DE1217259B - Verfahren zur Herstellung eines aus Hochofenschlacke und geloeschtem Kalk bestehenden Bindemittels, insbesondere fuer Moertel - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines aus Hochofenschlacke und geloeschtem Kalk bestehenden Bindemittels, insbesondere fuer Moertel

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DE1217259B
DE1217259B DEA45672A DEA0045672A DE1217259B DE 1217259 B DE1217259 B DE 1217259B DE A45672 A DEA45672 A DE A45672A DE A0045672 A DEA0045672 A DE A0045672A DE 1217259 B DE1217259 B DE 1217259B
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Germany
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mortar
binder
blast furnace
furnace slag
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Lennart Andersson
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STRAA KALKBRUK AB
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    • C04CEMENTS; CONCRETE; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES
    • C04BLIME, MAGNESIA; SLAG; CEMENTS; COMPOSITIONS THEREOF, e.g. MORTARS, CONCRETE OR LIKE BUILDING MATERIALS; ARTIFICIAL STONE; CERAMICS; REFRACTORIES; TREATMENT OF NATURAL STONE
    • C04B7/00Hydraulic cements
    • C04B7/14Cements containing slag
    • C04B7/147Metallurgical slag
    • C04B7/153Mixtures thereof with other inorganic cementitious materials or other activators
    • C04B7/17Mixtures thereof with other inorganic cementitious materials or other activators with calcium oxide containing activators
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Description

  • Verfahren zur Herstellung eines aus Hochofenschlacke und gelöschtem Kalk bestehenden Bindemittels, insbesondere für Mörtel Für Mörtel und Putzmörtel wird jetzt in großem Umfang aus festigkeitstechnischen Gründen statt reinem gelöschtem Kalk ein Bindemittel verwendet, in welches Zement eingeht. Gewöhnlicherweise besteht das Bindemittel aus einer Mischung von Zement und gelöschtem Kalk, wobei das Mengenverhältnis im Hinblick auf die gewünschte Festigkeit des Putzmörtels festgelegt wird. In den »Anweisungen zur schwedischen Bauordnung« wird Mörtel je nach dem in das Bindemittel eingehenden Gehalt an Zement in die Klassen A bis D eingeteilt. Bei einem Mörtel nach Klasse A enthält das Bindemittel 90 Gewichtsprozent Zement, bei einem Mörtel nach Klasse B 65 Gewichtsprozent Zement, bei einem Mörtel nach Klasse C 50 Gewichtsprozent Zement und bei einem Mörtel nach Klasse D nur Kalk. Das Bindemittel wird dem Mörtel im allgemeinen im Verhältnis von 1 Volumteil Bindemittel und 4 Volumteil Sand beigemischt. Die Zeit, in welcher ein zementhaltiger Mörtel nach Zubereitung ohne Herabsetzung der Festigkeit verwendet werden kann, ist von der Abbindezeit des Zements abhängig. Diese Zeit ist für gewöhnliche Zementsorten sehr kurz und beträgt in der Regel nur 2 bis 4 Stunden, und nach Verlauf dieser Zeit darf der Mörtel nicht mehr verwendet werden. Das bedeutete bisher, daß Mörtel und Putzmörtel, die zementhaltige Bindemittel enthalten, in der Regel am Bauplatz in kleinen Posten jedesmal frisch zubereitet werden mußten. Weil im allgemeinen ausreichende Vorrichtungen zur Festlegung der Mengenanteile im Mörtel an den Bauorten nicht vorhanden sind, ergibt sich eine beträchtliche Unsicherheit bezüglich der Qualität des zubereiteten Mörtels. Es wird deswegen schon lange nach einem Bindemittel für Mörtel und Putzmörtel gesucht, das bei gleicher Festigkeit wie die zementhaltigen Bindemittel eine wesentlich längere Abbindezeit als diese aufweist, so daß es möglich wird, den Mörtel in Mörtelfabriken zuzubereiten, wodurch eine gleichmäßige und hohe Qualität des Mörtels sichergestellt wird.
  • Als Bindemittel für Mörtel und Putzmörtel sind auch schon Mischungen von feingemahlener Hochofenschlacke und gelöschtem Kalk vorgeschlagen worden. Solche Bindemittel sind derart hergestellt worden, daß zerquetschte oder granulierte Hochofenschlacke und gelöschter Kalk zusammen mit kleinen Mengen an bindezeitregelnden Substanzen, wie z. B. Gips, in, einer geeigneten Mühle, beispielsweise einer Kugelmühle vom Rohrmühlentyp, zusammengemahlen wurden. Der gelöschte Kalk (das Kallchydrat) muß dabei in einer ausreichenden Menge zugesetzt werden, um dem mit dem Bindemittel hergestellten Mörtel die gewünschte Geschmeidigkeit zu geben. Rund 50 Gewichtsprozent Kalkhydrat sind zu diesem Zweck erforderlich. Bei Verwendung von Schlacke aus schwedischen Hochöfen, welche einen verhältnismäßig niedrigen Gehalt an Calciumoxyd enthält im Vergleich zu ausländischen Hochofenschlacken, erhält man ein Bindemittel, das einen Mörtel ergibt, dessen Festigkeit nur unbedeutend größer ist als die Festigkeit eines gewöhnlichen Kalkmörtels. Auch wenn das Bindemittel mit einer ausländischen Hochofenschlacke mit höherem Gehalt an Calciumoxyd hergestellt wird, muß eine so große Menge an gelöschtem Kalk zugesetzt werden, um dem fertigbereiteten Mörtel und Putzmörtel die gewünschte Geschmeidigkeit und Bearbeitbarkeit zu geben, daß der Mörtel schlechtere Festigkeit als ein Kalkzement mit demselben Gehalt an Kalk aufweist. Die Abbindezeit wird in beiden Fällen zu kurz, um eine Zubereitung des Mörtels in Mörtelfabriken zu gestatten. .
  • Die vorliegende Erfindung betrifft die Herstellung eines Bindemittels, das aus einer Mischung von gemahlener Hochofenschlacke und gelöschtem Kalk besteht und das für hochklassigen Mörtel und Putzmörtel geeignet ist und eine- ausreichend lange Abbindezeit besitzt, um eine fabrikmäßige Zubereitung des Mörtels in größeren Posten zu gestatten. Dabei wird eine Festigkeit des Bindemittels angestrebt, die zumindest ebenso groß ist wie die Festigkeit eines Bindemittels, das aus einer Mischung von 50 Gewichtsprozent gelöschtem Kalk und 50 Gewichtsprozent Zement besteht. Ein Bindemittel mit niedrigerer Festigkeit wäre für die einschlägige Industrie ohne Interesse. Das Bindemittel muß mit anderen Worten in Mischung mit Sand einen Mörtel ergeben, der dieselbe Festigkeit wie ein Mörtel der Klasse C ergibt.
  • Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß das Erhärten eines Bindemittels der fraglichen Art auf einer chemischen Reaktion zwischen der Hochofenschlacke und dem gelöschten Kalk beruht und daß diese Reaktion gefördert wird, wenn die Hochofenschlacke äußerst fein gemahlen wird. Gelöschter Kalk besitzt in der Regel eine Korngröße, ausgedrückt in spezifischer Oberfläche nach- B 1 a i n e , von zumindest etwa 12 000 cm2/g, und es hat sich als zweckmäßig erwiesen, die Hochofenschlacke auf eine Korngröße entsprechend einer spezifischen Oberfläche von mindestens 4000 cm2/g, vorzugsweise 6000 bis 7000 cm2/g oder mehr, zu mahlen. Eine solche Feinmahlung der Hochofenschlacke kann nicht in Mischung mit dem gelöschten Kalk durchgeführt werden, weil die Kalkteilchen weich sind und eine Art Schmiermittel bilden, sondern zur Feinmahlung der Hochofenschlacke ist ein getrennter Mahlvorgang notwendig. Ein durch Mischung von getrennt feingemahlener Hochofenschlacke mit gelöschtem Kalk erhaltenes Bindemittel gibt einem daraus hergestellten-Mörtel eine Festigkeit, die die Festigkeit eines Mörtels übersteigt, welcher ein Bindemittel enthält, das in bekannter Weise durch gemeinsames Mahlen von zerquetschter oder granulierter Hochofenschlacke mit gelöschtem Kalk hergestellt worden ist, aber die erhaltene Festigkeitserhöhung ist nicht besonders erheblich. Die Abbindezeit für das homogen gemischte Produkt, d. h., die Zeit, die von der Zubereitung des Mörtels; bis dieser eine gewisse, in den Normen festgelegte Steifheit erhalten hat, beträgt nur 3 bis 4 Stunden, diese Abbindezeit ist viel zu kurz, um eine fabrikmäßige Herstellung von Mörtel in größeren Posten zu gestatten.
  • Gemäß der Erfindung wird eine sehr beträchtliche Erhöhung der Festigkeit und eine sehr bedeutende Verlängerung der Abbindezeit in einer überraschend einfachen Weise dadurch erreicht, daß im voraus feingemahlene Hochofenschlacke und gelöschter Kalk durch kräftiges Zusammenmahlen innig gemischt werden. Dieses Zusammenmahlen bringt keine weitere Verminderung der Korngröße der Hochofenschlacke mit sich, aber die Körner der Hochofenschlacke und die des gelöschten Kalks werden in innigen Kontakt miteinander gebracht, so daß die Voraussetzung für eine intensivere chemische Reaktion zwischen den Körnern beim Verrühren mit Wasser geschaffen wird. Noch überraschender ist aber, daß das Zusammenmahlen mit dem Kalk eine beträchtliche Verlängerung der Abbindezeit mit sich bringt. Es hat sich herausgestellt, daß ein Zusammenmahlen der beiden Materialkomponenten, die schoneine ausreichende Feinkörnung aufweisen, eine Erhöhung der Festigkeit um 50 bis 100 °/o und eine 3- bis 5fache Verlängerung der Abbindezeit mit sich bringt, was mehr als genug ist, um einen Mörtel oder Putzmörtel mit ausreichender Lagerungsfähigkeit zu gewinnen, der mit Vorteil in einer Mörtelfabrik hergestellt werden kann.
  • Dem Bindemittel kann natürlich in an sich bekannter Weise eine kleine Menge Gips oder ein anderes bindezeitverlängerndes Mittel zugesetzt werden. Der Gips wird zweckmäßig den Hauptkomponenten beim Zusammenmahlen zugesetzt, gegebenenfalls auch in im voraus feinverteilter Form.
  • Die Bedeutung des Zusammenmahlens für die Festigkeit und die Abbindezeit des Bindemittels geht aus dem folgenden Versuchsbericht hervor.
  • Eine Hochofenschlacke eines schwedischen Eisenwerks, enthaltend etwa 35 Gewichtsprozent Ca0, wurde getrennt zu einer Korngröße, ausgedrückt in spezifischer Oberfläche nach B 1 a i n e, von 6200 cm2/g gemahlen. Die hierfür erforderliche Mahlarbeit, ausgedrückt in kWh/t, wurde gemessen. Die feingemahlene Hochofenschlacke wurde mit einer gleichen Gewichtsmenge trockengelöschtem Kalk mit einer spezifischen Oberfläche von etwa 12 500 cm2/g sowie mit einer kleinen Menge, etwa 3 bis 5 °/a, feinpulverisiertem Gips homogen gemischt. Der größte Teil der so erhaltenen Mischung wurde einer Zusammenmahlung in derselben Mühle unterworfen, in welcher das getrennte Mahlen der Hochofenschlacke erfolgt war. Für einen ersten Posten wurde das Zusammenmahlen so weit getrieben, daß die Zusammenmahlarbeit, ausgedrückt in kWh/t, 35 °/o der Mahlarbeit bei der Vorfeinmahlung der Hochofenschlacke betrug, während für den zweiten Posten die Zusammenmahlung noch weiter getrieben wurde, nämlich bis die Mahlarbeit 65 °/o dieses Wertes betrug. Von den drei verschiedenen Posten BindemittteJ wurden eine Anzahl Probekörper hergestellt und diese Proben mit Rücksicht auf Festigkeit gegen Druck und Biegen in verschiedenen Alterungsstufen untersucht. Das Ergebnis dieser Proben ist in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt:
    Tabelle 1
    Festigkeit in kg/cm2 der aus Mörtel hergestellten Probekörper
    Alter des Zusammenmahlarbeit kWh/t
    Probekörpers
    in Tagen 00/0 350/, 650j,
    und Nächten Druck I Biegung Druck I Biegung Druck Biegung
    3 29,4 13,9 38,1 16,9 54,2 19,8
    7 61,6 22,2 81,2 29,5 106,2 33,7
    14 76,6 23,5 131,0 36,4 137,5 38,1
    28 100,9 33,2 141,5 42,2 166,9 43,9
    56 116,8 40,0 161,2 47,4 188,6 48,8
    Ferner wurde die Abbindezeit gemessen. Die Abbindezeit war wie folgt:
    Nur homogen gemischtes Produkt. . 3 bis 4 Stunden
    Zusammengemahlenes Produkt mit
    35 °/o Energieverbrauch. . . . . . . . . 7 bis 8 Stunden
    Zusammengemahlenes Produkt mit
    65 °/a Energieverbrauch. . . . . . . . . 10 bis 12 Stunden
    Wie aus dem vorstehenden Versuchsbericht hervorgeht, ist es möglich, durch Zusammenmahlen mit relativ mäßigem Energieverbrauch die Festigkeit des Bindemittels zu erhöhen und dessen Abbindezeit auf 10 Stunden und mehr zu verlängern. Es hat sich ferner erwiesen, daß ein bereits 24 Stunden alter Mörtel, der mit einem erfindungsgemäß hergestellten Bindemittel angemacht wurde und dessen Abbindezeit 10 Stunden beträgt, durch »Aufarbeiten«, d. h. durch Umrühren, gegebenenfalls unter Zusatz von etwas Wasser, wieder auf geeignete Konsistenz gebracht werden kann, ohne daß ein Festigkeitsverlust eintritt. Ein Mörtel, der mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel hergestellt wird, kann somit an einem Tag zubereitet und am folgenden Tag gebraucht werden und kann dabei ohne Gefahr eines Festigkeitsverlustes mit Wasser zu der richtigen Konsistenz aufgearbeitet werden. Das erfindungsgemäße Bindemittel eignet sich also zur Herstellung von Mörtel in Mörtelfabriken oder in zentralen Mischstationen und beseitigt die praktischen Schwierigkeiten, die bis jetzt mit Lieferungen von solchen zentralen Zubereitungsstellen verbunden waren, wodurch eine wesentlich höhere Sicherheit hinsichtlich der Qualität des Mörtels am Bauort erreicht wird. Auch in den Fällen, wo Mörtel am Bauort zubereitet werden muß, weil nahegelegene Mörtelfabriken nicht vorhanden sind, wird bei der Verwendung des erfindungsgemäßen Bindemittels eine größere Sicherheit hinsichtlich der Qualität des Mörtels erreicht, und zwar deshalb, weil größere Posten auf einmal zubereitet werden können, und vom Zubereitungstag übriggebliebener Mörtel am nächsten _ Tag verwendet werden kann ohne nennenswerte Herabsetzung der Festigkeit des Mauerwerks.
  • Bezüglich der Verarbeitungseigenschaften eines Mörtels, der mit dem Bindemittel gemäß der Erfindung angemacht worden ist, wurde von erfahrenen Maurern, die Gelegenheit hatten, einen derartigen Mörtel oder Putzmörtel zu verarbeiten, festgestellt, daß dieser einem Mörtel mit einem aus Kalk und Zement bestehenden Bindemittel wesentlich überlegen ist. Auch ein Vergleich mit reinem Kalkmörtel fällt zugunsten des neuen Bindemittels aus, weil beim Putzen die erhaltenen Flächen handwerksmäßig besser ausgeführt werden können als mit reinem Kalkmörtel. Infolge der im Vergleich mit zementhaltigen Mörteln beträchtlich längeren Abbindezeit ergeben sich Möglichkeiten zur einfacheren und schnelleren Ausführung der handwerksmäßigen Arbeit. Somit können beim Putzen verschiedene Arbeitsgänge aufeinanderfolgen, weil man den richtigen Zeitpunkt nicht so genau abwarten muß, wie es beim Putzen mit zementhaltigen, schnell bindendem Mörtel der Fall ist.
  • Obschon das erfindungsgemäße Bindemittel besonders für Mörtel und Putzmörtel geeignet ist, kann es mit Vorteil auch für andere Bauzwecke verwendet werden. So kann es als Bindemittel für Mauersteine und Bauplatten, als Bindemittel in Holzwolleplatten und ähnlichen Erzeugnissen, wie Platten oder anderen Bauelementen, die mit organischem oder anorgahischem Fasermaterial verstärkt sind, zur Verwendung kommen. Weiterhin kann das Bindemittel zur Erdstabilisierung verwendet werden, wobei die längere Abbindezeit manche praktischen Schwierigkeiten beseitigt.
  • Die relative Menge des dem Bindemittel beigemischten gelöschten Kalkes kann in weiten Grenzen verändert werden. Bestimmend hierfür ist in erster Hand die chemische Zusammensetzung der Hochofenschlacke, ferner die Korngröße der feingemahlenen Schlacke sowie die Festigkeit, die man zu erreichen wünscht. In der Regel soll das Bindemittel zumindest 10 und höchstens 70 Gewichtsprozent gelöschten Kalk enthalten. Ein Überschuß an Kalk gibt bei der Herstellung von Mörtel und Putzmörtel, wie bereits erwähnt, dem Mörtel eine erhöhte Geschmeidigkeit, aber wirkt gewissermaßen herabsetzend auf die Festigkeit. Optimale Festigkeit dürfte, wenn es sich um Bindemittel handelt, die aus Hochofenschlacke aus schwedischen Eisenwerken hergestellt sind, erreicht werden, wenn das Bindemittel etwa 25 Gewichtsprozent gelöschten Kalk enthält. In den Fällen, in denen ein Überschuß an Kalk erforderlich ist, um dem Mörtel die gewünschte Geschmeidigkeit und Bearbeit-: barkeit zu geben, kann die feinkörnige Hochofenschlacke mit nur einem Teil der Gesamtmenge an Kalk zusammengemahlen und der restliche Kalk erst bei der Zubereitung des Mörtels zugesetzt werden. Eine sichere Festlegung der Anteile wird aber erreicht, wenn die ganze erforderliche Menge Kalk dem Bindemittel zugesetzt und so zusammen mit der im voraus feingemahlenen Hochofenschlacke einem nochmaligen Mahlen unterworfen worden ist.
  • Um die Möglichkeit, während längerer Zeit einen Mörtel mit einem Bindemittel gemäß der Erfindung zu verwenden, d. h. die Möglichkeit, den Mörtel »aufzuarbeiten«, praktisch festzustellen, ist die folgende Probenserie ausgeführt worden. Eine bestimmte Menge Mörtel wurde am 1. Tag morgens hergestellt. Eine Serie von Säulen mit 25 - 25 cm Seitenlänge und etwa 1 m Höhe wurden unmittelbar, 2 und 5 Stunden nach Herstellung des Mörtels gemauert. Der Mörtel wurde dann über Nacht stehengelassen und am 2. Tag morgens aufgearbeitet. Eine weitere Serie von Säulen wurde am Morgen und am Mittag 22 bzw. 26 Stunden nach der Herstellung des Mörtels gemauert. Die Ergebnisse gehen aus der nachstehenden Tabelle hervor.
    Tabelle 2
    Festigkeit kg/cm2
    gemauerter Säulen nach
    7 Tagen 28 Tagen
    und Nächten und Nächten
    Alter des Mörtels
    beim Mauern in
    Stunden
    0 96 115
    2 94 112
    5 93 109
    Aufarbeitung des
    Mörtels
    22 96 112
    26 91 114
    Hieraus geht hervor, daß die Verwendbarkeitszeit, d. h. die Zeit, in der der Mörtel ohne Festigkeitsverminderung verwendet werden kann, 24 Stundenübersteigt.
  • Beim Putzen mit Mörtel, der mit dem Bindemittel gemäß der Erfindung hergestellt ist, hat es sich als möglich erwiesen, den Mörtel auch am 3. und am 4. Tag aufzuarbeiten, ohne daß die Qualität des Putzes litt.
  • In der Staatlichen schwedischen Prüfanstalt (»Statens Provningsanstalt«) ist ein ähnlicher Versuch durchgeführt worden, dessen Ergebnisse weiter unten in Zusammenhang mit Festigkeitsangaben festgehalten sind.
  • Das erfindungsgemäße Bindemittel gibt einem daraus hergestellten Mörtel eine Festigkeit, die in guten Grenzen die Festigkeit eines Mörtels der Klassen B und C erreicht. Die Festigkeit solcher Mörtel wurde gemessen. Tabellen 3 und 4 zeigen eine solche Versuchsserie. Die Ziegel waren Vollziegel mit einer Festigkeit von etwa 300 kg/cm'.
    Die Mörtel nach Klassen A, B und C und die Mörtel mit Bindemittel gemäß der Erfindung sind mehrmals geprüft worden;- die angegebenen Werte sind Durchschnittswerte.
  • Aus Tabelle 3 geht hervor, daß die Festigkeit eines Mörtels mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel im Volumenverhältnis 1: 5 und 1:4, entsprechend 13,3 bis 16,7 Gewichtsteilen Bindemittel auf 100 Gewichtsteile Sand, die Festigkeit eines Kalk-Zement-Mörtels der Klasse B übersteigt, und daß die Festigkeit eines Mörtels mit dem erfindungsgemäßen Bindemittel im Volumenverhältnis 1: 6, entsprechend 11,1 Gewichtsteilen Bindemittel auf 100 Gewichtsteile Sand, auch die Festigkeit eines Kalk-Zement-Mörtels nach Klasse C übersteigt.
  • Die in Tabelle 3 angegebenen Mörtel sowie zwei Mörtel mit demselben Gehalt an Bindemittel gemäß der Erfindung wie in den Kalk-Zement-Mörteln nach Klassen A und B sind geprüft worden, wobei die folgenden Werte erhalten worden sind:
    Auch diese Proben bestätigen, daß das neue Bindemittel einen Mörtel von sehr hoher Festigkeit gibt.
  • In der Staatlichen schwedischen Prüfungsanstalt hat man die folgenden Werte erhalten bei Vergleichsprüfungen von Säulen, die mit Mörtel aus dem erfindungsgemäßen Bindemittel bzw. mit Mörtel gemauert sind.
    Tabelle 5
    Gewichtsteile Druckfestigkeit,
    Mörtel Bindemittel kg/cma,
    auf 100 Gewichts- nach 56 Tagen
    teile Sand und Nächten
    Bindemittel
    Klasse C ........ 16,7 95,1
    Klasse B ........ 18,9 112,7
    Bindemittel gemäß
    der Erfindung
    Frisch hergestell-
    ter Mörtel ..... 16,7 128,7
    24 Stunden ge-
    lagerter Mörtel.. 16,7 119,1
    Aus diesen Prüfungen ergibt sich dasselbe Bild der Festigkeitseigenschaften wie bei den Prüfungen gemäß Tabelle 3.

Claims (1)

  1. Patentanspruch: Verfahren zur Herstellung eines aus einer Mischung von gemahlener Hochofenschlacke und gelöschtem Kalk bestehenden Bindemittels, insbesondere für Mörtel und Putzmörtel, d a d u r c h g e k e n n z e i c h n e t, daß die Hochofenschlacke in an sich bekannter Weise zunächst für sich allein gemahlen wird und daß das Mahlen bis zu einer Feinkorngröße erfolgt, bei der die Hochofenschlacke eine spezifische Oberfläche gemäß B 1 a i n e von wenigstens 4000 cm2/g, vorzugsweise 6000 bis 7000 cm2/g oder mehr aufweist und danach die feingemahlene Schlacke mit dem Kalk zwecks inniger Vermischung einem weiteren Mahlvorgang unterworfen wird.
DEA45672A 1963-04-11 1964-04-06 Verfahren zur Herstellung eines aus Hochofenschlacke und geloeschtem Kalk bestehenden Bindemittels, insbesondere fuer Moertel Pending DE1217259B (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP1195361A1 (de) * 2000-10-09 2002-04-10 Wopfinger Stein- und Kalkwerke Schmid & Co. Hydraulisches Bindemittel

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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EP1195361A1 (de) * 2000-10-09 2002-04-10 Wopfinger Stein- und Kalkwerke Schmid & Co. Hydraulisches Bindemittel

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