DE1233610B - Verfahren zum Regenerieren des Karbidmischkristalls von uebersinterten Hartmetallen aus Hartkarbid und Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemischen von diesen als Bindemetall - Google Patents

Verfahren zum Regenerieren des Karbidmischkristalls von uebersinterten Hartmetallen aus Hartkarbid und Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemischen von diesen als Bindemetall

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DE1233610B DE1962D0037979 DED0037979A DE1233610B DE 1233610 B DE1233610 B DE 1233610B DE 1962D0037979 DE1962D0037979 DE 1962D0037979 DE D0037979 A DED0037979 A DE D0037979A DE 1233610 B DE1233610 B DE 1233610B
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    • C22METALLURGY; FERROUS OR NON-FERROUS ALLOYS; TREATMENT OF ALLOYS OR NON-FERROUS METALS
    • C22CALLOYS
    • C22C1/00Making non-ferrous alloys
    • C22C1/04Making non-ferrous alloys by powder metallurgy
    • C22C1/05Mixtures of metal powder with non-metallic powder
    • C22C1/051Making hard metals based on borides, carbides, nitrides, oxides or silicides; Preparation of the powder mixture used as the starting material therefor

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Description

  • Verfahren zum Regenerieren des Karbidmischkristalls von übersinterten Hartmetallen aus Hartkarbid und Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemischen von diesen als Bindemetall Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Regenerieren des Karbidmischkristalls von übersinterten Hartmetallen aus Hartkarbid und Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemischen von diesen als nichtausscheidungshärtbares Bindemetall. Als Hartkarbid kommt vor allem Wolframkarbid, und zwar in Form von WC und/oder W.C in Frage. Bekanntlich werden aber auch andere Karbide wie Titankarbid, Tantalkarbid, Vanadiumkarbid, Chromkarbid, Molybdänkarbid, Niobkarbid u. dgl. für die Herstellung solcher Hartmetalle herangezogen. Als Bindemittel dienen meist Metalle der Eisengruppe, insbesondere Kobalt.
  • Je nach der beabsichtigten Verwendung des get> 4D sinterten Hartmetalls ist dieses verschieden zusammencresetzt. Hartmetalle für Zerspanungszwecke haben meist hohen Karbid- und niedrigen Bindemetallgehalt. In der Praxis haben sich bei solchen Hartmetallen Karbidgehalte von 90 bis 95% und dementsprechend Bindemetallgehalte von 5 bis 10 als günstig erwiesen.
  • Hartmetalle, die zur Warm- oder Kaltformgebung dienen, haben in der Praxis meist einen wesentlich höheren Bindemetallgehalt und dementsprechend niedrigere Karbidanteile. Für diese Zwecke, also etwa für das Schmieden, Ziehen, Stauchen u. dgl., dienen Hartmetalle mit 10 bis 350/9 Bindemetall. In den weitaus meisten Fällen wird - wie gesagt - als Bindemetall Kobalt benutzt.
  • Nicht Gegenstand der Erfindung sind Hartmetalle, die eine durch Anlassen ausscheidungshärtbare Bindemetallphase besitzen.
  • Wie bekannt, werden Hartmetalle der in Rede stehenden Art durch Mischen der entsprechenden Mengen von Karbidpulver mit Bindemetallpulver, Formgeben der Pulvermischung, Vorsintern, Fertigbearbeiten und Fertigsintem hergestellt. Hierbei ist es erforderlich, daß die Sintertemperatur und die Sinterzeit möglichst genau eingehalten werden. Ist dies aus irgendwelchen Gründen einmal nicht der Fall, so weichen die mechanischen Eigenschaften des fertiggesinterten Hartmetalls von den geforderten Normwerten ab, so daß die Charge unbrauchbar ist. Wurde bei der Herstellung die Sintertemperatur bzw. Sinterzeit überschritten, so spricht man von übersinterten Hartmetallen. Wurden die erforderlichen Temperaturen bzw. Zeiten nicht erreicht, so wird von untersinterten Hartmetallen gesprochen. In beiden Fällen ergeben sich unbrauchbare Produkte. Die untersinterten Hartmetalle können bekanntlich durch Nachsinteruno, bei höheren Temperaturen wieder brauchbar gemacht werden, übersinterte Metalle dagegen galten bisher als endgültiger Ausschuß. Das Übersintern von Hartmetallen kann auf zwei verschiedenen Wegen geschehen. Entweder werden die Proben auf eine zu hohe Temperatur erhitzt, oder aber sie bleiben bei richtig gewählter Sintertemperatur zu lange Zeit im Ofen. In beiden Fällen tritt ein unerwünschtes Anwachsen der Karbidmischkristalle ein unter Bildung schalenartig aufgebauter Körner. Die neue Erkenntnis, die der Erfindung zugrunde liegt, besteht darin, daß es durch entsprechend gesteuerte und entsprechend lang ausgedehnte Wärmebehandlung möglich ist, diese schalenartig aufgebauten Kristalle in der Bindemetallgrundmasse wieder aufzulösen und sie hernach in feinkristalliner Form zur Ausscheidung zu bringen.
  • Ziel der Erfindung ist es, ein Verfahren vorzuschlagen, bei übersinterten Hartmetallen durch eine Wärinebehandlung den Karbidmischkristall zu regenerieren, so daß die Teile nicht verworfen werden müssen, sondern die mechanischen Eigenschaften derselben in die geforderten Grenzen zurückgeführt werden können.
  • Nach einem bekannten Verfahren sollen gesinterte Hartmetallteile aus der Sinterhitze von 1400 bis 17001 C sehr rasch, vorzugsweise in nicht mehr als 4 Minuten, auf etwa 200' C abgeschreckt werden, um die schädliche Ausscheidung von Graphit zu vermeiden. Dieses bekannte Verfahren führt theoretisch zu günstigen Ergebnissen, weil durch die sehr rasche Abschreckung auch die im Bindemetall gelösten Karbidkristalle keine Zeit zur Ausscheidung haben. Infolgedessen können sie nicht zur Vergröberung der nicht aufgelösten Karbidkristalle beitragen. Allerdings ist die geforderte rasche Abschreckung aus der Sinterhitze in der Praxis nur unter sehr großen Schwierigkeiten zu verwirklichen, weil die Sinteröfen mit Mitteln zur entsprechenden Abschreckung der Teile ausgerüstet sein müßten, was in den wenigsten Fällen gegeben ist. Außerdem ist eine so schnelle Abkühlung der Teile aus der Sinterhitze bei der Kapazität heutiger Sinteröfen praktisch gar nicht durchführbar. Das erfindungsgemäße Verfahren hingegen, das in einem mit Abschreckvorrichtung ausgerüsteten besonderen Glühofen ausgeführt wird, läßt sich infolge der geringen Anzahl bei der Fertigung übersinterter Teile aus Hartmetall leichter verwirklichen. Nur die Hartmetalltelle, die sich bei der Kontrolle infolge übersinterung als unbrauchbar herausstellen, werden der erfindungsgemäßen Nachbehandlung unterzogen.
  • Es ist auch bereits ein Verfahren zur Erhöhung der Verschleißfestigkeit von gesinterten Hartmetallspitzen bekannt, bei welchem die Spitzen auf eine Temperatur von 1291 C erhitzt und bei dieser Temperatur so lange gehalten werden, bis die Teile gleichmäßig durchwärmt sind (etwa 1 bis 10 Minuten), worauf sie in öl abgeschreckt werden. Diese Nachbehandlung soll grundsätzlich an sämtlichen gesinterten Erzeugnissen erfolgen, d. h. also in erster Linie an den normal gesinterten Teilen, wodurch die Lebensdauer stark erhöht werden kann. Es ist nichts darüber bekannt, und es war auch nicht zu erwarten, daß das bekannte Verfahren für übersinterte Hartmetallteile geeignet sein soll.
  • Zur Lösung der gestellten Aufgabe wird vor-"e a schlagen, C das übersinterte Hartmetall unter Schutz-,gas auf eine Temperatur wenig unterhalb der Sinter-2 temperatur, vorzugsweise auf 14001 C, zu erwärmen, dort je nach Größe der zu behandelnden Hartmetallteile 1/4 bis 5 Stunden, vorzugsweise 1/2 bis 1 Stunde, zu halten und sodann schnell auf Raumtemperatur abzukühlen.
  • Als Schutzgas wird normalerweise Argon verwendet, selbstverständlich kann aber -auch jedes andere inerte Gas eingesetzt werden.
  • Bei dieser Wärmebehandluno, diffundiert das im Hartmetall vorhandene Karbid in gelöster Form in die Bindemetallphase hinein. Hierdurch tritt eine wesentliche Verfeinerunc, des Hartkarbidkornes ein und gleichzeitig eine Erhöhung der Abriebfestigkeit des Bindemetalls. Durch Variation der Haltezeit bei der angegebenen Behandlungstemperatur ist es möglich, auch den »Effekt« des Verfahrens in weiten Grenzen zu variieren. Praktische Versuche haben gezeigt, daß die günstigsten Haltezeiten 1/2 bis 1 Stunde betrag gen.
  • Nach Beendign- dieser Zeit werden die Hartmetallteile schnell auf Raumtemperatur abgekühlt. Durch die schnelle Abkühlung wird erreicht, daß das gelöste Karbid sich nicht wieder an Primärkristallen ausscheiden kann. Aus diesem Grund ist es besonders vorteilhaft, die Teile abzuschrecken, wobei sich die Wahl des Abschreckmittels natürlich nach der Größe und der Thermoschockempfindlichkeit der zu behandelnden Hartmetallteile zu richten hat. Versuche haben gezeigt, daß ein Abschrecken in öl fast immer den gewünschten Erfolg herbeiführt. Bei kleineren Teilen kann aber auch in Wasser abgeschreckt werden. Um einen Anhaltspunkt für die Geschwindigkeit der Abkühlung zu geben, sei erwähnt, daß sich Abkühlgeschwindigkeiten von wenigstens 400 bis 5001 C/Min. bewährt haben. Liegt die Abküh- lungsgeschwindigkeit an der unteren Grenze dieses Bereiches, also bei etwa 4001 C/Min., wie dies etwa beim Abschrecken in öl der Fall ist, so scheidet sich das gelöste Karbid teilweise wieder als feindisperse Phase aus. Diese feindisperse Phase führt zu einer weiteren Erhöhung der Druckfestigkeit, aber auch der Verschleißfestigkeit. Wird mit höherer Geschwindigkeit abgekühlt, so komm es nicht zur Ausscheidung einer feindispersen Phase, sondern das gelöste Karbid bleibt praktisch vollständig in Lösung. Durch eine anschließende Anlaßbehandlung kann jedoch erreicht werden, daß sich auch in solchen Fällen die feindisperse Karbidphase ausscheidet. Es wird empfohlen, diese Anlaßbehandlung bei Temperaturen von 500 bis 750' C durchzuführen und hierbei Anlaßzeiten von 1/2 bis 3 Stunden anzuwenden. Durch Abstimmung der Anlaßbedingungen kann in diesem Fall erreicht werden, daß sich das im Binder gelöste Karbid nur teilweise ausscheidet, wodurch die Verschleißfestigkeit auf ein Maximum gebracht werden kann, wobei zugleich aber auch die Druckfestigkeit maximale Werte erhält.
  • Ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens ist darin gelegen, daß infolge des gelösten Karbides Modifikationsumwandlungen des Bindemetalls unterdrückt werden. Wie bekannt ist, wird als Bindemetall in den meisten Fällen Kobalt benutzt. Dieses Metall zeigt bei Raumtemperatur nach langsamer Abkühlung von Temperaturen oberhalb 6001 C ein hexagonales Raumgitter. Bei Erwärmung von hexagonalem Kobalt findet zwischen 390 und 4701 C eine Modifikationsänderung statt, wobei das Kobalt in das kubisch-flächenzentrierte ß-Kobalt übergeht. Beim Abkühlen von Temperaturen oberhalb 4300 C verläuft die Umwandlung des kubischflächenzentrierten Kobalt in das hexagonale Kobalt sprunghaft unter plötzlicher Volumenvergrößerung. Bei der Erwärmung dagegen tritt die Modifikationsänderung nicht schlagartig ein, sondern sie vollzieht sich allmählich, so daß bei Temperaturen zwischen 300 und 6001 C beide Raumgitter nebeneinander vorliegen.
  • Die genannten Temperaturen liegen gerade in dem Bereich, in dem kobaltreiche Hartmetalle, die für Zwecke der spanlosen Formgebung dienen, beispielsweise beim Gesenkschmieden und Warmformgeben überhaupt, an der Oberfläche erwärmt werden. Dies bedeutet, daß beim Warmformgeben eine laufende Volumenänderung der Werkzeuge eintritt. Diese Volumenänderung führt in der Praxis häufig zu Rissen. Es hat sich überraschenderweise gezeigt, daß durch die erfindungsgemäß angegebene Wärmebehandlung die Tendenz des Kobaltmetalls, die beschriebenen Modifikationsumwandlungen zu zeigen, stark absinkt.
  • Schließlich ist ein weiterer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens noch darin gelegen, daß durch die Erhärtung des Bindemetalls, welche durch die aufgelösten Karbide bewirkt wird, das sonst gefürchtete »plastische Fließen« des Werkstoffes verhindert wird. Insbesondere bei solchen Werkzeugen, die während des Gebrauches eine starke Oberflächenbelastung ertragen müssen - etwa Werkzeuge der spanlosen Formgebungstechnik -, wandern die harten, spröden Karbide in das sonst weiche Bindemetall hinein, wodurch es zu Aufreißungen des Werkzeuges kommen kann. Aus dem oben Ausgeführten folgt, daß das Verfahren nach der Erfindung um so erfolgreicher durchgeführt werden kann, je größer die Löslichkeit des jeweiligen Karbides in der Bindemetallphase ist. Bei Hartmetallen, bei denen als Karbid Wolframkarbid und als Bindemetall Kobalt verwendet wird, werden die besten Ergebnisse erzielt, da hier die Löslichkeit am größten ist. Aber auch bei den anderen praktisch üblichen Karbiden und nicht härtbaren Bindemetallen, das sind Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemische von diesen, sind die Ergebnisse des erfindungsgemäßen Verfahrens gut. In der folgenden Tabelle wird eine übersicht über die Löslichkeit verschiedener gebräuchlicher Karbide in Kobalt, Nickel und Eisen gegeben. Die angegebenen Werte nennen die Gewichtsprozente Karbid, die im jeweiligen Bindemetall bei 1250' C gelöst sind.
    Löslichkeit der Karbide (in Gewichtsprozent)
    in Co, Ni und Fe bei 12500 C
    1 in Co 1 i, Ni 1 i. F,
    WC ................. 22 12 7
    Tic ................. 1 5 0,5
    WC/TiC 1 : 1 ........ 2 5 0,5
    TaC ................ 3 5 0,5
    VC bzw. V4C., ....... 6 7 3,0
    Cr.C2 ............... 12 12 8,0
    MO2C ............... 13 8 5,0
    NbC ................ 5 3 1,0
    Um das erfindungsgemäße Verfahren weiterzuverdeutlichen und um insbesondere die erzielte Verbesserung der Verschleißfestigkeit und Härte darzustellen, seien im folgenden einige Beispiele angeführt: Beispiel 1 Es wurde von einem Pulveransatz folgender Zusammensetzung ausgegangen:
    Wolframkarbid ............. 74%
    Kobalt ..................... 26%
    Die Pulvermischung wurde nach der üblichen Vorbereitung durch Mahlen und intensives Mischen zu Preßkörpern verarbeitet, welche bei 15001 C 13/4 Stunde aesintert wurden. Nach dieser Behandlung zeigten die übersinterten Proben eine Biegebruchfestigkeit von 256 kg/mm2 und eine relative magnetische Sättigung von 9,12.
  • Nach Ausführung dieser Messungen wurden die Proben 30 Minuten bei 1400' C nachbehandelt und anschließend in öl abgeschreckt. Sie zeigten nach dieser Behandlung eine Biegebruchfestigkeit von nur 171 kg/mM2, woraus man den Anstieg der Härte und damit den Abfall der Zähigkeit deutlich ersehen kann. Die relative magnetische Sättigung betrug nach dem Abschrecken in öl 8,37. Das Absinken der magnetischen Sättigung nach der Wärmebehandlung zeigt deutlich die Auflösung der unmagnetischen Karbide im ferromagnetischen Kobaltmetall und ist gleichzeitig eine Kontrolle für den Erfolg der Wärmebehandluno, Die angegebenen Werte für die magnetische Sättigung stellen keine Absolutwerte dar, wie man sie beispielsweise bei Messungen mit dem Magnetjoch erhält und die in Amperewindungen pro Zentimeter Magnetlänge angegeben werden, sondern Relativwerte, im die mittels der magnetischen Waage gemessen werden. Eine derartige Messung ist bei der Gütebeurteilung von Hartmetallen üblich, so daß auf ihre genauere Beschreibung hier verzichtet werden kann.
  • Um das Ansteigen der Verschleißfestigkeit zu messen, wurden die Proben in einer Abnutzprüfmaschine, Bauart Amsler, bei trockener Reibung untersucht. Bei dieser bekanntenAbnutzprüfmaschine wird eine Probe des zu untersuchenden Hartmetallwerkstoffes von 13 - 10 - 10 mm3 fest eingespannt und gegen eine rollenförmige Schnellstahlprobe unter einem Druck von 50 kg gepreßt. Die Schnellstahlrolle hatte einen Durchmesser von 40 mm, und sie wurde mit einer solchen Geschwindigkeit in Umlauf versetzt, daß die Umfangsgeschwindigkeit 40 cm/Sek. betrug. Die Zusammensetzung der Schnellstahlprobe war 1,25%C, 0,30% Si, 0,30% Mn, 4,20% Cr, 0,85% Mo, 3,75)/o V, 12,0-0/9 W. Die Probe war in üblicher Weise auf 65 bis 67 Rc gehärtet. Gemessen wurde das Volumen des an der Hartmetallprobe abgeriebenen Werkstoffes in Abhängigkeit von der Laufzeit der Probe. Die Meßergebnisse sind in der Abbildung graphisch dargestellt.
  • In dieser Abbildung ist auf der X-Achse die Laufzeit t in Minuten angegeben. Auf der Y-Achse ist das abgeriebene Volumen V in Kubikzentimeter der Hartmetallprobe aufgetragen. Die gestrichelte Kurve zeigt den Abrieb der gesinterten Probe, während die punktierte Kurve den wesentlich geringeren Abrieb der erfindungsgemäß nachbehandelten Probe zeigt. Aus der graphischen Darstellung ist deutlich die Verbesserung zu ersehen, die hinsichtlich der Verschleißfestigkeit des untersuchten Hartmetalls durch das erfindungsgemäße Verfahren erzielt worden ist.
  • Beispiel 2 In diesem Fall wurde von einem Hartmetall mit
    Wolframkarbid ............. 93%
    Titankarbid ................ 0,2%
    Tantalkarbid ............... 0,3%
    Vanadinkarbid .............. 0,11/o
    Rest ....................... Kobalt
    ausgegangen. Auch aus dieser Pulvermischung wurden Proben gepreßt, die bei 15001C 13/4Stunde gesintert wurden. Die übersinterten Proben zeigten nach Abkühlung auf Raumtemperatur eine Biegebruchfestigkeit von 163kg/mm2 und eine relative magnetische Sättigung von 2,92. Der Abrieb in der Amsler-Abnutzprüfmaschine betrug bei trockener Reibung nach 900 Minuten 0,007 cms.
  • Proben der gleichen Zusammensetzung wurden 30 Minuten bei 1400' C nachbehandelt und anschließend in öl abgeschreckt. Sie zeigten nach dieser Behandlung eine Biegebruchfestigkeit von nur 140 kg/mm2 und eine relative magnetische Sättigung von 2,80. Das abgeriebene Volumen in der Amsler-Abnutzprüfmaschine betrug bei trockener Reibung nach 900 Minuten 0,004 cm3. Auch bei diesem bindemetallarmen Hartmetall läßt sich deutlich die erzielte Verbesserung der angegebenen Eigenschaften beobachten.
  • Beispiel 3 Wie bereits ausgeführt, läßt sich die Menge der im Bindemetall gelösten Karbide durch eine nachträgliche Anlaßbehandlung wieder erniedrigen. Hierdurch ist es möglich, sowohl die Härte wie auch die Druck-und Verschleißfestigkeit auf beliebige Zwischenwerte einzustellen, die zwischen den Werten der behandelten und unbehandelten Proben liegen.
  • Es wurde von dem im Beispiel 1 genannten Pulveransatz folaender Zusammensetzung ausgegangen: C C
    Wolframkarbid ............. 74%
    Kobalt ..................... 26%
    Die Pulvermischung wurde in derselben Weise zu gesintertem Hartmetall verarbeitet wie dies im Beispiel 1 beschrieben worden ist. Die relative magnetische Sättigung betrug in diesem Zustand 9,34.
  • Nach Ausführung dieser Messung wurden die Proben 30 Minuten bei 1330' C geglüht und in öl ab-Creschreckt. Die relative magnetische Sättigung betrug nun 8,84.
  • Anschließend wurden dieselben Proben '/2 Stunde bei 700' C in Argonatmosphäre angelassen und nach dem Abkühlen auf Raumtemperatur wiederum die relative maanetische Sätti-Ung bestimmt. Sie betrug C nun 9,00.
  • Beispiel 4 In der gleichen Weise wurde mit einem Pulveransatz folgender Zusammensetzung verfahren:
    Wolframkarbid ............. 80%
    Kobalt ..................... 20%
    Im übersinterten Zustand betrug die relative magnetische Sättigung 7,38. Nach 1/2stündigem Glühen bei 13301 C und Abschrecken in öl betrug die relative magnetische Sättigung 6,94 und nach 1/2stündi-C gern Anlassen bei 700' C in Argonatmosphäre und Abkühlung auf Raumtemperatur 7,12. In der gleichen Weise wie die Werte für die relative magnetische Sättigung haben sich auch diejenigen für die Druck-und Verschleißfestigkeit geändert.
  • C

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Regenerieren des Karbidmischkristalls von übersinterten Hartmetallen aus Hartkarbid und Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemischen von diesen als nichtausseheidungshärtbares Bindemetall, dadurch gekennzeichn e t, daß das übersinterte Hartmetall unter Schutzlaas auf eine Temperatur wenig unterhalb der Sintertemperatur, vorzugsweise etwa auf 1400' C, erwärmt, dort je nach Größe der zu behandelnden Hartmetallteile 1/4 bis 5 Stunden, vorzugsweise 1/2 bis 1 Stunde, gehalten und sodann schnell auf Raumtemperatur abgekühlt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Halten wenig unterhalb der Sintertemperatur mit einer Geschwindigkeit von wenigstens 400 bis 5001 C/Min. auf Raumtemperatur abgekühlt wird. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die zu behandelnden Hartmetallteile nach dem schnellen Abkühlen auf Raumtemperatur 1/2 bis 3 Stunden bei 500 bis 7501 C anaelassen werden. C In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 670 769, 709 952; britische Patentschrift Nr. 477 181; USA.-Patentschrift Nr. 2 789 073.
DE1962D0037979 1962-01-23 1962-01-23 Verfahren zum Regenerieren des Karbidmischkristalls von uebersinterten Hartmetallen aus Hartkarbid und Eisen, Kobalt, Nickel oder Gemischen von diesen als Bindemetall Pending DE1233610B (de)

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