DE1190597B

DE1190597B - Verfahren zur Elektroschweissung von Metallen

Info

Publication number: DE1190597B
Application number: DEB68337A
Authority: DE
Inventors: Dr-Ing Kurt Beyersdorfer
Original assignee: KURT BEYERSDORFER DR ING
Current assignee: KURT BEYERSDORFER DR ING
Priority date: 1962-08-07
Filing date: 1962-08-07
Publication date: 1965-04-08

Description

Verfahren zur Elektroschweißung von Metallen Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Elektroschweißung von Metallen unter Benutzung von Fluorverbindungen enthaltenden Schweißhilfsmitteln und,!oder Schutzgasen.
Bekanntlich dienen Schweißhilfsmittel beim Schweißen von Stählen oder Nichteisenmetallen zur Erzielung einer sauberen und dichten Schweißnaht oder Schweißraupe mit den erforderlichen Festigkeitseigenschaften, wobei diese Schweißhilfsmittel im allgemeinen nicht in das Schweißgut aufgenommen werden. Die Schweißhilfsmittel bestehen im wesentlichen aus anorganischen pulverförmigen Oxyden und/oder Fluoriden, die insbesondere beim Schweißen mit verdecktem Lichtbogen benutzt werden. Es können auch Gase, wie Wasserstoff, Argon, Kohlendioxyd, zur Anwendung gelangen; auch können die Schweißhilfsmittel in der Ummantelung der Schweißelektroden untergebracht werden. Neben Fluoriden, wie Calciumfluorid, enthalten manche Schweißhilfsmittel auch Kohlenstoff in Gestalt von Carbiden oder auch Siliziden, wobei diese Stoffe als Stabilisierungsmittel für den Lichtbogen oder als Beruhigungsmittel für die Schweißschmelze dienen. Eine wesentliche Funktion des in den Schweißhilfsmitteln enthaltenen bzw. aus ihnen entwickelten Fluors liegt auch darin, den bei der thermischen Zersetzung des Wassers entstehenden Wasserstoff unschädlich zu machen oder seine Aufnahme durch das Metall zu verhindern.
Es wurde nun gefunden, daß die Schweißeigenschaften und die technologischen Werte der Schweißnähte bei Stählen oder Nichteisenmetallen erheblich verbessert werden können, wenn in den Schweißhilfsmitteln ganz oder teilweise Fluorverbindungen verwendet werden, die das Fluor an Kohlenstoff gebunden enthalten.
Erfindungsgemäß wird also das Fluor in die Schweißhilfsmittel in Form von z. B. Tetrafluoräthylen, Monochlortrifluoräthylen, allgemein. gesagt, in Form von fluorierten Kohlenwasserstoffen eingebracht. Die fluorierten Kohlenwasserstoffe (Fluorcarbone) können sowohl den pulverförmigen Schweißhilfsmitteln als auch den Umhüllungsmassen für Elektroden zugesetzt werden. Sie werden beispielsweise als Monomere oder Polymere in die anorganische Grundmasse eingebracht; Monomere können durch entsprechende Behandlung des mit ihnen imprägnierten anorganischen Pulvers auf den Teilchen polymerisiert werden. Es ist auch möglich, die fluorierten Kohlenwasserstoffe durch Zusatz von Bindemittel, wie Alkalisilikat- oder Aluminatlösungen, auf den Pulverteilchen zu fixieren. Bei einer anderen Durchführungsform der Erfindung in Anwendung auf die Schutzgasschweißung, bei der ein Gas als Schweißhilfsmittel dient, können durch Benutzung von gasförmigen Kohlenstoffverbindungen des Fluors, wie fluorierten Kohlenwasserstoffen oder Fluorphosgen, günstige schweißtechnische Eigenschaften des Fluors nutzbar gemacht und so die bisherigen Schutzgasschweißverfahren erheblich verbessert werden. Es ist nicht erforderlich, mit den reinen, unverdünnten gasförmigen Kohlenstoffverbindungen des Fluors zu schweißen, vielmehr können die gebräuchlichen Schutzgase, wie Wasserstoff, Kohlendioxyd oder Argon, mit gasförmigen Kohlenstoffverbindungen des Fluors vermischt werden. Die Mischungsverhältnisse für die optimale Wirkung richten sich nach den jeweiligen Schweißbedingungen und den Erfordernissen, die von den zu schweißenden Metallen her gestellt werden. Der Zusatz von Kohlenstoffverbindungen des Fluors zu Schutzgas kann demgemäß in weiten Grenzen, z. B. zwischen 5 und 100 Volumprozent, schwanken.

Claims

Patentansprüche: 1. Verfahren zur Elektroschweißung von Metallen und Metallegierungen unter Benutzung von Fluorverbindungen enthaltenden Schweißhilfsmitteln und/oder Schutzgasen, dadurch gekennzeichnet, daß Fluorverbindungen verwendet werden, die das Fluor an Kohlenstoff gebunden enthalten.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß den Schweißhilfsmitteln, die in Form von Pulver oder Umhüllungsmassen für Elektroden zur Anwendung gelangen, Kohlenstoffverbindungen des Fluors in fester Form zugesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schweißstelle gasförmige Kohlenstoffverbindungen des Fluors für sich allein oder im Gemisch mit an sich bekannten Schutzgasen zugeführt werden. In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 266 060; W. S c h a t z : Die Unterpulverschweißung, Eisenberg/Pfalz, 1962, S. 39; H. R ö m p p : Chemie-Lexikon, Bd. I, 5. Auflage, Stuttgart, 1962, Sp. 1712; Ullmanns Enzyklopädie der technischen Chemie, 7. Band, 3. Auflage, München, 1956, S. 614; W. C o n n : Die Technische Physik der Lichtbogenschweißung, Berlin u. a., 1959, S. 324 bis 326.