DE1224684B - Hydraulischer Grubenstempel - Google Patents

Description

BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND

DEUTSCHES

PATENTAMT

AUSLEGESCHRIFT

Int. CL:

E21d

Deutsche Kl.: Sc-10/01

Nummer: 1224 684

Aktenzeichen: N14244 VI a/5 c

Anmeldetag: 25. Oktober 1957

Auslegetag: 15. September 1966

Bei hydraulischen Grubenstempeln wird der Innenstempel gleitend in einem Außenstempel geführt, dessen Innenwandungen metallisch blank sind und nur eine geringe Rauhtiefe aufweisen. Auf diesen Innenwandungen gleitet gleichzeitig auch das eigentliche Abdichtelement, das aus hochelastischem Material hergestellt ist und zumeist die Form einer Nutringmanschette besitzt. Die in hydraulischen Grubenstempeln herrschenden Drücke sind außerordentlich hoch, und sie bewegen sich in Größenordnungen von etwa 250 bis 400 atü. Beim Einsinken der Stempel unter Last wird von dem Dichtungsmittel durch den starken Anpreßdruck der Schmierfilm an der Zylinderwandung teilweise zerstört, wenn nicht sogar vollständig abgestreift. Soll nach beendigtem Arbeitsspiel der Stempel neu gesetzt werden, muß er über trockene oder teilweise trockene Zylinderwandungen gleiten, die unter Umständen schon von aggressiven Grubenwässern, Schmutz od. dgl. angegriffen worden sind. Die Dichtungsmittel unterliegen daher sehr starkem Verschleiß und haben nur eine kurze Lebensdauer.

Da die Abdichtung zwischen Innen- und Außenstempel nur grobe Schmutzteilchen abstreift, gelangen auch die am Innenstempel haftenden Femteilchen wie auch Feuchtigkeit in den ringförmigen Raum zwischen Außen- und Innenstempel. Neben einer Korrosion der Innenwandung des Außenstempels durch Eintritt von Feuchtigkeit wird die Innenwandung durch die zwischen Kolben bzw. Dichtung und Innenwand gelangten Schmutzteilchen aufgerauht und beschädigt. Die entstehenden Riefen in der Zylinderwandung bewirken eine Undichtigkeit des Stempels wie auch erhöhten Verschleiß an Kolben und Dichtelementen.

Die Erfindung stellt sich die Aufgabe, neben der Erzeugung eines Schmiermittelfilms oberhalb des Kolbens und des Dichtungselementes auch den eingedrungenen Schmutz aufzufangen wie auch die Korrosion an der Zylinder-Innenwandung zu vermeiden.

Zur Erreichung dieses Zieles schlägt die Erfindung vor, oberhalb des Kolbens eine Packung aus Filz od. dgl. anzuordnen, die mit Antikorrosions- und Gleitmitteln getränkt ist. Durch diese Maßnahme wird erreicht, daß eingedrungene Schmutzteilchen von den Führungen und Dichtungen ferngehalten werden, ein Schmiermittelfilm beim Ausfahren des Stempels erzeugt wird und eingedrungene Feuchtigkeit emulgiert und hierdurch neutralisiert wird. Darüber hinaus hat sich, wie bei Großversuchen nachgewiesen werden konnte, eine polierende Wir-Hydraulischer Grubenstempel

Anmelder:

BWG Bergwerk- und
Walzwerk-Maschinenbau G. m. b. H.,
Duisburg, Mercatorstr. 74

Als Erfinder benannt:

Oskar Noe, Mülheim/Ruhr-Speldorf

kung der erfindungsgemäßen Packung eingestellt, die die Oberflächenrauhigkeit der Zylinder-Innenwandungen weiter herabsetzt.

Zweckmäßig wird die erfindungsgemäße Packung zwischen dem Kolben und dem meist vorhandenen Ausfahrbegrenzungsring angeordnet. In diesem Bereich ist ihre Lage gesichert, und es tritt kein Verlust am Arbeitsweg des Stempels ein.

Die bisher besonders im Blasversatz oder in sehr feuchten Verhältnissen eingesetzten hydraulischen Grubenstempel sind wesentlich weniger störanfällig, die Lebensdauer des Außenstempels wie auch des Kolbens und der Dichtung werden um ein Mehrfaches gegenüber bisher bekannten Stempeln erhöht und die Betriebssicherheit und Funktionsfähigkeit auf lange Zeiträume erhalten. Die geringen, oft nicht erkennbaren Undichtigkeiten durch Riefen in der Zylinderwandung werden mit Sicherheit vermieden, so daß eine kontrollierte Lastaufnahme der Hydraulikstempel gewährleistet ist.
Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung kann oberhalb der erfindungsgemäßen Packung noch ein besonderer Dichtungsring angeordnet sein. In sehr feuchten Verhältnissen ist es unter Umständen ratsam, diesen Dichtungsring fortzulassen, damit eine bessere Emulgierung der eingedrungenen Feuchtigkeit möglich ist.

Die Zeichnung zeigt ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in dem Längsabschnitt eines unteren Teilstückes eines hydraulischen Grubenstempels.

In der Zeichnung bezeichnen 10 den Außenstempel, 11 den in diesem gleitend geführten Innenstempel, 12 den am Boden des Innenstempels befestigten Kolben, 13 den unterhalb des Kolbens liegenden Druckraum des Außenstempels, 14 die oberhalb des Kolbens angeordnete, den Innenstempel umschließende erfindungsgemäße Packung aus mit Antikorrosions- und Gleitmitteln getränktem Filz od. dgl., 15 einen oberhalb der genannten Packung

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angebrachten Schmutzabstreifring, 16 einen zwischen zwei Rohrabschnitten 11 α und 11 & angeordneten Führungs- und Ausfahrbegrenzungsring, 17 einen als Führung ausgebildeten Ausfahranschlagring, 23 den Stempelfuß und schließlich 25 die zur leicht lösbaren Verbindung der einzelnen Bauteile des Innenstempels 11 dienende Spannschraube.

Claims (3)

Patentansprüche:

1. Hydraulischer Grubenstempel mit einem Außenstempel und einem in diesem gleitend geführten Innenstempel, gekennzeichnet durch eine den Innenstempel innerhalb des Außenstempels umschließende Packung aus mit Antikorrosions- und Gleitmitteln getränktem Filz od. dgl. oberhalb des Kolbens.

2. Hydraulischer Grubenstempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pakkung nach oben durch einen Führungs- und Ausfahrbegrenzungsring begrenzt ist.

3. Hydraulischer Grubenstempel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Pakkung nach oben durch einen Schmutzabstreifring aus Gummi od. dgl. abgedichtet ist.

In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 899483; deutsche Auslegeschriften Nr. 1014 501, 137.

In Betracht gezogene ältere Patente: Deutsche Patente Nr. 1 044 004, 1 059 383.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

609 660/63 9.66 © Bundesdruckerei Berlin