DE1215281B - Verfahren und Einrichtung zur Beeinflussung des Kurzschlussstromverlaufes beim Kurzlichtbogenschweissen - Google Patents

Verfahren und Einrichtung zur Beeinflussung des Kurzschlussstromverlaufes beim Kurzlichtbogenschweissen

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DE1215281B DEK51698A DEK0051698A DE1215281B DE 1215281 B DE1215281 B DE 1215281B DE K51698 A DEK51698 A DE K51698A DE K0051698 A DEK0051698 A DE K0051698A DE 1215281 B DE1215281 B DE 1215281B
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Dr-Ing Erich Folkhard
Dipl-Ing Horst Keller
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    • B23K9/1006Power supply

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Description

  • Verfahren und Einrichtung zur Beeinflussung des Kurzschlußstromverlaufes beim Kurzlichtbogenschweißen Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Einrichtung zur Beeinflussung des Kurzschlußstromverlaufes beim Kurzlichtbogenschweißen unter Schutzgas, insbesondere unter Kohlendioxyd, mit abschmelzender Elektrode unter Verwendung einer Gleichstromschweißmaschine mit flacher Charakteristik und einer im Schweißstromkreis angeordneten Induktivität.
  • Diese Schweißmaschinen besitzen den Vorteil der Selbstregelung, d. h., daß bei Änderung der Drahtvorschubgeschwindigkeit die von der Schweiß= maschine abgegebene Stromstärke automatisch der veränderten Zuführ- und Abschmelzgeschwindigkeit des Schweißdrahtes angepaßt wird. Solche Maschinen sind auch weitgehend unabhängig von willkürlichen oder unwillkürlichen Bewegungen, bei denen der Abstand zwischen Drahtaustrittsdüse des Schweißbrenners und dem Werkstück verändert wird. Derartige Schwankungen treten vor allem beim Handschweißen in gewissen Grenzen auf, wobei bei gutem Selbstregeleffekt der Schweißmaschine nur minimale Änderungen der Lichtbogenlänge zu verzeichnen sind.
  • Konstantspannungsschweißmaschinen haben sich für die MIG-Schweißung sehr gut bewährt, wenn beim Schweißvorgang keine oder nur wenig Kurzschlüsse auftreten. Man spricht in diesem Fall von einem. sogenannten sprühregenartigen Tropfenübergang. Der Werkstoff wird in feinen Tropfen auf das Grundmaterial übertragen, wobei zwischen dem zugeführten Draht und dem Schweißbad kein eigentlicher Kurzschluß auftritt, sondern das Material in Form feiner Tröpfchen sprühregenartig übertragen wird. Derartige Lichtbogenformen treten insbesondere bei Verwendung von Argon oder Helium als Schutzgas auf.
  • Bei Verwendung von Kohlendioxyd als Schutzgas ändert sich der Materialübergang grundlegend dadurch, daß auch bei verhältnismäßig hohen spezifischen Strombelastungen des Schweißdrahtes so große Materialtropfen entstehen, daß zwischen dem zugeführten Schweißdraht und dem Schweißbad bzw. dem Werkstück während des Schweißvorganges zahlreiche Kurzschlüsse auftreten.
  • Bei Verschweißung dünner Drähte mit einem Durchmesser, der in der Regel zwischen 0,6 und 1,2 mm liegt, ist man außerdem sowohl bei Kohlendioxyd als auch bei Argon als Schutzgas sogar bestrebt, einen kurzschlußartigen Tropfenübergang zu erzielen, da dadurch der Grundwerkstoff weniger stark erhitzt wird als bei einem dauernd brennenden und nicht durch Kurzschlüsse unterbrochenen Lichtbogen. Durch den obenerwähnten Effekt gelingt es, auch verhältnismäßig dünnes Material nach dem MIG-Verfahren zu verschweißen, ohne daß die Gefahr besteht, daß ein Loch in die Schweißnaht gebrannt wird. Man spricht dabei von einem kurzschlußartigen Tropfenübexgang,wobei die Kurzschlußfrequenz in der Regel über fünfzig Kurzschlüsse pro Sekunde beträgt. Das Verfahren wird dementsprechend als Kurzlichtbogen-Schweißverfahren bezeichnet.
  • Durch die Kurzschlüsse entstehen bei Verwendung üblicher Konstantspannungsschweißmaschinen verhältnismäßig hohe Kurzschlußspitzen, die den Nachteil einer erhöhten Bildung von Schweißspritzern und eines sehr harten Lichtbogens ergeben. In der Regel wird auch gleichzeitig die Nahtoberfläche ungünstig beeinflußt.
  • Um den oben geschilderten Effekten zu begegnen, ist es bekannt, der Schweißmaschine entweder eine stärkere Neigung der statischen Strom-Spannungs-Kennlinie zu geben oder in den Schweißstromkreis eine zusätzliche Induktivität einzuschalten. Beide Anordnungen bezwecken, den dynamischen Kurzschlußstrom auf Werte zu begrenzen, die für einen Schweißvorgang brauchbar sind, müssen aber mit Nachteilen erkauft werden.
  • So vermindert z. B. eine stärkere Kennlinienneigung den Selbstregeleffekt der Konstantspannungsschweißmäschine. Dies bedeutet aber, daß bei Veränderung der Drahtvorschubgeschwindigkeit oder des Schweißbrennerabstandes auch die Lichtbogenlänge und damit dessen Stabilität ungünstig beeinflußt wird. Es müssen daher die Leerlaufspannung und die Kennlinienneigung der jeweiligen Drahtvorschubgeschwindigkeit genau ängepaßt -werden, um brauchbare Schweißergebnisse zu erhalten.
  • Es ist ferner bekannt, daß durch die Einschaltung einer induktiven Drossel in den Schweißstromkreis der zeitliche Verlauf des Stromanstieges bei einem auftretenden Kurzschluß verzögert wird, wodurch die Kurzschlußspitzen begrenzt werden können. Nachteilig wirkt sich dabei jedoch aus, daß durch den verzögerten Verlauf des Stromanstieges auch das Ablösen des gebildeten Schweißguttropfens verzögert wird.
  • Dies kann bei hoher Induktivität so weit führen, däß der Kurzschluß dauernd bestehenbleibt und sich überhaupt kein Lichtbogen mehr bildet. Bei etwas kleineren Werten der Induktivität kann es passieren, daß die Kurzschlußzeit gegenüber der Brennzeit des Lichtbogens zu groß wird, wodurch eine stark überwölbte Naht entsteht. Macht man die Induktivität noch kleiner, so wird der Lichtbogen sehr hart, und es entstehen durch die hohen Kurzschlußstromspitzen Schweißspritzer in verstärktem Maße.
  • Es ist ferner zu berücksichtigen, daß sich Kennlinienneigung; Induktivität und Leerlaufspannung gegenseitig beeinflussen, so daß bei Schweißmaschinen, bei denen alle drei Größen veränderlich sind, nur schwierig die günstigste Einstellung gefunden werden kann.
  • Es sind auch Stromquellen bekannt, bei denen eine Dämpfung des Stromanstieges durch Erhöhung der Induktivität in der Stromquelle selbst erfolgt, z. B. durch Rückkoppelung der an der Drossel bei Belastung entstehenden Spannung an eine Steuerwicklung des Transduktors der Stromquelle.
  • Aufgabe der Erfindung ist ein Verfahren und eine Einrichtung, die funktionell selbständig jeder Gleichstrom-Schweißstromquelle mit flacher Strom-Spannungs-Chärakteristik nachgeschaltet werden können und ohne weiteres durch Beeinflussung des Kurzschlußstromes wirksam werden.
  • Gemäß der Erfindung wird vorgeschlagen, daß das Drosselglied mindestens einen parallelgeschalteten LR-Zweig oder eine elektrisch äquivalente Schaltung aufweist und- dadurch die auf den Kurzschlußstrom wirkende Induktivität bei ansteigendem Kurzschlußstrom ohne Beeinflussung der Stromquelle selbst verstärkt und hierdurch die Anstieggeschwindigkeit des Kurzschlußstromes bei Erreichung mindestens eines, vorzugsweise mehrerer bestimmter Stromwerte vermindert.
  • Durch dieses Verfahren kann im Gegensatz zu den bekannten einfachen Induktivitäten der zeitliche Verlauf des Kurzschlußstromanstieges beliebig verändert werden, d. h., man kann z. B. erreichen, daß bei Bildung eines Kurzschlusses der Stromanstieg zunächst schnell mit einer Geschwindigkeit von 50 000 A pro -Sekunde erfolgt und bei Erreichen eines bestimmten Stromwertes (z. B. 200 A), die Stromanstiegsgeschwindigkeit vermindert wird, (z. B. auf 15 000 A pro Sekunde). Das Verfahren kann auch so durchgeführt werden, daß die Stromanstiegsgeschwindigkeit nicht nur einmal; sondern mehrmals bei Erreichen bestimmter Stromwerte geändert wird. Mit .dem erfindungsgemäßen Verfahren gelingt es, die Höhe -der dynamischen Kurzschlußspitzen so -zu begrenzen, daß dabei- weder die Kennlinienneigung vergrößert, die Tropfenablösung verzögert noch die Spritzerbildung verstärkt wird.
  • Zur Durchführung des Verfahrens wird eine Einrichtung vorgeschlagen, bei der der Nebenzweig aus einer Drossel und einem dazu in Reihe geschalteten Ohmschen Widerstand besteht, wobei die Induktivität der Hauptdrossel größer als die der Nebendrossel und der Wert jedes Ohmschen Widerstandes des Nebenzweiges größer als der des Ohmschen Widerstandes der Hauptdrossel ist.
  • Die Wirkungsweise dieser erfindungsgemäßen Einrichtung ist folgende: Bei Auftreten eines Kurzschlusses wird die Stromanstiegsgeschwindigkeit durch den Wert der beiden Drosseln bestimmt. Unter :der Voraussetzung, daß die Induktivität der Hauptdrossel groß und diejenige der Nebendrossel klein ist, wird zunächst der Stromanstieg entsprechend der kleineren Induktivität verhältnismäßig rasch erfolgen. Da die Nebendrossel in Reihe mit einem Ohmschen Widerstand geschaltet ist, wird die , Stromanstiegsgeschwindigkeit bis zu einem Stromwert beibehalten, ab dem, der Ohmsche Widerstand einen weiteren- Stromanstieg begrenzt. Ist z. B. die Spannung der Schweißmaschine 20 V und der Ohmsche Widerstand 0,2- Ohm, so wird der Strom bis zu einem Grenzwert von 100 A mit einer Stromanstiegsgeschwindigkeit entsprechend der kleineren Induktivität der Nebendrossel verlaufen. Von diesem Zeitpunkt an ist der Stromfluß durch den Nebenkreis, bestehend aus in Reihe geschalteter Nebendrossel und Ohmschem Widerstand, auf den obengenannten Wert begrenzt. Der Kurzschlußstrom muß bei seinem weiteren Anstieg den Weg durch die Hauptdrossel niit größerer Induktivität nehmen. Zwangläufig verläuft der weitere Stromanstieg entsprechend der größeren Induktivität der Hauptdrossel verzögert.
  • - In Weiterbildung der Erfindung kann parallel zur Hauptdrossel nicht nur ein System, bestehend aus Nebendrossel - und Ohmschem Reihenwiderstand, sondern mehrere parallele Systeme geschaltet werden, in denen die Werte der Nebeninduktivität und des Ohmschen Widerstandes dem gewünschten zeitlichen Verlauf des Kurzschlußstromes angepaßt sind. Man kann letzteren z. B. so steuern, daß die Stromanstiegsgeschwindigkeit bis zu einem Kurzschlußstrom von 100 A 80 000 A pro Sekunde, bis zu einen Kurzschlußstrom von 200 A 40 000 A pro Sekunde, bis zu einem Kurzschlußstrom von 300 A 20 000 A pro Sekunde und darüber hinaus 10 000 A pro Sekunde beträgt.
  • In Weiterbildung der Erfindung ist es zweckmäßig, der Hauptdrossel im Vergleich zu den parallelgeschalteten Ohmschen Widerständen eine möglichst gute elektrische Leitfähigkeit zu verleihen, so daß sie während der Lichtbogenbrennzeit, wenn also keine rasche zeitliche Änderung des Stromes erfolgt, den überwiegenden Anteil des Stromflusses übernimmt. Man erreicht dadurch, daß der Konstantspannungs-Stromquelle keine größere Neigung der statischen Kennlinie aufgezwungen wird, wodurch der Effekt der guten Selbstregelbarkeit erhalten bleibt.
  • Eine andere Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist dadurch gekennzeichnet, daß im Nebenzweig eine Nebendrossel und eine Hauptdrossel mit parallel dazu geschaltetem Ohmschen Widerstand angeordnet sind, -wobei die Induktivität der Hauptdrossel größer als die der Nebendrossel und der Wert des Ohmschen Parallelwiderstandes größer als der Widerstand der beiden Drosseln ist.
  • Die Wirkungsweise dieser Einrichtung ist dabei folgende: Bei Auftreten eines Kurzschlusses fließt der Strom zunächst vorwiegend über die Nebendrossel und den zur Hauptdrossel parallelgeschalteten Ohmschen Widerstand. Da die Nebendrossel eine kleinere Induktivität als die Hauptdrossel besitzt, erfolgt der Stromanstieg dementsprechend zunächst verhältnismäßig rasch. Wird ein Stromwert erreicht; bei dem der Ohmsche Widerstand ein weiteres Ansteigen verhindert, so fließt der weiter ansteigende Kurzschlußstrom bevorzugt anstatt über den Ohmschen Widerstand über die Hauptdrossel. Man sieht, daß die Wirkung dieses abgewandelten Systems gleich ist wie diejenige der zuerst beschriebenen Anordnung. Es bietet sich dabei die Möglichkeit, die Induktivität der Nebendrossel in die Stromquelle selbst derart zu verlegen, daß der Stromquelle selbst eine gewisse Induktivität, z. B. bei einem Schweißgleichrichter durch entsprechende Ausbildung des Transformators, verliehen wird, die den gleichen Wert hat wie die Nebendrossel.
  • Die Funktion der erfindungsgemäßen Einrichtungen ist also derart, daß sich die induktive Wirkung mit ansteigendem Kurzschlußstrom immer mehr verstärkt. Sie unterscheidenosich dadurch nicht nur rein ausführungsmäßig von den bisher bekannten einfachen Drosseln, sondern man kann mit ihnen der Schweißmaschine auch eine ganz spezielle Eignung für die MIG-Schweißung verleihen. Es ist z. B. nicht mehr notwendig, Stromquellen, die bevorzugt für die Kurzlichtbogenschweißung eingesetzt werden, eine erhöhte Neigung der statischen Strom,Spannungs-Kennlinie zu verleihen. Man kann also den Effekt der guten Selbstregelbarkeit der Schweißstromquelle erhalten. Darüber hinaus kann durch den anfänglich raschen Stromanstieg dieAblösung undAbschnürung des aufgeschmolzenen Tropfens wesentlich beschleunigt werden, ohne daß dabei, wie dies bei einfachen Drosseln der Fall ist, eine Verzögerung der Tropfenablösung und eine Erniedrigung der Kurzschlußfrequenz eintritt, die wieder ungünstige Auswirkungen auf das Nahtaussehen und auf die Lichtbogenstabilität besitzt. Trotzdem wird ein zu hohes Ansteigen des Kurzschlußstromes verläßlich dadurch dadurch vermieden, daß nach Erreichen eines bestimmten Stromwertes die Drosselwirkung in verstärktem Maße auftritt, daß also der Kurzschlußstrom zunächst rasch ansteigt, um von einem bestimmten Wert an stark gebremst zu werden. Dadurch kann die Kurzschlußstromspitze auf .einen willkürlich zu wählenden maximalen Wert beschränkt und ein zu starkes Spritzen beim Schweißen verläßlich vermieden werden.
  • In der Zeichnung ist die Erfindung näher erläutert. F i g. 1 zeigt verschiedene statische Kennlinien einer Gleichstrom-Schweißmaschine; F i g. 2 zeigt durch die entsprechenden dynamischen Kennlinien den zeitlichen Verlauf des Kurzschlußstromes; F i g. 3 a zeigt angeordnet in einem Gleichstromschweißkreis eine Hauptdrossel mit parallelgeschalteter Nebendrossel und Ohmschem Widerstand; F i g. 3 b zeigt eine andere Ausführung, bei der die Nebendrossel in- Reihe mit einem Zweig,- bestehend aus der Hauptdrossel mit parallelgeschaltetem Ohmschem Widerstand, gelegt ist; F i g. 4 zeigt den zeitlichen Verlauf der Kurzschlußströme in dem Haupt- und in dem Nebenzweig, wenn diese getrennt belastet werden; F i g. 5 zeigt den zeitlichen Verlauf des Kurzschlußstromes des Gesamtkreises, wenn dieser erfindungsgemäß geschaltet ist; .die unterbrochenen Linien 11 und 12 zeigen die Einzelströme der parallelen Zweige, aus denen eich der Gesamtstrom 1 zusammensetzt; F i g. 6 zeigt die Schaltung von mehreren Nebenzweigen parallel zur Hauptdrossel; F i g. 7 zeigt den zeitlichen Verlauf des Kurzschlußstromes bei Schaltung nach F i g. 6; F i g. 8 zeigt die zusätzliche Schaltung eines Gleichrichters in den Nebenkreis.
  • Bei den in F i g. 1 und 2 dargestellten Kennlinien wird vorausgesetzt, daß bei allen Stellungen der gleiche Dauerkurzschlußstrom fließt. Mit IKD ist der Dauerkurzschlußstrom und-mit 1T der erforderliche Strom zur Ablösung des Tropfens bezeichnet. 1 bezeichnet die Kennlinien der erfindungsgemäßen Einrichtung. Die Kennlinien 2 gehören zu einer Schweißmaschine mit einer einzigen Induktivität im Stromkreis, und mit 3 sind die Kennlinien einer Schweißstrommaschine mit starker Neigung der statischen Kennlinie bezeichnet. Man ersieht aus den Kennlinien, daß im Fall 1 und 2 die oben zitierte Selbstregulierung des Lichtbogens durch die flache Charakteristik besser ist als durch die steilere im Fall 3. Andererseits zeigt F i g. 2, daß im Fall 3 der maximale Kurzschlußs.trom sehr schnell erreicht wird, und zwar mit einer Stromanstiegszeit, die nur durch die unbeabsichtigten Trägheiten der Stromquelle bestimmt ist. Im Fall 2 ist die Stromanstiegszeit langsamer. Sie wird durch den Kehrwert der Induktivität bestimmt. Im Fall 1 der erfindungsgemäßen Ausführung erfolgt der Anstieg zunächst mit der gleichen Schnelligkeit wie im Fall 3. Hier knickt aber bei einem gewissen Punkt ,der Stromanstieg ab und verläuft sanft weiter bis auf den Dauerkurzschlußstrom.
  • Die Schaltung nach F i g. 3 a weist in einem Gleichstromkreis eine Hauptdrossel mit der Induktivität L1 und einen parallelgeschalteten Nebenzweig, bestehend aus einer Nebendrossel mit einer Induktivität L2 und einem in Reihe geschalteten Ohmschen Widerstand R2, auf. Die Hauptdrossel besitzt einen durch den Leiterquerschnitt gegebenen unbeabsichtigten Ohmschen Widerstand R1, der jedoch viel kleiner ist als R2. Die Induktivität von L1 ist größer als diejenigen von L2. Vorteilhafterweise wählt man L1 1,5- bis 20mal so groß wie L2.
  • Die Schaltung nach F i g. 3 b weist in einem Gleichstromkreis eine Nebendrossel mit der Induktivität L2 und in Reihe dazu geschaltet eine Hauptdrossel mit parallelgeschaltetem Ohmschem Widerstand R2 auf, wobei die Hauptdrossel eine Induktivität L1 besitzt, die größer ist als die Induktivität der Nebendrossel L2. Der Wert des Ohmschen Widerstandes R2 ist größer als die Summe der in den beiden Drosseln vorhandenen Widerstände.
  • Die in F i g. 4 und 5 dargestellten Kennlinien gelten sowohl für die Schaltung nach F i g. 3 a als sinngemäß auch für die nach F i g. 3 b. Es geht daraus hervor, daß der Stromanstieg des Nebenkreises 12 zunächst rasch verläuft, entsprechend der kleineren Induktivität L2. Er ist gegeben durch die Formel wobei U die von. der Stromquelle abgegebene Spannung darstellt.
  • Der Ohmsche Widerstand R2 begrenzt den durch den Nebenzweig fließenden Strom auf einen maximalen Wert, der wie folgt bestimmt wird: Der innere Widerstand der Schweißmaschine sei dabei vernachlässigt.
  • Der Strom, der durch die Hauptdrossel fließt, wird entsprechend der größeren Induktivität stärker verzögert. Der Stromanstieg entspricht der Formel Nach einer verhältnismäßig langen Zeit erreicht der Strom einen Maximalwert; der nur durch den Innenwiderstand der Schweißmaschine und durch den verhältnismäßig niedrigen Ohmschen Widerstand der Hauptdrossel L1 sowie der in den Schweißkreis geschalteten Kabel und Drähte bestimmt wird.
  • Aus F i g. 5 geht hervor, daß der Strom zunächst entsprechend der kleinen Induktivität des Nebenkreises verhältnismäßig rasch ansteigt, um nach Erreichen des maximalen .Stromes des Nebenzweiges entsprechend der größeren Induktivität der Hauptdrossel stark verzögert weiter anzusteigen. Die unterbrochenen Linien zeigen. dabei die Strombelastungen der beiden Zweige Ii und I2, die zusammen den Gesamtstrom 1 ergeben. Man erkennt daraus, daß der Strom 12 des Nebenkreises nach Erreichen des Maximalwertes wieder abfällt, .da die Hauptdrossel infolge ihres geringen Ohmschen Widerstandes in immer stärkerem Maß den Stromtransport übernimmt (Strom 11). Der schließlich durch den Nebenkreis fließende Strom ist verhältnismäßig gering und ergibt sich aus dem Verhältnis der Widerstände R1 und R2. Aus diesem Grund können die Elemente des Nebenkreises auch für verhältnismäßig geringen Strom bemessen werden, da ihre Belastung im wesentlichen nur immer kurzzeitig vor Erreichen des Kurzschlußstromes I2,"ax auftritt.
  • Nach F i g. 6 sind der Hauptdrossel 3 Nebensysteme zugeschaltet, bestehend aus drei Nebendrosseln, die jeweils mit einem Ohmschen Widerstand in- Serie geschaltet sind.
  • Aus F i g. 7 ist der zeitliche Stromverlauf bei Kurzschluß zu ersehen, wobei in sinngemäßer Abwandlung der F i g. 4 und 5 jeweils drei Stromstufen auftreten, bei denen sich der zeitliche Verlauf des Stromanstiegs entsprechend den Induktivitäten L2, L3, L4 und schließlich L1 ändert.
  • Nach einem weiteren Vorschlag der Erfindung können die bei Eiseninduktivitäten entstehenden Wechselstromverluste, die sich in der gleichen Weise auswirken wie ein zur Drossel -parallelgeschalteter Widerstand, in der gleichen Weise wie ein Ohmscher Widerstand nach der Erfindung benutzt werden.
  • Die parallelgeschalteten Nebendrosseln können auch so ausgebildet sein, daß sich durch entsprechende Auswahl des Leitermaterials und des Querschnittes automatisch beim Erreichen der gewünschten Induktivität der gewünschte Ohmsche Widerstand des Nebenzweiges ergibt, so daß ein zusätzlicher Ohmscher Widerstand dadurch überflüssig wird.
  • Zum Beispiel beträgt bei einer Luftdrossel von 60 mm Durchmesser und 90 Windungen die Induktivität 120 Mikrohenry und der OhmscheWiderstand 0,12 Ohm. Als Material wird Kupferdraht von 2 mm Durchmesser verwendet.
  • Ein besonderer Ohnischer Widerstand kann auch dadurch vermieden werden, daß durch Verwendung eines entsprechenden Eisenkernmaterials der Drosseln die Eisenverluste, z. B. durch Wirbelströme, die gleiche Wirkung hervorrufen wie ein Parallelwiderstand im Nebenzweig. .
  • Eine weitere vorteilhafte Anordnung ist in F i g. 8 gezeigt, in .dem das System der Nebenzweige durch einen geeigneten Einweg-Gleichrichter mit dem Zweig der Hauptdrossel verbunden ist; dadurch kann der Stromfluß durch das Nebensystem nur in einer Richtung erfolgen. Die in der Hauptdrossel gespeicherte Energie wird dadurch nach Aufhebung des Kurzschlusses amAbfluß durch dasNebensystem gehindert und zumAufrechterhalten des Lichtbogens zur Verfügung gestellt.

Claims (3)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Beeinflussung des Kurzschlußstromverlaufes beim Kurzlichtbogenschweißen unter Schutzgas mit abschmelzender Elektrode unter Verwendung einer Gleichstromschweißmaschinemit flacher Charakteristik und einer im Schweißstromkreis angeordneten Induktivität, dadurch gekennzeichnet, daß das Drosselglied mindestens einen parallelgeschalteten LR-Zweig oder eine elektrisch äquivalente Schaltung aufweist und dadurch die auf den Kurzschlußstrom wirkende Induktivität bei ansteigendem Kurzschlußstrom ohne Beeinflussung der Stromquelle selbst verstärkt und hierdurch die Anstieggeschwindigkeit des Kurzschlußstrom.es bei Erreichung mindestens eines, vorzugsweise mehrerer bestimmter .Stromwerte vermindert.
  2. 2. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Nebenzweig aus einer Drossel und einem dazu in Reihe geschalteten Ohmschen Widerstand besteht, wobei die Induktivität der Hauptdrossel größer ist als die der Nebendrossel und der Wert jedes. Ohmschen Widerstandes des Nebenzweiges größer als der des Ohmschen Widerstandes der Hauptdrossel ist.
  3. 3. Einrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß im Nebenzweig eine Nebendrossel und eine Hauptdrossel mit parallel dazu geschaltetem Ohmschem Widerstand angeordnet sind, wobei die Induktivität der Hauptdrossel größer als die der Nebendrossel und der Wert des Ohmschen Parallelwiderstandes größer als der Widerstand der beiden Drosseln ist. 4. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität der Hauptdrossel mindestens 1,5- bis 20mal so hoch ist wie die Induktivität jeder einzelnen Nebendrossel. 5. Einrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß in dem Nebenzweig nur eine bzw. mehrere Drosseln angeordnet sind, die mit einem Ohmschen Widerstand behaftet sind, der den gesonderten Ohmschen Widerstand nach Anspruch 2 ersetzt. 6. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptdrossel mit einem Eisenkern versehen ist, der den Widerstand im Nebenzweig ganz oder teilweise ersetzt. 7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Hauptdrossel mit einem magnetischen Kern und die Nebendrosseln als Luftdrosseln ausgebildet sind. B. Einrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Induktivität der Nebendrossel so bemessen ist, daß die in der .Stromquelle bereits vorhandene Induktivität entsprechend berücksichtigt ist. 9. Einrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Drosselglieder mit der Stromquelle in einem Gehäuse vereinigt sind. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Auslegeschrift Nr. 1116 332; französische Patentschrift Nr. 841568; USA.-Patentschriften Nr. 1490 202, 1667 244, 1687 492, 1862 922, 1910 825.
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