstoff im WirbelschichtbettInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Int. Cl.:
COIb
COIB -31
..: 12 i-31/26 dj
Deutsche Kl
Nummer: 1 234 693
Aktenzeichen: S 84683 IV a/12 i
Anmeldetag: 11. Juli 1961
Auslegetag: 23. Februar 1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Schwefeldampf
und Kohlenstoff, bei welchem ein Strom aus elementarem Schwei'eldampf aufwärts durch ein mittels
direkter elektrischer Widerstandserhitzung auf zwisehen 700 und 1300° C erhitztes Wirbelschichtbett
aus feinverteilten elektrisch leitfähigen Koksteilchen geleitet wird.
Im Hauptpatent ist ein Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff durch Umsetzung von Kohle
mit Schwefeldampf im Elektroofen unter Schutz gestellt, bei welchem ein verdampften elementaren
Schwefel enthaltender Gasstrom aufwärts durch ein Bett aus feinverteilten elektrisch leitenden Kohleteilchen
mit der Maßgabe geleitet wird, daß die Teilchen des Bettes durch das aufwärts hindurchströmende
Gas in einem aufgewirbelten Zustand gehalten werden. Durch das Wirbelschichtbett wird in
an sich bekannter Weise ein elektrischer Strom zu dessen elektrothermischer Beheizung geleitet. Dadurch
werden die Reaktionsteilnehmer auf der erforderlichen Reaktionstemperatur gehalten. Anschließend
wird der erzeugte Schwefelkohlenstoff aus dem aus dem Wirbelschichtbett austretenden Gasstrom
gewonnen. Als Ausgangsmaterial wird bei dem Verfahren gemäß dem Hauptpatent die Verwendung
eines wirbelfähigen Petrolkokses vorgeschlagen, der nach dem Wirbelschichtverfahren der Erdölrückstandsverkokung
hergestellt und geglüht wurde.
Die Schwefelkohlenstoffsynthese aus den beiden Elementen Kohlenstoff und Schwefel ist bereits seit
langer Zeit bekannt. Bei der endothermen Reaktion der Vereinigung zu Schwefelkohlenstoff werden bekanntlich
2 Schwefelatome an 1 Kohlenstoffatom unter Verbrauch einer Wärmemenge von 21,9 kcal
angelagert. In der Technik läßt man Schwefeldampf auf ausgeglühte Holzkohle einwirken, die in einer
aufrecht stehenden Retorte auf 800° C erhitzt wird, und kondensiert den entweichenden Schwefelkohlenstoffdampf
unter Wasser. Die für die SchwefelkohlenstofFbildung erforderliche Wärmemenge ist notwendig,
um i Kohlenstoffatom aus der Graphitstruktur der Kohle herauszulösen und mit 2 Schwefelatomen zu
vereinigen. Ein erheblicher Anteil der Wärmemenge wird dabei zum Herauslösen des Kohlenstoffatoms
aus dem Graphitgitter verbraucht. Daher geht man in der Technik aus Gründen der Energieersparnis
lieber von einem im amorphen Zustand vorliegenden Kohlenstoff, d. h. von Ruß, aus.
Neben dieser bekannten Schwefelkohlenstoffsynthese aus den Grundelementen war es auch bereits
bekannt. Schwefeldampf aufwärts durch ein mittels Verfahren zur Herstellung von
Schwefelkohlenstoff aus Schwefeldampf und
Kohlenstoff im Wirbelschichtbett
Schwefelkohlenstoff aus Schwefeldampf und
Kohlenstoff im Wirbelschichtbett
Zusatz zum Patent: 1104 495
Anmelder:
Shawinigan Chemicals Limited, Montreal, Quebec (Kanada)
Vertreter:
Dr.-Ing. E. Hoffmann und Dipl.-Ing. W. Eitle,
Patentanwälte, München 8, Maria-Theresia-Str. 6
Als Erfinder benannt:
Herbert Skuli Johnson, Shawinigan, Quebec
(Kanada)
Beanspruchte Priorität:
V. St. v. Amerika vom 12. Juli 1960 (42 224),
vom 16. Januar 1961 (82 375), vom 7. Juni 1961 (115 483) - -
direkter elektrischer Widerstandserhitzung auf Reaktionstemperatur
erhitztes Wirbelschichtbett aus feinverteilten elektrisch leitfähigen Koksteilchen zu
schicken und dabei die Anlagerungsreaktion durchzuführen. Ein solches Verfahren ist beispielsweise in
der kanadischen Patentschrift 573 356 beschrieben. Bei dieser bekannten Synthese wird als Ausgangsmaterial
Petrolkoks genannt. An Orten, an denen Petrolkoks im Überschuß zur Verfügung steht bzw.
anfällt, mag das bekannte Verfahren für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff ohne Einschränkungen
anwendbar sein. Petrolkoks steht jedoch nicht an allen Orten in ausreichender Menge zur Verfügung.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht daher einen anderen Weg, um die an vielen anderen Orten zur
Verfügung stehenden Erdgasquellen auszunutzen und wirtschaftlich für die Herstellung von Schwefelkohlenstoff
einzusetzen.
709 510'486
Ziel der Erfindung ist daher die Schaffung eines eingangs beschriebenen Verfahrens, welches sich insbesondere
an Orten, an denen Erdgasquellen zur Verfügung stehen, wirtschaftlich vorteilhaft einsetzen
läßt. Erfindungsgemäß wird dieses Ziel dadurch erreicht, daß ein kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial
aus beschichteten Koksteilchen für die Wirbelschicht verwendet wird, auf welche Koksteilchen vor Einleitung
des Schwefeldampfstroms eine Schicht von feinverteilten Kohlenstoffteilchen mittels thermischer
Zersetzung eines niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffs abgeschieden wurde.
Zweckmäßigerweise stellt man die Reaktionstemperatur beim Durchgang des Kohlenwasserstoffgases
durch die Reaktionszone auf 1300 bis 1500° C, insbesondere 1380 bis 14500C, ein. Die Reaktionstemperatur beim Durchgang des Schwefeldampfes
wird dagegen zweckmäßigerweise auf einen Bereich von 900 bis 12000C eingestellt. Die Temperaturregelung erfolgt dabei in bekannter Weise durch
Regulierung des durch das Wirbelbett durchgeleiteten elektrischen Stroms.
Die praktisch diskontinuierliche Verfahrensweise des erfindungsgemäßen Verfahrens hat den Vorteil
eines tatsächlich äußerst feinverteilten amorphen Kohlenstoffs, der in der ersten Stufe des erfindungsgemäßen
Verfahrens abgelagert und in der zweiten Stufe mit dem Schwefel umgesetzt wird. Das erfindungsgemäße
Verfahren läßt sich nicht nur an solchen Orten durchführen, wo Erdgasquellen zur
Verfügung stehen, sondern auch an allen anderen Orten, wo niedrigsiedende Kohlenwasserstoffe zur
Verfügung stehen, beispielsweise in der Nachbarschaft von Erdölraffinerien, da bekanntlich die
Nebenproduktgase solcher Raffinerien in der Hauptsache aus Kohlenwasserstoffen bestehen.
Während das bekannte Wirbelschichtverfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff unter Verwendung
von Petrolkoks als Kohlenstoffquelle auf Erdölraffinerien beschränkt ist, die ein Wirbelschichtverkokungsverfahren
für die Versorgung mit Koks betreiben, kann das erfindungsgemäße Verfahren flüchtige Abgase enthaltende Kohlenwasserstoffe aus
allen Erdgasraffinerien oder flüchtige bzw. gasförmige Kohlenwasserstoffe aus anderen Quellen, beispielsweise
aus Verfahren zur künstlichen Herstellung bestimmter Kohlenwasserstoffe (z. B. Fischer-Tropsch-Verfahren)
beziehen.
Gegenüber dem bekannten Wirbelbettverfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff weist das erfindungsgemäße
Verfahren folgende Vorteile auf: Die verwendete Kohlenstoffquelle steht häufiger und
billiger zur Verfügung als Wirbelschichtpetrolkoks; die unerwünschte Bildung von Schwefelwasserstoff
und der dadurch bedingte Verlust von Schwefel, der bei bekannten Verfahren in Kauf genommen werden
mußte, fällt weg; das erhaltene Nebenprodukt, nämlich Wasserstoff, ist wertvoller als der beim bekannten
Verfahren als Nebenprodukt anfallende Schwefelwasserstoff.
Unter Verwendung eines einzigen Wirbelbettes läßt sich das erfindungsgemäße Verfahren nur diskontinuierlich
durchführen. Will man Schwefelkohlenstoff nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kontinuierlich
herstellen, so ist dies bei Verwendung zweier Wirbelschichtbetten durchaus möglich, indem man
in einer ersten Reaktionszone durch die thermische Zersetzung eines niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffs,
der gleichzeitig die Aufwirbelung eines Wirbelschichtbettes bewirkt, eine Rußschicht auf den
Kohleteilchen unter gleichzeitiger Wasserstoffentwicklung abscheidet. Die derart präparierten Kohleteilchen
werden einer zweiten Reaktionszone zugeführt und in dieser durch eingepumpten Schwefeldampf
unter gleichzeitiger elektrischer Erhitzung wieder in den Wirbelzustand versetzt. Dieses Verfahren
läßt sich derart steuern, daß die Kohleteilchen
ίο gerade dann wieder in die erste Reaktionszone zur
Ablagerung einer neuen Rußschicht zurückgefördert werden, wenn die erste RuS|ghicht durch den
Schwefeldampf unter Ausbildung von Schwefelkohlenstoff verbraucht ist. Die erforderliche Temperaturregulierung
bei diskontinuierlicher Arbeitsweise erfolgt durch einfache Regulierung des durch das
Wirbelschichtbett fließenden elektrischen Stroms. Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung beträgt die
Temperatur in Stufe 1 1400° C und in Stufe 2 12000C.
Im folgenden wird ein vollständiges Beispiel für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
bei diskontinuierlicher Arbeitsweise zum besseren Verständnis angegeben.
Die erste Stufe wurde bei diesem Beispiel in einem vertikalen zylindrischen Reaktor aus hochtemperaturbeständigem
Glas von etwa 38 cm Höhe und 34 mm Innendurchmesser ausgeführt. Der Gaseinlaß bestand
aus einem hohlen Graphitstopfen im Boden des Reaktors, mit vier seitlichen, d. h. horizontalen Bohrungen
von etwa 1,6 mm Durchmesser zur Verbindung des Inneren des Hohlstopfens mit dem Inneren des Reaktors.
Am oberen Ende des Reaktors befanden sich der Gasauslaß, eine Thermoelementhülse sowie zwei
Graphitelektroden von 6 mm Durchmesser im Abstand von etwa 10 mm voneinander. Ein abwärts weisender
seitlicher Arm von etwa 10 mm Durchmesser war an den Reaktorzylinder in der gewünschten Ebene des
Bettes angeschlossen, wobei das äußere Ende dieses Arms verschlossen war und nur zeitweise geöffnet
wurde, um den überschüssigen Kohlenstoff zu entfernen.
Der Reaktor bekam eine Füllung von 100 g abgesiebter Teilchen eines fließfähigen Petrolkokses
(Körnung zwischen 0,84 und 0,25 mm Durchmesser). Das Bett wurde mit Methan (handelsüblich chemisch
rein, d.h. über 99°/o Methan) aufgewirbelt und auf 1400° C erhitzt durch Anlegen einer Spannung von
etwa 200 Volt aus einem Transformator an die Elektroden, welche in dem Bett auf eine Tiefe von etwa
20 mm eingestellt wurden. Der Strom bzw. die Stromstärke schwankte dabei innerhalb eines Bereiches
von 10 bis 15 Ampere. Nach Erreichen der Temperatur von 1400° C wurden im Verlauf von 3 Stunden
200 1 Methan (bezogen auf 0° C und 760 mm Druck Hg-Säule) mit gleichmäßiger Geschwindigkeit eingeführt;
das entspricht der Bildung von 107 g Kohlenstoff bei 1000/oiger Zersetzung. Der abströmende
Wasserstoff enthielt keine Kohlenwasserstoffe, abgesehen von etwa 2% Methan, und nur Spuren von
Ruß. Von Zeit zu Zeit wurden Teilmengen des Kokses durch den seitlichen Arm hindurch abgezogen,
um das Bett auf ungefähr der gleichen Höhe zu halten. Am Ende der Reaktion wurden der entnommene
Koks und derjenige im Reaktor miteinander gemischt.
Anschließend wurde der Reaktor dann mit 100 g des gemischten Kokses aus dem vorhergehenden
Arbeitsgang gefüllt, und das gebildete Bett mit Methan aufgewirbelt und wie zuvor auf 1400° C erhitzt.
Während eines Zeitraums von 31A Stunden
wurden bei einer Temperatur von 1400° C 2071 Methan (bezogen auf 0° C und 760 mm Druck
Hg-Säule) mit gleichmäßiger Geschwindigkeit eingeführt, was der Bildung von 111 g Kohlenstoff bei
lOO°/oiger Zersetzung entsprach. Die Höhe des Bettes
wurde durch Entnahme von Koks in gewissen Zeitabständen konstant gehalten.
Der dem Reaktor am Ende der vorhergehenden Arbeitsgänge entnommene Koks war mindestens
31A Stunden lang in einer Methan-Zersetzungszone
gewesen und hatte dabei mindestens das doppelte Gewicht angenommen. Die mikroskopische Untersuchung
zeigte, daß jedes Koksteilchen aus einem zentralen Kern bestand, welcher ein Teilchen des
ursprünglichen fließfähigen Petrolkokses war, das allseitig von einer äußeren Kohlenstoffschicht umgeben
und in dieselbe völlig eingebettet war. Das mikroskopische Aussehen des Kerns und der äußeren
Kohlenstoffschicht zeigten einen augenfälligen und klar erkennbaren Unterschied, und zwar hatte der
Kern aus dem fließfähigen Petrolkoks ein porös aussehendes Gefüge, die äußere Schicht ein dicht
erscheinendes Gefüge. Versuche haben dargelegt, daß diese äußere Schicht selbst für Methanol, das bei
Dichtebestimmungen verwendet wird, undurchlässig ist. Dadurch dürfte auch der Nachweis erbracht sein,
daß die äußere Kohlenstoffschicht für die Dämpfe von Schwefel und von Schwefelkohlenstoff undurchlässig
ist und daß jede Reaktion solcher Kohlenstoffteilchen mit Schwefeldämpfen zur Bildung von
Schwefelkohlenstoff allein durch den Angriff auf die äußerste abgelagerte amorphe Kohlenstoffschicht
erfolgt, wenigstens so lange, bis die abgelagerte Rußschicht entfernt worden ist und der Kern aus fließfähigem
Petrolkoks frei liegt.
Für die Ausführung der zweiten Stufe dieses Beispiels wurde ein Teil des in obiger Weise erzeugten
Kokses (100 ml Schüttvolumen) in einen Schwefelkohlenstoffreaktor einer Bauart, wie sie in der kanadischen
Patentschrift 573 356 beschrieben ist, eingebracht. Das Bett wurde mit Stickstoff aufgewirbelt
und durch einen elektrischen Strom aus einem Transformator mit einer Spannung von 200 Volt auf
eine Temperatur von 1200° C erhitzt. Dann wurden
im Verlauf von 2 Stunden in gleichmäßiger Menge 52,4 g Schwefeldämpfe zusammen mit 85,8 1 trockenen
Stickstoffs (bezogen auf 0° C und 760 mm Druck Hg-Säule) eingeführt. Die abziehenden Gase
gingen durch einen Kondensator, der durch Trockeneis in Aceton auf —78° C gekühlt wurde. In diesem
Kondensator wurden 18,0 g Schwefelkohlenstoff aufgesammelt, was einer Ausbeute von 29%, bezogen
auf den Schwefel, entsprach. Die bei den Temperaturen des Bettes in der Zeiteinheit zugeführten Mengen
an Schwefeldämpfen (S2) und Stickstoff beliefen sich auf 825 ml/min bzw. 4685 ml/min. Da der Porenraum
des aufgewirbelten Bettes ungefähr gleich dem Volumen des Bettes im Ruhezustand war, errechnete
sich eine Kontaktzeit von IV4 Sekunden. In einem
größeren Reaktor, in dem man ein tieferes Bett und eine längere Kontaktzeit verwenden kann, ist die
Ausbeute sehr viel höher und nähert sich der Gleichgewichtszahl von etwa 87°/o.
Claims (3)
1. Verfahren zur Herstellung von Schwefelkohlenstoff aus Schwefeldampf und Kohlenstoff
im Elektroofen, bei welchem ein Strom aus elementarem Schwefeldampf aufwärts durch ein
mittels direkter elektrischer Widerstandserhitzung auf ein zwischen 700 und 13000C erhitztes
Wirbelschichtbett aus fein verteilten elektrisch leitfähigen Koksteilchen geleitet wird, nach
Patent 1 104495, dadurch gekennzeichnet,
daß ein kohlenstoffhaltiges Ausgangsmaterial aus beschichteten Koksteilchen für die
Wirbelschicht verwendet wird, auf welche Koksteilchen vor Einleitung des Schwefeldampfstroms
eine Schicht von feinverteilten Kohlenstoffteilchen mittels thermischer Zersetzung eines
niedrigsiedenden Kohlenwasserstoffs abgeschieden wurde.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur beim
Durchgang des Kohlenwasserstoffgases durch die Reaktionszone auf 1300 bis 1500° C, insbesondere
auf 1380 bis 14500C, durch Regulierung des durchgeleiteten elektrischen Stroms eingestellt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur
beim Schwefeldampfdurchgang durch die Reaktionszone auf 900 bis 1200° C durch Regulierung
des durchgeleiteten elektrischen Stroms eingestellt wird.
In Betracht gezogene Druckschriften:
Kanadische Patentschrift Nr. 573 356.
Kanadische Patentschrift Nr. 573 356.
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Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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US4222460A | 1960-07-12 | 1960-07-12 | |
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US11548361A | 1961-06-07 | 1961-06-07 |
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Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1234693B true DE1234693B (de) | 1967-02-23 |
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ID=27366088
Family Applications (2)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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DES74766A Pending DE1291323B (de) | 1960-07-12 | 1961-07-11 | Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff und Kohlenstoff |
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---|---|---|---|
DES74766A Pending DE1291323B (de) | 1960-07-12 | 1961-07-11 | Verfahren zur Herstellung von Wasserstoff und Kohlenstoff |
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DE (2) | DE1234693B (de) |
GB (1) | GB941446A (de) |
Citations (1)
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CA573356A (en) * | 1959-03-31 | Shawinigan Chemicals Limited | Process for preparation of carbon disulphide |
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Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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BE590905A (de) * | 1958-09-02 | 1900-01-01 |
-
1961
- 1961-07-11 GB GB25008/61A patent/GB941446A/en not_active Expired
- 1961-07-11 DE DES84683A patent/DE1234693B/de active Pending
- 1961-07-11 DE DES74766A patent/DE1291323B/de active Pending
Patent Citations (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1291323B (de) | 1969-03-27 |
GB941446A (en) | 1963-11-13 |
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