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Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung von Siebblechen Galvanoplastisch
erzeugte Siebbleche sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt. Sie unterscheiden
sich zunächst hinsichtlich des Siebmusters und der Form der Sieböffnungen. Neben
Öffnungen mit zur Oberfläche des Siebbleches senkrechten Wandungen sind in Durchgangsrichtung
sich erweiternde Sieböffnungen bekannt. Ist z: B. der Querschnitt der Sieböffnungen
kreisförmig, so können demnach die Öffnungen zylindrisches oder z. B. konisches
Profil aufweisen. Weiter unterscheiden sich die bekannten Siebbleche nach der Ausbildung
ihrer Oberfläche. Üblicherweise ist diese glatt. Jedoch ist es bereits bekannt,
insbesondere bei als Scherblattfolien für elektrische Rasierapparate verwendeten
Siebblechen die Ränder der Sieböffnungen gegenüber der Siebblechoberfläche zu überhöhen.
Diese randüberhöhten Sieböffnungen weisen häufig ein sich in Richtung der Überhöhung
verengendes Profil auf. - Die beschriebenen Siebbleche sind mit dem Nachteil behaftet,
daß ihre Dicke mehr oder weniger durch die Größe der Sieböffnungen begrenzt ist.
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Bekanntlich werden Siebbleche galvanoplastisch in der Weise hergestellt,
daß auf eine entsprechend dem Perforationsmuster durch eine Fotokopierschicht oder
aufgedruckte Deckschicht abgedeckte Metallmatrize eine das Siebblech bildende galvanische
Metallschicht aufgebracht wird. Dabei wächst die Metallschicht auf den unbedeckten
Flächen der Matrizen nicht nur in der Dicke, sondern auch seitlich über die abgedeckten
Flächen. Zwar läßt sich das Verhältnis von Dicken- zu Seitenwachstum in gewissen
Grenzen beeinflussen, jedoch nicht in einer solchen Weise, daß dicke Siebbleche
mit gegenüber der Dicke sehr kleinen Sieböffnungen hergestellt werden könnten. Dickere
Siebbleche sind aber schon aus Festigkeitsgründen häufig erwünscht.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe' zugrunde, Siebbleche mit bei
relativ großer Dicke feinen Sieböffnungen zu schaffen, d. h. ein hierfür vorteilhaftes
galvanoplastisches Herstellungsverfahren anzugeben.
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Die üblichen Verfahren galvanoplastischer Siebherstellung benutzen
zur Abdeckung der den späteren Öffnungen entsprechenden Stellen auf der metallischen
Matrize isolierende Fotokopier- oder aufgedruckte Deckschichten. Nach einem anderen
Verfahren, wie es zur Herstellung von Siebblechen mit gegenüber der Siebblechoberfläche
überhöhten öffnungsrändern bekannt ist, wird als Matrize eine auf eine Isolierstoffplatte
aufgebrachte und entsprechend den späteren Sieböffnungen bis auf die Isolierstoffplatte
ausgeätzte Metallfolie verwendet. Beide Verfahren arbeiten mit dünnen Schichten,
die zu Unebenheiten an der Sieboberfläche führen. Außerdem sind sie nicht dazu geeignet,
die Vertiefungen an den Öffnungsrändern des herzustellenden Siebbleches in gewünschter
Profilform und Tiefe zu erzeugen.
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Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Verstellung von galvanoplastisch
erzeugten Siebblechen, wobei auf einer entsprechend dem Perforationsmuster abgedeckten
Metallmatrize eine das Siebblech bildende Metallschicht galvanisch aufgebracht wird.
Sie besteht darin, daß auf die Metallmatrize eine Siebschablone fest, aber leicht
lösbar aufgelegt wird, deren Öffnungen mit einem auf der Matrize haftenden Füllstoff
ausgefüllt werden und nach Entfernen der Schablone die Matrize mit den darauf haftenden
Füllstoffabdeckungen galvanoplastisch zur Bildung des Siebbleches behandelt wird,
wobei die Füllstoffabdeckungen Randvertiefungen der Sieb.: öffnungen erzeugen. Das
Profil der Vertiefungen richtet sich nach dem Profil der Öffnungen in der Siebschablone.
Die Siebschablone kann auf beliebige Weise -ffergestellt sein. Bevorzugt wird eine
Metallplatte in der Dicke der erforderlichen Füllstoffabdeckungen, deren Öffnungen
entsprechend dem Perforationsmuster des herzustellenden Siebes chemisch oder elektrolytisch
ausgeätzt sind. Durch geeignete Zusätze zum Elektrolyten kann das Verhältnis von
Dicken- zu Flankenabtrag in den Öffnungen der Siebschablone in bekannter Weise gesteuert
werden, so daß sich die Profilform der Öffnungen in der Siebschablone in gewünschtem
Maß beeinflussen und ausbilden läßt. Als weitere vorteilhafte Maßnahme empfiehlt
die Erfindung, die Matrize zunächst in bekannter Weise der Siebform entsprechend
isolierend abzudecken und an den freien Stellen auszuätzen und auf die so behandelte
Matrize die Siebschablone aufzulegen, wobei deren Öffnungen und die angeätzten
Stellen
an der Matrizenoberfläche übereinanderliegen. Auf diese Weise wird eine sichere
Haftung der Füllstoffabdeckungen an der durch den Ätzprozeß aufgerauhten Matrizenoberfläche
erreicht.
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Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin
zu sehen, daß Siebbleche großer Dicke mit feinen Sieböffnungen..galvanoplastisch
hergestellt werden können. Die Dicke kann entsprechend der Höhe der Füllstoffabdeckungen
beliebig gewählt werden. Dadurch erhält das Siebblech eine wesentlich größere Festigkeit.
Auch können die nm die Sieböffnungen herum entstehenden Vertiefungen bei geeigneter
Ausbildung für die Förderung der Siebwirkung überaus nützlich sein. Die Herstellung
des Siebes erfolgt in einem einzigen galvanoplastischen Arbeitsgang. Wird die Matrize
aasgeätzt, so kann hierbei zum Aufbringen der Deckschicht mit demselben Film (im
Fall eines Fotokopierverfahrens) bzw. derselben Druckform wie zur Herstellung der
Siebschablone gearbeitet werden.
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Im folgenden sei die Erfindung an Hand einer Ausführungsbeispiele
darstellenden Zeichnung näher erläutert; es zeigt F i g. 1 einen Querschnitt durch
eine Matrize mit aufgelegter Siebschablone, deren Öffnungen mit einem Füllstoff
ausgefüllt sind, F i g. 2 im Querschnitt die Matrize entsprechend F i g. 1 nach
Entfernen der Siebschablone und gal-'vanoplastischem Aufbringen der das Siebblech
bildenden Metallschicht, F i g. 3 im Querschnitt eine vor Auflegen der Siebschablone
an den Stellen der späteren Sieböffnungen aasgeätzte Matrize.- - .
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Wie in F i g.1 dargestellt ist; wird zur Herstellung der Siebbleche
5 zunächst- auf eine Metallmatrize l-
eine Siebschablone 2 fest, aber leicht
lösbar- aufgelegt, Die- Öffnungen der Siebschablone 2 werden mit isoliertem - Füllstoff=
3 'ausgefüllt, - der auf der Oberfläche der- -Matrize 1 haftet. Sodann wird die
Siebschablone. 2 abgenommen. Es verbleibt jetzt die teilweise mit den Füllstoffabdeckungen
3 versehene Matrize 1, wobei die Füllstoffabdeckungen 3 in ihrer Dicke und Form
den Lochrandvertiefungen 4 des herzustellenden Siebbleches 5 entsprechen. `Nun wird
nach bekanntem: Verfahren galvanisch- eine Metallschicht zur Bildung des Siebbleches
5 auf die Matrize 1 aufgebracht, wobei sich eine Ausbildung der Sieböffnungen 6
zeit Vertiefungen 4 an der der Matrize zugewandten Seite des Siebbleches 5 ergibt,
wie es in F i g. 2 dargestellt ist. Ersichtlich kann durch entsprechende Wahl der
Öffnungsformen in der Sieb-Schablone 2 das Profil der Vertiefungen 4 im Siebblech
5 in weitgehend beliebiger Weise ausgeführt werden, solange hierbei nur ein Abziehen
des fertigen Siebbleches 5 von der Matrize 1 gewährleistet bleibt.
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Wie die F i g. 3 zeigt, kann die Matrize 1 zunächst in bekannter Weise
der Siebform entsprechend mit einer Fotokopierschicht 7 oder einer aufgedruckten
Deckschicht isolierend abgedeckt werden und an den frei gebliebenen Stellen, die
den Öffnungen 6 des späteren Siebbleches 5 entsprechen, aasgeätzt werden. Anschließend
wird die Deckschicht 7 entfernt und die Siebschablone 2 in der erfindungsgemäßen
Weise aufgelegt und ihre Löcher mit dem isolierenden Füllstoff ausgefüllt. Dieser
haftet nun auf den aasgeätzten Stellen 8 oder Matrize 1 wesentlich besser als auf
der glatten Metalloberfläche.