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Hochspannungsinnenraumschaltanlage mit zwei Sammelschienensystemen
Es ist bereits bekannt, Schaltungen für hohe Spannungen von 110 kV und mehr
in Gebäuden unterzubringen, weil darin die Geräte und vor allem Isolatoren vor Witterungseinflüssen,
Verunreinigungen u. dgl. geschützt sind. Naturgemäß kommt es dabei sehr wesentlich
auf den Bedarf an umbautem Raum und auf eine leichte und billige Bauform des Gebäudes
an. Es ist auch bereits bekannt, derartige Gebäudeschaltanlagen zweireihig zu bauen,
d. h. so, daß links und rechts vor einem Mittelgang im Gebäude
je eine Leistungsschalterreihe angeordnet ist. Die Zeichnung zeigt in F i
g. 1 eine solche Anlage im Aufriß, in F i g. 2 im Grundriß. Zu beiden
Seiten eines Mittelganges sind die Leistungsschalter 1 bzw. 2 in zwei Reihen
aufgestellt. Mit den Doppelsammelschienen 3, 4 sind die Leistungsschalter
über Sammelschienentrennschalter 5, 6 verbunden. Der Grundriß der Anlage
in F i g. 2 zeigt, daß man für die Sammelschienentrennschalter
5, 6 in der Längsrichtung des Gebäudes etwa mit der Hälfte derjenigen Raumbreite
auskommt, die für die Leistungsschalter benötigt wird. Wenn beispielsweise bei einer
Anlage für .l10kV die durch die Leistungsschalter bedingte Fel,derteilung
9 in beträgt, wie in F i g. 2 eingezeichnet, dann ist es möglich,
beide Leistungsschalterreihen an die Sammelschienen anzuschließen, weil die beiden
Sammelschienentrennschalter, die zur Verbindung eines Leistungsschalters mit beiden
Sammelschienensystemen gehören, innerhalb einer Felderbreite von nur 4,5 m untergebracht
werden können.
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Die geringere Breite der Sammelschienentrennschalter legt es nahe,
eine Versetzung der Leistungsschalterräume zu beiden Seiten des Mittelganges vorzunehmen,
wie dies aus F i g. 2 ersichtlich ist. Allerdings hat diese Versetzung der
Leistungssehalterzellen zur Folge, daß auch die Trennwände 7 bzw.
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der Leistungsschalterzellen auf der einen bzw. anderen Seite des Mittelganges
gegeneinander versetzt lieuen. Dieses Versetzen der Wände hat bautechnisch große
Nachteile. Es ist nicht möglich, diese Wände bei den herkömmlichen Innenraumbauweisen
in einer -Ebene anzuordnen, ohne daß sich dadurch die Breite der Anlage vergrößert.
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Die im oberen Gebäudeteil angeordneten Sammelschienentrennschalter
5, 6 und die Sammelschienen selbst werden von einer Tragkonstruktion
9 getrageni die sich auf die in F i g. 1 und 2 angedeuteten Trennwände10
zwischen benachbarten Trennschaltern abstützt. Diese Trennwände 10 liegeli
, aber, # wie der Grundriß F i g. 2 zeigt, immer in anderen Ebenen
als die Trennwände 7, 8 zwischen den Leistungssehalterräumen. Daher sind
die in F i g. 2 strichpunktlert angedeuteten schweren Längsunterzüge
11, 12 erforderlich, die das gesamte Gewicht der Sammelschieneu
3, 4 der Trennschalter 5, 6, der Trennschalterzwischenwände
10 und der Decken 13 tragen. Die Unterzüge 11, 12 ihrerseits
stützen sich auf die Trennwände 7, 8 zwischen den Leistungsschalterräumen.
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Durch die erläuterte Versetzung der Trennwände der Leistungsschalterräume
entstehen auf diese Weise komplizierte und teure Gebäudeanordnungen. Dazu kommt,
daß an jedem Ende des Schaltanlagengebäudes je ein Raum entsprechend der
halben Felderteilung ungenutzt übrigbleibt.
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Es ist auch eine raumsparende Hochspannungsinnenraumschaltanlage bekanntgeworden,
bei der die Sammelschienentrennschalter gelmpselt ausgeführt sind, wobei sich in
der Kapselung ein höherwertiges Isoliermittel als Luft befindet. Neben dieser bekannten
einreihigen Schaltanlage, bei der die Felderbreite, die durch die Sammelschienentrenner
einzenommen wird, ebenso groß ist wie der der Leistungsschalter, gibt es auch eine
zweireihige Schaltanlage in Innenraumausführung mit Doppelsammelschienen, bei der
die einzelnen P#hasenleiter der Sammelschienensysteme und auch die Sammelschienensysteme
selbst lotrecht übereinander angeordnet sind. Sie sind beidseitig mit Anschlüssen
für die Abzweige versehen und in der Mitte zwischen den beiden Ab-
zweigreihen
angeordnet. Eine derartige Ausführung erfordert eine besonders große Raumhöhe.
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Es ist auch eine Hochspannungssehaltanlage sowohl für die freie Aufstellung
als auch für Gebäude mit vier Sammelschienensystemen bekannt, bei der ,zu jedem
Abzweig bzw. zu jedem Leistungsschalter vier Sammelschienentrennschalter gehören,
die durch -ihre, Vielzahl erheblich mehr Platz als der dazugehörige Leistungsschalter
erforde.rn und- somit-- den kaumbedarf der Anlage -bestimmen.
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- Im Gegensatz zu diesen bekannten Ausführungen sind bei, einer
Anlage mit Doppelsammelschienen die
Abmessungen insbesondere der
Felderteilung durch die Aufstellung der Leistungsschalter bestimmt. Ziel der Erfindung
ist es, die durch die Größe des Leistungsschalters vorgeschriebene Felderteilung
in möglichst vorteilhafter Weise für die Unterbringung der Trennschalter auszunutzen.
Dies soll insbesondere unter dem Gesichtspunkt geschehen, daß die die Felderteilung
begrenzenden Zellenwände, die einander gegenüberliegen, nicht versetzt angeordnet
sind.
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Gegenstand der Erfindung ist eine Hochspannungsinnenraumschaltanlage
mit zwei gekapselten, in einer horizontalen Ebene liegenden Sammelschienensystemen
und mit die Sammelschienen kreuzenden, ebenfalls in einer horizontalen Ebene angeordneten
gekapselten Sanimelschienentrennschaltern, sowie mit beiderseits der Sammelschienen
angeordneten Leistungsschaltern, die in Zellen aufgestellt sind und bei denen die
Wände einander gegenüberliegender Zellen in einer Flucht liegen.
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ErfIndungsgemäß sind die gekapselten Trennschalter mit ihrer Längsachse
um einen kleinen Winkelbetrag schräg zur Mittelachse der LeistungssehalterzeHen
aufgestellt. Nach einem weiteren Merkmal sind die Sarnmelschienentrennschalter verschachtelt
angeordnet. Für dieses Merkmal wird nur im. Zusarnmenhang mit dem Hauptanspruch
Schutz begehrt.
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Durch die Erfindung wird es ermöglicht, bei Innenraumschaltanlagen
die Felder genau gegenüberliegend anzuordnen, was den Vorteil niedriger eingeschossiger
Gebäude bedeutet ' die unter Verwendung vorgefertigter Betonbauteile ausgeführt
werden können. Dies ist nur bei einem symmetrischen Aufbau des Gebäudes möglich,
bei dem die erforderlichen Unterstützungspunkte für die Dachbinder symmetrisch liegen
müssen. Weiterhin wird durch das Ineinanderschieben und Schrägstellen der gekapselten
SamTnelschienentrennschalter der blanke Anschluß der Leistungsschalter ermöglicht,
und zwar genau auf der Raumbreite eines Feldes für beide Sammelschienensysteme.
Auf diese Weise ist eine völlige Raumausnutzung bei vorgeschriebener Raumgröße ermöglicht.
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Eine Anordnung gemäß der Erfindung ist in F i g. 3
iin Aufriß,
in F i g. 4 im Grundriß schematisch dargestellt. Die Leistungssehalter
1, 2 sind wiederum in zwei Reihen aufgestellt. Die Aufstellung ist so getroffen,
daß die Trennwände 14, 15 zwischen den Leistungssehalterräumen sich gegenüherliegen,
d. h. daß eine Versetzung nicht mehr vorhanden ist. Die Trennschalter
und Sammelschienen sind als gekapselte Anlagenteile mit geringem Raumbedarf aüsgebildet,
während die Leistungsschalter und Wandler blank sind. Wegen der Anwendung der gekapselten
Trennschalter und Saminelschfenen können die bisher üblichen Trennwände
10 entfallen. Ebenso können die Decken bzw. Kontrollgänge 13 entfallen,
weil jetzt die Sarnmelschienen in Höhe der Leistungsschalter liegen. An Stelle einer
besonderen Tragkonstruktion können jetzt die Dachbinder direkt auf die Trennwände
14, 15 aufgelegt werden.
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Aus dem Grundriß F i g. 4 sind im. einzelnen die Maßnahmen
zu erkennen, die es möglich machen, die Wände gegenüberliegender Leistungssehalterräume
in eine Ebene zu legen. Die Zeichnung zeigt die gekapselten Trennschalter
16, 17, 18, die zu dem Leistungsschalter 1 gehören und die gekapselten
Trennschalter 19, 20, 21, die zu dem Leistungsschalter 2 gehören. Die spannungfährenden
Teile der Durchführungen 22, 23, 24 bzw, 25, 26, 27 haben auf diese
Weise einen genügend großen Spannungsabstand voneinander. Für die spannungführenden
Teile der Durchführungen 22 und 27 ergibt sich ein ausreichender Spannungsabstand
zu der jeweils nächstliegenden Trennwand 14 bzw. 15 dadurch, daß die
Längsachse der gekapselten Verbindungsleitungen gegenüber der Längsachse des Feldes
um einen kleinen Winkelbetrag schräggestellt wird.
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. Die die Trennwände-14, 15 Iin Mittelteil begrenzenden
Linien sind, wie F i g. 3 zeigt, nicht lotrecht, sondern schräggelegt. Diese
Anordnung hat zur Folge, daß das Dach durch die Zwischenwände in einfachster Weise
abgestützt werden kann, ohne daß die früher üblichen Unterzüge 11, 12 benötigt
werden. Durch diese Maßnahme wird außerdem erreicht, daß die freitragende Länge
des Dachs auf ein Mindestmaß reduziert wird.
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Bei der erfindungsgemäßen Anordnung ist ein zweites Stockwerk nicht
vorhanden und auch dadurch gelingt es, den umbauten Raum zu verringern. Im übrigen
wird eine weitergehende Verringerung des Raumbedarfs sowie die Aufstellung der Trennwände
14, 15 in einer Ebene dadurch erreicht, daß die gekapselten Teile der Anlage
iin Mittelteil des Gebäudes miteinander verschachtelt sind, d. h. aufeinanderfolgende
Trennschalter wie z. B. 16 und 19 gehören zu verschiedenen Leistungsschaltern.
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# Die Sammelschienen 28, 29, 30 und 31, 32, 33
sind bei
dieser Anordnung gleichfalls gekapselt; sie verlaufen unterhalb der Trennschalter.