DE1224940B - Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten Legierung aus primaerem Karbid und ferritischem Stahl als Werkstoff fuer verschleissfeste Werkzeuge und Maschinenteile - Google Patents

Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten Legierung aus primaerem Karbid und ferritischem Stahl als Werkstoff fuer verschleissfeste Werkzeuge und Maschinenteile

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DE1224940B
DE1224940B DEE19247A DEE0019247A DE1224940B DE 1224940 B DE1224940 B DE 1224940B DE E19247 A DEE19247 A DE E19247A DE E0019247 A DEE0019247 A DE E0019247A DE 1224940 B DE1224940 B DE 1224940B
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Martin Epner
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Description

  • Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten Legierung aus primärem Karbid und ferritischem Stähl als Werkstoff für verschleißfeste Werkzeuge und Maschinenteile Die Erfindung betrifft die Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten, durch Abschrecken und Anlassen in ihrer Härte einstellbaren Legierung mit 15 bis 90 Gewichtsprozent eines primären Karbids und einer Grundmasse aus ferritischem Stahl mit 60 °/o Eisen.
  • Die britische Patentschrift 778268 beschreibt eine auf pulvermetallurgischem Wege hergestellte Legierung aus Stahl und 10 bis 70 Gewichtsprozent Titan, entsprechend 20 bis 90 Volumprozent Titankarbid.
  • Bei dieser Legierung kann das Titänkarbid bis etwa zur Hälfte des Gesamtgewichtes durch Karbide anderer Karbid bildender Metalle ersetzt sein, z. B. durch Karbide von Wolfram, Vanadiüm, Zirkon, Niob oder Tantal, wobei jedoch Vanadiumkarbid nur bis zu 35 Gewichtsprozent, Niobkarbid und Tantalkarbid nur bis zu 10 Gewichtsprozent vorhanden sein dürfen. Durch Ausglühen in einer Schutzatmosphäre und langsames Abkühlen kann die Rockwellhärte dieser Legierung auf etwa 40 RC herabgesetzt werden. In diesem Zustand kann die Legierung spanabhebend bearbeitet werden, z. B. zu einem Stanz- oder Schneidwerkzeug. Durch nochmaliges Erhitzen und Abschrecken wird die Legierung dann auf etwa 70 RC gehärtet und ergibt sehr verschleißfeste Werkzeuge.
  • Als bevorzugte Methode zur Herstellung der gewünschten Legierung wird die Pulvermetallurgie angewendet, die darin besteht, pulverförmiges Titankarbid mit pulverförmigen stahlbildenden Bestandteilen zu vermischen und durch Verpressen des Gemisches in einer Form einen Rohling zu formen und darauf den Rohling einem Sintern in flüssiger Phase unter nichtoxydierenden Bedingungen, z. B. im Vakuum, zu unterwerfen.
  • Es ist wünschenswert, zu einem Produkt zu gelangen, das einen beträchtlich hohen Gehalt an primärem Karbid aufweist und das doch innerhalb eines weiten Bereiches an Härtegraden wärmebehandlungsfähig ist, ohne daß das Korn des primären Karbids in seiner Form verändert wird. Unter dem Ausdruck »primäres Karbid« soll dasjenige Karbid verstanden werden, welches bei Anwendung der üblichen Wärmebehandlungsmethoden für Stahl beständig ist.
  • Die eben beschriebene Legierung mit Titankarbid ist für viele Zwecke sehr geeignet. Es besteht jedoch ein Bedürfnis danach, eine Legierung mit hohem Karbidgehalt herzustellen, die im geglühten, nicht gehärteten Zustand noch niedrigere Härtegrade besitzt. Dadurch wird die Herstellung komplizierter Formstücke ermöglicht, die dann durch Ausglühen und Abschrecken zu einer sehr hohen Härte einstellbar sind und die im gehärteten Zustand weitgehend die Eigenschaften von gehärteten Karbiden aufweisen.
  • Die vorliegende Erfindung betrifft nun die Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten, durch Abschrecken und Anlassen in ihrer Härte einstellbaren Legierung mit 15 bis 90 Gewichtsprozent eines primären Karbids, das Vanadinkarbid, Niobkarbid oder Tantalkarbid -ist, Rest eine Grundmasse aus ferritischem Stahl mit mindestens 60 °/o Eisen und mit bis zu 40 °/o in ferritischen Stählen üblichen Legierungsbestandteilen als Werkstoff für zähe, verschleißfeste Werkzeuge; und Maschinenteile, die im geglühten, nicht gehärteten Zustand spanabhebend bearbeitbar sein müssen, insbesondere für Werkzeuge für spanlose Verformung, wie Stanz-, Zieh-, Preß- und Schmiedewerkzeuge. Vorzugsweise enthält die erfindungsgemäß verwendete Legierung 20 bis 75 °/o der primären Karbide.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Legierung kann selbst dann, wenn sie wesentliche Mengen, z. B. bis zu 45 Gewichtsprozent, Niobkarbid oder Tantalkarbid enthält, bis hinab zu einer Härte von 30 bis 35 RC eingestellt und nach der maschinellen Bearbeitung bis zu Härten von 65 bis 70 Rockwell gehärtet werden. Die Herabsetzung der Härte auf Werte von 30 bis 35 RC ist technisch besonders wichtig, da die maschinelle Bearbeitbarkeit der Legierung beträchtlich verbessert wird und auch die Herstellung komplizierter Formstücke ermöglicht wird, die dann wieder zu großen Härten von etwa 70 RC gehärtet werden können.
  • Die erfindungsgemäß verwendete Legierung wird zweckmäßig in Form von Stangenmaterial hergestellt, das nach der Einstellung auf eine niedrige RC-Härte maschinell zu den gewünschten Werkzeugen spanabhebend bearbeitet wird, und diese Werkzeuge werden dann gehärtet.
  • Wie schon ausgeführt, ist das Karbid in einer Grundmasse aus ferritischem Stahl mit mindestens 60 °/o Eisen und mit bis zu 40 °/o in ferritischen Stählen üblichen Legierungsbestandteilen enthalten. Dieser Stahl kann ein legierter Stahl, ein Kohlenstoffstahl oder auch reines Eisen sein, dem Kohlenstoff zugesetzt wird, um--die benötigte Stahlzusammensetzung zu bilden.. Der vorhandene Kohlenstoff, ausgenommen der-- in Form -des primären Karbids vorliegende, soll ausreichen, um der fertigen Stahlgrundmasse die Wärmebehandlungsfähigkeit zu verleihen. Für diesen Zweck ist ein weiter Bereich von Stahlzusammensetzungen brauchbar. Hierzu gehören sowohl niedrige, mittlere als auch hochkohlenstoffhaltige Stähle, also Stahlsorten mit 0,08 bis 0,13 °/o C, 0,30 bis 0,60 °/o Mn oder 0,18 bis 0,230/, C, 0,30 bis 0,600/, Mn oder 0,28 bis 0,34°/o C, 0,60 bis 0,90°/o Mn oder 0,37 bis 0,44 °/o C, 0,60 bis 0,90 °/o Mn oder 0,75 bis 0,88 % C, 0,60 bis 0,90°/o Mn, alle Stahlsorten haben maximal 0,040 °/o P und maximal 0,050 °/a S usw. Zu niedrig-, mittel- und-hochlegierten Stählen, die ebenfalls verwendet werden können, gehören die folgenden: 0,80/, Chrom, 0,20/, Molybdän, 0,300/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 5 °/o -Chrom, 1,4 °/o Molybdän; 1,40/() Wolfram, 0,450/, Vanadin, 0,3511/0 Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 8 °/o Molybdän, 40/0 Chrom, 20/, Vanadin, 0,85()/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 180/0 Wolfram, 411/0 Chrom; 10/, Vanadin, 0,75°/o Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; 20 °/o Wolfram, 12 °/o Kobalt, 4 °/o Chrom, 20/, Vanadin, 0,800/, Kohlenstoff, Rest im wesentlichen Eisen; und ganz allgemein andere Stahlsorten, welche kristallographisch bei gewöhnlicher Temperatur durch ein raumzentriertes kubisches Gefüge gekennzeichnet sind und die bei erhöhter Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes des Stahles in ein flächenzentriertes Gefüge umgewandelt werden können.
  • Bei der erfindungsgemäß verwendeten Legierung sind große Mengen eines primären Karbids in Form von isolierten scharfkantigen Körnern vorhanden, die innerhalb der Stahlgrundmasse verteilt sind, ohne daß große Karbiddendrite gebildet sind. Dies wird dadurch erreicht, daß zur Herstellung der Legierung die Pulvermetallurgie angewendet wird. Eine andere Arbeitsweise, die benutzt werden kann, besteht darin, daß primäre Karbidkörner zu einen zusammenhängenden porösen Körper brikettiert werden und anschließend auf erhöhte Temperatur, in der Regel 1000 bis 1600°C über einen Zeitraum von 1/2 bis zu 6 Stunden, vorzugsweise unter Vakuum oder bei einem Unterdruck, der 300 Mikron Quecksilbersäule nicht überschreitet, erhitzt werden. Abweichend hiervon kann der Zusammenschluß durch gleichzeitiges Brikettieren und Erhitzen auf den angegebenen Temperaturbereich unter nichtoxydierenden Bedingungen innerhalb einer Zeitspanne von 10 Minuten bis zu 2 Stunden erfolgen. Der erhaltene poröse Körper wird dann für den Tränkprozeß vorbereitet, indem man ihn in eine Form auf feuerfestem Material einbringt, die im wesentlichen gegen die stahlartige Legierung inert ist; z. B. aus stabilisiertem Zirkondioxyd besteht, wobei man dafür Sorge trägt, daß der geschmolzene Stahl in die Form eintritt und mit dem porösen Karbidskelett in Berührung kommt. Die Form aus feuerfestem Material und das hierin eingebrachte poröse Karbidskelett wird dann in einen geeigneten Tränkofen eingeführt.
  • Man gibt eine für das Tränken ausreichende Menge Stahl auf die Öffnung der Form und bringt das Ganze auf eine Temperatur, die in der Regel bis zu 100'C oberhalb des Schmelzpunktes des Stahles liegt, so daß der geschmolzene Stahl in die Zwischenräume des porösen Körpers fließt und ihn völlig ausfüllt. Dabei muß man für einen Chargenüberschuß wegen der beim Schrumpfen entstehenden Hohlräume, Kanäle u. dgl. Sorge tragen. Das Tränken wird im Vakuum oder bei Unterdruck durchgeführt, der in der Regel 300 Mikron Quecksilbersäule nicht übersteigen soll. Nachdem der Stahl alle Zwischen- und Hohlräume in dem porösen primären Karbidskelett ausgefüllt und mit ihm Gleichgewicht erreicht hat, wird das Karbid durch teilweise Lösung in der flüssigen Phase modifiziert, wobei es in einzelne und gleichmäßig verteilte Körner getrennt wird. Der getränkte Sinterkörper der stahlartigen Legierung wird im Vakuum gekühlt, aus dem Ofen entfernt und aus der feuerfesten Form herausgenommen. Hierauf wird das Produkt der Vergütungs- und Hitzebehandlung unterworfen.
  • Als besonders geeignet hat sich die Anwendung der Arbeitsweise erwiesen, bei der die Legierungsbestandteile miteinander vermischt, zu einem Formstück geformt werden und dieses Formstück dann bei erhöhter Temperatur eine solche Zeit lang gesintert wird, die ausreicht, um eine vollständige Verdichtung zu erzielen. Genauer ausgedrückt besteht diese Arbeitsweise in dem Vermischen der geeigneten Mengen des primären Karbids mit den geeigneten Mengen der stahlbildenden Legierungsbestandteile, wobei eine kleine Menge Wachs verwendet wird, um dem entstehenden Preßkörper die genügende Festigkeit zu verleihen, z. B. 1 g Wachs auf je 100 g des Gemisches. Das Gemisch kann auf verschiedenen Wegen geformt werden. Es empfiehlt sich, das Gemisch bis zu einer Dichte von wenigstens 50 °/o der wahren Dichte zu verpressen, und zwar unter Drücken in der Größenordnung von 1,5 bis 11,6 t/cm2, vorzugsweise von 2,3 bis 7,7 t/cm2, anschließend im Vakuum zu sintern, vorzugsweise unterhalb 300 Mikron Quecksilbersäule, und vorzugsweise bei einer Temperatur oberhalb des Schmelzpunktes der Stahlgrundmasse, d. h. je nach den vorhandenen Legierungsbestandteilen bei Temperaturen von 1300 bis 1575°C während einer Zeitspanne, die zur Erreichung des Gleichgewichts zwischen primärem Karbid und der Grundmasse und zur Erzielung einer im wesentlichen vollständigen Verdichtung ausreicht, z. B. eine Zeitspanne von 1 Minute bis zu 6 Stunden.
  • Wenn das Sintern in flüssiger Phase beendet ist, wird das Produkt durch Ofenkühlung auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Falls erforderlich; kann das gesinterte Produkt einer beliebigen mechanischen Säuberung unterworfen, dann bei einer Tem= peratur von 650 bis 975°C während einer Zeitdauer von 1/2 bis zu 4 Stunden geglüht und .darauf mit einer Geschwindigkeit von 10°C pro Stunde auf unterhalb 600°C abgekühlt und weiter durch Ofenkühlung gekühlt werden.
  • Das geglühte Gefüge wird in der Regel die Mikrostruktur eines primären Karbids zeigen, das im wesentlichen gleichmäßig innerhalb einer Stahlgrundmasse verteilt ist, die aus einem Umwandlungsprodukt des Austenits, wie Perlit und Ferrit, besteht.
  • Das Härten erfolgt durch Erhitzen auf einen Temperaturbereich, bei dem Austenitbildung eintritt, z. B. 870 bis 1315°C, während einer Zeitdauer, die ausreicht, um die Grundmasse im wesentlichen in ein flächenzentriertes kubisches Gefüge umzuwandeln, d. h. 1 Minute bis zu 3 Stunden lang: Hierauf erfolgt das Abschrecken durch Kühlen an der Luft, in Öl oder Wasser, je nach der Zusammensetzung der stahlartigen Legierung, wodurch Austenit zu Martensit umgewandelt wird. Austenit kann auch in Bainit umgewandelt werden, und zwar durch isothermes Abschrecken von der eben erwähnten, zur Austenitbfldung ausreichenden Temperatur auf die Temperatur, bei der Bainitbildung eintritt. Die primären Karbide der Gruppe Vanadinkarbid, Niobkarbid und Tantälkarbid können beschränkte Gewichtsmengen anderer Karbide einschließen, z. B. bis zu 50010 Wolframkarbid, bis zu 50% Molybdänkarbid, bis zu 10 % Chromkarbid, bis zu 25 % Zirkonkarbid, bis zu 250/q Titankarbid u. dgl. Die Gesamtmenge der anderen Karbide kann im allgemeinen bis zu 50 Gewichtsprozent des vorhandenen primären Karbids betragen.
  • Im allgemeinen weist die erfindungsgemäß verwendete Legierung nach der Wärmebehandlung ein Mikrogefüge auf, das aus irgendeinem Umwandlungsprodukt des Austenits, nämlich Perlit, Bainit und Martensit, besteht.
  • In den Zeichnungen sind Schliffbilder der erfindungsgemäß verwendeten Legierung dargestellt, und zwar ist F i g. 1 ein Schliffbild in tausendfacher Vergrößerung, das die innerhalb einer perlitischen Stahlgrundmasse verteilten Körner des primären Niobkarbids wiedergibt, F i g. 2 ein Schliffbild ähnlich wie F i g. 1, das jedoch die innerhalb der perlitischen Stahlgrundmasse verteilten Körner des primären Tantalkarbids wiedergibt, F i g. 3 ein Schliffbild in tausendfacher Vergrößerung, das die innerhalb einer martensitischen Stahlgrundmasse verteilten Körner des primären Niobkarbids wiedergibt.
  • Die Erfindung wird nun an Hand der folgenden Beispiele erläutert: Beispiel 1 Ein wärmebehandlungsfähiger Stahl mit einem beträchtlichen Gehalt an Niobkarbid wurde unter Anwendung der folgenden Legierungsbestandteile hergestellt Niobkarbid ................ 00% Niob ...................... 86% Tantal ..................... 20/0 Titan ...................... 0,6% Gesamtkohlenstoff' .......... 10,720/0 freier Kohlenstoff ........... 0,040/0 Eisen ...................... 0,1% Silicium ................... 0,030/0 Kalzium ................... 0,030/, Dieses Pulver wies eine durchschnittliche Teilchengröße von 8,71 Mikron auf.
  • Das pulverförmige Eisen, das zur Herstellung der Stahlgrundmasse verwendet wurde, bestand aus Carbonyleisenpulver folgender Zusammensetzung: Eisen ................ 99,6 bis 99,9 0/0 Kohlenstoff .......... 0,01 bis 0,06 0/0 Sauerstoff ............ 0,10 bis 0,30% Stickstoff ............ 0,00 bis 0,05 0/0 Die durchschnittliche Teilchengröße betrug 20 Mikron.
  • Zur Erzeugung der Stahllegierung wurde zunächst ein Gemisch, das 45 Gewichtsprozent Niobkarbid, 54,72 Gewichtsprozent Eisen und 0,28 Gewichtsprozent Kohlenstoff enthielt, zusammen mit 1 g Paraffinwachs je 100 g Gemisch in einer Kugelmühle aus rostfreiem Stahl, die zur Hälfte mit Kugeln aus rostfreiem Stahl gefüllt war und Hexan als Trägerflüssigkeit enthielt, 60 Stunden lang vermahlen. Nach Beendigung des Mahlprozesses wurde das Gemisch auf einer heißen Platte bei 65,6°C getrocknet, bis das gesamte Hexan verjagt war. Das trockene Pulver wurde unter einem Druck von 2,3 t/cm2 zu Briketts oder Rohlingen verpreßt.
  • Die Briketts wurden einem Sinterprozeß unterworfen, und zwar dadurch, daß man sie innerhalb 21/2 Stunden im Vakuum auf 1450°C erhitzte, sie 3/4 Stunden bei dieser Temperatur hielt, sie innerhalb 30 Minuten auf 1300°C abkühlte und durch Ofenkühlung von 1300°C auf Raumtemperatur abkühlte. Das Sintern erfolgte auf einer keramischen Platte aus einem im Handel befindlichen feuerfesten Material aus Magnesiumoxyd. Die gesinterten Briketts wurden danach geglüht durch 2stündiges Erhitzen auf 857°C mit nachfolgendem Abkühlen von 857°C auf 704°C mit einer Geschwindigkeit von 20°C pro Stunde im Wasserstoff und dann durch Ofenkühlung auf Raumtemperatur abkühlen gelassen. Die Härte des Stahles nach dem Sintern betrug 39,1 Rockwell »C« und fiel nach dem Glühen auf 34,7 Rockwell »C«. Der Werkstoff wies in gesintertem Zustand eine Biegebruchfestigkeit von etwa 158,20 kg/mm2 auf.
  • Der geglühte Werkstoff wird dann durch Überführung der Grundmasse in Austenit bei 950°C 1/4 Stunde gehärtet und in Öl oder Wasser abgeschreckt. Bei Abschrecken in Öl betrug die Härte 67,4 Rockwell »C«, während der Wert bei Abschrecken in Wasser 69,0 Rockwell »C« betrug. Der Stahl besaß eine Dichte von 7,81 g/cm3.
  • Das Mikrogefüge der eben beschriebenen Legierung in geglühtem Zustand ist in F i g. 1 wiedergegeben, und zwar besteht es aus primären Karbidkörnern des Niobkarbids, die innerhalb einer perlithaltigen Stahlgrundmasse verteilt sind.
  • F i g. 3 zeigt ein Mikrogefüge des Stahles gemäß Beispiel 1 in gehärtetem Zustand, und zwar besteht es aus primären Karbidkörnern des Niobkarbids, die innerhalb einer Martensit enthaltenden Stahlgrundmasse verteilt sind.
  • Beispiel 2 Ein wärmebehandlungsfähiger Stahl auf der Basis eines primären Karbids des Tantalkarbids wurde aus folgenden Legierungsbestandteilen hergestellt: Tantalkarbid Tantal und Niob ..... 93,3 bis 93,7 °/o davon Niob .......... bis zu 10/, Gesamtkohlenstoff .... 6,220/, freier Kohlenstoff ..... 0,11"/, Siliciumdioxyd (max.). . 0,05 °/o Titan (max.) ......... 0,20/, Kalziunioxyd (max.) . . 0,20/, Die Teilchengröße betrug 4,18 Mikron. Das Eisen, das zur Bildung der Grundmasse verwendet wurde, war das gleiche, wie es bei der Herstellung der Stahllegierung gemäß Beispiel 1 verwendet worden war.
  • Bei der Herstellung der Stahlzusammensetzung wurde ein Gemisch, das 56,2 Gewichtsprozent Tantalkarbid, 43,58 Gewichtsprozent Eisen und 0,22 Gewichtsprozent Kohlenstoff in Form von Ruß enthielt, in der gleichen Weise, wie in Beispiel 1 beschrieben, hergestellt. Auch beim Verpressen und Sintern der Mischung wurden die gleichen Methoden angewendet. Die_Härtemachdem Sinternlang in der Größenordnung von :etwa"Z9,1 Rockwell »C«, und nach dem Glühen lag sie. etwas höher bei 30,4 Rockwell »C«. Die Härte nach dem Abschrecken -in Öl, wobei die gleiche Wärmebehandlung, wie im Beispiel 1 beschrieben, vorgenommen wurde, betrug etwa 65,0 Rockwell »C«, während die Härte nach dem Abschrecken in Wasser 66,4 Rockwell »C« betrug. Die Biegebruchfestigkeit in gesintertem Zustand betrug 144,90 kg/mmz, die Dichte betrug 10,46 g/cm3.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß mit 56,2 Gewichtsprozent Tantalkarbid (ungefähr 45 Volumprozent) auch niedrigere Härten nach dem Glühen erzielbar sind als bei Stählen auf Niobkarbidbasis, wobei weiter die maschinelle Bearbeitbarkeit verbessert wird. Das Mikrogefüge der eben beschriebenen Tantalkarbid-Stahllegierung wird in F i g. 2 wiedergegeben, und zwar besteht es aus primären Karbidkörnern des Tantalkarbids, die innerhalb der perlithaltigen Stahlgrundmasse verteilt sind.
  • Weitere Legierungsbeispiele, die sich für den Zweck gemäß der Erfindung eignen, sind aus der folgenden Tabelle ersichtlich:
    Beispiel
    3 I 4 I 5 I 6 I 7 I 8
    VC, °/0 45 - - 35 - - -
    NbC, °/o - 20 - - 70 -
    TaC, °/o - - 25 - - 80
    Fe, 70 54,72 79,6 74,63 64,68 29,85 19,9
    C, 0/0 0,28 0,4 0,37 0,32 0,15 0,1
    Es sei darauf hingewiesen, daß unter der Voraussetzung, daß kein Kohlenstoff aus der Strahlgrundmasse austritt, der Kohlenstoffgehalt des Grundgefüges sich zu etwa 0,50/, errechnet.
  • Der erfindungsgemäß verwendete Werkstoff wird in Form von Stangenmaterial mit rundem, vierkantigem oder anderem Querschnitt sowie in Form von Blöcken, Barren u. dgl. hergestellt und zur Herstellung von Schneidwerkzeugen, Schlag- und Stauchmatrizen, Ziehsteinen, Walzen; Preß- und Strangpreßmatrizen, Schmiedematrizen, Gesenkschmiedeformen und im allgemeinen von verschleißfesten und bzw. oder wärmebeständigen Elementen, Werkzeugen oder Maschinenteilen verwendet.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten, durch Abschrecken und Anlassen in ihrer Härte einstellbaren Legierung mit 15 bis 90 Gewichtsprozent eines primären Karbids, das Vanadihkarbid, Niobkarbid oder Tantalkarbid ist, Rest eine Grundmasse aus ferritischem Stahl mit mindestens 600/, Eisen und mit bis zu 400/, in ferritischen Stählen üblichen Legierungsbestandteilen als Werkstoff für zähe, verschleißfeste Werkzeuge und Maschinenteile, die im geglühten, nicht gehärteten Zustand spanabhebend bearbeitbar sein müssen, insbesondere für Werkzeuge für spanlose Verformung, wie Stanz-, Zieh-, Preß- und Schmiedewerkzeuge.
  2. 2. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Gehalt an primären Karbiden 20 bis 75 °/o beträgt für den Zweck nach Anspruch 1.
  3. 3. Verwendung einer Legierung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das primäre Karbid zusätzlich bis zu 50 °/o Wolframkarbid, 50111, Molybdänkarbid, 100/, Chromkarbid, 25 °/o Zirkonkarbid; 25 °/o Titankarbid einzeln oder zu mehreren enthält, wobei die Gesamtmenge dieser Karbide 50 Gewichtsprozent des primären Karbids nicht übersteigt, für den Zweck nach Anspruch 1. In Betracht gezogene Druckschriften: Britische Patentschrift Nr. 778 268; R a p a t z, »Die Edelstähle«, 1951, S. 417fI:
DEE19247A 1959-04-27 1960-04-22 Verwendung einer auf pulvermetallurgischem Wege hergestellten Legierung aus primaerem Karbid und ferritischem Stahl als Werkstoff fuer verschleissfeste Werkzeuge und Maschinenteile Pending DE1224940B (de)

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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GB778268A (en) * 1954-10-08 1957-07-03 Sintercast Corp America Improvements in and relating to titanium-containing ferrous alloys

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