DE1209513B - Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen - Google Patents

Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen

Info

Publication number
DE1209513B
DE1209513B DED40906A DED0040906A DE1209513B DE 1209513 B DE1209513 B DE 1209513B DE D40906 A DED40906 A DE D40906A DE D0040906 A DED0040906 A DE D0040906A DE 1209513 B DE1209513 B DE 1209513B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
water
parts
mixture
polymers
gel
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DED40906A
Other languages
English (en)
Inventor
Dipl-Chem Dr Wilhelm A Schuler
Dipl-Chem Dr Erich Baeder
Dipl-Chem Dr Karl-Heinz Rink
Dipl-Chem Dr Wolfgang Weigert
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Evonik Operations GmbH
Original Assignee
Degussa GmbH
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Degussa GmbH filed Critical Degussa GmbH
Priority to DED40906A priority Critical patent/DE1209513B/de
Priority to CH121264A priority patent/CH465513A/de
Priority to GB4714/64A priority patent/GB991396A/en
Priority to BE643721A priority patent/BE643721A/xx
Priority to NL6401259A priority patent/NL6401259A/xx
Priority to DK74864AA priority patent/DK112438B/da
Priority to US345094A priority patent/US3397172A/en
Priority to ES302759A priority patent/ES302759A1/es
Publication of DE1209513B publication Critical patent/DE1209513B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09KMATERIALS FOR MISCELLANEOUS APPLICATIONS, NOT PROVIDED FOR ELSEWHERE
    • C09K17/00Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials
    • C09K17/40Soil-conditioning materials or soil-stabilising materials containing mixtures of inorganic and organic compounds
    • C09K17/48Organic compounds mixed with inorganic active ingredients, e.g. polymerisation catalysts

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
  • Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • General Life Sciences & Earth Sciences (AREA)
  • Soil Sciences (AREA)
  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Materials Engineering (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Soil Conditioners And Soil-Stabilizing Materials (AREA)

Description

  • Verfahren zur Verbesserung von Böden und Bodenformationen Es sind Verfahren bekannt, nach denen synthetische Polymere als Bodenverbesserungsmittel verwandt werden. So dienen z. B. vernetzte Polyacrylamide in Form ihrer wasserhaltigen Gele als Bodenverdichtungsmittel. Nach diesem Verfahren wird eine wäßrige Lösung von monomerem Acrylamid in Kombination mit einer vernetzend wirkenden Substanz am Ort der Verwendun- zu einem stark wasserhaltigen Gel polymerisiert. Dieses im Erdboden durch Polymerisation entstandene Gel kann beispielsweise die Aufgabe erfüllen, von oben in den Boden eindringendes Wasser gegen Versickern abzudichten. Diese Gele aus Polyacrylamid haben jedoch. den Nachteil, daß sie nach Austrocknung kein Wasser wieder aufnehmen können.
  • Diese Unfähi(rkeit, wieder Wasser aufzunehmen, entspricht weder technisch noch wirtschaftlich den gestellten Anforderungen.
  • Bodenverdichtungsmittel we,-den z. B. dazu verwendet, den Boden, auf dem Staumauern von Stau-Seen stehen, nach vorausgegangener Abdichtung durch Zementinjektionen gegen eindringendes Wasser vollständig abzudichten. Bei großer Trockenheit kommt es vor, daß die Talsperren ihr gespeichertes Wasser ab-eben und unter Umständen sogar völlig austrocknen. Gleichzeiti- damit sinkt der Grundwasserspieg, el erheblich ab. Dadurch trocknen auch die in den Bodenspalten als Dichtungsmittel vorhandenen Kunststoff#gele weitgehend ein, und durch die dabei entstehende Schrumpfung geht der Dichtungseffekt verloren. Wenn sich der Grundwasserspiegel nach jahreszeitlicher Änderung wieder hebt und die Talsperren wieder mit Wasser gefüllt werden, so sind die nach dem bekannten Verfahren hergestellten und gegebenenfalls im Boden eingetrockneten Gele nicht in der Lage, wieder Wasser aufzunehmen, zu ihrer ursprünglichen Größe aufzuquellen und damit die Bodenabdichtun- wieder vollkommen herzustellen.
  • Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bodenverdichtung, bei dem der abdichtende Effekt auch bei großen Temperatur- und Feuchtigkeitsschwankungen erhalten bleibt und ist dadurch gekennzeichnet, daß man Polymerisate von Aerolein oder Co- oder Pfropfpolymerisate des Acroleins mit Vinylmonomeren und Alkali oder getrocknete Gele aus wäßrigen Dispersionen von Polymerisaten des Aeroleins und Alkalihydroxyd in feinverteilter Form in Gegenwart voll Wasser in den Boden einbringt. Die bei der Reaktion von Acroleinpolymerisat und Alkalihydroxyd in Gegenwart von Wasser gebildeten Gele, deren Verfestigungszeiten in weiten Grenzen einstellbar sind, sind reversibel quellbar. Nach völligem Austrocknen nehmen sie wieder Wasser auf, quellen zu ihrer ursprünglichen Größe und haben den gleichen Dichtungseffekt wie vor dem Austrocknen.
  • Als Comonomere für die Co- oder Pfropfpolymerisate werden Vinylmonomere, wie Methylmethacryl.at, Vinylacetat, Styrol, Acrylamid oder Acrylnitril, verwendet.
  • Die mittleren Molekulargewichte der Polymerisate liegen zwischen 10 000 und 1000 000. Die Polymerisate werden in Form von wäßrigen Dispersionen eingesetzt.
  • Als Dispersionspolymere werden am vorteilhaftesten Emulsionspolymere verwendet, es können aber auchfeste, wasserfeuchte Polyacroleine oder entsprechende Copolymerisate mit einem Trockensubstanzgehalt, der im Bereich zwischen 10 und 95 Gewichtsprozent liegen kann, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Emulgators, durch intensive Mischung in Wasser disperffiert werden.
  • Zur Herstellung der erfindungsgemäßen Gele werden die in Wasser feinverteilten Polymerisate des Acroleins mit Alkalihydroxydlösuneen versetzt. Die Trockensubstanz des Gemisches besteht zu 1 bis 9 Teilen aus Polymerisaten des Acroleins bzw. 9 bis 1 Teilen Alkalihydroxyd. Der Trockensubstanzgehalt des Gesamtgemisches kann in weiten Grenzen schwanken und z. B. weniger als 1 Gewichtsprozent betragen.
  • Vorzugsweise werden bei der Herstellung der Gemische Polymerdispersionen mit 5 bis 30 Gewichtsprozent Trockensubstanz verwendet. Die Alkalihydroxydlösungen sind im allgemeinen 3- bis 30gewichtsprozentig.
  • Die Gemische werden im Bereich zwischen -5 und +100'C, besonders zwischen +5 und +50'C,hergestellt.
  • Ein wesentlicher Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens liegt in der Möglichkeit, die Verfestigungszeit der Gele in weiten Grenzen einzustellen. Das Gel bildet sich nicht plötzlich, sondern über eine stufenweise Viskositätszunahme. Trotzdem kann aber die gesamte Verfestigungszeit recht kurz sein.
  • Die Verfestigungszeit hängt ab von der Auswahl des Polymeren und dem Wassergehalt des Gemisches aus Polymerdispersion und Alkalihydroxydlösung.
  • Polyacrolein oder Copolymerisate des Acroleins können durch Alterung in einen Zustand übergeführt werden, bei dem die Gelbildungsreaktion mit Alkalihydroxydlösung langsamer erfolgt als unter gleichen Reaktionsbedingungen mit einem ungealterten Polymeren. Eine Grobeinstellung der Verfestigungszeit ist somit durch geeignete Auswahl eines gealterten Polymeren gegeben.
  • Soll die Verfestigungszeit noch weiter variiert, d. h. verlängert werden, so wird dem bereits gelbildenden, aber noch flüssigen Gemisch aus Polymerdispersion und Lauge nach einer experimentell festgestellten Initialzeit eine bestimmte Menge Wasser oder verdünnte wäßrige Säure zugegeben. In Abhängigkeit von der Menge des zugegebenen Verdünnungsmittels ist die Verfestigungszeit variierbar. Allerdings soll der Trockensubstanzgehalt in dem dann vorliegenden Gemisch 1 Gewichtsprozent nicht wesentlich unterschreiten.
  • Hierdurch ist es möglich, besonders genau die für den jeweiligen Fall notwendigen Verfestigungszeiten einzustellen. Mit anderen Worten: Durch Auswahl des Polymerisats des Acroleins und durch Verdünnung mit Wasser und/oder Säure kann eine Feineinstellung erreicht werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren kann allen vorkommenden Situationen hinreichend angepaßt werden. Ein weiterer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß das Verfahren einstufig durchführbar ist. Beim Hintereinandereinpressen von zwei Reaktionsmedien treten durch zu frühes Ingangsetzen der Reaktion sehr leicht Verstopfungen in den Poren, Kanälen usw. der betreffenden Formation auf, die einem weiteren Einpressen erheblichen Widerstand entgegensetzen und eine völlige Durchdringung der zu verdichtenden Formation mit den Reaktionslösungen unmöglich machen. Diese Gefahr ist bei der einstufigen Durchführung des Verfahrens nicht gegeben.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehenden Gele sind temperaturunempfindlich. Ihre Quellfähigkeit verringert sich auch nicht nach mehrstündigem Erhitzen auf höhere Temperaturen. Werden die Gele sehr hoch, z. B. auf 300'C, erhitzt, so quellen sie trotzdem nach Wasserzugabe wieder auf und besitzen noch einen hohen Dichtungseffekt.
  • Es ist auch möglich, zunächst die Gele aus Polymerisaten des Acroleins und Alkali bei erhöhten Temperaturen zu trocknen und sie in Form von Trockengelpulver als Dichtungsmittel zu verwenden. Das Wasser wird von ihnen sehr schnell aufgenommen, und es entsteht wiederum ein wäßriges Gel.
  • Bei der Herstellung der Trockengelpulver ist die Menge an Trockensubstanz in dem wäßrigenAusgangsgel ohne Bedeutung, Selbst Gele mit nur 3 Gewichtsprozent Trockensubstanz ergeben verwendungsfähige Trockengelpulver.
  • Die nach dem Abdichten in den Böden bzw. Bodenformationen verliegenden Gele sind unempfindlich gegen saure Wässer (pH-Wert etwa 4 bis 6) sowie gegen die in den Böden vorkommenden Ionen wie NH4+, Na+ ' K+, Ca++, Ba++, Mn++, Mg++, Cu++, AI++, Fe+ Fe+++. Ihre Struktur und damit ihr Dichtungseffekt bleibt auch in sauren sowie in kalk-oder tonhaltigen Böden erhalten.
  • Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann die hydrophile Eigenschaft und damit die reversible Quellung der Gele durch Zumischen von Formaldehyd zu dem Gemisch aus wäßriger Polymerdispersion und Lauge noch verstärkt werden.
  • Weiter ist es möglich, das entstehende Gel mechanisch zu verstärken. Dazu werden den Gemischen aus Polyacroleindispersion und Lauge während der Gelbildung Sand, Wasserglas, wasserlösliche oder quellbare Cellulose oder Stärkederivate (fest oder in Lösung), Polyvinylalkohol, Polymerdispersionen, insbesondere Polyvinylacetat oder Polyacrylsäureester und/oder hochdisperse Füllstoffe, wie Kieselsäure, Ruß u. dgl., zugefügt. Auch Gemische aus Gel und Sand können zur Herstellung von dichtenden Schichten verwendet werden.
  • Das erfindungsgemäße Verfahren eignet sich für die verschiedensten Dichtungszwecke, vor allem zur Isolierung gegen eindringende Wässer, z. B. für den Untergrund von Stauseemauern, für das Abdichten von Staudämmen und Kanalbauten, bei Flußregulierungen und bei der Anlage von Seen und Teichen, für die Verfestigung von Bohrlöchern oder auch von lockerem Sand, wie Sandböden, Wanderdünen. Dabei können die Gele als solche oder unter Mitverwendung von Zement und Mörtel abdichtend und verfestigend wirken.
  • Weiter ist es möglich, z. B. die Sandböden selbst mit dem Trockengel zu vermischen und das auf natürlichem oder künstlichem Wege zugeleitete Wasser mit Hilfe des aufquellenden Gels festzuhalten. Diese Möglichkeit hat Bedeutung für die Fruchtbarmachung von Sand- oder Wüstenböden. Beispiel 1 5 Teile einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein vom Molgewicht 80 000 mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden mit 5 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge vermischt und bei 25'C in eine Form gegossen. Die anfangs milchigweiße Emulsionsmischung färbt sich langsam gelblichbraun, gleichzeitig verschwindet die Emulsionsfarbe immer mehr, und die Viskosität der Mischung nimmt ständig zu. Nach etwa 5 Minuten, vom Zeitpunkt des Vermischens an gerechnet, bildet sich ein bräunliches, klares Gel, das die Form ohne Schrumpfung vollständig ausfüllt. Das Gel kann in Wasser noch weiter aufquellen, es ist aber nicht in Wasser löslich. Beispiel 2 100Volumteile einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein (Molgewicht 80000) mit einem Feststoffgehalt von 20Gewichtsprozent werden mit 60Volumteilen 20gewichtsprozentiger Natronlauge vermischt. Ein kleiner Teil dieser Mischung wird sofort in das Ablaufrohr eines Trichters gegossen, das unten mit einem Stopfen verschlossen war. Innerhalb von 30 Sekunden nach dem Vermischen der beiden Komponeten bildet sich ein klares, braungefärbtes Gel. Der Stopfen wurde irn Ablaufrohr des Trichters entfernt und nun der Trichter mit Wasser gefüllt. Das Gel bewirkt eine vollständige Abdichtung, das eingefüllte Wasser kann weder ablaufen noch durchsickern.
  • Beispiel 3 5 Teile einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden bei 20'C mit 10 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge vermischt. Innerhalb von 130 Sekunden bildet sich ein bräunliches, klares Gel, das ausreichende Festigkeit besitzt und gegenüber Wasser als Dichtun-smittel wirksam ist.
  • Um bei der Herstellung des Gels am Ort der Verwendung, z. B. als Bodenverdichtungsmittel, eine ausreichende Verfestigungszeit zur Verfügung zu haben, werden entsprechend dem oben angegebenen Beispiel 100 Sekunden nach dem Vermischen von 5 Teilen einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt mit 10 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge 3,5 Teile Wasser in die viskoser gewordene Mischung eingeführt. Dadurch bleibt die Mischung länger fließfähig; erst nach 7 Minuten tritt Gelierung ein.
  • Wird unter genau analogen Reaktionsbedingungen anstatt mit 3,5 Teilen mit 4,0 Teilen Wasser verdünnt, so wird eine noch längere Verfestigungszeit erhalten. Die Gelbildung erfolgt erst nach 15 Minuten.
  • Wenn die zur Verdünnung verwendete Wassermenge noch weiter vergrößert wird, so daß anstatt mit 4,0 Teilen unter wiederum genau analogen Bedingun-,en mit 4,5 Teilen Wasser verdünnt wird, so wird eine Verfestigungszeit von über einer Stunde erhalten. Die Reaktionsmischung nimmt an Viskosität zu, bleibt aber noch weiter fließfähig. Erst nach 11/2 bis 2 Stunden wird ein Gel gebildet.
  • Es ist ebenfalls möglich, zur Veränderung der Verfestigungszeit verdünnte Salzsäure an Stelle von Wasser als Verdünnungsmittel zu vdwenden. Eine Verfestigungszeit von 15 Minuten bis zur Gelbildung wird erhalten, wenn unter den oben angegebenen Bedingungen nach 100 Sekunden Initialzeit mit 2Teilen lOgewichtsprozentiger Salzsäure verdünnt wird.
  • C Beispiel 4 5 Teile einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden bei 20'C mit 10 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge vermischt. Nach 100 Sekunden Initialzeit wird 1 Teil 40gewichtsprozentiger Formaldehyd zugegeben. Unter langsam ansteigender Viskosität wird nach 3 Minuten ein gelbliches, reversibel quellbares Gel erhalten.
  • Beispiel 5 Eine Mischung aus 5 Teilen einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt mit 5 Teilen 1-ewichtsprozentiger wäßriger Lösung von Tylose wird bei 20'C mit 5 Teilen 20gewichtsprozentiger Natronlauge versetzt. Innerhalb von 2 Minuten bildet sich ein festes, klar durchsichtiges Gel.
  • Wenn anstatt 5 Teile wäßriger Tyloselösung O,lTeil Tylose MH 300 als feste Substanz unmittelbar vor der NaOH-Zugabe in dem Dispersionspolyacrolein vermischt wird, so bildet sich unter sonst analogen Bedingungen innerhalb von einer Minute ein klares, festes Gel.
  • Beispiel 6 In 5Teile einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein (wie im Beispiell) werden O,lTeil hochdisperse Kieselsäure verteilt und anschließend 5 Teile 20gewichtsprozentige Natronlauge zugegeben. Die Mischung erstarrt innerhalb von einer Minute zu einem klaren, gelblichbraunen Gel mit erhöhter Festigkeit. Beispiel 7 Eine Mischung aus 5 Teilen einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein (wie im Beispiel 1) und 9 Teilen 50gewichtsprozentiger Polyvinylacetatdispersion werden mit 5 Teilen 20gewichtsprozentiger Natronlauge homogenisiert. Innerhalb von 2 Minuten entsteht ein gelblichweißes Gel, das in gewissem Umfang elastische Eigenschaften zeigt.
  • Wenn bei der Gelbildung überschüssige Natronlauge angewandt wird, so kann diese durch Polyvinylacetat inaktiviert werden, indem durch partielle Verseifun- Natriumacetat entsteht.
  • Beispiel 8 9Teile einer Dispersion von Polyacrolein mit 20Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden verdünnt mit 4,5Teilen Wasser, und anschließend wird mit 12Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge versetzt. Es wird mit 100 Teilen Sand vermischt und diese Mischung in ein weites, unten offenes Rohr eingefüllt, derart, daß die Sandmischung eine Füllhöhe einnimmt, die etwa gleich ist dem Durchmesser des Rohres. Die Sandschicht wird mit dem etwa gleichen Volumen Wasser überschichtet. Das sich bildende Gel verhindert ein Eindringen des Wassers in die Sandschicht. Aus dem unten offenen Rohr fließt selbst nach mehrtägigem Stehen kein Wasser ab.
  • Wird die obenerwähnte Sand-Gel-Mischung dazu verwendet, auf einen eingelegten Filter in einem Trichter eine 0,3 bis 0,5 cm dicke Schicht aufzubauen, und anschließend 15 Stunden trocknen gelassen, so werden nach Einfüllen von 100 Teilen Wasser selbst durch diese dünne Dichtungsschicht erst nach etwa 5 bis 6 Stunden 50 Teile Wasser hindurchgelassen.
  • Beispiel 9 6 Teile einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden mit 6 Teilen Wasser verdünnt und anschließend mit 8 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge vermischt. Das nach wenigen Minuten gebildete Gel wird zerkleinert und bei 120'C 3 Stunden getrocknet. Der Rückstand wird in einer Mühle zu einem feinen Pulver gemahlen.
  • Ein Teil des auf die genannte Art erhaltenen Geltrockenpulvers wird versetzt mit 3 Teilen Wasser. Innerhalb von 20 Sekunden findet Aufquellung zu einem festen Gel statt.
  • Ein unten offenes Glasrohr, das in einer Schale stand, wurde 50 cm hoch mit einer Mischung gefüllt, die aus 100 Volumteilen Sand und 5 Volumteilen »Trocken,-elpulver« bestand. Die in dem Rohr befindliche Mischung wurde nun 50 cm hoch mit Wasser überschichtet. Die Sandsäule wurde zwar völlig mit Wasser durchfeuchtet, ein Teil des Wassers ist auch in die Schale abaeflossen, aber nach etwa 20 Minuten e war das dem Sand zugemischte Trockengelpulver jedoch so weit aufgequollen, daß noch etwa 20 cm hoch das anfangs zugegebene Wasser über der Sandsäule stand und auch nach mehrstündiger Beobachtungszeit nicht mehr abgeflossen ist.
  • In einem Blindversuch wurde in einem entsprechend großen Rohr 50 cm hoch Sand ohne Trockengelpulver eingefüllt. Innerhalb von 20 Minuten sind 5 - 50 cm Wasserfüllhöhe durch die Sandsäule hindurch abgeflossen. Nach dieser Zeit wurde der Blindversuch abgebrochen, eine Abdichtung ist erwartungsgemäß nicht eingetreten.
  • Beispiel 10 In ein 1,50 m langes Rohr wird eine Mischung aus 24 Teilen einer Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt und 24 Teilen Wasser eingefüllt und anschließend mit 32 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge überschichtet. Es findet selbst bei einem Innendurchmesser des Rohres von nur 0,8 cm völlige Durchmischung statt unter Ausbildung eines klaren Gels auf der gesamten Füllhöhe.
  • Beispiel 11 Ein unten offenes Glasrohr wurde zu etwa 60cm Füllhöhe mit Sand gefüllt. Durch ein leeres Glasrohr, dessen unteres Ende 30 cm tief in der Sandsäule steckte, wurde eine Mischung aus 25 Volumteilen einer wäßrigen Dispersion von Polyacrolein mit 20 Gewichtsprozent FeststofIgehalt und 25 Volumteilen 100/,iger Natronlauge zufließen gelassen und dabei das Glasrohr langsam herausgezogen, so daß der Sand wie durch eine Sonde mit der Reaktionsmischung durchfeuchtet wurde. Nach etwa 10 Minuten fand Gelierun- statt. Die Sandsäule wurde sofort mit Wasser überschichtet, das Wasser konnte jedoch nicht eindringen. Der abdichtende Effekt ist dauerhaft. Der Wasserspiegel senkt sich nach mehrtägiger Beobachtungszeit nicht.
  • Beispiel 12 In einer analogen Versuchsordnung, wie unter 11 beschrieben, wurde durch die Glasrohrsonde etwa in der Mitte der 60 cm hohen Sandsäule nur eine etwa 1,5 cm breite Sandschicht mit der Reaktionsmischung durchtränkt und gelieren gelassen. Selbst diese dünne Imprägnierschicht genügte, um von oben eindringendes Wasser vollständig und dauerhaft zurückzuhalten.
  • Beispiel 13 5Teile wäßrige Dispersion eines Copolymerisates aus 80 Teilen Acrolein und 20 Teilen Vinylacetat vom K-Wert 60 mit 10 Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden mit 10 Teilen lOgewichtsprozentiger Natronlauge vermischt und bei 25'C in eine Form gegossen. Nach etwa 3 Minuten, vom Zeitpunkt des Vermischens an gerechnet, bildet sich ein bräunliches, schwachtrübes Gel, das in Wasser quellbar, aber nicht mehr in Wasser löslich ist.
  • Beispiel 14 5Teile wäßrige Dispersion eines Copolymerisates aus 75Teilen Acrolein und 25Teilen Methylmethacrylat vom K-Wert 65 mit 20 Gewichtsprozent Feststoffgehalt werden mit 10 Teilen 15 "/,iger wäßriger Kalilauge vermischt. Innerhalb von 5 Minuten entsteht aus der Mischung bei 25'C ein braunes, trübes Gel, das in Wasser quellbar, aber nicht mehr in Wasser löslich ist.

Claims (2)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zum Verbessern und Verdichten von Böden und Bodenformationen durch gelbildende synthetische Polymere, d a d u r c li g ek e n n z e i c h n e t, daß man Polymerisate von Acrolein oder Co- oder Pfropfpolymerisate des Acroleins mit Vinylmonomeren und Alkali oder getrocknete Gele aus wäßrigen Dispersionen von Polymerisaten des Aeroleins und Alkalihydroxyd in feinverteilter Form in Gegenwart von Wasser in den Boden einbringt.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man ein wäßriges Gemisch aus Polymerisaten des Aeroleins und Alkalihydroxyd verwendet, das als Trockensubstanz 1 bis 9 Teile Alkalihydroxyd und 9 bis 1 Teil Acroleinpolymerisat enthält. 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß zur Herstellung der Gemische wäßrige Polymerdispersionen mit 5 bis 30 Gewichtsprozent Trockensubstanz und i bis 30 Gewichtsprozent Alkalihydroxydlösungen verwendet werden. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gemische bei Temperaturen von -5 bis +100'C hergestellt werden. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verfestigungszeit bis zur Gelbildung durch Zugabe von Wasser oder verdünnten wäßrigen Säuren zur Mischung aus Polymerdispersionen und Alkalihydroxyd nach einer definierten Initialzeit verlängert wird. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung aus Polymerdispersionen und Alkalihydroxyd während der Gelbildung Formaldehyd als wäßrige Lösung zugemischt wird. 7. Verfahren nach Anspruch 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Mischung aus Polymerdispersionen und Alkalihydroxyd während der Gelbildung verstärkende Füllstoffe zugefügt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 670 046.
DED40906A 1963-02-16 1963-02-16 Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen Pending DE1209513B (de)

Priority Applications (8)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED40906A DE1209513B (de) 1963-02-16 1963-02-16 Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen
CH121264A CH465513A (de) 1963-02-16 1964-02-03 Verfahren zum Verdichten und Verfestigen zwecks Erhölung der Abdicht- und Wasserbindefähigkeit von Böden, Bodenformationen, Bauwerken, Bauelementen und Baustoffen
GB4714/64A GB991396A (en) 1963-02-16 1964-02-04 Chemical process for the treatment of soil
BE643721A BE643721A (de) 1963-02-16 1964-02-12
NL6401259A NL6401259A (de) 1963-02-16 1964-02-13
DK74864AA DK112438B (da) 1963-02-16 1964-02-15 Fremgangsmåde til forbedring og tætning af jord, gulve, jordformationer, bygningsværker, bygningselementer og bygningsstoffer.
US345094A US3397172A (en) 1963-02-16 1964-02-17 Process for the preparation of polyacrolein gels and process for improving the properties and sealing of soils, soil formations, structures, structural elements and structural materials
ES302759A ES302759A1 (es) 1963-02-16 1964-08-03 Un procedimiento para la preparación de geles de poliacroleínas

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DED40906A DE1209513B (de) 1963-02-16 1963-02-16 Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1209513B true DE1209513B (de) 1966-01-20

Family

ID=7045749

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DED40906A Pending DE1209513B (de) 1963-02-16 1963-02-16 Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1209513B (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0979856A1 (de) * 1998-08-10 2000-02-16 Nippon Shokubai Co., Ltd. Aufschlämmung zur Aushölungsverfestigung, Herstellung und Aushölungsmethode

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2670046A (en) * 1950-01-03 1954-02-23 Robert B Kinzbach Casing scraper

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2670046A (en) * 1950-01-03 1954-02-23 Robert B Kinzbach Casing scraper

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0979856A1 (de) * 1998-08-10 2000-02-16 Nippon Shokubai Co., Ltd. Aufschlämmung zur Aushölungsverfestigung, Herstellung und Aushölungsmethode

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1669962A1 (de) Dichtungsmassen und Verfahren zu ihrer Herstellung
DE3210072A1 (de) Masse zur verbesserung der festikeit von organische stoffe enthaltendem weichem boden, sowie verfahren zur verbesserung der festigkeit weichen bodens unter verwendung dieser masse
DE3100148A1 (de) Saeureloeslicher zement und verfahren zu dessen verwendung
DE3005446A1 (de) Gel auf der basis wasserloeslicher poly(meth)acrylsaeure-derivate, verfahren zu seiner herstellung und seine anwendung
DE4329825A1 (de) Zusammensetzungen und Verfahren zur Steigerung der Scherfestigkeit von Prozeßabfällen, die zum Haldenaufbau und zur Untergrundverfestigung verwendet werden
DE2715035A1 (de) Mittel zur behandlung von erdformationen
DE102008032184B4 (de) Dichtungsmaterial und Verfahren zur Abdichtung von Hohlräumen in Baustoffen und/oder Bauteilen sowie Kartusche enthaltend ein Dichtungsmaterial
DE1209513B (de) Verfahren zur Verbesserung von Boeden und Bodenformationen
DE69008422T2 (de) Gel-Zusammensetzung zur Herstellung von Schlitzwänden.
DE3202488A1 (de) Feuerhemmendes baumaterial und verfahren zu dessen herstellung
DE1299561B (de) Verfahren zur Verfestigung von Bodenformationen
DE3604108A1 (de) Verfahren zur verfestigung von boeden
DE3521434A1 (de) Injektionsverfahren und -vorrichtung zur bodenverbesserung
DE1709393A1 (de) Verfahren zur festigung und abdichtung nichtkompakter materien, insbesondere wasserfuehrender erdmassen durch injektion
DE1539749B1 (de) Verfahren zum Einspritzen von fluessigen oder schlammigen radioaktiven Abfallstoffen in den Erdboden
AT243703B (de) Verfahren zur Verbesserung und Vorrichtung von Böden, Bodenformationen, Bauwerken, Bauelementen und Baustoffen
AT148209B (de) Verfahren zum Dichtmachen oder Verfestigen durchlässiger oder loser Bodenschichten oder Grundmassen und zum Dichtmachen poröser Mauerwerke und anderer
DE3324509A1 (de) Verfahren zur herstellung von bohrpfaehlen mit verbesserter tragfaehigkeit
DE685836C (de) Verfahren zum Dichten von durchlaessigen oder lockeren Bodenschichten, erdigen und steinigen Massen, Mauerwerk u. dgl.
WO2004083532A1 (de) Mittel und verfahren zum abdichten von bauwerken
DE698640C (de) Verfahren zum Fuellen und Dichten poroeser, durchlaessiger Bodenschichten, wie Kies-, Sand- u. dgl. Schichten
DE2735843A1 (de) Verfahren zum herabsetzen der frosthebung des bodens
AT252156B (de) Verfahren zum Erbohren permeabler Formationen
DE311786C (de)
DE1646760A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zum Abdichten von Betonformlingen